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Bad Flight

von AmberScully

Teil 2

Teil 2.
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Scheppernd schloss sich die Wagentür. Man konnte Ahmads schwere Schritte außerhalb des Transporters hören. Nachdem er auf der Beifahrerseite eingestiegen war, wurde der Motor gestartet. Das Dröhnen in Scully´s Kopf schwoll an. 'Was wird jetzt nur aus den anderen Passagieren?', fragte sie sich verwirrt. Erst jetzt vernahm sie die ängstlichen Blicke der anderen vier Geiseln, die sie musterten. Auch Mulder blickte sichtlich erleichtert auf sie herab. Ehe sie sich versah, war er aufgesprungen, nahm sie sanft bei den Schultern und setzte sie neben sich auf die Bank.
"Scully, alles okay?", die Frage rührte sie. Milde schenkte sie ihm ein Lächeln. Als sie ihn genauer betrachtete, sah sie die vielen blauen Flecke und Blutergüsse, die sich über sein Gesicht verbreitet hatten. "Mir haben sie nichts getan aber was ist mit dir?", sofort legte sie ihre Finger an seine Wange und streichelte sanft darüber. "Das sieht übel aus." Stellte sie fest. Mulder genoss ihre Berührung, nahm aber nach einigen Sekunden ihre Hand in seine und legte sie auf seinen Schoss. "Schon gut. Ich hab mich nicht an Said´s Spielregeln gehalten."
Scully´s Angst verwandelte sich in Neugier. Nun wollte sie unbedingt erfahren, was Mulder in der letzten halben Stunde über sich ergehen hatte lassen müssen. "Wo hat dich dieser... Typ hingebracht? Was konntest du erfahren?" Mulder sah das Funkeln in ihre Augen. Er lächelte kurz, dann begann er, sie über das Geschehene zu informieren. "Ich musste eine Rede halten, für die Regierung vermute ich. Anscheinend verlangt..." er stoppte abrupt. Der Transporter war über einen Hulper gefahren. Es schwankte in seinem Kopf nach, aber er schluckte dieses Gefühl des Unwohlseins hinunter und fuhr fort. "Ich sollte 1 Million Dollar für die Freilassung der Geiseln fordern. Als ich mich nicht an die Worte auf der Tafel gehalten habe, haben sie mich zusammengeschlagen." Scully nickte verständnissvoll.
"So siehst du auch aus. Aber Geld? Und warum wurden wir von den Passagieren getrennt?" Sie zuckte erschrocken zusammen, als einer der geknebelten Männer versuchte, etwas zu sagen. Jedoch war nichts aus einer "mhm mhhm" zu verstehen. Die Agentin zögerte und blickte nach vorne zum Terrorist. Dieser warf ihr nur einen grimmigen Blick zurück und richtete die Waffe auf sie. "Wagen Sie es nicht. Und auseinander ihr zwei!", jetzt hatte er gemerkt, dass Mulder und Scully Händchen gehalten hatten. Schnell ließen die beiden voneinander ab. Mulder kochte. Sollte er es wagen und versuchen, diese Terroristen zu überwältigen? Doch wie? Er würde sich nicht unbemerkt an ihn schleichen können und hatte außerdem keinerlei Waffe bei oder an sich. Er wandte sich wieder an Scully.
"Ich weiß nicht, ob das Ganze nicht eine Ablenkung sein sollte. Mir scheints, als hätten diese Kerle einen ganz anderen Plan," flüsterte er so leise wie möglich. Als Antwort nickte Scully nur. Als ihre Augen die der anderen Frau trafen, bekam sie eine Gänsehaut. Was hatten diese vier nur getan, weshalb man sie ebenfalls in dem Transporter verfrachtet hatte?
Der Rest der Fahrt verlief schweigsam. Nach etwa einer dreiviertel Stunde, die sich für die Insassen des Transporters für eine Ewigkeit anfühlte, kam der Wagen abrupt zum stehen. Mulder und Scully wechselten angespannte Blicke. Was würde nun mit ihnen geschehen? Wo befanden sie sich? Und das wichtigste: Würden sie heil aus dieser Situation kommen können?

Alles was zu sehen war, war ein kleines Haus. Na ja, es war wohl eher so etwas wie eine Bruchbude. Die Fassade war total eingerissen und auch sonst sah es nicht sonderlich stabil aus.
Nochmals wechselte Mulder einen angespannten Blick mit Scully. Sie waren hier nicht zum Vergnügen, das war allen klar, aber was wollten diese Leute? Und was geschah mit den anderen?
Ahmad öffnete die Tür und zog alle nach de Reihe nach draußen, wo wieder zwei andere Männer warteten – bis jetzt unbekannte.
Scully stellte sich gleich zu Mulder, sie fühlte sich sicherer in seiner Nähe, außerdem spürte sie die Blicke von Ahmad, der sie hinterhältig ansah.
„Los, geht da rein“ befahl er auch schon und zeigte auf die Holztür. Alle sechs beeilten sich seinem Befehl nachzukommen. Drinnen war ein kleinerer Raum, der einer Küche gar nicht so unähnlich war und wo einige Stühle und Tische standen.
„Weiter!“ brüllte er hinter ihnen.
Sie kamen an einem kleinen Raum vorbei, was so was wie eine Toilette war. Dann waren da noch rechts und link Räume, wo die Türen aber geschlossen waren. Die Geiseln wurden in einen mittelgroßen Raum geführt. Die Wände aus Beton, sahen ziemlich alt aus. Außer einem kleinen Fenster gab es nichts in diesem Zimmer, keiner Stühle, keine Tische. Nur eine kleine Tür führte zu einer Toilette. Von Hygiene sollte man hier aber lieber nichts halten.
Alle wurden in den Raum gedrängt und die Tür hinter ihnen abgeschlossen.
„Da werdet ihr eine Weile drin bleiben“ war die gedämpfte Stimme von draußen zu hören.

Skinner saß gemütlich in seinem Büro, als seine Sekretärin hektisch hereinkam.
„Was ist den los?“ fragte er besorgt, dieses Verhalten passte so gar nicht zu der blonden Frau.
„Das hier hat gerade ein Vertreter des Pentagons vorbeigebracht. Es geht um Agent Mulder und Agent Scully. Es ist wichtig“ erklärte sie und reichte ihm dabei ein in braunes Packpapier eingewickeltes Paket.
„Danke Kimberly“
Schnell lief sie wieder nach draußen.
Der Assistent Director riss das Päckchen auf und lief zu seinem Rekorder.
Was er jetzt sah, lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er hatte schon einiges erlebt, vor allem mit Mulder. Aber das war ernst. Es war todernst und Skinner wusste zu was diese Menschen fähig waren, wenn sie nicht bekamen was sie wollten. Mulder und Scully sowie die anderen Geiseln schwebten in Lebensgefahr.
Warum geriet immer ausrechnet Mulder in solche Situationen? Und was würde jetzt weiter passieren? Die USA verhandelte nicht mit Terroristen, das wusste jeder.
Was würde passieren?
Sein Telefon klingelte und er nahm in Gedanken versunken ab. Es war der Verteidigungsminister, der einen Einsatz geplant hatte. Schnell hatte er den Plan erklärt und Skinner sicherte ihm seine besten Leute zu. Sie mussten die Geiseln da raus holen und zwar lebend.

