World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Der Teufel

von Petra Weinberger

Kapitel #4

***

Scully hörte die nächsten zwei Tage nichts von Mulder. Er rief nicht an und ließ sich auch nicht sehen. Wenn sie bei ihm anrief, hatte sie nur seinen Anrufbeantworter dran, und sein Handy hatte er ausgeschaltet.

Schließlich gab sie es auf. Er hatte ja recht. Er mußte erst mal selbst mit sich klar kommen. Sie konnte ihn nicht einsperren. Er brauchte seinen Raum, seine Freiheit. – Doch es fiel ihr schwer, nicht ständig an ihn zu denken.

Sein psychischer Zustand war noch zu labil, die Depression noch zu stark. Scully hatte einfach Angst, daß er doch noch durchdrehen könnte und irgend etwas Unvernünftiges tat.

Sie hatte sich fest vorgenommen, ihm eine Woche zu geben. Sollte er sich bis dahin nicht gemeldet haben, wollte sie sich doch Sorgen machen.

Dabei machte sie sich bereits Sorgen, kaum das sie ihn alleine gelassen hatte. Und das war nun schon zwei Tage her.

Als sie abends vom Büro kam, fuhr sie bei ihm zuhause vorbei. Sie hielt vor seinem Haus und sah an der Fassade hinauf. Licht brannte in seiner Wohnung. Sie sah seinen Schatten an einem der Fenster vorbeilaufen.

Ihm ging es gut und er würde wieder in Ordnung kommen. Beruhigt fuhr sie nach Hause.

Es war mitten in der Nacht, als ihr Telefon klingelte. Verschlafen tastete sie nach dem Lichtschalter und blinzelte dann auf ihren Wecker. 3:25 Uhr.

Sie hatte gerade so schön geträumt. Zwar wußte sie nicht mehr, was es war, aber es war ein schöner Traum. Davon war sie fest überzeugt.

Sie schnappte sich den Hörer und hoffte, daß der Traum vielleicht später weitergehen würde.

" Scully ?" klang eine gequetschte Stimme durch die Muschel.

Scully rieb sich über die Augen und überlegte.

" Habe ich dich geweckt ?" fragte die Stimme leise.

" Mulder ?" sie war sich nicht ganz sicher.

" Ja. – Ich habe dich geweckt," war er überzeugt.

Scully atmete einmal tief durch, " was ist los ? Weshalb schläfst du nicht ?"

" Ich kann nicht," bekam sie zur Antwort.

" Ist alles okay bei dir ?"

" Hm," brummte er und räusperte sich. Erst jetzt kam Scully der Gedanke, weshalb seine Stimme so anders klang. Er schien zu weinen.

" Mulder, was ist los ? Geht es dir gut ?" fragte sie auch schon besorgt.

" Wir hatten doch über den Psychologen gesprochen. Hast du noch seine Rufnummer ?"

" Du willst jetzt doch mit ihm reden ?"

Mulder antwortete nicht.

Scully setzte sich auf und angelte bereits nach ihrer Wäsche, " soll ich vorbei kommen ?"

" Hm," machte er nur wieder.

" Ich bin gleich da, okay ?"

" Danke," seine Stimme klang noch immer gequetscht und Scully war sich nun ziemlich sicher, daß er weinte.

Hastig sprang sie in ihre Kleider, schnappte sich ihre Jacke und die Schuhe und war im nächsten Augenblick schon mit ihrem Mietwagen unterwegs.

Sie hatte Glück und ergatterte eine freie Parkbucht in der Nähe seines Hauses.

Hastig eilte sie durch den Flur und klopfte dann an seine Tür, " ich bin’s, Scully."

" Die Tür ist offen," kam es von drin.

Sie drückte die Tür auf und fand Mulder im Wohnzimmer auf seinem Sofa.

Er fuhr sich gerade mit beiden Händen über das Gesicht und die Haare.

