World of X

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Blizzard

von LC Brown

Kapitel 3

Licht schien auf seine geschlossenen Augenlider. Diffuses Licht, stellte er betäubt fest. Er wusste, dass er jetzt aufwachen sollte, aber es war so schön warm und der Schlaf war zu angenehm, um die Augen auf zuschlagen.

"Bist du okay, Mulder?" wollte Scully wissen, ein Hauch von Lächeln in ihrer Stimme.

Er schlug die Augen auf. "Ja, ich bin in Ordnung", sagte er automatisch, ohne wirklich davon überzeugt zu sein.

Er saß aufrecht auf einer bequemen Couch neben Scully in, wie es schien, einem Krankenhauswartezimmer. Es war sauber, unpersönlich, ohne Fenster und einer Lichtquelle, die Mulder nicht ausmachen konnte. Hinter der offenen Tür war ein langer leerer Gang, dessen Ende man durch die Dunkelheit nicht sehen konnte. Zahlreiche Stühle, Tische und Sofas standen in dem großen Raum herum, aber er und Scully waren die einzigen Menschen darin. Keine Ärzte, keine Schwestern, keine Patienten, keine wartenden Angehörigen - weder in dem Raum, noch im Gang. Nach der Ruhe zu urteilen musste es mitten in der Nacht sein, nahm er mit seinem benebelten Verstand an.

Erinnerungen an den Sturm überfielen ihn mit einer solchen Plötzlichkeit, die ihn überraschte. Rasch stand er auf, bewegte seine Finger und tat ein paar Schritte. Er fühlte keine Kälte oder Lähmung. Er fühlte sich sogar richtig gut. Er hatte keinen Hunger, er war nicht müde, er war nicht....  Dann schaltete sich sein natürliches Misstrauen ein. Warum fühlte er sich so gut, nachdem er fast erfroren war? Es müssten doch Rückstände geben, selbst wenn sie gerettet worden waren kurz nachdem er das Bewusstsein verloren hatte. Er sah sich in dem Raum um, aber sein Parka und seine Handschuhe waren nirgendwo zu sehen, und als er seinen Ärmel hochkrempelte, um auf die Uhr nach Zeit und Datum zu sehen, war diese verschwunden.

"Meine Uhr ist auch weg", half Scully aus. "Ich bin hier vor einer Weile aufgewacht. Du warst auch hier auf der Couch neben mir, aber du hast so fest geschlafen, dass ich dich nicht wecken konnte. Es hat niemand geantwortet, als ich gerufen habe, und ich wollte dich nicht allein hier lassen, um in diesem Gang da drüben nachzusehen."

Mulder sah sie nachdenklich an. Sie hatte ihren dicken Baumwoll-Sweater, Jeans und Stiefel an, nur ihr Parka und ihre Handschuhe fehlten, um sie so aussehen zu lassen, wie er sie vor... wie lange ist das her gesehen hatte?  Sie hatte auch wieder Farbe im Gesicht, bemerkte er, und die Angst in ihren Augen war ebenfalls fort. Sie sah ruhig aus und ein wenig amüsiert durch seine Verwunderung.

"Okay, ich gebs auf", sagte er schließlich. "Wo sind wir? Was ist passiert?"

"Ich weiß nicht genau, was passiert ist, und ich habe nur eine vage Idee wo wir sind." Sie zögerte, bevor sie weiter sprach. "Ich war schon mal an einem ähnlichen Ort. Damals, nach meiner Entführung, als ich fast gestorben war. Ich glaube, das hier ist eine Art Wartezimmer, Mulder."

Er sagte nichts für einen Moment und versuchte sich daran zu erinnern, dass er derjenige war, der an das Unglaubliche glaubte. "Glaubst du, dass wir tot sind?"

"Nein, glaube ich nicht", antwortet sie langsam, unsicher. "Noch nicht. Auf der Schwelle, jedoch - daher auch das Wartezimmer."

Mulder dachte über ihrer Worte nach, sein Blick auf ihr Gesicht gerichtet, aber er sah nachdenklich ins Leere. "Du denkst, wir sind in einem hypothermischen Koma und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir wirklich tot sind und es kein Zurück mehr gibt."

"Soweit ich das beurteilen kann, ja", nickte sie. "Mir fällt keine bessere Erklärung ein."

"Hmm. Also das ist ein Erlebnis von Todesnähe" sinnierte er und sah sich mit erhöhtem Interesse um. "Ich habe viel darüber gelesen, aber diese Erfahrung—ein Wartezimmer dieser Art—ist nirgendwo aufgeführt. Es gibt meistens Erfahrungen, den Körper verlassen zu haben oder sich auf ein helles Licht zuzubewegen, wo man seine Lieben findet und all solche Sachen." Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu, und sein Blick verschärfte sich, als er sie ansah. "Ich habe mich immer gefragt, was du wohl erlebt hast, als du so lange bewusstlos warst. Jetzt sagst du, du warst an einem ähnlichen Ort. Was hast du gesehen, Scully?"

"Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern", sagte sie ausweichend, rückte etwas umher auf der Couch und nutzte die Gelegenheit, um von ihm weg zu sehen. Sie wollte ihm eigentlich nicht mehr sagen, aber jetzt gab es doch keinen Grund mehr, es vor ihm geheim zu halten, oder? Wo auch immer sie vorher gewesen war, sie war jetzt wieder dort. Nur dieses Mal war Mulder mit ihr da.

"An was kannst du dich erinnern?" fragte er geduldig. "Ein Licht? Außerhalb deines Körpers auf der Intensivstation zu sein?"

"Wie ich schon sagte, ich weiß nicht mehr genau", antwortet sie mit derselben Geduld. "Ich fühle mich ziemlich entfernt von all dem. Ich kann mich an ein Licht erinnern, aber es war nicht das klassische helle Licht am Ende eines Tunnels. Nur ein Licht, das auf mich hinabschien und mich wärmte. Und ich weiß, dass mein Vater mit mir dort war. Und dann wachte ich auf." Die Bilder waren fast augenblicklich verschwunden, erinnerte sie sich. Es war schwer jetzt überhaupt etwas davon wieder heraufzubeschwören. Sie wusste auch, dass es noch viele andere Dinge gab, die sie gesehen und gehört hatte, an die sie sich nun gar nicht mehr erinnern konnte.

"Du hast also ein Licht gesehen und bist einer nahe stehenden Person begegnet." Er runzelte nachdenklich die Stirn. "Warum passiert uns das jetzt nicht? Und warum erfahren wir das hier, was immer das auch ist, zusammen anstatt getrennt?"

Scully zuckte die Schultern. "Ich habe keine Ahnung, Mulder. Ich bin kein Experte in solchen Sachen, abgesehen davon, dass ich es selbst schon einmal erlebt habe."

"Es ist möglich", sagte er langsam, "dass das anderen Leuten auch passiert, aber sie können sich nicht mehr daran erinnern, wenn sie aufwachen."

"Vielleicht wachen sie gar nicht auf", wies sie ihn darauf hin. "Vielleicht gehen sie von hier aus einfach weiter."

Er sah sie einen Moment lang an und fing dann an, den Raum zu durchstreifen, ihn auszukundschaften, und befühlte vorsichtig die nahtlosen Wände. "Glaube ich nicht. Ich glaube, es gibt immer noch eine Möglichkeit, wieder zurück zu kehren."

"Wie? Wenn du eine Möglichkeit siehst, uns aus diesem verdammten Schnee herauszubekommen und sicher wieder aufzutauen, lass es mich wissen, Mulder." Sie wartete auf eine Antwort, doch er blieb still. "Ich glaube nicht, dass wir rechtzeitig gerettet werden. Wir werden sterben.  Es macht keinen Sinn zurück zu gehen, wenn es nichts gibt, zu dem man zurück gehen kann."

"Das wissen wir nicht", sagte er stur. "Menschen haben schon schlimmere Situationen überlebt...."

"Ja", stimmte sie zu, "aber diese Fälle stehen in den Schlagzeilen, weil es so wenige davon gibt."

Ihr Partner kam langsam zurück zur Couch und setzte sich wieder hin, eine Falte zwischen seinen Augenbrauen.

"Wir haben nichts, wohin wir zurück gehen könnten, Mulder", fuhr sie sanft fort.

"Andere Leute werden unsere Plätze einnehmen, unsere Arbeit machen, deinen Untersuchungen nachgehen. Das Leben wird weitergehen. Und wir werden auch weitermachen. An einem anderen Ort."

Ungeduldig fuhr er sich mit seiner Hand durch die Haare. Er wollte sie nicht so reden hören, aber es machte Sinn. Er wusste nicht, wie sie hier rauskommen könnten. Sie waren hier genauso gefangen wie zuvor in dem Schneesturm. Aber er war nicht bereit zu sterben. Er war nicht bereit dazu hier weiterzumachen.

"Ich fühle mich aber nicht tot", sagte er. "Ich fühle mich immer noch lebendig."

"Und?"

"Und ich denke ich würde mich... anders... fühlen, wenn ich sterben würde."

"Hat dir jemand Informationen darüber vom Jenseits geschickt, als ich nicht hingesehen habe?" fragte sie mit einem Grinsen. "Mulder, du weißt nicht mehr über ein Leben danach als der Rest der Lebenden. Wir können gar nicht wissen, was uns erwartet."

"Vielleicht nicht. Aber es gibt gewisse Dinge, von denen ich Erwartungen habe", sagte er dickköpfig.

"Und die wären?"

