World of X

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Merry Christmas, Mom!

von Talli W

Kapitel 5

Scully schritt aus dem Fahrstuhl und näherte sich zielstrebig dem abgeschiedenen Bürozimmer im Keller.
'Ich habe beschlossen ihm zu verzeihen. So, wie ich das immer tue. Ich bin ja auch nicht gerade unschuldig an seinem Ausbruch gewesen. Weshalb musste ich ihn auch verdächtigen mir zu nahe getreten zu sein? Er hat schließlich in den sechs Jahren nie etwas derartiges versucht, obwohl es bestimmt einige Gelegenheiten dafür gab. Ich brauche da nur an unseren ersten Fall zu denken. Jeder andere hätte versucht mich ins Bett zu kriegen, als ich halbnackt in sein Zimmer kam. Aber nicht Fox Mulder. Er hat mir sein Vertrauen geschenkt und von seiner Schwester erzählt. Aber als bei unserem Tischgespräch Erinnerungen an diese Nacht in Silverstone aufkamen, von ihm, seinem "Foxy" und mir in einem Bett, bin ich einfach in Panik geraten. Aber dann für den ganzen Sonntag zu verschwinden, war auch nicht richtig von ihm. Als ob ich mir nicht schon genug Sorgen gemacht hätte.
Komisch! Er ist gar nicht da. Ich habe erwartet, ihn gelangweilt an seinem Schreibtisch vorzufinden, vielleicht wieder mit einem Dutzend Bleistiften über ihm an der Decke, wenn ich jetzt kurz nach 14:00 Uhr in unser Büro komme. Aber der Herr ist gar nicht da. Nur ein Notizzettel mit Infos über einen neuen Fall, den er gerade untersucht. Er ist deswegen nach Las Vegas geflogen, steht da. Wie bitte? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Er ist mit Diana dorthin. Mit Diana Fowley statt mit mir!'
Wütend zerknüllte Scully die Nachricht und griff nach dem Telefonhörer.
Unter der bereits geläufigen Nummer des National Airport buchte sie den nächstmöglichen Flug nach Las Vegas.
Als sie gerade nach Hause eilen wollte, klingelte ihr Handy.....

Maggie hörte ein Auto heranfahren und sah aus dem Küchenfenster. Richtig, es war Dana. Margaret Scully freute sich, dass Dana so schnell gekommen war. Sie musste am Telefon wirklich dringend geklungen haben.
"Also dann los. Jetzt werden wir erst mal einige Dinge zurechtrücken. Und wenn Dana versteht, was ich ihr sagen will, ist das Problem mit dem zukünftigen Schwiegersohn bald erledigt." ermutigte sie sich selbst. Schnell trat sie aus dem Haus und ging ihrer Tochter entgegen.
"Hallo Mom, ich habe heute leider nicht so viel Zeit. Wir haben einen neuen Fall und ich muss gleich wieder los. Also was gibt es denn so Wichtiges?" begrüßte Dana Scully ihre Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
"Hallo Dana. Danke, dass du trotzdem kurz vorbeigekommen bist. Also ich wollte mit dir etwas besprechen. Setzen wir uns doch ein bisschen in die Stube." Nachdem sie es sich im Wohnzimmer bequem gemacht hatten, holte Maggie Scully tief Luft.
"Ich hoffe mit Fox ist wieder alles in Ordnung." Scully antwortete darauf nicht und Mrs Scully fuhr fort. "Weißt du, wenn man jung ist, merkt man das vielleicht noch nicht so. Aber wir werden alle älter und dann ist es furchtbar alleine zu sein. Einsamkeit kann wirklich weh tun. Ich meine, niemand sollte dieses Schicksal erdulden müssen, nur weil er vielleicht Angst hat, seine Gefühle auszusprechen. Manchmal muss man einfach spontan sein und seinem Herzen folgen." begann sie.
"Ja natürlich, Mom. Da stimme ich mit dir vollkommen überein." antwortete Dana. "Tatsächlich?" fragte Mrs Scully hoffnungsvoll.
"Natürlich, Mom. Und du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Wenn du ihn magst, solltest du mit ihm ausgehen. Da brauchst du nicht erst um meine Erlaubnis zu bitten. Dad hätte sicher auch nicht gewollt, dass du für den Rest deines Lebens alleine bleibst. Und Direktor Skinner ist wirklich ein sehr netter Mensch." sprach Dana.
Ihre Mutter starrte sie entgeistert an, aber Dana schien es nicht zu bemerken. In Gedanken war sie schon wieder bei Mulder und Diana Fowley. "So Mom. Ich fürchte, ich muss schon wieder los. Mulder wartet bereits in Las Vegas auf mich. Schön, dass wir uns darüber ausgesprochen haben. Ich ruf' dich an, sobald ich zurück bin. Tschüssi, Mom." Sprachlos sah Maggie Scully zu wie ihre Tochter in ihrem Wagen davon rauschte.
"Das ging wohl vollkommen daneben." murmelte sie und schlurfte enttäuscht ins Haus zurück.