Ohne lange zu reden, hockte sie sich vor ihn und tastete nach seinem Puls.

Mulder schüttelte den Kopf, " ich bin nicht krank, Scully."

Sie ließ sein Handgelenk los und sah ihm in die Augen, " du bist ziemlich fertig, wie ?"

Er nickte flüchtig.

" Hast du die letzten Tage überhaupt geschlafen ?" forschte sie weiter und ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder.

" Ja. Zwar nicht besonders gut und auch nicht sehr viel, aber – ja."

" Du kommst damit nicht klar, habe ich recht ?"

Er nickte, " ich hatte gehofft, wenn ich genug Ruhe habe und Zeit, dann würde ich es verarbeiten können. Doch es hat nicht funktioniert. Ich habe das Gefühl, als ob es eher schlimmer, statt besser wird."

Scully musterte ihn von der Seite, " willst du darüber reden ?"

Mulder starrte nachdenklich vor sich hin.

" Es wird nicht besser, wenn du es in dir vergräbst," fuhr Scully sanft fort.

" Ich weiß. Aber ich weiß nicht, wo, oder wie ich anfangen soll."

" Versuche es am besten von vorne. Skinner hatte dir den Auftrag gegeben, dich mit einer Familie Garrison in Verbindung zu setzen, deren Tochter Mauricia angeblich von Außerirdischen entführt wurde. Du hattest eine Aufzeichnung über deine Erkenntnis davon in deinem Laptop. Demnach glaubst du, daß das Mädchen tatsächlich ein Entführungsopfer ist. Du hast sie mit deiner Schwester verglichen," begann Scully.

Mulder seufzte und nickte, " ja. Es war, als wenn man in einen Spiegel sieht. Was ich von ihren Eltern hörte, deckte sich genau mit meinen Erinnerungen. Auch die Spuren die ich fand, stimmen überein mit anderen Fällen."

" Du hast versucht, über sie deine Schwester zu finden. Habe ich recht ?"

Er nickte zögernd.

" Hast du sie gefunden ?"

Langsam nickte er, " ich habe sie gesehen. Ich ... – sie hatten sie ... – sie haben sie ... – getötet. Ich mußte ... ."

Tränen liefen ihm über das Gesicht.

Scully nahm seine Hand und drückte sie teilnahmsvoll, " bist du sicher, daß es wirklich deine Schwester war ? Du hast dich schon einmal geirrt."

" Ich weiß und ich bin mir sicher, daß sie es war."

" Wo hast du sie denn gesehen ?"

Mulder hob ratlos die Schultern, " ich weiß es nicht. Es war ein altes Fabrikgelände. Sie hatten mich hingebracht."

" Wer ? Krycek ?"

Mulder warf ihr eine fragenden Blick zu, " woher weißt du, daß es Krycek war ?"

" Der Parkplatz deines Motels wird von Kameras überwacht. Skinner und ich sahen uns die Aufzeichnungen an. Krycek hat dich abgeholt."

" Er war nicht alleine. Doch der Andere wartete im Wagen. Sie haben dafür gesorgt, daß ich den Weg nicht sehen konnte."

Scully musterte ihn von der Seite und schüttelte verständnislos den Kopf, " warum hast du dich darauf eingelassen ? Warum vertraust du darauf, daß sie dir tatsächlich die Wahrheit gezeigt haben ? Du kennst doch diese Mistkerle. Warum bist du überhaupt mit ihnen mitgefahren ?"

Mulder warf ihr einen kurzen, verzweifelten Blick zu, " ich hatte keine Wahl."

" Warum ? Was hatten die gegen dich in der Hand ? Was ist passiert ?"

Mulder erhob sich schweigend und lief im Zimmer auf und ab. Scully sah, wie er mit sich rang. Schließlich stellte er sich ans Fenster und starrte einen Augenblick nach draußen, " ich hatte gerade meinen ersten Bericht geschrieben, als ich einen Anruf bekam. Man teilte mir mit, daß mich jemand abholen würde. Ich sollte in meinem Zimmer bleiben und warten."

