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The cemetery

von AmberScully

Kapitel 1

Titel: The cemetery (Der Friefhof)
Autor: AmberScully ;)

Inhalt: Mulder und Scully fahren an einem regnerischen Samstagabend zum Friedhof, um dort nach Spuren für einen Fall zu suchen. Doch als die beiden dort ankommen, widerfährt ihnen eine Überraschung, die beide überfordert und daran zweifeln lässt, die Nacht heil zu überstehen.

Spoiler: keine
Genre: Humor, MSR
Rating: P-6 oder 12.. mal sehen

Anmerkung: Meine erste eigene Humor FF, also bitte habt ein wenig Rücksicht *g*


The cemetery


„Erklären Sie mir bitte noch einmal, warum Sie mich um kurz vor Mitternacht aus meinem Apartment holen mussten, nur um mit mir durch die halbe Stadt zu brausen und unser beider Leben bei dieser draufgängerischen Geschwindigkeit zu riskieren?“, Scullys Augenbraue wanderte merklich nach oben, als sie ihrem Partner einen vorwurfsvollen Seitenblick zuwarf.

„Ach kommen Sie schon, Scully! Es macht Ihnen doch Spaß, oder nicht?“, scherzte Mulder und überholte einen dunkelblauen Ford Kombi, der bis eben vor ihnen herumgeschlichen war.
Wasser spritzte auf, als er durch eine tiefe Regenpfütze fuhr, welche sich in der Mitte der Fahrbahn in einer kleinen Versenkung gesammelt hatte.
Der Regen war wirklich äußerst störend und die Scheibenwischer liefen mittlerweile auf Hochtouren.
„Nein Mulder, tut es nicht! Sie haben nicht nur mein Samstagabend Ritual unterbrochen und es zu einem jähen Ende gebracht, sondern zwingen mich auch noch, mit Ihnen in den nie mehr enden wollenden Regen zu gehen und zu diesem verdammten Friedhof zu fahren, wo wir sowieso keine Spuren mehr finden können, da es, wie ich bereits erwähnt habe, in Strömen regnet!“, sie klang wirklich aufgebracht, stellte Mulder belustigt fest und schaute kurz zur rechten Seite, wo seine Partnerin mit einer Hose – ja tatsächlich, eine schwarze Jeanshose! – und einem dunkelgrünen Pullover bekleidet, saß. Ihr Outfit war mal so richtig Scully-unlike, da sie sonst nur Röcke, Blusen und Blazer trug, doch Mulder empfand Gefallen daran. Wenigstens an ihrem Feierabend, den er ihr unfreiwillig, und doch auf eine Weise gerne genommen hatte, kleidete sich seine Partnerin unprofessionell – also einfach normal.

„Bitte seien Sie jetzt nicht so, Scully“, Mulder senkte die Stimme und ein schuldbewusster Tonfall begleitete seine nächsten Worte. „Ich weiß, ich habe Ihnen den Abend versaut und-“, er stoppte abrupt und warf einen interessierten Blick zu seiner Partnerin. Seine Augen wurden plötzlich groß, wie bei einem kleinen Schuljungen, der gerade erfahren hatte, dass ein neuer Teil seines Lieblingscomputerspiels erschienen war.
Scully bemerkte diesen Blick und vermutete, dass ihm ein äußerst wichtiger Gedanke in den Sinn gekommen sein musste.

,,Wie sieht denn so ihr Samstagabend Ritual aus, wenn ich fragen darf?“
Scully musste bei dieser Frage schmunzeln.
„Erkenne ich da etwa Interesse an meinem Freizeitablauf, Agent Mulder?“
„Vielleicht. Ja, ich schätze schon. Also?“, seine Miene war ein großes Fragezeichen, welches unbedingt eine schnelle Antwort erforderte.

