World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Complicated

von Kjaelle

Kapitel 3

Er ging in die Küche und machte Frühstück. Komischerweise hatte er neuerdings immer etwas im Hause, was ihm jetzt sehr zu gute kam, so buk er ein paar Brötchen auf und kochte Kaffee. Nach etwa fünfzehn Minuten kam Monica aus dem Bad und setze sich zu ihm an den Küchentisch, geschminkt, aber die nassen Haare trug sie in einem Zopf zurück, was sie sehr jugendlich aussehen ließ. „Schön“, sie lächelte, als sie die Küche betrat und den gedeckten Tisch erblickte. Sie setzte sich und Mulder lächelte zufrieden. Sie aber lächelte verschmitzt und strich sich mit der Hand ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Danke“, es war fast gehaucht, aber Mulder verstand es trotzdem. Aus dem Mund dieser Frau hätte er im Moment wahrscheinlich alles verstanden. Mulder wollte gerade ansetzen ihr zu antworten, als das Klingeln seines Telefons die morgendliche Stille durchbrach. Er eilte zum Telefon und Monica lächelte. „Mulder“, meldete er sich gutgelaunt und am anderen Ende hörte er eine Stimme, die er zwar kannte, aber mit der er etwas in Verbindung brachte, was ihm nicht sehr gefiel. „Ja, hier ist Agent Doggett. Ist Agent Scully bei Ihnen?“ Mulder blieb für einen kurzen Moment fast die Luft weg. Warum sollte Scully ihn denn besuchen? Außerdem war er immer noch nicht ihm reinen mit Doggett, da er ihm Scully ausgespannt hatte. Seine ganze Philosophie mit dem Glück seiner besten Freundin warf er über Bord, denn nun war er wütend. Was bildete sich Doggett eigentlich ein? Warum sollte Scully zu ihm kommen, und warum traute er sich überhaupt hier anzurufen. „Tut mir Leid, aber sie ist nicht hier. Vielleicht machen Sie mal ihre Augen auf und schauen sich um, bevor sie hier anrufen“, zischte er und Monica schaute ihn fragend an, doch dann verstand sie und schüttelte den Kopf. Doch Doggett wusste sich zu verteidigen, er antwortete laut. „Ja, tut mir Leid, dass ich Ihre holde Einsamkeit gestört habe, wird nicht wieder vorkommen, aber warum denken Sie eigentlich, dass ich bei Ihnen anrufe? Weil ich zu dumm bin? Bei Agent Scully nimmt nämlich keiner ab und sie wollte heute Morgen kommen.“ Eigentlich wollte Mulder etwas antworten wie, „Das ist doch ihr Problem“, aber es war weiß Gott nicht nur Johns Problem, da er genauso etwas mit Scully zu tun hatte. Nicht nur im Offensichtlichen, sondern auch tiefer, denn immerhin war er mit ihr befreundet gewesen und diese Beziehung war stärker gewesen, als alles, was er je erlebt hatte. Die Angst stieg in ihm auf und er schüttelte den Kopf, er hatte Angst um Scully, wie er sie immer gehabt hatte. Ihr durfte nichts passieren, das wäre nicht fair. „Agent Doggett, es ist mir vollkommen egal, wo Scully ist“, log er angespannt und Monica sah, wie er sich anspannte und zu explodieren drohte. „Es ist mir schlicht und einfach egal. Aber Sie sind ja nicht mal in der Lage auf Scully acht zu geben.“, donnerte Mulder schließlich los und Doggett konterte geschickt. „Wann ist Dana denn entführt worden? Wovon hat sie denn nachts immer noch Alpträume? War das etwa meine Schuld, dass sie entführt worden ist und Krebs bekam und unfruchtbar geworden ist? War ich da anwesend? Häh? Oder täuscht sich hier jemand ganz gewaltig?“ Reyes sah, wie Mulder Tränen der Wut und der Schuldgefühle in die Augen stiegen, wie seine Nerven sich spannten und er kurz davor war entweder in Tränen auszubrechen, oder alles kurz und klein zu schlagen. Mulder wollte etwas ins Telefon schreien, was wie Mixer mit W (Danke, dass ich auch mal „ran“ gucken muss) geklungen hätte. Er sah durch seinen Schleier der Wut und der Schuld nicht, was er zu sehen hatte. Scully konnte ernsthaft in Gefahr sein, und das war das, was Monica bemerkt hatte, und so eilte sie zu Mulder und riss ihm förmlich den Hörer aus der Hand. „John, ich halte es für ziemlich dumm, was ihr beide hier gerade veranstaltet. Du fährst jetzt am besten zu Agent Scullys Wohnung und schaust dort. Wenn da eine aufgeschlagene Bibel liegt, dann ruf bitte sofort mich oder AD Skinner an.“ John war erstaunt darüber, dass er diese Stimme, die Sprache seiner Monica bei Mulder am Telefon hörte. „Was machst du bei Mulder, Monica?“, fragte er, als er seinen Ton wieder gefunden hatte. „Das ist im Moment nicht wichtig, John. Aber bitte tu, was ich dir gesagt habe. Das ist wichtig.“ John nickte am anderen Ende der Leitung. „Klar, Monica.“, er schien gar nicht mehr so aufgeregt. Mulder stand neben ihr und schaute sie fassungslos an. Noch nie hatte eine Frau seine Wutausbrüche so rigoros unterbrochen. Das war fast schon respektlos, aber irgendwie war er ihr auch sehr dankbar dafür, dass sie ihm so die Augen geöffnet hatte. Er zitterte noch immer ein Bisschen vor Wut, doch Monica nahm seine Hände in die ihren und drückte sie fest. „Hey, du hast keine Schuld“, sie hatte alles mitgehört, da Mulder auf Lautsprecher gestellt hatte. Er schüttelte den Kopf und Monica sah die Tränen in seinen Augen, die seinen Blick so leidend erscheinen ließen. „Doggett fährt zu Scullys Wohnung, es könnte ja theoretisch sein, dass sie das nächste Opfer ist. Aber vielleicht redet sie beim Müll raus bringen auch nur zu lange mit ihrer Nachbarin, so dass John sie nicht erreichen konnte.“ Mulder nickte. Er hatte es verstanden und schaute sie aber noch immer musternd an. „Sollten wir nicht zum FBI fahren, um da zu sein, wenn Agent Doggett anruft?“, fragte Mulder und Monica nickte. „Ja, natürlich. Fahren wir los.“ Mulder senkte seinen Blick und starrte auf den Boden. „Danke, Monica, dass du mich nicht in meiner Wut gelassen, sondern mich da herausgeholt hast.“ Monica nickte. „Eigentlich ist es gut, wenn man seine Wut auch mal auslebt, und normalerweise, wenn es nicht so wichtig gewesen wäre, dann hätte ich das nicht getan, aber euer Streit ist sinnlos und es war eben sehr wichtig.“ Mulder nickte und dann zogen sie sich an und verließen sein Apartment, hinaus in die morgendliche Dunkelheit, wo der kalte Nieselregen ihre Wangen benetzte.



