World of X

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Merry Christmas, Mom!

von Talli W

Kapitel 6

Benommen wachte Scully in einem großem blauen Himmelbett auf. Genüsslich streckte sie ihre Glieder. 'So gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.' dachte sie. Voller Elan sprang sie aus dem Bett und stellte überrascht fest, dass sie nackt war. Auf der anderen Seite des Bettes rührte sich etwas und sie starrte schockiert auf den nur von einem Stück dünner Decke bedeckten Körper Fox Mulders.
"Das kann nicht wahr sein. Ich schlafe noch." murmelte sie bestürzt und schloss die Augen.
Ein "Guten Morgen, Scully!" holte sie in die Realität zurück.
Mulder saß nun im Bett und starrte ungläubig auf ihre nackte Erscheinung. "Scuulllyyy?" fragte er verwirrt. In einem schnellen Anfall von Scham rannte Dana Scully zum Bett zurück und zog die Decke über ihren Körper.
Der dadurch verursachte Windzug ließ den nun vollkommen ungeschützten Mulder erschauern. Nun war Fox Mulder vollends munter. 'Ich bin mit einer völlig nackten Scully in einem Zimmer.' schoss es durch seinen Kopf. 'Nein, nicht nur in einem Zimmer. Offenbar waren wir sogar zusammen in einem Bett. Sie nackt und ich...'
Erst jetzt stellte er fest, dass er völlig entblößt mit seiner allmorgendlichen Erektion vor ihr saß und griff verlegen nach dem Kissen hinter ihm, um seine intimste Stelle damit zu bedecken.
"Was ist passiert?" fragte Scully nervös.
"Was fragen sie mich das? Ich bin es nicht, der im falschen Hotelzimmer geschlafen hat." konterte Mulder.
Scully schlurfte zum Fenster und sah hinaus auf die weiße Brücke des "Excalibur"-Hotels.
"Ich glaube, wir sind beide nicht im richtigen Hotelzimmer. Das hier ist nicht das "The First Experience".
Dann fiel ihr Blick auf zwei große Papierbögen auf der Kommode, die neben einem Strauß roter Rosen lagen.
Scully schnappte nach Luft, als sie die Überschrift darauf entzifferte: HEIRATSURKUNDE
Voller Panik rannte sie zum Nachtschrank und griff nach dem Telefon. Mit zitternden Händen wählte sie 597-7260, die Nummer des Unternehmens, das auf der Urkunde stand.
"Peterson, Canterbury Wedding Chapel. Was kann ich für sie tun?" fragte jemand am anderen Ende der Leitung.
"Scully, was ist denn?" wollte Mulder wissen.
"Psst!" zischte sie in seine Richtung.
"Ja, hier spricht Dana Scully. Wir waren anscheinend diese Nacht bei ihnen..." sprach sie unsicher in den Telefonhörer.
"Ach ja, das junge Paar, dem es gar nicht schnell genug gehen konnte. Sie haben gar nicht mehr die Hände voneinander lassen können und ich befürchtete schon Sie würden einen Skandal in der Kapelle verursachen."
Scully lief purpurrot an.
"Was wünschen Sie denn? Doch noch eine Kopie der Eheurkunde?" fragte Mr. Peterson.
"Ja, äh, nein. Ich möchte die Ehe annullieren lassen." sagte sie fest.
Mulder horchte auf.
"Was heißt hier annullieren? Die Ehe ist eine Institution. Keine Angelegenheit, die man einfach mal aus einer Laune heraus ausprobiert und am nächsten Morgen wieder auflöst." wetterte der ältere Mann.
Scully schluckte verlegen. "Hören Sie, Mr. Peterson. Das Ganze ist ein Versehen. Wir beide arbeiten beim FBI und man hat uns irgendwie betäubt. Wir waren gar nicht bei klaren Verstand, als wir die Ehe eingegangen sind. Wir können nicht verheiratet bleiben."
"Das tut mir leid, Mrs Mulder. Aber auf mich haben Sie gestern eigentlich einen ganz normalen Eindruck gemacht. Sie waren zwar etwas aufgedreht, aber das haben wir hier öfters. Die verrückte Stimmung in Las Vegas reißt fast jeden mit. Wenn es sich aber wirklich so zugetragen hat, dürfte es keine großen Probleme bei einer Annullierung geben. Vorausgesetzt die Ehe wurde noch nicht vollzogen." sagte Mr. Peterson.
"Wie bitte? Vollzogen?"
"Natürlich ist eine Annullierung nicht mehr möglich, wenn Sie nach der Hochzeit bereits miteinander intim waren. Dann bleibt nur die Option der Scheidung." erklärte der Mann geduldig.
Scully blickte auf das Bett und auf ihren nur mit einem Kissen bedeckten Partner. Da genau, in der Mitte des Bettlakens war ein kleiner feuchter Fleck. Langsam legte Dana Scully den Hörer auf die Gabel zurück und ließ sich auf die Bettkante fallen. "Mulder, wir sind verheiratet." sagte sie tonlos.

