World of X

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Die Insel der lebenden Toten

von Kimberly Jackson

Kapitel 4

Monica und John waren den Pfad zum Dorf zurückgegangen. Alles war dunkel. Sie sahen kein Zeichen von wieder aufkommenden Illusionen.

"Monica! John!"

"Dana!" Monica blickte auf die Gestalt, die ins Dorf gelaufen kam. Ihr folgte Fox Mulder. "Was ist denn passiert? Wie kommen Sie hierher?"

"Fox hat den Dämon besiegt! Wir müssen hier verschwinden! Hier fliegt gleich alles in die Luft!" Dana war beinahe hysterisch.

"Dann los!", bestätigte John und Monica sah den Hügel hinauf in den Wald.

"Was ist mit unseren Zelten und den anderen Sachen!"

"Sie werden sie nicht mehr brauchen, wenn Sie jetzt nicht sofort anfangen zu rennen!", schrie Fox sie an und da begriff sie. Sie setzten sich in Bewegung und stolperten den Weg zurück zur Mühle. Monica sah Fox Mulder nachdenklich an. Wie hatte er es geschafft, den Dämon zu besiegen? Er hatte doch das Tagebuch nicht gehabt! Sicher, er wusste eine Menge über das Paranormale und hatte vielleicht einen anderen Weg gefunden. Sie würde ihn bei Gelegenheit danach fragen.

Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie nicht auf den Weg geachtet hatte und nun stolperte. Im letzten Moment konnte John sie festhalten und sie davor bewahren, den ganzen Abhang hinunterzupurzeln.

"Sie müssen aufpassen, wohin Sie laufen!"

Wenig später hatten sie die Mühle erreicht und schlitterten dann mehr als sie liefen die weiteren Abhänge hinab bis zur Küste.

"Wo ist das Boot? Das Boot ist weg!", schrie Dana panisch und Fox deutete mit einem gefluchten ‚Scheiße' auf einen Punkt draußen auf dem Meer. "Da ist es!" Er wandte sich an John. "Wo ist ihr Boot?"

"Auf der anderen Seite der Insel!"

"Das schaffen wir nicht mehr!" Kaum hatte Monica dies festgestellt, als ein schreckliches Getöse losging. Sie hatten kaum noch Zeit, zu realisieren, was dort passierte. Monica hatte das Gefühl, als würde die ganze Welt um sie herum auseinanderfliegen. Sie fühlte, wie sie zur Seite gezerrt wurde, dann einen unglaublichen Schmerz in ihrem Rücken. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, als würde ihre Wirbelsäule auseinandergerissen, dann versank ihr Bewusstsein in einer erlösenden Schwärze.



"Mulder?" Scully leuchtete in den dunklen Gang, während John stirnrunzelnd die Reste des Sarges begutachtete. Als Scully die Treppe hinabsteigen wollte, schlug er Protest.

"Lassen Sie mich vorgehen!"

Dana seufzte, war aber nicht zu einer Diskussion aufgelegt und überließ ihm den Vortritt. John hielt seine Waffe schussbereit vor sich während Dana ihm den Weg leuchtete.

"FOX?" Das Echo von Johns Schrei hallte unheimlich in den Gängen wider, aber es kam keine Antwort. Langsam folgten die beiden dem Gang bis zu einer Abbiegung.

"Na toll!", fluchte John, Dana jedoch leuchtete auf einen schwachen weißen Pfeil an der Wand.

"Da! Ein Pfeil der in Richtung Ausgang weist! Ich bin sicher, den hat Fox gemacht! Wenn wir den Pfeilen in umgekehrter Richtung folgen..."

"Na hoffen wir, dass Sie Recht haben", murmelte John und trat dann in den Gang mit dem Pfeil. Sie gingen eine ganze Weile in dem düsteren Gang, folgten den Abzweigungen mit den Pfeilen und betraten schließlich eine größere Höhle.

"Fox!" Dana lief an John vorbei auf die Person zu, die in der Mitte der Höhle lag. Er hatte eine blutige Kopfwunde und begann jetzt zu stöhnen, als er eine Stimme hörte. Dana Scully betastete die Wunde vorsichtig. "Fox?" Sie strich sanft über seine Wange als er die Augen aufschlug. "Tut Ihnen etwas weh?"