" Wer hat dich angerufen ?"

Mulder hob ratlos die Schultern, " ich konnte das Gespräch nicht zurück verfolgen. Ich habe es versucht, doch es war nicht möglich, den Teilnehmer zu ermitteln."

" Und du hast dich trotzdem darauf eingelassen ?"

Mulder nickte nur.

" Warum ?" Scully konnte es einfach nicht verstehen.

" Sie hatten dich schon einmal geholt. Ich kann doch nicht zulassen, daß sie dich mir noch einmal wegnehmen," sagte er leise.

Scully sah ihn erschrocken an, " sie haben damit gedroht, mich zu entführen ?"

" Ich konnte es doch nicht zulassen. Sie haben dir schon einmal sehr weh getan. Ich ... ."

" Oh, Mulder," Scully ging die Luft aus. Sie verstand jetzt zwar, weshalb er es getan hatte, doch noch immer nicht, was das Ganze überhaupt sollte.

Weshalb hatten sie ihm mit ihrer Entführung gedroht und ihm dann seine Schwester gezeigt ? Das ergab alles keinen Sinn.

Einen Augenblick herrschte Schweigen. Mulder ließ sich wieder auf dem Sofa nieder und sah sie an, " sie werden dich mir nicht noch einmal wegnehmen. Nicht für einen Tag. Sie werden dir nicht wieder weh tun. Sie ... – ich liebe dich."

Scully sah ihm in die Augen, langsam nickte sie, " ich weiß, Mulder. – Ich liebe dich auch."

Mulder legte seine Arme um sie und zog sie zu sich heran. Mit seinen Hände umrahmte er ihr Gesicht. Langsam näherte er sich ihr. Er wartete, zögerte, suchte in ihrem Blick etwas, daß sie vielleicht zweifeln ließ. Doch in ihren Augen lag grenzenloses Vertrauen. Wenn er sie jetzt küßte, würde sie es ihm nicht verübeln. Sie wollte es ebenso wie er.

Ihre Lippen berührten sich, ganz sanft.

Scully legte ihre Arme um seinen Leib, streichelte zärtlich seinen Rücken hinauf und drückte ihn näher an sich.

Plötzlich klingelte Scullys Handy.

Enttäuscht lösten sie sich wieder voneinander. Es war ja normal, daß jedesmal etwas dazwischen kam, wenn er sie küssen wollte.

Scully hob entschuldigend die Schultern und fischte ihr Telefon hervor.

" Skinner," klang es ihr aus der Muschel entgegen. " Bitte entschuldigen Sie die nächtliche Störung, aber ich muß Sie dringend ins Büro bitten."

" Ist etwas geschehen ?" fragte Scully beunruhigt.

" Ich habe neue Erkenntnis bezüglich Agent Mulders Aktivitäten vor 3½ Monaten. Können Sie mir sagen, wo sich Agent Mulder gegenwärtig aufhält ? Ich konnte ihn telefonisch leider nicht erreichen."

Scully warf ihrem Partner einen flüchtigen Blick zu, " er sitzt neben mir, Sir."

" Er soll bitte mitkommen. Es wäre sicher auch in seinem Interesse, wenn wir es dezent regeln. Ich erwarte Sie in meinem Büro," damit beendete Skinner das Gespräch.

Scully sah etwas verwundert auf den Hörer und drückte dann die Austaste.

" Skinner erwartet uns im Büro," wandte sie sich an Mulder und musterte ihn nachdenklich.

Sie fragte sich, was ihr Partner wohl jetzt wieder angestellt hatte.

***

Schweigend fuhren sie zur FBI Zentrale. Mulder war in Gedanken versunken.

Skinners Bürotür stand offen, sie konnten direkt zu ihm hineingehen.

Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch und reichte den beiden die Hand. Noch einmal entschuldigte er sich für die nächtliche Störung, wies mit einer Hand auf die beiden Sessel vor seinem Schreibtisch und erkundigte sich nach Mulders Befinden.

Der Agent nickte nur.

Scully wandte sich an ihren Chef und fragte, um was es denn ginge.

Skinner musterte Mulder, " können Sie sich noch daran erinnern, was vor 3 ½ Monaten alles geschehen ist ? Bevor Sie völlig durchnäßt bei Mrs. Scully auftauchten ?"

Mulder nickte und räusperte sich, " ja, Sir."

Skinner faltete die Hände über einer Akte und wartete. Doch Mulder schwieg schon wieder.

" Wir wissen inzwischen, daß Sie Samstags nachts von Alex Krycek in Ihrem Motel abgeholt wurden. War noch jemand im Wagen bei Ihnen ?" forschte Skinner weiter.

Mulder nickte nur.

Skinner schob ein Foto über den Tisch. Es zeigte das undeutliche Gesicht eines jungen Mannes. Etwa 30 Jahre alt, schlank. Schwarzes, nackenlanges Haar, dunkle Augen, Dreitagebart, " kennen Sie diesen Mann ?"

" Ja, Sir. Er saß bereits im Wagen, als ich mit Krycek einstieg."

" Wissen Sie, wo Sie sich drei Tage lang aufgehalten haben, nachdem Sie mit Krycek ihr Motel verließen ?"

Mulder schwieg.

" Sir, aufgrund seines psychischen Zustandes befürchte ich, daß Agent Mulder Ihre Fragen nicht beantworten kann," sagte Scully ernst.

Skinner ließ seinen Blick zu ihr gleiten und musterte dann wieder seinen Agenten. Schließlich nickte er, " gestern Abend bekam ich ein Videoband auf den Schreibtisch, mit der Aufforderung Agent Mulder vom Dienst zu suspendieren. Ich ging dieser Aufforderung nicht nach, da er gegenwärtig sowieso noch nicht einsatzfähig ist."

" Von wem kam die Aufforderung ?" fragte Scully, mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.

" Vom Verteidigungsministerium," antwortete Mulder mit rauher Stimme.

Scully sah ihn erstaunt an, " vom ... ?"

" Agent Mulder hat sich, zusammen mit diesem Mann dort, Zutritt verschafft. Ist in die Computerzentrale eingedrungen, hat Daten kopiert und gelöscht, und ist wieder verschwunden. Zwar hat man den Einbruch ziemlich schnell bemerkt. Doch aufgrund der schlechten Qualität der Überwachungskameras und der Tatsache, daß man die gelöschten Programme erst suchen mußte, hat es so lange gedauert, bis ich davon erfuhr," erklärte Skinner.

" Sie meinen, Mulder hätte Landesverrat begangen ?" zweifelte Scully.

" Nein," sagte Mulder. " Es waren Daten über eine groß angelegte Konspiration der Regierung. Beweise über Verbindungen zu außerirdischen Lebensformen, die schon lange die Erde besuchen. Über Genversuche und die Erschaffung einer neuen Spezies, basierend auf der Vermischung von außerirdischer und menschlicher DNS. Die Beweise, die wir so lange gesucht haben."

Skinner nickte, " wo haben Sie die Diskette ?"

Mulder seufzte, " Krycek hat sie. Ich sollte nur rein, die Kopie ziehen und die Daten löschen."

" Haben Sie das von dir verlangt ? War das der Preis dafür, daß sie mich nicht noch einmal holen ?"

Mulder nickte langsam.

Skinner sah von einem zum anderen. Scully erklärte, was sie bisher wußte.

" Das heißt, Krycek drohte damit Agent Scully zu – entführen, wenn Sie nicht ihre Anweisungen befolgen ?" forschte Skinner, an Mulder gewandt.