Scully brauchte nur in die Augen ihres Partners zu schauen, und er wusste, was sie zu sagen versuchte. Mit flotten Schritten standen die beiden bei den gefesselten und geknebelten Leuten. Nachdem alle Tücher aus den Mündern entfernt waren, begannen die Agenten, die Knoten der Stricke zu lösen. Einer der Männer begann sofort wie wild drauf los zu quatschen.
"Ach, das ist aber sehr nett von Ihnen. Sie sehen so aus, als wenn sie von der Regierung wären. Wissen Sie, wir sind auch daher, nur ist uns das nicht äußerlich anzusehen." Er lachte gedämpft, doch der Mann an seiner Seite räusperte sich und sagte ihm damit "Halt den Mund". Mulder spürte dieses Knistern und fuhr entschlossen dazwischen. "Bevor Sie uns ihre Lebensgeschichten erzählen, würde ich es angebracht finden, wenn wir Sie uns ihre Namen nennen würden."
Der Mann, dessen Fesseln Scully gerade löste, nickte zustimmend. Die Agentin jedoch meidete seinen Blick. "Mein Name ist Jack, Jack Johnson." Er schaute auf Scully´s Hände, die leicht zitterten, doch sagte nichts. Er war um einiges größer als sie, fast größer als Mulder, hatte dunkelbraune kurzgeschorene Haare und grüne Augen. Seine Figur zeigte, dass er schon oft ein Fitnessstudio von innen besucht hatte.
Gerade hatte Mulder die Stricke entknotet, da stellte sich der Mann mit blonder Zottelmähne vor.
"Ich bin Jonathan Dickson. Und das ist mein guter Kumpel David McLean." Er zeigte mit freien Händen auf den schwarzhaarigen, durchschnittlichen Amerikaner. Scully folgte kurz seiner Handbewegung. Als sie die Frau bemerkte, die mit noch immer gefesselten Händen neben David stand, stellte sie fest, dass sie bisher keinen Mucks von sich gegeben hatte.
"Danke Jonathan. Aber ich hab selber einen Mund zum reden." Ein sarkastischer Tonfall begleitete David´s Stimme. Mulder wunderte sich über die beiden Männer. Was es denn nicht schon seltsam genug, dass das Flugzeug, in denen sie sich noch vor kurzem befunden hatten, von Terroristen entführt worden war?
"Benehmt euch mal!", ging nun Jack dazwischen. Als Scully zusammenzuckte, über die laute Stimme erschrocken, blickte er sofort entschuldigend in ihre Augen. "Tut mir leid. Und danke." Seine Fesseln waren gelöst und Scully ging zu der stummen Frau. In der nähe des gleichen Geschlechts fühlte sich die FBI Agentin sofort um einiges besser. Mit aufmunterndem Blick begann sie, die Knoten zu lösen. Ohne das jemand etwas gesagt hatte, stellte sie sich nun vor.
"Samira... Samira Evelyn." Mulder nickte nur. Gerade hatte er sich David zugewandt.
"Welchen Grund haben diese Terroristen, uns hier gefangen zu halten?", warf er nun in den Raum. Sein Blick wanderte zu Jack, anschließend zu Jonathan.
"Hey Mann. Wir haben uns nicht in das Flugzeug gesetzt, um [i]hier[/i] zu landen. Jack und Samira wussten noch nicht einmal, das David und ich in der selben Maschine saßen. Erst als dieser Said uns zusammengetrommelt hatte, trafen wir aufeinander," erklärte Jonathan. Dabei schien er ein wenig angespannt. Möglichst lässig stütze er sich an der nächstliegenden Wand ab. Mulder fragte sich zum zweiten mal, was mit diesem Mann nicht stimmte. Als er zu Scully schaute, hatte diese gerade Samira befreit. Ihre Augen trafen die seine und sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
David räusperte sich. "Und wie heißen Sie und Ihre kleine Freundin?" Jack warf sofort einen vernichtenden Blick zu ihm.
"Mein Name ist Fox Mulder. Das ist meine Partnerin Dana Scully. Wir sind vom FBI." Jack sowie Samira machten kurzzeitig große Augen. 'Sie sieht gar nicht aus wie eine vom FBI', stellte Jack fest. Sein Blick schweifte über Scully´s Körper. "Und was hat sie in diese Maschine getrieben?", wollte David wissen.
"Ach wissen Sie...", Scully warf ihrem Partner einen 'Sagen sie bloß nichts von Aliens!'- Blick zu, "Es war eigentlich kein besonders interessanter Fall, der uns nach Rosswell bringen sollte. Aber nun können wir das wohl eh vergessen, was Scully?" Ihre Antwort war ein Lächeln. Jack wunderte sich, dass er ihren Nachnamen nannte. 'Dana klingt doch viel schöner. Naja, der Kerl sieht eh etwas sonderhaft aus.'
"Warum also, sind wir so besonders für diese Terroristen?", fragte Scully nun. Sie ging zu der Tür, die noch vor kurzem geschlossen wurde und legte ihr Ohr daran. Jonathan zuckte mit den Schultern. "Ich vermute, es soll ein Racheakt sein. Wir..." David fuhr ihm dazwischen. Mittlerweile war auch er von seinen Fesseln befreit. "Bevor wir bei der Regierung anfingen, arbeiteten wir vier zusammen... in einer anderen Abteilung oder wie man es auch immer nennen will. Auf jeden Fall kann ich Jonathan zustimmen. Diese Terroristen haben uns gergebracht, weil sie Informationen und Antworten von uns haben wollen." Er verstummte. Mulder vermutete, dass es noch weiter ging doch keiner beendete die unausgesprochenen Gedanken.
"Sie kennen diese Leute?", Scully trat von der Tür zurück und stellte sich an Mulder´s Seite. Wie gerne hätte sie sich jetzt in seinen Arm gelegt, doch diesen Wunsch durfte sie sich jetzt nicht erfüllen. Es war wichtiger, den Grund zu erfahren, weshalb die Terroristen das Flugzeug entführt hatten und die 6 nun in dieser Bruchbude festhielten.
Nun mischte sich Samira ein. "Ja." Mehr hatte sie wohl nicht zu sagen. Mulder betrachtete sie genauer. Lange blonde Haare, blaue Augen, ein schmales Gesicht, durchschnittliche Größe und Figur. Im Ganzen betrachtet also eine sehr hübsche Frau, doch er gestand sich ein, dass Scully einfach besser zu ihm passte. Bisher wusste er einfach nicht, was er von Samira halten sollte. Schon lange hatte er keine Frau mehr getroffen, die so wenig von sich gab.
"Also, was sollen wir jetzt tun? Abwarten, bis diese Kerle zurückkehren und ihre Spiele mit uns spielen? Oder hat jemand einen Plan, hier hinauszukommen?", Mulder schaute in jedes der Gesichter. Jack zuckte mit den Schultern. "Ich schlage vor, wir überprüfen diesen Raum genau. Vielleicht gibt es etwas, was uns einen Vorteil verschaffen kann." Die sechs schauten sich um. Während Jack, David, Jonathan und Samira alle auf ihre Weise den Raum erkundeten, nutzte Scully die Gelegenheit, berührte Mulder an der Schulter und zog ihn zu sich. "Was hälst du davon? Können wir denen vertrauen? Mir erscheint das Ganze unglaubwürdig, findest du nicht auch?", sie flüsterte so leise wie möglich. "Ich weiß nicht recht. Die vier scheinen genauso unglücklich über ihre Lage zu sein wie wir auch. Aber was deren Vergangenheit angeht, darüber mache ich mir Gedanken. Irgendwas ist da faul, Scully." Entgegnete Mulder mit gesenkter Stimme.
Die beiden bemerkten nicht, dass Jack sowie Jonathan sie beobachteten.

Jack sah die beiden argwöhnisch an. Ob die beiden auch in privater Hinsicht Partner waren?
Die rothaarige Frau sah so überhaupt nicht wie eine FBI-Agentin aus, obwohl sie eine gewisse Autorität und Stärke ausstrahlte.
Jonathan sah sich nun wieder in dem Raum um, aber es schien vergebens zu sein. Es gab hier nichts ,was sie zur Verteidigung nutzen konnten.
„Wir müssen rauskriegen warum die vier für die Terroristen so interessant sind, dann haben wir vielleicht eine Chance unser Wissen auf irgendeine Art und Weise zu nutzen“ schlug Scully, noch immer mit gesenkter Stimme, vor.
Zustimmend nickte Mulder. Er war einer Meinung mit seiner Partnerin, die sich nun aufmerksam im Raum umschaute.
„In was für einer ....Abteilung haben sie denn gearbeitet?“ fragte Mulder an niemand bestimmten gerichtet.
Bevor jemand etwas sagen konnte, fuhr David dazwischen „Ich denke das tut hier nichts zur Sache“
Scully schaute ihn abschätzend an. Er schien etwas verbergen zu wollen, nur was? War es etwas, was die Terroristen und die Vergangenheit der vier Geiseln betraf?
Waren sie deswegen hier?
Mulder wollte gerade zu einer angemessenen Erwiderung ansetzten, als die Tür aufgestoßen wurde und vier Männer hereinkamen. Scully erkannte keinen wieder, der eine könnte vielleicht der von dem Transporter gewesen sein, aber sie war sich nicht sicher.
Wie die anderen wichen die beiden Agenten automatisch in Richtung entgegengesetzte Wand.
Einer der vier Männer packte sich gleich Samira, die ängstlich aufschrie, sich aber nicht getraute sich zu wehren.
Ein in Tarnfarben Gekleideter kam auf sie zu, worauf Mulder Dana beschützend hinter sich schob. Unbeeindruckt griff der Mann nach dem Agenten und zog ihn nach draußen, obwohl der sich versuchte zu wehren.
Angsterfüllt schaute Scully Mulder hinterher, wo wurde er hingebracht? Was hatten die vor?
Zwei weitere Männer verließen den Raum mit den Geiseln, so das nur noch sie und der dunkelhaarige Mann, der sich als Jack vorgestellt hatten übrigbleiben.
Langsam lies sich Scully an der Wand hinunter gleiten. Jack, der bis dahin in einer anderen Ecke gestanden hatte, gesellte sich neben sie.
Er setzte sich neben sie, für Scullys Geschmack etwas zu nah.
Schweigend starrten sie vor sich hin. Scully mit ihren Gedanken bei ihrem Freund und Partner und Jack bei der Frau neben sich.
„Das wird schon wieder“ versuchte sie jack zu ermutigen und legte dabei eine Hand auf ihren Oberarm. Scully die völlig in Gedanken war, schreckte zusammen.

