World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Complicated

von Kjaelle

Kapitel 1

Er war allein und hatte das Gefühl, dass seine gesamte Welt zerstört war. Alles, was er sich je in seinem Leben erhofft hatte, löste sich nun mehr und mehr in Luft auf und war in dem Moment verblasst, als seine Scully ihm gesagt hatte, dass sie jetzt mit Special Agent John Doggett zusammen war und sich keine weitere Lebenspartnerschaft mit ihm vorstellen konnte. In diesem Augenblick war seine Vision, seine Hoffnung von einer Familie mit ihr, zerbrochen. Obgleich sie unwiderruflich, unbestreitbar sein Kind unter ihrem Herzen trug, war sie nun mit einem anderen Mann zusammen, der ihr den Halt gab, den sie im Moment - gerade jetzt in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft – brauchte, und von dem sie wohl glaubte, dass Mulder nicht im Stande war ihr diesen zu geben. Ja, er war tot gewesen und sie hatte an seinem Bett gesessen und gebetet, dass er wieder erwachen möge, aber dennoch war sie zu diesem Zeitpunkt schon mit einem anderen Mann zusammen gewesen. Mulder glaubte, dass Scully sich wahrscheinlich selbst nicht sicher war, wer der Richtige für sie war, dennoch fühlte er sich zutiefst verletzt, wegen dieser Bindung, die zwischen ihm und Scully herrschte, und die ihm das Geschenk gemacht hatte, dass er Scully besser kannte, als sonst irgendjemand auf der Welt und vor allem besser als der Neue, der nun seine Stelle in vielen Belangen einnahm. Er war überflüssig geworden, bei den X-Akten, in Scullys Leben und überhaupt. Ja, er war von Aliens entführt worden, galt als tot und war auf wundersame Weise wieder zum Leben erweckt worden - was er Scully zu verdanken hatte, da sie ihn mit einer Antivirentherapie gerettet hatte. Dennoch war ihm ihre Motivation nicht ganz klar. Wieso wollte sie ihn denn am Leben wissen, wenn ihr sowieso nichts mehr an ihm lag? Im war bewusst, dass diese Formulierung etwas hart gewählt war, aber warum hatte sie das getan? Aus Freundschaft? Oder weil sie nicht mit dem Gedanken leben konnte, dass er tot war und sie etwas hätte tun können?

Er wusste es nicht und eigentlich wusste er gar nichts mehr. Weder, was er fühlen, noch, was er denken sollte. Denn dieses Ereignis hatte ihn, wie jeden anderen Menschen wahrscheinlich auch, aus der Bahn geworfen. Und wenn er daran dachte, wie ihn der Gedanke an sie, bis zum letzten Atemzug am Leben gehalten hatte, so fragte er sich, wie er nur so ein Narr gewesen sein konnte? Wie hatte er nur glauben können, dass sie ihm treu bliebe, wenn er als vermisst, oder sogar als tot galt. Er hatte zwar in seiner Vision, gesehen, dass Scully sich Sorgen um ihn gemacht, und ihn beweint hatte - was sie ja auch getan hatte, bis sie begriffen hatte, dass sie ihr Leben wieder in die Hand nehmen musste, um glücklich zu werden - doch das kam alles viel schneller als geplant. Und sie hatte sich verliebt, woran ja nichts Verwerfliches ist. Nur die Sache, dass Mulder jetzt wieder da war, brachte ihre Welt durcheinander, und das war auch mit Sicherheit für sie nicht leicht. Und eigentlich konnte er es auch nachvollziehen, aber dann musste er an die Schmerzen und das Leiden denken, das ihm während seines gesamten Lebens widerfahren war, und das waren nicht nur die letzten Monate. Denn das einzig wirklich Schöne, an das er sich erinnern konnte, war seine Zeit mit Scully. Als er sich darauf verlassen konnte, dass er jemanden hatte, dem etwas an ihm lag, der auf ihn wartete und ihm sagte, dass er nicht allein war. Doch auch das war ihm nun genommen worden. Aber warum? Was hatte das alles zu bedeuten? Er wusste es nicht und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen, denn das Einzige, was ihm in dieser Richtung noch etwas ausmachte war, ob Scully glücklich war. Und sie sollte glücklich sein. Egal wie, egal mit wem.



