World of X

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Weg ohne Wiederkehr

von Melissa, Nadja Huber

Kapitel 3

Polizeistation 10.08 Uhr





Scully saß auf einem Sessel in dem Büro von Sheriff DeLancie und überflog noch einmal den Bericht der Polizei. Plötzlich läutete das Handy sie nahm ab und sagte:,, Scully?`` H.. Scu.. ic. bi. es M schschsch…. Si. dü..en auf k..nen f..l an .....kschschsch wie.. arb..ten!`` Es rauschte und Scully sagte laut:,, Ich kann sie nicht verstehen sie müssen irgendwo anders hin gehen, ich verstehe sie nicht!`` Als sie es nur noch rauschen hörte legte sie auf und dachte `Wer könnte das gewesen sein? Vielleicht Mom, Skinner oder vielleicht doch Mulder?` Der Sheriff kam rein und sagte:,, Gute Neuigkeiten, angeblich hat eine Frau Broadway gesehen!`` ,, Und wo ist diese Frau?`` Fragte Scully gespannt. Der Sheriff sagte:,, Sie wartet draussen!``

Scully rannte förmlich nach draussen und sah die Frau. Sie war etwa 1.60 gross und hatte hellbraune Haare. Scully setzte sich neben sie auf einen Stuhl und befragte die junge Frau:

,,Hallo, ich bin Spezial Agentin Dana Scully vom FBI und wie ist ihr Name?`` Die junge Frau antwortete: Ich heiße Judy Kinkel!`` Scully sagte:,, Okay Judy wie sah denn dieser Mann aus, den sie gesehen haben!`` ,, Er war gross, schlank, hatte braune Haare und sah sehr ungepflegt aus!`` Judy verzog das Gesicht. Scully fragte:,, Wo haben sie ihn denn gesehen?`` „An der Roadstree.16 um etwa 22.45Uhr!`` ,,Können sie mich dorthin führen?`` ,, Selbstverständlich Ms. Scully!``





Roadstree. 16 8.29 Uhr





Scully, Judy und der Sheriff kamen an der Roadstree.16 an und Scully sah sich den Ort genauer an. Auf einmal sah sie ein riesiges Bild an der Wand. Sie untersuchte es und es kam raus, dass es sich um eine grosse Blutschrift handelte. Sie rief den Sheriff zu sich:,, Sheriff DeLanci kommen sie mal her bitte. Er schlenderte zu Scully und erschrak:,, Was zum Teufel hat der den armen Frauen bloss angetan!``. Scully sagte:,, Offensichtlich hat Broadway das Blut sämtlicher Frauen aufbewahrt, um danach `Kill The Girls` zu schreiben`` ,, Aber warum ausgerechnet `Kill The Girls`?`` Fragte Judy die sich mittlerweile dazu gesellt hatte.

Scully überlegte und sagte dann schließlich:,, Ich weiß es nicht!``. Sie nahmen eine Probe mit in die Polizeistation.








Mulders Appartement 9.04 Uhr







Mulder lief in seinem Appartement hin und her und dachte nach wie er Scully erreichen konnte. `Wie kann ich Scully bloss erreichen? Ich Dummkopf musste ja die Nummer vom Hotel weg werfen! Und die Tonbandkassette habe ich auch wieder gelöscht. Wie soll ich sie denn jetzt noch erreichen? Wenn ich nach Washington fliege und Scully suche, wird sie bestimmt sauer. Sie hat ja gesagt sie schafft das alleine und wenn ich ihr rein funke, kommt das bestimmt nicht gut raus. Sie denkt dann sicher ich denke sie kann nichts alleine lösen! Aber wie soll ich sie denn erreichen?` Er überlegte und überlegte doch es fiel ihm einfach nichts ein.