"Einfach ein paar Dinge." Jetzt wich er aus, merkte er. Er glaubte, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um Vergleichstheorien über das Konzept von Leben und Tod zu diskutieren, ob mit oder ohne religiöse Nebenbedeutungen. Aber das Leben—wenn man es so nennen konnte—in diesem Wartezimmer war anders als er es von einer aus-dem-Körper-heraus Erfahrung erwartet hatte. Erstens konnte er immer noch seinen Körper spüren. Er konnte sein Eigengewicht fühlen, als er umher ging. Er blinzelte. Er konnte seine Muskeln sich spannen fühlen, als er eine Faust machte. Er nahm zu viele Empfindungen wahr, um tot zu sein, oder fast tot zu sein.

Und er hatte unter keinen Umständen vor, sein Leben einfach so aufzugeben. Es gab noch zu viel, das er aus seinem Leben machen wollte, um einfach so hinnehmen zu müssen, was dieses Wartezimmer wohl bedeuten mochte. Er wollte gar nicht wegen seiner Arbeit zurück. Dessen war er sich im Klaren, ohne ein zweites Mal darüber nachdenken zu müssen. Es war nicht einmal Samantha, die ihn davon abhielt, sich mit dieser Situation abzufinden, und das überraschte ihn ein wenig. Der Drang, Samantha zu finden, hatte an diesem Ort seine Stärke aufgegeben. Seine Besessenheit wegen ihr, wegen seiner Arbeit, war verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Es war belanglos, sich um all diese Dinge Sorgen zu machen, weil es doch etwas gab, das ihn viel mehr zu schaffen machte und ihn nachdenken ließ.

Aber was dieses Etwas war, das er in Reichweite spürte, an das er aber doch nicht herankommen konnte, konnte er nicht bestimmen. Er konnte seine Wichtigkeit spüren, er sehnte sich sogar danach, aber er konnte nicht wirklich....

"Mulder?" Sie sah ihn interessiert an, als er mit seinen Gedanken beschäftigt war.

"Eine Sekunde", sagte er kurz, schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu sortieren.

Es war etwas, über das er vorher auch schon nachgedacht hatte, in dem Unterstand während des Blizzards. Er ging die Zeit darin noch einmal durch, von vorne bis hinten, und siebte seine Erinnerungen nach dem Wichtigen durch, das so stark war, dass es sogar seinen Wunsch überwog, seine Schwester wiederzufinden.

Er schloss die Augen, um sich besser erinnern zu können, sonderte sich von der Sterilität des Wartezimmers ab, um besser das Echo der Kälte hören zu können, besser den Duft der harzigen Äste riechen zu können, aus denen der Unterstand gebaut war. Und er konnte fühlen....

Ruckartig öffnete er die Augen und stand auf. Er wusste jetzt, was er empfunden hatte. Er konnte sich jetzt wieder an das erinnern, das die Neuartigkeit ihrer gegenwärtigen Umgebung kurzzeitig von seinem Gedächtnis verdrängt hatte.

Die Wärme dieser Erinnerung schwand ebenfalls nicht. Sogar hier, offensichtlich nicht mehr in seinem Körper mit dem Wunsch zu sterben, konnte er diese Wärme spüren. Seine klarste Erinnerung war, Scully in seinen Armen zu halten, so dicht er konnte, seine Versuche, sie zu wärmen, seine Angst, dass sie es nicht überleben würde, seine ihr völlig zugewandte Aufmerksamkeit. Trotz der lebensbedrohlichen Situation hatte ein Teil von ihm es genossen, sie zu halten und ihre Nähe willkommen geheißen. Und er konnte sich daran erinnern, dass er ihr all die Unterstützung geben wollte, die sie ihm während ihrer ganzen Partnerschaft gegeben hatte. Und jetzt wollte er ihr noch mehr geben.

Aber sie waren hier und warteten auf den Tod. Und es schien sie nicht zu beunruhigen, fiel ihm auf. Sie war bereit zu sterben? Das war überhaupt nicht ihre Art.

"Scully, warum nimmst du auf einmal alles so leicht hin?" fragte er abrupt und drehte sich zu ihr um. "Warum willst du nicht zurück?"

Sie sah für einen Moment verdutzt aus. "Weil.... weil ich glaube, dass es nichts gibt, wohin ich zurück gehen muss. Ich wünschte, meine Mutter müsste all das nicht durchmachen, aber..." Sie verstummte, suchte nach Worten.

"Damals, als die Ärzte dich aufgegeben hatten, als es sicher schien, dass du sterben würdest, wenn sie das Beatmungsgerät abstellen würden, hast du um dein Leben gekämpft. Du hast nicht aufgegeben. Warum jetzt?" forderte er. "Was ist jetzt anders?"

"Ich... ich weiß nicht genau, worauf du hinaus willst, Mulder. Es gibt keinen Weg zurück...."

"Ich behaupte nicht, dass es einen Weg zurück gibt. Ich möchte nur wissen, warum du damals zurück gekommen bist."

