World of X

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Weg ohne Wiederkehr

von Melissa, Nadja Huber

Kapitel 1

Bundesgefängnis Washington 23.09 Uhr







Die Sirenen läuteten, alle Nachtwächter waren im Einsatz. Dem Frauenmörder John Broadway war das Unmögliche gelungen: er war aus dem Bundesgefängnis entflohen. Die Nachtwächter ließen die Hunde frei, die die Spur aufnahmen. Sie folgten den Hunden, doch es war zu spät, er war schon verschwunden.

John suchte im Wald vergebens einen Pfad, der aus dem Wald heraus führte, er folgte den Lichtern der Stadt Washingtons und kam auf einen Highway. Er ging der Straße nach und dachte daran, wie schön es jetzt wäre, wenn er in einem Bett liegen könnte und am Morgen putzmunter wieder aufwachen würde. Doch dieser Traum musste warten bis er mitten in der Stadt Washington war. Endlich erreichte er das Ziel seiner Wanderung, ein Hotel in der Stadt.

Er hatte das Bedürfnis endlich einmal wieder mit einer Frau zu schlafen, doch welche Frau würde ihn schon freiwillig nehmen? „Tja, wäre ich doch ein reicher Geschäftsmann, dann würde ich bestimmt eine abbekommen“. Er wollte in das Hotel Greendog, das am billigsten war. Im Weiterlaufen kam er an einem Fünf-Sterne-Hotel vorbei, als gerade eine junge Frau, etwa Mitte zwanzig, aufs Hotel zusteuerte. Er sprang auf sie zu und fragte: ,,Ach entschuldigen Sie, können Sie mir zeigen, wo ich das Kino finde? Die junge Frau sagte: ,,Ja, Sie müssen hier um die Ecke und dann geradeaus und dann......`` Während sie immer weiter erzählte, entfernte sie sich Stück für Stück vom Hotel und plötzlich rannte John auf sie zu, packte sie von hinten und hielt ihr die Hand vor den Mund. Sie versuchte zu schreien, und John sagte: ,,Wenn Sie auch nur einen Mucks machen, bring ich Sie um, verstanden?“ Die Frau nickte nur ängstlich und John zerrte sie in eine dunkle Gasse, dort warf er sie auf den Boden und sagte: ,,Ausziehen!“ Die Frau tat, was ihr befohlen wurde und zog sich aus. John vergewaltigte sie und dann erwürgte er die junge Frau.




Mulders Wohnung 6.02 Uhr





Mulders Telefon läutete, er stand todmüde auf und nahm ab: ,,Mulder?`` Eine sanfte bekannte Stimme drang in sein Ohr und sagte: ,,Hi Mulder, ich bin es, Scully!`` ,,Was wollen Sie denn schon so früh von mir?`` ,, Ich habe vorhin eine Nachricht von Skinner bekommen!``

,,Und...?`` ,, Es geht um einen Frauenmörder, der gestern abend aus dem Gefängnis ausgebrochen ist.`` ,, Und was habe ich damit zu tun?`` ,, Sie müssen mit mir den Fall lösen!`` ,, Ach Scully, das ist doch keine X Akte!`` ,, Schon, aber der Fall interessiert mich!``

,, Ach kommen Sie, Scully, können das nicht die anderen machen?`` ,,Wenn Sie nicht wollen, dann löse ich den Fall eben alleine!`` ,, Scully das ist viel zu riskant, Sie.....“ Scully schnitt ihm das Wort ab und sagte: ,,Sie wolle mir ja nicht helfen also mach ich es alleine!`` Mulder seufzte. ,,Aber Scu....“klick - sie hatte aufgelegt. Mulder legte den Hörer auf die Gabel zurück, ging ins Bett und dachte „Typisch Scully alles immer besser wissen. Na ja ich schlafe jetzt erst mal aus und danach gehe ich zu ihr hin und halte sie von diesem Schwachsinn ab!“






Scullys Appartement, 9.23 Uhr



Mulder klopfte viermal kräftig an Scullys Wohnungstür. Als sie nach längerer Zeit öffnete, hatte sie ein weißes Handtuch um ihren Kopf gewickelt.

„Hey Scully, das steht Ihnen fantastisch!“ Mulder grinste. „Mulder...“ Scully war verblüfft, ihn hier zu sehen. „Was wollen Sie?“ – „Ich will mit Ihnen reden.“

Sie zog die Tür weiter auf und deutete ihm, hereinzutreten.

„Erzählen Sie mir von diesem Fall“, bat Mulder. „Ach, woher das plötzliche Interesse?“ fragte Scully spöttisch. Mulder schwieg.

