World of X

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Almost Family

von Donna

Kapitel 1

„Mom hat angerufen.“ Seine Augen musterten ihren Körper. „Ist es wahr?“



Sie versteifte sich: „Ist was wahr?“

„Hat er dich geschwängert? Mulder, hat er... und dich dann verlassen?“ Sie schloss ihre Augen. Das war kein Gespräch, mit dem sie jetzt gerade umgehen konnte.



Er beobachtete ihre Reaktion und stand vom Sofa auf. „Oh Gott! Es ist wahr! Er... dann hat er.. Ich werde ihn umbringen.“



„Bill! Halt! Ich kann das nicht gebrauchen, nicht jetzt. Mulder ist weg, aber es ist nicht seine Schuld. Er wurde entführt, er..“



„Scheiße! Komm mir nicht mit diesen Außerirdischenscheiß. Ich kann nicht glauben, dass er dich schon dazu gebracht hat, das zu glauben. Er hat es herausgefunden und ist gegangen.“



„Bill, tu das nicht. Ja, ich bin schwanger und ja, es ist von Mulder. Er wurde mir weggenommen, das ist nicht seine Schuld. Er hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um mich zu finden...“



„Aber er hat dich nicht gefunden. Du wurdest zurück gebracht, beinahe tot.“ Sie erblasste bei diesen Worten und zum ersten Mal realisierte er, wie bekümmert sie war. Er gab ein bisschen nach und bewegte sich auf sie zu. Sie wich zurück und er hielt inne: „Du solltest hier nicht alleine sein. Lass mich dich zu Mom fahren.“



„Nein. Ich bleibe hier. Hier wird er nach mir sehen, versuchen mich zu erreichen.“



„Du denkst, er wird zurückkommen?“



„Bill! Verdammt! Er wird zurückkommen. Wir werden ihn finden… diese Männer helfen mir. Und Walter. Er wird zurückkommen. Ich weiß, dass er das wird und er wird bald zurückkommen.“



„Du willst ihn hier haben?“



Zum ersten Mal formten sich Tränen in ihren Augen. Sie blinzelte sie zurück, kämpfte darum, dass sie nicht hinunter rollten. „Ich will, dass du gehst.“



„Geh mit mir zurück nach Kalifornien, Dana. Wenn du nicht zu Mom gehst..“



„Ich habe dir gesagt…“



„Er wird nicht zurückkommen, Dana Er ist davon gelaufen, aber du hast immer noch deine Familie. Du bist sowieso besser dran ohne ihn. Er ist nicht gut für dich... schau, was er dir angetan hat. Es ist ein Desaster schon seit dem du ihn kennen gelernt hast. Dein Leben ist seit Jahren ein Chaos. Vielleicht jetzt..“



Beide erschraken über das Klopfen an der Tür. Sie stand sofort auf, bemerkte er, und war ängstlich darüber, wer um diese Zeit an ihrer Tür sein würde. Er blieb sitzen, wo er war und ärgerte sich über der Unterbrechung.



„Walter?“



„Ich bin gekommen, um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Ich habe einen Anruf erhalten.“



„Also, entschuldigen Sie, dass ich das sage, aber Sie sehen nicht gut aus. Die haben Sie zu schnell entlassen.“ Er hatte ihren Arm genommen und ging in das Apartment. Er blickte auf den offensichtlich feindselig eingestellten Mann auf ihrem Sofa.



„Direktor Skinner, dies ist mein Bruder Bill Scully. Bill, Walter Skinner, mein...“



„Ich weiß, wer Mr. Skinner ist. Dein Boss, deiner und Mulder. Der Mann, der all diese Fantasien und so was ermutigt...“



„Dana, Sie müssen sich schonen.“, bemerkte Skinner als der Mann vor ihm sprach und sie sich immer mehr an ihn lehnte. Er fragte sich, ob sie es bemerkte. Ihren Bruder ignorierend, führte Walter sie in ihr Schlafzimmer und setzte sie auf ihr Bett.



„Walter, ich bin...“, ihre Stimme verhallte bei seinem Gesichtsausdruck.



Er setzte sich neben sie auf ihr Bett: „Schauen Sie, ich war nicht fähig Mulder zu beschützen, ihm zu helfen. Aber ich werde verdammt sein, wenn ich es zulasse, dass Ihnen oder seinem Kind etwas passiert. Es ist mir egal, ob er ihr Bruder ist, er wird hier nicht reinkommen und Sie aufregen und Ihnen einen weiteren Haufen von Stress aufladen. Kommen Sie, legen Sie sich hin und legen Sie ihre Füße hoch.“



„Seit wann sind Sie ein Experte mit schwangeren Frauen?“, sie sagte das so leicht, aber er konnte ihre Dankbarkeit fühlen.



„Oh, wir Ex-Marine können so einiges.“ Er grinste sie an. „Füße hoch… das ist ein Befehl.“ Er war nur ein bisschen überrascht, als sie tat, was er sagte. Sie war gestresst und erschöpft. Ihre Sorge um Mulder überwältigte sie fast. Er würde seine Bemühungen, ein Auge auf sie zu halten, verdoppeln. Sie wird jetzt keine aktive Arbeit mehr bekommen… das war eine Vorgabe.



Er stand auf und zog die Decken über sie und drückte dann die Hand, die sie ihm hinhielt. Ihr Lächeln zitterte und er bemerkte die Tränen, die ihre Wangen hinunterliefen, aber er kommentierte sie nicht.