Aber er musste weiterleben, ohne sie in seinem Leben. Und er wollte sie auch nicht unglücklich machen, in dem er sich nun zu sehr in ihr Leben einmischte, um darum zu kämpfen, der Vater des Kindes sein zu dürfen. Irgendwie machte das für ihn keinen Sinn mehr, da das, was er wirklich wollte, vergeben war. Denn er konnte Scully nicht zurückerobern. Er wollte eine Frau, die ihn dafür liebte, was er war und nicht wegen irgendwelcher Oberflächlichkeiten, die in seinen Augen sowieso unwichtig waren. Doch nun musste er sich erstmal in seinem Leben wieder finden, auch wenn es nicht das Leben war, was er sich schon immer gewünscht hatte. Mit vierzig, allein ohne eine Frau, oder einen Partner an seiner Seite, ohne eine Aufgabe - bis auf die, unermüdlich die Wahrheit zu suchen. Das war sein Leben, aber eigentlich war auch er sich sicher, dass die Sonne auch über seinem Gemüt wieder aufgehen sollte. Irgendwann.



Er zog sich um, denn er wollte nach Draußen gehen, um zu joggen, sich seine Wut, seine Verletztheit aus den Beinen zu laufen, bevor er noch etwas zerstörte. Die Leuchtkraft war in seine Augen zurückgekehrt, aber es war nicht die alte Kraft, die seine Motivation, seine Leidenschaft zeigte, nein, das war die Kraft der Abgeklärtheit. Und das war er - mehr als je zuvor. So lief er durch die Straßen, ohne ein Ziel, und hätte er sich nicht im Zaum gehalten, so wären ihm dir Tränen über seine Wangen gerannt. Augenblicklich wollte er das jedoch nicht, denn er war ein Mann und musste so mit seinen Gefühlen fertig werden, ohne dieses Geheule, das aber dennoch zu seinem Leben dazugehörte, wie das Lachen, dass an schönen Tagen seine Kehle herauf rann. Aber seine Verletztheit wollte er nicht zeigen, nein, auf keinen Fall, denn das wäre ein Sieg für sie. Sie zerstörte ihn auf diese Weise, auch wenn sie das nicht wollte und niemals auf seinen Gefühlen hatte herumtrampeln wollen. Die kalte Dezemberluft stieg ihm in die Nase. Er spürte, dass bald der erste Schnee fallen würde, aber momentan war alles grau in grau, was seiner Stimmung entsprach; so rannte er, und seine Turnschuhe klatschten auf den Asphalt des Weges. Irgendwo in der Nähe hörte er Kinder, die auf einem Spielplatz spielten und ihren Spaß hatten, trotz des Wetters. Er lief und lief, und als er schon länger als zwei Stunden gelaufen war, setzte er sich auf eine Parkbank, und schaute, nein, starrte in die Ferne, die so unendlich schien, hinauf in den bewölkten Himmel, der, würden die Wolken wegziehen, einen Hauch von Ewigkeit ausstrahlte. Die Bank war kalt und feucht, doch das interessierte ihn nicht. Er schaute weg und wollte seinen Gefühlen entfliehen, in unbekannte Weiten und Dimensionen, in denen er schwebte und frei war. Er allein in seinen kühnsten Träumen, ohne Grenzen, ohne Regeln. Doch dann riss ihn eine weibliche Stimme aus seinem Tagtraum. „Agent Mulder?“, fragte sie zögernd. Er drehte seinen Kopf und blickte in das Gesicht einer hübschen Frau, mit geheimnisvollen braungrünen Augen und dunkelbraunen Haaren, die ihr bis auf die Schultern fielen. Wachsam musterte sie ihn und er ließ seinen Blick kurz schweifen; sie war etwa zehn Zentimeter größer als Scully, und hatte eine gute, sportlich wirkende Figur, die trotzdem sehr weiblich war. Sie trug einen dunkelroten Wintermantel, der ihr eine gewisse Rassigkeit verlieh. Und, was vielleicht am wichtigsten war, sie lächelte ihn aus vollem Herzen an. Er bemerkte schon jetzt, beim ersten Treffen, dass diese freundliche Fröhlichkeit von innen heraus kam. „Kenne ich Sie?