Polizeistation Washington 10.13 Uhr







Scully kam aus dem Untersuchungslabor und ging mit dem Ergebnis der Blutproben zu Sheriff DeLancie. ,, Sheriff, es stellte sich heraus, dass es drei verschiedene Blutarten sind und zwar 0 positiv, AB negativ und 0 negativ!`` Sagte Scully. Der Sheriff sah sich das Ergebnis an und schüttelte den Kopf: ,,Warum tut er das? Er kann sich ja einen Job suchen und eine Frau und dann kann er eine eigene Familie gründen, aber warum zu Teufel macht er das nur mit den jungen Frauen?`` ,, Wissen sie was das Merkwürdigste ist?`` Fragte Scully ,, Nein, was denn?`` ,, Von einer Frau fehlt jede Spur, sie wurde nicht gefunden!``






Greendog Washington 11.58 Uhr







John lag auf seinem Bett und las die Zeitung. Als er die letzte Seite erreichte stockte ihm der Atem ein grosses Bild war in der Zeitung abgedruckt und zwar er. Er las:,, John Broadway etwa 44 Jahre alt 1.91 gross und schlank. Wenn sie diesen Mann sehen halte sie sich bitte fern von ihm, er ist höchst gefährlich, vor allem für Frauen zwischen 24 und 40 Jahren!``

Er saß ganz schockiert auf seinem Bett. Er dachte daran das er die Polizisten einfach umbringen könnte, doch da fiel ihm ein, er hat ja telepatische Fähigkeiten.






Lone Gunman 15.21 Uhr





Mulder klopfte an die Tür. Frohike sah durch den Spion und öffnete acht Schlösser bevor er seinem Freund die Tür aufmachen konnte. ,, Hey Mulder, was führt dich zu uns?`` Fragte Byers gespannt ,, Hast du immer noch nichts von Scully gehört?`` Fragte Langly. ,, Lasst Mulder doch erst mal erzählen was los ist, okay?`` Sagte Frohike mit ernster Miene. Mulder setzte sich auf einen Stuhl und begann zu erzählen:,, Also Scully hat sich gemeldet, sie hat mir die Telefonnummer vom Hotel gegeben und gesagt, dass es ihr gut geht und dass ich mir keine Sorgen um sie machen müsse!`` ,, Ja, und?`` fragte Langly ,, Nun ja, ich kann Scully auf dem Handy nicht erreichen!`` ,, Dann ruf sie doch im Hotel an!`` Sagte Byers. ,, Als Scully mir auf die Chrombox geredet hat, habe ich das wieder gelöscht und ich bin so verzweifelt. Dieser Broadway, den sie sucht, hat telepatische Fähigkeiten und kann andere Menschen dazu bewegen etwas zu tun, das sie eigentlich gar nicht tun wollen. Und wenn er Scully erwischt dann tötet er sie bestimmt und jetzt muss ich sie irgendwie davon abhalten diesen Fall weiter zu führen !`` ,, Dann flieg ihr doch einfach nach!`` Sagte Frohike. Mulder antwortete:,, Aber wenn ich ihr nachfliege, denkt sie bestimmt ich denke, sie kann keine Fälle alleine lösen und ist dann sauer auf mich!`` Alle vier Männer überlegten wie sie Scully retten könnten.


Hotel de Fox 17.23



Scully saß auf ihrem Bett und sah sich die Berichte an, um heraus zu finden, ob die Frauen noch etwas gemeinsam haben als das Alter und das Aussehen. Doch es fiel ihr nichts auf, was ihr weiter helfen könnte. Sie legte sich hin und dachte `Wieso ruft mich Mulder eigentlich nicht mehr an? Ist er sauer, weil er in unserem Büro den Papierkram machen muss? Na, ich hoffe nicht, aber er könnte sich wirklich mal melden. Oder hat er sich schon gemeldet? Vielleicht hatte er mich heute auf meinem Handy angerufen, doch ich war zu weit weg, als dass er mich hätte erreichen können. Ich rufe ihn jetzt einfach mal an und sage ihm, dass es mir leid tut wenn er jetzt sauer auf mich ist, wenn er den Papierkram machen muss!` Sie setzte sich auf, nahm den Hörer in die Hand und tippte die Nummer von Mulders Appartement ein. Es nahm aber niemand ab, also dachte sie `Ist Mulder noch im Büro? Ach, ich rufe ihn einfach auf dem Handy an.` Sie nahm den Hörer wieder in die Hand und tippte Mulders Handynummer ein. Es meldete sich eine Stimme:,, Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal!`` Irgendwie wütend warf sie den Hörer auf die Gabel zurück und dachte `Man, wo ist Mulder bloss, dass er nicht zu Hause ist und dass er auf dem Handy auch nicht erreichbar ist!` Sie legte sich wieder hin und schloss die Augen zum schlafen.





