World of X

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The Bend In the Road

von Kelly Keil

Kapitel 3

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Montag

23.August

12:24 Uhr

Residenz der Einsamen Schützen



„Langly,“, frage ich, „meinst du, du kannst Frohike lange genug unter Kontrolle halten, damit ich mich duschen kann?“



Langly beginnt laut loszulachen. Frohike sieht nur verletzt aus.



„Nur ein Scherz, Melvin.“ Er liebt es, wenn ich ihn Melvin nenne.



„Du musst dich besser fühlen, Scully.“



Nun, mein rotglühender Ärger hat sich abgekühlt. Vielleicht brauche ich einen Urlaub. Irgendwo, wo es warm ist und alle Drinks kleine Schirmchen haben. Ha, über wen mache ich mich lustig? Was ich brauche, ist über Mulder hinwegzukommen.



„Vielleicht war es in den Pfannkucken.“



Als ich die Küche verlasse, höre ich Frohike fragen: „Warum hat sie diesen Witz darüber gemacht mich zu kontrollieren?“



„Sie war wahrscheinlich besorgt, dass die Nacktbilder von ihr in der Dusche irgendwo im Internet enden würden,“ antwortet Langly, immer noch lachend.



Die Dusche befreit sofort meinen Geist von der Besessenheit nach Mulder. Es gibt nur das heiße Wasser und mich. Das Badezimmer ist überraschend sauber. Ich vermute Byers' Einfluss. Oder vielleicht Langly. Er ist geschickt mit einem Spatel, vielleicht ist er auch geschickt mit einer Toilettenbürste. Was Frohike angeht, kann ich ihn mir nichts anderes als eine Festplatte saubermachend vorstellen.



Nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mich an und frottiere meine Haare. Ich mache mich zu dem Zimmer auf, in dem ich letzte Nacht geschlafen habe. Ich glaube, ich habe meine Schuhe dort gelassen. Als ich durch den Korridor laufe, untersuche ich den Boden auf scharfe Gegenstände. Dieser Ort ist wie ein riesiges Minenfeld. Gott sei Dank, dass ich letztens eine Wundstarrkrampfimpfung bekommen habe. Als ich den Reserveraum betrete, beginne ich nach meinen Schuhe zu suchen. Wo zur Hölle habe ich sie gelassen?



Plötzlich ist da ein Geräusch hinter mir. Reflexartig stoße ich ein Jaulen aus, das von einer Männerhand gedämpft wird. Von Mulders Hand. Dieser Hurensohn. Ich beiße sie.



„Au! Verdammt, Scully, ich denke, du hast sie zum Bluten gebracht!“



Er lässt mich seine verwundete Hand behandeln. Ich ziehe in Erwägung das ganze Haus zusammenzuschreien, aber Frohike und Langly würden wahrscheinlich nur mit einem Erste-Hilfe-Koffer auftauchen. Ich seufze und nehme seine Hand. Er versucht sie zurückzuziehen, aber der Patient in ihm erkennt den Doktor in mir und lässt sie mich untersuchen.



„Du Riesenfälscher! Ich habe sie nicht zum Bluten gebracht!“ In Ekel lasse ich seine Hand fallen. „Wie hast du mich gefunden?“



Er schenkt mir dieses schiefe Lächeln und ich befehle meinem Innersten nicht dahinzuschmelzen. „Schuss ins Blaue. Scully, warum versteckst du dich vor mir?“



Ich will ihm nicht antworten. Das war offensichtlich das, warum ich mich hauptsächlich vor ihm versteckt habe. Ich drehe mich von ihm weg, damit er meine Augen nicht sehen kann. Mulder rückt hinter mir auf und steht so nahe bei mir, dass ich seinen Atem mein Haar bewegen spüren kann. „Macht es dir was aus zu sagen, was das ist?“ Er wedelt mit einem zusammengeknüllten Stück Papier vor meinen Augen herum.



Ich schnappe es mir und wickle es auseinander. “Es ist ein 138-4-B,” antworte ich.