Scully zuckte kurz mit den Schultern und überlegte einen Moment. Was war schon dabei, ihren bisher geheim gehaltenen Feierabendablauf zu verraten? Es war doch nur Mulder, der seine neuen in Erfahrung gebrachten Informationen vermutlich am nächsten Tag den Lone Gun Man mitteilen würde, dachte Scully ironisch und unterdrückte ihr Grinsen nicht.

„Was lächeln Sie, Scully? Nun sagen Sie doch schon!“, Mulder sah nun nicht mehr nur wie ein kleiner Junge aus, sondern hörte sich auch wie einer an.
Scully seufzte geschlagen. Wahrscheinlich musste sie es einfach riskieren, ansonsten würde er sie nicht mehr in Ruhe lassen. Und der gemeinsame Abend hatte gerade erst begonnen…

Scully verdrehte genervt die Augen und spürte schon jetzt dieses kleine Gefühl der Scham, welches sie sonst gut kontrollierte.
Warum hatten sie auch unbedingt mit diesem Thema anfangen müssen?

„Wenn Sie es so genau wissen möchten: Ich lege mich jeden Samstagabend gemütlich in mein Bett, vertilge genüsslich mein Schokoladen-Brownie-Eis und schaue mir dabei einen Film an, um so die vergangene Arbeitswoche zu vergessen und um wenigstens einmal in der Woche abzuschalten zu können“, erklärte sie leise vor sich hin murmelnd, während es ihr offensichtlich unangenehm war, darüber zu sprechen.

„Ich verstehe“, entgegnete Mulder nur, während sich die Bilder vor seinem geistigen Auge aufbauten.
Agent Dana Scully, sehr professionell, meistens skeptisch und immer um eine wissenschaftliche Erklärung bemüht, konnte also auch einen ganz alltäglichen Feierabend genießen.


Doch auch, wenn er es irgendwie niedlich fand, wie sie dieses Geheimnis vermutlich jahrelang vor ihm bewahrt hatte, konnte er zugleich die Bilder nicht vergessen, wie seine Partnerin in ihrem Bett lag, – hoffentlich nur mit Höschen und BH bekleidet – den Becher Schokoladen-Brownie-Eis auf ihren Oberschenkeln liegend, während sie genüsslich an ihrem Löffel schleckte und irgendein Liebesschnulzenfilm im Hintergrund lief, dem sie sowieso keine Beachtung schenkte, weil sie angestrengt damit kämpfte, nicht an ihren gewitzten, klugen und äußerst charmanten Arbeitskollegen denken zu müssen.

Mulder konnte nicht anders und musste bei dieser Vorstellung lachen.
Scully warf ihm sofort einen überraschten und zugleich vorwurfsvollen Blick zu.
„Hey! Lachen Sie mich etwa aus?!“, nun klang sie ebenfalls wie ein kleines Mädchen, dem man das Schokoladen-Brownie-Eis gerade weggenommen hatte.
„Nein, nein. Ist schon gut“, Mulder winkte ab und beschloss, sich nun wieder auf die Straße zu konzentrieren, ehe es noch einen Unfall bei einem weiteren Scully Geständnis gab.

„Hätte ich doch nur nichts gesagt“, tadelte sich Scully derweil selbst und schaute durch die beschlagene Scheibe, wie der Regen nur so vom Himmel herabfiel.
„Sind wir bald da?“, fragte sie nun ihren Partner, da sie nicht erkennen konnte, wo sie sich zur Zeit befanden und ihr die Fahrt schon wie eine Ewigkeit vorkam.
„Ja, gleich. Haben Sie noch einen Moment Geduld, Scully. Stellen Sie sich doch einfach vor, sie lägen zuhause in ihrem Bett, äßen ihr dahin schmelzendes Eis und würden den Film schauen, der sie-‘‘, er stoppte abrupt, während er an einer roten Ampel hielt. Ein erneuter Gedanke war ihm durch den Kopf geschossen.
Doch ehe er zu einer weiteren Frage ansetzen konnte, unterbrach Scully ihn.

