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Deine Nähe

von angelofdelight

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Eigentlich war es ein Morgen wie jeder andere auch. Ich setzte mir einen Kaffee auf, ging duschen und trank ihn schließlich in aller Ruhe gemütlich am Küchentisch. Abgesehen von der Ruhe und der Zeit, die ich mir heute morgen lassen konnte, weil zum Glück ein Samstag war, war es ein ganz normaler Tag für mich. Ich hatte nicht einmal länger schlafen können und war wie gewohnt um sechs Uhr in der Frühe aufgewacht. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht in meinem Bett, sondern zugedeckt auf Mulders Couch aufgewacht war.
Nachdem ich erst einen Moment nachgedacht hatte ob ich ihn wecken sollte oder nicht, hatte ich beschlossen es doch sein zu lassen. Ich bin aufgestanden, hatte mich in seinem Badezimmer ein wenig frisch gemacht, mir schließlich meine Jacke angezogen und nachdem ich ihn noch ein paar Minuten eingehend beim Schlafen betrachtet hatte, war ich nach Hause gefahren.
Ist er jetzt auch schon aufgestanden? Oder schläft er noch? Meine Gedanken wanderten unweigerlich zu ihm. Er sah so friedlich aus, als er schlief. So ruhig und entspannt wie er sonst am Tage selten war. Vielleicht sah es für Außenstehende so aus als sei er ruhig, doch kannte man ihn besser, so wie ich, wusste man, dass er es nicht war. Ich wusste zumindest, dass er meistens ziemlich aufgekratzt und nervös war. Doch das zeigte er einem nicht so ohne weiteres. Nicht einmal mir. Dabei denke ich schon, dass wir doch ziemlich vertraut miteinander umgehen und uns einigermaßen gut kennen. Aber das zu zeigen so denkt er wahrscheinlich, macht ihn verletzlich auch wenn er weiß, dass ich dies niemals ausnutzen würde. Doch er lässt Menschen genauso wenig an sich heran, wie ich sie an mich heranlasse. Aber manchmal passiert es doch für kurze Augenblicke. Und diese Augenblicke versuche ich immer zu genießen. Die Augenblicke, wenn ich seine Verletzbarkeit und sein Inneres sehen kann. Nicht dass es mir Freude machen würde, ihn so verletzlich zu sehen, aber es bestärkt das Gefühl in mir das wir mehr als nur Partner sind, dass wir Freunde sind und das tut mir gut. Ich will mehr sein als sein Partner, ich will seine Freundin sein. Ich will alles wissen, was in ihm vorgeht, will seine geheimsten Gedanken kennen lernen. Ich will wissen wie er denkt, wie er fühlt. Ich will das alles wissen, wenn ich ihn nur ansehe, so dass er mir nicht einmal mehr etwas zu sagen braucht. Doch im gleichen Augenblick weiß ich, dass dies niemals der Fall sein wird. So nah wird er mich nicht an sich heranlassen. Das steht für mich genauso fest, wie fest steht, dass ich ihn nie so nah an mich heranlassen würde. Einerseits will ich es. Ich will das er weiß, wie es mir geht, aber gleichzeitig will ich es auch wieder nicht. Ich will ihn in meiner Nähe haben, ihn berühren, ihn streicheln, ihm einfach einen Halt geben obwohl ich das wahrscheinlich schon tue, aber ich will es in einer anderen Hinsicht, doch ich weiß, dass er das nicht zulassen wird. Zumindest nicht so schnell. Es ist schade das zu wissen, doch ich weiß auch, dass auch ich es nicht zu lassen könnte. So sehr ich auch will dass er mich in den Arm nimmt, mich liebt und bei mir ist, ich könnte es ihm doch niemals sagen. Es wäre für mich eine Art der Erniedrigung, wenn er es vielleicht sogar auch gerne tun würde, aber ich würde niemals darum bitten. Das könnte ich nicht. Deshalb verstehe ich auch warum er es nicht tut, wenn ich mir das alles nicht nur einbilde. Doch ich weiß, dass da mehr Gefühle mit im Spiel sind, doch es traut sich keiner von uns den ersten Schritt zu machen und das ist wirklich schade.