“Es ist ein gottverdammter Antrag auf Versetzung Formular! Du hast noch nicht einmal den Mut gehabt, es mir persönlich zu geben.” Seine Stimme ist nicht lauter geworden, nur intensiver. “Ich hätte gedacht, du hättest mehr Respekt vor mir als das hier.”



Ich drehe mein Gesicht zu ihm. Mulders Gesicht ist sehr wütend. Er ist aufgebracht und es ist mir völlig egal. „Respekt! Wie wagst du es vor mir über Respekt zu sprechen? Ich habe dich bis zu allen Enden der Welt begleitet und was für einen Dank habe ich von dir dafür bekommen? Du hast gesagt, du respektiert meine Meinungen, aber du wendest dich immer noch an Diana Fowley, wenn du jemanden brauchst, der dir blind glaubt. Siehst du nicht, dass sie dich nur benutzt?“



„Scully, das ist unpassend. Ich kann nicht glauben, dass du meinem Urteilsvermögen nicht vertraust. Ich dachte.... ich weiß nicht, was ich dachte.“



„Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit, Mulder. Du musst merken, dass nicht jedes Mal, wo ich dir nicht zustimme, ein Verrat ist. Ich kann dir keine blinde Hingabe geben. Sie ist nicht in mir.“



„Scully, möchtest du aus den X-Akten versetzt werden?“



„Nein, nicht, wenn ich es muss. Ich muss bleiben, um zu wissen, dass du mich so sehr respektierst und mir vertraust wie du behauptest, dass du es tust.”



“Von was redest du?”



„Keine Ausflüge in das große Unbekannte ohne mich. Wenn du unbedingt eine Spur verfolgen musst, wirst du mich bei erster Gelegenheit anrufen und mir sagen, wo du bist. Du wirst mir erlauben dich zu finden, wenn es nötig ist. Ich meine es dieses Mal ernst.“



„Was versuchst du zu tun? Mich an eine Leine legen?“ Seine Stimme ist rau von Verletztheit und Ärger.



„Nicht direkt, Mulder, aber ich kann nicht mehr mit der Qual leben nicht zu wissen ,wo du bist. Wie kann ich dich beschützen, wenn ich nicht weiß, wo du bist? Ich muss bei dir sein um dich sicher zu halten.”



Kämpfende Emotionen flackern über sein Gesicht – Furcht, Ärger und ich denke sogar Erheiterung. „Du willst mich sicher halten. Du bist unglaublich, Scully.“



„Mulder, wirst du mir schwören, dass du mich nicht noch einmal unnötig in Sorgen versetzten wirst?“



„Ich kann nicht das Unmögliche schwören, Scully, aber ich kann es versuchen. Du weißt, dass ich dich mit mir genommen hätte, wenn ich nicht gedacht hätte, dass du nicht mitkommen willst. Nach unserem Streit im Büro habe ich gedacht, dass du mich nicht einmal mehr ansehen wolltest, ganz davon abgesehen mit mir eine Woche in Florida zu verbringen und Arbeit zu machen, für die du nicht einmal bezahlt werden würdest.“



„Mulder, hast du vor mich für jedes Mal, wo meine Meinung nicht mit deiner übereinstimmt, zu bestrafen?“



„Von was redest du?“



„Du bestrafst mich, vielleicht unbewusst, es zu wagen nicht mit dir zuzustimmen. Ich fange an ein Muster zu sehen: wir haben eine Auseinandersetzung und du rennst zu Diana, die einzige Person, die allem zustimmt, was du zu sagen hast. Es ist schwer einen Mann zu respektieren, der nur hört, was er hören will.”



„Wie wagst du es dir? Ich habe Diana nicht mitgenommen um dich zu bestrafen.“



„Wieso dann? Wieso hast du mich zurückgelassen, Mulder? Ist es, weil ich dir nicht gut genug bin? Bin ich in irgendeiner Art unterhalb von deinem Level?“



„Nein. Lass es einfach fallen.“



„Ich werde es nicht fallen lassen. Sag mir warum, Mulder. Sag mir warum oder, hilf mir Gott, ich werde aus dieser Tür und für immer aus deinem Leben treten.“