"Gut und wann wird die Scheidung rechtskräftig?"
"Die Papiere werden in etwa vier Stunden fertig sein. Sie brauchen diese dann nur noch zu unterschreiben und es ist, als hätte diese Ehe nie existiert. Vorausgesetzt, Sie verklagen Ihren Mann nicht auf Unterhalt." scherzte der junge Rechtsanwalt.
Scully warf ihm einen finsteren Blick zu. "Gut, wir kommen dann in vier Stunden vorbei." sagte sie und marschierte aus der Kanzlei. Mulder trottete deprimiert hinter ihr her.

"Das kann ja wohl nicht wahr sein. Weshalb ist Agent Fowley mit Agent Mulder auf eine ungerechtfertigte Untersuchung nach Las Vegas gefahren? Das wird Konsequenzen haben." bellte Direktor Skinner in Washington D.C seine Sekretärin an.
'Was bildet sich diese Agent Fowley eigentlich ein. Marschiert einfach nach 10 Jahren wieder hier herein, tanzt mir auf der Nase herum und denkt, sie kann das Rad der Zeit zurückdrehen. Mulder gehört zu Scully und zu niemand anderen und Agent Fowley werde ich zeigen, dass ich keine ihrer Marionetten bin, die alle Ordnungswidrigkeiten durchgehen lässt und auf ihr Kommando springt.' dachte Skinner zufrieden.

Scully und Mulder hatten inzwischen die Hochzeits-Suite des "Excalibur" verlassen und waren in das von Agent Fowley gebuchte Star Trek Hotel gefahren.
Diana Fowley war immer noch nicht da.
Schweigend setzten sich die beiden in Mulders Hotelzimmer, jeder in einer anderen Ecke, und hingen ihren Gedanken nach, als Mulders Handy auf dem Couchtisch klingelte.
"Mulder:"
"Was machen Sie in Las Vegas? Diese Untersuchung ist vom FBI nicht genehmigt. Kommen Sie sofort nach Washington zurück. Ich will Sie dann gleich in meinem Büro sehen." fauchte Direktor Skinner.
"Aber wir müssen noch...."
"Sofort, Agent Mulder. Ich hoffe Ihre Namen auf der Passagierliste des nächstmöglichen Fluges nach Washington zu finden." sagte Skinner knapp und legte auf.
"Skinner. Wir sollen unverzüglich zurückkehren." teilte Mulder seiner Partnerin mit.
"Aber die Papiere...." wandte Scully ein.
"Die wird man uns wohl zuschicken müssen. Rufen sie die Kanzlei an! Ich kümmere mich um den Flug."

