World of X

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Sternenhimmel

von Cat

Kapitel 2

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Sein Versprechen wahrmachend, drehte sich Mulder noch einmal genüsslich auf die andere Seite. So viel und vor allen so gut hatte er seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Er sah auf seine Armbanduhr. Es war bereits 09:30 Uhr, das nannte er Ausschlafen, zumindest für seine Verhältnisse. Er war noch nicht einmal mitten in der Nacht aufgewacht, gar nichts, er hatte geschlummert wie ein kleines Baby. Warum war er nicht früher auf die Idee gekommen, endlich einmal Urlaub zu machen? Mit einer Sturmfrisur und jeder Menge Schlaf in den Augen trottete er ins Bad um sich durch eine angenehm kühle Dusche zu beleben. In der Tat fühlte er sich danach wesentlich frischer und wacher. Schnell schlüpfte er in seine neue schwarze Badehose, da seine alte auf ihn für unerklärliche Weise verschwunden war, zog sich dann ein helles T-Shirt und Shorts darüber. In Windeseile hatte er ein großes Handtuch, Sonnencreme, einige France und ein Buch in seinen Rucksack geworfen.
Ob Dana schon wach war? Den Weckservice hatte sie, wie auch er, nicht in Anspruch genommen. Aber eigentlich war sie sowieso keine Langschläferin. Ihm ging es ähnlich, er meinte dann immer, er könne was verpassen, wenn er bis zum Mittag in den Federn lag und faulenzte. Aber jetzt, in seinem Urlaub, war der Gedanke an Ausschlafen gar nicht mehr so abwegig. Sollte er es riskieren und einfach einmal bei ihr klopfen? Mehr als ihn sauer wieder raus schmeißen konnte sie ja schließlich nicht, sie hatte ja ihre Dienstwaffe nicht dabei, um ernsthafte Verletzungen damit zu verursachen - obwohl ihre Karatekünste nicht zu unterschätzen waren. Alle Risiken abwägend beschloss Mulder ihren Zorn in Kauf zu nehmen und klopfte beherzt an die Verbindungstür, auf die er trotz des Urlaubes nicht verzichten wollte. Ein hellwaches „Ja, Mulder!“ beruhigte sein anfänglich schlechtes Gewissen sofort. Dana war in der Tat schon wach. Sie stand vor einer großen Strandtasche und durchforstete ihr Gepäck nach brauchbaren Sachen für den Strand. Sie trug ein kurzes, geblümtes Sommerkleid, hatte sich die Sonnenbrille bereits in die Haare gesteckt und ließ gerade einen dicken Roman in der Tasche verschwinden. Dann glitt ihr Blick über Mulder, als wolle sie prüfen, ob auch er strandfertig war. Gemeinsam verließen sie ihre Zimmer, um sich ein französisches Frühstück mit frischen Croissants und Milchkaffee zu gönnen, um ein wenig Sonne zu tanken und endlich im herrlich blauen Meer zu schwimmen.
Die beiden Freunde breiteten ihre Strandlaken auf einem freien Fleckchen nicht weit vom Wasser entfernt aus und fingen an, sich bis auf ihre Badesachen auszuziehen. Zu Mulders Enttäuschung trug Scully nicht den beim Packen erspähten Bikini, sondern einen grünen, perfekt sitzenden Badeanzug. Irritiert suchte er den Blick seiner Partnerin. Diese zuckte nur grinsend mit den Schultern und meinte trocken: „Ich werde in den ersten Tagen eh schon einen Sonnenbrand bekommen, da wollte ich vorerst so wenig Angriffsfläche wie möglich geben.“ Als wäre das ihr Stickwort gewesen, hielt sie Mulder eine Flasche Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 vor die Nase und legte sich vor ihm auf den Bauch. Mulder sah zuerst etwas ratlos auf die blaue Flasche, tat dann aber doch seine Pflicht. Trotzdem konnte er sich einen Kommentar nicht so ganz verkneifen. „Sag mal, wenn du eh ’nen Sonnenbrand bekommst, wäre es dann nicht praktischer, du würdest dich von Anfang an ganz rösten lassen, als nach einer Woche noch einmal von vorne anzufangen?“ Da Dana ihn den Rücken zugewandt hatte, konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht sehen. Aber da sie anscheinend nicht sauer war, fuhr er mit seiner Arbeit fort und hatte Scullys Rücken, ihre Schultern und Oberarme schnell eingecremt. Gott, ihre Haut war so weich und sanft. Er könnte den ganzen Tag damit verbringen, die Creme in ihre zarte Haut einzumassieren. Verträumt beobachtete er eine rote Strähne ihres Haares, die sich aus dem kleinen Zopf, den sie trug, gelöst hatte. Der Wind ließ sie wild um Danas Kopf fliegen. So sah sie einfach unglaublich bezaubernd aus.