Der Agent nickte, " sie hatten sie schon einmal. Ich konnte nicht zulassen, daß sie sie noch einmal holen und ihr weh tun."

Skinner runzelte die Stirn, " vielleicht sollten Sie langsam mal berichten, was sich vor 3 Monaten überhaupt alles ereignet hat. Damit ich weiß, von wem ich noch alles Beschwerden über Sie bekomme."

Mulder kniff die Augen zusammen und dachte nach. Es war noch immer nicht einfach für ihn, über alles zu reden. Aber er wußte auch, daß er es doch irgendwann tun mußte. Es dauerte allerdings noch eine Weile, ehe er endlich den Mut dazu fand.

***

" Ich bekam samstags mittags einen Anruf. Jemand sagte mir, daß ich abgeholt würde. Ich sollte im Zimmer warten," begann Mulder.

" Wer hat Sie angerufen ?" fragte Skinner ernst.

" Das Gespräch ließ sich nicht zurück verfolgen. Doch der Anrufer erklärte mir sehr nachdrücklich, daß ich nicht nur mich, sondern auch Agent Scully schaden würde, wenn ich nicht im Zimmer blieb. Samstag Nacht kam Krycek und forderte mich auf, ihm zu folgen. Im Wagen traf ich dann diesen Mann," Mulder deutete auf das Foto, das noch immer auf der Tischplatte lag. " Ich mußte mich auf die Rückbank legen und wurde so zugedeckt, daß ich nichts sehen konnte. Sie brachten mich zu einem alten Fabrikgelände und sagten mir, was ich zu tun hatte. Krycek machte mir sehr deutlich bewußt, was geschah, wenn ich mich weigerte. Sonntag Nacht mußte ich dann ins Verteidigungsministerium eindringen. Mein Begleiter zeigte mir den Weg zur Computerzentrale. Ich wurde die ganze Zeit von seiner Waffe bedroht. Nachdem wir die Kopie hatten und die Daten gelöscht waren, zogen wir uns wieder zurück. Auch diesmal war es mir nicht möglich, den Weg zu sehen. Doch wir fuhren wieder zu diesem Fabrikgelände und wurden dort bereits von Krycek erwartet. Er nahm die Diskette an sich und brachte mich in einen kleinen Raum. Dort wurde ich eingeschlossen und mußte warten. Am Montag Abend wurde ich dann in eine Halle geführt. Dort befand sich eine Isolationskammer. Hinter der Scheibe standen drei Ärzte vor einem Vorhang."

" Kannten Sie sie ?"

Mulder schüttelte den Kopf, " nein, ich sah sie da zum ersten Mal."

" Und was wollten die von dir ?" forschte nun Scully.

Mulder biß sich auf die Unterlippe und sah zu Boden. Er schwieg.

" Haben sie dich untersucht, oder irgend etwas getestet ?"

Mulder schüttelte langsam den Kopf und schloß kurz die Augen.

" Sie zeigten dir deine Schwester," mutmaßte Scully.

Mulder warf ihr einen so verzweifelten Blick zu, daß sie ihm unwillkürlich die Hand auf den Unterarm legte.

Scully musterte ihn nachdenklich, schließlich nickte sie, " Sir, ich fürchte, Agent Mulder ist gegenwärtig nicht in der Lage, weitere Fragen zu beantworten. Sein Zustand ist noch zu labil. Er hat sich jedoch bereit erklärt, sich psychologisch behandeln zu lassen. Ich bin sicher, er wird alles erklären, sobald er selbst dazu in der Lage ist."

Skinner ließ seinen Blick von Scully zu Mulder gleiten," wenn ich Agent Scully richtig verstehe, dann haben Sie in dieser Halle nicht Mauricia Garrison, sondern Ihre Schwester gesehen ?"

Mulder schwieg. Tränen standen in seinen Augen.

