World of X

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In One Day

von LJP

Kapitel 1

Prolog





In den paar Monaten, die sie zusammen gearbeitet hatten, hatten John Doggett und Dana Scully eine besondere Partnerschaft aufgebaut und eine tiefe Verbundenheit zu einander entwickelt. Er war als Ersatz für ihren Partner in ihr Leben getreten, und sie hatte ihn weiß Gott nicht gerade herzlich empfangen.



Im Laufe dieser Zeit rettete er ihr das Leben, hielt sie wenn sie weinte, gab ihr Geborgenheit als sie diese brauchte, hielt zu ihr und beschützte sie und ihr ungeborenes Kind. Wichtiger noch, er verliebte sich in sie.

Schließlich hatte Dana Scully ihre schützende Mauer einstürzen lassen und zugelassen, dass ihr neuer Partner sie beschützte und liebte.



Nach sieben Monaten ihrer Partnerschaft, brachte sie eine wunderschöne kleine Tochter zur Welt, der sie den Namen ihrer lange vermissten Tante, Samantha, gab.

Noch am selben Tag heirateten sie ihren Partner im Krankenhaus. Father McCue vollzog die Eheschließung im kleinen Kreis, während Margaret Scully und Walter Skinner ihre Trauzeugen waren. Anfänglich schien es eine Gewohnheitsehe zu sein, doch bald darauf entwickelte sich zwischen ihnen mehr Liebe und Vertrauen, als bei den meisten Paaren.



Zwei Jahre später, nach einer umfassenden medizinischen Fortbildung, reichte Dana ihren Abschied beim FBI ein und legte die Suche nach ihrem ehemaligen Partner, sowie die Suche nach der Wahrheit in die Hände ihres Ehemannes. Fortan arbeitete sie in einer kleinen Kinderarztpraxis in der Nähe von Washington D.C..



John Doggett setzte seine Arbeit an den X-Akten fort und wurde dadurch zu einem der am wenigsten geschätzten Bundesagenten des Bureau. Die Suche nach dem Vater seiner Tochter, die er liebte als wäre sie sein eigen Fleisch und Blut, hatte er dennoch nie aufgegeben. Partner kamen und gingen. Zu keinem von ihnen konnte er das nötige Vertrauen fassen, und mit den übrigen Agenten kam er nicht aus.



Jetzt, sechzehn Jahre später, sollte das nie für möglich Gehaltene geschehen.





***



4. Mai 2017

FBI Hauptquartier

Washington D.C.



„Aber Dad, du hast es versprochen!“, jammerte Samantha.



John Doggett lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte. „Süße, ich weiß, das hab ich. Und ich hasse es dich zu enttäuschen, aber wie ich schon deiner Mutter sagte, ich muss nach Kentucky.“ Er verabscheute es sie anzulügen, aber es war zu ihrem eigenen Besten.



„Will und Missy werden enttäuscht sein“, entgegnete sie.



Er wusste wie gut sie darin war Ausflüchte zu finden und von sich selbst abzulenken. „Was hältst du davon, dass, sobald ich zurück bin, ich mit euch dreien zu einem Spiel der Yankees gehe?“



Für einen Moment war Stille auf der anderen Seite der Leitung. „Na fein, wie auch immer... Mom will dich sprechen.“



Noch ehe er Gelegenheit bekam sich zu verabschieden gab es einen fliegenden Wechsel und seine Frau war am Telefon.

„Wann wirst du wieder nach Hause kommen?“, fragte sie zunächst, da Sam sich noch im selben Zimmer mit ihr befand.



„So schnell es geht“, versprach John ihr. „Es tut mir leid.“



„Entschuldige dich nicht bei mir. Sam ärgert es viel mehr als mich.“



Er griff nach einen Bleistift und zwirbelte ihn zwischen seinen Fingern.

„Ich liebe dich“, sagte er nach einem Augenblick des Schweigens.



„Ich liebe dich auch. Wir sehen uns, sobald du wieder nach Hause kommst“, erwiderte sie.



Seufzend legte er den Hörer wieder zurück auf die Gabel. Noch ehe er eine weitere Bewegung machen konnte, flog die Tür zu seinem Büro auf und ein großer schlanker Mann, mit grau meliertem braunen Haar stürmte herein.



