World of X

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Moment of Love (2)

von Destiny, Enigma

Kapitel #3

3 Monate später

Er war wirklich nicht mehr da. Drei Monate waren inzwischen vergangen, aber sie konnte es immer noch nicht glauben.
Scully versuchte ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber es fiel ihr so schwer. Bisher war Mulder ihr Lebensinhalt gewesen, aber jetzt war er tot. Alles in ihr fühlte sich so leer an... Sie hatte gehofft, dass das alte Sprichwort: 'Die Zeit heilt alle Wunden' auch bei ihr zutreffen würde, aber das war nicht der Fall. Sie hatte deutlich gemerkt, wie ein Teil mit ihr gestorben war, als sie zum letzten Mal auf den Sarg blickte.
Ihr kam es so vor, als ob jeder Atemzug, den sie ohne ihn atmen würde, den Schmerz nur noch verstärkte. Sie hätte nie gedacht, dass es einmal so enden würde. Sie hatte sich immer vorgestellt, dass sie eines Tages eine Familie haben würde. Eine richtige Familie. Jetzt bekam sie zwar ein Kind von Mulder, aber der Vater, der Mann, den sie über alles liebte, war nicht mehr an ihrer Seite. Der Traum von einer Familie zerplatzte wie eine Seifenblase.

Die anderen hatten alle versucht Rücksicht auf sie zu nehmen, aber wie konnten sie auch wissen, dass es nicht das war, was sie brauchte? Wie konnten sie wissen, dass das einzige Heilmittel gegen ihren Schmerz Mulder war? Sie konnten alles versuchen, sie konnten ihr Urlaub geben, sie konnten versuchen sie abzulenken, all dies würde Mulder nicht ersetzen.

Scully atmete schwer. Ihr war nach weinen zumute, aber sie konnte es nicht. Sie konnte einfach nicht weinen. Nur der leere Blick in ihren Augen verriet, dass sie all dies noch nicht überwunden hatte. Und niemand war sich sicher, ob diese Leere je wieder aus ihren Augen verschwinden würde.

Scully umklammerte mit beiden Händen Mulders Namensschild. Doggett meinte, sie sollte es endlich wegwerfen, so würde sie vielleicht leichter damit fertig werden... so würde sie nicht jeden Tag an ihn erinnert. Wenn er wüsste, dass sie alles, jeder kleine Zentimeter, an Mulder erinnerte, würde er so was nicht sagen. Immerhin konnte sie ihn dazu überreden, dass sein Poster hingen blieb. Dieses Poster war so etwas wie das Wahrzeichen des Büros geworden und ohne konnte sie es sich nicht mehr vorstellen. Vorsichtig zeichnete sie mit ihren Fingern Mulders Namen nach.

Doggett stand in der Tür und beobachtete sie. Er wollte sie nicht stören, aber er hatte wichtige Neuigkeiten für sie. Langsam löste er sich vom sich Türrahmen und betrat das Büro. Leise schritt er in Richtung ihres Schreibtisches. Erst als er direkt davor stand und sich leicht räusperte, erwachte Scully aus ihrem Tagtraum und blickte erschrocken zu ihm auf.

"Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken."

"Nein, nein ist schon in Ordnung." Scully legte das Namensschild wieder in die Schublade und schloss diese. Scully blickte wieder zu ihm auf und lehnte sich zurück in ihren Stuhl. Sie konnte sehen, wie Doggett versuchte ihr etwas zu sagen. Es musste wohl etwas wichtiges sein, denn sonst war er auch nicht gerade auf den Mund gefallen.

"Also, ich habe gerade einen Anruf von Skinner bekommen und er möchte, dass wir sofort zu ihm kommen."

"Hm... und worum geht's?"

"Naja, ich möchte eigentlich, dass er es ihnen sagt."

"Was? Wieso? Wieso können Sie es mir nicht sagen?" Scully sah ihn sichtlich verwirrt an. Sie verstand nicht, wo da jetzt das Problem lag. War es denn so schwer ihr zu sagen, was Skinner wollte? Es sei denn, es hatte etwas...

"Mulder. Es ist Mulder, nicht wahr? Es geht um Mulder." Scully sah ihn abwartend an.

Doggetts Gesicht zeigte keine Regung. Aus seinen Gesichtszügen und Blicken konnte sie nicht lesen. Es schien so, als ob er eine noch höhere Mauer um sich aufgebaut hatte, als sie es am Anfang getan hatte.

"Director Skinner wird Ihnen alles erklären. Lassen Sie uns gehen. Er wartet bereits."

Damit verließ Doggett das Büro und wartete draußen im Flur, dass Scully ihm folgen würde. Nach wenigen Sekunden war sie bei ihm und beide gingen zum Fahrstuhl. Keiner von ihnen sagte ein Wort.
Für Scully war diese Unwissenheit die reinste Qual. Wieso mussten sie ihr so etwas antun?

Auch auf dem Weg zu Skinners Büro verlor Doggett kein Wort über die Sache, die Skinner mit ihm besprechen wollte. Vielleicht wusste er es ja auch nicht? Aber das konnte Scully sich nicht vorstellen, sonst hätte er bestimmt schon irgendwas gesagt.

Sie betraten das Vorzimmer von Skinners Büro. Kimberly schaute zu ihnen auf und unterbrach ihre Arbeit.

"Agent Doggett, Agent Scully..."

Sie konnte es nicht unterlassen auf Scullys Bauch zu starren. Es waren schon einige Gerüchte im Umlauf, aber bisher stand sie diesen eigentlich relativ skeptisch gegenüber... aber so ganz kalt ließ sie das Gerede nicht. Vielleicht war ja doch etwas Wahres dran...
Sie riss sich aus ihren Gedanken und lächelte Scully dann freundlich an.

"Der Director erwartet Sie bereits."

Kimberly schaute Scully ein wenig verlegen an, aber Scully versuchte nur freundlich zurück zulächeln. Das Sprechen überließ sie Doggett.

"Danke."

Doggett klopfte an die Tür und öffnete diese dann. Er und Scully betraten das Büro und setzen sich in die zwei Sessel gegenüber des Assistent Directors. Kimberly schloss hinter ihnen die Tür und als sie endlich unter sich waren hielt Scully es nicht mehr aus.

"Okay, würde mir jetzt jemand sagen, was los ist?", fragte sie in die Runde. Doggett wich ihrem Blick aus und Skinner öffnete eine Akte.

"Ich habe vorhin einen Anruf bekommen, der Sie interessieren dürfte."

"Und?"

Scully hasste es jemanden alles aus der Nase ziehen zu müssen. Bei Mulder musste sie das auch immer tun... aber jetzt vermisste sie es.

"Der Anruf kam aus North Carolina. Vom Krankenhaus. Genauer gesagt aus der Pathologie."

Scully beugte sich leicht nach vorne, um damit zu signalisieren, dass er fortfahren sollte. Er schien die ganze Zeit um den Punkt herum zureden und Scully wollte endlich wissen, was genau los war.

Skinner sah ihren Blick und entschloss sich dazu es gerade heraus zu sagen.

"Heute morgen haben zwei Fischer an der Küste North Carolinas eine Wasserleiche gefunden. Die Leiche von Billy Miles."