Irgendwie sind wir uns dabei doch ziemlich ähnlich, auch wenn er schon manchmal etwas freizügiger mit seinen Gefühlen umgeht als ich. In unserem tiefsten Inneren gleichen wir uns.
Während diese Gedanken in meinem Kopf umherschwirren, so dass ich sie gerade eben greifen kann, klingelt das Telefon. Ich sehe auf die Uhr. Erst 9 Uhr. Ich hoffe nur, dass es nicht Skinner ist, denn eigentlich hatten wir uns gesagt, dass wir dieses Wochenende frei nehmen. Vielleicht ist es ja auch meine Mutter, denn sie habe ich auch schon seit längerer Zeit nicht mehr angerufen, ich denke dass ich es heute tun werde.
Ich stelle die Kaffeetasse, die noch halbvoll ist, auf dem Tisch ab, stehe auf und gehe zum Telefon. Ich hebe den Hörer ab und melde mich. Es überrascht mich selbst, wie frisch meine Stimme klingt, denn ich hatte ein anderes Gefühl. „Scully.“
„Hey! Ich bin es. Wie geht es Ihnen?“ Es ist Mulder. Macht er sich etwa Sorgen um mich? Wieso sollte er sonst anrufen?
„Mir geht es gut“, antworte ich ihm, was auch der Wahrheit entspricht. Es geht mir heute wirklich gut und ich denke auch, dass er das in meiner Stimme hört. Aber das ist auch gut so, „Was gibt es?“ frage ich.
„Eigentlich gar nichts. Ich wollte nur wissen, ob Sie gut zu Hause angekommen sind.“
„Ja, das bin ich.“ Wenn ich ehrlich sein soll weiß ich gar nicht über was ich mit ihm reden soll. Es ist eigenartig. Eigentlich weiß ich das schon, denn es gibt viel über das wir reden könnten, aber da wir diese Art der Unterhaltung meistens meiden, gibt es nicht viel zu reden.
„Das ist gut. Haben Sie heute schon was vor?“ fragt er mich.
Will er etwa mit mir ausgehen? Oder ist es nur wieder aus beruflicher Sicht? Ich hoffe nicht. Eigentlich hoffe ich beides nicht. Ich weiß auch nicht so genau, was ich eigentlich denke, hoffe oder nicht hoffe. Was ich will oder nicht will. Vielleicht sollten wir doch auch über andere Dinge reden, als nur immer über die Arbeit oder über das, was gerade dazu gehört. Schließlich sind wir doch Freunde, oder? Was kann es da schon schaden.
„Eigentlich gar nichts.“ Antworte ich ihm schnell.
„Wollen Sie heute nicht mit mir im Park spazieren gehen? Es ist schönes Wetter draußen.“ Tatsächlich eine Verabredung mit Mulder? „Und anschließend könnten wir was Essen gehen. Ich lade Sie auch ein, was Sie wollen.“
Will ich mit ihm Spazieren und Essen gehen? Ja ich will. Ich merke es daran, dass mein Herz einen kleinen Freudenhüpfer macht. Soll ich ihm etwas vormachen? Oder soll ich einfach „ja“ sagen. Soll ich einfach tun, was ich will? Ich sage mir selber, dass ich meinen Gefühlen folgen soll. Ich will wissen, wie er privat ist. Will ihn anders kennen lernen als im Büro. Aber vielleicht ist er ja auch privat nicht so anders. Vielleicht ist er nicht einer von den Menschen, die sich verstellen wenn sie auf der Arbeit sind. Natürlich bei Fremden, aber vielleicht nicht vor mir. Ich beschließe meinen Gefühlen nachzugeben.
„Ja. Warum nicht?“ sage ich. Ich bilde mir ein, ihn am anderen Ende der Leitung lächeln zu sehen. Vielleicht tut er das gerade wirklich, vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, doch es ist auch egal, schließlich hat er mich gefragt. Er will etwas mit mir unternehmen und es liegt nur an mir, ob es passiert oder nicht. Und ich habe mich bereits entschieden.
