World of X

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The Bend In the Road

von Kelly Keil

Kapitel 2

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Montag

23.August

0:36

Residenz der Einsamen Schützen



Ich kann nicht glauben, dass ich mich gerade Langly offenbart habe. Ich habe ihm Dinge erzählt, die ich kaum mir selbst gegenüber eingestehen kann, abgesehen von meiner Mutter oder meiner Therapeutin.



Ja, es stimmt. Dana Scully hat eine Therapeutin. Und sogar eine verdammt teure. Nicht, dass sie viel hilft. In der letzten Sitzung hat sie mir gesagt, dass sie gewisse „Streitpunkte“ zwischen mir und Mulder spürte.

Sie hat vorgeschlagen, dass ich ihn zu einer Therapiesitzung mitbringen sollte, so dass sie ihn kennenlernen könnte. Ich kann mir nicht – nicht in einer Million Jahre – vorstellen Mulder zu fragen, ob er meine Therapeutin treffen will, so dass sie entscheiden kann, wie sie wegen meiner unüberwundenen Gefühle ihm gegenüber vorgehen kann. Ich würde lieber meine Waffe essen.



Ich habe den Punkt meiner unsicheren Gefühle für Mulder mit meiner Therapeutin mit so vielen Worten gelöst, dass sie auf die falsche Fährte kam. Ich versicherte ihr, dass Mulder eher wie mein Bruder als mein Liebhaber ist, was der Wahrheit entspricht. Ich betonte, dass ich wie Mulders Schwester bin, was wahrer ist, als ich zugeben will. Ich habe es erlaubt Gefühle für Mulder zu haben, aber sie sind absolut platonisch, was eine Lüge ist. Sie kaufte mir das ganze ab und erzählte mir, dass wir die nächste Sitzung damit verbringen würden meine Gefühle von Verlassenheit anzugehen.



Was ironisch ist, wenn man sieht, wie die Dinge sich entwickelt haben.



Ich brauche definitiv eine neue Therapeutin. Alles, was Langley tun muss, ist mich mit Pfannkuchen und echtem Ahornsirup zu füttern und ich falle zusammen wie eine Sandburg im Regen. Vielleicht sind Pfannkuchen in Küchenessecken entspannender als Ledersofas in hochstehenden Büros. Vielleicht sind heimische Typen mit langen blonden Haaren zugänglicher als schöne Frauen, die, selbst ohne Schuhe, Meilen größer als ich sind. Mulders Art von Frauen. Er mag sie brünett und schlaksig, habe ich gemerkt. Er würde meine Therapeutin wahrscheinlich lieben. Sie könnten sich blöd psycho - analysieren.





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Sonntag

22.August

15:40 Uhr

Mulders Wohnung



Ich betrete mein Apartment und das erste, was ich mache, ist zu meinem Anrufbeantworter zu gehen und die neuen Nachrichten zu überprüfen. Ich bin in dieser Sache wie Pavlovs Hund. Es sind 21 Nachrichten und wenn man bedenkt, dass ich eine Woche weg war, ist das gar nicht so schlecht. Obwohl nur eine von Scully ist. Es ist die erste Nachricht, die ich höre und der Anruf war getätigt worden, während ich in der Schlange im Flughafen stand, Diana neben mir, und mich mit dem Mädchen hinter der Theke stritt.



„Mulder, hier ist Scully. Ich wollte nur sagen.... ähm... ach, egal. Ruf mich einfach an, wenn du wieder zurückkommst. Tschüss.“



Ich lasse die anderen Nachrichten laufen, aber ich höre sie nicht. Alles, woran ich denken kann, ist ihre Stimme. Ich seufze und lasse die Nachrichten noch einmal abspielen und nehme dieses Mal Notizen, wo es notwendig ist. Der letzte Anruf ist von Diana.



