World of X

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Castle Manner

von Spooky

Kapitel 1

TEIL 1


„Ah, Mulder, da sind sie ja endlich! Sie sind spät dran, heute. Skinner will uns sprechen in seinem Büro und das schnell!“ Scully stellte erleichtert fest, dass ihr Partner endlich eintraf, denn an diesem Morgen hatte sich Mulder um ganze dreißig Minuten verspätet, was gar nicht seiner Art entsprach.

„Schon gut, schon gut, Scully. Ich bin ja jetzt da. Hat er angedeutet, warum er uns sprechen will?“, fragte Mulder besorgt. Normalerweise bedeutete ein Gespräch am frühen Morgen nämlich immer, dass Skinner über irgendetwas verärgert war. Meistens über Mulder und seine Theorien oder sein unkonventionelles Verhalten. Dieses Mal fiel ihm allerdings beim besten Willen nichts ein. Scully schien seine Gedanken erraten zu haben.

„Was haben Sie sich wieder eingebrockt, Mulder, hm? Irgendetwas wovon ich wissen müsste, bevor ich mich mit ihnen in die Höhle des Löwen begebe?“

„Moi?“, Mulder setzte seine Unschuldsmine auf. „Ich? Habe ich uns jeweils etwas Unangenehmes eingebrockt, Scully? Wenn, dann hat sich das immer von sich alleine ergeben, nicht wahr?“ Mulder grinste seine Partnerin an und erntete einen Hieb in die Seite. Sie war so süß, wenn sie sich über ihn ärgerte und Mulder genoss es Scully von Zeit zu Zeit aufzuziehen. Gentlemanlike hielt er ihr die Tür zu Skinners Büro auf, nachdem sie sich angemeldet hatten.



„Guten Morgen, Agent Mulder, Agent Scully! Bitte setzten sie sich doch!“ Skinner schien blendend gelaunt zu sein, aber vielleicht war es auch nur die Ruhe vor dem Sturm. Mulder war Skinner in den letzten Jahren ihrer Zusammenarbeit oft schon auf die Füße getreten und er wusste, dass sein Chef mehr als unerwartet regieren konnte.

„Ich habe sie rufen lassen, weil ich sie um einen Gefallen bitten möchte“, unterbrach Skinner die angespannte Stille.

„Ich habe eine Einladung bekommen zu einem internationalen Austauschmeeting und man bittet mich zwei meiner FBI-Agenten zu diesem Seminar zu schicken. Nun ja, ich dachte, da derzeit keine besonders dringenden Fälle anliegen, dass sie beide das FBI dort auf diesem Meeting vertreten könnten. Es ist ein verlängertes Wochenende, genauer gesagt sind es fünf Tage!“

Na toll, ein Meeting. Wie Mulder solche Zusammenkünfte liebte! In seinen Augen stellten sie reine Zeitverschwendung dar. „Sir, ich denke, dass Agent Scully und ich nicht...“, aber Skinner unterbrach ihn.

„Keine Chance, Agent Mulder. Dieses eine Mal wünsche ich, dass sie mir nicht mit irgendwelchen Ausreden kommen. Ich habe bereits zugesagt, dass sie mit Agent Scully erscheinen. Hier sind ihre Flugscheine und ich wünsche ihnen viel Spaß. Und ach Mulder, machen sie mir keine Schande dort. Sie vertreten immerhin das FBI, haben wir uns verstanden?“ Skinner warf Mulder einen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, dass er es ernst meinte und leicht angesäuert nahm er die Flugtickets entgegen.

„England?“, fragte Mulder mehr als überrascht. „Sie verfrachten uns auch noch nach England?“

Zerknirscht verließen sie Skinners Büro und Mulder war den Rest des Morgens erst mal ein sehr übel gelaunter Special Agent des FBI, aber Scully hatte sich entschieden, ihn erst mal sich etwas beruhigen zu lassen. Genauer gesagt wartete sie exakt bis zum Mittagessen.

„Mulder, jetzt kriegen sie sich doch wieder ein. Diese Nummer steht ihnen nicht. Ich finde England gar nicht so schlecht. Ich war noch nie dort, vielleicht wird es ja ganz witzig. Warten sie es doch erst mal ab“, versuchte Scully ihn zu beruhigen, aber Mulder war einfach nicht in der Stimmung, um darüber hinwegzusehen, dass Skinner ihn mal wieder von seiner Lieblingsbeschäftigung wegriss.

„Wie schön für sie, Scully, dass sie auf diesem Wege mal nach England kommen. Ich könnte gut und gerne darauf verzichten!“, entgegnete Mulder schroff und Scully wandte sich beleidigt ab. Ohne ein weiteres Wort ließ sie ihn mit seinem Sandwich allein und im selben Moment bereute er es auch schon sie so von der Seite angefahren zu haben. Schließlich war es nicht ihre Schuld, dass er nun zu dem albernen Meeting musste, aber da Scully bereits außer Sichtweite verschwunden war, konnte sie seine leise Entschuldigung nicht mehr hören.

