World of X

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Scully, Nessie und andere Monster

von Cindy, DrSpooky

Kapitel 1

"Ich verzeih ihm das nie! Ich verzeih ihm das nie! Ich verzeih ihm das nie! Ich verzeih ihm das nie! Ich verzeih..." Dieses wütende Gebrummel musste sich Mulder nun schon seit 3 Stunden anhören. "Sagen Sie doch auch mal was!" "Nun ja, wissen Sie.. Es gibt viele renommierte Wissenschaftler, die.." "Ach Klappe! Was frag ich Sie eigentlich? Bin ich hier die Einzige im Auto, die auch nur halbwegs rational und realistisch denkt?!" "Äh... scheint so!" Und schon begann sie wieder von vorne, Skinner zu verfluchen. Laut Mulders Uhr brauchte er dieses Genuschel nur noch 1½ Stunden durchzuhalten. Dann würden sie beim Darklake- Castle angelangt sein und er hätte erst mal Ruhe.

"Guten Abend, wir sind Agent Scully und Agent Mulder vom FBI!" "Äh... guten Abend! Ich bin Scott McFarmer! Ich kümmere mich um das Schloss, solange die Hausherren verreist sind. Ich wurde von ihren Vorgesetzten bereits benachrichtigt. Treten Sie doch ein!" Scully betrat das Schloss ohne Scott irgendeines Blickes zu würdigen, Mulder hingegen grüßte Scott erleichtert, da er endlich nicht mehr mit Scully im Auto sitzen musste. "Es ist zwar schon spät, aber vielleicht wollen Sie noch etwas essen?!" Scott versuchte besorgt um das Wohl seiner Gäste zu klingen "Nein, danke!" Kam als schnippische Antwort aus Scullys Richtung. "Verdammt, wo ist denn hier das Bad?" "Scully, jetzt beruhigen Sie sich doch!" Sie warf ihm einen ihrer berühmt-berüchtigten Blicke zu und er ergab sich vorsichtshalber.

"So, das sind Ihre Zimmer! Sie... wollen doch getrennt schlafen, oder?" Diese Frage war regelrecht ein Ansporn für Scully, die mit ihren tödlichen Blicken heute nur so um sich warf. Deshalb ergriff Mulder das Wort. "Keine Sorge, das stimmt so!" "Gut, dann wünsch ich eine geruhsame Nacht!" "Wird schon werden!" Mulder versuchte den Eindruck, den Scully bei Scott hinterlassen hatte, wieder gut zu machen. "NACHT!" Scully schlug die Tür hinter sich zu. "Gute Nacht, Scully!" Mulder lächelte Scott zu und schloss die Tür seines Zimmers hinter sich.

Punkt 7 Uhr morgens klopfte es durchgängig an Mulder Tür. Da keine Antwort kam, stürmte Scully ungeduldig das Zimmer. "Raus aus den Federn! Die Arbeit wartet und Sie... Sie... oh mein Gott, Sie sind nackt!" Feuerrot drehte sich sie sich um. "Morgen Scully! Hey, jetzt passt Ihr Teint ja perfekt zu Ihrer Haarfarbe!" "Lassen Sie die Witze! Ziehen Sie sich endlich was an. Das Frühstück ist fertig!" "Warum sind Sie so gut gelaunt? Ist jemand gestorben?" "Genießen Sie die Laune lieber so lange sie anhält und fragen Sie nicht!!!"

Das Frühstück verlief relativ heiter. Grund dafür waren ein ruhiger und verschlafener Mulder und eine fröhliche, putzmuntere Scully. Während Mulder den krampfhaften Versuch unternahm, vollständig wach zu werden, indem er sich mehrere Tassen Kaffee einflößte, war Scully gerade in ihrer Lebensgeschichte an der Stelle angelangt, an der sie ihrer Schwester zu Weihnachten ihre eigene, kaputte Barbie schenkte. Mulder versuchte interessiert zu wirken, indem er höchst konzentriert mindestens 10 Brötchen mit "Lemon Marmalade"©(nur erhältlich bei Lidl zum Supersonderpreis von nur £14.99) bestrich, alle 5 Sekunden einmal kurz nickte und hin und wieder ein begeistertes "Mhm..." verlauten ließ. "Feeeeeertiiiig!" "Mhm?" "Hab fertig gefrühstückt. Mulder?! Wer soll denn 11 Brötchen essen? Ach, packen sie sie als Proviant ein! Los geht's! Je eher wir anfangen, um so eher sind wir fertig! Bringen wir es hinter uns!" WAAS?" "Gehen wir Nessie suchen! Was dachten sie denn jetzt?" "Ach nichts!"