„Fox, ich wollte nur wissen, ob du gut zuhause angekommen bist. Ich weiß, dass die letzte Woche hart war. Ruf mich an, wenn du reden willst.“



Ich möchte reden, aber nicht mit ihr. Ich möchte mit Scully reden. Auch wenn sie mich nicht immer versteht, ist es immer noch ihre Stimme, die ich hören möchte. Vielleicht kann sie mir helfen einen Sinn in dem zu finden, was in Florida passiert ist. Ich wünschte, ich wüsste, wie wir im Streit mehr produzieren als ich und Diana jemals in perfekter Harmonie getan haben. Nun, vielleicht nicht perfekte Harmonie, aber immerhin ohne die ständigen Krachs, die Scully und ich haben zu scheinen. Es ergibt überhaupt keinen Sinn.



Ich habe gehofft, dass Diana mitzunehmen profitabler wäre als Scully mitzunehmen. Das setzt natürlich voraus, dass Scully mit mir gekommen wäre, was ich ernsthaft bezweifle nach dem Krach, den wir hatten, bevor ich gegangen bin.

Ich dachte, es könnte nett sein nicht für jede Idee, die ich hatte, kämpfen zu müssen. Ich hätte mich daran erinnern sollen, dass mich dieses Kämpfen für Ideen härter arbeiten ließ; mich schärfer machte.

Diana machte alles zu leicht und so wurde ich durch den Sand von Florida gezogen. Ich habe mir wichtige Details durch die Finger gehen lassen. Ich war schlampig.

Eine weitere verlorene Gelegenheit meine Schwester zu finden, aber dieses Mal war ich derjenige, der die Dinge versaut hat.



Ich muss mich bei Scully entschuldigen. Ich hätte nicht so aus dem Büro rennen sollen. Es ist bloß so, dass ich zu dem Punkt gekommen war, wo ich sie durchschütteln wollte. Oder vielleicht küssen. Ich bin mir nicht sicher was und ich musste von ihr wegkommen, bevor ich etwas tat, dass ich bereuen würde.

Wir brauchten diese Zeit getrennt voneinander, glaube ich. Es ist nicht immer gesund aufeinander zu hocken. Sozusagen.



Ich gehe scharf damit vor, wohin meine Gedanken führen. „Benimm dich,“ sage ich meinem niedereren Ich. Mein niedereres Ich kichert nur zu sich selbst und denkt unsaubere Gedanken über meine Partnerin. Ich gebe mein bestes es zu ignorieren.



Ich falte meine Hände und dehne sie. Oh, mein Rücken bringt mich um. Ich kann es nicht erwarten, eine heiße Dusche zu nehmen, aber wichtige Sachen zuerst. Zeit, Scully anzurufen.



Scully nimmt fast sofort ihr Telefon ab. „Hallo?“



„Hi, ich bin’s. Ich bin gerade zurückgekommen.“



„Oh. Also hast du dich endlich entschlossen, anzurufen. Es war nur eine.... Woche?“ Der Sarkasmus tropft wie Säure von ihren Worten.



„Skinner hat mir die Zeit frei gegeben. Ich musste meinen Urlaub sowieso nutzen.“ Ich merke, dass meine Stimme nach dreißig Sekunden Unterhaltung schon verteidigend klingt. Wie macht sie das mit mir?



„Mmm hmm. Nun,“ sagt sie fröhlich. „Tatsächlich habe ich von Skinner auch eine Woche frei bekommen. Und wenn du zurückkommst, fängt sie sofort an. Oh, und übrigens, ich habe etwas auf deinem Schreibtisch zurückgelassen.“



„Scully, bist du wütend auf mich?“



„Mulder, es war keine gute Woche gewesen. Ich wusste nicht, wo du warst. Du, Mr.Ich-muss-mein-Handy-dabeihaben-oder-ich-sterbe, konnte sich nicht dazu überwinden, mich anzurufen. Du weißt, dass ich das hasse. Natürlich bin ich wütend.“



„Sieh, Scully, ich hatte keine Ahnung, dass du so sauer sein würdest. Wir hatten einen Streit darüber gehabt und so schnell nach dem letzten gleich auf eine Reise zu gehen, da dachte ich, du würdest lieber abspringen. Ich musste diese Sache mit Samantha überprüfen.“



„Hast du etwas erfahren?“ Ihre Stimme wandelt sich von etwas schrill zu einem arbeitsähnlichem Ton und ich entspanne mich. Das klingt mehr nach der Scully, die ich kenne.