„Fertig?“, wollte Dana wissen und richtete sich etwas auf, um ihm einen fragenden Blick zuzuwerfen. Mulder nickte nur stumm und legte die Creme in Scullys wartende Hand. Daraufhin fing diese an, den Rest ihres Körpers sorgfältig einzucremen. Mulder hätte das gerne für sie übernommen, doch er wollte sein Glück heute nicht überstrapazieren. Er begnügte sich mit der Rolle des stillen Beobachters. Als Dana zufrieden war, ließ sie sich einfach nach hinten fallen, schloss die Augen und atmete tief ein. Mulder tat es ihr gleich. Er konnte den Salzgeruch vom Meer in der Luft wahr nehmen, den Duft der Sonnencreme und einen Hauch von blühenden Blumen, die die weiter oben gelegene Düne umsäumten. Entspannt legte sich auch Mulder zurück. So könnte er den ganzen Tag verbringen, einfach nur faul am Strand liegen, das Meer rauschen hören, neben ihm seine wunderschöne Partnerin, was brachte ein Mann mehr?
Nachdem die Beiden sich ausgiebig von allen Seiten von der Sonne braten gelassen hatten, packte Mulder die perplexe Dana an der Hand und rannte los in Richtung Meer. Schreiend stürzte er sich in die herrlich erfrischenden Fluten und planschte ausgelassen herum. Dana stand noch etwas unschlüssig da, ihre kleinen Füße bereits vom Wasser umflutet, und lachte leise über Mulders Übermut. „Komm schon, Scully, das ist wirklich wunderbar“, forderte er seine Freundin auf und spritze etwas Wasser in ihre Richtung. „Oder muss ich erst wieder raus kommen?“, drohte er grinsend. Sich geschlagen gebend, ging Dana vorsichtig und langsam zu ihm. Für Mulder unerwartet machte sie einen Hechtsprung in seine Richtung und tunkte ihn unter. Nach Atem ringend erkämpfte er sich einen Weg an die Oberfläche, nur um wenige Sekunden später an den Füßen wieder nach unten gezogen zu werden. Wie um Himmels willen war es ihr gelungen, so schnell zu tauchen und ihn mitzuziehen? Als er prustend wieder auftauchte, sah er einer fast schon teuflisch anzusehenden Scully in die Augen. „Warst du in deinem Vorleben etwa eine Meerjungfrau?“, fragte er, während er sich wie ein Hund schüttelte. „Nicht, dass ich wüsste. Aber ich liebe das Wasser, das Meer... es erinnert mich immer an Ahab.“ Ihre Stimme nahm einen melancholischen Klang an. Mulder, der unter keinen Umständen die tolle Stimmung ruinieren wollte, sprang nach vorne, tauchte ab und riss Dana kurz entschlossen mit sich. Wild miteinander ringend, waren alle trüben Gedanken im Nu vergessen. Nach einer halben Ewigkeit bemerkte Mulder, dass Danas Zähne langsam anfingen, leise zu klappern, und ihre Lippen hatten einen leichten Blauton angenommen. Erst jetzt bemerkte er, wie lange sie doch hier herumgetobt waren.