Kurz vor Feierabend passte Mulder seine Partnerin auf dem Weg zu ihrem Wagen ab.

„Scully, tut mir leid, okay!? Ich meine, es freut mich natürlich, wenn sie jetzt auf diese Weise mal nach England kommen. Es ist nur, dass ich persönlich nicht unbedingt die besten Erinnerungen mit diesem Land verbinde, verstehen sie mich?“, Mulder lächelte versöhnlich und Scully nickte verständnisvoll, denn sie kannte bereits die Geschichte von Phoebe Green und hatte besagte Ex ja auch schon einmal kennengelernt.



Früh am nächsten Morgen ging ihr Flugzeug nach London und auch wenn Scully es nicht richtig zugeben wollte, war sie schon ein kleines bisschen aufgeregt, denn schließlich fuhr sie nicht alle Tage auf eine richtige Burg und sie war einfach neugierig auf dieses Land und die Leute, die ihr dort begegnen würden. Im Gegensatz zu Mulder empfand Scully solche Austauschmeetings immer als recht erfrischend.

Am Flughafen angekommen, goss es draußen in Strömen und Scully verzog unwillig ihr Gesicht, was Mulder grinsend registrierte.

„Tja, Scully, willkommen in England! Gewöhnen sie sich schon mal an dieses Wetter. So ist es meistens hier um diese Zeit und wenn es nicht regnet, dann ist es nebelig!“, stichelte Mulder, aber Scully war noch nicht aus ihrem Optimismus zu bremsen.

„Müssen sie immer alles mies machen, Mulder? Warum können sie nicht einfach die fünf Tage genießen, hm?“ Ja, warum eigentlich nicht? Immerhin war er dort mal mit Scully mehr oder weniger ganz allein und sie würden fast eine ganze Woche lang auf diesem romantischen Schloss wohnen. Welcher Mann wäre bei so einer Aussicht schon schlecht drauf? Schließlich würde das Meeting ja nicht rund um die Uhr gehen und somit gäbe es ja möglicherweise auch einige Gelegenheiten etwas Freizeit mit Scully zu verbringen. Immerhin war das Schloss nicht weit von London entfernt und als Fremdenführer würde er sich sicherlich gut machen!

Ein typisches englisches Taxi brachte die zwei Agenten nach Wilport, einen kleinen abgelegenen Ort im Süden Londons und von dort aus, dauerte es noch gut eine Stunde und sie standen staunend vor Castle Manner.

„Oh mein Gott, dass ist mit Sicherheit das beeindruckendste Gebäude, dass ich jemals gesehen habe, Mulder!“, staunte Scully und Mulder lächelte, denn seine Partnerin sah aus, wie ein süßes kleines Mädchen, dass gerade die Entdeckung ihres Lebens gemacht hatte. Als Dana seinen amüsierten Gesichtsausdruck sah, riss sie sich wieder zusammen. „Schon gut, schon gut, Mulder. Machen sie sich ruhig lustig über mich, aber ich sehe schließlich zum ersten Mal in meinem Leben ein richtiges Schloss und es...“.

„Scully, ich würde mich nie über sie lustig machen. Es ist nur, sie haben gerade so unglaublich zufrieden und glücklich ausgesehen und ich habe sie nicht ausgelacht, sondern angelächelt, okay?“, entgegnete Mulder erklärend, als die Vordertür aufgerissen wurde und ein Mann im Frack auftauche.

„Agent Mulder, Agent Scully? Wir haben sie schon erwartet. Sie sind die letzten Gäste, die noch auf der List standen. Kommen sie doch bitte herein, damit ich ihnen alle anderen Teilnehmer vorstellen kann, bevor es losgeht. Übrigens ich bin Ralph, ihr Gastgeber“.

Ein weiterer Mann in Anzug nahm ihre Koffer und Mulder und Scully folgten ihrem Gastgeber in einen großen Salon, in dem schon andere Leute saßen, die sie aufmerksam und neugierig musterten.

„Agent Mulder und Agent Scully vom FBI!“, stellte er sie vor und alle anderen zehn Personen machten sich locker mit ihnen bekannt.

„Fox! Das glaub ich ja gar nicht. Ich konnte nur hoffen, dass du hierher geschickt wirst. Oh man, ich freu mich so sehr dich zu sehen!“, säuselte eine Frauenstimme, die in Gestalt von Phoebe Green Mulder dann auch alsgleich um den Hals fiel und Danas Kinnlade kippte merklich herunter. Bitte, alles nur diese Frau nicht. Nicht hier!

„Ah, Agent Scully! Es freut mich natürlich auch Fox´ überaus kluge Partnerin wieder zu sehen. Wie lange ist das jetzt her?“, flötete Phoebe Scully entgegen, aber Mulder las in ihrer Stimme und ihren Augen, dass sie seine Partnerin nach wie vor verabscheute, wie damals bei ihrer ersten Begegnung.