„Nein, aber wir haben mit ein paar Frauen geredet, die entführt worden waren--“



„Wirklich? Wenn ich sie treffen könnte, vielleicht könnte ich---“



„Nein, sie sind tot. Sie wurden alle ermordet.“



„Wie, Mulder?“ Ihre Stimme fängt sich.



„Ich weiß es nicht. Die Körper verschwanden einfach und Diana und ich konnten keine Spur von ihnen finden.“



„Also bist du nicht alleine dort hingegangen.“ Die beschuldigende, fast schrille Stimme ist zurück. Ich fühle meine Muskeln verspannen, aber kämpfe mich weiter voran.



„Diana und ich haben einst zusammen gearbeitet, Scully. Du weißt das. Und das war keine FBI Sache. Sie hat mir nur geholfen.“



Da ist Stille ihrerseits. „Scully? Bist du noch dran?“



„Mulder, ich muss gehen. Ich ruf dich später an.“



Sie hat aufgelegt. Was zur Hölle geht hier vor? Scully verhält sich nicht wie sie selbst. Am Telefon klang sie fast.... eifersüchtig.

Vielleicht denkt sie, dass ich sie durch Diana ersetzen will. Gott, alles, was ich machen wollte, ist Scully ein bisschen Freiraum zu geben. Nach unserem Streit letzte Woche habe ich gedacht, dass sie genug davon hatte mein Gesicht zu sehen und meine Stimme zu hören, also gab ich ihr, was ich dachte, was sie wollte, einen Urlaub von mir. Und nun scheint sie sauer, dass ich gegangen bin. Ich fühle mich wie Alice im Kaninchenbau. Schwarz ist weiß und oben ist unten. Scheiße. Vielleicht sollte ich sie zurückrufen und fragen, was zur Hölle los ist.



Ich lasse das Telefon klingeln, bis ihr Anrufbeantworter abnimmt. „Scully, hier ist Mulder. Ich probiere es auf deinem Handy.“



Alles, was ich auf ihrem Handy zu hören bekomme, ist: „Wir entschuldigen uns, aber der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar.“



Verdammt. Hat sie ihr Handy ausgestellt? Was zur Hölle? Ich versuche sie erneut anzurufen. Nichts. Verdammt. In einem Anfall von Frustration werfe ich das Telefon herunter. Es macht ein befriedigendes krachendes Geräusch. Da ich mir nicht helfen kann, fange ich an den Boden meines Apartments auf- und abzuschreiten. Aquarium, Tür. Aquarium, Tür, Aquarium, warte eine Sekunde. Keine toten Fische. Schnell zähle ich sie im Kopf durch. Jup, alle da. Wer hat meine Fische gefüttert?

Mein Geist zählt alle Verdächtigen auf und kommt auf einen: Scully. Sie ist die einzige, die einen Schlüssel außer mir hat. Warum zur Hölle hat sie meine Fische gefüttert? Ich meine, es ist eine nette Geste und so, aber....



Ich beginne mir sie in meiner Wohnung vorzustellen. Sie schließt die Tür auf und tritt ein. Überprüft den Anrufbeantworter auf Nachrichten. Öffnet das Fenster um etwas frische Luft hereinzulassen. Füttert die Fische.

Setzt sich aufs Sofa. Was macht sie dann? Ich zerbreche mir den Kopf nach Möglichkeiten. Sieht sie fern? Nein. Ein Magazin anschauen? Definitiv nicht. Sofort gehen? Nein, das fühlt sich nicht richtig an. Vielleicht sitzt sie nur hier und denkt nach. Über was denkt sie nach? Denkt sie über mich nach? Vermisst sie mich tatsächlich? Vermisst sie mich genug , um meine Fische als Entschuldigung zu benutzen in meine Wohnung gehen zu können?