Scully schnappte nach Luft. Hatte sie gerade richtig gehört?
Sie schaute verwirrt zu Doggett, doch dieser gab ihr keine Antwort. Skinner fuhr mit seiner Erklärung fort:

"Billy Miles wurde ebenfalls entführt. Am gleichen Tag, wie Mulder. Und heute ist seine Leiche aufgetaucht."

"Hat... Hat man schon eine Autopsie an ihm durchgeführt?"

Skinner tauschte mit Doggett einen wissenden Blick aus.

"Da liegt das Problem..."

"Was für ein Problem? Was hat die Autopsie ergeben?"

"Es gab keine Autopsie", meldete sich diesmal Doggett zu Wort. Scullys Kopf flog in seine Richtung und sie starrte ihn unglaubwürdig an.

"Was genau wollen Sie damit sagen... 'Es gab keine Autopsie'?"

"Na ja, ich meine das so, wie ich es gesagt habe. Es gab keine Autopsie."

"Und warum nicht, wenn ich fragen darf?"

Jetzt ergriff Skinner wieder das Wort. "Die Ärzte haben gesagt, dass, als sie gerade damit beginnen wollten, er sich bewegte."

"Billy Miles bewegte sich? Aber Sie sagten doch gerade noch, dass er tot war. Wie kann er sich dann bewegen?"

"Genau das wissen wir noch nicht... und ob wir es je erfahren werden, ist noch eine andere Frage."

Es breitete sich ein Schweigen im Raum aus. Scully schaute rüber zu Doggett und dann wieder zu Skinner. Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn dann wieder. Skinner und Doggett schauten sie beide an und sie konnten sehen, wie Scully all die Informationen in ihrem Kopf zusammensetzte. Und dann, wie von der einen Sekunde auf die andere schoss Scullys Kopf in Skinners Richtung.
Mit aufgeregter Stimme fragte sie:

"Versuchen Sie mir gerade zu sagen, dass das etwas mit Mulder zu tun hat?"

"Er versucht Ihnen zu sagen, dass dies der Fall sein könnte", mischte sich Doggett nun ein.

"Aber wie?" Scully konnte es immer noch nicht glauben.

"Billy Miles wird jetzt rund um die Uhr bewacht. Sobald sich sein Zustand verändern sollte, werden wir sofort benachrichtigt."

"Und was gedenken Sie jetzt zu tun?", fragte Scully. Ihr fiel es immer noch schwer, all dies zu verstehen. Aber Doggett und Skinner gaben ihr keine Antwort, sondern schauten sich nur an. Sie beide wussten genau, was als Nächstes passieren würde.


Washington D.C.
Friedhof
14.05.2001
19:27 Uhr

"Das ist doch nicht wirklich Ihr Ernst, oder?", fragte Doggett. Er konnte noch immer nicht glauben, dass er hier stand und dies tat. Diese Idee war einfach nur verrückt.

"Schlagen Sie etwas Besseres vor, was wir sonst tun sollten", entgegnete Skinner und gab den Arbeitern noch weitere Anweisungen.

"Aber nur, weil es bei Billy Miles so war, heißt das doch noch lange nicht, dass es bei Mulder auch so sein muss."

"Da haben Sie vielleicht recht, aber die Chance besteht trotzdem." Langsam wurde ihm klar, wie Mulder sich die ganze Zeit gefühlt haben musste, wenn man ihm nicht versuchte zu glauben oder nicht versuchte seine Ansätze zu verstehen.

"Mulder liegt jetzt schon seit drei Monaten unter der Erde. Er kann nicht mehr leben! Das ist einfach unmöglich. Fragen Sie Agent Scully, die wird Ihnen das Gleich sagen."

Skinner drehte sich jetzt zu Doggett um und blickte ihn direkt an.

"Agent Doggett, darüber bin ich mir durchaus im Klaren, aber wie erklären Sie sich, dass Billy Miles Wochen im Wasser verbracht hat und jetzt auch noch lebt? Und denken Sie an Scully, was es ihr bedeuten würde, wenn es wirklich wahr wäre und er leben würde. Wir dürfen diese Chance nicht einfach wegwerfen."

"Ja, ich weiß, was es Agent Scully bedeuten würde. Aber haben Sie sich auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was ist, wenn dies nicht der Fall ist? Was soll passieren, wenn Mulder nicht mehr leben sollte? Könnten Sie sich das jemals verzeihen? Erst machen Sie ihr Hoffnungen, und dann lassen Sie diese wie eine Seifenblase zerplatzen. Haben Sie eine Ahnung, was für eine Qual das sein muss?", entgegnete ihm Doggett aufgebracht. Er verstand ja Skinners Absichten, aber er muss auch die andere Seite sehen und die sah leider nicht so rosig aus. Er wünschte sich vom ganzen Herzen, dass Scully wieder glücklich wird, aber wenn sie ihr jetzt falsche Illusionen machen würden, würde dies die Situation nur noch verschlimmern.

Skinner antwortete auf seine Frage nicht, sondern wandte sich wieder den Arbeitern zu. Man hatte in der Zwischenzeit das Grab schon geöffnet und war gerade dabei mit einem Kran den Sarg herauszuholen. Doggett und Skinner betrachteten beide schweigend das Szenario.

Der Sarg kam immer mehr zum Vorschein, bis er schließlich ganz sichtbar war. Der Kran setzte ihn auf dem Rasen und Skinner und Doggett machten sich auf den Weg, um ihn sich genauer anzusehen. Beide wussten, dass es nur ein Sarg war... aber in diesem Falle war es nicht nur irgendein Sarg. Nein, es war der Sarg von Fox Mulder. Skinner wischte mit seiner Hand die restliche Erde von dem Sarg und legte das Namensschild, welches auf der Vorderseite befestigt war, frei. Beide starrten auf den Sarg und hofften, dass sie das richtige taten.

"Willkommen zurück, Mulder", sagte Skinner leise. Doch Doggett hatte es verstanden und schaute ihn mit einem undefinierbaren Blick an.


Memorial Hospital
21:09 Uhr

Scully rannte so schnell sie konnte den Flur hinunter. Als sie Skinner sah, wurden ihre Schritte langsamer. Sie steuerte ihn genau an. Skinner kam ihr ebenfalls ein Stück entgegen.

"Sir, ist es wahr? Ist Mulder am leben?"

Scully war noch immer total überrumpelt von dieser Neuigkeit. Sie hatte es gerade erst erfahren und sich dann sofort auf den Weg gemacht. Und jetzt stand sie hier und verlangte von Skinner eine Bestätigung. Diesmal wollte sie ganz sicher gehen. Ihn jetzt noch einmal zu verlieren... daran durfte sie gar nicht denken.

"Dana... beruhigen Sie sich bitte.... Ich möchte Ihnen jetzt keine allzu großen Hoffnungen machen, aber es besteht durchaus die Möglichkeit. Die Ärzte haben ihn jetzt an die Maschinen angeschlossen."