„Wer als Letztes am Handtuch ist, gibt gleich ein Eis aus!“, rief er überschwänglich und stürmte schon durch das für ihn brusthohe Wasser. Obwohl er sich durch seinen Frühstart einen kleinen, wenn auch unfairen Vorteil geschaffen hatte, holte Dana ihn mit einigen unglaublich schnellen Kraulzügen ein. Er konnte nur staunen, wie schnittig sie durch das Meer glitt. Anders wie bei ihm, spritzte sie nicht einen Tropfen, sondern glitt fischartig dem Ufer entgegen. Mulder riss sich aus seiner Bewunderung, um nicht noch schlechter abzuschneiden, als er es eh schon tun würde. Als er sich japsend auf sein Handtuch fallen ließ, lag Dana bereits entspannt auf dem Bauch und ließ die Sonne ihren nassen Körper trocknen.
„Ich fürchte, ich werde mich gleich zur Strandbar aufmachen müssen. Was soll ich denn mitbringen? Ich bezweifle, dass es hier Tofu Eis gibt.“
„Ich hätte gerne ein Wassereis!“, erstaunte sie ihn ein weiteres Mal.
„Ein Wassereis?“, kam seine etwas ungläubige Frage.
„Ja, als Kinder haben wir die immer am Strand gegessen. Meistens waren wir danach immer so klebrig, dass uns Mum dann kopfschüttelnd ins Wasser zum Waschen geschickt hat. Ich habe seit Ewigkeiten keines mehr gegessen“, erklärte sie ihm ihre Wahl.
Mulder betrachtete seine Partnerin eingehend. Man, er hatte schon geglaubt, dass sie einfach nur zum Anbeißen in dem Badeanzug aussah, aber jetzt, mit den leicht gelockten, nassen Haaren und den Wassertropfen, die ihren Körper bedeckten und langsam von der Sonne getrocknet wurden, nur um eine feine Salzschicht zurückzulassen, und den schon etwas rötlich wirkenden Wangen war sie so unglaublich schön. Er musste sich zwingen, seinen Blick von ihr abzuwenden, einiges Kleingeld aus seiner Tasche zu kramen und zum Eisstand zu gehen.
Schnell sprintete Mulder barfuss durch den heißen Sand, um mit seiner Beute auf das rettende Strandhandtuch zu gelangen. Grinsend warf er ein Calipo-Cola-Eis seiner wartenden Partnerin zu und gemeinsam versuchten sie, gegen das all zu schnell schmelzende Wassereis anzukämpfen. Nachdem das Eis aufgegessen war und nur noch einige klebrige Spritzer auf Mulders und Scullys Haut zurückgelassen hatte, war es an der Zeit, sich im Meer zu säubern.
„Gott, ich hätte nie gedacht, dass Eis so eine Sauerei machen kann“, beschwerte sich Mulder.
„Das war der Grund, warum Mum uns diese Art von Eis immer nur am Strand oder im Schwimmbad erlaubt hatte. Komm schon, G-Man, ab ins kühle Nass!“ Mit diesen Worten sprang Dana auf und raste in die hohen Wellen, dicht gefolgt von Mulder.
Nach einer guten Stunde, in der sie ein ganzes Stück rausgeschwommen waren und später am Ufer nach schönen Muscheln getaucht hatten, lagen beide wieder erschöpft aber zufrieden auf ihren Handtüchern und dösten unter der wohltuenden Sonne.