Meine Augen reißen auf. Vielleicht ziehe ich zu schnelle Schlüsse. Ich bin dessen schon früher beschuldigt worden.

Meine Fische sind jedenfalls Testament dafür, dass Scully eine Reise gemacht hat, die sehr weit von ihrem Weg liegt, um einen kleinen, unerbetenen Service für mich zu machen. Die stechenden Schmerzen, die ich beginne in meiner Magengegend zu fühlen, scheinen verdächtig nach Schuld.



Ich versuche sie anzurufen und mich zu entschuldigen, aber ihr Telefon wird immer noch nicht abgenommen. Warum zur Hölle nimmt sie ihr Telefon nicht ab? Ich fange an herumzutelefonieren. Jemand muss wissen, wo sie ist. Sie kann nicht einfach verschwinden.





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Sonntag

22.August

16:20 Uhr

Margaret Scullys Residenz



„Hallo?“



„Hallo, Maggie? Hier ist Fox Mulder. Ich suche nach....“



„Ich weiß nicht, wo sie ist, Fox.“ Ich weiß, warum er anruft. Dana hat mich schon angerufen, um mich zu warnen. Irgendwie machte ich sie nicht schuldig für ihre Wut. Dana war immer sehr selbstbeherrscht. Sie kann alles, was sie nicht direkt kontrollieren kann, nicht leiden. Es frisst an ihrer Seele. Jedes Mal, wenn Fox sie verlässt und alleine loszieht, ärgert sie sich darüber, dass sie ihm nicht helfen kann, falls er es brauchen sollte. Ich glaube, sie denkt, dass sie sein persönlicher Schutzengel ist und sie hasst es, wenn ihre Flügel gestutzt werden. Ich glaube, Fox hat sie da zu oft hineingestoßen.



„Du klingst sehr frustriert.“



Er ignoriert meine Worte. „Ist sie sicher?“



„Gibt es irgendeinen Grund, warum sie das nicht sein sollte?“



Das bringt ihn in Verlegenheit. „Nein...ich...weiß nicht.“ Er klingt wie ein verlorenes Kind und mein Herz erweicht, aber ich habe Dana versprochen, dass ich sie nicht verraten würde. Ich werde ihm nicht sagen, wo sie ist. Wie auch immer, das heißt nicht, dass eine Mutter bei den Dingen nicht ein wenig nachhelfen kann.



„Ich kann mir vorstellen, dass Dana sich genauso fühlt, wenn sie nicht weiß, wo du bist. Ich frage mich, ob sie deine Mutter anruft, um sie zu verhören.“



Er lacht kurz. „Nein, das bezweifle ich.“



Ich denke über einen Weg nach ihm die Richtung zu weisen, von der ich denke, dass sie die richtige ist. Das muss einfach so getan werden. So sehr ich es auch lieben würde einfach herauszuplatzen und zu sagen: „Sie ist verliebt in dich, du Idiot,“ scheint mir das nicht die richtige Herangehensweise zu sein. Manche Sachen müssen delikat behandelt werden. Besonders, wenn eine Mutter sich in das Leben ihres Kindes einmischt.



„Fox, wichtiger als Dana zu finden, ist herauszufinden, warum sie nicht mit dir redet.“



Er ist ruhig wie in tiefen Gedanken. “Sie hat meine Fische gefüttert.“



Ja, ja, du bist auf der richtigen Spur. Verfolge sie weiter, Fox. Benutze dein berühmtes Gehirn.