„Schön, dann hole ich sie so gegen 11 Uhr ab, ok? Oder ist Ihnen das zu früh?“ fragt er.
„Nein, das ist in Ordnung. Bis dann.“ Ich lege auf und merke, wie sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet. Ich werde mit Mulder ausgehen. Nicht das wir nicht schon oft zusammen Essen waren, doch das hier ist eine richtige Verabredung. Wir treffen uns privat und nicht nur aus beruflicher Sicht. Einmal etwas ganz anderes. Ich merke das ich mich darauf freue ihn zu sehen.
Schon erwische ich mich dabei wie ich überlege was ich anziehen soll. Es soll ihm gefallen, aber ich will es auch bequem haben. Aber andererseits kann es auch nicht zu lässig sein, wenn wir danach noch essen gehen wollen. Warum ist das eigentlich so schwer? Ich sollte einfach anziehen worin ich mich wohl fühle und nicht immer nur an anderen denken. Ich habe mal gehört dass man nur in den Sachen wirklich gut aussieht, in denen man sich auch wohl fühlt. Ich weiß nicht ob das stimmt, aber ich verspreche mir selbst es einmal damit zu versuchen. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und beginne damit ihn zu durchwühlen. Schließlich finde ich eine schwarze Jeans, ein schlichtes T-Shirt, welches noch gut aussieht und beschließe einfach diese Sachen an zu ziehen. Damit kann man nicht viel falsch machen denke ich. Meistens läuft Mulder ja auch in Jeans herum, wenn er nicht gerade arbeitet. Schon wieder denke ich daran, mich für ihn schön zu machen. Warum nur?

Später, Scully`s Apartment

Es war ein schöner Tag. Ich habe das erste Mal seit langer Zeit meine Gedanken einfach abgeschaltet, war nur ich selber und nicht die FBI Agentin die ich sonst bin, habe einfach diese Maske abgelegt. Und ich muss sagen es hat wirklich gut getan. Ich habe versucht Mulder nicht als meinen Partner, sondern als einen Freund zu sehen, mit dem man nach langer Zeit wieder ausgeht. Was mir auch ganz gut geglückt ist. Trotzdem war da immer ein bisschen die Angst in mir, dass ich es zu sehr vermischen würde und er es merkt. Vielleicht hat er gemerkt, dass ich etwas anders war als sonst, doch ich glaube es hat ihm gefallen. Wir haben so viel gelacht und Spaß gehabt. Zuerst sind wir im Park spazieren gegangen, haben uns schließlich auf eine Bank gesetzt, die unter Bäumen stand, haben die anderen Leute beobachtet, die vielleicht ihrerseits genau dasselbe mit uns taten. Haben den Hunden zugesehen, wie sie im Gras herumtollten und den kleinen Kindern, die auf dem Spielplatz gespielt haben. Wobei mir dieser Anblick schon ein bisschen in der Seele weh getan hat da ich weiß, dass ich selber nie Kinder haben werde. Ich weiß nicht, ob Mulder es mir angesehen hat, doch es ist egal. Ich denke so ehrlich kann ich ihm gegenüber sein und schließlich muss ich mich damit auseinandersetzen, egal ob es weh tut. Ich kann nicht ewig vor diesen Gedanken weg laufen. Und wenn Mulder währenddessen bei mir ist, sind mir diese Gedanken erträglicher. Ich weiß, wenn es schlimm werden würde, würde er mich wieder auffangen. Doch zum Glück ist es nicht zu schlimm geworden.
Während dieser vielleicht einen Stunde, die wir so im Park auf der Bank gesessen haben, haben wir eigentlich über nichts geredet. Wir haben gelacht, und kleine Sticheleien sind gefallen, doch nichts weiter. Auch als wir dann in dem Restaurant gesessen und gegessen haben, haben wir nicht viel gesagt. Später hat Mulder mich dann nach Hause gefahren. Als wir vor meinem Apartmenthaus in seinem Auto saßen und ich gerade dabei war auszusteigen ist dieser Gedanke in mir hochgekommen ihn noch herein zu bitten. Ich habe es fertig gebracht ihn zu fragen, ob er noch einen Kaffee mit mir trinken wollte und er hatte mit einem Lächeln geantwortet. Wir gingen hinauf in die Wohnung. Ich war schon etwas nervös. Schließlich war es unsere erste offizielle private Verabredung. Auch wenn es Blödsinn war, schließlich kannte ich ihn doch, kam er mir an diesem Nachmittag irgendwie anders vor als sonst. Vielleicht war er privat ja doch anders als ich es mir vorgestellt hatte, denn was ich sah gefiel mir.