Doggett raste zu Scullys Wohnung, in der Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein konnte, und langsam machte er sich Vorwürfe, dass er sie nicht eher angerufen hatte, und sie allein gelassen hatte, wo er doch ganz genau wusste, dass eine Gruppe von Frauenschändern in Washington D.C. ihr Unwesen trieb. Natürlich, er wusste ja noch nicht mal, ob ihr überhaupt etwas passiert war, aber dennoch hatte er ein komisches Gefühl bei der Sache. Denn irgendwie schien ihm die Entführung durch diese Sekte ganz plausibel. Er parkte sein Auto im Halteverbot und rannte schon die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, die ihm noch nie so lang vorgekommen war. Vor ihrem Apartment stehend, klingelte er hastig und zog dann seinen Schlüssel hervor, um die Tür, die ordentlich versperrt war, zu öffnen. „Dana“, rief er durch den Flur, doch er bekam keine Antwort und der Atem blieb ihm im Halse stecken. Schnell rannte er ins Schlafzimmer, wo sein Blick auf ihr Bet fiel, dass so aussah, als wäre da jemand rausgezerrt worden. Und dann sah er etwas, was ihn zurücktaumeln ließ, und im gleichen Moment wurde er sehr wütend auf sich selbst. Blutspuren auf dem Bett, nicht viele, aber immer noch so viel, dass er wütend auf sich selbst wurde. Wieso hatte er sie gestern Abend nicht bei sich zu Hause gelassen? Warum hatte er nicht auf sie aufgepasst und sie umsorgt, wie es ihr gebührte? Warum war er so nachlässig gewesen? Er schaute sich um und warf einen Blick auf den Schrank, der ordentlich an seinem Platz stand. Außer dem Bett war alles ordentlich, doch dann verharrte sein Blick auf ihrer Kommode. Dort lag eine aufgeschlagene Bibel. Langsam ging er darauf zu, schaute hinein und las die Römerstelle, 8. 31...Doggett war geschockt, versuchte sich auszumalen, was diese Sekte wohl jetzt mit seiner Dana anstellen würde. Immerhin war sie schwanger und es waren zwei Leben, die in Gefahr war. Seine Augen weiteten sich und er bekam einen panischen Blick, auch wenn er sich kurz darauf wieder dazu zwang ruhig zu werden, um zu handeln. Sofort wählte er Skinners Nummer und teilte ihm davon mit.