Wie lange das her ist? Nicht lange genug! Genau diese Antwort schwebte Scully auf der Zunge, aber stattdessen schenkte sie Phoebe ihr liebenswertestes Lächeln und Mulder staunte nicht schlecht, dass zwei Menschen, die sich nur so kurz kennen gelernt hatten, sich so abgrundtief verabscheuen konnten.

Ralph zeigte allen Teilnehmern nach einem kleinen Begrüßungsumtrunk ihre Zimmer und prompt waren sie direkt neben Phoebe Green und ihrem Partner einquartiert, d.h. ihre Zimmer grenzten aneinander. Wenigstens laufe ich ihr so nicht die ganze Zeit über den Weg, dachte Mulder, denn Phoebe war einer der Gründe, warum er mit England so viele negative Erinnerungen verband. Genauer gesagt war sie der Hauptgrund, denn sie hatte sein Herz damals in Stücke zerrissen und es hatte lange Zeit gedauert, bis er wieder lieben konnte, Vertrauen zu einem anderen Menschen aufbaute. Heute gehörte sein Herz ganz seiner wunderschönen Partnerin Scully, die ebenfalls wenig begeistert von Phoebes Anwesenheit zu sein schien.



Prima, ich liebe diese Frau. Warum muss ausgerechnet sie hierher geschickt werden? Sobald Mulder einen Fuß vor sein Zimmer setzt, wird sie sich wieder an ihn heran werfen, so wie damals, dachte Scully wütend. Damals hatte sie es ja auch mehr oder weniger geschafft. Immerhin hatte sie die zwei beim Tanzen und knutschen überrascht und sie war sauer und enttäuscht gewesen, obwohl es offensichtlich keinen Grund dafür gab. Schließlich war und ist Mulder ein freier Mann und kann tun und lassen, was es will. Mürrisch packte Scully ihre Sachen in den Schrank. Mach dir nichts vor Dana, schrie ihre innere Stimme laut. Du bist in Mulder verknallt! Deshalb reagierst du so eifersüchtig auf andere Frauen! Deshalb kannst du sie nicht leiden! Dana versuchte diese Stimme in ihrem Hinterkopf zu ignorieren und trat auf den Balkon, um sich ein Bild von der Landschaft zu machen, die man vom Balkon aus perfekt überblicken konnte.

Es war wunderschön dort. Einsam, ruhig und friedlich. Als Dana leicht fröstelte, umschlang sie sich mit ihren Armen und hing etwas ihren Gedanken nach, bis sie plötzlich eine Decke um ihre Schultern spürte.

„Es ist kalt hier draußen, Scully. Nicht, dass sie sich noch erkälten!“ Mulder lächelte und Scully wunderte sich, wie er sich manchmal ohne Geräusche an sie heranschleichen konnte. Darin war er wirklich gut. Sie kuschelte sich in die Decke und ließ den Eindruck der Landschaft auf sich wirken.

„Einen Penny für ihre Gedanken, Scully“, flachste Mulder und erntete ein sanftes Lächeln.

„Nichts besonderes, Mulder. Ich hab nur gerade gedacht, dass es wunderschön hier in der Gegend ist. Dass es so karg und doch gleichzeitig so wunderschön sein kann“. Mulder schenkte ihr ein Lächeln, denn als er zum ersten Mal in dieser Gegend war, da hatte diese Landschaft eine ähnliche Wirkung auf ihn gehabt.

„Es ist zu kalt, Scully. Lassen sie uns wieder rein gehen. Wir müssen runter zum Abendessen, schon vergessen?“

„Okay, ich nehm’ nur noch kurz eine Dusche und dann geht es los“. Scully gab ihm seine Decke wieder und verschwand in ihrem Bad. Eine Dusche war jetzt genau das Richtige.



Mulder ließ den Strahl des Wassers genau über seine Schultern laufen. Es war eigentlich viel heißer, als er es für gewöhnlich mochte, aber das warme Wasser entspannte seine angespannte Muskulatur und ließ ihn für eine Weile abschalten. Warum musste ausgerechnet Phoebe hier sein? Das letzte Treffen in Washington hatte ihm eigentlich für den Rest seines Lebens gereicht, denn damals hatte es genauso wieder angefangen, wie es in England endete. Phoebe hatte sich keine Sekunde verändert. Sie war hinterlistig, wie eh und je und liebte es nach wie vor ihre kleinen Spiele mit ihm zu spielen. Als Scully sie damals in der Halle des Hotels überrascht hatte, da wäre er am liebsten im Erdboden versunken.

