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Painful Truth

von Ale

Kapitel 1

Maggie Scullys Haus Baltimore 09.57 Uhr 4 Tage nach Scullys Entlassung aus dem Krankenhaus.



Scully saß bei ihrer Mutter in der Küche und starrte in ihren Kaffee.

Sie war seit gestern Abend hier, weil sie die Einsamkeit bei sich nicht aushielt. Außerdem hatte sie den Drang verspürt, mit jemandem über ihre Sorgen zu reden. Maggie wusste nichts von Scullys und Mulders Beziehung und Dana war sich nicht sicher, wie sie es aufnehmen würde. Mit Sicherheit würde sie sich freuen, doch über den jetzigen Stand ihrer Tochter würde sie nicht sehr glücklich sein.

,,Hey Schätzchen.‘‘

Maggie strich ihrer Tochter über die Schulter und riss sie somit aus ihren Gedanken.

,,Was ist denn los?‘‘, fragte Maggie sanft und sah ihre Tochter durchdringend an.

,,Nichts’’, log Dana und griff schnell nach ihrer Kaffeetasse.

,,Deine Augen sagen aber was ganz anderes. Darin sieht es aus, als ob es die ganze Zeit regnen würde.’’

Scully biss sich auf die Unterlippe und beschloss ihrer Mutter doch die Wahrheit zu sagen, sie würde es eh herausfinden.

,,Mom? Da ist was, das ich dir nicht erzählt habe‘‘, sagte Scully leise.

,,Ich wollte wirklich, aber wir hatten uns geschworen es geheim zu halten.‘‘

,,Dana, was ist los?‘‘, fragte Margaret und ihre Stimme zitterte ein wenig.

Scully fuhr mit einer Hand über die Linien im Holztisch, die andere hatte sich in ihren Haaren verfangen.

,,Hat es was mit deiner Entführung zu tun?‘‘

Scully schüttelte den Kopf.

An ihre Entführung hatte sie noch gar nicht gedacht, aber jetzt hatte sie andere Sorgen.

,,Dana! Bitte, sag mir was los ist!‘‘

,,Er hat mit mir Schluss gemacht‘‘, schluchzte Scully und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Maggie nahm Scully in die Arme und streichelte ihr über den Rücken.

Scully schluchzte immer heftiger und Maggie hatte das Gefühl ihr Herz würde zerbrechen. Es stimmte sie immer traurig Dana weinen zu sehen, aber diese Verzweiflung zu spüren war für sie fast unerträglich.

Nach einer Weile hatte sich Scully wieder gefangen und wischte sich mit den Ärmeln ihres viel zu großen Pullovers die Tränen aus dem Gesicht.

,,Wer?‘‘, fragte Maggie vorsichtig und ahnte schon die Antwort.

,,Mulder‘‘, schniefte Scully.

Maggie schloss die Augen und gab Dana einen sanften Kuss auf die Stirn.

,,Du warst mit ihm zusammen?‘‘

Scully nickte und meinte: ,,Ein bisschen mehr als einen Monat und er hat mir einen Antrag gemacht.‘‘

,,Schätzchen, das tut mir so leid!‘‘

Maggie drückte Scullys Hand.

,,Was ist denn passiert?‘‘

,,Er hat gesagt, es sein zu gefährlich für mich, wenn wir zusammen sind.‘‘

Maggie schüttelte den Kopf und seufzte.

,,Da ist aber noch was‘‘, sagte Scully.

Maggie hob eine Augenbrauen.

,,Lass mich raten! Du bist schwanger‘‘, meinte sie.

Scully senkte den Kopf und nickte.

,,Woher weißt du das?‘‘

,,Ach Kleines! Ich bin deine Mutter.‘‘

,,Es tut mir leid, Mom. Ich wollte es dir wirklich sagen, aber...‘‘

,,Schon gut! Mach dir da mal keine Sorgen! Ich bin nicht so nachtragend wie du.‘‘

,,Ich bin nicht nachtragend‘‘, sagte Scully und setzte einen Schmollmund auf.

Maggie musste grinsen. Dana sah mit diesem Gesichtsausdruck genauso niedlich aus wie früher. Damals konnte ihr Vater ihr nichts abschlagen, als sie ihn so anguckte.

,,Was ist?‘‘, wollte Scully wissen.