„Agent Mulder...?“, hauchte er ungläubig, nicht ganz sicher ob er einen Geist ansah oder nicht. Der Schock auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen.



„Wer zum Teufel sind Sie?“, zischte er, und ging, nach einer Antwort verlangend, auf Doggett zu.





***





4. Mai 2017

Haus der Doggetts

Falls Church, Virginia



Nach Beendigung des Telefonats ging sie auf die Suche nach ihrer ältesten Tochter, die sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen hatte.

„Sam!“, rief sie als sie um die Ecke bog, aber statt einer Antwort schlug ihr laute Musik entgegen. Samantha lag auf ihrem Bett und starrte die Leuchtsterne an ihrer Zimmerdecke an. Ihre Anlage war auf voller Lautstärke. Ihre Mutter drückte den Pauseknopf und setzte sich auf die Bettkante.



Samantha schwieg.



„Sam, Liebes, ich weiß dass du wütend auf deinen Vater bist, aber manchmal hat er einfach keine andere Wahl“, versuchte Dana es ihr zu erklären.



„Mach’ dir keine Sorgen. Will und Missy tut es viel mehr weh als mir.“



„Ich denke nicht, dass das der Wahrheit entspricht. Es ist nicht ihr sechzehnter Geburtstag, sondern deiner.“ Samantha gab darauf keine Antwort und Dana fuhr fort, in der Hoffnung, dass sie ihr damit helfen konnte. „Ich bin mir sicher, dass er sich deswegen Vorwürfe macht.“



„Wahrscheinlich hat er es vergessen“, sagte sie durch zusammen gepresste Lippen, während ihr Tränen in die Augen stiegen.



Ihre Mutter sah sie ernst an. „Hör’ mal, du weißt genau, dass das nicht wahr ist. Er möchte hier sein, aber er kann es nicht. Wenn du die Ermittlungen in einem wichtigen Fall leitest musst du nun mal am Ball bleiben. Die lassen dir dabei leider keine große Wahl.“



„Ist dir das auch schon mal passiert?”



Sie nickte. „Ich habe damals Onkel Charlies Hochzeit verpasst, weil ich Montana sein musste.“



Samantha setzte sich, mit einem schwachen Lächeln, auf. „Okay, aber ich bin ihm immer noch böse.“



Sie lachte und nahm ihre Tochter in die Arme. „Also, ist das die Art einer Sechzehnjährigen, damit umzugehen?“ Ihre Stimme wurde sanfter. „Sei nicht mehr traurig. Er wird sein Möglichstes tun, um bald zu Hause zu sein.“





***



4. Mai 2017

FBI Hauptquartier

Washington D.C.



John Doggett sprang von seinem Sitz auf, um Mulder etwas abzubremsen. „Agent Mulder, was tun Sie hier?“



„Das Selbe könnte ich Sie fragen. Wer sind Sie? Wo ist Scully?“ Er drängte sich an ihm vorbei, bis er den Schreibtisch erreichte, nahm dann einige Aktenmappen und warf diese achtlos beiseite.



„Agent Mulder, ich denke es wäre besser wenn Sie ein Krankenhaus aufsuchen würden.“



Mulders Kopf schnellte hoch. „Weshalb sollte ich?“, fragte er. „Und wer sind Sie überhaupt?“



„Special Agent John Doggett“, antwortete er.



„Was haben Sie hier zu suchen?“



„Nun, das ist mein Büro“, erklärte Doggett. Er brachte Mulder zum Schweigen, noch ehe er ihn weiter befragen konnte. „Sie waren sechzehn Jahre lang weg.“

Mulder hielt mit der Suche nach einem Hinweis auf den Aufenthaltsort seiner Partnerin inne, und blickte Doggett mit großen Augen an.

„Was?!“ Er ließ sich mit wackligen Beinen in Doggetts Stuhl fallen.



„Was ist das Letzte, an das Sie sich erinnern können?“, wollte Doggett von ihm wissen und lehnte sich gegen einen Aktenschrank.