FBI Hauptquartier



Mulder und Reyes waren gerade angekommen, als Doggett anrief. Sie stürmten in Skinners Büro und dieser schaute sie ernst an. Mulders Blick war ebenfalls sehr besorgt, nur Monica schaute Skinner fragend an. „Scully ist das nächste Opfer“, stellte er sachlich fest. Mulder wollte wieder hinausstürmen, um loszufahren und sie zu suchen, doch Reyes hielt ihn zurück. „Mulder“, ihr Blick sagte ihm mehr, als sein gehauchter Name. Er versuchte sich zu beruhigen und Reyes nickte dann. Sofort klopfte es an der Tür und Agent Milkes und Agent Karlsson betraten den Raum und Skinner nickte. Er bat alle sich hinzusetzen, was sie auch sofort taten. Skinner begann: „Wir haben höchstwahrscheinlich ein neues Opfer . . . aus unseren eigenen Reihen: Es deutet alles darauf hin, dass Agent Dana Scully entführt worden ist und auf ihrem Tisch wurde eine aufgeschlagene Bibel gefunden. Sie alle wissen, was das heißt.“ Karlsson und Milkes nickten, während Mulder, der neben Monica saß, den Blick gesenkt hatte. Ja, dies konnte auf eine gewisse Art und Weise kein Zufall sein Er schüttelte den Kopf, als wolle er die angestauten Emotionen, die Wut und die Besorgnis abschütteln. Doch dann ergriff er ganz instinktiv das Wort. „Alle Opfer wurden in weißen Lieferwagen mitgenommen, und misshandelt. Also müssen wir nach einem Lieferwagen suchen, wahrscheinlich ein Ford Courier.“ Milkes schüttelte den Kopf und meinte dann: „Ja, aber Washington D.C. ist voll von Handwerkern, die einen weißen Lieferwagen fahren. Das können wir nicht alles überprüfen.“ Mulder nickte und versucht ihn anzugrinsen, was ihm aber nicht gelang. „Ja, genau das ist das Problem, aber sie bringen ihre Opfer ja immer in irgendwelche Waldgegenden, da sie sich dort unbeobachtet fühlen.“ Skinner mischte sich ein und nickte: „Ja, okay, dann werde ich veranlassen, dass alle Lieferwagen angehalten und überprüft werden und außerdem geht die Kavallerie an die Waldgrenzen. Mehr können wir im Moment nicht tun.“ Skinner nickte und kommandierte die Agenten Karlsson und Milkes dazu ab zusammen mit der Polizei die Lieferwagen zu überprüfen. Während er Mulder und Reyes noch kurz da behielt. „Sie werden die Waldgrenzen mit absuchen, aber ich habe noch eines zu sagen…“, genau in diesem Moment klopfte es wieder an der Tür und Doggett trat herein, Skinner schaute ihn kurz an und nickte ihm dann zu. Er stellte sich zu Mulder, der so tat, als hätte er nichts bemerkt und Reyes, die Doggett freundlich anlächelte und er nickte, wobei er ziemlich aufgeregt war. Monica konnte die Besorgnis in seinem Gesicht sehen. Skinner erhob wieder seine Stimme: „Okay, dann werden Sie drei die Waldgrenzen mit absuchen.“ Doggett nickte und dankte Skinner wortlos, während Mulder Skinner wütend anschaute. Er wollte nicht, dass Doggett mit ihnen suchte, denn dies war, verdammt noch mal, nicht Doggetts Fall, sondern seiner und Monicas.