50 Minuten später saß Scully im Sitz einer Boeing und Fox Mulder mehrere Plätze hinter ihr in der fast leeren Maschine. Außer die Informationen über den Flug auszutauschen, hatten sie keine weiteren Worte gewechselt.
'Jetzt sitzt er da und schmollt. Als ob das ganze meine Schuld ist. Wer hat mir denn diesen Champagner angeboten, der wie ich vermute mit irgendetwas versetzt war. Ich werde die Flasche und die Gläser gleich nachher im Labor untersuchen lassen. Er hat mit mir nicht mehr als zehn Worte gesprochen, seit wir das Hotel verlassen haben. Und jetzt wagt er es nicht einmal sich in meine Nähe zu setzten, sondern hat sich in diesen engen Fensterplatz gequetscht und starrt aus dem Fenster. Fox Mulder, mein Freund, mein Partner und, oh Gott, jetzt auch noch mein Ehemann.' dachte Dana Scully.
Auch später sprachen Mulder und Scully nur das Nötigste miteinander, als sie in Washington landeten und sofort zur FBI-Zentrale fuhren. Direktor Skinner erwartete sie schon und war überrascht als Fox Mulder mit Scully anstatt wie erwartet mit Agent Fowley eintrat.
"Ich denke, Sie sind mit Agent Fowley unterwegs gewesen?" fragte er irritiert.
"Ich bin ihm nachgefahren." erklärte Dana Scully knapp.
"Und wo ist Agent Fowley?"
"Wahrscheinlich noch in Las Vegas, Sir." antwortete nun Mulder.
"Gut. Wir klären das noch. Sie sind für heute vom Dienst freigestellt. Das wäre dann erst einmal alles. Sie können gehen." sprach Direktor Skinner beherrscht.
Die beiden Agenten eilten aus dem Büro und fuhren getrennt nach Hause.
Am nächsten Morgen im Büro wagte keiner den anderen anzusehen.
Scully hielt es nicht länger aus. "Das ist doch verrückt, Mulder. Nur weil uns dort unter Drogen ein Ausrutscher passiert ist, können wir doch nicht unsere Partnerschaft wegwerfen. Wahrscheinlich haben die genau das bezweckt, als sie den Champagner mit diesem aphrodisierend wirkenden Drogencocktail serviert haben."
Scully hatte mittlerweile den Laborbericht der Analyse des Champagners auf ihrem Schreibtisch.
"Wer hat Ihnen eigentlich den Champagner gebracht?"
"Diana." war Mulders kurze Antwort.
"Diana? Diana Fowley?" fragte Scully ungläubig. Langsam ergab alles Sinn. Der angebliche Fall in Las Vegas, das umgebuchte Hotel und der Champagner. Diana Fowley hatte mit einem ganz miesen Trick versucht Mulder zurück zu gewinnen.
'Aber der Schuss ist gewaltig nach hinten losgegangen.'
Agent Fowley war nach ihrer Rückkehr sofort vorübergehend vom Dienst suspendiert worden und wartete nun auf ihre Anhörung vor dem FBI-Ausschuss.
'Da wird sie aber jede Menge zu erklären haben.' dachte Scully zufrieden.
Mulder antwortete schließlich auf Scullys vorherige Rede.
"Gut, wenn Sie wollen, vergessen wir das Ganze. Wir tun so, als ob wir nie in Vegas waren. Da wir sowieso nicht viele Erinnerungen mehr daran haben, dürfte uns das nicht allzu schwer fallen." murmelte er.
Das war zwar so nicht richtig, denn er erinnerte sich sehr wohl an etwas. Nicht an die Hochzeit oder die anschließende Hochzeitsnacht, so sehr er es auch versuchte. Aber an den Abend zuvor. Sie hatten viel Spaß miteinander gehabt, waren Achterbahn gefahren und hatten schließlich im Casino gewonnen. Aber am stärksten war ihm eine kurze Unterhaltung mit einer jungen Frau im Casino in Erinnerung geblieben.
"Da sieht man wieder mal, was man von solchen Sprichwörtern zu halten hat. Von wegen "Glück im Spiel, kein Glück in der Liebe." sagte sie. Und er hatte ihr sofort versichert, dass Scully und er nicht zusammen waren. "Aber Sie lieben sie doch?" Er hatte verlegen darauf genickt. "Und ein Blinder sieht, dass sie Sie auch liebt. Also, warum zum Kuckuck, sind Sie noch nicht verheiratet? Geldmangel dürfte jetzt wohl wirklich kein Problem mehr sein."
'Und genau das haben wir getan. Wir haben geheiratet.' dachte Mulder.
Nicht, dass es ihn groß störte. Ihm gefiel der Gedanke mit Scully verheiratet zu sein sogar sehr. Aber was ihn gekränkt hatte, war Scullys Verhalten gewesen. Sie hatte ihrer Beziehung nicht einen Moment eine Chance gegeben, sondern hatte sofort nach Annullierung und Scheidung geschrien.
"Einverstanden!" Müde strich sich Scully über die Augen. "Wissen Sie Mulder, manchmal möchte ich einfach nur von hier weg. An einen Ort, wo weit und breit keine Menschenseele ist und ich mich einmal richtig erholen kann."
Mulder beobachtete sie aufmerksam. Als sie eine halbe Stunde später zu einer Autopsie gerufen wurde, griff er zum Telefonhörer und wählte die Nummer Edward Fabers.