Diana Fowley:
"Wir müssen endlich handeln. Sie gibt ihm Halt. Ohne sie ist er hilflos und anfällig für unser Angebot." haben sie gesagt. Wenigstens das haben sie begriffen. Wenn sie auch sonst in so vielen Dingen so völlig falsch lagen.
Nun haben sie mir die Aufgabe übertragen, da ich ihn von früher kenne. Oh ja, ich kenne ihn. Ich kenne ihn sogar sehr gut. Seine Besessenheit nach der Wahrheit und besonders seine Schwächen.
Ich könnte mir selbst gratulieren. Sie haben mir tatsächlich die Möglichkeit gegeben zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. 1. Ich kann beweisen, dass man mir vertrauen kann . Jetzt werden sie sehen, dass es endlich Zeit wird, mir verantwortungsvollere Aufgaben zu übertragen. Schließlich brauchen sie Nachwuchs, jetzt wo der Großteil des Konsortiums in Flammen aufgegangen ist und sich der junge Spender als unwürdig erwiesen hat. Das ist meine große Chance, in der Hierarchie empor zu steigen. Zuerst hatte ich ja gehofft, dass die ganze alte Männerriege zum Teufel gegangen ist, aber einige von ihnen waren einfach zu schlau. Sie waren nicht so dumm zu dieser Air Force Basis zu fahren und sich den Hintern rösten zu lassen. Mir kam sogar der Gedanke, dass das Ganze ein abgekartetes Spiel war. Ein raffinierter Plan, um einige Leute verschwinden zu lassen. Ja, auch so kann man unliebsame Konkurrenz loswerden.
Und 2. kann ich ganz offiziell wieder mit Fox Mulder zusammen sein. Denn er bedeutet mir wirklich etwas. Es tat weh, sehen zu müssen, dass diese Scully offenbar meinen Platz eingenommen hatte, während ich in Europa war. Wie erleichtert war ich doch, als ich erfuhr, dass da gar nichts zwischen den beiden läuft, dass ihre Beziehung nur rein platonisch ist. Diese dumme Pute weiß gar nicht, was ihr entgeht. Fox ist so ein wundervoller Liebhaber.
Momentan steht sie zwar noch zwischen uns, aber nach diesen zwei, drei Tagen in Las Vegas wird sie nicht länger ein Problem sein. Fox wird wieder vollständig mir gehören.
Gut, wenn die zwei wirklich zusammen gewesen wären, hätte ich ihn wohl gehen lassen. Ich möchte schließlich, dass er glücklich ist, jedenfalls soweit das unter den gegebenen Umständen möglich ist.' dachte Diana voller Stolz auf sich selbst.
'Aber es ist auch gut, dass du nicht vor diese Entscheidung gestellt wirst. Vielleicht würdest du dann feststellen müssen, dass deine Großmut doch nicht so weit gehen würde.' meldete sich eine Stimme in ihrem Hinterkopf.
'Wenn ich mit ihm zurückkehre und Scully begreift, dass er lieber mich an seiner Seite hätte, beruflich genauso wie privat, quittiert sie wahrscheinlich freiwillig die Arbeit an den X-Akten. Sie ist ja immer so selbstlos, stellt ihr eigenes Wohl hinter das von Mulder. Ach, wie süß. Irgendwie tut sie mir richtig leid. Sie hat so viel für Fox erlitten und am Ende steht sie mit leeren Händen da. Tja Kleine, das Glück kommt zu denen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und nicht jahrelang warten, bis der Traumprinz endlich genug Mut gesammelt hat seine Gefühle zu gestehen.
Ja, ich weiß, dass Fox etwas für sie fühlt. Ich bin schließlich nicht blind. Ich habe gesehen, wie er sie manchmal ansieht. Aber ich kenne Fox. Er wird nie die Initiative ergreifen. Dafür hat er viel zu viel Angst zurückgewiesen zu werden. Er will eine Frau, die ihm die Entscheidung abnimmt, eine Frau, die ihn verführt. Genau das wird in Las Vegas passieren. Er wird mein neuer und alter Loverboy werden, dank meiner erfahrenen Verführungskünste und einiger Tropfen dieser großartigen Droge, die mir Krycek besorgt hat. C.G.B. Spender war anfangs etwas erstaunt, dass ich Krycek diese Aufgabe übertragen habe. Man kann nun wirklich alles über Krycek sagen, dass man ihm nicht trauen kann, dass er sich an jeden verkauft, der genug zahlt und ständig die Fronten wechselt. Doch wenn es darum geht, Aufträge auszuführen dann ist er der beste Mann, den man finden kann.
Natürlich habe ich ihm nicht einen Moment vertraut. Als mir Krycek die Glasphiole mit der Droge gab und mir die Anweisungen Dr. Bernhards übermittelte, ich solle mindestens 10 Tropfen nehmen, habe ich seinen hinterlistigen Blick bemerkt. 10 Tropfen erschien mir auch unwahrscheinlich viel. Ich bin zwar kein Doktor, wie unsere propere Dana Scully, aber ich weiß, dass solche Drogen nie in einer so hohen Dosis verabreicht werden. Krycek sagte zehn, also werde ich fünf nehmen. Ich will schließlich noch etwas von Fox Mulder haben und nicht, dass er halb bewusstlos auf meinem Bett liegt.
