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Familienbande V: Vermächtnisse

von Dawn

Kapitel 9

Alexandria
Montag
14:00 Uhr


Scully kam aus der Küche, einen Becher Tee mit Honig und Zitrone in der Hand, und sah, dass er schlief. Langsam ging sie zur Couch hinüber und stellte den Becher auf dem Kaffeetisch ab. Sie schwebte über ihm wie ein handlungsunfähiger Schutzengel, Knöchel an die Lippen gepresst und Augen weich mit Zuneigung. Er hatte sich mit einem dicken Kissen unter dem Kopf hingelegt um das Husten zu unterbinden, die Füße angestellt als behelfsmäßige Unterlage für seinen Notizblock. Wenn die Situation nicht so angespannt wäre, wäre sie von diesem Bild entzückt gewesen – Brille verrutscht, Lippen leicht geöffnet so als ob er im Schlaf zum Sprechen ansetzte, den Bleistift noch in einer erschlafften Hand haltend. Stattdessen knabberte Besorgnis in ihrem Magen wie ein in die Ecke gedrängtes Tier.

Scully ließ sich auf den Tisch nieder und berührte Mulder leicht mit einem Griff, der dazu dienen sollte die Situation abzuschätzen, nicht ihn zu wecken. Die Augen waren eingesunken, die Wangen zu blass und zu warm. Sanft strich sie eine Haarsträhne aus seiner verschwitzten Stirn und legte dann ihre Hand auf seine Brust, wo sie das leichte, aber eindeutige Rasseln spürte, dass jeden Atemzug begleitete.

Als sie vorsichtig seine Brille abnahm, rührte Mulder sich und murmelte eine Reihe von halbverständlichen Worten, die „Grey“ und „aufhören“ beinhalteten. Aufgrund ihrer nur zu häufigen Erfahrung darin diesen Mann vom Rande eines Albtraums zu holen, strich Scully ihre Finger rhythmisch durch sein weiches Haar.

„Shhh. Es ist alles in Ordnung, Liebster.“, murmelte sie wobei sie ihre Stimme sowohl von der Lautstärke als auch von der Intonation dämpfte. „Schlaf jetzt.“

Mulder beruhigte sich sofort und ein paar Minuten später krümmten sich seine Lippen. „Scully.“, hauchte er.

„Ich bin hier“, sagte sie, unsicher ob er schlief oder wachte, aber ihre sanften Berührungen fortführend.

Er murmelte etwas, das sie nicht hören konnte, beugte die Finger, so dass der Bleistift unbemerkt mit einem leisen Klick zu Boden fiel. Scully lehnte sich näher ran.

“Was?“, fragte sie gedämpft.

„Hüften vor Händen, Babe“, murmelte er und drehte sich dann wobei er sein Gesicht in den Kissen vergrub.

Scully kämpfte gegen die Enge in ihrem Hals und klimperte mit den Augen um ihre verschwommene Sicht zu klären. Sie strich mit ihren Lippen über seine Brauen und nahm dabei den Block, der dabei war dem Bleistift zu folgen. Dann zog sie sich in den Sessel zurück und studierte die behelfsmäßige Auflistung von Kryceks Aufenthaltsorten die Mulder zusammengestellt hatte.

Tunesien. New Mexico. Was genau hatte diese Ratte in letzter Zeit vor? Diana Fowley war nach Tunesien gereist um MUFON-Gruppen zu kontaktieren. Und Albert Hosteen lebte in New Mexico. Zufälle? Falls dem so war wuchs deren Anzahl alarmierend.

Ein knappes Klopfen an der Tür riss Scully aus ihren Überlegungen. Sie warf einen flüchtigen Blick auf den schlafenden Mulder, stand dann auf, glättete ihren Rock und steckte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie erriet wer der Besucher sein musste und erwischte sich dabei, wie sie unbewusst mehrere tiefe, reinigende Atemzüge nahm um ihre Nerven im Zaum zu halten.

Skinner durchsuchte ihr Gesicht als er eintrat und beobachtete sie eingehend, als sie die Tür schloss und verriegelte.