"Tut mir leid," entschuldigte Jack sich sofort und zog seinen Arm zurück. "Wollte dir keinen Schreck einjagen." Scully schauderte. "Ich weiß nicht, wann wir uns auf das 'Du' geeinigt haben," entgegnete sie kühl. Irgendwie spürte sie, dass Jack versuchte, sich an ihr heranzumachen. Und das sagte ihr ganz und gar nicht zu!
Versuchend, sich abzulenken, dachte sie an Mulder und die anderen drei. Was würde jetzt nur mit ihnen geschehen? Was hatten diese Terroristen vor?

Mulder wurde von den anderen getrennt. Man brachte ihn den Flur zurück und öffnete eine der Türen, die dem Hauptraum nahe war. Als er den ersten Blick auf den Raum werfen konnte, fiel ihm zuerst das schäbige Gesicht des Anführers auf. Said war also auch hier. Der Mann, der Mulder hineingebracht hatte, ließ abrupt seine Schulter los und verließ den Raum. Knarrend schloss sich die Tür. Mulder schaute sich um. Dieser Raum war um einiges freundlicher eingerichtet. Ein großer Schreibtisch, ausgestattet mit Computer und Monitor und eine Tafel voller Zeitungsausschnitten und Berichten waren die Blickfänge.
"Setzten Sie sich, Mr. Mulder," Said deutete auf den Stuhl, der auf der anderen Seite des Schreibtisches stand. "Ich denke, wir müssen einmal miteinander reden." Mulder setzte sich trotz Widerwillen auf den Stuhl. Was konnte dieser Said von ihm wollen?
"Schießen Sie los." Said´s Grinsen wurde breiter.
"Mr. Mulder. Es tut mir leid, dass Sie und ihre kleine Freundin da hineingeraten sind, aber im Ganzen betrachtet, haben Sie sogar einen Vorteil dadurch erlangt. Sie sind beide noch am Leben!"
Mulder stutzte. Was sollte das bedeuten? Waren die anderen Passagiere etwa...?
"Was wird mit dem Flugzeug passieren? Lassen Sie die Leute frei, wenn Sie das Geld..."
Said fuhr ihm dazwischen. "Geld? Sind Sie etwa darauf reingefallen? Es ist doch nicht das Geld, das wir wollen! Wir wollten die vier, die bis eben das Zimmer mit Ihnen geteilt haben. "
"Und warum?", fragte Mulder kurz angebunden. 'Nun wird´s interessant.'
"Haben die es Ihnen noch nicht gesagt? Naja, dann verrate ich es Ihnen auch nicht. Aber ich sage Ihnen eines, Mr. Mulder." Said beugte sich über den Schreibtisch hinüber und flüsterte in Mulder´s Richtung. "Vertrauen Sie niemanden."
Er nahm wieder eine aufrechte Position ein. "Und nun zu Ihnen. Warum haben Sie sich in diesem Flugzeug befunden?"
Mulder war einen Augenblick verwirrt. "Ähm. Meine Partnerin und ich haben an einem... kleinen Fall gearbeitet. Wir wollten nach Rosswell, aber da haben Sie uns einen Strich durch die Rechnung gezogen." Said nickte. "Das stimmt wohl. Wenn ihre kleine Freundin nicht einfach mal weghören kann? Und sie mussten sich dann ja auch noch aufmüpfig machen." Er dachte kurz zurück, an den Moment, wo er über Ari´s Tod berichtet wurde.
"Sie haben mir keine Wahl gelassen. Es ging um meine Partnerin. Da kenne ich keine Grenzen." Scully war nicht seine Freundin, nein. Er hoffte, Said würde es schnellstmöglichen verstehen.
"Ich verstehe. Sie sind also keine Spionen, die der Regierung heimlich Informationen zukommen lassen?", Said´s Tonfall wurde härter. Mulder schüttelte lachend mit dem Kopf. "Ich bin der Letzte, der ein Spitzel ist." Er sagte die Wahrheit, das spürte auch Said. "Nun gut. Ich will Ihnen glauben. Jedoch haben wir immer noch ein Problem..."
"Und das wäre?"
"Ich kann ihre Partnerin und Sie nicht laufen lassen. Sie haben zuviel gesehen..."
"Soll das ein Witz sein?! Zuviel gesehen! Sie haben eine Straftat begannen, als sie das Flugzeug in Ihre Gewalt nahmen!"
"Seien Sie ruhig, Mulder! Ich muss nachdenken, wozu ich Sie nun verwenden kann. Natürlich könnte ich sie auch einfach auf der Stelle erschießen, wenn Ihnen das lieber ist." Er nahm seine Waffe in die Hand, die die ganze Zeit über auf dem Schreibtisch gelegen hatte und richtete sie auf Mulder. "Sie brauchen es nur zu sagen, und schon ist ihr... den Daten im Internet nach, lächerliches Leben beendet." Er grinste gefährlich. Seine Augen zeigten, dass es ihm ein Leichtes gewesen wäre, Mulder zu erschießen.
"Bitte, Said oder wie auch immer Sie heißen. Ich verspreche Ihnen, das wird Ihr Schlechtes Gewissen auch nicht beruhigen." Mulder war noch nicht mal einem Zittern nahe. Said wollte Informationen und würde ihn nicht töten, das wusste er.
"Schlechtes Gewissen? Vielleicht weil ich über 50 Menschen in den Tod gerissen habe?" Mulder´s Augen weiteten sich. "Was soll das heißen!?"
Said winkte ab. "Ach, vergessen Sie´s. Rashid!" Ein Maskierter trat nur wenige Sekunden nach seinem Rufen ein. "Bitte bring Mr. Mulder wieder zurück in seine neue Behausung. Ich werde mir noch ausdenken müssen, was wir mit ihm und seiner Partnerin anstellen können." Rashid befolgte den Befehl und zog Mulder vom Stuhl auf. Dieser schaute noch immer erschrocken auf das Grinsen ins Saids Gesicht. "Sie haben all die unschuldigen Menschen getötet!", stellte er fest, während man ihn aus dem Zimmer beförderte. "Sie mieses Schwein!"
Er wandte sich in Rashid´s Griff, gewann kurz die Oberhand, doch kaum hatte Rashid in seiner Sprache nach Hilfe gerufen, waren neue Männer angeeilt und schlugen Mulder zu Boden. "Schnauze!" Nachdem er einige fiese Schläge in den Magen bekommen hatte, zog man ihn auf die Beine und zerrte ihn zurück, zurück in das fluchtlose Gefängnis.