„Also gut, hier habe ich die Unterlagen.“ Sie drückte ihrem Partner einen Umschlag mit einem kurzen Bericht und einigen wenigen Fotos in die Hand.

„John Broadway, 44 Jahre, saß seit 1996 wegen einiger Gewaltverbrechen im Gefängnis. Sollte in Kürze wegen guter Führung entlassen werden und hat es nun irgendwie geschafft, da raus zu kommen. Es ist noch nichts darüber bekannt, wie er das gemacht hat.“

„Und was interessiert Sie daran? Außer natürlich die Tatsache, dass er da eine Meisterleistung vollbracht hat, aber es sind schon mehrere Leute aus dem Gefängnis ausgebrochen und die haben da wohl ihre Spezialisten dran.“

„Mich interessiert, was er danach gemacht hat. Sehen Sie sich die Fotos an: Jeanne Ferogee, 26. Sehr brutal vergewaltigt und danach mit bloßen Händen erwürgt. Es ist klar, dass es Broadway war, obwohl bisher niemand etwas gesehen hat.“

„Aber ist das keine Aufgabe für die örtliche Polizei?“

„Sie haben angerufen und um Mithilfe gebeten. Die scheinen da etwas überfordert, obwohl natürlich schon eine Großfahndung eingeleitet worden ist. Broadway scheint einen sehr komplexen Charakter zu haben, er war schon vor seiner Gefängniszeit schwer zu durchschauen. Er ist ein Fanatiker, der sich besonders von einem bestimmten Frauentyp angezogen fühlt.“

„Und der wäre?“ - „Na ja, wie es aussieht, waren alle, die er jemals belästigt hat oder schlimmer, relativ erfolgreich, jedenfalls standen sie sicher im Berufsleben, wurden von Kollegen und Bekannten als selbstsicher und intelligent dargestellt – durchaus Frauen, die in der Lage sind oder waren, sich zu wehren... Ferogee fällt etwas aus dem Rahmen, weil er sie vorher vermutlich gar nicht kannte, die anderen Frauen hatte er wenigstens für eine kurze Zeit beobachtet. Und er hat sie getötet, vielleicht ist irgendetwas Unerwartetes passiert...“

„Gab es sonst noch Verbindungen zwischen den Frauen?“ – „Ich weiß noch nicht genug über den Fall, sie wollten mir gleich noch genauere Informationen zufaxen. Aber er scheint es auf Frauen zwischen 25 und 40 abgesehen zu haben, attraktive Frauen mit guter Figur – alles, was sich jemand wie er erträumen kann, denn er ist nicht gerade der erfolgreichste, attraktivste und charmanteste Typ...“

„Und den wollen Sie suchen?“ Mulder zog die Augenbrauen hoch. Zum einen liegt das nicht gerade in unserem Aufgabenbereich und zum anderen passen Sie exakt auf den Typ Frau, auf den es Broadway abgesehen hat!“

„Mulder, ich bin durchaus in der Lage, auf mich aufzupassen“, fuhr Scully zurück. „Ich habe es schon mit gefährlicheren Typen zu tun gehabt. Ich bin FBI-Agentin und ich bin bewaffnet, und das war Jeanne Ferogee nicht! Spielen Sie mir nicht den besorgten Partner!“ Scully wurde sich jetzt erst über das Kompliment klar, das ihr Partner ihr gemacht hatte, doch sie vertrieb den Gedanken hastig aus ihrem Kopf.

„Hey, hey, Partner, ich werde mich unterstehen, Ihnen vorzuwerfen, dass Sie sich nicht verteidigen könnten, das weiß ich besser! Aber man muss das Schicksal ja nicht herausfordern. Dieser Kerl ist verdammt gefährlich und clever, er ist aus diesem Gefängnis rausgekommen, vergessen Sie das nicht! Und ich erinnere Sie ja nur ungern an Donni Pfaster“; Mulders Stimme wurde sanfter.

„Mulder, ich weiß Ihre Sorge ja zu schätzen, aber ich halte sie für überflüssig. Mein Flug geht um 15:50 Uhr, und den werde ich nehmen. Falls Sie es sich doch noch anders überlegt haben und, obwohl es Sie zu Tode langweilen würde, meinen Schutzengel spielen wollen – bitte, dann besorgen Sie sich noch ein Ticket.“ Scully hatte keine Lust zu einer Diskussion. Sie nahm ihr Handtuch ab und rubbelte noch einmal ihre nassen Haare trocken, die sie gewaschen hatte, kurz bevor Mulder gekommen war. Mulder schaute Scully noch einmal mit seinem Welpenblick an und ging dann.

Scully seufzte. Dann ging sie in ihr Schlafzimmer, suchte sich etwas Passendes zum anziehen, einen schwarzen Rock und eine Bluse. Sie nahm noch ein wenig Frühstück zu sich und packte schließlich noch ein paar Dinge in ihren Koffer.








