World of X

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My Friend

von Invisigoth

Kapitel 1

*** TASCHENTUCH-WARNUNG ***
"Sie müssen durchhalten Mulder, was soll ich sonst ohne Sie machen?“

Panik war in Scullys Stimme zu hören, dann schoben ihn die Sanitäter in den Krankenwagen.

"Wenn Sie wollen können Sie mit ihm fahren, Agent Scully"

Das ließ sie sich nicht zweimal sagen.

Sie setzte sich auf den Sitz neben Mulder, und hielt seine Hand. Mulder war bei Bewusstsein. Der Notarzt legte ihm eine Sauerstoffmaske über. Seine Augen waren die ganze Zeit auf Scully gerichtet.

Er öffnete seinen Mund, aber er war zu schwach um laut genug reden zu können. Scully beugte sich ganz dicht zu ihm herunter.

"Machen Sie sich keine Sorgen, ich..." Dann wurde er ohnmächtig.

Scully schaute erschrocken zum Arzt hinüber. "Er lebt", sagte er, "aber er muss schnell operiert werden."

Mit Sirenengeheule und einen Affentempo ging es in Richtung Memorial Hospital.

Ein Ärzteteam wartete schon bei der Notaufnahme.

Der Arzt hatte ihnen von unterwegs über den Zustand von Mulder berichtet.

"Schnell in OP1, ich habe keine Lungentöne mehr. Seine Lunge droht zu kollabieren."

Scully lief den ganzen Weg bis zum OP neben der Bahre her. Sie hielt seine Hand so fest wie sie nur konnte, doch am OP Eingang wurde sie grob von einer der Schwestern zurück gehalten.

"Hier dürfen Sie nicht weiter rein, Agent Scully."

"Aber ich bin auch Ärztin."

"Wir können Sie hier aber nicht gebrauchen. Sie sind emotional viel zu abgelenkt."

Dann schloss sie die Tür vor ihrer Nase zu.

Eine andere Schwester kam auf sie zu, und führte sie zur Anmeldung.

"Kommen Sie bitte mit, ich brauche ein paar Einzelheiten über...er ist ihr Partner stimmt's?"

Scully starrte immer noch auf die Tür die zum Operationssaal führte.

"Was?"

"Ich habe gefragt ob er ihr Partner ist?“

"Ja, das ist er."

"Bitte nehmen Sie das Formular und füllen Sie es aus. Sie können es mit in den Warteraum. Lassen Sie sich ruhig Zeit damit, okay?"

"Danke." Scully zitterte noch am ganzen Körper.

"Wenn Sie irgendwas brauchen...Fragen Sie einfach nach Schwester Helmer."

Scully nickte und ging Gedanken versunken in Richtung Warteraum.

Sie setzte sich neben die Eingang, damit sie gleich mitbekam wenn sie Mulder aus dem OP schoben. Aber das würde wohl noch einige Zeit dauern.

Sie starrte auf das Papier.

Versicherung:

Blutgruppe: 0 Negativ.

Angehörige:

Allergien:

Scully konnte sich einfach nicht konzentrieren. Das waren Fragen, die sie nun wirklich nicht beantworten konnte.

Dann ging die Tür auf und Direktor Skinner kam herein.

"Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte, was zum Teufel ist passiert, Agent Scully?"

Sie stand auf, wischte sie eine Träne aus dem Auge und blickte ihm dann ins Gesicht.

"Es ging alles so verdammt schnell. Ich konnte gar nichts machen."

Scullys Stimme überschlug sich regelrecht.

"Beruhigen Sie sich, Agent Scully, und erzählen Sie langsam und in Ruhe."

Sie holte rief Luft, und setzte sich wieder. "Wir hatten einen Verdächtigen mit dem Auto verfolgt, doch dann hängte er uns in einer Seitenstraße ab. Wir stiegen aus, um ihn zu Fuß zu verfolgen..." Scully machte eine Pause. "...dann weiß ich nur noch, dass mich Mulder umgeschubst hat, und zwei Schüsse fielen." Scully starrte auf den Fußboden. "Ich rannte dem Verdächtigen hinterher, als ich bemerkte, dass... dass Mulder angeschossen war. Doch nach ein paar Metern hatte ich ihn verloren. Als ich zurück kam, sah ich erst wie schwer er verletzt war. Die hatte ihn in die Lunge getroffen, die andere...ich weiß nicht so genau... ich glaube irgendwo in den Bauch."