„Skinner und ich waren in diesem Wald in Oregon, um nach diesem verdammten Raumschiff zu suchen, das laut Krycek dort sein sollte. Ich erinnere mich an dieses seltsame Gefühl, die ungeheure Anziehungskraft... als ich mich dann wieder umwandte, war Skinner fort und ich nahm den nächstbesten Flug hierher. Das ist alles, was ich noch weiß.“



Doggett gab ein Raunen von sich und griff nach dem Telefonhörer. Schnell wählte er und wartete. Während er zu Mulder blickte, der die Neuigkeiten verarbeitete.





***



4. Mai 2017

Haus der Doggetts

Falls Church, Virginia



„Habe ich dir je von meinem ersten Treffen mit deinem Vater erzählt?“ Dana lachte auf, in dem krampfhaften Versuch ihre Tochter aufzuheitern.



Samantha stöhnte und vergrub ihr Gesicht im nächstbesten Kissen. „Ja, du hast ihm Wasser ins Gesicht geschüttet. Das hast du mir bestimmt schon millionen Mal erzählt.“



Dana rollte mit den Augen. „Ich werde alt und vergesslich.“



Ihre Tochter blickte sie genau in dem Moment an, als das Telefon klingelte. Beide schnellten vor zum Hörer, den Samantha als erste zu fassen bekam. „Hallo?“, meldete sie sich kichernd.



„Sam, Schatz, kann ich deine Mutter sprechen?“



Sie runzelte die Stirn und gab, ohne ihm zu antworten, den Hörer an ihre Mutter weiter. „Es ist Dad.“



„Hallo?“



„Hey, ich bin’s. Es hat sich eine Änderung der Pläne ergeben“, sprach John leise.



„Stimmt etwas nicht?“ Sie war augenblicklich besorgt und setzte sich im Bett auf.



Für einen Moment herrschte Stille, bevor er antwortete.

„Mulder ist zurück.“



Danas Gesicht verlor augenblicklich an Farbe und das Telefon glitt ihr aus den Händen. Mit einem dumpfen Schlag fiel es auf den Boden. „Mom? Bist du okay?“, erkundigte sich Samantha, setzte sich auf und lehnte sich ihr entgegen. „Mom?“



Dana riss sich selbst wieder aus dieser Trance und beugte sich vor, um das Telefon wieder aufzuheben. „Entschuldige, John. Du hast mich ganz schön erschreckt. Bist du noch im Büro?“



„Ja, wir beide sind hier“, antwortete er.



Sie schluckte hart. „Ich bin gleich da.“ Leise legte sie den Hörer auf und blickte hinüber zu ihrer Tochter. „Ich muss mich mit deinem Vater treffen. Kannst du solange auf Will und Missy aufpassen?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Sie musste sich am Bettrahmen abstützen.



Samantha nickte. „Sicher. Mom, bist du in Ordnung?” Sie beobachtete, dass Dana schwankend auf die Tür zu ging.



„Es geht mir gut.“



Samantha seufzte „Schönen Geburtstag“, und ließ sich wieder zurück auf das Bett fallen.





***



4. Mai 2017

FBI Hauptquartier

Washington D.C.



„Wie lange war ich weg?“, fragte Mulder.



„Sechzehn Jahre“, erklärte Doggett abermals.



„Seit wann arbeiten Sie hier? Wo ist Scully? Ist sie krank? Oh Gott, ist sie gestorben?“, löcherte Mulder ihn mit Fragen. „Als ich sie zuletzt sah fühlte sie sich nicht gut, litt an Schwindelgefühlen und fröstelte. Wir befürchteten es wäre ihr Krebs. Bitte sagen Sie mir, dass es ihr gut geht?“



Doggett musste ihn beruhigen. „Sie ist in Ordnung, Mulder. Kein Grund zur Sorge“, entgegnete er ihm. „Behalten Sie aber bitte im Hinterkopf, dass in sechzehn Jahre eine Menge geschehen kann.“ Sein Blick schweifte zu den Fotos, die auf seinem Schreibtisch standen. Mulders Rückkehr könnte alles verändern.



Plötzlich klingelte das Telefon und durchbrach die Stille, die eingekehrt war. Aus Gewohnheit griff Mulder nach dem Hörer und meldete sich. „Mulder.“ Doggett öffnete den Mund, um ihn darauf hinzuweisen, dass dies sein Büro war, hielt dann aber doch inne und wartete ab.