Flughafen 15.46 Uhr









Scully saß auf einem Stuhl in einer Cafeteria, als ihr Flug aufgerufen wurde: ,,Flug 9087 nach Washington bitte alle einsteigen!`` Sie nahm ihre Koffer und gab sie an der Kofferabteilung ab. Im Flugzeug angekommen machte sie es sich in ihrem Sitz bequem und schaute mit ein wenig Hoffnung nach draussen, weil sie dachte, dass Mulder vielleicht doch noch mitkommen würde. Plötzlich klingelte ihr Handy.

Verwundert nahm sie ab und sagte: ,,Scully?`` Am anderen Ende sagte eine leise Stimme:

,,Guten Flug Scully und passen Sie gut auf sich auf!`` Scully lächelte und sagte: ,,Danke Mulder ich werde mich dann mal bei ihnen melden okay?`` Mulder redete noch leiser als vorher und flüsterte: ,,Ja, melden Sie sich direkt, wenn Sie angekommen sind!`` ,, Ja Mulder, das werde ich tun und machen Sie sich keine Sorgen um mich, ich werde schon wieder heil zurück kommen! Auf Wiedersehen Mulder!`` ,,Bis bald Scully!`` Er legte auf und Scully tat das Handy wieder in ihre Tasche. Das Flugzeug startete und das Licht an der Decke gab das Signal zum Anschnallen.

Scully nahm ihren Gurt und befestigte sich am Stuhl.




Greendog Hotel Washington 16.07 Uhr







John Broadway lag auf seinem Bett und dachte über sein nächstes Opfer nach: ,,Heute Nacht hole ich mir wieder eine Frau und zwar eine hübsche!`` Er schaltete den Fernseher ein und schaltete durch die Kanäle, als er plötzlich einen Riesenameisenfilm sah, den schaute er sich an und schlief mit der Zeit ein.






Mulders Wohnung 17.35







Mulder saß auf seiner Couch und dachte über Scully nach: ,,Scully, Scully, Scully immer setzt sie sich durch. Klar kann ich ihr nicht vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat, aber trotz dem kann sie ja mal vernünftig sein, ich möchte ja nur das ihr nichts geschieht, sie ist der einzige Mensch den ich noch habe und der mir wirklich viel bedeutet. Ich weiß ja nicht, ob sie weiß wie viel sie mir bedeutet, aber wenn sie mich anruft sag ich es ihr. Wenn ich da schon bei Anrufen bin, sie könnte sich wirklich mal melden sie ist doch schon längst angekommen, oder?``



Er legte sich hin und schlief ein, er konnte sowieso nichts anderes tun, sein Fernseher war kaputt, seine Fische gefüttert, der Computer defekt und Hunger hatte er auch nicht, also legte er sich einfach mal so hin. Er träumte von einer schönen Insel die lauter Früchte zu bieten hatte und er der einzige Mensch auf dieser Insel war ausser Scully, die mit ihm die schönsten Momente seines Lebens genoss.

Doch dieser schöne Traum verfolgte ihn nicht lange er, wurde von einem Klingeln aus dem Schlaf gerissen. So schnell er konnte nahm er das Telefon ab und sagte hoffnungsvoll: ,,Scully sind sie das?`` Doch es war nur Langly der sagte: ,,Nein Mulder tut mir leid ich bin es Langly. Byers, Frohike und ich wollten heute abend Pizza essen gehen und fragen ob du Lust hast mitzukommen?`` Mulder seufzte und sagte: ,,Ich weiß nicht!?`` Plötzlich sprach Frohike mit ihm: ,,Hey Mulder was bedrückt dich denn, ist was mit Scully?`` ,, Ja, ich weis nicht wie es ihr geht!`` Byers meldete sich:,, Was ist denn geschehen?`` Mulder sagte irgendwie traurig?“ ,,Sie ist nach Washington geflogen um einem Frauenmörder auf die Spur zu kommen und ich wollte nicht mit, also ging sie alleine und sie hat gesagt das sie mich anruft wenn sie angekommen ist, aber bis jetzt hat sie sich nicht gemeldet!`` Langly übernahm wieder das Sprechen und sagte: ,,Mach dir nicht allzu grosse Sorgen um Scully, sie ist erwachsen und hat einen Revolver, sie kann bestimmt auf sich selber aufpassen!`` Mulder sagte unruhig: ,,Ja wenn ihr meint, dann komme ich mit euch Pizza essen okay? Wann soll es denn los gehen?`` Frohike sagte: ,,Um etwa 20.30 okay?`` ,,Okay also bis dann!`` „Bis dann Mulder, tschau“
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