Ich stand gerade in der Küche und machte den Kaffee fertig. Mulder hatte es sich in meinem Wohnzimmer schon auf der Couch gemütlich gemacht. Insgeheim fragte ich mich, über was wir jetzt eigentlich reden sollten, denn mir fiel das Telefongespräch von heute Morgen wieder ein, bei dem wir uns auch nicht gerade viel zu sagen hatten. Vielleicht erging es ihm genauso. Vielleicht dachte er auch über genau das nach. Hier gab es keine Hunde und kleine tollpatschige Kinder über die man lachen konnte wie im Park. Worüber sollten wir reden? Klar zur Not gab es noch die Arbeit, doch darüber wollte ich heute nicht mit ihm sprechen. Ich wollte ihn schließlich privat kennen lernen und er mich vielleicht auch. Wer wusste das schon? Aber wenn dem so war, würden wir schon auf ein Gesprächsthema kommen. Vielleicht mussten wir das aber auch gar nicht...
Endlich war der Kaffee durchgelaufen. Ich goss ihn in die Thermoskanne, holte zwei Tassen und die Milch aus dem Kühlschrank. Während ich versuchte mir alles unter die Arme zu klemmen, weil ich das Tablett gerade nicht fand, kam mir Mulder auch schon entgegen, der wohl das Klappern gehört hatte.
„Ich nehme Ihnen mal die Tassen ab, sonst müssen Sie gleich auch noch den Boden kehren.“ Er grinste mich an. Und schon war er wieder im Wohnzimmer verschwunden. War er etwa genauso unsicher wie ich? Oder bildete ich mir das auch wieder nur ein?
Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und stellte die Kanne und die Milch ab. Mulder übernahm die Aufgabe uns den Kaffee einzugießen und ich lehnte mich auf der Couch zurück, setzte mich im Schneidersitz hin.
„Es war schön heute, Dana...“, begann Mulder. Hatte er mich gerade Dana genannt? Oder hatte ich mir das nur eingebildet? Er stellte seine Kaffeetasse ab. Ich brachte nicht mehr als ein Nicken zustande. Plötzlich erschien es mir als stünde die Luft um uns herum unter elektrischer Spannung. Was war nur los? Das passierte uns doch sonst nicht. Manchmal war es passiert, doch nie so intensiv wie jetzt. Wollte ich das überhaupt? Mulder beugte sich leicht zu mir, nahm mir die Kaffeetasse aus der Hand und stellte sie neben seine auf den Tisch. Hatte er sich bewegt und sich näher zu mir gesetzt, als ich nachgedacht hatte? Oder hatte ich mich vorhin wirklich so nah neben ihn gesetzt? Ich wusste es nicht mehr. Tatsache war, dass er sich näher zu mir beugte und bald schon konnte ich seinen warmen Atem über mein Gesicht streifen spüren. Wollte ich das? Wollte ich, dass es soweit kam? Ja ich wollte es. Der Gedanke kam ganz plötzlich, ganz instinktiv, doch gerade deshalb wusste ich, dass ich es wirklich wollte. Er war so schnell gekommen, dass ich nicht einmal Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, und das war gut so, denn hätte ich diese Zeit gehabt, hätte ich diese Frage mit „nein“ beantwortet. So aber war es eine ehrliche Antwort. Und Mulder verdiente eine ehrliche Antwort.