Tja, Krycek, Pech gehabt. Du musst schon früher aufstehen, wenn du Diana Fowley übers Ohr hauen willst. Irgendwie hat er wohl eine Sympathie für Fox und Dana entwickelt, die gefährlich werden könnte. Ich sollte wohl besser mal das Konsortium darüber informieren.'

Kaum waren Mulder und Diana Fowley in Las Vegas angekommen, mieteten sie ein Auto und fuhren zum gebuchten Hotel.
"Wow! Das Star Trek Hotel! Ich bin beeindruckt, Diana. Ich dachte nicht, dass das FBI diese Preisklasse bezahlen würde."
Diana lächelte triumphierend. "Wusste ich doch, dass dir das gefallen würde, Fox. Das FBI zahlt aber tatsächlich nur für die mittlere Kategorie. Aber ich habe noch einen gewaltigen Vielflieger-Bonus und dieses Hotel gehört glücklicherweise zu denen, wo ich den Bonus umsetzen kann."
Amüsiert beobachtete Diana wie Mulder ausgelassen von einem Saal zum anderen lief und die Nachbildungen seiner Lieblingsserie aus Kindertagen bestaunte.
Schließlich bezogen sie ihre Zimmer. Natürlich hatte Diana zwei Räume nebeneinander gebucht und klopfte schon wenige Minuten später an Mulders Tür.
"Ich denke, wir sollten gleich losfahren und den Ort der Ufo-Sichtungen ansehen. Und danach einige der Zeugen befragen." meinte er, nachdem Diana eingetreten war.
Diana Fowley lachte: "Immer so arbeitswütig. Nun ruhe dich erst einmal aus. Wir werden jetzt sowieso niemanden antreffen. In Las Vegas beginnt das Leben erst bei anbrechender Dunkelheit. Tagsüber erholt man sich dann von der wilden Nacht."
"Also gut." stimmte Mulder zu. 'Wir haben ja auch noch einiges zu besprechen.' dachte er.
"Übrigens, hier ist unser Willkommensgruß. Möchtest du nicht mit mir anstoßen?" sagte Diana und schwenkte einer Flasche Champagner und zwei Gläser."
"Diana, wir sind im Dienst!"
"Ach komm schon, es ist nur Champagner. Oder verträgst du den nicht? Ich will ja nicht verantwortlich sein, dass du einen Alkoholrausch bekommst."
Mulder fühlte sich an seiner Ehre gepackt, ließ sich ein Glas von ihr einschenken und stieß mit ihr an. Hastig setzte er sein Glas an die Lippen und bemerkte nicht, dass Diana nur ganz leicht an ihrem nippte.
"So, ich gehe nur mal schnell in einen dieser Souvenirshops. Ich habe meinem Neffen versprochen ihm etwas mitzubringen. Ich bin gleich wieder da." entschuldigte sich Diana.
"In Ordnung. Bring mir doch ein Poster von Spock mit. Ich liebe seine spitzen Ohren." rief er scherzend. 'Hat Diana überhaupt einen Neffen?' fragte er sich.
Er fühlte sich plötzlich so benommen.
Diana beobachtete ihn kritisch. 'Gut, es beginnt bereits zu wirken. Na warte, bis ich erst mit diesem Kostüm zurückkomme. Denkst du, mir ist entgangen wie du das rote Uniformkleidchen von Uhura angestarrt hast.' dachte sie und eilte aus dem Raum.

Scully stand indessen frustriert am Flughafen. 'Verdammt, wo ist er nur? Nun habe ich schon jedes Best Western-Hotel hier in Vegas angerufen. Ob sie unter einem Pseudonym eingecheckt haben?'
Mulder fühlte sich nun wieder wohler. Der leichte Schwindel war verflogen. 'Wo bleibt nur Scully? Langsam sollte sie ihren sexy Hintern aber hierher bewegt haben.' dachte er. Dann aber fiel ihm ein, dass Scully gar nicht wissen konnte, wo er abgestiegen war. 'Mist! Sie hätte mich anrufen können, wenn das Handy nicht immer noch ausgeschaltet wäre.'
Schnell holte er sein Handy hervor und wählte Scullys Nummer.
Noch bevor sie ein Wort sagen konnte, säuselte er los. "Hallo Scully. Ich bin im Star Trek Hotel "The Expedieren", Zimmer 163. Ich warte auf Sie. Tschüssi."
'Typisch Mulder. Er wusste genau, dass ich ihm folgen würde. Oh Gott, weshalb bin ich nur so kalkulierbar.' seufzte sie.
Mit einem Taxi fuhr Scully in das genannte Hotel und rannte fast in sein Hotelzimmer.
'Er hat nicht geklungen, als ob Diana Fowley bei ihm war. Ich werde sicherstellen, dass es auch so bleibt.'
"Hallöchen Scully. Schön Sie wiederzusehen. Ich hoffe, Sie haben mich schon vermisst." begrüßte Mulder sie.
"Guten Tag, Mulder. Was machen Sie eigentlich in diesem Hotel? Ich hoffe, Sie versuchen das nicht über das FBI abzurechnen." sagte Scully streng.
