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Vergiss mich nicht, Dana!

von BnScully

Kapitel 4

* * *



Ich war diejenige, die am nächsten Morgen, als erste wach war und es war auch ein unbeschreibliches Gefühl, wach zu sein und in ihren Armen zu liegen. Es war so ruhig – so wunderschön und alles schien für mich immer noch wie ein Traum, obwohl ich es nach der letzten Nacht eigentlich besser wissen sollte ... ich lächelte. Letzte Nacht. Andrea und ich – nur wir zwei ....



Haut an Haut, zwei sich regelmäßig bewegende Körper nebeneinander, eng aneinander geschmiegt ... es war wie im Himmel – zumindest musste es dort so sein, wenn der Himmel wirklich so schön war, wie man sagte.



Ich roch den süßen Duft ihrer Haut, betrachtete ihr Gesicht, wie wunderschön sie doch war, selbst wenn sie schlief ... dann küsste ich sanft ihre linke Hand und aus den Augenwinkeln nahm ich ihr Augenblinzeln wahr.



„Oh – tut mir Leid – ich wollte dich nicht wecken!“, versuchte ich mich zu entschuldigen und strich sanft mit einem Finger über die Stelle, die ich eben noch geküsst hatte.



„Das macht doch nichts ...“ Sie gab mir einen Kuss auf meine Nase.



„... irgendwann wäre ich so oder so aufgewacht und ob es nun 10 Minuten früher oder später ist, ist doch egal – so hab ich wenigstens mehr von dir.“



Ich drückte sie näher an mich, um ein wenig ihrer Wärme abzubekommen.



„Letzte Nacht – das war so wundervoll ...“, flüsterte ich und sah ihr dabei direkt in die Augen.



„Das war mein Ziel ... ich wollte, dass es für dich unvergesslich wird ...“



„Das ist – niemals werde ich vergessen, wie gut es war ... wie ‚richtig’ ...“





Und die Erinnerungen bleiben.

Ich machte damals zwar nicht mit ihr meine erste Erfahrung, doch

es war das erste Mal mit *ihr* ... und das war etwas Besonderes.



Sie gab mir damals mehr, als es bis jetzt jemals ein Mann

getan hat, doch Liebe baut nicht auf Sex auf, deshalb

war Andy die einzige Frau in meinem Leben –

Ich habe es ihr und mir geschworen.

Niemals würde eine andere an ihre Stelle treten –

Sie war einzigartig, in all ihrem Dasein –

Man konnte sie nicht auswechseln,

schon gar nicht gegen einen Mann.



Andy war meine große Liebe –

Die Liebe, die ich lieben durfte, doch sie war nicht bestimmt.

Unsere Liebe war mehr als nur Liebe ...

Sie war etwas, was man nicht benennen konnte,

doch sie existierte – sehr intensiv sogar.



Seit dem damaligen Wochenende, das wir miteinander bei ihr verbracht hatten, gab es für uns beide nie wieder eine so ‚freie’ Gelegenheit ... dennoch waren wir frei – wir gingen oft in eine verlassene alte Hütte im Wald, oder an unseren Platz – bei dem wir schon so viel erlebt hatten – so auch diesmal.



Diesmal hatte keiner den anderen an unsere Stelle gebeten, diesmal gingen wir einfach so hin – die ganze Woche war nicht allzu gut gelaufen, für sie sowohl als auch für mich und das Wetter gab seinen Rest dazu – es regnete, schon die ganze Zeit.



Andy und ich saßen auf der Bank, auf einer Decke, da alles durchnässt war und wir schwiegen. Niemand sagte etwas – die Stimmung war seltsam, sehr seltsam. Es lag etwas in der Luft und schon in der nächsten Sekunde, würde ich erfahren, WAS es war ..



„Dana – ich will es dir gar nicht sagen, doch ... ich muss, und ich weiß, dass es bei dir nicht anders sein wird – denn das Schulende rückt näher und näher, es sind, nur noch ... vier Wochen ...“



Ich schluckte. Schulende – genau. Schulende, das bedeutete Abschied, nicht nur von dieser Stadt, auch von Andy ... wir beide würden aufgrund unserer Familien die Stadt verlassen müssen, unsere Väter waren beide wieder wo anders stationiert worden. Auch ich hatte erst vor wenigen Tagen davon erfahren – ein Grund mehr, warum diese Woche einfach schrecklich war.



Ich blickte sie stumm an, hielt ihre Hand fast automatisch fester.



„Mein Vater hatte es mir gestern gesagt ... in 4 Wochen, bin ich hier weg, weg von DIR, ich wünschte .... es wäre anders, doch ...!“ Sie sprach nicht weiter und versuchte sich zu sammeln.



Auch wenn mich diese Lage selbst erschütterte, bewunderte ich ihren ‚Mut’ den sie bewies, es mir hier und jetzt offen zu sagen.



Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und lehnte ihn an meine Schulter, aber ich konnte mich nicht rühren, ich war wie gelähmt – ich wollte das nicht hören, ich wollte nicht wissen, dass das alles hier in 4 Wochen vorbei sein würde ... 4 Wochen ... 28 Tage ... prompt ließ ich ihre Hand los und sie sah auf.

Doch ich starrte nur gerade aus und bevor sie zu Wort kam, rannte ich schon, ich wollte weg, einfach weg – ich wollte den Gedanken loswerden, wollte dass ihn der Regen einfach so davon spülte. Ich lief und lief da hin, wo eine freie Stelle war, wo der Regen ganz wahllos auf die Erde prasselte und nicht von Bäumen aufgehalten wurde.