"Ich weiß nicht." Sie klang unsicher. "Vielleicht war damals meine Zeit noch nicht gekommen. Vielleicht war ich nicht bereit zu sterben. Ich weiß es nicht."

"Nicht?"

"Nein", sagte Scully energischer, sich immer noch fragend, wohin das alles führen sollte. Sie befiel ein dumpfes Gefühl, dass sie wirklich nicht wusste, warum sie zurück gekommen war. Sie hatte ein wenig während ihres Krankenhausaufenthaltes darüber nachgedacht. Sie wollte allerdings nicht weiter in dieser Sache herumstochern. Und sie wollte erst recht nicht mit ihrem hartnäckigen Partner darüber reden. "Ich sehe keinen Grund, warum wir das jetzt diskutieren sollten", fügte sie mit Endgültigkeit hinzu.

"Es hat aber vielleicht Auswirkungen...."

"Mulder, warum kannst du es nicht einfach bleiben lassen?" fuhr sie ihn scharf an. Genervt stand sie auf und ging von ihm weg. "Wir sind hier. Wir können nicht wieder zurück."

"Können nicht oder werden nicht?" fragte er. "Oder vielleicht 'wollen nicht'?"

Scully fuhr rasch zu ihm herum. "Was willst du damit sagen?"

"Ich meine, dass du gar nicht zurück gehen willst. Selbst wenn du die Möglichkeit dazu hättest, würdest du nicht zurück gehen."

"Und kann ich daraus schließen, dass du zurück gehen willst?" fragte sie so desinteressiert wie möglich.

Er dachte kurz über eine Antwort nach und sah wie sie versuchte, jegliche Emotionen aus ihrem Gesicht und ihrer Stimme zu verdrängen. "Ja, ich möchte wieder zurück."

"Aber warum, Mulder? Es gibt nichts, das...."

"Doch, für mich gibt es etwas", sagte er nickend mit ruhiger Stimme.

"Zumindest gab es das. Für mich."

Scully zögerte für eine Sekunde, hielt seinen Blick und ging dann zurück zur Couch, um sich zu setzen. Mulder ließ sie den Blickkontakt abbrechen und sah zu, wie sie noch mehr Barrieren auflegte. Ihre Arme waren über ihrer Brust verschränkt, ihre Beine übereinandergeschlagen und ihr Gesicht von ihm abgewandt.

"Ich glaube, dass wir..." begann er, und wusste, dass er nicht weit kommen würde, bevor sie ihn wieder unterbrach.

"Mulder, ich denke nicht, dass ich dieses Gespräch weiterführen möchte", fiel sie ihm ins Wort. "Wir einigen uns darauf, dass wir uns in dieser Sache nicht einig sind, und damit sollte es erledigt sein."

"Was sollte erledigt sein?"

"Diese Unterhaltung, dieses Thema."

"Welches Thema, Scully."

Der Blick, mit dem sie ihn anstarrte, hätte ihn auf der Stelle bis zu den Knochen einfrieren können. Es war einer ihrer besten Versuche, gab er still zu, nur er war mit der Zeit immun gegen diese frostigen Blicke geworden.

"Warum willst du nicht darüber reden?" bestand er darauf. "Wir konnten immer über alles reden. Wir waren uns in der Vergangenheit nicht immer einig. Wir haben uns gestritten, wir waren sauer aufeinander, und sind dann drüber weg gekommen. Aber wir haben immer geredet."

"Ich möchte nicht reden."

"Wie kommt das?"

"Weil ich nicht glaube, dass dieses... dieses Thema, das du im Begriff bist einzuleiten, etwas ist, worüber wir reden müssten. Nicht mehr."

"Und welches Thema wäre das?"

"Ich kenne und hasse dieses Psychospielchen, Mulder", sagte sie ausgeglichen, "also spar dir diese Technik. Warum kannst du nicht einfach akzeptieren, was hier passiert und weiter gehen?"

"Weil ich nicht weiter gehen will. Und ich glaube nicht, dass du das willst."

Scully presste ihre Lippen zusammen, um eine scharfe Erwiderung zu verschlucken und sagte stur gar nichts.

"Sieh mal", begann er, "wenn wir tot sind, wird ein Gespräch darüber auch nichts ändern, stimmts?"

Sie fokussierte ihren Blick auf einen Punkt in der Wand irgendwo hinter ihm, und weigerte sich ihn anzusehen.

"Was auch immer, ich werde darüber reden", sagte er schulterzuckend. "Es gibt nichts, wo du dich verstecken kannst, also wirst du wohl zuhören müssen."

"Auch wenn ich es nicht hören will?" fragte sie bitter. "Lässt es dich kalt, dass ich es nicht hören will?"