"Nö! Diana hat Ihren Vielflieger-Bonus verwendet. Ist es hier nicht fantastisch? Schauen Sie, es gibt sogar Champagner. Auch ein Gläschen?"
Scully runzelte die Stirn. Mulder klang ziemlich ausgelassen. 'Das muss wohl am Champagner liegen.'
"Nein danke, Mulder. Falls Sie es vergessen haben, wir sind im Dienst."
Mulder zuckte nur die Achseln. "Gut, dann trinke ich eben den Rest."
Bevor Mulder nach der Flasche greifen konnte, hatte Scully diese vom Tisch geschnappt und suchte nun nach einem Glas.
"Schon gut, Mulder. Ich denke, Sie hatten genug. Ich wollte sowieso schon immer mal Champagner probieren."
Sie goss sich den letzten Rest des Champagners in ein Glas, das sie in der Minibar gefunden hatte, prostete Mulder zu und trank die prickelnde Flüssigkeit in kleinen Schlucken aus.
"Wo ist Agent Fowley?" fragte Scully.
Mulder machte eine lockere Handbewegung zur Tür hin. "Weg! Sie wollte noch etwas besorgen.
Sie sollte aber eigentlich schon längst wieder hier sein. Ich habe jetzt keine Lust mehr auf sie zu warten. Lassen Sie uns einfach losfahren. Je eher wir den Fall abgeschlossen haben, desto eher können wir das wilde Leben in Vegas genießen. Diana kann uns ja nachkommen. Ich werde ihr eine Nachricht hinterlassen."
Mulder kritzelte schnell etwas auf ein Blatt Papier aus seinem Notizblock.
Scully wollte lieber nicht an ihre letzten Erfahrungen mit dem Nachtleben in Las Vegas denken. Sie musste sich ganz schön verrückt aufgeführt haben, nach den Schilderungen Frohikes zu schließen.
"Gut! Aber ich fahre. Wo wohnt dieser Kerl, der die Ufos beobachtet haben will?"
"Sunset Boulevard 16."
Scully steuerte den Mietwagen auf die Hauptstraße, die zu dieser Zeit noch fast leer war.
"Scully, schauen Sie nur diese Achterbahn!" rief Mulder, als sie am Casino-Hotel "New York, New York" vorbeifuhren, das mit Freiheitsstatue und Wolkenkratzern beeindruckte. "Wollen wir nicht kurz halt machen und sie ausprobieren?"
Scully ignorierte seinen Vorschlag einfach.

Zehn Minuten später befanden sie sich vor dem Haus von Andrew Donnels.
Auf ihr Klingeln öffnete ihnen verschlafen ein etwa 30jähriger schlanker, gutaussehender Mann mit blonden Haaren die Tür.
"FBI?" fragte er, als sie sich vorgestellt hatten. "Ich habe immer korrekt abgerechnet. Wirklich!" versicherte er.
Als Mulder aber erklärte, weswegen sie gekommen waren, begann Mr. Donnels zu lachen.
"Das hat sich doch längst aufgeklärt. Irgendwelche Verrückten haben dort ein Riesenfeuerwerk veranstaltet. Mit Leuchtraketen und so. Das habe ich aber schon längst gemeldet. Das FBI ist wohl ein bisschen langsam mit der Informationsübermittlung?"
Scully kam sich ziemlich bescheuert vor. 'Fowley!' dachte sie wütend.
"Dann hat der Fall sich also erledigt." sagte Mulder, als sie zum Auto zurück gingen. "Ich verstehe nicht, warum das nicht weitergeleitet wurde."
Scully murmelte etwas Unverständliches. Für einen Moment musste sie die Augen schließen, weil alles vor ihr verschwamm.
"Jetzt haben wir genügend Zeit, um die Achterbahn auszuprobieren." rief Mulder.
Scully öffnete wieder die Augen und lächelte. Die Idee klang plötzlich gar nicht mehr so schlecht.
Mit Vollgas startete sie den Wagen und schoss mit quietschenden Reifen los.
'Wo, verdammt noch mal, ist Mulder?' schnaufte Diana Fowley als sie in ins Hotelzimmer zurückkehrte und ein rotes Star Trek Kostüm schwenkte.
'Weit kann er noch nicht gekommen sein. Ich werde ihn anrufen.' Nach einem Blick auf den Couchtisch musste sie allerdings feststellen, dass Mulder sein Handy liegen gelassen hatte. Aber dafür fand sie seinen Notizzettel.
'Großartig! Scully ist hier!' Frustriert warf sie sich in einen Sessel. 'So gehen die besten Pläne flöten.'
Scully und Mulder, die inzwischen beim Hotel "New York, New York" Halt gemacht hatten, rannten ausgelassen zur Rolltreppe, um ins oberste Stockwerk zu fahren.
"Heh Scully, wir setzen uns aber ganz vorne hin. Da hat man die beste Aussicht." schlug Mulder vor, als sie sich in der Schlange Leute einreihten, die alle darauf warteten mit der Achterbahn zu fahren.