Seit dem Anruf des Verteidigungsministers war nicht viel Zeit vergangen. Geschwind hatte der Assistent Director jedoch seine Leute ausgesucht. Er wusste ganz genau welche die Besten waren und auf welche er sich verlassen konnte.
Normalerweise wären bei dieser Einheit auch Mulder und Scully dabei gewesen. Stets war auf sie verlass gewesen und auch wenn Mulder des öfteren eher nach Gefühl handelte, war er dennoch ein ausgezeichneter Agent, genau wie seine Partnerin Dana Scully.
Schnell hatte er den Agents den Plan erklärt. Danach waren sie gleich in den FBI Jet gestiegen und Richtung Murray, in Kentucky, geflogen.
Das Radar hatte dort das Flugzeug das letzte mal erfasst und scheinbar gab es dort in der Nähe eine stillgelegte Landebahn.
Vor Ort schwärmte das Team wie geplant aus. Sie mussten versuchen in dieses Flugzeug zu kommen und das unbemerkt.
Aber schon als sie dort ankamen, war so gut wie klar das sie es unbemerkt wohl kaum schaffen konnten. Weit und breit war nichts als sandige Wüste.
Dennoch wollten sie versuchen das Flugzeug über die vier verschiedenen Türen zu stürmen. Die Hoffnung alle Geiseln lebend zu befreien, sank jedoch.
Jeweils vier Agents postierten sich an den Treppen die anschließend zu den Türen des Flugzeuges führen würden. Auf Skinners Befehl hin, stürmten sie los.
Der Ex Marine blieb mit dem Kommunikations- Team im Wagen. Von hier konnte er alles gut beobachten und im Notfall eine neue Einheit zur Verstärkung reinschicken.
Gebannt schaute er auf den Bildschirm, es waren nur noch wenige Stufen, bis die Agenten drin waren.
Endlich erreichte Agent Miller die oberste Stufe. Über Funk verständigte er sich mit den anderen und auf drei wollten sie die Türe aufstoßen. Dann musste alles ganz schnell gehen.
Noch mal atmete er tief ein, versuchte den Gedanken an seine kleine Tochter zu verdrängen. Er wusste das in diesem Flugzeug ebenfalls ein kleines Mädchen war. Er musste es retten.
Mit diesem Gedanken fing er an laut zu zählen.
„Eins! Zwei!“ schrei er „DREI!“ damit stieß er die Tür auf.
Ein lauter Knall, und eine Druckwelle schleuderten ihn mit einem Feuerball zusammen zurück.
Mit entsetzen betrachtete Skinner den Bildschirm. Das Flugzeug explodierte. Es war eine Falle gewesen. Die Terroristen hatten Bombe an den Eingängen platziert, so das sie beim Öffnen explodieren würden. Die Agenten hatten keine Chance gehabt. Genauso wenig wie die Geiseln.
Sie waren alle tot. Das Flugzeug stand brennend auf der leeren Landebahn.
Mit einer erschöpften Geste strich ich Walter über die Augen. Er hatte soeben seine Männer und Frauen in den Tod geschickt.

Als sich die Tür zum ersten mal öffnete, war das nun etwas eingeschüchterte Gesicht von Jonthan zu erkennen. Man stieß ihn unsanft hinein und schloß dann die Tür. Jack war sofort auf den Beinen. „Hey, erzähl. Was haben die von dir gewollt?“ Jonathan schluckte heftig, verschluckte sich und fing dann stark an zu husten. „Warte. Ganz ruhig.“ Jack schlug ihm ein paar mal auf den Rücken. Scully machte diese Szene Angst. Wenn dieser Typ sich weiterhin so aufspielte, würden bald Köpfe rollen. Nun stand auch sie auf und näherte sich den beiden Männern.
„Versuchen Sie gleichmäßig zu atmen. Ja, so ists gut.“ Jack fand süß, wie sie sprach. Heimlich warf er wieder einen Blick auf sie. Nach einigen ungeduldigen Luftzügen hatte sich der Husten gelegt und Jonathan legte ein Grinsen auf. „Geht schon wieder.“
Scully wandte sich ab. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht mit diesen Mann. Doch sie entschloß, lieber nichts davon wissen zu wollen. Flehend schaute sie zu Tür und hoffte, Mulder würde bald zurückgebracht werden.
Jack trat zu ihr. „Was denken Sie? Gibt es einen Weg hier raus?“ Scully empfand seinen Versuch Konversation zu führen lächerlich und nervig. Verstand dieser Jack denn nicht, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte?
„Hören Sie“, Scully drehte sich zu ihm. „Ich möchte nicht, dass sie mich auf irgendeine Art belästigen. Mein Tag ist bisher schlimm genug verlaufen, um dass ich mich nicht auch noch mit...“ Ihnen rumschlagen möchte, doch sie hatte gestoppt. Jack´s netter Ausdruck war nun verschwunden. Böse musterte er sie. „War das eine Beleidigung?“, zischte er furchteinflößend.
Scully schüttelte schnell mit dem Kopf. „Nein, es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht...“ Aber er unterbrach sie diesmal. „Jetzt halt doch einfach mal die Klappe und hör mir zu!“, er packte ihre Arme und drückte sie dann zurück, bis sie mit dem Rücken an die nächste Wand knallte. Scully unterdrückte ein Stöhnen und versuchte, sich zu befreien. Doch Jack war erstaunlich stark. „Hör auf, du kleine Schlampe! Und hör mir zu.“ Scully schnappte erschrocken nach Luft. Sie und Mulder hatten Recht gehabt. Nicht nur die Terroristen außerhalb dieser Tür, auch die Geiseln waren innerhalb waren gefährtlich. Sie stoppte niedergeschlagen ihre Versuche, sich zu wehren und spürte mit Ekel, wie sich Jack an ihren Körper drückte.
„Du gefällst mir und ich will nicht, dass du mich mit so einfach ignorierst. Wenn wir hier schon festsitzen, dann können wir es uns auch gemütlich machen, oder?!“ Nun war auch Jonathan auf die beiden aufmerksam geworden. Überrascht mischte er sich dazwischen. „Jack, was machst du da? Lass die Frau los!“
Scully wunderte sich erneut über diesen Kerl, jedoch war sie ihm in diesem Moment auch dankbar. Endlich ließ Jack ihre Arme los und drehte sich nun vollkommen desinteressiert zu Jonthan um. „Was ist?“ Seine harte Schale war verschwunden und er klang erstaunlich ruhig. „Mach dich nicht an das verehrte FBI Fräulein ran. Das darf nur ihr Partner. Los, helf mir mal.“ Er winkte ihn zu sich und deutete dann auf die Wand. „Kann man die unauffällig auseinandernehmen?“ Jack zuckte mit den Schultern.
Scully blickte ungläubig auf die beiden Männer, da öffnete sich die Tür erneut. Ihre Miene hellte sich sofort auf, als sie Mulder erkannte. Doch... er sah ziemlich mitgenommen aus... Hatte er etwa schon wieder Prügel abbekommen?
Rashid stieß ihn zu Boden und blickte dann zu Jack, der sich von der Wand abgewandt hatte. „Du! Herkommen, sofort!“ Jack zögerte nicht lange. Kaum hatte er Rashid erreicht, wurde er am Kragen gepackt und hinausgezerrt.
Scully war insgeheim froh, dass er nun vielleicht für zehn Minuten verschwand. Sie kniete sich gerade neben Mulder, als die Tür geschloßen wurde.
„Mulder, alles okay? Was haben sie dir jetzt schon wieder angetan?“ Mit trauigen Augen erwiderte er ihren Blick. „Mir nicht, aber den Passagieren. Sie sind alle tot.“ Scully´s Augen weiteten sich. „Das ist ja furchtbar. Komm, erzähl mir alles, was du weißt.“ Liebevoll half sie ihm auf die Füße und stützte ihn bis zur nächsten Wand. Dann ließ er sich daran heruntergleiten. Scully setzte sich kurzerhand neben ihn. Jonthan interessierte sich nicht für die beiden. Er begutachtete die Wand.
„Man brachte mich zu Said. Er dachte, ich wäre ein Spion. Und ich sollte niemanden trauen, warnte er mich. Keine Ahnung, aber irgendetwas scheint mit den vier anderen nicht zu stimmen. Dann erwähnte er etwas von den Passagieren und ich habe eins und eins zusammengezählt. Nur wegen der verdammten Aufzeichnung, die eine Falle gewesen war, sind wahrscheinlich mehrere Regierungsleute zum Tode gekommen. Und all die Insassen im Flugzeug. Ich glaube nicht, dass außer uns sechsen jemand anderes herausgeholt wurde. Said, dieses Schwein hat das alles genau geplant. Wir beide können von Glück sprechen, das wir noch am Leben sind.“
Scully nickte nur. „Said. Am liebesten würde ich ihm den Hals umdrehen. Denk nur mal an die ganzen Menschen, die er einfach so in den Tod gerissen hat? Und warum... weil er an Jonathan, Samira, David und Jack als Spione vermutet?“ Bei dem letzten Namen wurde Mulder stutzig. Irgendeine Emotion war just in diesem Moment in Scully erkennbar gewesen. Liebevoll streichelte er ihre Wange. „Scully. Was ist? Was ist passiert, als ich nicht hier war?“
Ertappt. Scully schaffte es einfach nicht, irgendetwas vor ihm geheim zu halten. Sie schluckte niedergeschlagen, dann setzte sie zögernd zu einer Antwort an. „Jack.. er hat mir gedroht. Es schien, als wollte er.... ich weiß auch nicht, Mulder. Irgendwie sind wir bei den falschen Geiseln gelandet.“ Den Rest flüsterte sie. Nun drohten Tränen sich anzubahnen. „Komm her.“ Mulder weitete seine Arme und Scully ließ sich prompt dahinein fallen. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in seiner Brust und weinte bittere Tränen.
Mulder streichelte ihr besänftigend über das Haar. „Ist schon gut. Wir packen das, hörst du.“ Er löste die Umarmung, suchte ihren Blickkontakt. Sie war so unglaublich schön. Es rührte ihm, dass sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ. „Scully, wir schaffen das, okay?“, gerade wischte er die Tränen fort und schaute dann wieder in ihre funkelnden Augen. „Okay?“, wiederholte er nocheinmal. Scully nickte hoffnungsvoll. Man konnte seinen Worten nur glauben schenken, doch es war lange nicht so einfach, wie es sich anhörte. „Versprich mir, dass... du mich auffängst, falls etwas geschehen sollte...was...“, sie wollte diesen Gedanken nicht zu Ende führen.
Mulder nahm sie bei den Schultern und blickte tief in ihre Augen. „Ich werde es nicht soweit kommen lassen, Dana.“ Ein erleichtertes Lächeln umspielte ihre Lippen, dass ließ sie sich erneut und dankbar in seine Arme fallen. Jonathan betrachtete schweigend das Geschehen. ‚Na da haben sich welche lieb...‘