„Ich habe Ihre Nachricht bekommen“, sagte er. „Kim sagte mir, dass Sie mich sehen wollten und dass es hier sein müsste. Ich hab spät Mittag genommen.“

Scully starrte in das Gesicht des Mannes von dem sie vor zwei Stunden noch hätte schwören können, dass sie ihm ihr Leben anvertrauen würde. Seine Züge blieben unverändert – warme, brauen Augen, leicht vergrößert hinter den Brillengläsern mit dem Metallrahmen, entschlossenes Kinn, die Lippen dünn vor unausgesprochenen Fragen. Der Mann, der ihnen nach Teena Mulders plötzlichem Tod geholfen hatte deren Keller aufzuräumen. Der seinen Job riskiert hatte und ihr bei Mulders fehlgeleitetem Bermudadreiecktrip geholfen hatte seinen Standpunkt zu erfahren und Mulders Gesundheit über die Notwendigkeit einen Killer zu fangen gesetzt hatte. Sie kannte diesen Mann – oder nicht?

„Wir begrüßen es dass Sie gekommen sind, Sir“, sagte sie kühl. „Wir mussten sicher gehen, dass unsere Unterhaltung nicht abgehört wird und Mulders Freunde haben hier erst kürzlich alles nach Wanzen abgesucht.“

Skinner nickte scharf und bemerkte dann erst Mulder. Er biss die Zähne zusammen und eine Falte zeichnete sich auf seiner Stirn ab.

“Geht es ihm gut?“

Wut übermannte sie fest und schnell, als ob sie von hinterrücks angegriffen wurde. Wie konnte Skinner es wagen sich um Mulder zu sorgen, wenn er den Erzfeind des Mannes deckte! Aber anstatt Skinner diese Empfindungen zu offenbaren ging sie einfach zur Couch und legte sanft eine Hand auf Mulders Bein.

„Mulder, wach auf. Skinner ist hier!“

Aber anstatt der erwarteten Hauruck-Reaktion stöhnte Mulder nur leise und versuchte ihre Hand zu entfernen ohne aufzuwachen. Scully biss sich auf die Lippen und wiederholte ihre Bewegung stärker.

„Mulder, aufwachen.“

Dieses Mal öffnete er die Augen und sah sie benommen an. Sich so stellend, dass sie Skinners Sicht blockierte versteckte sie ihre Sorgen unter einem Lächeln und einer Liebkosung seiner Wange.

“Skinner ist hier“, wiederholte sie leise. „Gehts dir gut?“

Seine Zunge schnellte hervor und befeuchtete seine trockenen Lippen. „Wasser?“, krächzte er hoffnungsvoll und setzte sich auf. Der Husten begann sofort bis er vornübergebeugt und atemlos war.

„Einen Augenblick.“ Scully nahm den jetzt kalten Becher Tee und verschwand in der Küche.

Eine Serie von Piepsern und dann das Summen der Mikrowelle drangen in das Wohnzimmer. Mulder rieb sich die Augen mit dem Handballen und fuhr sich dann in einem vergeblichen Versuch sie zu glätten durch die Haare. Er beäugte Skinner, der sich in den Sessel gesetzt hatte, misstrauisch.

„Was tun Sie sich an, Mulder? Sie sehen schrecklich aus.“, fragte sein Boss barsch in einem Ton den Mulder mittlerweile als Skinnerbesorgnis erkannte.

“Ja, hab ich gehört. Ihr Leute fangt an mein zerbrechliches Ego zu verletzen.“, erwiderte Mulder und brach in den nächsten Hustenanfall aus.

Scully kehrte mit dem Tee zurück, den er dankbar schlürfte. Sie setzte sich neben Mulder und nun saßen sie Skinner in einer typischen Gegnerposition gegenüber. Scully atmete innerlich auf als sie sah, dass Mulder seine Lethargie abgeschüttelt hatte.