Es war irgendwie die Erinnerung an alte Zeiten, die ihn Phoebe küssen ließ, nicht ein noch immer anhaltendes Begehren. Er wollte Scully damit nicht verletzen, aber sie war definitiv noch ein paar Wochen später leicht angesäuert deswegen gewesen. Manchmal konnte er in ihr lesen, wie in einem offenen Buch, aber in Bezug auf seine weiblichen Bekanntschaften waren Danas Reaktionen ihm ein Rätsel. Auf der einen Seite genoss sie seine Nähe, ihre Sticheleien untereinander, die vielen kleinen zärtlichen Momente, aber dann wich sie auch wieder zurück, als würde ihr das so völlig ausreichen, aber wehe eine andere Frau betrat das Parkett. Dann reagierte sie meistens völlig eingeschnappt, wenn man es nicht sogar eifersüchtig hatte nennen können, als würde sie es mehr als alles andere stören und jedes Mal überkam ihn der Anflug sich entschuldigen zu müssen. Mulder lächelte bei dem Gedanken, dass Scully keine fünf Meter von ihm entfernt auch genau in diesem Moment unter der Dusche stand. Allein der Gedanke brachte sein Herz zum schneller schlagen. Wie gerne wäre er genau dort bei ihr. Er würde sie in seine Arme ziehen, federleichte Küsse auf ihrem Nacken verteilen, ihr ins Ohr flüstern, wie sehr er sie begehrte und dass sie die einzige Frau in seinem Herzen sei, aber wahrscheinlich würde er unter den jetzigen Umständen die Dusche nicht besonders wohlbehalten verlassen, denn Scully schätze auf gar keinen Fall irgendwelche aufdringlichen Kerle und woher sollte sie auch von seinen Gefühlen wissen? Mulder drehte das Wasser ab, schlüpfte in einen Bademantel und blieb fast vor Schreck gleich wieder stehen, denn niemand anderes als Phoebe stand mitten in seinem Zimmer und drehte sich charmant lächelnd zu ihm um, kam langsam heran und schmiegte sich um seinen Hals.

„Hm, Fox, ich hab dich so vermisst, weißt du das?“ Sie schmiegte sich noch enger an ihn und küsste ihn zärtlich auf den Mund, ohne jedoch eine Reaktion zu erhalten.

„Bitte, geh, ja? Ich mag es nicht, wenn man uneingeladen in mein Zimmer gestiefelt kommt, okay?“ Mulder nahm ihre Arme von seinem Hals, schob sie ein bisschen weg von sich und registrierte ihren beleidigten Blick. Ja, es hatte mal eine Zeit gegeben, da konnte er diesen Augen nicht widerstehen, aber das alles hatte sich geändert und Mulder bat inständig, dass Scully nun nicht gerade in sein Zimmer kommen würde, denn so schnell gab Phoebe sich noch nicht geschlagen.

„Fox, wieso bist du so verdammt nachtragend, hm? Wir waren beinahe noch Kinder damals. Ich hab einen Fehler gemacht, gut, aber musst du mich deshalb den Rest meines Lebens hassen?“ Phoebe schmiegte sich wieder an ihn und küsste ihn auf den Mund, bis Mulder sie überrascht weg schob.

„Lass das. Ich hasse dich nicht, Phoebe. Ich empfinde nur einfach nichts mehr für dich, das ist alles. Du hast recht, wir waren Kinder beinahe und jetzt sind wir erwachsen und ich wäre jetzt sehr glücklich, wenn du gehen könntest, ja?“

„Du willst, dass ich gehe? Sicher? Früher hast du mich nicht abgewiesen“, schmollte sie und ihre Hand glitt langsam an seiner Hüfte herunter, bis er sie noch gerade eben so davon abhalten konnte, ihm an den Schritt zugehen.

„Okay, das reicht jetzt Phoebe, verstanden? Ich will das du gehst!“, fauchte Mulder und beförderte seine Ex zur Tür.

„Zu schade Mulder! Gibt es eigentlich gerade jemanden, der dein gutes Stück zu Gesicht bekommt? Ich meine, wäre doch schade drum! Oder kennt es nur deine weichen Hände?“ Phoebe ließ ihn ohne ein Wort stehen und verschwand im anderen Flur. Wie soll ich das hier mit dieser Frau und Scully gleichzeitig fünf Tage lang aushalten?



Als er Dana dann einige Minuten später zum Essen abholten, stockte ihm fast der Atem, denn Scully sah einfach nur wunderschön aus. Sie trug ein schlichtes dunkelblaues, enges Kleid, durch das ihre zierliche Figur mehr als optimal zum Vorschein kam und im ersten Augenblick konnte Mulder seine Augen nicht von ihr lassen. Scully lächelte, als Mulder anfing wie ein kleiner Schuljunge zu stottern. „Ehm – Scully – wow – das – sie... sie sind wunderschön, ich meine, das Kleid sieht umwerfend aus... an ihnen. Ich meine, sie sehen wunderschön aus heute Abend!“ Toll, jetzt hielt sie ihn wahrscheinlich für den Vollidioten vom Dienst, aber Dana lächelte noch immer, ging ein paar Schritte vor und reichte Mulder dann ihre Hand.
“Kommen sie schon Mulder, ich bin am verhungern“. Dana genoss den Moment, als Mulder ihre Hand ergriff und mit ihr nach unten ging. Kurz vor dem Saal blieb Scully dann für einen Moment unschlüssig stehen. Noch immer hielten sie sich an den Händen, aber schließlich war das hier ein offizieller FBI- Anlass und dort waren sie nun mal Partner, die ganz sicher nicht händchenhaltend durch die Gegend liefen.