"Nein." Sie schüttelte mit dem Kopf. "Ich möchte ihn sehen!", sagte sie noch einmal mit Nachdruck. War es denn so schwer es zu verstehen? Skinner kannte doch ihre Situation. Wenn wirklich die Möglichkeit bestand, warum wollte er dann nicht, dass sie zu ihm ging? Wollte er sie nur schützen? War es das? Aber wovor wollte er sie schützen? Vor Mulder? Vor dem Vater ihres Kindes?

"Ich weiß, dass Sie das möchten....", begann Skinner, aber Scully ließ ihn nicht mehr ausreden.

"Nein! Ich muss ihn sehen. Verdammt nochmal!" Ihre Stimme überschlug sich. Sie atmete schwer und man konnte aus ihrem Unterton die Verzweiflung heraus hören. Was war geschehen, dass sie sie nicht zu ihm ließen?

Skinner erhob jetzt ebenfalls seine Stimme. Er konnte nicht zu lassen, dass sie das sah. Er hoffte, dass sie es davon abhalten wird in dieses Zimmer zu gehen.
"Sie werden da nicht reingehen!" Scully sah ihn für einen Moment geschockt an. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Die anderen Agenten sahen sich kurz zu ihnen um, als sie die Auseinandersetzung zwischen den beiden mitbekamen. Scully schüttelte ihren Kopf und wollte an ihm vorbei gehen, aber er stoppte sie, in dem er sie an ihrem Arm festhielt. Sie sah zu ihrem Arm hinunter und dann wieder zu Skinner. Sein Blick flehte sie an.
"Sie können das nicht.... Ich bitte Sie..."

Scully schloss für einen Moment ihre Augen und Skinner ließ sie wieder los. Als sie wieder zu ihm aufsah, konnte er die Tränen in ihren Augen sehen. Er konnte sie so nicht sehen.
"Sagen... Sagen Sie mir, dass es wahr ist... Bitte, sagen Sie es mir...." Es war nur ein Hauch von einem Flüstern, aber er konnte deutlich die Verzweiflung heraushören. Er wünschte, er könnte es und Scully erkannte in seinen Augen die Wahrheit. Eine einzelne Träne kullerte ihre Wange hinunter. Sie schnappte kurz nach Luft und versuchte das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken. Ihr Kehle und Brust fühlten sich an wie zugeschnürt. Ihr fiel es schwer zu atmen.

Sie hörte seine Worte gar nicht mehr und Scully blickte immer wieder zu der Tür, wo sie vermutete, dass diese zu Mulder führen würde. Während Skinner ihr noch versuchte ein paar Dinge zu erklären, öffnete sich die Tür und Doggett verließ das Zimmer. Scully ließ Skinner stehen und machte sich sofort auf den Weg zu ihm. Ihre Hand auf ihrem Bauch liegend. Doggett schaute sie mit einem traurigen Blick an. Er würde es ihr gerne ersparen. Sie wollte schon an ihm vorbeigehen, aber Doggett hielt sie am Arm fest. Scully schaute zu ihm auf. Die Tränen, die sie die letzen drei Monate nicht vergießen konnte, standen jetzt in ihren Augen. Für Scully war es die Hölle Mulder doch so nahe und zugleich doch so fern zu sein. Eine simple Tür trennte sie von ihm.

"Was haben sie gesagt? Ich... ich würde ihn gerne sehen", fragte Scully außer Atem. Sie schaute ihn mit einem flehenden Blick an. Doggett konnte ihr nicht antworten. Er schaffte es nicht ihr die Wahrheit zu sagen. Noch zu tief saß der Schock. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass er tot war. Wie ein Mantra hämmerten diese Worte in seinen Kopf.

>>>Er ist tot...Er ist tot... Er ist tot....Er ist tot... Er ist tot..Er müsste tot sein.<<< Doggett musste schwer schlucken. Wieso war die Welt nur so ungerecht?

Sie sammelte sich und fügte dann mit bestimmter Stimme hinzu, die jedoch von den Tränen geschwächt wurde. Ihr Hals war wie zugeschnürt:

"Ich muss ihn sehen." Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg und Doggett schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Schließlich suchte er wieder den Augenkontakt mit ihr und sagte mit schwacher Stimme.

"Ich weiß... aber ich wünschte Sie würden es nicht."

Doggett sah sie einen Augenblick an und Scully biss sich auf die Lippe. Immer mehr Tränen bildeten sich in ihren Augen und Scully versuchte verzweifelt diese runter zu schlucken. Sie senkte ihren Blick und schob sich an Doggett vorbei. Doggett machte Anstalten Scully aufzuhalten, aber als er Skinners Blick bemerkte ließ er seine Hand wieder sinken. Es war zwecklos. Er schüttelte leicht, so dass man es fast nicht sehen konnte, mit seinen Kopf. Sein Blick verfolgte Scully, bis sie direkt vor der Tür stand. Daraufhin schaute er Skinner an und man konnte deutlich sehen, dass er mit alle dem nicht einverstanden war.

Scully stand vor der Tür und atmete tief durch. Langsam öffnete sie diese und betrat das Zimmer. Als sie das Bett sah, mit Mulder und den vielen Schläuchen, blieb sie stehen und starrte ihn einfach nur an. Der Schock stand ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Wie in Trance ging sie zu ihm rüber. Scully stand vor ihm und wusste nicht, was sie als nächstes tun sollte. Es war einfach nur zu schön um wahr zu sein.
Mulder lag vor ihr. Blass und gezeichnet von den drei Monaten, die er im Sarg lag. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Brust. Sie musste sich einfach davon überzeugen, dass er lebte. Als sie spürte, wie sein Herz unter ihrer Hand schlug schnappte sie ehrfürchtig nach Luft.

>>> Oh mein Gott... er... er lebt. Sein Herz... es schlägt.<<<

Es war ein Wunder. Wie konnte das nur geschehen? Es war ein Ding der Unmöglichkeit... er konnte gar nicht mehr leben und doch spürte sie, wie sein Herz schlug.

Scully betrachtete ihn von oben bis unten und beugte sich dann zu ihm hinunter. Ein ungläubiges Lächeln zierte ihr Gesicht und sie legte vorsichtig ihren Kopf auf seine Brust. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen. Da war es wieder. Sie hörte wie sein Herz schlug. Scully begann zu schluchzen und krallte sich an ihm fest. Sie wollte ihn nicht noch einmal gehen lassen. Nie wieder würde sie zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht. Nie wieder. Mulder würde jetzt wieder bei ihr sein. Bei ihr und ihrem Kind. Sie waren endlich wieder vereint...


Am nächsten Morgen
Mulder's Krankenzimmer

Scully war, seitdem sie Mulder das erste Mal wieder gesehen hatte, nicht mehr von seiner Seite gewichen. Sie hatte sich einen der Stühle geschnappt und hielt fortlaufend seine Hand. Die andere Hand platzierte sie auf der Stelle, wo sie die letzen Monate schon immer lag. Auf ihrem Bauch.
Scully saß einfach nur da. Sie hätte nicht gewusst, was sie jetzt hätte sagen sollen... und so hielt sie einfach nur seine Hand. Drückte sie ab und zu, ließ Mulder wissen, dass sie die ganze Zeit über bei ihm war.