„Warum wollten Sie beide mich sehen?“, frage Skinner, Wobei seine Augen zwischen ihnen hin und her blickten. „Geht es um Grey?“

Mulder blickte Scully an un holte dann tief Luft. „Ich habe fünf Worte für Sie, Sir. Januar, Krycek, South Street Fitnessclub.“

Es muss das Letzte gewesen sein, dass Skinner erwartet hatte. Er konnte sich eine Grimasse nicht verkrneifen, obwohl er sein Gesicht in dem Versuch sie zu verstecken schnell abwandte. Als er sie wieder ansah war seine AD-Persona wieder intakt.

„Da komm ich nicht mit, Mulder. Sie müssen etwas präziser sein.“

Mulder war blitzschnell von der Couch vor Skinner aufgetaucht und hatte eine Hand an der Kehle des Mannes.

„Mein Bruder, der einzige Blutsverwandte, der mir auf dieser Erde geblieben ist, befindet sich momentan wer-weiß-wo, erleidet Gott-weiß-welche Torturen in den Händen dieses rattigen Bastards – dem gleichen scheißefressenden Arschkriecher, der sich sowohl in dem Fitnessclub, wo Sie trainieren befand als auch in dem Krankenhaus wo Sie fast den Löffel abgegeben hätten. Jetzt haben Sie eine Chance eine zufriedenstellende Erklärung abzugeben bevor der letzte Rest meines Vertrauens und Respekt, den ich für Sie noch habe, den Weg der Dinosaurier geht. Ist das präzise genug?“

Skinners Ausdruck war unlesbar. „Lassen Sie mich los, Mulder.“, presste er zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch.

Scullys beruhigende Hand an seinem Ellbogen und eine erneute Runde an atemraubendem Husten überzeugten Mulder davon sich wieder auf die Couch zu begeben. Skinner sah schweigend zu wie er versuchte die Spasmen unter Kontrolle zu bringen, das Zucken unter seinem linken Auge das einzige äußere Zeichen seiner Beunruhigung. Als Mulder bis auf ein paar vereinzelte Huster verstummt war, lehnte Skinner sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Er sah in seine verschränkten Hände und sein Kiefer arbeitete nervös vor und zurück. Endlich richteten sich seine gebeugten Schultern auf und er sah Mulder in die Augen.

„Mulder, es *gibt* keine zufriedenstellende Erklärung. Mir sind die Hände gebunden...“

„BULLSHIT.“ Nur das eine Wort kam von Mulders Lippen, mit einem solchen Gift, dass er wieder einen Hustenanfall bekam. Er rappelte sich von der Couch auf und stolzierte ins Bad wo die Tür des Medizinschrankes geöffnet und wieder zugeknallt wurde.

„Er hat an diesem Fall nichts verloren.“, brachte Skinner hervor. „Er ist emotional zu sehr involviert und er sieht aus als ob er sich kaum noch auf den Füßen halten kann.“

„Wollen Sie damit sagen, dass Sie ihn von den Ermittlungen abziehen?“, fragte Scully steif, Augen so kalt wie blaues Eis.

„Ich habe nicht als sein Vorgesetzter gesprochen, Scully, sondern als sein Freund.“

„Tun Sie uns beiden einen Gefallen, Sir, und ersparen Sie uns diese Art von Freundschaft. Sie haben das schonmal gesehen. Sie wissen wie Mulder arbeitet. Er wird nicht aufhören bis er Grey gefunden hat oder bei dem Versuch ihn zu finden umkommt.“

Skinner zuckte zusammen, seine Augen verloren ihren Fokus als er seine Aufmerksamkeit kurzzeitig nach innen richtete. Scully wusste, dass er sich Mulders Verhalten während der drei Monate ihrer Entführung vor Augen rief. Getrieben, hatte ihre Mutter ihn einst beschrieben, als sie sich in ihrem alten Zuhause wieder erholte. Rücksichtslos in seiner einzigen Verzweiflung sie zu finden, ungeachtet dessen, was er seinem eigenen Körper und seiner Seele abverlangte. Selbstzerstörerisch.

Mulder kehrte in das Zimmer zurück, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, eine saure Miene aufgesetzt was auf den Erkältungssaft, Skinner oder die unangehmen Kombination beider zurückzuführen sein konnte.