,,Ach nichts. Was willst du jetzt machen? Weiß Fox schon, dass er der Vater ist? Er ist doch...‘‘

,,Ja, ist er. Aber ich werde es ihm nicht sagen‘‘, sagte Scully trotzig.

,,Was? Dana, du musst! Er hat ein Recht darauf!‘‘

,,Nein! Er hat mich verlassen!‘‘, rief sie wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch.

,,Ich weiß, dass es nicht leicht ist allein zu sein. Es gibt so vieles zu verarbeiten, wenn sich die Liebe von einem verabschiedet.‘‘

Maggie dachte einige Jahre zurück, als ihr Mann kurz nach Weihnachten gestorben war. Es war ihr sehr schwer gefallen weiter zu machen, doch durch die ständige Unterstützung ihrer Kinder hatte sie es geschafft und nun wollte sie ihrer jüngsten Tochter zur Seite stehen.

,,Es ist so schwer und mein Herz blickt immer wieder zurück auf die Zeit mit ihm und ich habe keinen Weg gefunden zu lernen, wie ich mich nach diesem Sturz wieder aufrappeln kann.’’

,,Du wirst sehen, du wirst es schaffen! Und wer weiß, vielleicht kommt ihr wieder zusammen.’’

,,Ich will aber nicht wieder mit ihm zusammen sein‘‘, motzte Scully.

Natürlich wollte sie das! Sie träumte Tag und Nacht davon. Aber nicht, wenn Mulder sie sitzen ließ.

,,Außerdem werde ich meine Stelle beim FBI kündigen.’’

,,Du willst doch nur von Fox weg, weil er dich so verletzt hat. Dana, es braucht seine Zeit, bis die Dinge sich wieder normalisieren‘‘, sagte Maggie.

Scully zuckte nur mit den Schultern.

,,Du darfst nicht vor deinen Problemen weg laufen! Du musst dich ihnen stellen und versuchen sie zu lösen.‘‘

,,Nein! Ich habe keine Lust mehr! Ich möchte einfach nur noch ein normales Leben! Ich werde beim FBI kündigen und mir eine Stelle als Pathologin oder so suchen.‘‘

Maggie seufzte.

Mulder musste großen Wunden hinterlassen haben, wenn Dana ihre geliebte Arbeit aufgab. Dass Scully überhaupt aufgab, war schon seltsam genug! Sie war immer eine Kämpferin gewesen, schon von klein auf. Sie hatte nie aufgegeben, auch dann nicht, wenn es ausweglos aussah. Sie hatte immer versucht neue Wegen zu finden um ihre Probleme zu lösen und jetzt wollte sie einfach das Handtuch werfen?

,,Dana. Egal, wie du dich entscheidest, ich werde immer zu dir stehen. Aber bitte, denk noch mal über alles nach.‘‘

Scully nickte.

Aber ihre Entscheidung war schon getroffen. Sie würde ihre Stelle beim FBI an den Nagel hängen. Sie würde sonst verrückt werden, wenn sie jeden Tag Mulder über den Weg laufen würde.



FBI Headquarters Washington DC 10.36 Uhr, eine Woche später



Mulder stieg in den Aufzug und drückte auf den kleinen Knopf, der ihn ins Erdgeschoss führte. Er war gerade bei Skinner gewesen, weil dieser ihn gebeten hatte, Scully davon zu überzeugen, ihre Stelle beim FBI doch nicht hinzuschmeißen.

Das kam Mulder unmöglich vor, zumal Scully nicht mehr mit ihm redete.

Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte er sie jeden Tag angerufen, doch sie war nicht ans Telefon gegangen und Mulder hatte unzählige Nachrichten auf ihren Anrufbeantworter hinterlassen.

Als Scott ihm dann gesagt hatte, dass O’Conell bei dem Haftversucht entkommen war und zwei Agenten erstochen hatte, war Mulder in Panik geraten und zu Scully gefahren. Als er bei ihr ankam, hatte sie ihm nur die Tür vor der Nase zu geschlagen und Mulder hatte ein Agentenpaar beauftragt Scully 24 Stunden am Tag zu überwachen und ihn bei jeder Kleinigkeit sofort anzurufen.

Immer noch in Gedanken stieg Mulder aus dem Fahrstuhl.

Wie sollte er denn Scully nur dazu bringen beim FBI zu bleiben? Dass sie nicht mehr mit ihm arbeiten würde, das wusste er schon, seit er mit ihr Schluss gemacht hatte, doch dass sie ganz verschwinden würde, hatte er nicht vorhergesehen.