" Sir, könnte ich Sie kurz alleine sprechen ?" wandte sich Scully an ihren Chef.

Skinner warf Mulder einen forschenden Blick zu, dann nickte er und zog sich mit Scully ins Vorzimmer zurück.

Durch die Scheibe konnten sie Mulder im Zimmer sehen. Er schien einem Zusammenbruch nahe.

Skinner schüttelte den Kopf, " das ergibt doch alles keinen Sinn. Sie drohen ihm, Sie zu entführen, wenn er ihren Anweisungen nicht folgt. Er tut, was die verlangen und wird erneut unter Druck gesetzt. Denn Sie glauben ja wohl, daß er bei der Exekution seiner Schwester anwesend war. Ich verstehe nur den Grund dafür nicht."

" Ich denke, daß sie noch mehr mit ihm vor hatten. Vielleicht sollte er noch etwas für sie erledigen. Irgendwie gelang ihm dann vermutlich die Flucht, oder sie haben ihn gehen lassen. Vielleicht hatte er seine Aufgabe bereits erfüllt. Wenn nicht, dann setzen sie sich vielleicht mit ihm noch einmal in Verbindung. Möglich, daß sein psychischer Zustand ihn bisher vor einer weiteren Aktion bewahrte."

Skinner dachte darüber nach und mußte ihr dann recht geben, " am besten bleiben Sie bei ihm und lassen ihn bitte nicht alleine. Sollten die sich tatsächlich mit ihm in Verbindung setzen, dann erfahren wir vielleicht, was sie von ihm verlangen. Und sorgen Sie bitte dafür, daß er die psychologische Behandlung auch antritt. Sobald wir wissen, was in dieser Halle alles geschehen ist, können wir vielleicht auch herausfinden, was sie mit ihm noch vor haben. – Kennen Sie einen Ort, wo die Sie nicht aufspüren können ?"

Scully überlegte und schüttelte dann den Kopf, " ich denke, wir werden uns irgendwo etwas mieten müssen. Ich melde mich bei Ihnen, sobald wir etwas gefunden haben."

Skinner nickte, " okay. Ich werde versuchen, über unseren speziellen Freund etwas zu erfahren. Ich kann mir nicht denken, daß Krycek alleine gehandelt hat."

***

Scully bezog mit Mulder ein kleines Häuschen, außerhalb von Washington D.C..

Es war nichts großartiges und auch nicht sehr komfortabel. Aber es genügte ihren Ansprüchen.

Mulder hatte nichts dagegen gesagt, daß er nun wieder eine zeitlang mit Scully zusammenleben sollte. Es hatte sogar den Anschein, daß es ihm ganz recht war.

Dreimal in der Woche fuhr sie mit ihm zu einem Psychologen und wartete im Wartezimmer, bis die Sitzung zu Ende war. Es ging nur langsam voran. Ihr Partner brauchte lange, bis er bei dem Therapeuten mal etwas aus sich herausging.

Doch sein Zustand besserte sich. Er begann wieder Scherze zu machen und gewann auch langsam wieder seinen Enthusiasmus zurück.

Scully und er hatten viel Spaß miteinander. Sie neckten sich auf ihre spezielle Weise. 

Gemeinsam joggten sie jeden Morgen. Anfangs versuchte Mulder sie einzuholen, dann hatte sie es schwer, ihm zu folgen.

Während sie auf der Tribüne saß, drehte Mulder auf der Aschenbahn eine Runde nach der anderen. Anschließend schwitzten sie gemeinsam im Fitneßstudio. Sie wechselten sich mit dem Kochen ab und suchten sich im Fernsehen Programme heraus, die sie beide interessierte.

Irgendwann überraschte Mulder sie dann, indem er abends einfach den Fernseher ausschaltete, eine CD in den Player legte und sie zum Tanzen aufforderte.

Scully schmiegte sich eng an ihn und ließ sich von ihm führen.