"Muldeeeeeeeeeeeer!?" "Ja?" Er strahlte sie fragend an. "Wir gehen jetzt in die
5. Runde! Was hoffen sie dadurch zu erreichen, indem sie 20 mal den See umrunden?" "Öhm...die Lage auskundschaften zu können?" Scullys gute Laune hatte sich schon nach der 2. Runde verflüchtigt und schwand von Sekunde zu Sekunde weiter. "Verdammter Mist! Jetzt regnet es auch noch. Mulder, geben sie mir doch mal den Schirm!" "Welchen Schirm?" "Na den, den sie vorhin eingepackt haben!" "Ich...habe keinen Schirm eingepackt." " WAS? Och...Muuuuuuuuuldeeeeeeeeer! Toll jetzt müssen wir uns irgendwo unterstellen." "Mitten in der Pampa?" "Haben sie eine bessere Idee?" "Leider nicht! Da hinten ist eine verlassene Farm mit einer Scheune. Wie wär's damit?" "Das soll doch hoffentlich ein schlechter Scherz sein!" "Nö! Besser als eine Erkältung, oder?" Ausnahmsweise gab Scully nach und beide rannten Richtung Scheune. Während er schon fast angekommen war musste sie eine Pause machen um ihre Pumps auszuziehen. Endlich hatte sie ihn eingeholt. "Scully! Ohne hochhackige Schuhe sind sie ja noch kleiner! Sind sie wirklich schon groß genug um an die Herdplatte zu kommen?" Als Antwort bekam er einen Tritt auf den Fuß mit der Ferse. "Schon gut, schon gut!" "Scheint niemand da zu sein außer ein paar Schafen." "Ich glaube, da müssen wir 2 wohl mit der Scheune vorlieb nehmen!" Zum Glück konnte Scully in diesem Moment den Gesichtsausdruck ihres Partners nicht sehen.

"HAAAAAAAAAAAATSCHI!" "Scully, sie sind ja pitschnass!" Sie zog ein Taschentuch aus ihrem zwar etwas schmutzigem, aber perfekt knitterfreiem Blazer und schnäuzte. "Kommen sie! Ziehen sie die nassen Sachen aus!" Sie sah ihn entgeistert an. "Mulder!? Was?!" Er war inzwischen fleißig damit beschäftigt, ihren Blazer aufzuknöpfen und summte fröhlich dabei. "Sagen sie mal... was in aller Welt machen sie da?" "Dumme Frage! Ich ziehe sie aus. Oder wollen sie sich erkälten?" "Nein, aber..." "Schämen sie sich etwa? Brauchen sie nicht. Gleich zieh ich mich auch aus." "BIIIIIIITTTTTEEE?" Sie glaubte sich verhört zu haben. Dadurch ließ er sich allerdings überhaupt nicht stören und zog ihren Rock herunter. Sie zog ihn wieder hoch. Er zog ihn wieder herunter. Sie zog ihn wieder hoch, usw. So ging das eine ganze Weile lang. Auf einmal begannen beide zu lachen. Scully prustete: "Wissen sie....wie...wie albern das jetzt ausgesehen haben muss?" Er grinste sie an und zog den Rock wieder herunter, wobei er ihn allerdings zeriss. "...UPS..." "Und jetzt? Was zieh ich jetzt an? Wir können nicht ewig hier bleiben...Was gucken sie denn so?" "Nichts Bestimmtes. Ich frage mich nur, ob ich was Entscheidendes verpasst habe...Seit wann tragen sie Strapse?" Sie wurde feuerrot, hechtete ins Heu und versuchte sich darin zu vergraben. "Was geht sie das an?" Die Farbe in ihrem Gesicht hielt an. "Ihr Gesicht macht schon wieder ihren Haaren Konkurrenz!" Er sprang hinterher und landete direkt neben ihr. "Was ist denn?! Sie zittern ja! Ist ihnen kalt? Kommen sie her!" Er nahm sie in den Arm. Sie versuchte ihre Nervosität zu verbergen. So lagen sie eine ganze Weile da. Nach ein paar Minuten wurden beide etwas unruhig. "Was ist, wenn uns jemand erwischt?! Werden die uns nicht für unanständig halten?" Ausnahmsweise war Mulder es, der diese Frage stellte. "Dann hätten wir wohl ein Problem! Oder?" "Aber das ist doch verboten, fast nackt in einer fremden Scheune im Heu zu liegen? Und..." weiter kam er nicht. Von diesem Kuss war er sogar so überrumpelt worden, dass er nicht mal in der Lage war sich davon zu befreien. Allerdings lag das auch nicht in seiner Absicht. Deshalb begann er lieber an den Halterungen ihrer Strapse zu nesteln.