Er wollte nicht, dass Scully ging!

Sie jeden Tag sehen zu können und wäre es nur für eine Sekunde hätte ihm gereicht und seinen Schmerz über seine Entscheidung erträglicher gemacht.

Mulder folgte seinem Schatten, bog um eine Ecke und betrat die große Eingangshalle. Seine Schritte verloren sich unter den vielen der anderen Menschen.

Er suchte nach einer Tür, einem Ausgang, wo Vergangenheit und Gegenwart miteinander klar kamen. Doch er hatte bis jetzt keinen gefunden.

Er hatte die Trennung von ihr immer noch nicht verarbeitet und würde es auch nie schaffen.

Er wusste, dass dies die sicherste Lösung war, er hasste sie aber trotzdem.

Plötzlich blieb er stehen.

Jemand beobachtete ihn.

Er hob den Blick und traf sie.

Er blickte geradeaus und verlor sich in ihren blauen Augen, die ihn wachsam beobachteten. Es war so, als ob das ganze Leben durch ihren Blick huschen würde.

Mulder sah schnell wieder zu Boden und ging weiter. Er würde so tun, als ob er sie nicht gesehen hätte. Sie würde das merken, das wusste Mulder, denn Dana Scully konnte man nicht anlügen. Aber er konnte jetzt nicht mit ihr reden.

Er hatte Angst vor ihrer Reaktion, wenn er, ausgerechnet er, Fox Mulder, der Mann, der sie verlassen hatte, ihr sagte, dass sie bei ihm bleiben solle.

Er stieß mit jemandem zusammen und wurde unwillkürlich in die Realität gerissen.

Es war Scully.

Sie war mit ihren Gedanken anscheinend auch wo anders und hatte vor Schreck über ihr plötzliches Zusammentreffen ihre Papiere fallen gelassen.

,,Hey‘‘, sagte Mulder unsicher, als er sie erkannte.

Scully sah ihn kurz an, sagte nichts und bückte sich um ihre Sachen einzusammeln.

,,Jetzt oder nie‘‘, dachte sich Mulder.

,,Ich habe gehört, dass du kündigen willst‘‘, versuchte er ein Gespräch anzufangen und bückte sich ebenfalls.

,,Ja‘‘, sagte sie knapp.

,,Warum denn?‘‘, fragte Mulder und konnte sich die Antwort schon denken.

,,Ich will wieder zurück zur Medizin.‘‘

Scully richtete sich auf und wollte gerade weitergehen, als Mulder noch einen weißen Umschlag auf dem Boden fand.

,,Du warst beim Arzt?‘‘, fragte er und blickte zu ihr auf, als er den Namen des Absenders las.

,,Ja. Gib mir jetzt bitte den Umschlag wieder‘‘, sagte Scully und wollte ihn ihm wegschnappen.

,,Ist alles ok mit dir?‘‘, fragte Mulder

,,Das geht dich nichts an!‘‘, rief sie und ging auf ihn zu, als er den schon geöffneten Umschlag aufklappte.

,,Fox, gib das her!‘‘, sagte sie und krallte ihre Fingernägel in seinen Oberarm.

Oh, sie hatte Fox gesagt.

Das war nicht gut!

Das Wort mit F benutzte sie nur, wenn sie sehr sauer war oder ihn trösten wollte. Und in diesem Augenblick wollte sie ihn mit Sicherheit nicht trösten.

Mulder riss sich von Scully los und blickte in den Umschlag, wo sich eine schwarze Folie darin befand. Als er sie rauszog, erkannte er, dass es eine Ultraschallaufnahme war.

,,Was ist das?‘‘, fragte er und drehte sich zu ihr um.

,,Bitte, gib es mir wieder‘‘, sagte Scully und Tränen traten in ihre Augen.

,,Bist... Bist du schwanger?‘‘, fragte Mulder und betrachtete die Folie genauer.

,,Bitte‘‘, keuchte sie

,,Oh mein Gott! Du bist schwanger! Und wer ist...‘‘

Scully riss ihm die Ultraschallaufnahme aus der Hand und rannte aus der großen Eingangshalle.

Mulder eilte ihr hinterher.

,,Dana! Warte!‘‘, rief er und versuchte sie einzuholen.

Scully war gerade über die Straße gelaufen und war bei ihrem Auto angelangt, als Mulder, ohne sich um den Verkehr zu kümmern, auf die belebte Straße trat.

