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Der Geist des Magiers

von Andre Raatz

Kapitel 4

Teil 4 - Die Gestalt mit vielen Gesichtern

"Was hat den denn gebissen?", kam es Mulder verdutzt über die Lippen.

"Er ist der Sheriff dieser Stadt, und er verkörpert das Gesetz! Es ist seine Pflicht diese Provinz zu schützen - auch wenn das leicht merkwürdig war!", setzte Scully nach.

Auch wenn Scully nicht an Übernatürliches glaubte, war der voran gegangene Vorfall ihr nicht sehr geheuer. Zudem hatte sich in diesem Moment auch der Begleiter der beiden wieder eingesetzt. Regen ließ beide vollkommen durchnässen.

"Warum verwundert mich das jetzt nicht?", seufzte Scully lustlos mit einem Blick zum Himmel.

"Wir sollten eine Unterkunft für die kommende Nacht suchen, Scully! Ich meine, wir hatten für heute genug zum Grübeln", brach Mulder sofort einen anstehenden Konflikt zwischen ihm und Scully ab.

"Jedoch sollte diese Unterkunft nicht in diesem Viertel sein und vor allem nicht wieder in einer Scheune! Ich habe keine Lust und Zeit mich mit diesem physisch gestörten Sheriff noch einmal abzugeben!", ärgerte sich Scully vollkommen unnötig.

Was die beiden nicht bemerkt hatten, war, dass der Sheriff sie die ganze Zeit über von sicherer Entfernung beobachtet hatte. Dieser sah jedoch nicht aus, als wollte er sich nur um die Sicherheit der Stadt kümmern. Er bündelte eine böse Energie um sich, die nicht gerade zur Einladung rief.

"Haben Sie vor, morgen ins Viertel zurück zukehren, Mulder?", fragte Scully total übermüdet.

"Ja! Ich habe so eine Vorahnung, dass der Sheriff auf uns warten wird. Dazu hat er mir noch zu normal gewirkt. Als hätte er etwas vor?!", entgegnete Mulder nachdenklich.

"Sie wollen wirklich diesem Irren noch einmal gegenüber stehen? Was sollte uns das helfen?" Scully war plötzlich wieder hellewach.

"Mein Verstand sagt mir, dass er etwas mit den Geschehnissen zu tun hat! Auch wenn ich mich jetzt da irre, bin ich der festen Überzeugung ein Leuchten in seinen Augen gesehen zu haben!", sprach Mulder stockend und tief konzentriert.

"Sie glauben doch nicht, das der Behüter der Stadt, seiner eigene Heimat schaden würde und wohlmöglich seinen Angehörigen?", fragte Scully unsicher, aber mit einem stechenden Blick Richtung Mulder.

"Und wenn es jetzt gar nicht ein Mensch ist, sondern nur eine Macht, die die Fähigkeit hat andere Gestalten anzunehmen?! Dies würde zumindest einiges erklären, Scully!", dann verstummte er.

"Ihre Theorie bereitet mir jetzt schon Kopfschmerzen!", scherzte Scully.

"Oh mein Gott, Scully! Soll ich einen Arzt rufen?", schreckte Mulder aus seiner vorübergehenden geistigen Abwesenheit auf.

"NEIN, Mulder! Das war doch nur eine Floskel. Alles in Ordnung!", beruhigte Scully ihren konfusen Partner.

+++

Am kommenden Morgen machte Mulder sich dann schon früh auf den Weg ins Zentrum. Er erhoffte sich somit mehr Zeit für Ermittlungen, aber da hatte er sich verkalkuliert. Bereits am Anfang des kleinen Kirchplatzes wartete wie erwartet der Sheriff. In diesem Moment floss keine gute Aura über den Platz. Im Gegenteil, eine düstere Nebelwand ergoss sich weit über die Grenzen der Innenstadt.

"Ich habe Sie hier erwartet!", versuchte Mulder langsam Informationen zu erhalten.

"Sollten Sie nicht diese Stadt verlassen?", entgegnete eine tiefe Stimme aus dem Nebel.

"Es stehen noch Fragen bezüglich der unnatürlichen Vorfälle offen!" Kurz stockte Mulder und beobachte die Reaktion der ihm gegenüber stehenden Person, dann aber fuhr er fort, "und Sie sind der letzte Bewohner, der noch nicht verhört wurde. Daher habe ich ein paar spezielle Fragen an Sie."

"Sie sollten verschwinden! – Jedoch haben Sie dieser meiner Aussage nicht gehorcht!" Langsam öffnete sich der Nebelschlick vor Mulders Augen.

"Dafür haben Sie nun die Konsequenzen zu tragen! Bereiten Sie sich auf einen schnellen Ortwechsel vor, Mr. FBI! Widerstand ist zwecklos!" Ein helles Licht ließ die Gegend um den Kirchplatz so schnell erleuchten, wie dies auch schon wieder verschwunden war. Aber nicht nur das Licht war verschwunden, auch von Mulder fehlte jede Spur.
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