Bis spät in die Nacht gab es nur die Musik und sie.

" Das wollte ich schon so lange tun," sagte Mulder irgendwann leise.

Scully sah ihm in die Augen, " weshalb hast du es dann nicht getan ?"

Er lächelte schwach, " ich weiß es nicht. – Aber ich möchte nicht mehr aufhören. Mit dir zu tanzen ist, als würde man schweben. – Ich liebe dich, Scully."

Sie lächelte und nickte, " und ich liebe dich. – Ich würde dir so gerne helfen, über alles ... ."

Er legte ihr den Finger auf den Mund und schüttelte ernst den Kopf, " nicht jetzt. – Bitte. Ich möchte jetzt nicht daran denken müssen. Ich möchte mich jetzt nicht daran erinnern."

" Mulder, wir müssen ...," versuchte sie es noch einmal, doch er schüttelte den Kopf.

Er hielt sie fest, beugte sich leicht herunter und küßte sie, ehe sie noch etwas sagen konnte.

Anfangs war sie überrascht davon. Doch dann entspannte sie sich und erwiderte seinen Kuß. Sie spürte seine Leidenschaft, als seine Zunge zwischen ihre Lippen drängte.

Sie ließ ihn hinein. - Sie fühlte sich berauscht, ob des plötzlichen Überfalls. Berauscht von den Gefühlen, die sie empfand. Sie wollte nicht aufhören. Wollte nicht, daß er sich zurückzog.

Ihre Hände fuhren über seinen Rücken, zu seiner Taille und zu seinem Po.

Zärtlich streichelte sie über die Rundungen, und intensivierte seine Leidenschaft.

Sie hatte das Gefühl, einen Meter über dem Fußboden zu schweben. Bis in alle Ewigkeiten hätte sie so stehen und ihn fühlen und schmecken können.

Sie knetete seine festen Pobacken und spürte, wie seine Finger unter den Bund ihrer Hose, zu ihrem Steiß wanderten.

Langsam löste er sich von ihr. Sein Blick glitt über ihr Gesicht. In seinen Augen flackerte es, " ich will heute Nacht nur an dich denken, Dana. – Ich brauche dich. – Laß mich dich spüren. – Laß mich alles andere vergessen, heute Nacht."

Scully nickte, " heute Nacht und wann immer du willst."

Mulder lächelte und küßte sie wieder.

Langsam ließen sie sich auf dem weichen Teppich nieder. Nur das Flackern des Kaminfeuers beleuchtete sie.

***

NC 17 WARNUNG: Die folgende Szene beschreibt sexuelle Handlungen. Wer auf so etwas nicht steht, überspringt dieses Kapitel und überläßt alles seiner Phantasie. Man verpaßt dadurch am Verlauf der Story nichts, außer vielleicht eine unheimlich prickelnde und erotische Szene.

Sie saßen auf dem weichen Flor, küßten sich, liebkosten sich mit den Händen.

Mulders Finger strichen sanft über Scullys Rücken und streiften ihr Shirt nach oben.

Sein Blick glitt über ihren makellosen Körper, über ihre festen Brüste.

" Du bist die schönste, die erotischste Frau, die ich je gesehen habe," sagte er leise und konnte seinen Blick nicht von ihr lösen.

Zärtlich berührte er ihre Haut. Fuhr mit den Fingerspitzen ganz sanft über ihre Brustwarzen.

Scully strich seine Unterarme entlang bis zu seinen Händen. Sie zeigte ihm, was ihr gefiel. Zart fühlte er die Haut unter seinen Fingern, fühlte ihre Warzen hart werden. Er liebkoste ihre Brüste, strich mit seinen Lippen über ihre Schultern. Scully stöhnte leise auf, vor Erregung.

Ihre Hände schälten ihn langsam aus seinem Hemd. Streichelten seine starken Oberarme hinauf, über die Haare auf seiner Brust und seinen muskulösen Bauch.