"Ich möchte, dass du es hörst, weil es mir etwas bedeutet", antwortete er ruhig und setzte sich wieder auf die Couch, als sie sich etwas von ihm weg drehte und sich ein oder zwei Schritte entfernte. "Scully, ich will wieder zurück wegen dir. Du gehörst nicht hier hin. Du bist noch nicht bereit hierfür."

"Wer gibt dir das Recht darüber zu entscheiden, für was ich bereit bin und für was nicht?"

Er ließ ihre Frage links liegen. "Warum bist du vorher zurück gekommen?" fragte er abermals mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme in der Stille des Raums. "Als ich in der Nacht neben deinem Bett gesessen habe, lagst du im Sterben. Ich konnte es in deinem Gesicht sehen. Es hat so weh getan, dort zu sitzen und mit ansehen zu müssen, wie du mir entgleitest. Ich konnte dich nicht festhalten. Ich konnte dich nicht wieder zurück holen." Sie wandte ihm immer noch den Rücken zu, ihre Schultern waren bei seinen Worten angespannt unter ihrem Sweater. "Warum bist du zurück gekommen, Scully?  Wolltest du wegen mir zurück kommen?"

Seine Frage war so leise, dass es fast ein Flüstern war, aber sie konnte sie dennoch klar und deutlich verstehen. Es war etwas, über das sie nicht hatte nachdenken wollen, das sie nicht beantworten wollte, selbst wenn sie sich selbst die Frage gestellt hätte. Diese Frage zu beantworten würde Türen öffnen, die besser geschlossen gehalten werden sollten. Um ihret Willen sollten diese Türen geschlossen bleiben.

"Ich weiß nicht, warum ich wieder zurück gekommen bin", sagte sie letztendlich in der Hoffnung, dass sie überzeugender klang als sie sich fühlte. "Natürlich habe ich gerne mit dir zusammen gearbeitet, Mulder, aber ich glaube nicht, dass...."

"Blödsinn", unterbrach er sie abrupt. "Lüg mich nicht an, Scully. Nach allem, was wir durchgestanden haben, nach all der Zeit, die wir uns kennen -- miteinander arbeiten, was auch immer", fügte er sarkastisch ein, "glaube ich, dass ich die Wahrheit von dir verdiene." Sie zwang sich wieder ihn anzusehen. Er saß auf der Couch, nach vorne gebeugt, und sah sie durchdringend an.

"Ich weiß nicht, was die Wahrheit ist", sagte sie dann, jedes Wort betonend. "Wenn nicht mir nicht irgendjemand einen kosmischen Schlüssel als Antwort auf die Frage meines Lebens gibt, werde ich nie wissen, was 'die Wahrheit' ist. Aber um Himmels Willen, ich glaube, dass damals meine Zeit noch nicht gekommen war. Und gerade, als ich mir dessen bewusst war, wusste ich... wusste ich irgendwie, dass du neben mir saßest—neben meinem Bett. Ich konnte dich nicht sehen. Ich konnte dich nur spüren. Und ich konnte dich nicht den Schmerz leiden lassen, den du wegen mir durchstehen musstest. Ich wusste, dass ich zurück kommen musste, um diesen Schmerz zu beenden. Das ist alles. Ich habe eine schwache Erinnerung daran, wie ich damals auf der Station aufgewacht bin, aber ich kann mich nicht mehr an etwas anderes erinnern." Sie endete und sah von ihm weg auf das hübsche impressionistische Bild einer Landschaft, das hinter der Couch an der Wand hing. "Demzufolge, ja, ich glaube, dass ich wegen dir zurückgekommen bin." Sie blickte ihn wieder an. "Ist es das, was du wissen wolltest?"

"Ja", nickte er und stand auf. "Es beantwortet gleichzeitig auch eine andere Frage."

"Und welche Frage ist das?"

"Warum du jetzt nicht zurück möchtest."

Scully schloss für einen Moment ihre Augen, um ihr Temperament im Zaum zu halten. Dann öffnete sie sie wieder und atmete tief durch. "Mulder, ich werde kein weiteres Wort über persönliche Dinge verlieren. Und ich werde dir auch nicht länger zuhören. Diese Unterredung ist vorbei."

"Was wirst du tun? Dir die Ohren zuhalten? Ich möchte wissen, warum du mit mir nicht über persönliche Dinge sprechen möchtest."

"Weil es keinen Sinn hat", sagte sie kurz angebunden. "Die persönlichen Seiten unseres Lebens liegen hinter uns. Der Teil ist vorüber."

"Das glaube ich nicht. Wir sind noch nicht tot."

Sie zuckte die Schultern. "Wir stehen vor der Tür des Todes."

Genervt fuhr er sich durch die Haare. Am liebsten würde er die Wände hochgehen. Seine Partnerin konnte verdammt stur sein. "Scully, willst du nicht zurück und dein Leben leben? Ein vernünftiges Leben? Ein Leben, das du dir vielleicht vorgestellt hast, bevor du bis zu den Ohren in X-Akten vergraben wurdest?"