Schon konnte ich seine warme Haut an meiner spüren. Seine Lippen berührten sanft die meinen und strichen federleicht über sie. So leicht als habe er Angst etwas falsch zu machen. Obwohl dafür nicht der geringste Grund bestand konnte ich es dennoch verstehen. Denn auch ich hatte Angst. Angst davor, wir könnten es uns im letzten Moment doch noch anders überlegen und alles sei vorbei. Aus unser Arbeitsverhältnis, doch vor allem aus unsere Freundschaft. Davor hatte ich die meiste Angst, denn wenn man es genau nahm war Mulder der einzige Freund, den ich im Moment hatte. Mit ihm verbrachte ich seit sechseinhalb Jahren die meiste Zeit meines Lebens und diese Zeit wollte ich nicht verlieren. Egal durch was auch immer.
Ich war mir sicher, dass ich das Folgende wollte. Ich würde nicht diejenige sein, die es abbrach, da war ich mir hundertprozentig sicher. Ich wusste nur nicht, ob Mulder sich dessen genauso sicher war oder was er für sich entschieden hatte. Ich glaube nicht daran, dass er es als einmalig ansah. Denn wenn dem so wäre, hätte er es wahrscheinlich gar nicht erst versucht. Dies hätte er immerhin schon so viele Jahre tun können, doch er hatte es nie getan. Warum also jetzt? Er musste es ernst meinen. Frauen konnte er schließlich haben so viele er wollte, dafür sah er zu gut aus, er musste nicht auf mich warten. Das hatte er bestimmt nicht nötig. Noch ein Grund also, weshalb ich nicht an der Ehrlichkeit seines Tuns zweifelte. Ich wollte auch nicht daran zweifeln und versuchte mich selber dazu zu zwingen mein Denken auszuschalten. Es fiel mir schwer, doch es funktionierte. Mulder machte auch weiterhin keinerlei Anstalten dies alles abzubrechen. Seine Küsse wurden intensiver und endlich sagte mir mein Gehirn, dass auch ich ihm entgegenkommen sollte. Sonst würde er vermutlich noch denken, das ich dies hier gar nicht wollte und er mich damit nur überfallen hatte.
Ich tat nicht viel, öffnete nur meine Lippen ein wenig, damit er in meinen Mund gelangen konnte. Dies war wohl ein gutes Zeichen für ihn, denn er beugte sich noch näher zu mir, führte seine Arme um meinen Rücken und streichelte ihn sanft hinauf und hinunter. Dies zusammen mit seiner Zunge, die sich in meinem Mund bewegte und ihn erforschte, ließen kleine aber heftiger Schauer über meinen Rücken laufen, so dass ich leicht zusammen zuckte, was er bemerkte. Nun endlich bekam ich meine Zunge dazu, sich ebenfalls zu bewegen und mit seiner zu spielen. Ich begann an seiner Unterlippe zu saugen, was ihm ein Stöhnen entlockte. Meine Arme um ihn legend und seinen Rücken nun ebenfalls streicheln, sanft und fordernd zugleich, zog ich ihn näher an mich. Ich wollte seine Wärme spüren. Spüren, dass er bei mir war und ich mir das nicht bloß einbildete. Doch es konnte kein Traum sein. Schließlich mussten wir uns voneinander lösen, um Luft zu holen. Doch auch während dieser Sekunden der Pause sprachen wir nicht miteinander, wir mussten uns plötzlich nur in die Augen sehen und wussten, dass es der andere ebenso sehr wollte wir der andere.
Diese Minute nutzte Mulder und zog mir mein T-Shirt über den Kopf, ließ es neben die Couch auf den Boden fallen. Ich griff ebenfalls nach seinem T-Shirt und streifte es ihm über den Kopf, wo es schon bald neben meinem auf dem Boden landete. Wieder lehnte ich mich ihm entgegen. Er fuhr mit seinen Händen an meinen Seiten entlang. Mal rauer und mal wieder zärtlich, doch es brachte mich dazu leise aufzustöhnen. Was Mulder hörte gefiel ihm wohl, denn er verließ meine Seiten und wanderte mit seinen Händen zu meinem Rücken, wo er mir den Verschluss meines BHs öffnete, ihn mir über die Arme abstreifte und zu unseren T-Shirts auf den Boden fallen ließ.