„Was ist in dich gefahren?“



„Verdammt, Mulder, sag mir einfach die Wahrheit!“



Mulders Augen sind groß und voll von Emotionen, die ich nicht ohne Zögern identifizieren kann. „Ich habe dich nicht mit mir genommen, weil ich dachte, dass du mir eine Höllenangst machen würdest.“



Das nimmt ihr den Wind aus den Segeln. „Mulder? Ich mache dir Angst?“



„Es ist schwer zu erklären. Ich habe mich bis vor ein paar Stunden selbst nicht verstanden.“ Er sieht mich schüchtern an. „Ich bin mir nicht sicher, ob du das hören willst, aber manchmal habe ich Gefühle für dich, die schwer zu kontrollieren sind. Ich brauchte ein wenig Zeit getrennt von dir, um einen Schritt zurückzutreten und meine Sichtweise neu zu überdenken. Ich glaube, das ist auch für dich wahr. Wir haben uns in der letzten Zeit viel gestritten. Hast du angehalten um herauszufinden, warum?“



Diese Diskussion gerät außer Kontrolle. Ich weiß nicht, ob ich hören will, von welcher Art von Gefühle er redet. Ein Teil von mir will es, zerrt praktisch daran, aber der Rest von mir hat so viel Angst, wie Mulder gerade behauptet hat zu haben. Ich kämpfe um mein Gleichgewicht.



„Nun, ich stand in letzter Zeit unter Spannung, Mulder. Es ist wahr, ich war wütend darüber mit dem Fiasko klar werden zu müssen, das aus unserem letzten Fall geworden ist. Aber Mulder, einen Geist in Ohio zu jagen ist eine Sache. Versuchen deine Schwester zu finden ist eine andere. Ich hätte bei dir sein sollen.“



Mulder stürzt und setzte sich auf die Matratze. „Damit hast du Recht. Du hättest dort sein sollen. Vielleicht hättest du von den Frauen, die ermordet worden, etwas erfahren können. Vielleicht hättest du feststellen können, wie sie starben, bevor ihre Körper verschwanden. Ich habe genug von Spuren, die sich im Sand verlaufen, Scully.“



Ich setze mich neben ihn. „Wir werden sie eines Tages finden, Mulder. Das werden wir.“



Mulder sitzt nur in finsterer Stille neben mir. Ich wollte niemals, dass sich meine Revolte in dieser Art entwickelte. Ich bin nicht sicher, wie ich erwartet hatte, wie die Dinge ausgehen sollten. Natürlich wollte ein großer Teil von mir, dass er mich finden sollte. Ich habe mich nicht gerade gut versteckt. Was wollte ich? Dass er mich wegreißt, in seine Arme zieht und mich bis zur Besinnungslosigkeit küsst? Vor seine Knie fallen und um ewige Hingabe flehen? Ich bekomme Wutanfälle und glaube an Märchen. Wie konnten sich die Dinge so entwickeln? Ich bin eine erwachsene Frau. Das Leben spielt sich nicht so ab.



Mulder dreht seinen Kopf um mich anzusehen und fragt: „Bist du immer noch sauer auf mich?“



„Ein bisschen.“



„Es tut mir leid.“



„Was?“



„Ich sagte, 'es tut mir leid'. Schreib dir das auf. Ich weiß, dass ich das nicht oft sage. Es tut mir leid, dass ich gegangen bin und dich nicht angerufen habe. Ich dachte, ich tue dir einen Gefallen.“



„Einen Gefallen? Wie?“



„Damit, dass ich dir Zeit gebe, von mir getrennt zu sein. Ich dachte, dass das ständige Aufeinanderhocken an unseren Nerven zehren würde, dass es sich in diesem Streit, den wir hatten, gezeigt hatte. Ich dachte eine Woche getrennt voneinander würde helfen. Ich hatte unrecht. Offensichtlich machte es dich nur noch wütender.“



„Mulder, ich war krank in Sorgen um dich.“



„Scully, das ist die süßeste Sache, die du mir jemals gesagt hast.“



„Ich weiß, dass du versuchst mir zu umschmeicheln, damit ich nicht mehr wütend auf dich bin.“



„Bist du immer noch wütend?“



„Ein bisschen.“



„Irgendwas, was ich tun kann, das helfen würde?“



„Ich weiß nicht.“



„Was ist, wenn ich dich so ansehe?“ Mulder gibt mir den völligen Welpenblick, mit großen Augen und einem Schmollmund und ich kann nicht verhindern zu lachen anzufangen.