„Oh! Sie beachten doch die Straßenverkehrsordnung! Ist mir bei ihrem bisherigen Tempo gar nicht aufgefallen“, witzelte sie und schenkte ihm einen tadelnden Augenaufschlag, der ihm hoffentlich ihr Geheimnis schnell wieder vergessen ließ.
„Was soll denn das heißen?“, fragte Mulder verwirrt, während die Ampel mittlerweile wieder auf Grün wechselte.
„Das heißt, Sie fahren wie ein Rowdy, Partner. Und übrigens, die Ampel ist grün“, machte sie ihn belustigt aufmerksam, da er scheinbar mit den Gedanken woanders war.
„Ich wollte heute Nacht noch heil zuhause ankommen, also geben Sie sich gefälligst ein bisschen mehr Mühe“, ergänzte sie fordernd und fragte sich, was mit ihm los war.
„Oh!“, Mulder gab Gas und versuchte vergeblich, einen klaren Kopf zu bekommen. Wann hatte sie ihn nur so aus der Fassung gebracht?
„Ist irgendetwas nicht Ordnung, Mulder?“, Scully spielte kurz mit einer verführerischen Stimme, die Mulder erneut überraschte und noch nie zu hören bekommen hatte, sofern er sich zumindest in diesem Moment erinnern konnte.
„Nein, schon gut“, endlich fasste er sich und überlegte dann, welche wichtige Frage zuvor in ihm aufgekommen war.
Entmutigt stellte er fest, dass er sie vergessen hatte.

„Dann machen Sie nicht so ein erschrockenes Gesicht, ansonsten muss ich mir noch ernsthafte Sorgen um Sie machen“, antworte Scully und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Manchmal konnte man sich nur noch über Fox Mulder wundern.

Als Mulder eine Minute später vor dem Eingang des Washington D.C. Friedhofes Halt machte, flog abrupt wieder die Frage in seinem Kopf auf.
Er schaltete den Motor aus und plötzlich trommelte der Regen lautstark auf das Wagendach. Zuvor hatten die Fahrgeräusche diesen größtenteils übertönt.
„Ich mag das Geräusch“, stellte Scully fest, während sie verträumt nach oben schaute und sich einen Moment in dem Prasseln des Regens verlor.

Mulder drehte sich in diesen Sekunden zu seiner Partnerin um. Diese bemerkte ihn vorerst nicht.
Erst, als sie den Blick vom Wagendach senkte, fuhr sie erschrocken zusammen, da er sich plötzlich nah an sie heran gebeugt hatte und leise flüsterte:
„Bei welchem Film habe ich Sie denn eigentlich unterbrochen?“
Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.
„Das geht Sie gar nichts an!“, funkelte Scully erbost, die ein Stück zurückgewichen war und nun entschlossen die Wagentür öffnete, da sie Mulder nicht auch noch auf diese Frage antworten wollte.

Als sie jedoch im Regen stand und binnen weniger Sekunden an Kopf, Haaren und Kleidung durchnässt wurde, bereute sie ihre undurchdachte Aktion wieder.
„Verdammt!“, schnell sprang sie zurück in den Wagen und musste dort einen grinsenden Mulder entgegenblicken, der sie vom Kopf bis zu den Füßen musterte.
Sie gab echt einen lustigen Anblick ab, so durchnässt, wie sie war.
„Ich glaube, den hier haben Sie vergessen, Scully“, er hielt ihr einen Regenschirm entgegen, den er inzwischen von der Rückbank genommen hatte.
„Danke!“, zischte Scully und nahm ihm diesen aus der Hand.
Mulder lachte und freute sich über seinen Triumpf.
„Na dann, auf in den Kampf, Scully!“

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Gut, schlecht?? OOC oder hab ichs einigermaßen getroffen?
Ich bitte um Feedback und hoffe, euch hat der Einstieg gefallen ^^
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