Mulder hörte nur noch Reifen quietschen, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.



Memorial Hospital Washington DC 13.02 Uhr



Scully saß in Mulders Zimmer und tätschelte seine Hand. Der Arzt hatte gesagt, dass es nichts besonders ernstes sei. Verstauchtes Handgelenk und eine kleine Gehirnerschütterung. Mulder hätte aber Glück gehabt.

Scully musterte ihn. Wie süß er doch aussah, wenn er friedlich schlief.

Langsam begann er sich zu regen. Er öffnete vorsichtig seine Augen und sah sich um. Als er Scully erkannte, setzte er sich kerzengerade auf.

,,Wie geht es dir? Bist du ok? Wie geht es dem Baby?‘‘, fragte Mulder hektisch.

Scully sagte nichts, sie drückte ihn nur mit sanfter Gewalt wieder aufs Bett.

,,Was ist denn?‘‘, fragte Mulder.

,,Nichts.‘‘

,,Geht es dir gut?‘‘, fragte er weiter.

,,Ich glaube, die Frage ist jetzt eher, wie geht es dir?‘‘, meinte sie.

,,Ist doch egal! Wie geht es euch?‘‘

,,Gut‘‘, seufzte sie.

,,Man sollte die Autofahrer in dieser Stadt alle verklagen‘‘, brummte er.

,,Warum? Du bist ihm doch vor die Haube gesprungen.‘‘

,,Ja, und?‘‘

Scully lächelte schwach.

,,Was ist?‘‘, fragte er.

,,Du hast nichts gelernt‘‘, sagte Scully.

,,Was meinst du damit?‘‘

,,Du kannst nicht alles beschützen. Du hättest heute auch sterben können!‘‘

Mulder blickte nur auf seine Hände.

,,Bist du noch sauer?‘‘, flüsterte er.

,,Sauer? Sauer ist nicht der richtige Ausdruck!‘‘, sagte sie aufgebracht und stand vom Stuhl auf.

,,Ich weiß! Du bist immer süß‘‘, meinte Mulder und zog sie auf sein Bett.

,,Verdammt! Ich liebe und vermisse dich so schrecklich‘‘, sagte er und strich ihr sanft über die Wange.

Scully wischte sich eine Träne weg.

,,Du weißt, dass ich nur das beste für dich will‘‘, sagte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

,,Woher willst du wissen, was für mich das beste ist? Du sagst, du willst mich beschützen, kannst es selbst aber nicht.‘‘

,,Was mit mir ist, ist doch nicht so wichtig!‘‘, sagte er.

,,Doch! Für mich ist es wichtig!‘‘, schluchzte sie.

Mulder zog sie in seine Arme und wiegte sie leicht hin und her.

,,Ich wollte dich nicht verletzen‘‘, sagte er.

,,Hast du aber.‘‘

,,Ich will, dass du sicher bist! Und das geht nicht, wenn du in meiner Nähe bist. Am liebsten würde ich dich in einen goldenen Käfig stecken und den Schlüssel zerstören.‘‘

Scully schüttelte nur den Kopf und klammerte sich an sein Krankenhaushemd.

,,Und wenn du mir nie sagst, was mit dir ist, kann ich dich auch nicht schützen!‘‘

,,Verdammt! Versteh doch endlich, dass ich kein kleines Mädchen mehr bin! Ich kann gut auf mich selbst aufpassen!‘‘, fuhr ihn Scully an.

,,Aber...‘‘

,,Nein Mulder! Mir hängt es langsam zum Hals heraus, dass alle denken, ich könnte alleine nichts zustande bringen!‘‘, sagte sie wütend.

,,Das habe ich nie gedacht!‘‘, verteidigte er sich.

,,Und warum hast du dann zwei Agenten vor meine Wohnung postiert?‘‘, fragte sie.

,,Du hast es gemerkt?‘‘, fragte er verlegen.

,,Die sind so schlecht! Sie verfolgen mich sogar, wenn ich nur zum Supermarkt gehe und gestern beim Joggen habe ich sie auch gesehen.‘‘

,,O’Conell wurde nicht gefasst!‘‘, sagte Mulder ernst.

,,Wie?‘‘

,,Sie hatten ihn schon verhaftet und alles, aber irgendwie konnte er entkommen. Ich war nur besorgt. Er hätte ja noch mal versuchen können dich zu entführen.‘‘

,,Mir wird er nichts tun! Du bist jetzt derjenige, der Schutz braucht!‘‘, sagte Scully.