„Noch da, Sir“, höhnte er und ließ sich wieder auf seine Kissen plumpsen, wobei das Leder quietschte. „Wir wollen Sie nicht aufhalten. Ich bin sicher jemand mit Ihren *Verbindungen* hat Orte wo er sein muss, Leute, die er sehen muss.“

Skinner nahm seine Brille ab und rieb sich mit der Hand von der Stirn herunter zum Kinn, die Augen zuzsammengekniffen, als ob er Schmerzen hätte. Endlich setzte er die Brille wieder auf und sah sie an.

„Krycek hat mich mit den Nanozyten infiziert. Er hat eine... eine Vorrichtung mit der er sie per Knopfdruck an- und abschalten kann. Dieser *rattige Bastard*, wie Sie ihn passenderweise bezeichnen, hält mein Leben buchstäblich in seiner Hand.“

Mulders Gesicht zeigte keinerlei Regung. „Hat er Sie um irgendwelche Gefallen gebeten?“

Skinner lächelte, ein bitteres Verziehen seiner Lippen. „Ich habe ihn einmal getroffen. Er hat versprochen in Verbindung zu bleiben.“

Mulder nickte langsam. Das Inferno in ihm verebbte zur Glut und nur Müdigkeit blieb zurück. Scully legte ihre Hand über seine und erhob ihren Kopf.

„Sir, gibt es etwas, irgendetwas, das Sie...“

„Ich bin ihm gefolgt.“, sagte Skinner düster mit dem Aussehen eines Mannes, der vors Schießkommando geführt wurde. „Ich bin fast sicher, dass er das nicht weiß. Ich blieb bei ihm bis zu den Toren von einem Ort, der *Nature’s Best* heißt.“ Er grunzte. „Sie produzieren verschiedene Lebensmittel, einschließlich Maisöl. Kommt Ihnen das bekannt vor?“

Mulder lehnte sich vor und gab seinem Notizblock einen kleinen Schubs, welcher ihn an Skinners Ende des Kaffeetisches rutschen ließ. „Wegbeschreibung.“

Skinner murmelte kurz etwas vor sich hin, zog dann einen Stift aus der Tasche und bearbeitete den Block mit harten, ruckhaften Strichen.

„Ich hoffe Sie haben Recht mit den Wanzen“, sagte er reumütig zu Scully, warf den Block auf den Tisch und erhob sich. „Ich muss zurück ins Büro.“

Mulder nahm den Block und schlenderte schweigsam hinter Scully her als sie leise Worte des Dankes äußerte und ihren Boss zur Tür geleitete. Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen und eine Sorgenfalte erschien auf der blassen Haut seiner Stirn.

„Wie weit?“, fragte er, wobei seine Augen Skinners Gesicht wie ein neues Territorium erforschten. „Wie weit wären Sie gegangen?“

Skinners Mund öffnete sich und er schob sein Kinn vor. „Weit genug um mein Leben zu retten ohne meine Seele zu verkaufen. Halten Sie mich auf dem Laufenden, Mulder.“

Er nickte Scully kurz zu, dann schritt er entschlossen aus der Tür und den Flur hinunter. Mulder blickte gequält auf den Block.

„Ich ruf die Jungs an, Scully. Wir holen Grey da raus, und wir tun es heute Nacht.“


Nature’s Best, Inc.
Montag
23:53 Uhr


„Das ist verrückt, Mulder. Schier und unverfälscht geisteskrank.“

Scully blitzte ihren Partner an, ihr ganzer Körper bebte vor Wut. Irgendwie hatte Mulder sie in die Rolle, die sie spielte manövriert, eine Rolle, die gegen ihre fundamentale Sichtweise ging. Einmal ist keinmal. Das war ein gängiger Glaube unter Ärzten, und einer, den sie sehr ernst nahm. Was sie getan hatte um Mulder zu diesem Punkt zu bringen, hockend im Van der Schützen, bereit Nature’s Best zu infiltrieren, konnte man bestensfalls als nachlässig und schlimmstenfalls als kriminell bezeichnen.