„Ich weiß. Sie ist dort jeden Tag hingegangen. Ich habe vorgeschlagen, dass sie eine von diesen wöchentlichen Füttermaschinen kauft, aber sie hat abgelehnt.“



„Ich bin das schon eben durchgegangen. Wollte sie eine Entschuldigung dafür haben um nachschauen zu können, ob ich zurückgekehrt bin?“



Dieses alte Sprichwort ein Pferd zum Wasser zu führen ist so wahr. Vielleicht sollte ich es ihm einfach erklären. „Dana benötigt Kontrolle in ihrem Leben, Fox. Sie benötigt Sauberkeit und Ordnung und Routine. Das ist einer der Gründe, warum ich glaube, dass es gut für sie ist mit dir zu arbeiten, abgesehen von den Gefahren. Sie muss hier und dort aus ihrem Orbit herausgeworfen werden. Aber wenn du ihr diese Kontrolle entziehst, wird sie sehr wütend. Fast klaustrophobisch. Also hat sie deine Fische gefüttert, weil es der einzige Teil deines Lebens war, den sie irgendwie beeinflussen konnte.“



Da ist Stille auf der anderen Seite. “Je mehr du sie wegstößt, Fox, je mehr du sie in Watte einwickelst und versuchst sie zu beschützen, desto rasender machst du sie.“ Ich habe zuviel gesagt, aber das kann ich jetzt nicht mehr ändern. „Wenn ich mit ihr rede, werde ich ihr sagen, dass du angerufen hast.“



„Danke, Maggie. Ich.... da ist etwas, das ich überprüfen muss.“



„Mach dir nicht zu viele Sorgen. Sie redet mit dir, wenn sie bereit ist.“



„Danke,“ sagt er noch mal und klingt verwirrt, “Bis später.“



„Auf Wiedersehen, Fox.“



Ich würde gerne denken, dass er sich einmal mit guten Neuigkeiten an mich wenden würde. Natürlich habe ich den Optimismus einer Mutter mit einer unverheirateten Tochter – wir geben niemals die Hoffnung auf.



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Montag

23.August

8:15 Uhr

FBI Hauptquartier

Mulders Büro



Kranke Angst bebt in meiner Magengrube, als ich mir das „Geschenk“, das Scully mir hinterlassen hat, ansehe. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Antrag auf Versetzung Formular, das von Skinner, aber nicht von ihr unterschrieben ist. Ein Notizzettel ist daran befestigt.



Mulder,

ich nehme mir eine Woche frei, um unsere Partnerschaft neu einzuschätzen. Wenn ich zurückkomme, werden wir darüber reden, ob ich meine Arbeit mit dir an den X-Akten fortsetzen sollte oder nicht.



Scully

Nein, das kann nicht wahr sein. Irgendein Teil von mir wusste, dass dieser Tag einmal kommen könnte, aber ich habe niemals wirklich geglaubt, dass er es wirklich würde. Ich bin nicht sicher, wie sich die Sachen so entwickelt haben. Habe ich Scully in die Ecke gedrängt? Ist es mein Fehler?



Ich habe sie zu sehr für selbstverständlich gehalten. Ich verdiene ihre Loyalität nicht, aber ich brauche sie. Ich habe nicht gewusst, wie sehr ich sie brauchte, bis zu dem Fiasko mit Diana in Florida, wo wir nach Samantha gesucht haben. Es war ein Alptraum und alles, was ich wollte, war Scullys Stimme, die Ordnung in das Chaos brachte. Warum habe ich sie nicht angerufen? Ich wollte es so sehr. Wann hat mein Stolz angefangen so wichtig zu werden?



„Agent Mulder, ich merke, dass sie zurück sind.“



Ich sehe auf, um Skinner in mein Büro schauen zu sehen. Die Deckenlichter spiegeln sich in seinen Brillengläsern und verstecken seine Augen.



„Warum haben sie das unterschrieben?“ Ich werfe das beleidigende Dokument in seine Richtung. Skinner beugt sich herunter, um es aufzuheben und legt es dann wieder auf meinen Schreibtisch.