,,Ich kann auf mich selbst aufpassen!‘‘, sagte Mulder grimmig.

Scully nickte und sah ihn ungläubig an.

,,Ja klar!‘‘

,,Du kannst ja auf mich aufpassen‘‘, sagte Mulder und beugte sich zu ihr vor.

,,Halt! Was soll das jetzt heißen?‘‘, fragte sie und hielt ihn zurück.

,,Keine Ahnung. Ich liebe dich?‘‘, flüsterte er.

,,Nein Mulder’’, sagte Scully und rückte ein Stück von ihm weg.

,,Doch!’’, protestierte Mulder und zog sie wieder an sich.

,,Hör auf! Lass mich los.’’

Scully schob seine Hände von ihren Handgelenken.

,,Du denkst doch nicht im Ernst, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist, oder?’’

Mulder öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Scully redete dazwischen.

,,Ich will nicht von dir so behandelt werden, als ob ich eins von deinen widerlichen Videos wäre! Mal hast du Lust auf sie, mal nicht! Ich habe auch Gefühle!’’, knurrte sie und schlug ihm mit der Faust hart auf die Schulter.

,,Au! Was? Oh mein Gott! Denkst du wirklich so von mir?’’

Mulder sah sie gekränkt an.

,,Denkst du wirklich, du bist nur so was wie ein Betthäschen für mich? Entweder du bist taub, vertraust mir nicht oder du nimmst mich nicht Ernst, Dana.’’

,,Oh Mulder, ich bitte dich! Dein ich-liebe-dich kannst du dir sonst wo reinstecken! Ich glaube es dir nicht mehr!’’

,,Was?! Warum? Dana, ich...’’

,,Warum? Du gibst nie was auf! Nicht mal die Suche nach deiner Schwester, nachdem du erfahren hast, dass sie tot ist, hast du aufgegeben! Aber angeblich bin ich dir sooo wichtig, dass du nicht mehr mit mir zusammen sein willst! Warum kannst du mir nicht einfach die Wahrheit sagen?’’

,,Ach so! Ich habe dich also angelogen, weil...?’’

Mulder sah sie fragend an.

Jetzt war er aber sehr gespannt. Er wollte nämlich unbedingt wissen, warum er Scully *wirklich* verlassen hatte.

,,Du hast kein Bock ’ne Schwangere flach zu legen! Gib es doch zu!’’

,,Ach so! Ja natürlich! Du hast vollkommen recht! Bedenke aber, dass ich nichts von dem Baby wusste, als ich Schluss gemacht habe. Und jetzt, wo ich von ihm weiß, will ich vor allem dich zurück!’’ Er hielt inne, um die Wirkung seiner Aussage zu genießen.

Scully, die seine Worte offenbar nicht richtig gehört hatte, sah ihn siegessicher an und wollte gerade anlegen um ihn wieder fertig zu machen, als sie verstummte und seine Worte auf sich wirken ließ.

Sie hob langsam ihre linke Augenbraue und Mulder konnte fast die Rädchen hinter Scullys rotblonden Haaren arbeiten sehen.

Wenn Mulder recht hatte und es war so, dann hatte sie sich um sonst aufgeregt und ihm umsonst die schlimmsten Sachen an den Hals gewünscht.

Als wäre ihr hübsches, porzelan farbenes Gesicht durchsichtig, konnte Mulder die Schlussfolgerung in Scullys Schädel einrasten sehen.

Er unterdrückte ein Grinsen und mühte sich eine unschuldige Miene aufzusetzen. Und dann-

,,Shit!’’

Scully schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf.

Mulder sah das als Entschuldigung und lachte auf.

,,Lass uns nach Hause gehen‘‘, sagte er und küsste sie.

Das Gefühl ihre weichen Lippen wieder auf den seinen zu spüren, ihren süßen Geschmack zu schmecken und ihre Wärme in seinen Armen, ließ sein Herz höher schlagen.

,,Und was war mit deinen Bedenken über uns?‘‘, fragte Scully.

,,Keine Ahnung. ICH will ja wieder mit dir zusammen sein.’’

,,Und was ist mit der Gefahr?’’

,,Scheiß drauf! Wenn du es unbedingt willst, sollen sie dich doch holen! Ich finde dich immer wieder!‘‘, meinte er lächelnd.
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