Schnell rückten sie weiter, ließen dann aber einige Leute vor, als sie sahen, dass die erste Gondel bereits besetzt war.
"Jetzt. Los nichts wie rein." Mulder bezahlte schnell die geforderten 10 Dollar und schubste Scully förmlich in die freien vorderen Sitze. Doch Scully lachte nur. "Wir haben es aber eilig, Mulder. Wohl von der schnellen Sorte, wie?"
"Aber immer." rief Mulder und klappte seinen Sicherheitsbügel herunter.
Langsam rollte die Wagenkolonne los und fuhr dann senkrecht die Schienen hinauf. Höher und immer höher.
'Wo man hinauf fährt, geht es logischerweise auch immer wieder hinunter.' dachte Scully mulmig.
Dann waren sie oben angekommen und sahen auf die kommende Fahrstrecke hinab. 25 Meter führten senkrecht in die Tiefe.
"Wer hat nur diese dumme Idee gehabt sich nach vorne zu setzen?" scherzte Mulder und starrte nach unten.
"Soweit ich mich erinnere, waren Sie das. Schauen sie nur Mulder, man kann von hier ganz Las Vegas sehen." begeisterte sich Scully.
"Großar...." der Fahrtwind nahm ihm den Atem als die Bahn mit rasender Geschwindigkeit ins Tal stürzte. Scullys Haare flatterten im Wind und die beiden Agenten hatten das Gefühl sie würden aus ihren Sitzen gerissen und dann wieder hineingepresst. Mulder quiekte und Scully schrie sich mit den anderen Fahrgästen die Lunge aus dem Leib. Unten angekommen blieb die Bahn fast ganz stehen und raste dann in drei große Loopings hintereinander. Nach einer Reihe anschließender Berg- und Talfahrten und verschiedener kleinerer Loopings kam die Achterbahn schließlich zum Stillstand.
Atemlos kletterten Scully und Mulder aus dem Wagen.
"Das war großartig. Einfach fantastisch. Ich fühle mich gut. Ich meine richtig gut. Das sollten wir öfter machen, Scully."
Scully stimmte zu. "Ja, das war toll. Und wie wäre es jetzt mit einem Spielchen?" schlug sie vor.
Mulder grinste breit und zwinkerte ihr zu. "Ich wusste gar nicht, dass Sie auf so etwas stehen, Scully."
Scully verdrehte die Augen. "Ich meinte ein richtiges Spiel hier im Casino. Roulette oder Black Jack."
"Sind sie sicher, dass sie wirklich nur das wollen. Ich bin auch für andere Spiele zu haben."
"Vielleicht später, Mulder. Jetzt will ich hier mein Glück versuchen." ließ sie ihn abblitzen.
Mulders Magen begann sich geräuschvoll zu melden und Scully starrte ihn missbilligend an. "Wir sollten wohl doch besser erst etwas essen gehen." murmelte sie besorgt. "Wann haben sie das letzte Mal gegessen?"
"Muss schon eine Ewigkeit her sein. Ich glaube im Flugzeug zuletzt."
Mittlerweile begann sich das Casino langsam zu füllen.
"Ich möchte jetzt aber die Piratenschlacht ansehen. Richard, du hast es mir versprochen." zeterte eine blondierte Frau einige Meter entfernt.
"Haben Sie das gehört, Scullychen? Piratenschlacht! Da müssen wir hin."
Er nahm Scully am Arm und steuerte direkt auf die Blondine zu.
"Wo ist die Piratenschlacht?" unterbrach Mulder den Redeschwall der vollbusigen Blondine, die ihn daraufhin empört anblickte.
"Was mischen sie sich ein, wenn ich mich mit meinem Mann unterhalte. Scheren Sie sich zum Teufel."
Mulder zog seinen Ausweis hervor. "Ich bin vom FBI und Sie verweigern gerade einem Mitarbeiter des Staates die Auskunft. Das kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten geahndet werden. Also noch einmal, wo gibt es die Piratenschlacht?" sagte er laut.
"Huch. Äh, das wollte ich nicht. Das Spektakel findet aller drei Stunden beim "Treasure Island"-Hotel statt." stotterte die Blondine.
"Na also, geht doch." sagte Mulder zufrieden und marschierte mit Scully zum Ausgang.
Bei einem kurzen Zurückblicken fing er den dankbaren Blick des Ehemannes auf, der neben seiner nun sehr stillen Frau stand.
Vor dem Hotel brachen beide in Gelächter aus.
"Das war eben total gegen die Vorschrift, Mulder. Aber haben Sie den Blick dieser Tussi gesehen. Die überlegt es sich zukünftig zweimal, wen sie anschnauzt." kicherte Scully.
"Der arme Kerl. Bei so einem Drachen wäre ich schon längst in der Psychiatrie."
"Da sehen Sie wieder mal, eine hübsche Verpackung sagt nichts über den Charakter aus. Ich wette, sie wäre auch auf diesen Donnerbusen hereingefallen."
"Nie im Leben, Scully." widersprach Mulder. Dann beugte er sich zu Scully herunter und flüsterte ihr ins Ohr. "Ich bin eher gespannt auf eine ganz andere Verpackung oder besser gesagt, dass was darunter ist."