Skinner hatte sich neben Scully gesetzt. "Was können Sie als Ärztin über den Zustand von Mulder sagen?" Skinner hatte seine Brille abgenommen, und rieb sich die Augen. Das tat er immer, wenn es in einer Situation schlecht aus sah.

"Sein Zustand war stabil, aber..." Sie legte ihre Stirn in Sorgenfalten.

"Er wird es schaffen Scully, dass weiß ich", fiel er ihr ins Wort.

Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Hoffentlich", dachte Scully. "Er darf mich einfach nicht alleine lassen. Ich brauche ihn doch."

Dann sah Skinner die Unterlagen auf ihrem Schoß liegen. "Geben Sie die Formulare mal her. Ich werde mich darum kümmern.“

Scully reichte ihm alles rüber, stand auf und ging zurück zur Anmeldung. "Haben Sie schon was Neues über Agent Mulders Zustand erfahren, Schwester Helmer?"

"Nein, Schätzchen." Sie legte eine Hand auf die von Scully. "Die Ärzte operieren ihn immer noch. Aber ich informiere Sie sofort, falls sich was Neues ergibt."

"Danke", sagte Scully und ging zum Kaffeeautomaten. Sie wühlte in ihren Taschen nach Kleingeld, fand aber keines.

"Hier nehmen sie das."

Scully drehte sich erschrocken um und sah in das Gesicht von Frohike. Er war einer von Mulders Freunden.

"Danke. Woher haben sie gewusst, dass..." Scully ließ den Satz unvollendet.

"Ich habe gerade den Polizeifunk gehört, als die Meldung rein kam. Wie geht es ihm?“

Scully nahm den Becher aus dem Automaten und nippte daran. "Er wird noch operiert. Die Ärzte können noch nichts sagen."

Frohike nahm ihre Hand und drückte sie. "Er wird es schaffen. Mulder ist ein Kämpfer."

Ein kleines Lächeln entstand auf Scullys Gesicht.

"So gefallen Sie mir schon viel besser, Agent Scully. Immer positiv denken."

Dann ging er in Richtung Fahrstühle. "Ich rufe Sie in ein paar Stunden an, um mich nach Mulder zu erkundigen."

Dana ging zurück ins Wartezimmer und setzte sich neben Skinner.

"Scully, ich habe Agent Mitchell gebeten Mulder Mutter abzuholen und sie ins Krankenhaus zu bringen.“

"Wie hat sie die Nachricht aufgenommen?"

Skinner nahm seine Brille ab, und rieb sich wieder seine Augen. "Sie fertig mit den Nerven. Aber wer ist das nicht." Scully und Skinner blickten sich eine Zeit lang in die Augen. "Sie hat nur noch ihn, Scully. Wenn er... ich meine... er muss es einfach schaffen."


* * *


"Wie geht es meinem Sohn?" Mrs. Mulders Wimperntusche lief ihr die Wangen hinunter. Sie hatte knall rote Augen vom weinen, und drohte jeden Augenblick zusammen zu brechen.

"Setzten Sie sich erstmal." Direktor Skinner nahm stützend ihren Arm. "Die Ärzte wollen sich melden, wenn es was Neues gibt. Im Moment können wie nur hoffen..."

"...und beten, beendete Scully den Satz leise."

Mrs. Mulder schaute auf Scully, dann setzte sie sich neben sie. "Waren Sie beim ihm, als er angeschossen wurde?"

"Ja... aber ich konnte nichts für ihren Sohn tun. Er tut mir so leid."

"Sie haben keine Schuld an diesem Unglück. Ich bin aber froh, dass sie bei ihm waren." Scully und Mrs. Mulder schauten verlegen auf den Boden.

"Hat er noch was gesagt, bevor - ?"

"Ich sollte mir keine Sorgen machen...", beendete Scully den Satz und drückte Mrs. Mulders Hand etwas fester. Dann konnte Scully ihre Tränen nicht mehr zurück halten.

Mrs. Mulder nahm sie ihn die Arme, und drückte sie ganz fest an sich. "Es wird kommt alles wieder in Ordnung, bestimmt", flüsterte sie.



* * *



Die Stunden vergingen, und es gab noch keine Neuigkeiten über den Zustand von Mulder.

Seine Mutter hatte sich ein bisschen im Schwesternzimmer hingelegt, und Scully war auch in ihrem Stuhl eingeschlafen.

Direktor Skinner holte ihr eine Decke und legte ihr sie über.