“, fragte er vorsichtig, und sie schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Eigentlich nicht, . . . als ich sie das letzte Mal gesehen habe, da waren Sie . . . tot.“ Mulder grinste sie an, und fragte sich, wie er sich daran denn bitte erinnern sollte. „Ja, ich schätze, dass zu diesem Zeitpunkt mein Gedächtnis außer Kraft war, aber trotzdem schön Sie zu treffen. Dann sind Sie also Agent Reyes?“ Sie nickte grinsend und meinte dann mehr zu sich selbst. „Dann haben Sie ja unseren Bericht gelesen.“ Mulder schaute sie an und witzelte, „Hab aber schon besseres gelesen.“ Lächelnd fuhr sich Monica Reyes mit ihrer rechten Hand über den Kopf, als wolle sie die Haare aus dem Gesicht streichen. „Wie geht es Ihnen?“ Mulder verstand. Diese Frau wollte nun wissen, wie es einem Auferstandenen ging und eigentlich hatte er auch mit einem unverbindlichen Es geht mir gut antworten wollen, aber diese Frau verdiente, in seinen Augen, mehr als eine Standartantwort. „Es geht, und wie Sie sehen, war ich gerade Laufen. Aber wie geht es Ihnen und was machen sie hier in Washington? Sie leben doch normalerweise in New Orleans, oder?“ Monica nickte und lächelte dann, im Begriff zu antworten. „Ja, das ist auch so, aber im Moment bin ich hier in Washington an einem Fall dran. Es geht um Entführungen in Verbindung mit Morden und Missbräuchen. Wir vermuten, dass sie aus religiöser Überzeugung verübt werden. An jedem Tatort hinterlassen die Entführer eine Bibel, in der diese Stelle markiert ist. Was bleibt zu alledem noch zu sagen? Gott selber ist für uns, wer will sich dann gegen uns stellen? (Römer, 8, 31) Das ist eine Art Ritual, und deswegen bin ich bei diesem Fall. Es geht um Ritualverbrechen, die von einer Sekte begangen werden. Diese Gruppe ist überzeugt, dass das, was sie tun, Gottes Wille ist.“ Mulder, der noch immer saß, antwortete ihr: „Ja, davon habe ich gehört, aber was machen Sie dann hier im Park?“ Reyes atmete tief ein und schaute ihn dann ernst an. „Dasselbe wie Sie wahrscheinlich auch: ich gehe spazieren, um meinen Kopf wieder freizubekommen, sonst würde ich wahrscheinlich durchdrehen.“ Wieder stimmte er ihr zu und meinte dann, bitter lachend: „Das Gefühl kenne ich, aber ich habe mir nie die Zeit genommen, um wieder frei zu werden, ich bin dann . . . besessen.“ Er redete in einem sehr abgeklärten Tonfall, so dass Monica merken musste, wie es ihm wirklich ging, auch wenn sie nicht zuordnen konnte, woher dieser Zustand kam. Kurzerhand setzte sie sich zu ihm auf die Bank; sie war neugierig und fasziniert von diesem gutaussehenden Mann, dessen Augen so melancholisch in die Welt schauten. „Was ist wirklich los? Ist das Leben so schwierig, wenn man tot war?“, fragte sie, während sie ihn wachsam musterte. „Was soll schon los sein?“, gab er etwas patzig zurück, doch Monica ließ sich nicht einschüchtern. „Ich weiß es nicht, aber irgendetwas bedrückt sie sehr. Ich habe Ihren leeren Blick gesehen. Also, was ist los?“ Mulder nickte und ehrlich gesagt hatte er auch keine Lust, lange herumzureden, zumal ihm diese Frau auch sehr gefiel. Sie war attraktiv, intelligent und sehr freundlich. „Wenn Sie es wissen wollen: Agent Scully ist mit Agent Doggett zusammen.“ Monica, die bis eben noch sehr interessiert zugehört hatte, nahm nun einen ungläubigen Gesichtsausdruck an. „John und Dana? Wollen Sie mich verarschen?