Scully wurde rot. "Gehen wir lieber zum "Treasure Island." lenkte sie ab.
Eine riesige Menschenmasse hatte sich bereits vor dem Hotel versammelt, um das Schauspiel zu beobachten. Als Mulder und Scully dort eintrafen, hatte die Schlacht gerade begonnen. Zwei Schiffe steuerten aufeinander zu und feuerten immer wieder.
Mulder bemerkte, dass Scully über die Köpfe der meist größeren Leute hinweg kaum etwas sehen konnte.
Kurzerhand tauchte er zu ihren Beinen hinunter, schob seinen Kopf von hinten zwischen ihre Schenkel und nahm sie auf seine Schultern. Scully kreischte auf, als sie so unerwartet hochgehoben wurde.
"Jetzt haben Sie den besten Platz." grinste Mulder zufrieden. Scully rutschte noch etwas hin und her und machte es sich auf Mulder Schultern bequem. Dann genoss sie die wundervolle Show.
Die Piraten enterten schnell die englische Fregatte und kämpften Mann zu Mann mit den Soldaten bis sie schließlich den Kampf für sich entschieden.
Schnell begann sich die Menschenmasse wieder zu zerstreuen und Mulder ging in die Knie, um Scully heruntergleiten zu lassen.
"Danke." flüsterte sie ihm zu, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
"Jederzeit, Scully."
"Meine Güte, Mulder. Das Essen! Nach diesem Kampf habe ich jetzt auch einen Riesenappetit."
"Wie wäre es mit Fisch?" nickte Mulder in die Richtung des "Treasure Island".
"Mann, wie entgegenkommend. "All you can eat" für nur 9 Dollar 99. Da haben wir nachher mehr Geld fürs Casino übrig." meinte Mulder als sie in das Restaurant eintraten. Sie bezahlten ihren Obolus an der Kasse und steuerten dann direkt auf das Buffet zu.
Scully schaufelte sich einen ganzen Berg Seefrüchte auf ihren Teller. "Ich liebe Shrimps." murmelte sie entschuldigend.
Mulder hatte sich dafür für den gebackenen Hecht und etwas Lachs entschieden.
Sie setzten sich an einen freien Tisch und begannen zu essen.
"Mmmhhh, lecker. Sie sollten die auch mal probieren." Scully war bereits dabei ihre zweite Portion Shrimps zu verdrücken. "Die im Teigmantel schmecken am besten. Hier wollen sie eine?"
Scully hielt ihm ihre Gabel mit einer gebackenen Garnele vor den Mund.
"Ein Wunder, dass Sie noch nicht mit einer Eiweißvergiftung vom Stuhl gekippt sind." lachte Mulder und schnappte nach der Gabel.
"Wirklich lecker." bestätigte er nach intensiven Kauen.
"Mehr?"
Mulder nickte und so fütterte Scully ihm ihre restlichen Shrimps direkt in seinen Mund.
"Ist das nicht süß, Carlo? Genau wie wir in unseren Flitterwochen." flüsterte eine ältere Frau zwei Tische weiter ihrem Ehemann zu.
"Und jetzt geht's zum Roulette." rief Mulder, als er sich gesättigt zurück lehnte.
Gemeinsam betraten sie den Spielsaal und gingen sofort an den "Einarmigen Banditen" vorbei zu dem hinteren Bereich mit den Roulette-Tischen.
"Da ist ja unser Ufo-Freund. Ist er nicht süß mit seiner Fliege und der Weste?" rief Scully als sie ihren Blick über die Tische gleiten ließ und Andrew Donnels als einen der Croupiers erkannte. "Dort müssen wir spielen. Ich habe es im Gefühl, bei ihm habe ich Glück." Sie eilte genau auf Donnels Roulette-Tisch zu und Mulder blieb nichts weiter übrig als ihr zu folgen.
"Guten Abend, Andrew." begrüßte sie den Croupier und schenkte ihm ihr strahlenstes Lächeln.
Andrew Donnels lächelte zurück. "Guten Abend, Madame. Schön Sie wiederzusehen. Ich freue mich, dass Sie sich für unser Casino entschieden haben und wünsche Ihnen einen angenehmen Abend."
Mulder kam heran geschlendert und legte seinen Arm besitzergreifend um Scully.
'Lass sie bloß in Ruhe!' warnte sein Blick den Croupier.
Lässig zog er eine 100 Dollarnote aus der Hosentasche und wechselte sie in Chips.
"Auf was setzen wir, Scully?"
"Die Acht, Mulder!"
"Gut, alles auf die Acht!"
Zwei weitere Spieler setzten ihre Einsätze. Andrew rollte die Kugel und drehte das Roulette-Rad.
"Rien de va blüe. Nichts geht mehr." sagte er.
"Acht. Los, komm schon. Acht! Acht! Acht!" fieberte Scully.
Die Kugel blieb in der Kuhle der Zahl Nummer 8 liegen.
"Die 8 gewinnt. 3600 Dollar für die Dame."
"Hab ich's nicht gesagt, Mulder. Andrew bringt mir Glück." jubelte Scully.