Eigentlich bin ich eher schüchtern und vielleicht sogar ein bisschen verklemmt, wenn ich in so einer Situation mit einem Mann zusammen bin und mich ihm zeigen muss oder auch will. Aber bei Mulder spüre ich dies nicht. Ich weiß, dass er mich so akzeptieren und lieben wird wie ich bin. Vor ihm brauche ich mich nicht zu schämen. Er sieht mich so wie ich bin. Ich weiß, dass ich mich bei ihm fallen lassen kann, was ich auch versuche zu tun. Auch wenn es mir schwer fällt, doch ich will es selber, will mich ihm öffnen, für ihn da sein.
Mulder bringt sein Gesicht an meinen Hals. Er saugt vorsichtig an der Haut dort. Ich spüre ein leichtes Ziehen, doch ich genieße es. Mein Hals war schon immer eine empfindliche Stelle, genau wie mein Rücken. Seine Lippen wanderten vorsichtig und langsam hinab zu meinen Brüsten. So vorsichtig, dass ich ihn fast nur wie einen Lufthauch spüre, so als habe er Angst, er könne etwas an mir zerstören. Während seine Zunge um meine rechte Brustwarze fährt massiert seine Hand meine linke Brust. Ich bin nicht sehr empfindlich an den Brüsten, obwohl es die meisten Frauen wohl schon sind, wie ich gehört habe. Ich verstehe das selbst nicht, doch es ist so. und ganz offensichtlich scheint Mulder das auch zu spüren, denn er lässt seine Lippen wieder hinauf zu meinem Hals gleiten, wo er wieder sanft saugt. Ich drücke mich ihm wieder ein Stück entgegen und kann es auch nicht verhindern dass ich anfange leise stöhnende Geräusche von mir zu geben.
Mulder scheint automatisch zu spüren was mir gefällt und was nicht. Er lässt seine Hände wieder zu meinem Rücken gleiten und massiert ihn sanft. Er hört dabei nicht auf mich zu küssen. Als er an meinem Stöhnen merkt das es mir gefällt, deutet er mir mit einem sanften Druck auf meine Seiten an, dass ich mich auf den Bauch legen soll. Er selbst steht kurz auf, damit ich Platz dafür habe.
Als ich auf dem Bauch liege, was mir ehrlich gesagt ein bisschen merkwürdig vorkommt da ich ihn nicht sehen kann, geht er mir mit seinen Händen unter meinen Bauch. Er öffnet erst den Knopf meiner Jeans, dann den Reißverschluss. Ich spüre, wie er sich zu meinen Füßen bewegt. Er zieht mir meine Schuhe aus, dann beginnt er meine Jeans an meinen Beinen nach unten zu ziehen, bis ich schließlich höre, wie sie auf dem Boden landet. Mulder beugt sich nach unten, beginnt sanft meinen Nacken zu küssen, was mir mehr als gefällt. Ich fühle wieder wie mir die Schauer den Rücken nach unten jagen. Langsam arbeitet er sich nach unten vor. In der Beuge über meinem Po verharrt er. Er küsst einen Kreis auf meinem Unterrücken und ich erinnere mich wieder daran, dass dort mein Tattoo ist. Kleine Stromstöße durchjagen meinen Körper und ich kann kleine Seufzer nicht unterdrücken. Ich will es auch gar nicht. Mulder hat sich wieder nach oben gearbeitet. Nach oben zu meinem Nacken, wo er mich weiter küsst. An meinem Po merke ich seine Erektion, die sanft aber gleichzeitig hart gegen mich drückt. Ich spüre, dass ich ihn auch so erregen kann, ohne irgendetwas dafür zu tun. Es ist ein schönes Gefühl, eine solche Macht über einen Mann zu haben, aber gleichzeitig ist es auch beängstigend weil man nicht weiß ob man es beenden kann wenn man es vorzeitig möchte. Doch ich vertraue Mulder und habe deshalb keine Angst und auch weil ich weiß, dass es das ist was ich möchte. Es ist genau das, was keiner der Männer die ich vor ihm hatte je erkannt hat. Vielleicht habe ich es ihnen auch nicht genug gezeigt oder sie haben sich nicht so viele Gedanken darüber gemacht, doch Mulder scheint es zu bemerken und ich spüre auch, dass es ihm gefällt.