„Mulder, wir sollten....“. Scully deutete auf ihre Hände und er verstand, was sie meinte. Widerwillig ließ er seine Partnerin los und sofort vermisste Scully seine kühle Hand.



Einige Kollegen waren schon beim Essen und am Tisch entstand ein reger Smalltalk über dies und das. Ausgerechnet Phoebe musste natürlich direkt neben Dana sitzen ihm gegenüber, aber wie viele andere Männer in dieser Runde hatte Mulder nur Augen für eine Frau und registrierte aufmerksam die Blicke der anderen Kollegen, die gierig über Scullys Körper glitten. Sie stand definitiv dort erst mal im Mittelpunkt, aber Dana schien ihrerseits diese anderen Männer nicht richtig wahrzunehmen, denn sie genoss es vielmehr mit Mulder zu plaudern und wann immer sie nicht miteinander sprachen, tauschten sie immer wieder kurze Blicke miteinander aus. Schnell hatte Mulder vergessen, wer ihm da noch so gegenübersaß und löffelte gerade seine Suppe, als er einen Fuß zwischen seinen Beinen spürte, der langsam über seine empfindlichste Stelle glitt. Im selben Moment verschluckte und verbrannte er sich beinahe gleichzeitig an der Suppe, hustete etwas und Dana sah ihn verwundert an. „Alles okay, Mulder? Die Suppe ist ziemlich heiß, was?“, fragte Dana mitfühlend und Mulder überlegte, ob das wohl gerade ihr Fuß zwischen seinen Beinen war, der ihn unaufhörlich streichelte, aber als Dana sich dann eine Frage ihres Tischnachbarn zuwandte, war mehr als klar zu wem dieser Fuß gehörte und Phoebe lächelte sardonisch, ohne ihre Bemühungen zu unterbrechen, was Mulder leicht ins schwitzen brachte, denn wenn er sie auch noch so sehr zum Teufel wünschte, seinem kleinen Freund schien diese Behandlung mehr als gut zu gefallen und als er sich langsam regte, was nicht besonders lange dauerte, verschwand Mulder sich entschuldigend zum nächsten WC, wo er sich an die kühle Fliesenwand lehnte und Phoebe abermals zum Teufel wünschte.

Nur gut, dass Scully davon nichts mitbekommen hatte, dachte er, als er zwei Arme um sich spürte und eine Hand die sanft, aber bestimmend über seine Erektion strich.

„Was zum Teufel, tust du hier, Phoebe? Das Damen- WC ist eine Tür weiter! Was soll das? Was willst du? Willst du mich in Verlegenheit bringen, oder was?“ Mulder schob sie weg, aber so leicht war sie nicht abzuschütteln.

„Ich wollte nur sehen, ob er noch auf mich steht, das ist alles, Fox!“, flüsterte Phoebe leise und noch ein paar Jahre vorher wäre Mulder jetzt wahrscheinlich über seine EX hergefallen, die sich willig und zärtlich an ihn schmiegte, aber die Zeiten hatten sich gehörig verändert.

„Phoebe, bitte, ich steh nicht darauf. Ich liebe dich nicht mehr“, entgegnete Mulder so leise es ging und ihre Hände von sich haltend, aber so schnell gab sie kurz vor ihrem Ziel nicht auf, rieb ihre Hand abermals über seine Erektion und knabberte verführerisch an seinem Ohr.

„Ich will dich, Fox! Hier und jetzt. Erinnerst du dich?“, flüsterte Phoebe leise, aber all ihre Verführungskünste schlugen nicht mehr so recht bei ihm an, denn die einzige Frau, die Mulder wollte, saß genau in diesem Moment einige Türen weiter und sah schöner denn je aus. Welchen Grund hätte er da mit seiner Ex auf der Toilette zu vögeln?

„Phoebe, wenn du so verdammt geil bist, dann such dir bitte einen Anderen, der dich vögelt, verstehst du mich? Ich steh nicht mehr auf dich und daran wirst du auch nichts mehr ändern!“, versuchte Mulder ihr deutlich zu machen und fing sich prompt eine Ohrfeige dafür ein.

„Du mieses Schwein, Mulder. Du hast ja keine Ahnung, was dir entgeht. Du denkst, dass deine kleine süße Partnerin dich eines Tages mal ranlässt? Vergiss es? Bei Scully kriegst du nie ne Chance!“, fauchte Phoebe wütend und Mulder konnte sich seinen letzen bissigen Kommentar nicht verkneifen.