"Und jetzt die 32."
Diesmal hatte Scully keinen Erfolg.
"17, schwarz. Gewinn für die Bank. "
Alle am Tisch murmelten enttäuscht.
Immer wieder setzten Mulder und Scully auf eine Zahl und verloren jedes Mal. Ihr Gewinn schrumpfte schnell zusammen.
"Och, das macht keinen Spaß mehr auf diese blöden Zahlen zu setzen." maulte Scully.
Andrew Donnels lächelte freundlich. "Dann setzen Sie vielleicht einmal auf eine Farbe oder eine gerade bzw. ungerade Zahl." schlug er animierend vor.
"Okay. Welche Farbe soll ich nehmen, Mulder? Ach nein, Sie wählen sowieso immer schwarz."
"Wie kommst du denn darauf?" murmelte Mulder und rückte noch näher an Scully heran. "Ich dachte eher an rot. Rot wie die Liebe, mein Schatz." Mulder drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und schob die restlichen zwei 5 Dollar-Chips auf Rot.
"26, schwarz. 180 Dollar Gewinn für den Herrn zur rechten."
"Wieder nichts. Hier gefällt es mir nicht mehr. Lass es uns woanders probieren, Mulder."
Mulder war nur zu gern bereit dazu. Ihm gefiel absolut nicht, wie dieser geschniegelte Bubi mit seiner Scully flirtete.
"Auf Wiedersehen, Andrew." säuselte Scully und rauschte mit Mulder am Arm aus dem Casino.

Diana Fowley fuhr zornig den Sunset Boulevard entlang. Sie war zur Wohnung dieses Ufo-Trottels gefahren, aber der war längst auf Arbeit. Und von Mulder und Scully gab es auch keine Spur.
Da die zwei noch keine 24 Stunden vermisst wurden, hatte man sie trotz ihres FBI-Ausweises freundlich, aber bestimmt beim Las-Vegas-Police Department abgewiesen. Nun blieb ihr nichts weiter übrig als alleine nach ihnen zu suchen.
"Wenn ich dich erwische, Krycek." fluchte sie. Sie hatte Dr. Bernhards angerufen und erfahren, dass die normale Dosis dieser anregenden Droge bei nur zwei Tropfen lag. 'Und ich habe ihm fast die 3fache Dosis gegeben.' ärgerte sich Fowley.

"Wohin jetzt?" fragte Scully verwirrt, als sie auf die Straße traten. Der ganze Strip blitzte in bunten Farben und erhellte die Nacht. Ein Casino wirkte schöner als das andere. Scully und Mulder taten es den vielen anderen Leuten gleich und schlenderten die Hauptstraße in westlicher Richtung hinunter.
"Excalibur! Willkommen in der Ritterzeit. Darf ich bitten, Mylady?" Mulder machte eine spielerische Verbeugung und führte Scully über die große Brücke in das Casino-Hotel "Excalibur", ein großes weißes Fantasie-Schloss mit blauen und roten Türmchen. Überall waren Ritterrüstungen aufgestellt und Wappen hingen an den Wänden. Begeistert betrachteten die beiden Agenten die liebevollen Details des Hotel-Komplexes. Im Keller gab es sogar eine richtige Arena, wo jeden Abend zwei Mal Ritterspiele stattfanden.
Wieder waren die Roulette-Tische im großen Rittersaal ihr Ziel. Diesmal spielte Scully auf eigene Kosten. Ihr war es unangenehm sich von Mulder aushalten zu lassen. Sie hatte sofort ihr ganzes Bargeld, insgesamt 156 Dollar in Chips umgetauscht. Mulder hielt mit weiteren 100 Dollar mit.
Als sich die Kugel wieder drehte, wurden beide ganz vom Spielfieber gepackt. Doch nur wenige Male gewannen sie, meist nur geringe Summen, die schnell wieder eingesetzt wurden. Mulder holte seinen letzten 20 Dollar-Schein hervor und wechselte ihn in Münzen.
Doch die verschwanden genauso schnell in den Kassen des Casinos wie das andere Geld zuvor. Auch Scully hatte alles verloren.
"Nehmen sie Kreditkarten?" fragte Mulder.
"Natürlich, mein Herr. Sie können an einen der Schalter dort drüben gehen und den gewünschten Betrag einwechseln." war die freundliche Antwort des Croupiers.
In Scully schrillten, trotz ihrer ausgelassenen Stimmung, Alarmglocken auf. Wenn Mulder jetzt nicht aufhörte, würde er sich noch ruinieren. "Wir hatten unseren Spaß, aber jetzt ist genug, Mulder. Wir kehren besser ins Hotel zurück."
Widerwillig stimmte Mulder zu. Sie schlenderten an den "Einarmigen Banditen" vorbei und Scully begann plötzlich zu lachen. "Sieh nur. Der Hauptgewinn sind 4 Zitronen. Das passt genau zu deiner Stimmung." witzelte sie. Ihr Gelächter wirkte ansteckend und auch Mulder konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Schade, dass wir schon alles verspielt haben." murmelte er.
"Moment mal, ich habe noch ein bisschen Kleingeld in der Hosentasche."