Die Tür öffnete sich und Doggett betrat den Raum. Er schaute eine Weile auf Scully, wie sie dasaß, Mulders Hand hielt und mit der anderen ihren Bauch strich. Scully sah zu ihm und erst dann blickte er ihr in die Augen. Er wollte ihr endlich sagen, was er von all dem hielt. Sie konnte so doch nicht weiter machen. Alle würden verstehen, wenn sie einen Schlussstrich ziehen würde.

"Sie können sich das nicht antun." Scully war für den ersten Moment ein wenig verwirrt, doch sie hatte jetzt keines Wegs vor aufzuhören.

"Sie hatten mich nicht gebeten hier her zu kommen, also bitten Sie mich jetzt auch nicht wieder zu gehen."

Sie sah ihn an, ließ dabei Mulders Hand jedoch nicht los. Doggett schaute kurz zur Seite und schluckte. Er ging langsam zum Fußende des Bettes. Mit seinen Fingern fuhr er leicht über die Kante und wandte sich dann wieder Scully zu.

"Sorge, Agent Scully, ist jetzt nicht das was gut für Sie ist..."

Scully schluckte und wartete darauf, dass er weiter sprach. Sie schaute ihn jetzt ernst an. Schließlich brachte er das über die Lippen, was er sich den ganzen Weg hierher zurecht gelegt hatte. Er atmete tief durch, bevor er weiter sprach.

"Ich hatte schon von Anfang an das Gefühl, dass dies eine schlechte Idee war. Ich habe dies auch dem Assistant Director gesagt... weil ich mir wegen Ihnen Sorgen mache."

Scully glaubte sich gerade verhört zu haben. Wie konnte er es nur wagen so was zu sagen? Wie konnte er nur glauben, dass es eine schlechte Idee war Mulder wieder auszugraben, wenn doch die Chance bestand, dass er noch lebte? Sie schaute Doggett fassungslos an.

"Sie meinen Mulder lebend zu finden?"

"Ich weiß, Sie kamen mit den Ärzten hier her und sicher wissen Sie auch wie seine Chancen stehen..."

Scully starrte ihn mit offenen Mund an. Das war nun wirklich zuviel des Guten. Abrupt stand sie auf und stellte sich vor Doggett. Ihr fehlten die Worte. Sie konnte es nicht fassen. Sie dachte, dass er genauso wollte, dass Mulder lebte... wieso war er auf einmal dagegen? War es, weil sie schwanger war und er nicht wollte, dass sie sich aufregte?

"Agent Doggett!", brachte sie warnend und fassungslos über die Lippen. Mit einem verwirrten Blick schaute sie ihn an.

"Was auch immer ich von Ihnen bei unserem ersten Treffen gedacht haben mag... Sie haben meine Meinung geändert. Mit der Art Ihres Charakters und Ihrer Arbeit."

Scully rang nach Fassung.

"Ich bin wirklich dankbar Sie zu kennen und ich danke Ihnen für ihr Mitgefühl..."

Doggett sah sie betreten an, aber Scully war noch nicht fertig.

"... aber egal auch, wie groß Mulders Chancen sind... die Wahl Mulders Grab zu öffnen war nicht falsch."

Doggett wollte gerade etwas erwidern, doch Scully ließ ihn nicht aussprechen.

"Und nicht nur, weil es für mich etwas persönliches ist... sondern auch weil er mein Partner an den X-Akten ist."

Sie machte eine kurze Pause und ließ Doggett für einen kurzen Moment über ihre Worte nachdenken, bevor sie weiter sprach.

Doggett schien dies hart getroffen zu haben. Er schluckte. "Die Wahrheit mag vielleicht weh tun, aber sie ist alles was zählt."

"Welche Wahrheit?"

"Über das, was dies verursacht hat!"

Scully und Doggett schauten sich schweigend in die Augen. Es schien ihn wirklich hart zu getroffen zu haben, was Scully gesagt hat. Er biss sich auf die Lippe und atmete tief durch.

"Und wie wollen Sie das herausfinden? Woher wollen Sie wissen, was dies verursacht hat?"

"Im Moment kann uns nur Billy Miles die Antworten geben."

"Aber Billy scheint sich nicht mehr erinnern zu können. Er redet nur verrücktes Zeug... davon, dass die Aliens versuchen die Herrschaft an sich zu reißen... und... und dass die Entführten dazu benutzt werden, dass aus ihnen neue Aliens geboren werden... Ich meine, lassen Sie sich diesen Quatsch mal durch den Kopf gehen und dann sagen Sie mir, dass Sie das glauben..."

Scully war sprachlos. Sie hatte darauf keine Antwort. Sie wandte sich von Doggett ab und ging hinüber zu Mulder. Sie drückte seine Hand und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

"Ich werde morgen wieder kommen...", flüsterte sie und strich Mulder sanft über die Wangen.

Doggett beobachtete diese Szene nur mit Unbehagen. Bevor Scully jedoch endgültig das Zimmer verließ, drehte sie sich noch einmal zu Doggett um. Sie wollte noch etwas sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Sie schüttelte mit den Kopf und verließ das Zimmer.


1 Tag später
Mulder's Krankenzimmer

>>>Scully darf nicht noch ein Opfer bringen. Das kann ich nicht zulassen. Das hat sie nicht verdient. Ich darf es nicht zulassen. Ihr darf ihr Baby nicht auch noch genommen werden... Ein Opfer. Mulder oder ich. Was haben wir schon zu verlieren, wenn wir die Lebenserhaltenden Maschinen abstellen? Entweder das Virus besiegt ihn oder wir stellen die Maschinen ab... ich stelle die Maschinen ab... Es tut mir leid Mulder. Ich tue es für Scully und ihr Baby. Ich hoffe es ist nicht zu eigensinnig von mir. Aber wer soll sie beschützen wenn ich nicht mehr da bin. Sie etwa, Mulder? Es tut mir leid...<<<

Mit Tränen in den Augen stand Skinner an Mulders Krankenbett. Er betrachtete den anscheinend friedlich schlafenden Mulder. Sein einstiger Schützling...

"Wissen Sie noch was ich an Ihrem Grab gesagt habe?", fing er leise an zu flüstern...
"Sie zeigten mir, was es heißt zu kämpfen, und fest an Dinge zu glauben. Jetzt, Mulder, glaube ich fest daran, dass ich den Impfstoff bekomme. Und dass das Abschalten der Geräte somit keine negativen Auswirkungen auf ihre körperliche oder geistige Verfassung haben wird. Ich glaube fest daran und ich werde für Sie und den Impfstoff kämpfen. Falls ich mich irren sollte, so tut es mir unendlich leid. Ich werde dann für den Rest meines Lebens nicht mehr glücklich werden. Es tut mir leid... Krycek zwingt mich dazu, es zu tun... er hat mich in seiner Hand. Ich bin ihm völlig ausgeliefert... ich hoffe, dass Agent Doggett und ich ihn überlisten können und irgendwie an den Impfstoff gelangen."

Mit zittrigen Händen ging er auf die Geräte zu. Dann, ganz vorsichtig, knipste er die Schalter um.
Das Piepsen der Maschinen verstummten Augenblicklich. Eine bedrückende Stille breitete sich über den Raum aus. Es war die Stimme des Todes.