Dann saß er nur so da, und ihm wurde klar, wie schnell ein Leben zu Ende sein konnte, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Scully hatte bei ihrer Mutter angerufen, um ihr zu sagen, dass es ihr gut ging.

In der Presse wurde, um die Familie des Opfers zu schützen, kein Name genannt, sondern es wurde nur bekannt gegeben, dass ein FBI Agent bei einer Verfolgung schwer verletzt wurde.

Plötzlich ging die Tür auf, und ein Arzt in OP Klamotten kam herein.

"Mrs. Mulder?", sagte er und schaute fragend auf Dana.

Skinner rüttelte an Scully Arm, damit sie wach wurde.

Langsam schlug sie ihre Augen auf.

"Wie bitte?"

"Ich habe gefragt, ob Sie Mrs. Mulder sind?"

"Nein. Nein ich bin nur seine Partnerin Dana Scully", antwortete sie noch verschlafen.

"OK. Ms. Scully, mein Name ist Dr. Wilcox, ich habe Agent Mulder operiert."

Er machte eine Pause.

"Ist er…?"

"Er lebt, und es geht ihm den Umständen entsprechend", beruhigte sie der Arzt.

"Es war keine einfache Operation. Wir haben eine Kugel aus der Lunge entfernt und eine andere aus seinem linken Leberlappen..."

Er setzte sich auf den Tisch mit den Zeitschriften.

"Die erste Kugel war nicht so schlimm, aber die zweite hat eine Menge Schaden angerichtet."

Doktor Wilcox wischte sich den Schweiß von der Oberlippe.

"Wir mussten seine Milz entfernen, und ein Loch im Dünndarm nähen. Außerdem hat er viel Blut verloren."

Scully wagte es gar nicht zu fragen.

Sie blickte Skinner an und drehte ihr Gesicht zur Seite.

"Wird er... ich meine hat er eine gute Überlebenschance?" Skinner wusste nicht genau wie er es formulieren sollte.

"Die nächsten 48 Stunden werden entscheidend sein, wenn er dann..." Sein Pieper schrillte los. "Wenn er dann wach ist", beendete er den Satz, "hat er es so gut wie geschafft. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, die Pflicht ruft."

Dann verließ er den Warteraum.

Scully schaute Skinner etwas erleichtert an.

"Ich werde es Mrs. Mulder sagen, gehen Sie nur zu ihm hin, Scully."

"Danke." Sie drückte seine Hand, und ging dann in Richtung Intensivstation.


* * *


Es kam ihr wie ein Alptraum vor, als sie Mulder da so liegen sah.

Überall waren Schläuche und Geräte, das eine überwachte seinen Herzschlag, das andere seine Atemfrequenz.

Mulder hatte einen Schlauch im Mund, weil er noch nicht selbständig atmen konnte.

Scully stellte sich neben das Bett, und schaute ihm ins Gesicht.

Sie musste daran denken, wie er damals an ihrem Bett stand und auch nicht wusste, ob sie überleben würde.

"Ich habe es geschafft, also müssen Sie es auch einfach schaffen", sagte sie leise zu sich selbst.

Sie nahm seine Hand und drückte sie leicht.

Dann ging die Tür auf und Mulders Mutter kam herein.

"Wenn Sie alleine mit ihm sein wollen, dann.." Dana ließ seine Hand los.

"Bitte bleiben Sie hier, Dana."

Mrs. Scully stellte sich auf die gegenüberliegende Seite des Betts.

Sie schaute auf ihren Sohn.

"Er hat immer viel von ihnen gesprochen, Dana." Auf Scullys Gesicht erschien ein kleines Lächeln. "Sie bedeuten ihm sehr viel, das können Sie mir glauben."

Scully senkte ihren Blick. "Er hat sein Leben für meines geopfert."

Scully konnte es immer noch nicht glauben. "Wenn ich besser aufgepasst hätte, dann wäre es vielleicht nicht passiert."

"Dana, so dürfen Sie nicht denken." Mrs. Mulder drückte Scullys Hand.

"Als sie damals im Krankenhaus lagen war Fox ein Nervenbündel. Jede freie Minute war er bei Ihnen und wich nicht von Ihrer Seite."