Es war ein wunderbares Gefühl in seinen Armen zu liegen, am liebsten würde sie so ewig bleiben. Aber sie dürfte das nicht, außerdem, was sollte Jonathan denken?
Langsam wand sie sich wieder aus seiner Umarmung, wischte sich die Tränen von den Wangen.
Sie wusste Mulder würde sie beschützen, aber was war wenn er nicht da war? Gegen Jack hatte sie wohl keine Chance, nicht nur das er um einiges größer war als sie, er war auch noch stark.
Im Nachhinein war es ihr jetzt etwas peinlich, das sie nicht stark geblieben war, Schwäche gezeigt hatte.
Eigentlich wollte sie ja immer stark sein, vor allem vor Männer, und Mulder war definitiv ein Mann, aber hatte sie ihm nicht schon genug bewiesen?
Unwillkürlich musste sie an seine Worte im Flugzeug denken. ‚
‚Dann sag mir die Wahrheit, ich bin der letzte der dich für schwach halten würde Dana. Ich kenne dich. Du bist die Stärkste Frau die ich kenne’
„Genug geschmust?“ fragte Jonathan spitz.
Mulder warf ihm einen vernichtenden Blick zu, der ihn sogleich verstummen lies.
Dana robbte zurück an die Wand und wollte sich etwas ausruhen.
‚Wo blieben die anderen?‘ Fragte sich Mulder und was machten die mit denen?
„Was wollten sie von ihnen Jonathan?“ fragte Mulder dann, nachdem er ihm noch eine weile zugesehen hatte wie er an der Wand entlang herumtastete.
„Die wollten das ich ihnen alles sage. Hab ich aber nicht gemacht. Die dürfen das nicht wissen, sollen es nicht wissen. Sie werden mich aber wieder holen. Immer wieder werden sie mich holen“ erwiderte dieser abwesend.
Für Mulder klang es als würde ein Verrückter sprechen, er tat es jedoch als Nachwirkungen des Verhöres ab. Er würde ihn später noch einmal fragen.
Er schaute sich abermals im Raum um, als sein Blick bei Scully hängen blieb. Sie hatte ihre Augen geschlossen, aber er konnte sehen dass sie noch immer angespannt war.
Sie sah mitgenommen aus, auch ihr hatten die Terroristen zugesetzt. Ihr schwarzer Blazer verdeckte nur wenig von dem hellblauen Top das sie darunter trug.
Ihre Lippe blutete und an ihrer Schläfe hatte sie ebenfalls eine Platzwunde.
Wieder kam Mulder jedoch nicht umhin ihre Schönheit zu bewundern. Wie verzaubert starrte er sie an, sie musste es wohl gespürt haben, denn sie öffnete ruckartig die Augen. „Was?“ fragend sah sie ihn an.