Er legte ihre Hand auf die Decke, tätschelte sie und verließ das Zimmer. Er war leicht erschrocken, als er Bill genau hinter der Tür stehend vorfand, aber versteckte es schnell und zog die Tür leise hinter sich zu.



„Wer zur Hölle denken Sie sind Sie? Ich bin ihr Bruder und...“



„Ich kenne ihre Beziehung zu dieser Frau. Es macht mir nichts aus. Kein Mensch wird ihr jetzt noch mehr Stress zufügen. Und senken Sie Ihre Stimme. Sie und Ihre Frau haben ein Kind, nicht wahr?“, bei dem widerwilligen Nicken fuhr er fort: „Hätten Sie irgendjemandem erlaubt, Ihre Frau so zu behandeln, wie Sie sie behandeln, als sie schwanger war?“

Bills Gesicht färbte sich: „Die Umstände sind...“



„Senken Sie ihre Stimme habe ich gesagt. Sie ruht sich aus.“ Bill ging unwillkürlich einen Schritt zurück als er den kommandierenden Ton von Skinner hörte.



Als er wieder sprach, war seine Stimme ruhig, obwohl sein Blutdruck stieg: „Sie glauben nicht an die Scheiße, dass Mulder entführt wurde. Er hat sie geschwängert und verschwand dann.“



Skinners Hände ballten sich zu Fäusten und er musste einen tiefen Atemzug nehmen, bevor er antwortete: „Agent Mulder wurde gegen seinen Willen mitgenommen. Ich war der einzige Augenzeuge und was ich sah, ist unleugbar. Das Letzte, was er wollte, war von Ihrer Schwester getrennt zu werden. Er hatte sich geweigert ihr zu erlauben nach Oregon zurück zu gehen, wegen der Angst, dass ihr etwas geschehen würde. Und was das Kind angeht, Mulder ist sich dieser Sache bis jetzt nicht bewusst. Es ist Nummer eins auf meiner Prioritätenliste diese Sache zu korrigieren und Agent Mulder zu seiner Partnerin zurück zu bringen.“



„Sie sind in meine Schwester verliebt“, Bills Stimme klang überrascht.



Skinners Augen weiteten sich: „Entschuldigen Sie, bitte?“



„Das sind Sie. Sie nehmen das persönlich.“



„Ich habe den äußersten Respekt und, ja, ich hege Zuneigung zu ihrer Schwester. Ich fühle mich ihr gegenüber verantwortlich, denn ich war unfähig Agent Mulder da draußen zu beschützen. Sie und Mulder sind, nach meiner Einschätzung, die besten Agenten im FBI, wenn es sich um Ermittlungen handelt. Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sie und das Kind zu beschützen bis Mulder zurückkommt und diese Verantwortung wieder übernimmt. Wenn Sie ein Problem damit haben, müssen wir das jetzt klar stellen.“



„Sie sind nicht ihre Familie. Sie haben hierbei keinerlei Anteil.“



„Bill, so wie ich das sehe, sind die drei Männer, die hier waren und ich ihre Familie gerade jetzt. Wir sind die Menschen, auf die sie sich verlassen kann, ihre Interessen liegen uns am Herzen, die Menschen, die sich am meisten um sie sorgen und um das, was sie will. Darum bitte ich Sie jetzt zu gehen. Ich werde jederzeit für Sie zu sprechen sein, aber wenn ich herausfinde, dass Sie sie belästigt oder aufgebracht haben, werde ich Ihnen in den Arsch treten wie der Zorn Gottes. Zweifeln Sie nicht daran, Sie würden es bereuen.“



Bill öffnete seinen Mund, um wieder zu sprechen, entschied sich dann wohl eines Besseren. Er drehte sich plötzlich um, ging aus dem Apartment und hielt sich nicht zurück die Tür hinter sich zu zuschlagen.



Skinner ließ seine Schultern leicht hinabsinken und ging auf das Sofa zu. Bevor er sie erreichte, öffnete sich Danas Schlafzimmertür.



„Danke Ihnen, Walter.“



„Sie hätten nicht aufstehen sollen.“ Seine Stimme war schroff. Ihr Bruder hatte ihn mit einer Anschuldigung getroffen, auf die er nicht vorbereitet war und er brauchte ein bisschen Zeit dafür.



„Ich weiß, aber ich wollte.. Sie wissen lassen..“, dieses Mal konnte sie ihre Tränen nicht zurück halten und er war neben ihr, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, dass er sich bewegt hatte. Er legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter und sie drehte sich ihm zu und schlang ihre Arme um ihn. Er erwiderte die Umarmung ohne nachzudenken, sie brauchte den Trost, zur Hölle mit den Vorschriften, er hatte doch gerade erst geschworen, dass er ihr diese Sachen gab, wenn es in seinen Möglichkeiten lag.



Nach ein paar Momenten trat er zurück: „Sie sollten jetzt wirklich versuchen sich auszuruhen. Ich werde ein bisschen hier bleiben, um sicher zu gehen, dass Sie heute Nacht nicht noch jemand stört. Ich finde selbst hinaus. Wenn Sie etwas brauchen...“



Sie lächelte müde, nickte und ging dann zurück in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür leise hinter sich. Skinner fühlte sich schwach von den Emotionen, die in ihm aufgewallt waren. Wie zur Hölle war sie dazu fähig das durchzustehen? Er setzte sich auf das Sofa und blieb da sitzen, während er Löcher in die Luft starrte. Was würde wohl als nächstes passieren?
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