"Mein Kopf", murmelte er, während Scully ihr Taschentuch auf seine Wunde presste.

"Sie werden vermutlich noch ein paar Tage Kopfschmerzen haben, aber Sie können beruhigt sein. Es ist eine Platzwunde. Was ist denn passiert?"

"Ich weiß es nicht mehr! Ich betrat diese Höhle und dann hat mir irgendjemand eins über den Schädel gezogen. Uh..." Er verzog das Gesicht, als Dana die Wunde abtupfte.

"Können Sie laufen?"

"Ich kann es versuchen!"

"Kennen Sie sich in diesem Höhlensystem schon ein bisschen aus?", warf John nun ein und Fox sah ihn sarkastisch an.

"Sicher! Ich habe bereits Pläne gezeichnet!"

"Bitte!" Dana sah von einem zum anderen. "Die Lage ist ernst genug!"

"Ich bin einfach in die Richtung gegangen, von der ich dachte, dass die Stimmen immer lauter wurden", antwortete Fox und hielt nun selber das Taschentuch auf seinen Kopf gepresst.

"Das klingt logisch, nur im Moment höre ich keine Stimmen!"

Alle schwiegen und lauschten. John hatte recht. Die Stimmen waren verschwunden.

"Was ist passiert?", fragte Fox Mulder. "Als ich vorhin diese Höhle betrat, habe ich sie so deutlich gehört, dass ich dachte, sie stünden genau hinter mir!"

"Was sagten sie?"

"Es waren Stimmen wie aus dem Alltag! Als wäre die ganze Höhle bewohnt!"

"Was ist mit dem Gang dort vorne?"

John deutete auf die andere Seite der Höhle, aus der ein Gang wieder herausführte.

"Dort war ich noch nicht."

"Dann schlage ich vor, wir gehen dort weiter!" Mit diesen Worten ging Dana auf den Gang zu. Die beiden Männer folgten ihr ohne Widerworte. Auf dem Weg erzählten sie Mulder, was bis jetzt vorgefallen war. Als sie geendet hatten, runzelte Mulder die Stirn.

"Monica ist also verschwunden? Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir ganz und gar nicht."

Bedrückt schweigend gingen sie den Gang weiter entlang, der noch immer kein Stück heller, dafür aber etwas breiter geworden war.

"Meinen Sie... der Dämon könnte...", begann John und Mulder ließ ihn gar nicht ausreden.

"Ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass es nicht so ist."



Monica Reyes schlug langsam die Augen auf. Sie wusste nicht, wo sie war, bis ihr alles wieder einfiel. Stöhnend richtete sie sich auf. Sie lag am Strand, umgeben von Trümmern und Felsbrocken. Etwa zehn Meter von ihr entfernt lag John, von den anderen beiden war keine Spur zu finden.

Ihr Kopf schmerzte und sie hatte das Gefühl, sich nicht richtig bewegen zu können.

"John..." Mühsam krabbelte sie auf ihren Partner zu und rüttelte ihn dann vorsichtig. Wie erleichtert war sie, als sie von ihm ein Stöhnen vernahm und er dann langsam die Augen aufschlug. "Geht es Ihnen gut?"

Ein gestöhntes "Mmh..." war die Antwort. Monica stand auf und ging langsam auf die Steine zu. Wo waren Fox und Dana?

Sie schüttelte ihre Beine ein wenig, da sie sich anfühlten, als wären sie eingeschlafen. Es brachte jedoch nichts. Vielleicht hatte sie sich irgendwo einen Nerv eingeklemmt.

Doch das war jetzt ihre geringste Sorge. Als sie um die Felsen herumtrat, sah sie Fox und Dana... oder das, was von ihnen übrig war.

Sie merkte nicht mal, dass sie angefangen hatte zu schreien. Ihr eigener Schrei klang in ihrem Ohr Meilen entfernt und sie verstummte erst, als sie Johns Arme um sich fühlte. Er drehte sie zu sich und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Sie zitterte und ihre Lippen formten immer wieder das Wort "Nein".

"Kommen Sie!" John zog sie sanft fort. "Setzen Sie sich!"