„Ganz wie du meinst, aber ich weiß sehr wohl, was ich da mit deinem Angebot ablehne, denn ich kann mich diesbezüglich noch sehr gut erinnern. Ich denke nicht, dass es ein Verlust für mich ist, Phoebe, und jetzt lass mich ein für allemal in Ruhe, verstehst du mich?“ Mulder ließ sie stehen und ging zurück in den Saal, wo Scully gerade mit jemandem tanzte. Einen Moment zögerte er, entschloss sich dann aber todesmutig einfach diesem Kerl, der mindestens doppelt so durchtrainiert aussah, mitzuteilen, dass er nun auch mal gerne mit seiner Partnerin tanzen würde.



„Ich wusste ja gar nicht, dass sie tanzen können, Mulder?“, neckte ihn Scully und sanft zog er sie enger in seine Arme, denn bereits nach den ersten Takten bemerkte Mulder, dass Scully wohl die Angewohnheit hatte zu führen, was ihn aber vollends durcheinander bringen würde. So eng an ihn geschmiegt, bestand diesbezüglich dann keine Gefahr mehr und Mulder genoss es Dana etwas näher zu sein, als für gewöhnlich.

„Hey, haben sie sich eben gekratzt oder so etwas in der Art, Mulder?“ Scully fuhr mit ihren Fingerspitzen vorsichtig über den Kratzer, den Phoebe ihm gerade eben bei der Ohrfeige zugefügt hatte mit ihrem verdammten Ring und entschied sich für eine kleine Notlüge, denn er hatte keine Lust ihr die WC-Story zu erzählen.

„Ehm, das ist noch von heute Morgen. Ich hatte mich beim Rasieren geschnitten. Ist halb so schlimm“, flunkerte Mulder und Dana wusste, dass er log. Immerhin hatte sie als Pathologin genügend Erfahrung, um zu beurteilen, wann eine Wunde frisch war oder alt und Mulders Kratzer war keine Stunde alt. Warum belog er sie? So offensichtlich hatte er noch nie versucht sie hinters Licht zu führen, aber auf der anderen Seite war es auch nur ein Kratzer. Vielleicht war es Mulder einfach zu peinlich ihr zu sagen, woher er den hatte.

Beim Blues schmiegte Dana sich noch ein kleines bisschen enger an Mulder heran. Sie hätte Stunden lang so weitertanzen können. Ihren Kopf an sein Kinn gelehnt atmete sie seinen typischen Duft ein und registrierte im Unterbewusstsein, dass Mulders eine Hand sanft und zärtlich über ihren Rücken glitt. Er ist dein Partner Dana, rüttelte sie ihre innere Stimme wieder wach! Was soll nur aus euch werden, wenn du dich wie ein verliebter Teenager deinen Gefühlen hingibst?

Dabei wäre es so wundervoll hielt ihre andere Stimme dagegen und auch wenn sie nicht mehr genau wusste, wann es angefangen hatte, so wusste sie doch, dass sie mehr als nur Freundschaft für Mulder empfand!



Irgendwann waren sie die letzten Menschen auf der Tanzfläche und als auch die Musik ausgestellt wurde, machten sie sich auf den Weg nach oben.

„Gute Nacht, Scully! Schlafen sie gut und träumen sie was Schönes“, flüsterte Mulder leise bevor er in sein Zimmer ging und in sein Bett fiel! Nicht gerade der Abschluss des Abends, den er sich gewünscht hatte, aber es war einfach noch zu früh, um alles zwischen ihnen zu beschleunigen. Er sehnte sich danach Dana in seinen Armen zu halten, sie zu küssen und sie zu lieben, ihr zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutete, aber für all das wartete er auf ein kleines Zeichen von Scully. Müde kuschelte sich Mulder in sein Bett, schloss lächelnd die Augen in Gedanken bei Scully, um sie gleich wieder abrupt zu öffnen, als er sich dieser allzu deutlichen Hintergrundgeräusche bewusst wurde.



„Oh, ja Baby! Genau so! Fick mich hart!“ Im ersten Moment glitt sein Blick zu Danas Zimmer herüber, aber er war sich sicher, dass Dana allein war. Sein zweiter Blick glitt an die Wand hinter seinem Kopfende und im nächsten Moment erkannte er dann auch diese Stimme.

„Mehr! Jaaaa! Hör nicht auf!“ Phoebe schien ein williges Opfer gefunden zu haben. Ihre Stimme war ihm durchaus auch nach all den Jahren noch vertraut und außerdem verfügte er über genügend Erfahrungen darüber, wie sich diese Frau bei Sex aufführte. Nicht dass er es nicht gut fand, wenn eine Frau ihre Wünsche äußerte dabei, aber Phoebe war einfach nur laut und wenn er sie jetzt so hörte, dann machte ihr Gestöhne kaum mehr einen Unterschied zu den Filmen, die er sich von Zeit zu Zeit rein zog.