„Ich spüre, dass Scully als ihre Partnerin frustriert geworden ist. Ich möchte sie beide nicht krachen und brennen sehen. Ich habe das schon früher bei Agenten gesehen, die sich so nahe standen wie sie. Agent Scully musste ihrem Ärger Luft machen und so habe ich das Formular unterschrieben. Ich bezweifle, dass sie es wirklich ernst meint, aber von dem abgesehen, musste sie wachgerüttelt werden. Es ist ziemlich offensichtlich, dass sie Scully brauchen um zu funktionieren. Vielleicht ist es Zeit, dass sie ihr ihre Dankbarkeit zeigen.“ Er macht eine Pause. „Sie sind ihr dankbar, nehme ich an.“



„War noch etwas anderes, Sir?“ frage ich scharf. Ich fühle mich wie in der Grundschule, wenn ich von einem Lehrer getadelt werde, die Mädchen zu sehr zu ärgern. Ist es das, was andere in mir sehen, als eine Art von Menschenfresser, der lebt, um die unschuldige Ms. Dana Scully herabzusetzen, zu verspotten und zu terrorisieren?



Wie haben sich die Dinge so schlimm entwickelt, ohne dass ich es gemerkt habe?



„Ja.“, antworte Skinner. „ Ich würde es zu würdigen wissen, wenn sie Agent Scully davon überzeugen könnten ihre Meinung darüber zu ändern jetzt ihren Urlaub zu nehmen. Ich habe einen Fall für sie beide, den ich lieber nicht fallen lassen würde. Ich habe versucht, sie zu erreichen, aber ich habe es nicht geschafft.“



„Das passiert schon ziemlich häufig,“ murmele ich. „Ich habe seit gestern nicht mehr mit ihr geredet. Ich weiß nicht, wo sie ist.“



„Dann denke ich, dass sie besser anfangen zu suchen. Ich habe völliges Vertrauen, dass sie sie finden werden.“



Er verlässt das Büro und ich denke über seine Wort nach. Wenn ich angestrengt genug suche, werde ich sie finden, aber nur, wenn sie gefunden werden will. Will sie, dass ich sie finde? Falls ich sie finde, was werde ich sagen? Alles, woran ich denken kann, ist der Schmerz, den ich fühle, wenn ich mir ein Leben ohne sie vorstelle. Ich habe immer gedacht, dass nur der Tod sie mir wegnehmen kann. Ich habe niemals gedacht, dass sie einfach gehen würde.



Ich muss sie finden. Ich muss sie davon überzeugen zu bleiben.



Irgendwie.





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Ende Teil 2/4





The Bend In the Road part 3\4

von Kelly Keil



Disclaimer siehe Teil 1

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Montag

23.August

13:14 Uhr

Residenz der Einsamen Schützen



Ich habe fast eine halbe Stunde hier in der Dunkelheit gewartet. Dreißig Minuten können wie eine sehr lange Zeit erscheinen, wenn man nichts tun kann außer nachdenken. Ich bin nicht sicher, warum ich diesen Ort ausgesucht habe sie zuerst zu suchen. Vielleicht kam ich hierher, weil es mir wie ein ungewöhnlicher Platz zum Suchen vorkam und ich habe immer auf die ungewöhnlichen Möglichkeiten gesetzt. Vielleicht war es Langlys Stimme, die so klang, als wollte er mir etwas sagen.

Vielleicht bin ich nur ein glücklicher Bastard.



Ich glaube, ich liebe sie. Es ist, wie als hätte jemand einen Schalter umgelegt und über meinem Kopf eine Glühbirne erleuchtet wäre. Ich liebe sie. Richtig oder falsch zählen nicht. Ich liebe sie. Dumm oder klug sind irrelevant. Ich liebe sie. Ich bin erstaunt, dass ich es früher nicht gemerkt habe. Es ist, wie als würde man durch sein ganzes Leben mit gesenktem Kopf gehen und dann eines Tages blickt man plötzlich auf und merkt, dass der Himmel da ist.



Ich weiß nicht, wie lange ich sie schon geliebt hatte, aber ich weiß, dass ich sie seit dem Moment, in dem ich sie das erste Mal gesehen hatte, begehrt habe. Ich muss wissen, ob sie mich zurückhaben will, weil in irgendeiner Art und Weise, endet es heute. Scully hatte recht. Wir müssen über unsere Partnerschaft reden.
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