„Mulder, du siehst aus wie ein magenkranker Labradorretriever.“ Ich nehme meine Hand und streiche sie über mein Gesicht. „Hör auf mich so anzusehen, ich kann nicht sauer bleiben, wenn du so lächerlich guckst.“



Er nimmt meine Hand und platziert einen kleinen Kuss auf die Handfläche. „Das ist der Sinn davon.“



Meine Hand fühlt sich an, als wäre sie durch seine Berührung entzündet worden. Ich kann immer noch seine Lippen auf meiner Handfläche spüren. „Wofür war denn das?“



„Ich versuche zu erreichen, dass es dir besser geht.“



„Nun, meine Hand zu küssen wird nicht dazu führen, dass es mir besser geht.“



„Wieso nicht?“ Er lehnt sich zu mir herüber und dringt in meinen Raum ein. Das drängt mich immer ein wenig in die Ecke und hat die unglückliche Wirkung meine Gedanken zum Entgleisen zu bringen. „Was ist, wenn ich dich auf deinen Kopf küsse? Ich habe das schon früher getan, ohne dass du dich beschwert hast.“ Zärtlich zieht er meinen Kopf in seine Richtung und streift seinen Mund gegen mein nasses Haar. Warum macht er das mit mir?



„Mulder....“ Mein Ton hat einen leicht warnenden Klang in sich.



„Wieso machst du dir so viele Sorgen, was mit mir passiert?“ fragt er mich und berührt ganz leicht meine Schläfe mit seinen Lippen.



Was für eine Art von blöder Frage ist das? Warum küsst er mich? „Ich... du bist mein Freund, Mulder. Natürlich sorge ich mich darum, was mit dir passiert.“ Ich muss Raum zwischen Mulder und mich bringen. Es ist gefährlich für mich zu fühlen, was ich im Moment fühle. Ich wünschte, ich wüsste, was für ein Spiel Mulder spielt. Ich stehe auf und laufe im Raum herum, was nicht einfach für mich ist bei all dem Mist, den die Jungs hier drin aufbewahren.



„An was hast du gedacht, während du in meinem Apartment warst?“



Ich wirbele herum. „Was?“



„Als du in meinem Apartment warst um meine Fisch zu füttern, über was hast du nachgedacht?“



„Dass es jemand machen muss, also kann das auch ich sein. Ich habe unseren Papierkram erledigt, also konnte ich auch genauso gut deine Fische füttern.“



Mulder ignoriert mein Aufflackern von Ärger. „Also bist du einfach in mein Apartment gegangen, hast meine Fische gefüttert und bist wieder heimgefahren.“



„Nun, ja, in der Tat. Außer ein oder zweimal, als ich mir von diesem Laden gegenüber in deiner Straße chinesisches Essen geholt habe. Ich liebe ihr Essen und es wäre kalt geworden, wenn ich mit dem Essen gewartet hätte, bis ich daheim gewesen wäre. Willst du auf etwas hinaus, Mulder? Hast du Angst, dass ich deine Unterwäschenschublade durchgewühlt oder dein Tagebuch gelesen habe?“ Er kann die Fantasien, die ich in seinen Räumen hatte, nicht kennen. Ich trug seine Kleidung. Ich atmete seinen Duft. Ich gab vor, er wäre in mir. Kurzgesagt, ich verhielt mich wie ein verblendetes Schulmädchen. Es gab keinen Weg, dass er das wissen konnte.



„Nein, ich habe mich nur gefragt, ob du an mich gedacht hattest. Weil ich an dich gedacht habe, ob du es glaubst oder nicht. Ich habe dich fast hundertmal angerufen.“



Mein Herz macht einen Ruck bei seinem Eingeständnis. „Ich wünschte, du hättest es getan. Es hätte mir eine Menge Sorgen um deinen undankbaren Hintern erspart.“



Mulder steht auf , stellt sich vor mir und blockiert meinen Weg. Ich bin gefangen, umgeben von einer Wand, abgenutzter Ausrüstung und ihm. „Aber ich bin dankbar,“ sagt er.