Jedenfalls trieben sie es ziemlich wild zusammen, so dass Mulder einige Male Angst hatte, ob das wohl die gute Wand hinter ihm standhalten würde und zum anderen brachte dieser Kerl ihn echt zum Schmunzeln, denn Phoebe hatte ihn total im Griff und sein Keuchen hörte sich einige Male bedrohlich nach Herzinfarkt an.

Nur gut, dass er irgendwann so müde war, dass er einschlief, aber lange währte sein Schlaf nicht an, denn mitten in der Nacht fuhr er hoch, als ein gellender Schrei durchs Schloss hallte. So schnell es eben ging sprang Mulder in seine Jeans, die über dem Stuhl hing, schnappte sich seine Waffe und eilte auf den Flur, wo allerdings das Licht nicht funktionierte. Als sich neben ihm eine Tür öffnete, wirbelte er erschrocken herum.

„Gott, Scully, wollen sie mich umbringen, indem sie mich zu Tode erschrecken?“, haspelte Mulder und verzog sein Gesicht, als er sah, wie königlich Scully sich amüsierte, dass er sich erschrocken hatte.

„Mulder, haben sie das auch gehört? Das war ein Schrei oder so etwas!“

„Ja, war nicht zu überhören! Lassen sie uns nachsehen!“

„Ohne Licht?“

„Wieso, haben sie Angst im Dunkeln, Dr. Scully?“

„Nein, aber ich seh ganz gerne, wohin ich trete“, entgegnete sie ihm und verschwand, um mit einer Kerze wiederzukommen, die ein fahles Licht auf den Boden warf. Währenddessen kamen auch andere Kollegen heraus auf den Flur und alle tuschelten wild durcheinander. Im Schein der Kerze blieb Mulder dann fast die Spucke weg, als er sah, dass Scully mit einem Hauch von nichts bedeckt war, wie er es empfand. Sie trug ein Satinschlafshirt mit Spaghettiträgern, das mal so gerade eben ihren Po versteckte, obwohl es da gar nichts zu verdecken gab, wenn es nach Mulder gegangen wäre. Sie sah einfach nur atemberaubend und sehr verführerisch aus.



„Kommen sie schon, Mulder. Träumen sie, oder was?“ Dana nahm die Kerze und ging voran, was Mulder ausreichend Gelegenheit gab, ihren wohlgeformten Körper näher zu betrachten. Wahnsinn! Der helle Wahnsinn! Mulder konnte seinen Blick nicht von ihren wohlgeformten Beinen und ihrem Po lassen, der genau die richtige Form hatte. Klein, rund und knackig!

„Scully, geben sie mir mal die Kerze, bitte, ich seh hinter ihnen gar nichts!“, flüsterte Mulder und schob sich an Dana vorbei. Noch ein paar Meter hinter ihr und ihr Eindruck auf ihn wäre kaum mehr zu verbergen gewesen und das letzte was er jetzt gebrauchen konnte, war es mit einem Ständer herumzulaufen und aller Welt zu zeigen, wie verrückt er nach seiner Partnerin war.

„Wieso denn Mulder? Sie sehen doch genug hinter mir!“, fauchte Dana leise, aber Mulder hatte sich schon an ihr vorbei geschoben.

Hinter ihnen schlossen zwei weitere Kollegen auf, von denen einer einen gierigen Blick auf Danas süßen Po warf. Im selben Moment begegnete er Mulders Blick beim Hochsehen und am liebsten hätte er ihm gleich die Kerze um die Ohren gehauen, aber sein Blick allein brachte den Anderen schon dazu sich still zu entschuldigen.

Scully drängelte sich in ihrer permanenten Neugierde wieder vor Mulder, als sie von oben in die Eingangshalle sehen konnten und drehte sich im nächsten Moment schnell weg. Unten lag, oder besser gesagt hing, einer dieser Kursteilnehmer aufgespießt auf einem alten Kerzenleuchter. Scully schluckte hart und als sie ihren Kopf gegen Mulders Schulter gedreht hatte, um wegzusehen, hatte er sie instinktiv vorsichtig umarmt. Als Dana sich nun wieder löste, nahm auch Mulder seinen Arm weg.



„Lassen sie mich mal sehen“. Scully sah sich Thornton kurz an und stellte ungleich fest, dass er nicht von alleine heruntergestürzt war vom oberen Stockwerk.

„Er hat eindeutige Abschürfungen, Mulder. Kampfspuren, aber ich brauche mehr Licht, um es genauer sagen zu können“.

„Woher wollen sie wissen, dass er nicht gestürzt ist, hä? Immerhin ist es einigermaßen dunkel hier und man kann schnell schon mal einen Fehltritt machen. Vielleicht ist er auch ausgerutscht. Wieso lassen wir das nicht einen richtigen Arzt entscheiden, Lady!“, entgegnete ein weiterer älterer Kursteilnehmer bissig und forderte Scully dadurch gleich zu einer Stellungnahme heraus.