Operationssaal

Mulder lag auf dem für alle Notfälle vorbereiteten Operationstisch. Ein Ärzteteam und Agent Scully warteten seit über einer Stunde auf den Impfstoff. Sie konnten Mulder soweit gut stabilisieren. An seinem Zustand gab es keine gravierenden Veränderungen. Im Gegenteil: sein Körper verkraftete es ganz gut. Und das war sonderbar. Die Ärzte rechneten damit dass sich sein Zustand verschlechtern würde, doch da hatten sie sich geirrt.

Als Agent Doggett eintrat schauten alle neugierig auf. Er sagte nichts sondern suchte sofort den Augenkontakt mit Scully. Diese kam dann auch gleich zu ihm.

"Was ist hier los?", fragte Doggett verwundert.

"Ich weiß es nicht", antwortete Scully. An ihrem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass hier etwas Unvorstellbares vonstatten gehen musste.

"Was?"

"Nun ja, als er die ganze Zeit an den lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen war, haben wir möglicherweise den Wachstum des Virus forciert..."

"Forciert? Wie haben sie das herausbekommen?", fragte Doggett überrascht.

"Nachdem Skinner die Geräte abgeschaltet hatte, sank seine Temperatur, ohne einen Effekt auf die vitalen Werte auszuüben."

"Sie meinen, Skinner hat ihn womöglich gerettet?"

Scully konnte Doggett keine Antwort darauf geben.

"Was ist mit dem Impfstoff?"

"Wir haben ihn nicht bekommen. Krycek hatte uns durchschaut. Er hat die Ampulle zerstört... Was machen wir nun?"

"Wenn wir ihn weiterhin stabil halten können... ich glaube es könnte funktionieren..."


18.05.2001
X-Akten Büro

Erschöpft klappte Scully die Akte zu. Es war Mulders Akte. Am liebsten wäre sie jetzt bei ihm im Krankenhaus, aber sie musste diese Berichte fertig bekommen, damit sie vor der Anhörung nicht mit leeren Händen da stand.
Stumm starrte sie auf das Dossier. Ihr kam das alles immer noch wie ein schrecklicher Alptraum vor. Immer noch machte sie sich Vorwürfe. Hätte sie es doch nur früher erkannt. Hätte sie doch nur erkannt, dass nicht sie diejenige war, die entführt werden sollte, sondern er. Dann wäre jetzt alles anders. Mulder würde nicht im Krankenhaus liegen und um sein Leben kämpfen und sie... sie bräuchte sich noch solche Sorgen zu machen.

Schwermütig drückte sie sich aus Mulders Stuhl hoch und schritt schnell auf den Aktenschrank zu. Das Einzige, was sie jetzt nur noch wollte, war, so schnell wie möglich zu Mulder zu kommen. Scully schlug die Schublade zu und wollte sich gerade ihren Mantel schnappen, als das Telefon klingelte. Sie griff nach dem Hörer und nahm das Gespräch entgegen.

"Agent Scully hier."

"Agent Scully, hier spricht Skinner."

"Ja, Sir, gibt es etwas Neues?", fragte sie aufgeregt.

"Sie sollten so schnell es geht ins Krankenhaus kommen."

Das war das einzige, was er sagte. Er unterbrach die Leitung und Scully konnte nicht anders als ein paar Minuten lang nur den Hörer anzustarren, den sie noch immer in ihren Händen hielt. Dann wie vom Blitz getroffen schnappte sie sich ihre Sachen und verließ das Büro.

Mit einem "Pling" öffnete sich die Fahrstuhltür, aber Scully rührte sich nicht. Wie versteinert stand sie in der Kabine und blickte mit leeren Augen den langen Flur entlang. Sie sah, wie die ganzen Agenten ihrer Arbeit nachgingen und von einem Büro zum Nächsten stürmten.
Nur am Rande bekam sie mit, dass sich der Fahrstuhl langsam füllte. Auch die eigenartigen Blicke, die man ihr zuwarf, registrierte sie nur flüchtig. Sie hoffte, dass das, was sie sich die ganze Zeit über so sehnlichst gewünscht hatte endlich war geworden war. Aber zugleich, redete sie sich auch ein, dass sie sich nicht allzu große Hoffnungen machen sollte. Vielleicht ist ja auch das genaue Gegenteil eingetreten???

Zwei weitere Agenten gesellten sich zu ihr in den Fahrstuhl. Sie schauten sie ein wenig verwirrt an. Einer von ihnen wollte sie erst ansprechen, ließ es dann aber doch bleiben, als er den merkwürdigen Ausdruck in Scullys Gesicht sah. Er warf seinen Kollegen einen viel sagenden Blick zu und nickte einmal in Scullys Richtung. All dies erschien Scully wie ein Traum Sie kam sich so vor, als ob sie schweben würde. Immer wieder versuchte sie sich einzureden, dass es nicht wahr war. Dass sie gleich aus diesen Alptraum aufwachen und in Mulders Armen liegen würde... aber dies geschah nicht. Je mehr sie über den Anruf nachdachte, desto mehr Zweifel stiegen in ihr auf. Was wenn, Skinner ihr gleich sagen würde, dass sie ihn endgültig verloren hätten?
Scully atmete tief durch und schloss ihre Augen. >>>Beruhig dich, Dana.<<<, redete sie sich selbst Mut zu.

Bei dem nächsten "Pling" öffnete sie wieder ihre Augen und sah direkt in Doggetts Gesicht. Er blickte sie an und dann kurz zu den anderen Agenten und wieder zurück zu ihr. Doggett nickte ihr mit zusammen gedrückten Lippen knapp zu. Sie erwiderte seinen Gruß ebenfalls mit einem leichten Nicken.
Er stellte sich neben sie und drückte einen der Knöpfe. Die beiden anderen Agenten stellten ihr Gespräch ein und räusperten sich leicht. Doggett ignorierte es und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Scully zu. Er sah zu ihr hinunter und konnte in diesem Moment nichts weiter erkennen, als eine zerbrechliche Hülle. Jegliche Energie schien von ihr gewichen zu sein. Er berührte leicht ihren Arm, worauf Scully überrascht zu ihm auf sah.

"Agent Scully...", bevor er weiter sprechen konnte, zwängten sich die beiden Agenten von hinten an ihnen vorbei und waren gerade im Begriff den Fahrstuhl zu verlassen, als Scully plötzlich leicht zu schwanken anfing.

"John...", brachte sie mit schwacher Stimme hervor und krallte sich an Doggetts Arm fest. Er legte schnell seinen Arm um ihre Taille um sie zu stützen.

"Geht's Ihnen gut? Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Sein Blick fuhr über die zitternde Scully.

Schwer amtend und mit stockender Stimme antwortete sie ihn. "Es... alles... alles beginnt sich zu drehen..." Noch bevor sie den Satz ausgesprochen hatte, umhüllte sie eine drohende Schwärze und sie sackte in sich zusammen. Doggett fing sie auf und legte sie vorsichtig auf den Boden.

"Schnell, wir brauchen hier einen Arzt!!!", schrie er verzweifelt.