Sie fuhren zum Stadtrand, jedoch alle in getrennten Autos, da Mulder die Suchaktion hier leitete. Doggett fuhr mit seinem Wagen und Reyes sollte mit ein paar anderen Agenten fahren, um ihnen auf dem Weg den Fall noch mal zu erläutern, was sie relativ gern tat, denn er erinnerte sie daran, wie sie, als sie noch ein Mädchen war, ihrer besten Freundin immer die Hausaufgaben wiederholt hatte, wodurch hatte sie gelernt, wie man gut und unterhaltsam erklärte. Mulder war sauer auf Skinner, weil dieser Agent Doggett an diesem Fall mitarbeiten ließ, obwohl es eigentlich sein Fall war. Er bezweifelte ja nicht seine Kompetenz, aber dennoch nervte es ihn, dass dieser Typ mitarbeiten musste. Außerdem war er sowieso schon gereizt, da er sehr besorgt um Scully war. Wie hatte er denn zulassen können, dass seiner Scully etwas Derartiges geschah? Ja, er war nicht mehr mit ihr zusammen, aber dennoch konnte er nicht bestreiten, dass ihm noch immer sehr viel an ihr lag. Schließlich hatte er die letzten sieben Jahre als Partnerin, vertraute Freundin und später auch als Geliebte mit ihr verbracht. Das war etwas, was sie unweigerlich miteinander verband, etwas, was nicht zerstört werden konnte.



Doggett war genauso besorgt, wie Mulder. Vielleicht noch eine Spur mehr, weil er sich die Situation näher gebracht hatte, und nach dem Muster, das eigentlich keines war, war so ziemlich jede Art von Verbrechen möglich. Von Angst einjagen, bis zum Mord. Und er wusste das. Doch irgendwie glaubte er nicht, dass sie tot war. Es war aber noch zu früh, um irgendetwas zu sagen.



Sie nahmen sich alle verschiedene Teile des ersten Waldstückes vor und so kam es, dass weder Mulder noch Reyes, und auch nicht Doggett zusammenarbeiteten, sie würden sich vielleicht treffen, wenn sie im Wald waren und sich ihre Gebiete trafen, aber dennoch waren sie die Anführer einer kleinen Gruppe von Agenten, dessen Aufgabe es war, mit zu suchen.



Monica stieg aus dem Auto aus, und das erste, was sie sah, war, dass der

Boden im Wald matschig war und dass sie sich wahrscheinlich ziemlich schmutzig machen würde. Doch sie verdrängte diesen irrelevanten Gedanken schnell wieder, da sie hier eine wichtige Aufgabe hatte, die nicht darin bestand als hübscheste aus dem Wald herauszukommen. Die Luft war kalt und sehr nass, da der Himmel bewölkt war und von Zeit zu Zeit fiel kalter Regen auf die Erde, der sehr unangenehm auf der Haut war. Und wenn sie keine Handschuhe angehabt hätte, so wäre sie sicher gewesen, dass ihre Hände rot und blau vor nasser Kälte geworden wären. Es war ein, eigentlich wunderhübscher Mischwald, der aber im Moment ziemlich unheimlich aussah. Obwohl es sehr hell war und es eigentlich keinen Grund dazu gab, war Monica schaurig zumute. Sie hatte Angst. Angst vor dem, was sie schließlich finden würden. Ja, sie hatte diese Redewendung schon oft benutzt, in Bezug auf Doggetts Sohn oder auf die Suche nach Mulder, aber richtig gespürt hatte sie diese Emotion noch nie, und jetzt fühlte sie es. Ein flaues, angespanntes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit und sie musste tief durchatmen, um keine Atemprobleme zu bekommen, die ihre Arbeit beeinträchtigen würden. Jetzt verstand sie immer besser und besser, warum es hieß, dass die Angst einem den Atem nahm. Sie und ihre Truppe, die aus fünf weiteren Agenten bestand, gingen los in den Wald, und passten auf, dass sie auf dem nassen Laub nicht ausrutschten.



Doggett und Mulder rannten in den Wald, ohne auf ihr Gefolge zu achten, da es ihre Angst, ihre Besorgnis und ihre Schuldgefühle einfach nicht zuließen erst die Lage mit den anderen Agenten zu besprechen. Sie wollten nur eines und zwar sie finden und am besten vor dem anderen, dem Konkurrenten, der eine Gefahr für sie darstellte. Obwohl sich beide Männer gar nicht klar darüber waren, warum der andere jetzt hier, in diesem Moment eine Gefahr war.

Sie achteten nicht darauf, dass sie nicht ausrutschten, und nahmen die gruselige Schönheit des verregneten Waldes, der eine gewisse Märchenhaftigkeit ausstrahlte, nicht wahr. Sie rannten und nahmen absolut keine Rücksicht auf die anderen, was sich manchmal auch als fataler Fehler herausstellen konnte, doch das war ihnen jetzt egal. Es ging darum Scully zu finden.