Mulder war einen kurzen Moment verlegen. „Ähm, schon gut. Ich war nur.. in..“, Scully lächelte ihm liebevoll entgegen. „In Gedanken, richtig?“ Mulder nickte zustimmend. „Du bist einfach... so bezaubernd“, platzte es ihm zu ihrem und auch zu seinem Überraschen heraus. Scully grinste nun. „Soll das ein Scherz sein? Schau mich doch an! Vollkommen verbeult und zusammengeschlagen... das findest du also aktraktiv?“ Auch Mulder konnte sich nun kein Grinsen mehr verkneifen. „Jaja, ist ja gut. Ich kann dir nur zustimmen, aber trotzdem..“, er legte einen Finger an ihr Kinn und blickte tief in ihre Augen. „Dieser Blick.. deine funkelnden Augen. Da kann man... ich nicht widerstehen.“ Ein angenehmer Gänsehautschauer lief der Agentin über den Rücken. Solche liebevollen Worte hatte sie noch nie von ihm gehört. Und auch wenn es sehr überraschend kam – es war eine wundervolle Bestätigung, für seine Zuneigung und... Liebe? War es wirklich Liebe, die er für sie empfand? Und liebte sie ihn?
Scully wusste es nicht. Sie wusste nur, dass Mulder immer der Mann in ihrem Leben gewesen war. Es hatte niemals einen anderen gegeben. Warum also gegen die Gefühle ankämpfen?
„Mulder ich..“, sie wusste nichts zu sagen. In diesem Moment genoss sie das funkel in seinen Augen. Sekunden vergingen, keiner der beiden rührte sich. Dann nahm er sie mit einem zufriedenen Lächeln in den Arm und streichelte ihr sanft über den Rücken. „Danke“, flüsterte sie erleichtert.
Ein lauter Schrei ließ die beiden auseinander schrecken. Überrascht blickten sie zu Ahmad, der zwischen Tür und Angel stand. „Auseinander, sofort! Was soll das werden, hä!?“, mit großen Schritten lief er auf die beiden zu. Jonathan bliebt bewegungslos am anderen Ende des Raumes stehen, und verfolgte sie Szene, die sich nun abspielte.
„Verschwinden Sie doch einfach!“, rief Mulder lautstark zurück und versuchte, Scully hinter sich zu bringen. Diese Kerle, und vor allem nicht dieser Ahmad, durften seine Partnerin zu fassen bekommen. Sichtlich dankbar nahm sie hinter ihm eine Schutzhaltung an. Doch Ahmad war unbeeidruckt. Höhnisch lachend hielt er Mulder den Lauf seiner Waffe entgegen und zischte bedrohlich:“ Tritt zu Seite...“
Scully´s Herz begann wie wild zu klopfen. Wollte Ahmad sich noch immer bei ihr rächen? Sie hoffte, er würde Mulder nicht erschießen. „Wie gerne würde ich dich abknallen, aber das darf ich nicht.“ Erleichtert atmete Scully aus. Mulder hielt dem böse erregtem Funkeln in Ahmad´s Augen stand. „Dafür darf ich das hier..“ Er schlug ihm mit der Waffe zu Boden.
Von kaum auszuhaltbaren Schmerzen erfüllt, schaffte Mulder es dennoch, sein Bewusstsein zu behalten. Ahmad trat triumphierend über Mulder hinweg, dieser packte jedoch mit letzten Kräften das Bein des Terroristen und rieß ihn gekont zu Boden. Scully versuchte, den rudernden Armen Ahmads auszuweichen, doch er war noch immer gefährlich nah. „Was soll das werden, hä?!“, brüllte er nun direkt in Mulder´s Ohr. Er schlug ohne Pause auf den Agenten ein. Mulder versuchte, sich so gut es ging zu verteidigen, doch der erste Schlag hatte ihm über zugesetzt.
Entsetzt verfolgte Scully die Szene. Sie musste etwas tun. Da sie sie die Waffe am Boden liegen. Ahmad hatte sie bei seinem Sturz fallen gelassen. Das war die Chance! Schnell sprang sie nach vorne und griff danach. Der Terrorist bemerkte es erst, als sie sie bereits auf ihn gerichtet hatte. „Keine Bewegung! Hände hinter den Kopf!“, doch Ahmad dachte nicht daran, sich zu ergeben. Mit einer erstaunenden Geschwindigkeit hatte er Mulder in den Schwitzkasten genommen und drückte ihm die Kehle zu.
Jonathan musste fast schon über die Szene grinsen. Endlich mal so richtige Action! Und diese FBI Agenten schienen einen klaren Verstand zu haben, doch nützte dieser, um die Macht an sich zu reißen?
„Lassen Sie ihn los, SOFORT!“, sie entsicherte die Waffe. Doch Ahmad grinste nur gemein. „Nein, DU lässt die Waffe fallen,“ er stoppte kurz und griff mit seiner freien Hand in seine Hosentasche, „Oder ich schlitze deinem Freund die Kehle auf.“ Scully schnappte erschrocken nach Luft. Ahmad hielt mit zwischen seinen leicht zitternden Fingern ein Messer und drückte dieses bedrohlich an Mulders Halsschlagader. „Scully...“ Mehr brachte Mulder nicht zu stande. Sein Kopf dröhnte, sein Körper schmerzte an den unterschiedlichsten Stellen, dazu kam, dass Ahmad ihn zu ersticken drohte. Sie Situation war auswegslos. Er warf seiner Partnerin einen verzweifelten Blick zu.
Scully nahm diesen wahr und versuchte es nun auf andere Art und Weise. „Lassen Sie ihn los, oder ich schieße Ihnen ein Loch in den Kopf!“, noch während sie die Worte sprach, fragte sie sich, wie sie es anstellen konnte, Ahmad zu verletzten, ohne das Leben von Mulder zu gefährden. Sie hatte keine freie Schußlinie. Der Terrorist hatte seine Geisel wie ein Schutzschild vor sich gelegt.
„Tu, was ich gesagt habe, oder er stirbt!“, das Messer begann seinen ersten Schnitt.
Jonathan wunderte sich, das noch immer kein Terrorist das Spektakel mitbekommen hatte. Scheinbar hörte niemand das Geschrei außerhalb der geschloßenen Tür.
„Nein! Aufhören!“, rief Scully panisch und erhob abwehrend die Arme. „Lassen Sie ihn unverletzt.“ Doch unverletzt war er bereits nicht mehr. Blaue Flecken und nun auch die Schnittwunde verzierten Mulder´s Gesicht.
Ahmad beobachtete die Agentin und ließ erst einige Sekunden später das Messer sinken. „Schieb die Waffe rüber!“
Mulder versuchte sich auf dem Griff zu befreien, doch Ahmad war eindeutig im Vorteil. Nachdem Scully getan, was Ahmad verlangt hatte, grinste der Terrorist breit. „Geht doch.“ Zufrieden steckte er das Messer zurück in seine Tasche und griff nach der Waffe. „Lassen Sie ihn los..“, flehte Scully nun. Ahmad tat es. Mulder fiel hustend am Boden zusammen. Sofort war Scully an seiner Seite. „Ganz ruhig... Mulder...“ Sie betrachtete die Schnittwunde, die Gott sei Dank nicht zu tief geraten war.
Ahmad stand nun triumphierend über den beiden und richtete seine Waffe auf den Kopf der Agentin.
„Du hättest das nicht machen dürfen, Dana.“ Scully erschauderte, als er ihren Vornamen sprach. Er hatte sich diesen also genau gemerkt...
„Steh auf, SOFORT!“, seine Augen schimmerten bedrohlich. Niedergeschlagen tat Scully, was er verlangt hatte. „Was wollen Sie von mir?“, wollte sie mit einem Zittern in der Stimme wissen. „Halt einfach die Schnauze, verstanden!? Und jetzt, weg da.“ Ihm entgang nicht der schmerzerfüllte Blick, als sie von Mulder wegtrat. Der Agent lag mit stöhnend am Boden, die Augen geschloßen, Beine bis zur Brust angezogen.
„Du hast mich böse enttäuscht. Dafür wirst du büßen“, erklärte Ahmad kurzbündig und kramte in seiner linken Hosentasche. „Weißt du, was das hier ist?“ Mit einem höhnischen Grinsen hielt er ein paar Handschellen in die Höhe. Scully schluckte resigniert. Nun war alles aus. Ahmad würde sie nun übel verprügeln oder Schlimmeres, und es war kein Mulder an ihrer Seite, der ihr sie davor bewahren konnte. Besorgt schaute sie zu ihrem Partner.
„Wenn du versuchst mich zu verarschen, wird dein Lover dafür büßen müssen“, nun zeigte der Lauf auf Mulder. Scully bekam es noch mehr mit der Angst zu tun. Sie wollte nicht, dass Mulder noch mehr leiden musste... wegen ihr. „Ich werde alles tun, was Sie verlangen.“ Zögernd trat sie näher. Als sie seine Reichweite erreicht hatte, packte er sie ohne Vorwarung, umschlang mit dem rechten Arm ihren Hals, stiehl ihr dabei die Luft zum atmen und flüsterte bedrohlich in ihr Ohr: „Nun wirst du mich kennen lernen..“
Mulder verfolgte dieses Geschehen aus den Augenwinkeln aus, doch als er sah, dass Ahmad Scully gepackte hatte, versuchte er sich hochzurappeln. „Nehmen Sie die Finger von ihr!“ Ahmad sah diesen Ruf als keinerlei Bedrohung an. Im Gegenteil, es bestätigte seine Wut. Mit aller Brutalität drehte er die zarten Arme der Agentin auf ihren Rücken und ließ die Handgelenke in die Handschellen einrasten. Scully seufzte geschlagen. Nun gab es keinen Ausweg mehr zu entkommen...

Ängstlich schaute sie zu Mulder. Er atmete heftig, ob vor Anstrengung oder vor Angst konnte sie nicht sagen. Sie wünschte er würde nicht zusehen, wollte ihm nicht noch mehr antun. Sie wusste wozu Ahmad fähig war, sie hatte eine ungefähre Vorstellung was er ihr alles antun konnte. Es jagte ihr kalte Schauer den Rücken herunter. Sie wollte hier weg, weit weg. Zum wievielten Mal wünschte sie sich das heute schon?
Wieder packte Ahmad sie grob, drehte sie herum, so das sie ihn ansehen müsste, sein höhnisches Grinsen sehen konnte.
Hass stand in seinen Augen, genauso wie eine gewisse Genugtuung, das er ihr überlegen war. Ihr Leben, sowie das von Mulder lagen in seiner Hand.
Und Dana schwor sich, das sie nichts tun würde, was ihn dazu veranlassen könnte Mulder noch einmal wehzutun. Abschätzend sah er sie an, woraufhin sie ihren Blick senkte „Was wollen wir beide den jetzt machen?“ fragte er hinterhältig.
Noch immer hob sie nicht ihren Kopf, zuckte dann erschrocken zurück, als sie seine kalten Hände an ihrem Gesicht spürte.
Ärgerlich verzog Ahmad das Gesicht, holte aus und schlug sie nieder. Sie hatte ihn verärgert, und er lies sie seine Wut spüren. Noch mal holte er aus, diesmal mit seinem Fuß und trat ihr mehrmals in den Bauch. Jeder Tritt presste die Luft aus ihren Lungen, so das sie gleich danach fast panisch nach Luft schnappte.
Nach vier oder fünft Tritten hörte er dann auf, woraufhin sie sich schützend zusammenrollte. Ihr tat alles weh, außerdem fühlte sie Übelkeit in sich aufsteigen. In ihrem Mund schmeckte sie Blut, wahrscheinlich hatte sie sich wieder auf die Zuge gebissen. Nur mit Mühe konnte sie bei Bewusstsein bleiben, gerne wäre sie in eine erlösende Dunkelheit gesunken, aber wäre er dann nicht noch wütender geworden?
Sie hustete, versuchte dabei ihren Würgereiz nicht überhand nehmen zu lassen. Ahmad kniete sich neben sie. Noch immer war das selbe höhnische Grinsen in seinem Gesicht. Was hatte er vor?
Er legte eine hand auf ihren Schenkel. Strich vor und zurück, seine Augen sahen sie verlangend an. Oh Gott dachte Scully. Wie erstarrt blieb sie liegen, konnte sich nicht rühren. Das konnte er nicht tun! Gemächlich wanderte seine Hand unter ihr T-Shirt.
Dana spannte sich unweigerlich an, das konnte er nicht tun. Noch immer hoffte sie das sie sich irrte was sein Vorhaben betraf, das er ihr nur Angst machen wollte. Aber das würde sich wohl nicht erfüllen.
Wieder spürte sie diese Übelkeit, jetzt noch mehr als zuvor. Ekel über seine Berührungen ,die sie nicht wollte, aber dulden musste. Und unglaubliche Angst vor dem was kommen würde. Entsetzt schloss sie die Augen.