Die anderen Agenten, die alle Scullys Zusammenbruch gesehen hatten, standen wie angewurzelt da und rührten sich nicht.

"Kann mir hier vielleicht mal jemand helfen??" brachte Doggett aufgebracht hervor. Er wandte sich an die beiden Agenten, die noch eben hinter ihnen im Fahrstuhl gestanden haben. Mit durchdringlicher Stimme und einem Blick, der keine Widerworte duldete, wies er sie an:

"Jetzt holen Sie verdammt noch mal Hilfe! Sehen Sie nicht, dass wir hier einen Arzt brauchen???"

Einer der Agenten nickte eifrig mit seinem Kopf und rannte den Flur hinunter. Doggett wandte sich wieder Scully zu. Vorsichtig strich er ihr über ihr Haar. Sie atmete schwer und unregelmäßig.

"Dana, kommen Sie... Öffnen Sie Ihre Augen.", flehte er sie an. Er gab ihr ein paar Klapse auf die Wange und hoffte, dass sie ihre Augen öffnen würde. "Dana, können Sie mich hören?" Nichts geschah. Nervös hob er seinen Kopf und blickte den Flur hinunter, auf der Suche nach einem Arzt. Und schließlich erblickte er ihn, wie er auf sie zugelaufen kam.

Der Arzt kniete sich neben Scully und Doggett und überprüfte ihre Vitalzeichen.

"Was ist passiert?", fragte er routiniert.

"Sie... sie fing auf einmal an zu schwanken... und bevor ich mich versah, ist sie zusammengeklappt", versuchte Doggett so schnell wie möglich alles zu erklären. "Was ist mit ihr?"

"Stand sie in letzter Zeit unter großen Druck oder hatte sie viel Stress?", fragte der Arzt weiter. Seine Stimme war neutral... es schwang noch nicht einmal der Hauch von Mitgefühl darin.

"Ähm... ja... die letzte Zeit war ziemlich stressig für sie... Können... können Sie irgendwas sagen, ob dem Baby was passiert ist?", erkundigte Doggett sich besorgt.

"Naja, das kann ich jetzt nicht so auf die Schnelle sagen. Es wäre das Beste, wenn wir sie ins Krankenhaus bringen würden." Als ob dies das Zauberwort gewesen wäre, öffnete Scully plötzlich schlagartig ihre Augen. Verwirrt schaute sie sich um.

"Mulder...?", fragte sie mit sehr schwacher Stimme.

"Dana, es wird alles wieder gut.", versuchte Doggett sie zu beruhigen. Es versetzte ihn ein Stich ins Herz, als sie Mulders Namen sagte, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Sie blickte zu Doggett und sah ihn im ersten Moment so an, als ob sie ihn nicht kennen würde, doch dann fragte sie ihn.:

"John... John, was ist passiert?"

"Ihnen muss wohl schwindelig geworden sein... und dann sind Sie zusammengebrochen."

"Das Baby... was ist mit dem Baby?" In ihrer Stimme schwang große Besorgnis.

"Dem Baby geht es gut, aber Sie sollten in ein Krankenhaus gehen."

Scully schüttelte mit dem Kopf und versuchte sich aufzurichten. Der Arzt und Doggett halfen ihr dabei. "Nein, ich muss nicht ins Krankenhaus... mir geht es gut... ich muss jetzt zu Mulder."

"Aber Sie sollten sich ausruhen. Sie sind total erschöpft!", versuchte Doggett sie zu überreden.

"Nein... nein, mit mir ist alles in Ordnung... ich muss jetzt zu Mulder", wiederholte sie lauter als beabsichtig. Sie versuchte sich zu beruhigen.

"Er... er lebt!" , hauchte sie, es immer noch nicht glauben könnend. Scully löste sich von Doggett und lief so schnell wie ihre wackligen Beine sie tragen konnten, den Flur hinunter. Doggett sah ihr mit einem verwirrten Gesichtsausdruck hinterher.


Halbe Stunde später
Memorial Hospital

Es konnte einfach nicht wahr sein. Es konnte nicht. Es ging einfach nicht. Scully rannte, so wie es ihre Schwangerschaft zuließ, wie eine Besessene durch die Krankenhausflure. Sie hatte von Skinner die Meldung bekommen, das Mulder wieder aus dem Koma erwacht sei.

>>>Warum war ich nicht da? Warum war ich nicht da? Warum? Verdammt. Mulder. Warum war ich nicht da?<<<

Sie konnte es noch immer nicht fassen. Noch gestern hatte sie mit dem leitenden Arzt gesprochen. Er wollte ihre Zustimmung, die lebenserhaltenden Geräte auszuschalten. Noch immer war sie vollkommen betäubt wegen dem Gespräch, und jetzt Das. Ein Anruf und die Welt sieht völlig anders aus. Damit hatte sie nicht gerechnet. Die ganze Nacht hatte sie in Mulder's Apartment verbracht. Hatte auf seiner Couch gesessen, den Fernseher angestarrt... hatte in seinem Bett gelegen, geweint, verflucht, hatte eines seiner Hemden übergezogen und sich in eine dunkle Ecke gekauert. Nein, das konnte nicht real sein. Jeden Moment erwartete sie aufzuwachen, in seiner Wohnung... ohne ihn... allein...

>>>Bitte lieber Gott. Lass es wahr sein. Bitte, bitte, bitte.<<<

Da war es. Zimmer 42. Ihr Herz schlug ihr fast bis zum Hals. Ihr Puls hämmerte unaufhörlich. Angst.

>>>Mulder.<<<

"Ihren Ausweis bitte."

Völlig entgeistert sah sie den Uniformierten an. Ihr Gesicht sprach Bände...

>>>Was zum...<<<

"Das ist in Ordnung."

>>>Skinner...<<<

"Dana... Er schläft gerade."

Scully nickte stumm. Ihre Augen waren nur starr auf das Bett gerichtet.
Langsam ging sie zu ihm. Sie konnte seinen gleichmäßigen Puls hören.

>>>Mulder...<<<

"Oh mein Gott..."

Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen. Das war einfach zu viel für sie.

"Ein Stuhl...", stammelte sie.

Skinner half ihr sofort und befahl dem Uniformierten ein Glas Wasser zu besorgen.

"Dana. Ist Ihnen schwindlig?? Soll ich einen Arzt holen? Ist etwas mit dem Baby?"

"Nein... Es ist nichts. Kein Arzt. Es geht mir gut... es ist nur... das ist einfach zu viel für mich... ich möchte mich nur kurz ausruhen."

"OK."

"Er... lebt wirklich. Er lebt.", flüsterte sie ungläubig, weiterhin auf sein Bett starrend. So als ob sie denken würde, dass all dies nicht wahr war sondern nur ein Traum und zerplatzen wird, wie eine Seifenblase, wenn sie aufwachen würde.

"Ja, das tut er."