Scully sah Mulder den ganzen Tag nicht wieder. Die Autopsie hatte sich länger hingezogen als erwartet und sie war gleich danach nach Hause gefahren.
Umso überraschter war sie, als sie abends halb 10 einen Anruf von ihm bekam. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich in nächster Zeit viel bei ihr melden würde.
"Ich bin. Scully, ich brauche Ihre Hilfe!" hatte er durchs Telefon gestöhnt.
"Mulder? Wo sind Sie?"
"Zu Hause." antwortete er schwer atmend.
Sofort sprang Dana Scully auf, grabschte ihr Medizinköfferchen und eine Jacke und eilte zur Tür hinaus.
Er brauchte Hilfe. Mulder brauchte Hilfe. Ihm war etwas passiert. Womöglich hatte man ihn wieder angegriffen und verletzt. In panikartigem Zustand raste sie die Strecke zu seinem Apartment. Der ganze Ärger der letzten zwei Tage war vergessen. Nur Mulders Leben war im Moment wichtig.
Als sie in seine Wohnung stürmte, lag Mulder mit einem blauen T-Shirt bekleidet bis zur Hüfte zugedeckt in seinem Bett.
Irritiert schaute Scully auf den Liegenden. Er schien keine äußeren Verletzungen davon getragen zu haben, aber vielleicht hatte er innere Blutungen. "Sind sie schwer verletzt? Kommen Sie, stehen Sie auf. Ich bringe Sie ins Krankenhaus."
"Das geht nicht!" nuschelte er.
"Warum nicht, Mulder?"
Mulder wurde knallrot und versuchte seine Verlegenheit mit einem Lächeln zu vertuschen.
"Äh. Ja. Emh."
Scully sah ihn fragend an. "Was fehlt Ihnen, Mulder? Haben Sie Schmerzen?"
Mulder sah betreten auf die Bettdecke und flüsterte beschämt: "Es ist wegen Foxy."
"Foxy???"
Mulder rollte die Augen und Scully verstand. Dana war nun wieder ganz Dr. Scully. "Haben sie Schmerzen in der Prostata? Brennen beim Wasserlassen?"
Mulder schloss beschämt die Augen. 'Wie tief kann man sich noch erniedrigen? Aber sie ist schließlich Ärztin. Vielleicht weiß sie einen Rat.'
"Ich habe es jetzt schon seit 2 Stunden. Es geht einfach nicht weg." sagte er zu ihr.
"Was geht nicht weg?"
"Die Schwellung!" stöhnte Mulder, schlug die Bettdecke zur Seite und entblößte seinen Körper.
Jetzt sah Scully die "Schwellung". Sie beulte den Schritt seiner Boxershorts aus und erhob sich wie ein Zeltmast in der Hose.
"Uhm. Ja. Das ist eine Erektion, Mulder."
"Ach. Das wusste ich auch schon ohne ihre Diagnose, Frau Doktor. Und was kann man nun dagegen machen?"
Scully schluckte verlegen. "Ich würde Ihnen empfehlen die übliche Vorgehensweise in Betracht zu ziehen. Tun Sie einfach das, was Sie in so einem Fall immer tun."
"Das habe ich aber schon. Vier Mal in der vergangenen Stunde."
"Vier Mal?" skeptisch blickte Scully ihn an.
Aber er scherzte nicht. Seine Augen waren todernst, auch wenn er sich nicht traute sie direkt anzusehen und immer noch knallrot im Gesicht war.
"Dann haben Sie ein Problem, Mulder."
Mulder verzog das Gesicht zu einer Grimasse. "Das sehe ich auch so." Schnell schlug er die Bettdecke wieder über seinen Unterleib.
Scully grübelte kurz nach. Dann versuchte sie eine Erklärung zu finden. "Wenn ein Mann erregt ist und plötzlich an etwas sehr Schlimmes denken muss, kann das zu einem Schock führen, der den Rückfluss des Blutes in einigen Körperteilen verhindert. Das Blut verbleibt in den Schwellkörpern und die Erektion kann nicht abklingen. Es ist zwar etwas unangenehm für einige Zeit. Aber es hinterlässt keinen bleibenden Schaden und die Schwellung klingt von selbst wieder ab."
"Ich habe aber gehört, dass man davon schwer krank werden kann." murmelte Mulder besorgt.