Das Kleingeld belief sich auf genau zwei Dollar in 25-Cent-Stücken.
"Die setzen wir noch ein." meinte Mulder glücklich. "Was spielen wir? Ein normales Spiel zu einem Vierteldollar oder den Jackpot?"
"Wenn, dann gehen wir aufs Ganze." antwortete Scully. Mulder fütterte den Automaten mit vier 25-Cent-Stücken und steckte die restlichen vier Quarter in seine Hosentasche zurück.
"Du bist dran, Scully. Los zieh den Hebel!" forderte er sie auf.
Scully drückte kräftig den Metallbügel nach unten und starrte gebannt auf die Anzeige.
Eine Kirsche, eine Erdbeere, und eine Pflaume" murmelte sie enttäuscht und blickte gar nicht mehr hin als das vierte Fenster eine Zitrone anzeigte.
"Das war wohl nichts. Und nun zum letzten Mal." sagte Mulder und schob die restlichen vier silbernen Münzen in den Automatenschlitz.
"Mulder, du bist jetzt dran." Aber Mulder schüttelte den Kopf. "Wenn, dann tun wir es gemeinsam." Er trat ganz dicht hinter Scully und griff nach ihrem rechten Arm. Bereitwillig ließ sie ihre Hand zu dem großen Hebel führen und beide drückten ihn gemeinsam herunter. Die bunten Bildchen setzten sich wieder in Bewegung und rotierten immer schneller. Mulder hatte seine beiden Hände auf Scullys Schulter gelegt und spähte über ihren Kopf hinweg auf die kreisenden Früchte.
Das erste Bild, ganz links, kam zum Stillstand und zeigte eine ... Zitrone.
Aufgeregt griff Mulder Scullys Schultern fester und schob dabei ihren Kragen zurück. Er sah zu Scully herab und sein Blick fiel direkt auf das zarte weiße Fleisch ihres Halses. Atemlos starrte er wieder auf den Automaten. Eine weitere Zitrone blieb stehen.
'Auf jeden Fall haben wir einen Teil unserer Verluste wieder drin.' dachte Scully. Dann verlor sie fast den Halt, wenn Mulder sie nicht gestützt hätte, als sie eine zarte sinnliche Berührung an ihrer linken Halsseite spürte. Als eine weitere Zitrone zum Stillstand kam, spürte sie seine Lippen auf der rechten Seite ihres Halses. Bei dem letzten Fenster wurde eine Pflaume sichtbar und die Rotation stoppte langsam, um im letzten Moment noch ein Stück weiter zu springen. In der Anzeigefläche des Automaten leuchteten vier Zitronen!
Bevor Mulder und Scully richtig zur Besinnung kamen, heulte der Spielautomat los und Münzen rasselten aus dem Ausgabeschlitz in einem nicht endend scheinendem Strom heraus. "Wir haben gewonnen!" rief Mulder glücklich und umarmte Scully. Sofort waren sie von einer Menschenmenge umringt, die aber energisch von mehreren Sicherheitsleuten zurückgedrängt wurde, die die beiden Gewinner dann sofort zum Büro des Casinos geleiteten.
"Mein Name ist Jonathan Hayworth. Ich gratuliere Ihnen. Sie haben gerade einen Jackpot von 250.000 Dollar gewonnen." begrüßte sie der Hotel-Manager. "Sie können Ihren Gewinn in bar oder als Scheck erhalten oder wir überweisen Ihnen den Betrag auf Ihr Konto." erklärte er.
Mulder und Scully diskutierten einen Augenblick darüber und teilten dem Manager dann mit, dass sie Kontoüberweisung bevorzugten.
"In Ordnung. Ich benötige dann nur noch Ihre Angaben und das Geld wird in wenigen Stunden auf ihrem Konto sein."
Die beiden Partner sahen sich einen Moment lang an, bevor Mulder sprach: "Na gib ihm schon deine Kontodaten. Du hattest hier das glückliche Händchen."
"Das ist nicht wahr. Wir haben beide den Hebel gezogen und außerdem war es dein Geld. Also gehört der Gewinn auf dein Konto." widersprach Scully.
Der Manager zog die Augenbrauen hoch. "Ich werde Sie einen Moment allein lassen, damit Sie diesen Sachverhalt klären können." sagte er höflich und verließ das Bürozimmer.
Scully legte sofort los, als sich die Tür hinter Hayworth geschlossen hatte: "Es ist dein Gewinn, Mulder."
"Nein, unserer." entgegnete Mulder.
"Ich weigere mich dieses Geld anzunehmen." wehrte Scully energisch ab. Mulder musste lachen, als er in ihr trotziges Gesicht sah. "Okay, lagern wir die Scheinchen solange auf meinem Konto." stimmte er zu.
Erleichtert fiel Scully in sein Lachen ein.
"Wie ich sehe, haben Sie sich bereits geeinigt." meldete sich der Manager hinter Ihnen.
Alles weitere war schnell geklärt. Mulder gab alle notwendigen Daten an und schon kurz darauf war sein Konto um 250.000 Dollar schwerer.
"Und jetzt wird gefeiert."
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