Dann waren alle Dämme gebrochen. Scully konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Die Tränen waren stärker als ihr Geist. Skinner nahm sie mitfühlend in den Arm und flüsterte beruhigende Worte. Sie krallte sich fest an ihn und schluchzte. Es tat ihr gut von ihm Halt zu bekommen.
Scully beruhigte sich langsam wieder. Sie löste sich aus Skinners Umarmung und schritt langsam auf das Bett zu. Sie war jetzt alleine mit ihm im Zimmer. Sie sah ihn einfach nur an und langsam begannen ihre Beine zu zittern und sie glaubte sich nicht mehr lange auf ihnen halten zu können. Sie setzte sich in den Stuhl, der neben Mulders Bett stand und nahm seine Hand in die ihre.
Vorsichtig strich sie mit ihren Daumen über seinen Handrücken. Ihr Blick fokusierte nur ihn. Sein blasses, von Verletzungen gezeichnetes Gesicht. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was er alles hatte durchmachen müssen. Der Gedanke alleine daran versetze ihr ein Stich ins Herz.
Man konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht einordnen. Nur eins war klar. Sie war nicht hier, sondern sehr, sehr weit weg mit ihren Gedanken.
Doch durch ein plötzliches Zucken von Mulders Hand, wurde sie aus dieser Ferne wieder zurückgeholt. Überrascht schaute sie auf. Augenblicklich füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie begann schneller zu atmen... War es nur eine Einbildung??? Hatte sich gerade wirklich seine Hand bewegt???
Sie beugte sich näher zu ihm vor und dann bewegte er leicht seinen Kopf. Scully glaubte ihren Augen nicht zu trauen

"Mulder..." Es war nur ein Hauch von Flüstern. Benommen öffnete Mulder bei den Klang ihrer Stimme die Augen. Langsam drehte er seinen Kopf in ihre Richtung. Sein Blick war leicht verwirrt.

"Mein Gott, Mulder... Hi.", ihre Stimme klang, als wenn sie es selbst nicht glauben konnte. Dabei lag er vor ihr. Mit offenen Augen. Und er sah sie an.

"Hey.", flüsterte er rauh zurück.

Das reichte aus um auf ihrem Gesicht ein kleines Lächeln zu zaubern. Jeden Moment erwartete sie einen Kalauer von ihm. Das wäre so typisch. Aber es kam nichts. Er sah sie nur einfach weiter an. Nachdem er sie gründlich gemustert hatte, sah er sie leicht verwirrt an und fragte mit leiser Stimme:

"Wer bist du?"

Scully wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. War das jetzt ernst gemeint? Wusste er wirklich nicht mehr, wer sie war? Sie schnappte leicht nach Luft und eine Träne löste sich. Doch dann lächelte Mulder sie an und Scully verstand. Sie begann leicht zu lachen.

"Oh mein Gott, Mulder... Tu mir das nicht an."

Die letzten Worte gingen in einem herzzerreißenden Schluchzen unter. Sie senkte kurz ihren Blick und sah ihn dann mit einem Lächeln an. Sie holte tief Luft und versuchte sich zu beruhigen. Ihr fehlten im Moment die Worte. Mulder sah sie einfach nur an. Er war so froh, sie zu sehen. Er schaute sie so an, als ob es das erste Mal wäre, dass er sie sehen würde.
Scully sammelte sich wieder und fragte ihn die Frage, die ihr schon seit den Wochen, Monaten durch den Kopf gegangen ist.

"Weißt du... hast Du irgendeine Ahnung was mit dir passiert ist?"

Mulder schüttelte leicht mit den Kopf. Er konnte sich nicht satt an ihr sehen.

"Nein... aber ich sehe es in Deinem Gesicht."

Sie schaffte es nicht mehr ihre Tränen zurückzuhalten. Scully legte ihren Kopf leicht schief und strich ihm zärtlich mit ihrer linken Hand durch sein dichtes Haar.
Immer noch schaute er in ihr Gesicht und während er sie ansah formte er mit seinen Lippen die Worte:

"Ich liebe dich."

"Mulder", sagte sie jetzt erleichtert, "Ich bin so froh... ich hätte es nicht... wir konntest du nur...", sie wusste nicht was sie zu erst sagen sollte. In ihrem Kopf herrschte völliges Chaos.

"Hey... immer mit der Ruhe...", sagte er leise einfühlsam.

"Ich fasse es nicht. Ich meine, gestern noch wollten die Ärzte die Geräte ausschalten...", stammelte sie.

"Das zählt doch nicht mehr. Hey. Kopf hoch. Ich dachte du würdest dich freuen, wenn..."

"Das tue ich Mulder. Es ist nur. Ich kann nicht glauben..."

"Shh. Halt einfach meine Hand."

"Halt mich fest. Und lass mich nie wieder los, hörst du?", erwiderte Scully mit erstickter Stimme.

"Ich verspreche es."

Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss ihre Augen. Endlich konnte sie sich wieder an ihn kuscheln. Endlich konnte sie ihn wieder fühlen. Es war wunderbar. In diesem Moment gab es nur noch ihn. Alles andere um sie herum wurde unwirklich. Das einzige was sie wahrnahm war er.
Eigentlich hätte sie es ahnen müssen, dass Mulder selbst in den schlimmsten Situationen noch einen Scherz machen musste und so überraschte sie es nicht, als er dies dann auch tat:

"Hat man mich wenigstens vermisst?"

Scully blickte nicht zu ihm auf, sondern lachte nur in seine Brust. Er war wieder da. Sie hatte ihn endlich wieder. Ihren Mulder.

Aber da gab es noch etwas, was sie ihm sagen musste. Er sollte es endlich erfahren.

"Mulder... ich bin..."

"Ich weiß. Ich weiß.", sagte er glücklich.

Scully plazierte ihren Kopf neu auf Mulders Brust. Sie sah wie die Tür ein Stück geöffnet wurde und Doggett vor ihr stand. Als er sah, was passiert war, senkte er leicht seinen Blick. Auf einer Seite freute er sich für Scully. Endlich hatten sie Mulder wieder, aber auf der anderen Seite brach für ihn eine Welt zusammen. Er wird wohl nie eine Chance haben, solange Mulder in der Nähe war und auch wenn er nicht da war, hätte er wohl nie eine reelle Chance gehabt. Sie liebte Mulder und nicht ihn... und daran konnte er nun mal nichts ändern.
Scully lächelte ihn überglücklich an und Doggett erwiderte es kurz. Er hatte sie verloren. Mit einem traurigen Blick wandte er sich ab und ließ die beiden alleine. Als die Tür sich wieder schloss, schloss Scully ihre Augen und genoss einfach nur Mulders Nähe. Mulder tat es ihr gleich und strich ihr sanft mit einer Hand über ihr Haar. Er hatte keine Ahnung, was mit ihm passiert war, aber jetzt war er froh sie in seinen Armen halten zu können.


Georgetown
Scully's Apartement
28.05.2001

Mulder hatte gerade einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Bei der Routineuntersuchung wurde festgestellt, dass Dana einen kleinen Riss im Uterus hatte. Die Ärzte wollten sie nun vorsichtshalber für ein paar Tage unter Beobachtung da behalten.

Gott, wie ängstlich sie am Telefon geklungen hatte... Ihr Stimme war zittrig und man konnte hören, dass sie doch etwas geschockt war... Immerhin war das ihr gemeinsames Baby... Mulder dachte erneut darüber nach, was wohl passieren würde, wenn sie nach Emily jetzt auch noch dieses Kind verlieren würde. Er verwarf den dunklen Gedanken sofort wieder und machte sich daran, ein paar Sachen für Dana einzupacken.