Etwas unbeobachtet aber unerschrocken schaue ich ihm in die Augen und schnaube. „Ein schöner Weg mir deine Dankbarkeit zu zeigen, Mulder. Zuerst lässt du mich allein, dann kommst du hierher und erschreckst mich fast zu Tode. Nun kommt die dritte Stufe.“



„Würde das besser sein?“ fragte er und küsste mich auf die Nasenspitze. Wir treiben in gefährlichem Gewässer.



„Wahrscheinlich nicht.“ Aber meine Stimme klingt zweifelhaft, selbst in meinen eigenen Ohren.



„Was willst du von mir, Scully?“



Eine geladene Frage, wenn da eine wäre. Ich kann ihm nicht sagen, was ich wirklich von ihm will und ich kann nicht lügen. Er weiß immer, wann ich lüge.

„Ich weiß nicht..... Ehrlichkeit, Vertrauen, Respekt.“



„Ich habe in diesen Bereichen schon mein Bestes gegeben und ich verspreche es in Zukunft noch härter zu versuchen. Noch irgendwas?“



„Ich würde gerne öfter fahren.“



Er grinst. „War’s das?“



„Ich werde darüber nachdenken müssen.“



„Würdest du das hier mögen?“ Seine Hände halten meinen Kopf und er schaut in meine Augen. Langsam senkt er seine Lippen um meine zu berühren. Seine Lippen sind so weich und ich könnte ihn leicht für eine Ewigkeit küssen, aber er zieht sich von mir zurück und mustert sorgenvoll mein Gesicht.



Er hat mich geküsst. Er hat mich geküsst. Oh mein Gott, er hat mich geküsst.



Diese Worte laufen in einer Endlosschleife durch meinen Kopf, als ich in Mulders haselnussbraune Augen blicke. Ich habe diesen Blick noch nie mir gewidmet gesehen. Es ist die intensive Leidenschaft, die ich immer gesehen habe, wenn er seine Suche verfolgt. Er war niemals für mich gewesen. Niemals.



Passiert das wirklich? Ich fühle mich, als müsste ich mich kneifen. Aber falls das ein Traum ist, hoffe ich, dass er nicht damit endet, dass ich ihn erschieße. Ich glaube nicht, dass ich das im Moment aushalten könnte. Nein, das ist kein Traum, weil ich die Stimme der Vernunft aus meinem Mund kommen höre. „Mulder, wir sollten das nicht tun.“



„Was tun?“



Ist es nicht offensichtlich? „Das.“ Ich benutzte meine Hand um auf uns beide zu deuten. „Du hast mich geküsst.“



„Du hast mich zurückgeküsst.“



„Was auch immer.“ Er lehnt sich zu mir vor. Ich versuche zurückzuweichen, aber ich kann nicht. Er hat mich hier gefangen.



„Warum können wir das nicht tun?“



„Es ist unprofessionell. Es ist gefährlich. Es ist....“



„Verboten?“ Er schnurrt das Wort sinnlich in mein Ohr.



Ich nicke. Das scheint es für mich ziemlich gut zusammenzufassen.



„Die verbotene Frucht ist immer die süßeste.”



“Mulder,” seufze ich. Oh, du Rebell. Du bist jeder Junge, vor denen mich meine Mutter jemals gewarnt hat. Du brichst die Regeln, wo du nur kannst. Warum sollte es mit dieser anders sein? Warum wollen wir immer, was wir nicht haben können?



„Ja?“ flüstert er als Antwort. Seine Lippen berühren mein Ohr, so nah sind sie. Ich fühle seine Zunge herauskommen, um mein Ohrläppchen zu berühren und ich schaudere unfreiwillig. Ich bin noch niemals so in Versuchung geführt worden. Evas Frucht ist nichts im Vergleich mit Mulders Lippen. Ich möchte sie schmecken, mehr als ich jemals etwas anderes in meinem Leben gewollt habe.