"Sie waren doch nur vier Meter hinter uns!", schluchzte sie, während die Tränen hemmungslos über ihre Wangen liefen. "Vier Meter!"

"Ich weiß, Monica, ich weiß!" Er zog sie neben sich und wiegte sie leicht. Dann hob er ihren Kopf. Sie sah ihn einfach wie in Trance an, als sein Mund sich ihrem näherte.



John, Fox und Dana sahen ein schwaches Licht im Gang. Sie hatten zunächst angenommen, dass es sich um Tageslicht handelte, doch ein Blick auf die Uhr hatte das Gegenteil bewiesen. Je näher sie der Quelle kamen, desto mehr sahen sie, dass es sich um ein grünliches Licht handelte, das aus einer Höhle strahlte.

John betrat die Höhle zuerst.

"MONICA!"

Als Dana und Fox eintraten, wurde ihnen klar, warum niemand Monica Reyes hatte finden können. Sie lag bewegungslos auf einer Art Opferaltar. Ihre Augen waren offen und sie war gerade im Begriff, ein schreckliches Wesen zu küssen. Johns Schrei jedoch ließ das Wesen aufblicken.

"Habt ihr es also doch hierher geschafft!"

John wollte zum Altar laufen, doch er prallte wie von einer unsichtbaren Mauer zurück. Das Wesen lachte schauderhaft und wandte sich dann wieder Monica zu.

"Diese Frau ist ein Medium. Ihre geistigen Kräfte waren so stark, meinen für eine Zeit widerstehen zu können! Sie wird mir unglaublich fiel Energie geben, wenn ich mir ihre Seele einverleibt habe!"

"NEEEIN!", schrien John, Fox und Dana im Chor, als sich das Wesen wieder zu der Frau hinabbeugte. Wütend schaute es auf und war im nächsten Moment bei John. Mit einem gewaltigen Satz warf es ihn an die Wand, wo er bewusstlos liegenblieb. Fox stellte sich schützend vor Dana, doch das Wesen trat zurück neben den Altar. In diesem Moment bemerkte Mulder in einer Ecke auf einer Art Sockel ein Buch.

"Holen Sie sich das Buch!", zischte er Dana zu.

"Was?"

"Das Buch! Ich werde ihn ablenken!" Als sie gehen wollte, zog er sie zurück und drückte seinen Mund in einem leidenschaftlichen Kuss auf ihren. "Wenn wir das überstehen, werde ich Sie nie wieder überreden irgendwo mit mir hinzugehen!", versprach er und wandte sich dann dem Dämon zu. Dieser achtete jedoch gar nicht darauf, was Scully tat, sondern beugte sich über Monica. Sein Mund näherte sich ihrem und sie schlang bereitwillig die Arme um seinen Hals.



"Monica!"

Monica löste sich aus Johns Armen und drehte sich um. Vor ihr stand noch ein John Doggett. Sie erhob sich aus dem Sand und wischte ihre Tränen ab.

"Was...?"

"Monica, tun Sie es nicht! Küssen Sie ihn nicht!"

"Hören Sie nicht auf ihn, Monica! Es ist der Dämon, er versucht sie wieder in seine Gewalt zu bringen!"

"Das ist nicht war! Er ist der Dämon! Indem er sie küsst, will er sich Ihre Seele einverleiben! Kommen Sie zu mir, Monica!"

Monica blickte zwischen den beiden identischen Männern hin und her.

"Monica, ich bitte Sie! Lassen Sie uns unser Boot suchen und nach Hause fahren! Dieser Dämon hat doch schon unsere Freunde getötet!"

Der Schmerz stieg wieder in der Frau auf und sie drehte sich zu Doggett herum.

"Das stimmt nicht! Fox und Dana sind nicht tot, Monica! Sie leben! Dies hier ist eine Illusion! Sie müssen sich dagegen wehren!"

Die beiden Männer sahen sich an und mit ihren Blicken hätten sie sich umbringen können.

"Er ist der Dämon, Monica! Er will Sie davon abhalten, mit mir glücklich zu werden!"