Vorsichtig, als ob ich aus Glas sei, dreht er mich um, so dass ich ihn ansehen muss. Ich sehe seine glänzenden Augen, die mit Verlangen nach mir gefüllt sind. Mulder nimmt mich auf seine Arme, wo ich mich sicher und geborgen fühle und trägt mich in mein Schlafzimmer, wo er mich sanft auf mein Bett legt. Dann zieht er sich seine Schuhe und seine Hose aus, während ich ihm dabei zusehe. Es ist schön ihm dabei zuzusehen weil ich weiß, dass er sich für mich auszieht. Schließlich steht er nur noch in Boxershorts bekleidet vor mir, genau wie auch ich nur in meinem Slip bekleidet vor ihm auf dem Bett liege. Jetzt sind wir wohl gleichberechtigt. Mulder setzt sich auf die Bettkante und rollt sich dann zu mir. Wir küssen uns wieder liebevoll. Als wir wieder aufhören müssen um Luft zu holen, deutet er mir wieder an, mich auf den Bauch zu legen. Als ich wieder vor ihm liege, setzt er sich auf meinen Po und beginnt damit meinen Rücken sanft zu massieren. Es kommt mir so vor, als versuche er, mich zu entspannen, dabei bin ich schon mehr als entspannt. Doch es tut zu gut als dass ich ihn bitten würde, damit aufzuhören. Deshalb versuche ich mich auf seine warmen Hände zu konzentrieren. Ich versuche herauszufinden wo er mit ihnen hin will, doch jedes Mal wenn ich denke ich habe die richtige Richtung gefunden, die er einschlagen wird, ändert er sie wieder.
Schließlich zeigt mir Mulder wieder mit sanftem Druck dass ich mich umdrehen soll. Vielleicht denkt er, dass ich jetzt entspannt genug sein müsste. Als ich auf dem Rücken unter ihm liege, beginnt er damit mir meinen Slip auszuziehen. Nachdem er auf den Boden gefallen ist, zieht er nun auch seine Boxershorts aus. Ich kann seine Erektion sehen, sie ist nicht zu übersehen, doch es gefällt mir. Ich halte meine Arme nach oben und zeige ihm, dass er sich auf mich legen soll, was er auch gleich tut. Wir küssen uns einige Zeit, die kein Ende zu nehmen scheint. Doch ich will auch nicht, dass sie endet. Ich will für immer mit ihm zusammen sein. Ich will ihn immer lieben.
Mit seinen Augen in denen ich ein starkes Verlangen sehen kann, sieht er jetzt in meine. Es ist wie eine stumme Frage ob ich bereit für ihn sei. Ich nicke leicht mit meinem Kopf. Er hat es verstanden. Er versteht es immer. Vorsichtig dringt er in mich ein....

Wenig später liegen wir zusammengekuschelt unter den Decken.
Ich will es ihn fragen. Ich glaube die Antwort schon zu kennen, doch ich will ihn trotzdem fragen. Ich will mir sicher sein. Ich will nicht später aufwachen und merken, dass ich mich doch getäuscht, mir falsche Hoffnungen gemacht habe. Ich glaube nicht daran, will nicht daran glauben, denn ich habe keine Zweifel über Mulders Ehrlichkeit. Wäre es nur ein One-Night-Stand für ihn gewesen hätte er es mir gesagt und mich gefragt ob es in Ordnung für mich sei.
„Mulder?“ frage ich leise und hoffe im Stillen, dass er nicht schon eingeschlafen ist.
„Ja?“ flüstert er genauso leise zurück.
„War es nur das eine Mal?“ frage ich beinahe schon ängstlich.
„Wenn Du es wieder willst, dann nicht. Ich würde es gerne öfter haben oder für immer?“ in seinen Worten kann ich hören, dass er es ehrlich meint. Ich glaube ihm.
„Ich liebe Dich“, flüstere ich und drehe mich vorsichtig um, so dass ich ihm in die Augen sehen kann. In ihnen sehe ich ein Lächeln.
„Ich liebe Dich auch. Jetzt und für immer.“

-ENDE-
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