Newfield-Park, 3:57 Uhr



John Broadway schlenderte über den Kiesweg. Es war fast stockfinster, die Mondsichel war hinter einer dichten Wolkendecke versteckt und in diesem alten Teil des Parks standen so gut wie keine Laternen. Er sah sich um. Niemand war um diese Uhrzeit hier. Also huschte John rasch hinter das nächste Gebüsch und kletterte dort in eine Höhle herab, Überreste eines Kellers von einem alten Herrenhaus, das einst hier gestanden hatte.

John holte seine Taschenlampe heraus und leuchtete sich den Weg durch den schmalen Gang.

Schließlich erweiterte sich dieser zu einem kleinen Raum, wo sich noch viele Mauerreste an den Wänden fanden. Er kniete sich in eine Ecke, leuchtete sie mit der Lampe ab, bis ihm plötzlich zwei starre Augen entgegenblitzten.

Er überlegte. Was sollte er jetzt mit dieser Frau machen? Er hatte sie noch in der Nacht, als er sie getötet hatte, hierher geschleppt mit Hilfe einiger Ablenkungsmanöver, die ihm seine Fähigkeiten erlaubten. Er erinnerte sich ans Gefängnis, wo er die Fähigkeiten immer weiter verbessert hatte und es ihm schließlich gelungen war, die Kameras auf Stop zu setzen und einigen Leuten ein kräftiges Blackout zu liefern...

Jetzt schaute er wieder auf die Leiche vor sich. Er wollte sie nicht dort offen in der Stadt liegenlassen, damit sie direkt gefunden wurde. Er wollte noch etwas mit der Polizei spielen und sich außerdem noch weiter an diesem Prachtexemplar von Frau ergötzen. Er grinste. Es war eine Wohltat gewesen mit ihr. Er holte ein kleines Messer aus seiner Jackentasche, und begann, ihr dicke Strähnen ihres weichen Haars abzuschneiden. Er ließ es langsam durch seine Finger gleiten, hielt es sich ans Gesicht und atmete tief ein.

Wie er den Duft der Frauen liebte!

Er steckte einige Büschel der Haare in seine Tasche und überlegte, dass er die Frau erst einmal hier lassen würde. Hier würde sie sicher niemand so schnell finden.





Broadway richtete sich auf und ging wieder nach draußen. Jetzt endlich dachte er an diese andere Frau. Schön. Energisch. Selbstbewusst. Von strahlender Macht und Energie. Bronzenes Haar, das in der Sonne glitzerte. Einen übbigen Körper, volle, sinnliche Lippen.

Broadways Atem ging schneller. Er hatte heute eine Weile die Polizeistation beobachtet, und ihm war diese Frau aufgefallen. Es war ihm zu wenig geworden, einfach nur Frauen zu misshandeln, als er das Ausmaß der Fahndung nach ihm mitbekommen hatte. Er war jetzt jemand, von dem man sprach, und er war mächtig. Er wollte mit der Polizei spielen, wollte es allen Leuten zeigen. Er hatte nichts mehr zu verlieren, sein Ziel hatte er erreicht: er war wichtig, nach all der langen Zeit seines Lebens als gescheiterter Niemand.

Jetzt, wo er die Macht dazu hatte, wollte er ein finsteres Spiel treiben, und er suchte nach einer neuen Herausforderung. Sein neuestes Opfer hatte er heute gefunden.

Er wollte diese Frau fühlen, und er wollte die menschliche Psyche erforschen. Ein neuer Drang wuchs in ihm, und er machte sich einen Plan.

Er hatte beobachtet, wo diese Frau, Polizistin oder was sie war, wohnte, und er musste sie nur ein Stück weit dort hinaus locken.

Und dazu hatte er die Fähigkeit.





Hotel de Fox, Rezeption, 7: 25 Uhr



Mulder trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. Er war nun doch hierher gekommen, nachdem er aus unerfindlichen Gründen noch nicht einmal bei der Auskunft an die Telefonnummer des Hotels gekommen war. Jetzt wartete er darauf, zu Scully hoch zu können oder wenigstens von hier aus mit ihr verbunden zu werden.

