World of X

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If I saw you in heaven

von Netty

Kapitel 6

Warnung: Ich sehe mich hier gezwungen, euch vor einer großen Enttäuschung zu warnen, denn wie schon am Anfang angekündigt, ist das hier eine G Story! Auch wenn sie dank dem 5 Teil nun vielleicht eher zur PG Generation gehört. Es wird keine NC-17! Verstanden? Keine! Erstens, weil ich weder Lust noch Zeit dazu hatte, eine draus zu machen und zweitens, weil ich irgendwie noch nie mit anderen Charakteren gearbeitet habe, außer mit Mulder und Scully, was Sex anbetrifft. Nun und ihr wisst ja, wie neue Experimente bei mir ausgehe -, richtig, sie enden im totalen Chaos, also habe ich es lieber gleich gelassen. So, jetzt aber trotzdem schön brav weiterlesen und vergesst das Feedback nicht!



Als ich erwache, kann ich die Gefühle nicht abschalten, die mich einholen. Schuldgefühle und Scham. Ja, ich schäme mich dafür, dass ich mit der Absicht hergekommen bin, Mulder glücklich zu machen und es zum Schluss einfach freiwillig vergessen habe, zu meinem eigenen Wohl. Wenn das herauskommt, kann ich meinen Job als Engel vergessen. Engel sollen schließlich selbstlos sein, ich muss nicht sagen, wo das herkommt, oder?



Schuldgefühle, weil ich genau weiß, dass mir Emil, Liebe hin oder her, seine Karte und seinen Code nicht geben wird. Allerdings ist das kein Grund, das zu machen, was ich gerade tue.



Ich durchwühle, natürlich auf die leise Art, sämtliche Schränke, Schubladen und Sachen von ihm. Oje, ich komme mit Sicherheit in die Hölle dafür. Toll, da versuch ich meine Scham wieder in den Griff zu kriegen und das zu tun, weswegen ich eigentlich gekommen bin und dann endet das mit Schuldgefühlen, wie man es macht, man macht es falsch.



Schließlich werde ich fündig. In seiner Nachttischschublade liegt eine kleine silberne Karte, sieht aus wie die American-Express-Dinger. Gut, die Karte wäre gefunden, aber wie komme ich an den Code?



Plötzlich regt er sich. Mit einer gekonnten Runde um sein Bett liege ich sofort wieder neben ihm. Zuerst erweckt er den Anschein, als würde er aufwachen, dann kuschelt er sich zurück in die Kissen, legt einen Arm besitzergreifend über mich und schläft weiter. Huh, noch mal Glück gehabt. Seine Flügelspitze kitzelt meine Nase und ehe ich mich beherrschen kann, erfüllt ein lautes Niesen den Raum. Natürlich wacht er davon auf, das hätte jeden aufgeweckt.



„Hey Lana, das klingt, als würdest du einen Schnupfen kriegen“, gähnt er, ohne seine Augen zu öffnen.



„Quatsch, das ist bloss meine Allergie“, schießt es aus mir heraus. Er lacht leise und ich lache gekünstelt mit. Verdammt, – ’tschuldigung – gut, dass er noch so verschlafen ist. Im Himmel gibt es doch so was wie Allergien gar nicht, das ist schließlich der Himmel, Lana. Der Ort, an dem alles Friede-Freude-Eierkuchen ist - oder zumindest sein soll.



Sein Arm liegt noch immer schwer auf mir, als er endlich wieder zurück ins Land der Träume segelt. Mann, das war aber sehr knapp. Hey, ich hab gar nicht verdammt gesagt, naja, außer jetzt.



Vorsichtig nehme ich seinen Arm von mir, woraufhin er sich schon wieder bewegt. Wenn er jetzt noch mal aufwacht, drehe ich durch. Stattdessen rückt er noch ein Stückchen näher und schläft weiter, als wäre das besser als Aufwachen. Wie soll ich nur hier raus kommen?



Ganz langsam entferne ich mich aus seiner Reichweite und lasse mich leise aus dem Bett fallen. Wäre ich gleich aufgestanden, wäre er mit Sicherheit sofort aufgewacht. Auf dem Boden liege ich eine Zeit lang mit angehaltenem Atem, erst als sich nichts bewegt, atme ich mit einem leisen Seufzer aus. Wobei ich im nächsten Moment fast aufgeschrieen hätte, als sein Arm über den Rand des Bettes rutscht und nur knapp über meiner Nase zum Ruhen kommt. Das habe ich wirklich nicht verdient. Ohne an seinen Arm zu stoßen stehe ich auf, suche meine Klamotten zusammen und mache, dass ich aus diesem verhexten Schlafzimmer komme.



Leise lehne ich die Tür hinter mir an und laufe ins Wohnzimmer. Dort beginne ich mich schnell anzuziehen und versuche nebenbei meine Gedanken von mir fort zu schieben, was sich als unmöglich herausstellt. Nicht mal das altbewährte Ich-tue-es-doch-für-Mulder stellt diese kleine, mahnende, nagende Stimme ab.



Draußen ist es kühler geworden, könnte allerdings auch sein, dass es mir nur so vorkommt, weil ich völlig überhitzt bin. Das erste Mal seit diesem schwierigen Unterfangen, aus Emils Schlafzimmer zu entkommen, denke ich an diese Nacht zurück und kann mich nicht davon abhalten, zu lächeln. Ich hatte es wirklich mehr als nötig, wieder flach gelegt zu werden, auch wenn man das als Engel nicht unbedingt so bezeichnen sollte.



Allerdings stimmt mich das ganze auch sehr traurig. So wie es aussieht, hätten Emil und ich tatsächlich eine Chance gehabt, unsere alte Liebe wieder neu aufflammen zu lassen, aber wenn er hiervon erfährt, dürfte dieser Zug wohl endgültig abgefahren sein. Mal abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich aus dem Himmel verbannt werde, wenn es rauskommt.



Wenn es zu Mulders Appartement nicht so weit wäre, wäre ich glatt gelaufen, statt mit meinem Wolkenmobil zu fahren. So bin ich nach einer, mit Gehirn zermarternden Schuldgefühlen befallenden, zwanzigminütigen Fahrt vor seinem Haus angelangt.



Okay, Lana, jetzt reiß dich zusammen, schieb diese furchtbaren Schuldgefühle beiseite, setz ein Lächeln auf und dann nichts wie rein in die Hölle. Fahrscheine lösen, uns steht eine wilde Achterbahnfahrt aus Gefahr, Adrenalin und Herausforderungen bevor und eins ist sicher: diese Nacht wird mein Leben verändern.



Ende 6/17
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