"Nehmen Sie die Finger von mir!", rief Mulder aufgebracht. Mittlerweile hatte er es geschafft, sich aufzurichten. Mit Schrecken in den Augen verfolgte er die Szene. "Lassen Sie sie los!"
Doch Ahmad ignorierte ihn vollkommen. Zufrieden streichelte er die nackte Haut unter Scully´s T-Shirt. "Scully, bitte... wehre dich gegen ihn. Es wird sonst nur noch schlimmer...", flehte Mulder nun. Er selber hatte keine Kraft, seiner Partnerin entgegenzukommen, nein. Er war einfach zu geschwächt. Aber Scully hatte diese Kraft! Sie musste ihren Ekel und die Angst nur überwinden.
'Mulder hat Recht', stellte sie nach einigen Sekunden fest. Nur, war es wirklich angebracht, sich gegen Ahmad zu stellen?
Ja, sie musste es einfach nur versuchen!
Nach einer schier endlosen Zeit begann sie, sich zu wehren. Doch ihre Tritte gingen ins Leere, und ihre Arme brachten keinerlei Hilfsmittel, denn Ahmad hatte sie gepackt und zischte ihr bedrohlich ins Ohr:" Du bist ein böses Mädchen, weißt du das?"
Scully war zwar froh, dass er seine Hand von ihrem Körper genommen hatte, die Frage war nur 'wie lange'?
Nach einigen ungeglückten Versuchen, sich aus den Fängen von Ahmad´s zu befreien, landete seine Handfläche in ihrem Gesicht. "Hör auf, du kleine Schlampe!" Ahmad richtete sich auf und begann, sie erneut zu treten. Scully presste die Zähne aufeinander. Zum schreien fand sie keine Kraft. Mulder betrachtete erneut ungläubig und angstvoll die Szene. "Hören Sie auf!" Doch Ahmad hörte nicht auf ihn. Er gab der Agentin zurück, was sie ihm im Flugzeug angetan.
Dann plötzlich öffnete sich die Tür. Ein Maskierter hatte Jack in den Raum gestoßen, doch zuerst merkte er nicht, was sein Kollege Ahmad tat. Gerade wollte er die Tür wieder schließen, da schrie Jack:" Was soll das!? Hören sie auf!" Scully traute ihren Ohren nicht. Jack wollte sie verteidigen? Dann geschah alles ganz schnell. Jack stürzte auf Ahmad zu und rieß ihn durch die Überrumpelung zu Boden. Die Waffe fiel dabei zu Boden. Scully blieb regungslos am Boden liegen, sowie Mulder. Doch dann trat der Maskierte ein, hob die Waffe und gab einen Schuß ab, traf jedoch mit Absicht auf die Wand. Ahmad und Jack zuckten erschrocken zusammen, und hörten auf sich auf den Boden zu wälzen, wie zwei kampflustige Bullterier. "Auseinander!", rief er donnernd und zielte auf Jack. "Du da, an die Wand da hinten!", Jack stand keuchend auf, blickte kurz zu Scully, doch diese ignorierte ihn, dann befolgte er den Befehl. Ahmad stemmte sich mit Anstrengung auf. Die Hände auf die Oberschenkel gestützt, warf er dem Terroristen, der bei der Tür stand, einen grimmigen Blick zu. "Musstest du diesen Rümpel zurückbringen? Ich war mit meiner Süßen beschäftigt", plötzlich grinste er über beide Ohren. Nun stand er wieder aufrecht und schaute auf Scully. Sie hatte sich mittlerweile an die Wand hinter ihr angelehnt. Bei seinem irren Gesichtsausdruck zog sie sich unbewusst noch weiter in sich zusammen.
"Said will dich sehen, Ahmad. Also komm." Das er sich an die FBI Agentin herangemacht hatte, störte ihn ein wenig, aber er ließ sich nichts anmerken. Noch einmal warf Ahmad Scully einen vernichtenden Blick zu, dann setzte er seine Füße in Bewegung und folgte seinem Kumpel aus dem Zimmer. Die Tür wurde knarrend geschlossen.
"Na das war knapp, was?", Jack setzte ein Grinsen auf und lief zu Scully. Trotz dessen sie noch immer die Handschellen trug, hielt er ihr eine Hand hin. "Komm schon, ich helf dir." Doch Mulder funkte dazwischen, ehe sie reagieren konnte. "Lassen Sie sie in Ruhe!"
Jack machte erschrocken einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. "Schon gut, beruhigen Sie sich mal, Mr. Mulder."
Scully stand mit Schmerzen auf und setzte sich an Mulder´s Seite. "Alles okay mit dir?", fragte sie fürsorglich. Mulder schien über diese Frage überrascht. "Das fragst du mich? Der Kerl hat sich doch... schon gut. Es tut mir leid." Ihre Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an. "Es tut mir leid, dass ich...", er versuchte, sich aufzurichten, doch sein Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Stöhnend ließ er sich wieder zurücksinken. "... dass ich dir nicht helfen konnte." Scully blickte in seine Augen. "Ist schon gut. Komm her," sie half ihm, seinen Kopf auf ihren Schoß zu legen. "Danke." Er schaute hinauf in ihr Gesicht.
Jack brodelte. Dieser Mulder ging ihm auf die Nerven. Er bildete sich ein, dass Scully ihm allein gehörte. Doch das war nicht der Fall. Nicht nach Jacks Sichtweise...

Sie sah blass und mitgenommen aus. Ahmad hatte ihr ganz schön zugesetzt, er erkannte es an ihrer Haltung, wie vorsichtig sie sich bewegte. Und wieder wollte sie nicht zugeben das sie Schmerzen hatte und die hatte sie, er konnte es in ihren Augen lesen, außerdem musste er hilflos zusehen wie sie zusammengeschlagen wurde.
Seltsamerweise war er Jack sogar dankbar, das er Scully gerettet hatte, auch wenn er gerne derjenige gewesen wäre, der sie rettet. Außerdem hatte er sein Versprechen ihr gegenüber gebrochen, das er es nie so weit kommen lassen würde.
Noch immer sah er in ihr Gesicht, sie hatte nach einer Weile die Augen geschlossen, wollte so verhindern das er sah wie sehr sie litt.
Auch Mulder wollte versuchen sich etwas auszuruhen. Er schloss die Augen, war sich jedoch bewusst das Jack sowie Jonathan sie beide genau im Auge hatten.
Jack der eifersüchtig schaute und Jonathan...Mulder fiel nichts passendes zu diesem Blick ein.
Rumpelnd wurde zum wiederholten Male die Tür aufgestoßen und Samira und David wurden zurückgebracht. Beide sahen etwas eingeschüchtert aus, hatten aber keine Verletzungen davongetragen.
Samira setzte sich sofort in eine Ecke und tat als würde sie schlafen. David hingegen ging zu den anderen beiden und unterhielt sich flüsternd mit ihnen.
Gespann beobachtete die rothaarige Agentin das Treiben. Sie konnte die andere Frau –Samira- verstehen, das sie nicht zu den anderen wollte.
Noch immer war ihr übel und die Schmerzen in ihrem Bauch hatten nicht nachgelassen. Außerdem spürte sie noch immer Ahmads Hände auf ihrem Körper. Wieder durchlief ein eiskalter Schauer sie.
Wieder wurde die Tür aufgemacht. Ein griesgrämig dreinblickender Ahmad betrat den raum und ging zielstrebig auf Scully zu, die sich ägnstlich an die Wand drückte. Er packte sie und drehte sie herum und schloss ihr ohne jedes Kommentar die handschellen auf. Zögernd rieb sich Scully ihre schmerzenden Gelenke, als Ahmad stillschweigend wieder ging. Said musste ihm ordentlich die Meinung gesgat habe ndas er so zurückhalten war.
Nach einiger Zeit, ging die Tür wieder auf und zwei der Terroristen kamen herein. Sie hatten mehrere Flaschen Wasser dabei und Teller und einen Topf dabei.
Essen? Fragte sich Scully. Sie hätte nicht erwartet das sie Teller oder ähnliche bekommen würden.
Mulder, der die Tür ebenfalls gehört hatte, richtete sich vorsichtig, mit Scullys Hilfe auf.
Es ging ihm wieder etwas besser, die Schmerzen hatten sich etwas beruhigt.
Die Männer verließen den Raum wieder und alle starrten unschlüssig auf die hereingebrachten Sachen.
Jonathan war der erste der in die Mitte ging und sich etwas holte. Für jeden gab es eine Flasche Wasser.
Vorsichtig, um sich nicht weh zutun, krabbelte Scully nach vorn und holte für sich und Mulder jeweils eine Flasche und einen Teller mit dem suppenähnlichen Gebräu.
Zurück bei Mulder drückte sie ihm den Teller in die Hand und eine Flasche und lehnte sich dann mit ihrer Trinkration zurück an die Wand.
Die Schmerzen wurden durch die Bewegungen wieder stärker und sie schloss einen kurzen Moment die Augen.
„Willst du nichts essen?“ fragte Mulder besorgt.
„Nein, ich habe keinen Hunger“ ihr war übel und sie hielt es nicht für gut dann auch noch etwas zu essen.
„Aber...“ weiter kam Mulder nicht, da Scully ihn mit ihrem Blick zum schweigen brachte.
„Iss du ruhig“ sagte sie, was er dann auch tat.
Nachdem er ungefähr die Hälfte der dickflüssigen Brühe verzehrt hatte, drehte er sich leicht zu Scully.
Sie war noch bleicher als zuvor und er machte sich noch mehr Sorgen, aber er wollte sie nicht nach ihrem Zustand fragen, nicht jetzt.
Freundlich lächelnd, hielt er ihr einen Löffel hin, so als wolle er sie füttern. Obwohl Scully das unheimlich süß fand, schüttelte sie den Kopf.
Sie spürte, genau wie ihr Partner, das die anderen sie argwöhnisch beobachteten. Was sie wohl gerade dachten? Überlegte die Ermittlerin erschöpft.