„Oh... ist John Doggett da?“, kam die Antwort.



„Ja sicher, tut mir leid.“ Verlegen reichte Mulder den Telefonhörer an Doggett weiter.



„Hallo?“



„Dad, ich bin’s.“



Sofort hörte Doggett die Dringlichkeit des Anrufs aus ihrer Stimme heraus. „Sam, was ist passiert?“



„Es geht um Mom“, begann sie. „Sie ist eben bewusstlos geworden, ich habe alles versucht. Ich bekomme sie einfach nicht mehr wach“, sprach sie sehr schnell. „Du hattest das Gespräch mit ihr beendet und sie stürzte eilig aus dem Zimmer. Dann hörte ich Missy schreien und geriet in Panik. Ich habe bereits die Ambulanz angerufen, sie sind unterwegs, aber ich habe Angst. Ich weiß nicht was passiert ist.“



„Sam, Liebes, beruhige dich.“ Er konnte hören, dass sie weinte. „Ich möchte, dass Will, Missy und du im Krankenwagen bei eurer Mutter mitfahrt. Falls sie euch nicht alle drei mitnehmen können, ruf deine Großmutter an, damit sie dann Will und Missy nimmt. Missy kann, bis eure Großmutter kommt, allein mit Will zu Hause bleiben. Ich möchte aber, dass du bei deiner Mutter bleibst.“



„Okay“, schluchzte sie.



„In Ordnung, wir sehen uns dann im Krankenhaus.“ Neugierig verfolgte Mulder das Gespräch, das vor ihm stattfand. „Alles wird gut. Wir sehen uns dann dort.“ Er legte den Hörer auf und blieb, dort wo er stand, für einige Sekunden wie paralysiert stehen. Dann schnappte er sich seine Jacke und ging auf die Tür zu.

„Ich gehe ins Krankenhaus. Sie sollten vielleicht mitkommen“, rief Doggett über seine Schulter hinweg. Mulder folgte ihm hinaus aus dem Büro.





***



4. Mai 2017

Georgetown Medical Center

Washington D.C.



„Dad!“



Doggett und Mulder blickten auf, als eine kleine Brünette auf sie zugerannt kam.



„Wo sind Will und Missy?“, erkundigte er sich.



„Bei Großmutter.“ Samantha fiel ihm in die Arme. „Wird Mom wieder gesund?“



Doggett küsste sie auf das Haar. „Ich hoffe es, Süße.“



Die Beiden erinnerten sich wieder an Mulder, der hinter Doggett stand. John drehte sich um, bekam aber nicht die Chance irgendetwas zu ihm zu sagen.



„Mr. Doggett?“ Ein großer blonder Mann in einem weißen Kittel näherte sich den Dreien.



John ging ihm etwas entgegen. „Doktor, ist sie in Ordnung?“



Langsam nickte er, wirkte dabei aber nachdenklich. „Ihre Frau wird genesen. Sie ruht sich derzeit ein wenig aus. Unsere Tests haben uns über einiges Aufschluss gegeben, aber das wird Ihre Frau sicher selbst mit Ihnen besprechen wollen. Ansonsten geht es ihr aber gut.“



„Können wir zu ihr?“, fragte Samantha, den Kopf von der Brust ihres Vaters hebend.



„Aber sicher. Folgen Sie mir, bitte.“



Bezüglich Mulder alles vergessend, der sich dazu entschloss den Dreien zu folgen, ließen Doggett und Samantha sich vom Doktor den Flur entlang führen.

„Zunächst, bitte immer nur eine Person“, wies er sie an.



Doggett schaute Samantha an. „Warte hier, okay? Ich bin in einer Minute wieder draußen.“



Sie nickte etwas traurig und sah ihrem Vater nach, der das Zimmer betrat. Zum ersten Mal wandte sie sich Mulder zu, als sie sich umdrehte. „Wer sind Sie?“





John Doggett betrat das Krankenhauszimmer vorsichtig. Er wollte sie nicht wecken, für den Fall dass sie schlief. Sie wirkte so zierlich und schwach in diesem großen Bett und es erinnerte ihn an ihren ersten gemeinsamen Fall, als er ihr die ‚Gute Besserung’ Karte sanft in die Hand gesteckt hatte.