„Scully, entspann dich. Mir gehts wirklich gut. Ich habe seit einer Stunde nicht mehr gehustet.“, beharrte Mulder mit zu glänzenden Augen und einem Temperament dass man als „launisch“ bezeichnen konnte.

„Dir geht’s *nicht* gut, Mulder – ganz und gar nicht! Der einzige Grund warum du nicht hustest ist weil du eine Wagenladung Kodein intus hast, und das Koffein hat dich so aufgeputscht. Du magst dich jetzt gut fühlen aber wenn das nachlässt fällst du hart.“

„Damit werde ich mich auseinandersetzen wenn die Zeit reif ist. Was jetzt wichtig ist, ist dass ich in der Lage bin da reinzugehen und Grey rauszuholen ohne zu bellen wie ein Hund und unsere Anwesenheit zu verraten.“ Mulder hielt inne in seinem rastlosen Zappeln und nahm endlich die Schuldgefühle in Scullys Gesicht wahr. „Du hast das Richtige getan mir zu helfen, Scully. Zweifel niemals daran.“

Er legte eine Hand in ihren Nacken und küsste sie auf die Stirn. Die Hitze seiner Haut, die sie so spüren konnte straften seine Versicherungen Lügen.

„Ich mag es nicht in die Enge getrieben zu werden, Mulder“, beharrte sie und befreite sich aus der Umarmung.

Ärger mischte sich in seine Stimme. „Ich habe dich nie gezwungen, Scully. Du hattest eine Wahl.“

„Den Teufel hatte ich! Was hättest du getan, wenn ich mich geweigert hätte? Wärst du zuhause geblieben und hättest uns das regeln lassen?“

Mulders Augen wichen ihrem unnachgiebigen Blick aus. „Nein.“

„Meine Optionen waren deine Bitte zu verweigern und zuzusehen, wie du dein Leben aufs Spiel setzt oder tun was ich konnte – egal wie unethisch – um dir durch die nächsten Stunden zu helfen. Super Wahl, Mulder.“

Mulder konnte unglaublich dickköpfig sein, aber gelegentlich schaffte sie es durch seinen Panzer and Selbsteingenommenheit zu dringen. Sein Ärger verebbte und ließ ihn einigermaßen ruhig bleiben.

„Du weißt, dass ich deinen Glauben bewundere, Scully.“, sagte er leise, plötzlich gegenwärtig der lahmen Versuche der Schützen so zu tun als ob sie zu beschäftigt wären um den Streit zu bemerken. „Sogar das, was ich nicht teile. Aber dies ist MEIN Bruder, der Mann, der über die letzten sechs Monate wieder und wieder für mich da war. Ich muss das für ihn tun.“ Seine Stimme sank bis sie kaum mehr ein Flüstern war. „Ich muss das für mich tun.“

Scully schloss ihre Augen und presste die Lippen fest aufeinander, verwundert und verärgert zugleich, dass dieser Mann ihre Wut löschen konnte mit ein paar sorgfältig ausgesuchten Worten und seelenvollen Augen. Sie liebte ihn über alles, über jegliche Vernunft hinaus – ein Gefühl, das wegen seiner Neuheit ungewohnt war, frustrierend aufgrund seiner Irrationalität und erheiternd aufgrund seiner Intensität.

„Lass uns gehen“, knurrte sie in Frohikes Richtung, der scheinbar die Mirkofone ihrer Headsets überprüfte. Bevor Mulder sich selber auf die Schulter klopfen konnte drehte sie sich wieder zu ihm um, eine Augenbraue hochgezogen. „Dafür schuldest du mir was, Mulder. Und nicht zuwenig.“

Eine Seite von Mulders Mund zog sich zu einem Grinsen hoch und er presste eine Hand auf seine Brust. „Nenn deinen Preis, oh Gebieterin.“, sagte er mit einem übertriebenen Zwinkern. „Ich stehe unter deinem Befehl.“

„Lass es sein, Frohike“, warnte Scully, schlüpfte an dem kleinen Mann vorbei und hüpfte durch die Schiebetür. „In deinen Träumen.“

Frohike versuchte nicht sein anzügliches Grinsen zu verstecken. „Du hast gespinkst!“
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