Scully dachte nicht gerne an dieses Ereignis in ihrem Leben zurück. Es war zu schmerzhaft für sie. "Ich habe ihm nie gesagt", fing Scully an zu erzählen, "dass ich gespürt hatte, dass er da war. Ich habe seine Wärme und seinen Glauben am mich gespürt, und nur das hat mir geholfen ins Leben zurück zu kehren. Und ich glaube, wenn wir genau so fest an ihn glauben, wird alles wieder gut werden."

Mrs. Mulder und Scully standen einfach so da, hofften und beteten, das alles gut werden würde.


* * *


Die Zeit schien einfach nicht zu vergehen.

Mulder war nun schon mehr als 36 Stunden ohne Bewusstsein.

Mrs. Mulder und Scully wechselten sich stündlich mit dem aufpassen ab. So dass immer eine beim ihm war, wenn er die Augen aufmachen würde.

Scully hatte sich ein Buch mitgenommen, als sie das letzte mal Zuhause war. Doch eigentlich wusste sie nach ein paar Seiten gar nicht mehr, was sie gerade gelesen hatte. Wenn er doch nur aufwachen würde. Sie legte das Buch auf den Nachtisch und nahm seine Hand.

Sie fühlte sich so stark und männlich an. Es gab viele Augenblicke in ihrem Leben, wo sie sich gewünscht hätte, dass ihre Partnerschaft sich auch auf das Privatleben erstrecken würde. Aber gleich danach wurde ihr klar, dass sie nie eine Chance zusammen hätten. Das FBI würde immer zwischen ihnen stehen. Scully machte das Radio an, welches eine der Schwestern auf seinen Nachttisch gestellt hatte. Sie hatte mal in einem Fachblatt gelesen, dass Komapatienten eine Menge von ihrer Umwelt mitbekommen, auch wenn man es ihnen nicht anmerkt.

Sie legte eine Kassette von Police ein und drückte auf Play. "Every move you make, every breath you take, every single day, I'll be watching you", hörte man leise aus dem Radio dudeln. Es war ein ganz besonderes Lied.

Sie hörten es ihm Radio spielen, als sie ihre erste Überwachung hatten. Mulder war damals eingeschlafen und Scully wusste nicht, ob sie den so friedlich schlummernden Mulder wecken sollte. Also beugte sie sich ganz dicht zu ihm rüber, und pustete ihm vorsichtig ins Ohr. Doch er wollte nicht wach werden. Was sie nicht wusste war, dass Mulder schon längst wach war und nur so tat, als ob er noch schlafen würde. Sie pustete ihm also noch mal ins Ohr und er drehte sich ruckartig zu ihr um. Dann schaute er ihr tief in die Augen. Ihre Köpfe waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und Mulder beugte sich ein Stück nach vorne, doch wie konnte es anders kommen, klingelte genau in diesem Augenblick sein Handy.

Sie nahm ein Tuch und tupfte vorsichtig Mulders Stirn ab, als sie bemerkte, dass er seine Augen langsam aufmachte.

Scully viel eine Tonnenschwere Last von der Seele. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl.

Langsam, ganz langsam öffnete Mulder erst ein Auge und dann das andere.

Er blickte sie an, schloss dann aber wieder die Augen. Scully lief nach draußen und informierte Schwester Haddaway, dass Mulder zu Bewusstsein gekommen war. Dann lief sie zurück in sein Zimmer.

Mulder hatte seine Augen wieder aufgemacht und versuchte zu sprechen, doch der Schlauch vom Beatmungsgerät verhinderte es.

"Bleiben Sie ruhig liegen, Mulder. Sie wurden operiert, und haben jetzt das Gröbste überstanden."

Er blinzelte einmal kurz mit den Augen, als wollte er sagen, dass er sie verstanden hat.

"Sie werden wieder gesund, Mulder..."

Scully merkte wie Mulders Hand sich auf ihre legte und sie drückte. Sie erwiderte es und konnte nur mit mühe ihre Freudentränen unterdrücken.


* * *


Ein Tag war es nun her, dass Mulder aufgewacht war und er war auf dem besten Wege der Besserung.

Scully fuhr am morgen ins Krankenhaus. Sie hatte ihrem Partner einen großen Teddy mit einem herzförmigen Luftballon gekauft.

Leise klopfte sie an seine Tür und ging hinein.

Mrs. Mulder saß am Bett ihres Sohnes. Es schien Mulder schon bedeutend besser zu gehen. Er lächelte, als Scully den Raum betrat.

"Wenn ich störe, kann ich gerne nachher noch mal wieder kommen."

"Scully, Sie stören doch nicht", sagte Mulder mit noch geschwächter Stimme.

Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Dann zog ihre Jacke aus und henkte sie über die Lehne.

Sie hob den Teddy auf und reichte ihn Mulder hinüber.

"Der hat mich auf dem Weg hier her angelacht, und da musste ich ihn einfach kaufen."

Mulder hob eine Augenbraue. "So einfach ist es also ihr Herz zu erobern. Man braucht einfach nur zu lächeln."

Scully wurde ein bisschen rot und warf einen Blick auf Mrs. Mulder. Sie rückte ihren Stuhl zurück und stand auf.

"Ich habe noch so viel zu tun, Fox, außerdem will ich euch zwei nicht weiter stören." Sie zwinkerte Mulder zu, nahm ihre Tasche, und gab ihrem Sohn zum Abschied einen Kuss auf die Stirn.

"Wir sehen uns morgen."

Sie ging und machte leise dir Tür hinter sich zu.

Mulder schaute Scully von der Seite an.

"Danke", sagte er und lächelte ein wenig.

"Wofür?"

"Dass Sie sich so nett um meine Mutter und...", er machte ein Pause, "um mich gekümmert haben."

"Das habe ich gerne gemacht."

Sie schauten sich tief in die Augen. Eine Zeit lang war es still im Zimmer, nur die leise Musik aus dem Radio war zu hören.

"Ich hatte große Angst um Sie Mulder. Als Sie da so lagen...und das viele Blut. Ich..."

Mulder nahm Scullys Hand und drückte sie sanft.

"Ich habe es doch geschafft, Scully, und nur das zählt. So schnell werden Sie mich nicht los."

"Versprochen?"

Er musste lachen. " Ja, versprochen."

"Ich muss leider auch wieder gehen, die Arbeit ruft. Skinner hat die letzten zwei Tage ein Auge zugedrückt, damit ich bei Ihnen sein konnte."

"Dann bin ich ihm doch nicht so egal, wie er immer tut."

Scully war überrascht. "Das waren Sie ihm noch nie Mulder. Ich meine... Sie... Sie bedeuten mir auch sehr viel, mehr als Sie sich vielleicht vorstellen können." Sie spürte, wie sie rot zu werden drohte, und als Mulder sie dann noch mit seinem hinreißenden Lächeln angrinste...

Schnell stand sie auf und nahm ihr Jacke von der Lehne. Doch bevor sie gehen konnte, nahm Mulder ihre Hand und hielt sie fest.

"Das muss Ihnen nicht unangenehm sein, Dana."

"Dana", wiederholte Scully leise. So nannte Mulder sie nur selten. Meistens müsste immer erst etwas passieren, wie der Tod ihres Vaters oder als sie von ihrem Ex-Freund gekidnappt worden war. Scully setzte sich auf sein Bett. Vorsichtig strich er mit seiner Hand über ihre Wange und schaute ihr tief in die Augen.

"Ich weiß nicht wie ich es erklären soll...", fing Mulder an zu erzählen, "als ich da am Boden lag, mich nicht bewegen konnte, da sah ich Sie und wusste sofort, das alles wieder in Ordnung kommen würde."

"Mulder..."

"Ich weiß noch, wie Sie meinen Kopf in Ihre Arme gelegt und mir übers Haar gestrichen haben."

"Mulder, ich..."

"Ssssh." Vorsichtig legte er einen Finger auf ihre Lippen und schüttelte mit dem Kopf.

Langsam zog er sie immer dichter an sich heran.

Er hatte dabei zwar schmerzen, aber das war ihm in diesen Augenblick egal.

Langsam kamen sich ihre Lippen immer näher und näher, bis sie sich schließlich berührten.

Ihr erster Kuss war zärtlich und behutsam. Sie strich ihm mit der Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Dann ließen sie ihren Gefühlen freien lauf. Dabei merkten sie nicht, dass Dr. Wilcox in der Tür stand.

Er räusperte sich kurz, und fing an zu grinsen. "Es scheint Ihnen ja schon besser zu gehen, Mr. Mulder."

Langsam lösten sich ihre Lippen voneinander. Scully grinste und wischte Mulder den Lippenstift vom Mund. "Wird langsam Zeit, dass ich wieder ins Büro komme. Sonst habe ich bald keinen Job mehr. Wir sehen uns heute Abend."

"Versprochen?"

Scully lächelte. "Versprochen."

Dann ging sie, und ließ Mulder mit Dr. Wilcox alleine.

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