"Sie glauben auch allen Blödsinn, Mulder. Dieses Ammenmärchen wollte mir schon meine damaliger Freund weismachen, nur um mich ins Bett zu kriegen." erklärte Scully.
"Was natürlich nicht funktioniert hat." fügte Mulder hinzu. Er war erleichtert, dass die alte Vertrautheit langsam zurückkehrte und sie wieder in der Lage waren miteinander zu scherzen.
"Natürlich hat es nicht funktioniert. Für wie dumm halten sie mich denn? Glauben Sie mir, solch eine kleine Störung hinterlässt wirklich keine Spuren. Sie wird so schnell wieder abklingen wie sie gekommen ist. Haben Sie heute an etwas Schreckliches gedacht? Hatten Sie wieder einen Alptraum? Von der Entführung ihrer Schwester, Rouche, Tunguska?" fragte sie.
'Jetzt ist eh schon alles egal.' dachte Mulder. "Nein. ich habe an Sie gedacht."
"Ah, verstehe. An meine Entführung. Die Krebserkrankung."
Mulder schüttelte verneinend den Kopf. "Nicht so. Ich habe sie mir in diesem Bikini vorgestellt. Wie auf den Fotos!"
"Na das ist ein tolles Kompliment. Diese Fantasie muss Sie ja heftig geschockt haben. Moment mal, Fotos von mir im Bikini? Wie sind Sie denn an die gekommen? Ich habe seit meiner Teenagerzeit nie wieder einen Bikini getr..."
'Doch einmal. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus. Wir waren in einem Spaßbad und Melissa hat Fotos geschossen. Allerdings habe ich sie nie zu sehen bekommen. wie kann Mulder nur..? Mutter!!!' ging es Dana Scully durch den Kopf.
"Wo sind diese Foto?" Mulder zeigte auf einen Stapel Fotos auf seinem Schreibtisch.
Fasziniert blickte Scully auf die gelungenen Fotografien.
"Mulder hat ihnen meine Mutter diese Fotos gegeben?"
"Wieso Ihre Mutter? Ich denke, die sind von Ihnen? Ich habe sie in meiner Wohnung gefunden." fragte Mulder.
"Wieso sollte ich solche Fotos bei Ihnen hinterlassen?"
Mulder zuckte nur mit den Achseln.
"Und aufgrund dieser Fotos haben sie also einen Schock bekommen." sagte Scully etwas gekränkt.
"Nein! So meinte ich das nicht. Ich habe an Sie gedacht und eine Erektion bekommen."
"Und der Schock?"
"Ich habe keinen Schock erlitten."
Ungläubig sah Scully ihn an. "Und weshalb geht es dann nicht wieder weg?" Mulder zuckte wieder nur mit den Achseln.
"Ich koche uns erst mal eine Tasse Tee. Das beruhigt." erklärte Scully etwas unsicher und ging in die Küche, wo sie den Wasserkocher anstellte.
"Oh , Mulder. Pralinen! Und dann auch noch die exquisiteste Sorte. Ich wusste gar nicht, dass sie auf so ein süßes Zeug stehen." rief sie plötzlich aus der Küche.
"Das ist von den "Einsamen Schützen". "Mein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, da sie Weihnachten auf irgendeinem Ufo-Treffen sein werden. Eine Karte liegt auch irgendwo dabei. Sie können gerne welche probieren. Sie schmecken echt gut." krächzte Mulder.
Scully fragte: "Was schreiben Sie Ihnen denn?" 'Ablenkung ist gut. Nur weiter so. Dann muss er nicht über sein Problem nachdenken und es klingt von alleine ab.' dachte Scully.
"Keine Ahnung. Vermutlich die üblichen blödsinnigen Weihnachtsgrüße. Ich bin noch nicht dazu gekommen die Karte zu lesen."
Scully fand die Karte unter der Pralinenschachtel und schaute hinein.
Mulder hörte Scully kurz auflachen und dann ein wütendes: "Die haben sie wohl nicht mehr alle."
Im nächsten Moment kam sie zurück ins Wohnzimmer marschiert und hielt Mulder die kitschige Weihnachtskarte vor die Nase.
"Lesen Sie!"
Mulder schaute verdutzt, nahm aber die Karte und warf einen Blick auf die Innenseite."