„Jetzt hören sie mir mal zu, sie...!“, zischte sie angriffslustig, aber Mulder unterbrach sie, bevor sie sich von ihrer weniger charmanten Seite zeigen konnte.

„Hören sie, Agent Scully ist Ärztin, Pathologin. Wir brauchen nicht extra einen anderen Arzt zu rufen, aber wir sollten die Polizei benachrichtigen, denn Thornton ist auf keinen Fall von alleine über das Geländer gefallen. Es ist viel zu hoch und zu abgesichert, als dass er aus Versehen hätte herunterstürzen können. Lassen sie uns Scottland Yard benachrichtigen, okay? Wir brauchen hier eine Spurensicherung.“

Phoebe Green verschwand zum Telefon, um ihre Abteilung zu benachrichtigen, musste aber im selben Moment feststellen, dass die Leitung des Apparates fein säuberlich durchgeschnitten war.

„Absolut tot. Da war wohl jemand dran, der nicht wollte, dass man von hier aus telefoniert“.

„Na, toll! Wozu sind wir im Zeitalter der Hightech Kommunikation? Ich werde es mal mit meinem Handy versuchen“, schlug Phoebes Partner vor, aber auch seines und alle anderen Handys bekamen auf Castle Manner keinen Empfang, während draußen der Sturm an den alten Fenstern riss. Scully fröstelte leicht, rieb ihre Unterarme und blickte kurz zu Mulder herauf, als jemand von den Seminarteilnehmern feststellte, dass sämtliche Fenster gut verriegelt waren mit Vorhängeschlössern und das auch die Eingangstür zum Schloss sich nicht öffnen ließ.

„Wer um Himmels Willen hat schon etwas davon uns auf diesem abgelegenen Schloss völlig von der Außenwelt zu isolieren? Ich meine, dass kann ja nur ein Scherz sein, oder? Die Fenster und Türen, waren die heute bei unserer Ankunft auch schon verriegelt?“, fragte Matthew Higgins leicht beunruhigt.

„Wenn das ein Scherz ist, hat derjenige, der Mister Thornton dort herunter befördert hat, allerdings einen seltsamen Humor und eigentlich kann das nur heißen, dass es einer von uns war oder, dass der Mörder seinen eigenen Weg ins Schloss kennt“, scherzte Mulder und alle starrten ihn aufgrund seines perfiden Humors etwas ungläubig an.

„Agent Mulder, sie unterstellen doch wohl nicht, dass einer von uns Thornton dort herunter gestoßen hat, oder? Ich meine, wir arbeiten alle für das Gesetz. Wie können sie...“, platzte es aus dem älteren Teilnehmer heraus, der schon Scully so blöd von der Seite angemacht hatte, aber Mulder war solche Angriffe bereits gewöhnt und ließ sie locker an sich abprallen.

„Ich unterstelle gar nichts, aber der Mörder von Thornton will offensichtlich nicht, dass wir telefonieren oder hier aus dem Schloss wegkommen. Wenn er jetzt draußen ist, gut. Wenn nicht, sollten wir alle für den Rest der Nacht besser unsere Zimmer gut abschließen und nicht so offensichtlich herumlaufen“, entgegnete Mulder scharf.

„Kommen sie Scully, lassen sie uns hoch gehen. Vor morgen können wir nichts tun“, flüsterte Mulder leise und etwas vor den anderen gingen sie die große Treppe wieder herauf.

Als Dana ihre Hand auf ihre Türklinke legte, zog Mulder sie sanft weg.

„Scully, ich weiß, dass sie ein großes Mädchen sind und dass sie wirklich keinen Beschützer brauchen, aber ich kriege kein Auge zu, wenn sie jetzt allein in ihrem Zimmer dort schlafen, verstehen sie? Ich meine, ich habe da noch eine Couch in meinem Zimmer und sie könnten mein Bett nehmen, aber ich möchte sie nur ungern alleine lassen heute Nacht“.

„Okay, ich will sie ja nicht um ihren Schlaf bringen, Mulder“, antwortete Scully ein kleines bisschen zu schnell, als dass Mulder ihr die Mitleidsnummer abkaufte. Wahrscheinlich fühlte sie sich genauso unwohl wie er, aber sie war viel zu stolz, um das zuzugeben und eben mit dieser Vermutung lag Mulder auch goldrichtig. Allein in ihrem Zimmer hätte sie kein Auge zubekommen, aber an Mulders Seite fühlte sie sich geborgen und sicher.

„Na gut, dann: Ladies first!“ Mulder hielt Dana charmant seine Zimmertür auf und lächelte zufrieden, als er noch einen Blick auf Phoebes mürrischen Gesichtsausdruck warf, der ihm verriet, dass es ihr ganz und gar nicht passte, dass Scully in seinem Zimmer verschwand. Als die meisten Türen wieder geschlossen waren, herrschte gespannte Stille im Schloss. Alles, was man hörte war das Unwetter, das über Castle Manner tobte.
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