“ Mulder schüttelte den Kopf und sagte bitter. „Nein, will ich nicht. Ich meine immerhin bekommt Scully in zwei Monaten mein Kind und nicht das von Agent Doggett.“ Ihr Mund stand noch immer offen, bis sie die Augen schloss, auf den Boden starte und tief einatmete; denn auch sie war, in einer gewissen Weise verletzt, da sie mit Agent Doggett zusammen gewesen war, und ihr auch heute noch viel an ihm lag. „Okay, jetzt verstehe ich“, murmelte sie und Mulder nickte. „Aber was ist mit Ihnen? Kennen Sie Agent Doggett gut? Langsam drehte sie ihren Kopf und ihre Augen nahmen einen anderen Glanz an. „Ja, ich kenne ihn sehr gut.“ Mehr brauchte sie nicht zu sagen, denn Mulder verstand sie auch so. Diese Frau war mit Agent Doggett zusammen gewesen und nun konnte auch sie es nicht fassen, dass es so gekommen war. Nach einer kleinen Weile der Stille, sprach sie weiter. „Und was sagt das FBI dazu?“ „Im Moment gar nichts, da Scully im Mutterschutzurlaub ist.“ Sie nickte und tastete sich herüber zu seiner Hand, die sie umschloss und die sich so gut anfühlte. Mulder war von der leichten, aber dennoch recht intimen Berührung etwas überrascht, was er sich jedoch nicht anmerken ließ, und er verfestigte den Griff. Es fühlte sich einfach nur gut an, die weiche Hand einer Frau zu halten, die ihm augenblicklich ehrliche, von Herzen kommende Emotionen schenkte, die weder gekünstelt noch gespielt waren. „Meinen Sie, dass die beiden glücklich miteinander sind?“, fragte Reyes leise und Mulder schaute sie an, als würde er wissen, was sie wirklich meinte. Doch sie starrte auf ihre umschlossenen Hände, als wolle sie sagen, dass sie schon viel weiter gegangen waren und dass die Beantwortung dieser Frage wohl eine Kleinigkeit sein musste. „Ich hoffe es sehr für die Beiden, aber ich kenne Agent Doggett nicht.“ Sie nickte und fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. „Doch, ich kenne ihn, er ist ein guter Mann, wissen tue ich aber auch nichts. Wahrscheinlich vergöttert er sie im Moment, denn eine hochschwangere Frau verwöhnt man doch immer und ihr gefällt das bestimmt sehr. Aber irgendwie sind die beiden sich sehr ähnlich, vielleicht auch zu ähnlich.“ Mulder wusste nichts hinzuzufügen, da diese Frau Recht hatte. Nach allem, was er gelesen und gehört hatte, waren Doggett und Scully sich recht gleich, aber ob das eine Garantie für eine gute Beziehung war? „Ich friere hier gleich fest, was halten Sie davon, wenn wir ein Stück spazieren gehen?“ Zum zweiten Mal riss sie ihn aus seinen Gedanken, was ihm sehr gefiel, obgleich er ihnen auch gern weiter nachgehangen wäre. „Ja, gehen wir ein Stück“, pflichtete er ihr bei. Sie standen auf, wobei sie die Verbindung ihrer Hände lösten. „Glauben Sie an die Bestimmung, dass zwei Menschen unwiderruflich zusammen gehören?“ Er fragte bedacht, sodass sie die Frage nicht missinterpretieren konnte. „Eigentlich ja“, war ihre leise Antwort. „Aber bevor man den Partner fürs Leben findet, gibt man sich oftmals einer Vielzahl von anderen Romanzen hin.“ Verträumt schaute er sie an, als sie durch den Park gingen und auf die kahlen Bäume starrten, doch dann blitzten seine Augen auf, als hätte er den tieferen Sinn ihrer Antwort verstanden. „Was wollen Sie damit sagen? Dass ich denke, Agent Scully und ich gehören zusammen, wir es nur nicht sehen?