Fröhliche Weihnachten, Mulder!
Damit du die Weihnachtstage nicht wieder so langweilig wie letztes Jahr verbringst und wir diesmal auch nicht da sind, um dich aus deiner Trübsinnigkeit zu reißen, haben wir dir wenigstens was zum Naschen beigelegt.
Die große Praline in der Mitte solltest du aber nicht vor dem 24. vernaschen, dir aber vorher eine süße Weihnachtsfrau besorgen und dasselbe dann mit ihr tun. Dank Langleys kleiner Imprägnierung ist die kleine Süßigkeit ein reiner Powerriegel und du kannst die ganze Nacht Spaß haben.
Langley, Byers und Frohike
(Falls du dich fragst, was diese besondere Praline den Tolles beinhaltet, ich sag nur VIAGRA, 3 Stück)

Mulder wurde blass, dann wütend. "Diese elenden Halunken. Wenn die mir unter die Hände kommen."
Scully sah ihn missbilligend an. "Jetzt kennen Sie die Ursache für ihr Problem. Es war nur ein kleiner Scherz unserer gemeinsamen Freunde. Demnächst sollten Sie besser alle beiliegenden Karten vorher lesen, bevor sie sich etwas in den Mund stopfen."
"Die große Praline habe ich zuerst probiert. Sie sah so verlockend aus. Ich habe aber gar nichts davon gemerkt, von den Tabletten meine ich. Ich habe zwar auf etwas Hartes gebissen, aber das hat mehr nach Nuss geschmeckt. So habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Wer kommt denn auch auf so eine Idee." murmelte Mulder sich rechtfertigend.
Scully seufzte. "Unsere Freunde!"
Mulder sah sie betreten an. "Ja! Unsere paranoiden bescheuerten Freunde." bestätigte er. "Könnten Sie das aber bitte zukünftig lassen." bat er und zog die Beine an seinen Körper.
"Wie bitte? Was lassen?" fragte Scully irritiert. "Das Seufzen!" stöhnte Mulder.
"Ach du meine Güte."
"Kann man denn da wirklich nichts machen?" jammerte Mulder.
"Ich könnte höchstens das Labor anrufen, ob dort noch jemand da ist, um etwas zusammen mixen, eine Art Gegenmittel. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das dann auch funktioniert."
Erschrocken fragte Mulder nach: "Ein Gegenmittel? Sie meinen, dann geht gar nichts mehr? Ich krieg ihn dann überhaupt nicht mehr hoch?"
Jetzt verdrehte Scully die Augen. "Ich meinte eher ein Präparat, dass die Wirkung des Potenzmittels neutralisiert, so dass Ihr Körper wieder normal funktionieren kann. Aber wie gesagt, ob das auch Erfolg hat, ist ungewiss."
"Einen Versuch ist es wert. Das ist jedenfalls besser als hier mit einem Fahnenmast in der Hose herumzusitzen und darauf zu warten, das Zapfenstreich ist."
Schmunzelnd wählte Scully die Telefonnummer des FBI-Labors...
Zwei Stunden später war Mulders Zustand wieder normal und Scully war erleichtert wieder nach Hause fahren zu können.
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