Monica ging schnellen Schrittes und dennoch sehr aufmerksam vor. Sie hatte ihr Handy an und wartete auf einen Anruf von Milkes oder Karlsson, darauf, was sie herausfanden. Sie war sehr gespannt und hatte auch den Willen sie unbedingt zu finden, allerdings achtete sie auch darauf, was die anderen Agenten taten und sagten. Es war relativ still im Wald, doch dann sah sie, wie Agent Fiona Prass ihr einen Angstvollen Wink gab und Monica kam zu ihr. Irgendwie war hier eine Mauer im Wald, die Bäume waren dichter und wirkten irgendwie sehr angelegt. Fiona Prass, eine junge, talentierte Agentin aus der Abteilung für Gewaltverbrechen, mit rehbraunen Augen und ebenso braunen Haaren, sowie einem konzentrierten Gesichtsausdruck, bog die Äste auseinander und erschrak. Pures Entsetzten machte sich in ihrem Gesicht breit. Denn, was sie sah war nicht mehr als etwas Fassbares zu bezeichnen. Sie sah Leichen, die ordentlich nebeneinander lagen und alle noch sehr jung wirkten, sie waren noch nicht richtig verwest, und der Gestank stieg ihnen in die Nase, es war, als würden sie eine Grabkammer betreten. Da lagen all die vermissten Frauen, die wachsbleich geschminkt worden waren, nackt auf schwarzen Tüchern, die alle mit einem Symbol versehen waren. Das bunte Laub auf der Erde gab einen schaurigen Kontrast zu den Leichen ab. Manche von ihnen waren allem Anschein nach schon mehrere Wochen alt, andere erst ein paar Tage. Und es war still, denn niemand traute sich zu atmen. Reyes nicht, die noch immer angewurzelt an ihren Platz stehen blieb und sich erst wieder fassen musste. Fiona auch nicht, sie war fast starr vor Schreck. Doch es ging hier bei ihr nur um Sekunden, während Agent Lance Donald sich die Hand auf den Mund drückte und ein paar Andere Tränen in den Augen hatte. Doch Monica fasste sich wieder. „Los! Alle rennen durch die Reihen und prüfen, ob noch jemand lebt.“ Die Agenten nickten und waren schnell bei der Sache, obwohl sich niemand traute auch nur laut zu atmen oder gar nicht zu schleichen. Reyes holte ihr Handy heraus und rief Skinner an. Sie hatten die Frauen, die als vermisst galten, gefunden. Doch dann hörte sie einen kurzen Aufschrei von Agent Prass. Sie versuchte ihn zu dämpfen und Monica rannte zu ihr hin, während sie im Hintergrund ein paar Männerstimmen vernahm. Mulder, Doggett und ihre Teams. Und dann sah sie, warum Fiona aufgeschrieen hatte - Scully. Sie lag noch nicht lange da, höchstens eine Stunde und Fiona bestätigte ihr, nachdem sie ihre Hand auf Scullys Halsschlagader gelegt hatte, um ihren Puls zu fühlen, dass sie noch nicht tot war. Dann begann sie Scully in ihre Decke, auf der sie hatte sterben sollen, einzuwickeln. Ihr war klar, wie unglaublich makaber das sein musste, doch sie musste warm gehalten werden. Sie spürte, wie Scullys Herz langsam schlug und wie schwach ihr Puls war, aber sie würde es schaffen, da war Monica sich ganz sicher. Als sie sie eingewickelt hatte, betrachtete sie Scully. Sie war wachsbleich, aber auf der freien Haut waren keinerlei Verletzungen zu sehen, sowie sie auch sah, dass sie noch immer schwanger war. Man hatte ihr das Baby, ihren allergrößten Wunsch nicht genommen und Monica nickte einen Moment lang, während Fiona schon lange den Notarzt und einen Krankenwagen gerufen hatte.



Es war unheimlich still, dort an diesem Ort. Es war, als ob die Seelen, der Verstorbenen alle Geräusche dämpften, in dem sie über dieser Stätte schwebten. Doch dann hörte Monica Schüsse und Stimmen, aufgebrachte Stimmen, Doggett und Mulder hatten die Sektenführer gefunden? Ja, es wurde ihr klar: die Sekte hatte Scully hierher gebracht und ein Ritual durchgeführt, und nicht bemerkt, dass das FBI schon lange hier war. Sie waren festgenommen worden, wahrscheinlich von Mulders und Doggetts Truppen. Es war vorbei.
Rezensionen