Sie schüttelte den Kopf und präparierte sich für das Unumgängliche. Er würde einfach nicht die Klappe halten. Selbst wenn sie hier hundert Jahre verbringen würden, würde er sie immer weiter drängen, bis sie mit ihm über diese persönlichen Dinge sprach. Okay, es würden nicht wirklich hundert Jahre sein, aber es würde ihr so vorkommen. Vielleicht war das gar kein Wartezimmer, dachte sie. Vielleicht war es das Fegefeuer. "Willst du kein richtiges Leben, Scully?"

Neugierig sah sie ihn an. "Welche Art Leben glaubst du ist das, Mulder? Ein Ehemann, der von neun bis fünf arbeiten geht, zweieinhalb Kinder und ein Haus mit einem weißen Zaun? Glaubst du, dass ich so etwas will? Nein, will ich nicht. Vielleicht habe ich irgendwann einmal darüber nachgedacht, aber Menschen ändern sich, weißt du. Ich habe mich verändert", sie hob die Schultern. "Es mag dich vielleicht überraschen, dass ich mehr oder weniger glücklich war mit dem Leben, das ich hatte.

"Ich weiß nicht, welches Leben ich in Zukunft für mich wollte, aber ich weiß, dass ich jetzt zu sehr daran gewöhnt bin, über Kannibalismus oder riesige blutsaugende Würmer um vier Uhr morgens zu reden. Ich bin zu sehr daran gewöhnt, ans Telefon zu gehen und dich 'Scully, ich bin's.' sagen zu hören. Ich weiß, dass ich nicht über Versicherungen oder Windelausschlag beim Mittagstisch zu zivilisierten Zeiten reden will. Ich weiß, dass ich nicht irgendjemand anderen am Telefon 'Ich bin's' sagen hören will. Und ich weiß, dass ich mich nicht von deinem außergewöhnlichen, komplizierten Leben und Arbeit zurück ziehen möchte." Sie sah zu ihm auf, ein kleines Lächeln um ihre Lippen. "Ich würde mich zu Tode langweilen mit jedem Mann, der unfähig ist, eine intelligente Diskussion über Mutanten zu führen."

Mulder sagte für eine Weile nichts, er sah sie nur an und erwiderte ihr Lächeln etwas. "Ich nehme an, ich habe dich verwöhnt, was?"

Sie zuckte leicht die Schultern und ging auf die Tür zum Gang zu. Sie blieb im Türrahmen stehen und sah die Länge des Korridors herunter. "Vielleicht. Ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß ist, dass ich nicht so unglücklich mit dieser Situation bin, wie du es zu sein scheinst." Sie blickte ihn über ihre Schulter hinweg an. "Wie denkst du darüber, Mulder? Du hattest ein Leben dringender nötig als ich. Ist das der Grund, warum du wieder zurück möchtest? Möchtest du versuchen, dir ein anderes Leben aufzubauen? So ähnlich wie ein zweiter Anfang?"

Er steckte seine Hände tief in seine Hosentaschen und schüttelte langsam den Kopf. "Nein, nicht wirklich. So wie die Dinge gelaufen sind, unter den Gegebenheiten, hätte ich nie ein richtiges Leben leben können. Durch die Suche nach Samantha habe ich praktisch die Entscheidung getroffen, alles andere dafür aufzugeben. Meine Schwester zu finden und die X-Akten waren eine lange Zeit die einzig wichtigen Dinge in meinem Leben. Nichts anderes war von Bedeutung." Er machte eine Pause und sah an ihr vorbei in den langen, dunklen Gang. "Und dann wurdest du mir als Partnerin zugewiesen. So durchgeknallt ich auch damals war, es war das Beste, das mit hätte passieren können. Du hast meine Theorien hinterfragt, hast mich dazu gebracht, sie selbst zu hinterfragen und hast mich generell auf dem Boden der Tatsachen gehalten. Ich war nicht immer mit dir einverstanden", fügte er grinsend hinzu, "aber ich war nie gelangweilt.

"Ich war noch nie jemandem so verbunden, wie dir, Scully. Du hörst mir zu, wenn es niemand anderes tut. Du versuchst mich zu verstehen, wenn es niemand anderes tut. Ich vertraue dir, selbst wenn ich mir nicht vertrauen kann, geschweige denn irgendjemand anderem. Du passt zu... zu dem, was als mein Leben durchgeht", sein Mund verzog sich ein wenig, "als ob du ein Teil von mir wärst, von dem ich nicht gewusst hatte, dass er fehlt, bis er mir weg genommen wurde."

Sie sah ihn an, als er aufgehört hatte zu reden. Sie wussten beide, wie wichtig sie füreinander waren, und sie hatten in der Vergangenheit immer einen guten Grund gehabt, es nicht anzusprechen, oder entsprechend zu handeln. Und es war wirklich nie nötig gewesen, die Worte zu sagen. Sie lebten sie jeden Tag von neuem.