"Oh mein Gott Mulder!" Mulder öffnete die Augen. "Was ist denn?" "Schauen sie doch mal! Draußen ist es dunkel! Wir müssen stundenlang hier herumgelegen haben, immerhin sind wir gegen 11 aufgebrochen." "Aber die vergangenen Stunden haben wir doch recht passabel überstanden, oder?!" Er grinste vielsagend. "Lassen sie das! Denken sie jetzt nichts Falsches. Ich hab mich nur mitreißen lassen." "Mitreißen lassen, soso! Sie haben doch angef..." "Shhh!" Sie hielt ihm den Mund zu.
"Leise! Am Ende werden wir noch entdeckt!" Er lies das Thema fallen, da er wusste, dass ansonsten ein Streit entstanden wäre. "Schon gut! Und nun?" "Wir müssen hier verschwinden!" sagte Scully, während sie eifrig ihre Sachen zusammensuchte.
Nachdem Mulder bereits fertig gekleidet neben der Leiter wartete, wuselte Scully noch immer auf dem Heuboden herum. "Was mach ich jetzt nur?" "Hm?" "Sie haben doch vorhin meinen Rock zerrissen! Ich kann schlecht so wie ich jetzt bin rausgehen. Nur in Unterhose..." "Und Strapse!" "Mulder!!!!" "Schon Ok, ich will nichts gesagt haben!" Er zog seine Hose wieder aus. "Was soll das denn werden, wenn es fertig ist?" "Ganz einfach. Sie werden meine Hose anziehen, auch wenn sie da fünfmal reinpassen." Ihr Blick sagte alles und Mulder murmelte ein halbverständliches:"Wenn Blicke töten könnte..." vor sich hin. "So, nun wird man nicht mich, sondern sie für unanständig halten, falls wir erwischt werden!" Auf einmal mussten beide anfangen herzlich zu lachen. Mulder über Scully, weil ihr seine Hose bis an die Achseln reicht und Scully über Mulder, der sich provisorisch in eine Wolldecke gehüllt hatte. Sie zauberte wieder ihre berühmte Taschenlampe hervor und beide machten sich auf den Rückweg zum Castle.

"Ach du liebes bisschen! Was ist denn mit ihnen passiert?" Scott deutete auf das ,Outfit' der beiden. Noch bevor Scully etwas sagen konnte, begann Mulder Scott eine wahrhaft abenteuerliche Story aufzutischen. Scully hörte nur ein paar Sätze heraus, in denen es um einen tollwütigen Schafsbock ging, der Scully grundlos angegriffen hatte und von dem in einem heldenhaften Zweikampf ihr Rock zerrissen wurde. Mulder hatte sogar eine Erklärung für die mit Stroh bestückte Wolldecke parat, die ihm angeblich ein zwielichtiger Schäfer geschenkt hatte, um Ärger mit der Polizei zu entgehen. Scully musste sich angestrengt ein Lachen verkneifen, da sie sich gerade bildlich vorstellte, wie sie Auge in Auge einem Widder gegenübergestanden haben soll. Scott stellte keine weiteren Fragen und zeigte seinen Gästen das riesige Bad. Mulder hatte noch nicht mal die Türklinke berührt, da huschte seine Partnerin an ihm vorbei und schloss ihm die Tür vor der Nase zu. So musste er mit dem Plumpsklo auf dem Schlosshof vorlieb nehmen.
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