“ Sie schüttelte den Kopf und schaute ihn verschmitzt an. „Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, als wir nach Ihnen suchten. Da gab es eine sehr starke Verbindung zwischen Ihnen beiden, und die existiert noch immer, aber wie schon gesagt; Umwege machen das Leben nur spannender und vielleicht täusche ich mich ja auch. Außerdem habe ich nur geantwortet. Wer so fragt, der bekommt bestimmt keine Ja oder Nein Antwort.“ Mulder nickte und er verspürte die Lust, diese Lady durchzukitzeln und ein bisschen Spaß mit ihr zu haben. Sie war niedlich, und sagte trotzdem ihre Meinung, auch wenn es wohl nicht immer das Beste für sie war. Er spürte eine gewisse Spannung, die zwischen ihnen herrschte. Sie war recht leidenschaftlich und irgendwie sehr tiefgehend. Doch dann schaute Monica auf die Uhr und erstarrte: „Hui, ich muss los, die Verbrecher warten nicht“, doch Mulder schaute sie nur an und nahm ihre Wangen zärtlich in seine Hände. Sie blickte ihn nur wartend an es war zwar ein überraschter Ausdruck in ihrem Gesicht, doch er konnte erkennen, dass sie nichts dagegen hatte und so näherte er sich sanft ihren Lippen, um ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund zu drücken. Doch in diesem Moment kam es anders. Monica zog ihn mit viel Gefühl zu sich heran und schlang ihre Arme um seine Hüfte, um dann immer weiter nach oben zu wandern, bis sie an seinen Schultern angekommen war. Überrascht von ihrer Courage begann er nun sie leidenschaftlich zu küssen, doch sie stieß ihm hungrig entgegen, als könne sie es nicht erwarten. Verspielt tanzten ihre Zungen im Munde des Anderen, erkundeten diesen und zogen zurück, um wieder von vorn zu beginnen. Es prickelte zwischen ihnen und Monica hatte das Gefühl zu schweben, von Zuneigung überrannt zu werden und dann löste sie sich langsam. Mulder war klar, dass dies alles eigentlich viel zu schnell ging. Diese Frau kannte er seit einer halben Stunde und sofort kam es zu einem Kuss. Warum? Er hatte das Gefühl, als hätte er eine Person getroffen, die ihm ähnlicher war, als er es je zugeben würde. Ähnlicher, als es das Leben zulassen konnte, als alles, was er je gefühlt hatte. Scully war sein Gegenpol und diese Frau, die nun vor im stand, und die ihn geküsst hatte, war ihm so ähnlich, aber auch wieder ganz anders. Er verstand es nicht, aber er sah ihr in die Augen und erkannte sie. Ihre Gedanken lagen ihm offen, und sie schaute ihn ernst an und begann dann mit sanften Worten zu sprechen. Doch er konnte erkennen, dass sie in diesem Moment nicht so locker war, wie sie es beabsichtigte. „Tut mir leid, ich glaube das war jetzt zuviel“, murmelte sie, aber ihre Augen strahlten und er konnte den ungestümen Teenager in ihr erkennen, der sie einst gewesen sein musste. Mulder schüttelte den Kopf, „Warum? Ich habe gesehen, dass es aus dir heraus floss, aus deinem Herzen, und du bist deinem Herzen gefolgt, Monica. Was soll daran falsch sein?“ Ihr Blick senkte sich für eine kurze Zeit und dann schaute sie ihm fest in die Augen. „Ich wollte dich nicht bestürmen, es war vielleicht nicht richtig, das zu tun. Ich wollte dich zu nichts zwingen.“ Mulder legte ihr die Hände auf die Schultern, „Hey, ich habe doch angefangen, in dem ich dir einen Abschiedskuss geben wollte. Wenn, dann war es meine Schuld, außerdem bin ich erwachsen genug, um nur das zu machen, wozu ich bereit bin, okay?“

„Manche Umwege sind es wirklich wert, gemacht zu werden“, platzte sie ihm fast ins Wort und ihre Augen strahlten soviel Natürlichkeit aus, dass Mulder lachen musste. Endlich eine Frau, die zu dem stand, was sie fühlte.
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