"Wir müssen wieder zurück", sagte er dann und wandte sich von der Beobachtung des Korridors ab, um sie an seiner Seite anzusehen. "Wir gehören nicht hierhin."

"Woher willst du das wissen? Wir sind hier und es gibt keinen Ausweg", erinnerte sie ihn matt. "Wir sind schon so gut wie tot. Ich weiß nicht, warum du weiter darauf bestehst, dass wir...."

Er unterbrach sie mit einer Geste, griff plötzlich nach ihrer Hand und hielt sie so fest, dass es unangenehm war. "Fühlst du das?"

"Ja, Mulder! Das tut weh!"

Er lockerte seinen Griff, aber hielt sie immer noch fest. "Du kannst es also fühlen, Scully. Fühle es. Wenn man tot ist, kann man so etwas nicht mehr fühlen. Wir sind nicht tot. Noch nicht. Und wir sind zusammen hier, nicht alleine. Dafür muss es einen Grund geben. Es muss noch einen Weg geben, wie wir wieder zurückkommen."

Scully versuchte, ihre Hand zu befreien, aber er ließ sie nicht los. "Zurück zu was?" schrie sie geradezu und kämpfte um ihre Hand. "Ich dachte, wir hätten dieses Thema abgehakt! Ich will nicht wieder zurück! Es gibt nichts wohin ich...."

Es passierte blitzschnell. Ein rascher Zug an ihrer Hand ließ sie die Balance verlieren und sie stolperte auf ihn zu. Er zog sie dicht zu sich, seine freie Hand nahm ihr Kinn und hob es hoch. Er küsste sie, sein Mund hungrig auf ihrem, eine Erwiderung verlangend, die sie so wenig unterdrücken konnte wie sie hätte aufhören können zu atmen. Ihr stockte der Atem, als er seine Arme fest um sie legte und der Druck seines Kusses ihre Lippen auseinander zwang. Ihre Augenlider fielen zu. Alles, was sie fühlte war Mulder. Alles, was sie schmeckte war Mulder. Ihre Hände bewegten sich wie von selbst nach oben, über seine Schultern, an sein Genick, hielten ihn dort fest. Sie wollte nicht aufhören.

Nur schwach konnte sie ihr eigenes Stöhnen des Wohlgefallens vernehmen, als er ihren Mund durchforschte, ohne Hast, und seine Lippen auf ihren sich bewegen fühlte. Sie spürte seine Leidenschaft, als sie ihn dicht an sich gedrückt hielt und nun selber anfing, seinen Mund zu erkunden. Seine Finger durchstreiften ihr Haar, und sie waren beide außer Atem, als er widerwillig seinen Kopf hob, um den Kuss für den Moment zu beenden. Er ließ sie allerdings nicht los, und machte auch nicht Anstalten, es zu tun, sondern küsste sie leicht auf ihren Mundwinkel.

"Fühlst du dich jetzt lebendiger?" wollte er mit ein wenig heiserer Stimme wissen.

Scully nickte wortlos. Sie zweifelte daran, dass sie einen zusammenhängenden Satz formulieren konnte, aber sie fühlte sich definitiv lebendig. Etwas zu lebendig für ihren Geschmack, wenn sie ehrlich sein sollte.

"Wir sind nicht tot, Scully", flüsterte er und strich mit seinen Lippen über ihr Ohr.

"Nicht wenn wir all das fühlen können. Und wenn wir nicht tot sind, muss es einen Weg zurück geben."

Sie räusperte sich und schloss kurz die Augen bei den Empfindungen, die sein Mund an ihrem Ohr in ihr hervor riefen. "Okay, nehmen wir an, wir finden einen Weg zurück. Sollen wir zurückgehen?" "Was meinst du?"

"Ich meine - vorausgesetzt wir schaffen es zurück - wir uns entweder an das, was hier passiert ist, erinnern können, oder nicht. Wenn wir uns nicht daran erinnern, sind wir wieder genau da, wo wir aufgehört haben, ohne vernünftiges Leben und all das. Wenn wir uns daran erinnern können, stellt uns das vor eine Menge Fragen."

"Ich will nicht banal sein, Scully, aber Fragen sind dazu da, um sie zu beantworten."

"Wir werden die Antworten vielleicht nicht mögen", sagte sie plötzlich mit ernsten Zügen und löste sich vorsichtig von ihm.

Mulder richtete sich mit einem Seufzen auf, sah auf sie hinunter und strich ihrer Haare glatt, wo seine Finger sie zerzaust hatten. "Ich weiß, was du meinst."

"Was wollen wir also?" sagte sie mit einer hilflosen Geste. "Einen One-Night-Stand? Eine Beziehung? Eine Bindung? Und wie wirkt sich das dann auf unsere Zusammenarbeit aus? Wird unsere Freundschaft beeinträchtigt, wenn wir etwas miteinander anfangen? Wird es das wert sein?"