Er näherte sich dem Bett, setzte sich auf dessen Kante und nahm ihre Hand, die er an seine Lippen führte. Sie regte sich ein wenig. „Mulder?“, murmelte sie zusammenhanglos. Er war sich nicht sicher, sie richtig verstanden zu haben. Als sie es jedoch erneut raunte ließ er ihre Hand wieder sinken und biss sich hart auf die Unterlippe.



„Dana, Liebling, der Doktor sagte, dass es dir bald besser gehen wird. Er sagte auch, dass es etwas gibt worüber du mit mir sprechen willst. Bitte rede mit mir, Schatz.“ John versuchte es zu ignorieren, dass sie nach ihrem ehemaligen Partner fragte.



Ihre Augenlider öffneten sich zitternd und sie stöhnte leise. „John?“, fragte sie verwundert und wandte den Kopf in seine Richtung, um ihn ansehen zu können. „John, was ist passiert?“



Seufzend griff er mit beiden Händen nach der ihren. „Du bist ohnmächtig geworden. Sam hat die Ambulanz gerufen.“



Sie schüttelte ihren Kopf. „Daran kann ich mich erinnern. Ich weiß auch noch was Dr. Richards sagte...“ Sie schluckte hart, wandte sich von ihm ab und schloss ihre Augen.



„Was?“, fragte er. „Was hat er gesagt?“



„Mein Krebs ist wieder ausgebrochen. Daher kam dieses Nasenbluten letzte Woche. Ich hätte es wissen müssen. Die Warnzeichen waren da...“



Er drückte ihre Hand. „Wir werden das durchstehen“, versprach er.



Sie nickte und rutschte etwas zur Seite, so dass er sich zu ihr ins Bett setzen konnte. „Halt’ mich“, bat sie ihn.



John legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie sanft in seinen Schoß. „Ganz gleich wie schwer es wird“, flüsterte er ihr ins Haar „wir werden es gemeinsam durchstehen.“



Ihre Tränen zurückhaltend nickte sie. „Was hast du mir am Telefon erzählt, bevor ich ohnmächtig wurde?“



„Du weißt es nicht mehr?“, fragte er ein wenig überrascht. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe Agent Mulder gefunden.“



Sie wurde wieder schweigsam.

„Wo?“, brachte sie schließlich mit erstickter Stimme hervor.



„Er kam plötzlich ins Büro, kurz nachdem ich mit Sam gesprochen hatte“, erklärte er.



Dana atmete tief durch. „Wo ist er jetzt?“



„Ich halte es für besser, wenn du ihn jetzt noch nicht siehst.“ Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, aber er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Sam möchte dich sehen.“ Er stieg vom Bett herunter, gab seiner Frau einen Kuss auf die Stirn und drückte ihre Hand nochmals, bevor er auf die Tür zuging.



„Sam, Süße, du kannst jetzt zu ihr.“ Sie nickte, warf einen seltsamen Blick in Mulders Richtung und verschwand dann im Krankenzimmer.



„Agent Doggett...“, begann Mulder. „Ich bin ganz ehrlich gesagt etwas verwirrt.“



„Das sind wir wohl alle, Agent.“



„Wenn ich tatsächlich sechzehn Jahre ‚tot’ war, wie Sie sagen, wo war ich?“



Doggett zuckte mit den Schultern. „Das wissen wir nicht. AD Skinner sagte, Sie verschwanden einfach. Er sah ein blendendes grelles Licht und ein UFO oder so was ähnliches. Das ist alles.“



Mulder schüttelte beinahe ungläubig den Kopf. „Ich muss mit Skinner reden...“ Er wandte sich um und ging auf die Türe zu.



„Das können Sie nicht“, rief Doggett ihm hinterher.



Mulder stoppte abrupt. „Für wen halten Sie sich, dass Sie glauben mir sagen zu können, was ich tun kann und was nicht?“



„AD Skinner ist vor fünf Jahren gestorben“, erwiderte Doggett ernst. „Er wurde während einer Überwachung erschossen.“



Mulder wurde still, drehte sich jedoch nicht um. Das geschäftige Treiben des Personals und der Ärzte übertönte das Schweigen zwischen den beiden Männern.
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