Verwundert musste er feststellen, dass sie umgeräumt haben musste... wahrscheinlich hatte sie damit die einsame Zeit totschlagen wollen...
Als er die eine Schublade öffnete, stach ihm sofort ihr Tagebuch in die Augen. Er überlegte kurz und schüttelte dann energisch mit seinem Kopf.

>>>Das kann ich doch nicht machen. Das sind ihre persönlichen Gedanken...<<<

Er versuchte die Neugierde zu unterdrücken. Doch es gelang ihm nicht. Ein paar Minuten später hielt er das Tagebuch in der Hand und setzte sich auf die Couch.
Es zitterte in seiner Hand. Sollte er es wirklich machen? Aber die Neugier übermannte ihn und so öffnete er es langsam und vorsichtig.
Er hatte so eine Ahnung, dass das, was er da gleich lesen würde, ihm vielleicht nicht gefallen wird.
Mulder blätterte durch die Seiten und hielt bei dem letzten Eintrag inne. Ihre Schrift war etwas verschmiert und man konnte deutlich an ihren Schriftführung erkennen dass sie gezittert haben musste...


Mulder, ich weiß dass du dass nie lesen wirst.... aber ich werde diese Gedanken trotzdem zu Papier bringen. Es ist nun mal meine Art mit schwierigen Situationen fertig zu werden, indem ich meine Gefühle niederschreibe und somit die Schmerzen herauslasse...

Ich sitze hier neben dir... betrachte Dein friedliches Antlitz...

Wenn ich dich ansehe, so kommt es mir vor, als ob du schlafen würdest... Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Deine Kräfte lassen immer und immer mehr nach... hast du nicht die Kraft um weiter zu kämpfen? Mulder? Ein Kind wird geboren werden... dein Kind... zählt das nicht für dich? Lohnt es sich nicht dafür zu kämpfen? Mulder?

Gott, ich liebe dich so sehr. Ich möchte es hinausschreien... Ich, Dana Scully, liebe dich!

Ich verzehre mich nach dir. Ich möchte dich berühren. Möchte in deine Arme genommen werden... Wie soll ich deinen möglichen Verlust verkraften? Wie nur?
Es ist schon paradox wie sich Jugend und Vergänglichkeit überschneiden, findest du nicht? In mir wächst ein neues Leben heran... Soll der Preis den ich dafür zahle, Dein Leben sein? Sind das die neuen Gesetze? Ein Leben für ein Leben?
Ich weiß es nicht...

Man sagt, die Zeit heile alle Wunden... diese Wunde, Mulder... wird nie heilen, wenn du von mir gehst... nicht einmal unser Kind könnte das schaffen. Im Gegenteil, wie nur, frage ich dich, soll ich damit klarkommen jeden Tag aufs Neue in ein unschuldiges Kindergesicht zu schauen, mit dem Gedanken daran, dass es seinen Vater nie kennen lernen wird... Und viel schlimmer noch, was, wenn es so viel Ähnlichkeit mit dir aufweist, das ich es nicht ertragen kann, das ich damit nicht fertig werde? Wie kann ich noch froh das Leben leben wenn du nicht mehr bei mir... bei uns bist?

Leben. Leben. Ein seltsames Wort. Was heißt Leben? Sag es mir! Denn ohne dich... sterbe ich...

Bitte tue mir das nicht an! Fast 5 Monate haben wir nach Dir gesucht. Dann, endlich finden wir dich... und das soll es auch schon wieder gewesen sein? Nichts weiter? Du kannst nicht einfach vor meinen Augen sterben, hörst du? Das würde ich nicht verkraften. Ich könnte es nicht...

Die Sekunden erscheinen mir wie Minuten, Minuten wie Stunden... Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze und über deinen Schlaf wache. Es ist nebensächlich. Das Einzige was zählt, bist du. Nur du. Das ist schon komisch. In meinem Leben dreht sich alles nur um dich. Es hat lange gedauert bevor ich das begriffen habe, aber es ist so. Ich kann es nicht leugnen und ich will es auch nicht. Du bist der Mittelpunkt. Meine Sonne. Du bist mein Licht... Über diesen letzten Satz habe ich lange nachgedacht. Er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ein schöner Satz... du bist mein Licht...

Ich habe ein Gedicht daraus gemacht... Ich hoffe es gefällt dir...


Du bist das Licht

Nicht zu schlafen ohne Dich
Nicht zu träumen ohne Dich
Nicht zu atmen ohne Dich
Nicht zu leben ohne Dich
Ein Leben ohne Dich?
Ich will es nicht,
Denn Du bist mein Anker
Du bist mein Leben
Und Du bist das Licht.

Du gabst mir mein Leben
Du gabst mir die Liebe
Die ich nur bei Dir spüre
Du gabst mir das, was ich brauchte
Wenn ich einsam war
Ich will nicht mehr leben
Ohne Dich
Denn Du bist mein Leben
Und Du bist mein Licht.

Die Küsse die ich Dir gebe
Die Nähe die ich Dir gebe
Die Liebe die ich Dir gebe
Ist für die Ewigkeit
Ich will nicht mehr Leben
Ohne Dich
Denn Du bist mein Leben
Und Du bist mein Licht.

Meine Liebe ist Dein Schicksal
Ich werde dir alles geben
Was ich besitze
Nur um bei Dir zu sein
Ich will nicht mehr leben
Ohne Dich
Denn Du bist mein Leben
Und Du bist mein Licht

Ist es das Ende
Das mich von Dir fern hielt?
War es die Angst
Die mich von Dir fern hielt?
Ich weiß es nicht
Aber von diesem Tag an
Werde ich Dich halten
Bis das Ende kommt
Bis die Erde sich nicht mehr dreht
Ich will Dich Lieben
Ich will dich Ehren
Und ich will mit Dir leben
Denn Du bist mein Leben
Und Du bist mein Licht.


Es ist das erste Mal, dass ich mich an so was herangewagt habe... Also mach dich bitte nicht in deiner typischen Art darüber lustig... obwohl... wenn du dadurch zurückkommen würdest... Du kommst doch zurück? Ich brauche dich. Wir brauchen dich... Wir lieben dich... Bitte...

Deine Scully


Wie paralysiert starrte Mulder auf das eben gelesene. Einzelne Tränen liefen ungehindert seine Wange hinunter. Er hatte ja keine Ahnung. Was hatte sie nur durchmachen müssen?
Immer wieder las sich Mulder den Eintrag durch... um ihn besser zu verstehen... aber im Endeffekt sagte er immer das Gleiche aus. Dass sie ihn liebte wusste er... es aber nochmals auf diese Art und Weise und unter diesen Umständen bestätigt zu bekommen, entfachte in ihm so viele Gefühle.

Langsam lies er das Buch sinken. >>> Oh Gott, Scully, es tut mir so leid...<<<

Das Einzige, was er jetzt wollte, war zu ihr zu gehen. Schnell steckte er den Brief wieder in den Umschlag, schnappte sich seine Jacke und rannte aus seiner Wohnung.

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