Monica schüttelte nun den Kopf. "Nein!", sagte sie schließlich. "Nein, ich dachte, Fox hätte den Dämon getötet und deshalb wäre die Insel explodiert! Wie kann er jetzt hier sein?"

"Nichts ist explodiert! Der Dämon ist nicht besiegt! Geben Sie mir Ihre Hand, Monica! Bitte! Helfen Sie ihm nicht, stärker zu werden!" Als sie noch immer zögerte, seufzte er. "Hören Sie! Ich weiß, ich bin der letzte, der normalerweise so etwas sagt, aber... vertrauen Sie auf Ihren sechsten Sinn. Ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, dass Sie in Wirklichkeit unter einem Bann stehen. Nichts hiervon ist real! Nicht einmal ich!"

"Wenn nichts real ist, warum ist dann in meinem Spiegel alles zu sehen?"

"Weil auch der Spiegel nicht real ist! Es ist ein Traum, Monica! Ein wirklicher Traum! In Wahrheit liegen Sie auf einem Opferaltar!"

"Nein, das... das ist nicht wahr!"

"Ich bitte Sie nicht, mir zu glauben! Ich bitte Sie nur, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen und dann frei zu entscheiden! Welche Realität scheint für Sie wahrscheinlicher! Die, dass Fox und Dana gerade um sie kämpfen oder die, dass der Dämon besiegt wurde?"

Monica schloss die Augen. Dann wandte sie sich zu einem der Männer.

"Wie konnte Fox den Dämon ohne das Tagebuch besiegen? Denn das hatten wir doch!!!"

"Das weiß ich nicht! Ich war die ganze Zeit mit Ihnen zusammen!"

"Wann haben Sie Ihren Sohn zum letzten Mal gesehen?"

"Gestern, bevor ich auf diese Insel gekommen bin!"

Monicas Blick wurde kühl, dann schüttelte sie den Kopf. "Sie sind nicht John Doggett!"

Sie streckte ihre Hand nach der des richtigen John aus, doch als sie diese ergreifen wollte, war er verschwunden. Monica fuhr herum und auch der andere war verschwunden. Und dann wachte sie in einer Höhle auf und lag auf einem Altar.



"SCULLY!"

Dana, die das Buch gerade erreicht hatte, fuhr herum und sah, dass der Dämon sich wutentbrannt auf John stürzte, der noch immer bewusstlos war. Sie schlug das Buch auf und fand das, was sie suchte bereits auf der ersten Seite.

"Duke William John Forkham III!", schrie sie und der Dämon hielt in der Bewegung inne. Mulder stürzte zu ihr.

"Schnell, hier muss noch etwas stehen. Irgendetwas!"

"Hier ist aber nichts! Nur ein Tagebuch!"

Mulder blätterte wie wild in dem Buch herum, dann plötzlich klappte er es zu und sah den Dämon an.

"Kehre zurück in die Hölle und zwar für immer!"

Der Dämon schrie markerschütternd und löste sich dann in einem schauderhaften Schauspiel auf. Sein Körper explodierte förmlich und wurde dann zu Asche. Und dann stiegen aus der Asche weiße Gestalten auf. Sie hatten die Form von Menschen. Es waren Männer und sehr viele junge Frauen. Mit ausgestreckten Armen schwebten sie nach oben. Sie waren endlich von dem Dämon befreit.

Dana lehnte sich erleichtert an die Wand hinter sich, da jetzt im Nachhinein ihre Knie weich wurden.

"Woher wussten Sie das?"

"Es gibt eine alte Legende, die besagt, dass man den Dämon bei seinem Namen nennen muss, um die Gewalt über ihn zu haben. Dann muss er deinem Befehl gehorchen! Die beste Möglichkeit, um einen Dämon zu bannen und ich dachte, einen versuch wäre es wert!" Er grinste sein typisches ‚Mulder-Grinsen’.

Scully ging nun zu Doggett, der sich mittlerweile versuchte, zu erheben.

"Wie mir scheint, habe ich wohl das Beste verpasst", murmelte er und hielt sich den Kopf.

Monica Reyes setzte sich nun langsam auf. Mit den Seelen, die den Dämon verlassen hatten, war auch ihre Kraft zurückgekehrt. Noch immer leicht benommen glitt sie vom Alter und taumelte leicht. John bemerkte sie als erstes und ging auf sie zu.

"Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht."

"Ja, danke... auch für Ihre Hilfe!"

"Was meinen Sie?"

"Na ja, Sie waren doch in meinem Traum und sagten..." Sie verstummte, als ihr klar wurde, dass er offenbar überhaupt nicht wusste, wovon sie sprach. "Ist ja auch egal", winkte sie ab und umarmte ihn. "Ich bin froh, dass ich noch hier bin!" Und ehe er wusste, wie ihm geschah (im Nachhinein glaubte sie, dass sie auch noch immer benommen gewesen war), legte sie ihre Lippen auf seine und küsste ihn sanft. Schnell wurde der Kuss inniger.

Mulder und Scully drehten sich diskret weg. "Würden Sie mir mal bitte etwas verraten?", fragte Mulder.

"Was denn? Wie die beiden das Skinner erklären wollen?"

"Nein! Wieso die nur ein Jahr brauchen, wenn wir acht gebraucht haben!"

Im ersten Moment war sie verblüfft. Dann fing sie so herzhaft an zu lachen, dass John und Monica sich voneinander lösten und sie verwirrt ansahen.

"Entschuldigung!", prustete Scully und versuchte, sich zu beruhigen. "Wollen wir jetzt vielleicht zu unseren Zelten zurückkehren? Ich möchte nämlich wenn ich ehrlich bin, bei Morgengrauen nach Hause und unter eine richtige Dusche!"

"Ja, das möchte ich auch!" Monica schloss sich ihr an und die beiden verließen den Raum. John blieb verlegen mit Mulder zurück.

"Was ist? Kommen Sie auch?" Mulder sah ihn an. "Hey, soll ich Ihnen einen Tipp geben?"

"Was denn?"

"Erzählen Sie es nicht unbedingt im FBI, dann haben Sie ein schönes Leben! Und Skinner ist schon so gewöhnt an Beziehungen unter Kollegen, dass er bestimmt schon darauf wettet, dass sie etwas mit Monica haben! Also ist doch alles in Ordnung!"

John Doggett schmunzelte und Mulder klopfte ihm lachend auf die Schulter. Dann verließen auch sie die Höhle.



Montagmorgen, FBI Zentrale Washington D.C.



"Würden Sie mir vielleicht erklären, was das für eine schwachsinnige Geschichte mit dieser Insel ist?"

Kersh schlug die Akte vor den beiden Agenten auf den Tisch. "Sie erwarten doch nicht im Ernst, dass ich Ihnen das abkaufe!"

"Nein, Sir!", antwortete Doggett. "Deswegen ist es ja auch eine X-Akte!"

"Wollen Sie sich über mich lustig machen?" Die Stimme des Deputy Directors war jetzt bedrohlich ruhig.

Nun mischte sich Monica Reyes ein. "Mit Verlaub gesagt haben Sie doch noch nie eine der Geschichten geglaubt! Wir können nur das aufschreiben, was wir tatsächlich gesehen haben!"

"'Ein schrecklich aussehender Dämon, der sich Agent Reyes Seele bemächtigen wollte.' Soll ich das etwa ernst nehmen?" Auf das bedrückte Schweigen hin, warf er Doggett die Akte vor die Nase. "Bis heute Abend habe ich da etwas Vernünftiges stehen, klar?"

"Ja, Sir!" Damit waren die beiden Agenten entlassen.

"Was wirst du jetzt tun?", fragte Monica und streifte unauffällig seine Hand mit ihrer.

"Ich? Ich werde mich ein bisschen als Autor betätigen!" Er hielt die Akte hoch.

"Und was wirst du schreiben?"

"Das übliche: Wir fanden nichts außer einem Obdachlosen, der in der Kirche ein Zuhause gefunden hatte."

"Was hältst du davon, wenn ich uns einen Kaffee besorge?"

"Den kann ich jetzt gut gebrauchen", murmelte Doggett. "Und heute Abend gehen wir Hotdogs essen. Einverstanden?"

Sie lachte. "Okay! Bis gleich!"

Und so hatte der normale FBI Alltag wieder begonnen.


ENDE
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