Schließlich kam der Portier zurück und sah Mulder höflich an.

„Es tut mir leid, ihre Kollegin ist zur Zeit nicht hier, sie ist heute morgen schon raus gegangen und hat ihren Schlüssel hier abgegeben.“

Mulder ließ geräuschvoll die Luft entweichen, die er unbewusst angehalten hatte.

„Sie wissen nicht zufällig, wo sie hin wollte?“ Mulder seufzte und ließ den jungen Mann merken, dass er die Frage eigentlich nicht ernst meinte.

„Tut mir leid“, sagte dieser mitfühlend, gut seinem Beruf angepasst.

Mulder nickte langsam, nuschelte ein „Danke“ dahin und drehte sich in Richtung Ausgang um. Mit gesenktem Kopf ging er hinaus und überlegte, was zu tun sei. Es war wohl am vernünftigsten, wenn er erst einmal bei der Polizei nachfragte.





Newfield-Park, 7: 14 Uhr





Agentin Scully ging mit starrem Blick die Parkwege entlang, ohne nach links oder rechts zu schauen. Eine ältere Dame mit einem kleinen Terrier sah ihr verwundert nach, als ihr Hund an der anderen Frau geschnüffelt hatte und diese nicht die geringste Reaktion zeigte, nur weiter mit starrem Kopf geradeaus blickte.

Scully kam schließlich in den älteren Teil des Parks, um den sich die Stadt nicht mehr kümmerte, der deshalb etwas verwahrlost war und in dem sich deshalb keine Menschenseele aufhielt.

Plötzlich raschelte es neben dem Weg, und ein großer Mann kam zwischen den Büschen heraus, mit einem eingefrorenen Grinsen und unnatürlich weit geöffneten Augen.

Mit wenigen langen Schritten hatte er die Frau eingeholt, die ihn überhaupt nicht wahrzunehmen schien. Er packte sie fest von hinten, fasste mit einer Hand um ihre Taille herum und hielt ihre Arme fest, die andere drückte er ihr vor den Mund.

Mit einem Mal ruckte es in Scullys Augen, und es war, als fiele ein Bann von ihr ab. Sie riss erschrocken die Augen auf, in denen jetzt der bloße Horror zu lesen war.

Scully versuchte zu schreien und sich aus dem Klammergriff herauszuwinden, doch sie hatte keine Chance. Das Überraschungsmoment und die überlegene Körpergröße standen auf der Seite ihres Gegners.

Bevor sie sich darüber bewusst werden konnte, wo um alles in der Welt sie sich überhaupt befand und wie sie hier her gelangt war, hatte sie der Mann schon ins Gebüsch gezerrt und stieß sie in ein Erdloch hinein.

„Broadway!“ schoss es ihr durch den Kopf. „Oh mein Gott!“ Blitzschnell gingen ihr die Bilder der bisherigen Opfer und all ihre grausamen Phantasien durch den Kopf. Sie musste hier weg. Doch Broadway kam schon von oben auf sie hinunter und stieß sie weiter hinab.

„Meine Waffe“, dachte Scully, „wo ist sie?“ Hastig griff sie an ihre Seite, doch da war keine Waffe. Scully begann, in Panik zu geraten.

Schon wieder packte Broadway mit seinen kräftigen Händen zu und zerrte Scully den schmalen Gang entlang bis in den kleinen Raum hinein. Er triumphierte innerlich.

Wie diese gestern noch so beherrschte und selbstbewusste Frau auf einmal so zappeln konnte und so klein wurde... Er grinste. Er würde sie noch viel kleiner machen.

Er war ihr an Stärke überlegen und konnte sie jederzeit mit seinen Gedanken manipulieren, wenn er wollte.





Scullys Augen gewöhnten sich langsam an das Dämmerlicht, in dieser Höhle, in der eine kleine Lampe auf dem Boden stand. Sie sah sich um, so weit das der feste Griff Broadways zuließ. Es lagen hier nur ein paar Steinbrocken auf dem Boden, an der einen Wand stand die Lampe, und in der hinteren Ecke... – Scully blinzelte und sah noch einmal hin. Dort war etwas... Plötzlich lief ihr eiskalt der Schock durch alle Glieder, als sie erkannte, dass dort eine menschliche Gestalt lag, oder das, was davon übrig war. Das Gesicht war an einigen Stellen blau angelaufen und an einigen Stellen klaffte der kahle Schädel ihr entgegen. Scully gab sich alle Mühe, um sich nicht übergeben zu müssen.