21:45 Uhr

Seitdem die Gefangenen zu Essen bekommen hatten, hatten sich keine große Zwischenfälle ereignet. Jonathan versuchte schon seit einer ganzen Weile, die Mauer auseinander zu nehmen, noch mit wenig Erfolg. David startete immer neue Versuche, ihn davon abzuhalten, doch er stieß gegen Granit. Samira hatte schweigsam ihren Teller geleert und nippte nun mit geschlossenen Augen ab und zu an ihrer Wasserflasche. Scheinbar machten ihr die Ereignisse am meisten Angst.
Jack lief derweil auf und ab und warf immer wieder eifersüchtige Blicke auf die beiden FBI Agenten. Er musste sich sehr zusammennehmen, um diesen Mulder nicht k.o. zu schlagen. Ihm gefiel der Anblick, dass Scully solche Nähe mit ihrem Partner austauschte, keinesfalls.
Mulder und Scully hatten nach einem weiteren, ernsten Gespräch ein wenig die Augen geschlossen. Die Schmerzen, besonders in Scully´s Unterleib waren stark, und Mulder schien ebenfalls schwer mitgenommen zu sein. Er hatte seinen Kopf an ihre Schulter gelegt.
"Komm, steh nicht so dumm rum, wir müssen hier raus!", keifte Jonathan gerade, als Samira plötzlich aufstand. "Hört mir mal alle zu. Wir sollten jetzt versuchen, Ruhe hier hineinzubekommen. Ich vermute, heute werden die Terroristen uns in Frieden lassen," ihr Blick gleitete über Mulder und Scully," Also lasst uns alle ein wenig schlafen." Jack fuhr sofort dazwischen: "Schlafen? Worauf denn? Auf diesem miefenden, vermoderten Boden?" Mulder schaltete sofort von wachsam auf aktiv. "Hey, lassen Sie sie. Wir müssen nehmen, was uns zur Verfügung steht. Oder sie klopfen an die Tür und fragen diese Prügelsüchtigen Terroristen nach Matratzen. Suchen Sie es sich aus." Jack gab keine Antwort. Dieser Mulder hatte ja Recht.
"Ich finde, wir sollten das Beste aus dieser Situation tun. Also, hinlegen und Klappe halten", David ließ sich auf den Boden sinken, zog sich seinen Pullover aus, legte ihn unter seinen Kopf und machte es sich so bequem wie möglich.
Mit der Zeit taten es die anderem gleich. Nur Scully und Mulder zögerten. Leise flüsterte er:" Ich traue dem Ganzen nicht. Lass uns die Nacht teilen. Du darfst auch zuerst die Augen schließen." Scully lächelte. "Einverstanden. Danke dir." Nachdem sie es sich einigermaßen bequem gemachte, dauerte es nicht lange, Scully fiel in einen unruhgien Schlaf.

00:25 Uhr

Scully schlug die Augen auf. Sie brauchte einen Moment, um zu begriffen, wo sie sich befand. Außerdem wunderte sie sich über die plötzliche Dunkelheit, die im Raum herrschte. Hatten die Terroristen das Licht ausgeschaltet? Dann erst vernahm sie leise Schnarch- und Atemgeräusche. Sie versuchte, auf die gegenüberliegende Seite zu schauen, doch sie erkannte noch immer nichts außer schwarze Schatten. Ihre Augen brauchten einfach noch einen Moment, bis sie sich an diese Schwärze gewöhnt hatten.
Mit leichten Schmerzen beugte sie sich vor und nahm eine aufrechte Position ein. Anschließend schaute sie zu Mulder. Sein Kopf lag auf seinem Oberkörper, der sich in regelmäßigen Abständen hob und senkte. Sie überlegte, ob sie ihn aufwecken sollte und entschied sich dagegen. Sie wusste nicht, wann er eingeschlafen war und wollte ihm deswegen auch nicht wecken.
Minuten vergingen. Scully hatte noch einmal versucht, wieder einzuschlafen doch irgendetwas machte ihr Angst. Ob es nur an der Dunkelheit lag... und dem Gewissen, dass vier Fremde das Gefängnis mit ihr teilten? Sie bezweifelte es.
Dann plötzlich hörte sie einen dumpfen Schlag, etwa eineinhalb Meter von ihr entfernt.
,,Verdammt!", fluchte jemand. Sie brauchte einen Moment, um die Stimme zu erkennen. Jack, eindeutig. Sofort drückte sie sich näher an die Wand heran. Warum war er wach? Es brauchte nur wenige Sekunden, da spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrem Arm. Mit einem Ruck befreite sie sich von dieser Berührung, doch Jack ließ sich keinesfalls so schnell abschütteln. Eine Hand legte sich auf ihren Mund, die andere hielt ihre Arme fest. Scully versuchte sich zu wehren, Krach zu machen, doch keiner der Schlafenden schien ihre Versuche, sich bemerkbar zu machen, in ihren Träumen zu hören. Nicht einmal Mulder...
Jack zog sie auf die Füße und beugte sich dann vor. Mit seinen Lippen berührte er ihr Ohr.
,,Ich habe dir doch gesagt, dass du mir nicht so leicht entkommen wirst. Den ganzen Abend musste ich mir das Süßholzgeraspel mit deinen Herzblatt ertragen. Davon hab ich jetzt genug! Nun bin ich an der Reihe!" Seine Stimme war ein bedrohliches Zischen. Zwar brachte Scully alle Kraft auf, die sie aufbringen konnte, doch es half nichts. Jack war ihr einfach überlegen.
,,Hör doch auf, dich gegen mich zu wehren. Du hast eh keine Chance!", seine Stimme wurde lauter, doch Jack achtete darauf, dass er die anderen nicht weckte. Er wollte die Agentin ganz für sich allein haben.
Auch wenn Scullys Angst spürbar anstieg, hörte sie nicht auf, sich in seinem Griff zu winden. Sie durfte nicht zulassen, dass auch er sich an sie ranmachte. Erinnerungen an Ahmad und Marid kehrten zurück. Wie war sie nur in diese Hölle gelangt? Dann plötzlich schaffte sie es, ihre Arme zu befreien. Doch zu mehr kam sie nicht, denn Jack holte aus und schlug sie zu Boden. Der Schmerz war noch nicht verflogen, da hatte er sich auf sie gesetzt und presste wieder eine Hand auf ihren Mund.
,,Das, was ich gleich tun werde, wird dir nicht gefallen, aber das ist mir egal", ihr Herz begann wie wild zu schlagen, der schnaufende Atem unter seiner Hand immer lauter, doch all die Bemühungen, sich zu befreien, blieben erfolglos.
Jack hob ihr T-Shirt an und fuhr mit seiner freien Hand darunter.
,,Aaahh, wie ich mich danach gesehnt habe... So lange habe ich schon keine Frau mehr verführen dürfen...", er schien trotz seiner Kraftanstrengung sehr entspannt zu sein.
,Verführen? Das Wort vergewaltigen trifft es wohl eher... Was soll ich nur tun? Mulder, bitte wach doch auf!', flehte sie im Stillen. Aus den Augenwinkeln blickte sie auf ihren Partner, der nur schemenhaft zu erkennen war. Er schlief tief und fest. Und just in diesem Moment wurde Scully bewusst, dass es bereits zu spät war. Niemand würde sie mehr vor dieser alptraumhaften Erfahrung bewahren können.
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