Werden die Konsequenzen, sollte ich diese Frucht pflücken, so katastrophal für mich sein, wie sie es für Eva waren? Das FBI ist nicht wirklich der Garten Eden, aber die Vertreibung aus seinen Reihen würde sich genauso katastrophal anfühlen.



„Ich habe Angst.“ Ich hasse es zuzugeben, dass ich vor etwas Angst habe, aber es scheint so, als gehen mir hier die Optionen aus.



„Vor mir?“ Ich höre und spüre es ihn gegen die Beuge von meinem Hals sagen. „Vor dem hier?“ fragt er, als er den Puls in meiner Kehle leckt.



„Ja, nein... ich kann nicht denken, wenn du das tust.“



„Gut. Es ist Zeit, dass wir beide aufhören nachzudenken. Wir denken zu viel. Ich möchte nur fühlen.“ Seine Hände bedecken meine Brüste und ich bin gegen die Wand gepresst. Alles, was ich sehen, riechen und fühlen kann ist Mulder. Ich lasse meinen Kopf hilflos zur Seite rollen und Mulder nutzt diese Eröffnung aus um an den starren Kordeln an meinem Hals zu beißen. Es ist ein Teenagertraum, der wahr wird. Zu schade, dass ich nie wieder 16 sein kann.



„All diese Zeit, habe ich niemals geträumt, habe ich niemals gemerkt....“



„Wa....“ Ich finde es schwer zu reden, als er meinen Kiefer und meine Wangenknochen mit Küssen bedeckt.



„Dass du mich willst.“



„Ich...“



„Sag mir, dass du mich willst.“ Bei meinem Zögern küsst er jedes von meinen Augen. „Ich sehe es in deinen Augen. Lüg mich nicht an. Lüg mich niemals an.“



Ich seufze und schaue in seine lodernden Augen. Ich will ihn, aber ich kann es nicht sagen.



„Lass mich lebendig fühlen, Scully. Ich muss dich fühlen.“ Ich muss ihn dazu bringen zu reden aufzuhören, bevor ich verrückt werde und so stoppe ich ihn, indem ich meine Lippen auf seine lege. Ich kann die unausgesprochenen Worte schmecken und sie sind süß.



Ich fühle, dass Mulder anfängt mein ausgeliehenes T-Shirt hochzuschieben, seine Hände bedecken meine Rippen. Meine Welt dreht sich von mir weg und ich bleibe zurück, treibend in einem unbekannten Ozean der Gefühle. Ich suche nach etwas stabilem und normalem, aber ich finde nur Verlangen und Verwirrung in mir umherschwirren. Falls ich das tue, habe ich Angst, dass ich mich in ihm verliere und dass ich niemals dieselbe sein werde. Bin ich bereit dafür? Hüte dich immer vor dem, was du dir wünscht.



„Mulder, ich bin mir nicht sicher, ob ich das tun kann. Nicht jetzt. Ich muss nachdenken.“



Seine Hände massieren meine gehärteten Brustwarzen durch meinen BH. „Denk nicht nach, fühl einfach.“



„Mulder, nein. Hör auf, hör einfach auf. Jetzt.“



Er lässt mich los, als ob ich ihn verbrannt hätte. Seine Hände zittern. Ich nehme eine in meine beiden und drücke sie fest. „Mulder, sieh mich an.“ Er tut es und ich schrecke zurück bei dem Ärger, den ich in seinen Augen sehe. „Ich versuche nicht dich zu verletzen. Ich denke nur, dass wir einen Schritt zurücktreten sollten und die Verbindungen von dem hier überdenken sollten. Ich weiß nicht, was ich tun soll und ich muss mir klar darüber werden, wie ich über das hier fühlen soll.“



Er schließt seine Augen und ich sehe zwei Tränen herauskommen und zwei Spuren auf seinen Wangen hinterlassen. Verdammt, Mulder, nicht weinen. „Willst du, dass ich dich allein lasse?“ fragt er.



Ich seufze. „Mulder, ich brauche nur Zeit. Kannst du die mir geben?“



Er nickt steif. „Was für eine Wahl habe ich?“ fragte er trostlos.





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