Ein fester Ruck an ihren Handgelenken ließ sie sich wieder auf Broadway konzentrieren. Er hatte die Situation ausgenutzt und ihr mit einem festen Strick die Hände auf dem Rücken zusammengebunden.

In Scully erwachte der Kämpfergeist. Sie sah die Frau dort liegen und dachte auch an die anderen Opfer. Und sie war nicht bereit, das nächste Opfer dieses Monsters zu werden.

Energisch trat sie mit einem Bein hinter sich und hörte ein dumpfes Stöhnen. Broadway krümmte sich kurz, dann hielt er plötzlich inne und Scully fühlte sich plötzlich wie gelähmt.

„Setz dich da hin“ befahl Broadway mit rauher Stimme.

Und zu ihrer eigenen Verwunderung tat Scully das sofort, als wenn ihr Körper jetzt allein agieren würde, ohne auf ihren Kopf zu hören.

„Seine Fähigkeiten“, schoss es ihr durch den Kopf. „Oh Gott, hilf mir, oder ich bin verloren“.

Doch ihre Gedanken brachen ab, als Broadway sich weiter auf sie konzentrierte.





Broadway saß nun neben Scully und fragte sie aus. Über ihre Person, über ihr Leben, ihre Arbeit und und und.

Und all diese Fragen beantwortete Scully bereitwillig. Sie starrte vor sich hin, nickte manchmal langsam mit dem Kopf und erzählte ihm mit schläfriger Stimme von sich selbst.

„‘Mulder‘, so so...“ sagte John langsam, wobei er jede Silbe stark betonte. „Ist also dein Partner, und wie mir scheint mehr als das. Und wie schön, dass ich gerade eine FBI-Agentin hier sitzen habe.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Ihr habt doch sonst immer alles unter Kontrolle!“

„Mulder wird kommen und mich hier herausholen!“ Zum ersten mal hob sich Scullys Stimme ein wenig.

„Ach, wird er das?“ Fragte Broadway ironisch. Plötzlich hob er den Kopf. „Warum holen wir ihn dann nicht gleich hierher? Das dürfte lustig werden!“

Er beugte sich vor und streichelte Scully durch die Haare. Diese hielt immer noch den Kopf starr nach vorne. „Dann kommt dein großer Retter und wird dich vor mir beschützen! Das meinst du also, ja?“

„Er wird kommen“, antwortete sie mit, im Vergleich zu vorher bestimmtem Tonfall. „Er ist schon unterwegs, er hat sich die ganze Zeit schon gesorgt. Er liebt mich.“

Ein Stich durchfuhr Broadway. Ihn packte die Eifersucht. „Nein, das tut er nicht!“ fuhr er auf.

Dann sagte er wieder beherrscht und ganz langsam und deutlich: „Er liebt dich nicht, glaub das nur nicht! Niemand liebt dich.“

Scully biss die Zähne fest aufeinander und schüttelte langsam den Kopf.

„Wo ist er denn jetzt, dein Partner, während du hier einen Killer schnappen sollst?

Und wo ist dein großer Ritter, während du hier festsitzt und ich dich gleich vernaschen werde, hä?“

„Er ist nicht da“, sagte Scully leise. Doch dann kämpfte ihr Innerstes wieder an gegen diese geistige Gewalt, die Broadway ihr antat. „Aber er wird kommen!“ kam es wieder etwas bestimmter.

„Hat er dir mal gesagt, dass er dich liebt?“ fragte Broadway.

„Das hat er nicht, aber –“ „Siehst du“, schnitt ihr John das Wort ab, „das machen solch Typen immer! Die halten sich möglichst viele warm und spielen den großen Gentleman, aber wenn sie mal was tun müssen, halten sie sich schön zurück! Die wollen alle immer nur eines.“

„Nein“, sagte Scully müde, ihre Stimme wurde wieder schläfriger.

Broadway rückte noch näher an sie heran und befragte Sie bis aufs Letzte über Mulder aus.
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