Ihre Finger wanderten in seinen Schoß. Deutlich spürte sie seine Erregung durch den Stoff.

Langsam sanken sie auf den Teppich.

Ihre Hände gingen auf Wanderschaft, erkundeten den Körper des Partners, streichelten und liebkosten ihn. Zögernd entkleideten sie sich gegenseitig und ließen ihre Blicke dann über ihre nackten Körper gleiten.

" Du hast die schönsten und zartesten Hände, die ich je bei einem Mann gesehen habe," flüsterte Scully, während sie jeden seiner Finger küßte.

Sie rückte näher heran und schob sich dann über ihn. Stürmisch küßte sie ihn.

Ihre Hand streichelte seine Erregung, bis er vor Verlangen faßt wahnsinnig wurde.

Sie ließ ihn in sich gleiten. Mulder schloß kurz die Augen und stöhnte leise auf.

Langsam bewegte sie sich auf ihm.

Mulder sah ihr in die Augen, während das Gefühl immer stärker von ihm Besitz ergriff und sie ihn bis zur Ekstase liebte.

Der Höhepunkt raubte ihm den Atem. Er schloß die Augen und genoß das berauschende Gefühl, das seinen ganzen Körper erfaßte.

Scully beugte sich zu ihm herab. Zärtlich küßte sie ihn, liebkoste ihn mit ihren Händen und ließ ihm Zeit, wieder zur Besinnung zu kommen.

" Ich liebe dich, Dana," sagte er schließlich schwer atmend. Dann grinste er, " liebe mich immer so. – Du bist wunderbar."

Scully grinste ihn an, " ich liebe dich. Ich möchte dir alles geben."

Mulder küßte sie, tief und leidenschaftlich.

" Ich liebe dich so sehr. Ich werde nicht zulassen, daß irgend jemand dir noch einmal weh tut," sagte er schließlich leise.

" Ich weiß. Niemand wird mir je etwas tun können, weil ich weiß, daß du da bist und mich beschützt."

Mulder rollte sich herum und nahm sie in die Arme. Er küßte sie wieder. Stürmisch, verlangend. Mit seinen Lippen und seiner Zunge erkundete er ihren Körper und brachte ihr einen neuen Höhepunkt. 

Sie streichelten sich, liebkosten sich mit den Händen, mit den Lippen. Atmeten ihren Duft, schmeckten sich.

" Laß mich dich noch einmal spüren," bat Scully schwer atmend. " Ich glaube, ich bin süchtig nach dir."

Mulder sah ihr in die Augen und lächelte. Langsam schob er sich über sie.

" Und ich bin süchtig nach dir."

Er drang in sie ein. Vorsichtig stieß er sein Becken gegen sie. Mit seinen Fingern liebkoste er ihre Brüste, ihre empfindlichste Stelle. Dana stöhnte leise auf.

Ihre Hände fuhren seinen Rücken hinab und kneteten seinen Po.

Mulder stieß heftiger zu, drang tiefer in sie ein und verhielt kurz, als er spürte, daß er dem Höhepunkt sehr nahe war. Scullys Beckenmuskulatur bebte und schien ihn in sich hinein zu ziehen. Sie stöhnte auf unter ihm.

Ihr Blick bat um mehr. Zärtlich küßte er sie und stieß wieder zu. Heftiger, stürmischer. Bis ihn der Orgasmus laut aufstöhnen ließ und ihn zum Einhalt zwang.

Schwer atmend zog er sich aus ihr zurück und rollte neben sie.

Sie küßte ihn und kuschelte sich eng an ihn.

Sie konnten einfach nicht genug voneinander bekommen. Immer wieder streichelten sie sich, liebkosten und liebten sich. 

Der Morgen begann zu grauen, als sie, eng aneinander geschmiegt, erschöpft einschliefen.

***

Rezensionen