Mulder zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht, Scully. Ich weiß es wirklich nicht. Aber obwohl ich nicht weiß, was zum Teufel wir machen sollten, weiß ich ganz genau, dass wir irgendetwas von all dem nicht tun können, wenn wir tot sind", erinnerte er sie spitz und löste seinen Blick von ihr, um sich im Raum umzusehen, auf eine Inspiration hoffend. Er blickte auf das Landschaftsgemälde an der Wand hinter der Couch, da es nichts anderes gab, worauf man besser fokussieren konnte.

"Ich würde sagen, daran besteht kein Zweifel", stimmte Scully trocken zu.

"Angenommen, dass wir uns nicht erinnern werden, und trotzdem ich das gerade sehr genossen habe, würde ich vorschlagen, nichts zu überstürzen. Ich habe schon viele Freundschaften gesehen, die unter Sex gelitten haben. Ich glaube nicht, dass es das ist, wo wir und momentan befinden." Sie nickte in Einverständnis. "Dann ist die Frage 'wo sind wir?'"

"Momentan? Gefangen in einem verdammten Wartezimmer", antwortete er geistesabwesend.

"Mmm." Sie verzog das Gesicht und sah zu ihm hoch.

Aber Mulders Aufmerksamkeit war nicht mehr bei ihr. Sein Blick konzentrierte sich auf einen Punkt hinter ihrem Kopf. Als sie sich umdrehte, konnte sie nur das gerahmte Bild sehen, auf dem eine Art Garten in exzellenter impressionistischer Weise gemalt war, mit einem großen, breiten Tor nicht ganz im Zentrum des Bildes. Ein sehr hübsches Bild, doch sie verstand nicht, warum es so plötzlich das Interesse ihres Partners weckte. Mulder runzelte die Stirn und deutete auf das Bild. "Scully, sieh nur!"

"Was soll ich sehen?" fragte sie und sah hin, wenn auch etwas gelangweilt.

"Ich sehe nichts außer einem Bild."

"Nein, nein. Sie dir die Reflektion in dem Glas an."

Scully konzentrierte ihren Blick auf die Glasscheibe. Es sah aus wie ein Spiegelbild von ihnen beiden vor einem Bild stehend, mit einem Korridor hinter ihnen und dem hellen Licht der Deckenlampen im Gang, das sie fast wie Silhouetten darstellte.

"Siehst du es?" wollte Mulder wissen.

"Was? Ich sehe uns, den Raum, den Gang...."

Mulder legte einen Arm um ihre Schulter und drehte sie beide zu dem Korridor um, bevor sie ihrer Litanei beenden konnte.

Der Gang lag vor ihnen, nur von drei oder vier Deckenlampen beleuchtet, die die Dunkelheit, die zum Wartezimmer kroch, unterbrach.

Mulders Arm ließ sie los und sie drehte sich wieder halb zurück zu der Reflektion in der Scheibe. Licht. Sie drehte sich zum Gang. Dunkel.

Licht. Dunkel.

"Es ist nicht derselbe Gang", sagte Scully bedächtig.

"Dieser hier", sagte Mulder und zeigte auf das Bild, "ist der klassische Licht-am-Ende-des-Tunnels-Gang."

"Und der hier", Scully deutete auf den wirklichen Gang vor ihnen, "ist was? Wenn das hinter uns der Gang nach... sagen wir mal nach vorne ist.... dann ist der dunkle Gang hier der Weg... zurück, glaubst du?"

"Muss so sein. Hat so zu sein."

"Du glaubst also wirklich wir sollten versuchen wieder zurück zu gehen?"

Es schien ihr seltsam zuwider, das zu sagen, jetzt, wo es wirklich eine Möglichkeit dazu gab.

"Du nicht?" fragte er und sah sie an. "Wir können vielleicht da weitermachen, wo wir aufgehört haben", erinnerte er sie und fasste seinen Arm um ihre Schulter ein wenig enger.

Der Gedanke war verlockend, doch Scully zögerte. Sie löste ihren Blick von Mulder und sah wieder auf das Spiegelbild des Gangs, auf die Wärme des Lichtes, das auf ihr nach oben gerichtetes Gesicht fiel. Sie hatte es schon einmal verlassen und war zurück in ihre Welt, zurück zu Mulder, gegangen. Aber Mulder war dieses Mal hier und sie wollte dem warmen, einlandenden Licht nicht den Rücken zudrehen. Es könnte sie beide willkommen heißen. Die Wärme umgab sie bei dem Gedanken. Sie würden hier zusammen in dem Licht sein, würden nie getrennt. Und es war auch nicht nur das weiße Licht, das sie sah, sondern auch die schönsten aller Farben und Schatten....

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