Ich hatte nichts vor Augen, ich hatte kein Ziel ... laufen, einfach laufen ...



„Danaaaaaaaaaaaaaaa ...“, schrie sie ... Sie schrie mir hinterher und ich hörte ihre schnellen Schritte ein paar Meter hinter mir und ich blieb tatsächlich stehen, mitten im Regen – sank auf den Boden und brach in Tränen aus.

Alles herum war mir egal, der Regen, der kalte Boden unter mir – einfach egal.



Bis ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte und eine liebliche Stimme, die ganz außer Atem zu mir sprach: „Dana – hör mir zu, bitte steh auf!“



Irgendwie folgte ich ihren Anweisungen und sie packte mich sanft an den Schultern, sah mir in die Augen, als sie zu mir sprach. „Süße – hör zu, es tut mir Leid – nein, es tut mir nicht Leid, dass ich es dir gesagt hab, denn ... du wirst merken, dass es besser war, auch wenn es jetzt so unendlich schwer erscheint ...“



Sie war wieder die Stärkere von uns, keine Träne, nicht einmal die Spur einer bereits vergossenen ...



„Ich will nicht, dass wir beide hier wegziehen, ich will dich nicht ‚verlassen’ und ich will nicht, dass das jemals zwischen uns endet ...“



Jetzt brauchte sie keinen Blickkontakt mehr, sie nahm mich einfach in die Arme und drückte mich fest an sich. Sie machte eine kurze Pause, ehe sie mir ins Ohr flüsterte: „Denkst du denn, ich kann oder will das? Ich kann dich genauso wenig gehen lassen, wie du mich, doch es gibt keinen anderen Weg und das wissen wir – auch du. Aber unsere Liebe ist stark genug, weder Zeit noch Raum sind imstande, diese zu unterbrechen. Wir zwei gehören zusammen ... wie der Mond zur Nacht oder die Sonne zum Tag ... und selbst wenn wir unendlich viele Kilometer voneinander entfernt sind, werden wir uns weiterhin lieben, dieses Band zwischen uns, wird immer weiter bestehen, egal wo wir sind. - Ich liebe dich, das weißt du und nichts und niemand kann etwas daran ändern – und darum werden wir zwei die letzten 4 Wochen bis in das kleinste Detail genießen, wir werden das beste daraus machen um nachher wie zwei Liebende auseinander zu gehen, die sich sicher sein können, dass ihre Liebe weiterhin bestehen wird ... egal wo und wann.“



Sie keuchte immer noch ein wenig, und ich spürte wie sie leicht zu zittern anfing, denn wir beide standen im offenen Regen – unsere Kleidung war durchnässt, doch das war jetzt nicht wichtig. Wichtig war nur sie – sie und ihre Worte.



Langsam gaben auch meine Tränen nach, ich schluchzte nicht mehr so wie vorhin, ich hielt sie fest, so fest ich konnte, damit ich sie jetzt noch nicht auslassen müsste, der Tag würde früh genug kommen ... viel zu früh, doch ihre Worte überzeugten mich ein wenig ... sie hatte Recht ... unsere Liebe war zu stark, als dass sie auch nur irgendjemand zerstören könnte ...



„Ich liebe dich ...“, sagte ich ihr zum aller ersten Mal und wir küssten uns – im Regen.



* * *



Die letzten 4 gemeinsamen Wochen genossen wir beide sehr, doch bereiteten wir uns von Tag zu Tag mehr auf den Abschied vor, dass es im Endeffekt nicht so schlimm werden würde für uns ... wir taten das beste, wir machten das beste aus unserem Schicksal und wir waren glücklich dabei – Andy hatte es mich gelehrt, mit allem umzugehen – Andy ... einfach nur Andy ...



Und bis heute denke ich noch an sie.

Ich denke an unsere gemeinsame Zeit damals

und frage mich dann jedes Mal,

ob sie wohl auch so intensiv an mich denken

würde, wie ich es in dem Moment tat.



Konnte sie sich überhaupt noch an mich erinnern?

War sie im Moment glücklich?

Hatte sie jemanden gefunden, die mit ihr an ihrer Seite leben würde?

Hatte sie ihre größten Wünsche jemals erfüllt?



Ich kenne bis heute die Antworten nicht,

aber das ‚Band’ zwischen uns,

existiert immer noch.

Und ich hatte mein damaliges ‚Versprechen’ gehalten



„Andy“, sagte ich, „ ... du wirst die einzige Frau in meinem Leben sein, die einzige Frau, der je mein Herz gehört und die ich je so liebe wie dich ...“



Damals umarmte sie mich, ...

Das bedeutete ihr eine Menge,

es zeigte ihr, dass ich nur sie liebte ...

sie, die einzige Frau in meinem Leben .......





Du bist der Tag,

ich bin die Sonne,

ich bringe dich zum strahlen,

du machst mich zu ‚deinem’ Licht –

wir wären nichts –

ohne einander.



Du bist die Nacht,

ich bin der Mond,

der das Licht in deine Dunkelheit bringt,

die mich dazu zwingt, jedes Mal,

über dir zu wachen.



Ohne dich, existiere ich nicht,

ohne mich, bist du nicht ‚real’

wir brauchen uns,

wir lieben uns,

bis an das Ende unserer Tage.





THE END
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