Das Erste, was Mulder nach seinem kleinen Nickerchen wahrnahm, war das angenehm warme Gefühl auf seinem nackten Rücken, während in seinen Ohren das Rauschen der Brandung widerklang. Ausgeruht und relaxt drehte er sich um und blinzelte leicht, als ihm die Sonne direkt ins Gesicht strahlte. Blind tastete er nach seiner Tasche und durchsuchte den Inhalt nach seiner Sonnenbrille. Dann wanderte sein Blick zu seiner noch schlafenden Partnerin hinüber und blieb auf ihrem Rücken hängen - ihrem extrem geröteten Rücken! Blitzschnell krabbelte er zu ihr und brachte ein aufgeregtes: „Wach auf Scully!“ hervor. Er vermied es, an ihrer Schulter zu rütteln, da dies für Dana wahrscheinlich äußerst schmerzhaft sein würde. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und blickte ihn aus kleinen und müden Augen fragend an. „Mhm, was ist denn? Ich habe Urlaub!“ Damit war für sie die Sache erledigt, und sie ließ sich wieder auf ihr Handtuch fallen. „Hey, nicht weiterschlafen, oder willst du gleich ein Spiegelei auf deinem Rücken braten? Komm schon, Redskin!“
„Was? Mist, wie lange haben wir geschlafen?“ Noch während diese Worte ihre Lippen verließen, starrte sie mit wachsendem Entsetzten auf ihre Armbanduhr. „Nein, wir haben über drei Stunden geschlafen. Wie schlimm ist es, Mulder?“
Daraufhin drehte sie sich weg, um ihm den Rücken zur weiteren Inspektion zuzuwenden. Behutsam strich Mulder über die rote Haut, nur um einen kurzen Schmerzensschrei von Scully heraufzubeschwören. „Nicht so grob, das tut weh!“, fauchte ihn Scully unwirsch an.
„Hey, ich habe doch nur ganz sanft darüber gestrichen.“ Nach diesen Worten drehte sie sich zu ihrer Tasche, um sich ein T-Shirt herauszuholen. Trotz des Versuches, ihre schon genug gereizte Haut nicht weiter zu strapazieren, konnte sie ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Mulder war es glücklicherweise besser ergangen. Er verspürte keinerlei Spannung am Rücken oder den Schultern, und wieder einmal war er für seinen dunklen Teint dankbar. Aber Scully konnte sich weniger glücklich schätzen. Und obwohl sie einen Sonnenbrand vorhergesagt hatte, hatte er nicht mit dieser Intensität gerechnet. Klar, eine so helle Haut, wie Dana sie hatte, war definitiv sehr sonnenempfindlich, aber dass sie sich gleich am ersten Tag so verbrennen musste, tat Mulder sehr leid. Sichtlich betrübt begann er, sein großes Strandhandtuch auszuschütteln, um es dann mehr oder weniger sorgsam in seiner Tasche zu verstauen. Auch Dana hatte ihrer Sachen wieder zusammengepackt und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zum Hotel. „Geh schon mal hoch, ich bin gleich da.“ Mulder schob Scully in den Fahrstuhl und eilte in Richtung Rezeption.
„Entschuldigung, können Sie mir bitte sagen, was man am Besten gegen Sonnenbrand tun kann?“, erkundigte er sich höflich bei der jungen Blondine, die ihn freundlich ansah. „Sie sehen gar nicht so aus, als hätten sie sich verbrannt.“ Ihr prüfender Blick glitt seinen Körper rauf und runter. Sie schenkte ihm ein anerkennendes, aber gleichzeitig auch fragendes Lächeln.
„Nein, um mich geht es da auch nicht“, erklärte er schnell.
„Nun, ich kann Ihnen ein altes Hausmittel empfehlen, es ist zwar nicht herkömmlich, aber es wirkt. Lassen Sie sich von der Küche ein Päckchen Quark geben und machen sie damit kühlende Umschläge.“ Damit deutete sie auf einen langen Gang zu ihrer linken Seite. Irritiert folgte Mulder ihrer Richtungsanweisung.

Mit dem in der Hotelküche erschnorrten Quark betrat Mulder das Zimmer seiner sonnenverbrannten Partnerin durch die Verbindungstür. Außer dem leisen Rauschen der Dusche herrschte Stille.
„Scully, hier kommt die Rettung!“, machte er mit einem triumphalen Unterton auf sich aufmerksam. Aber erst nach weiteren Minuten stellte sich das Rauschen des Wassers ein und Dana erschien mit einer erhobenen Augenbraue und einem fragenden Blick wieder in ihrem Zimmer. Mulder versuchte ihre nassen und gewellten Haare und den Bademantel, der das einzige war, was sie trug, so gut es ging zu ignorieren und schwenkte ihr die erbeutete Packung Quark siegesgewiss vor der Nase herum.
„Und die Rettung besteht in Quark, verstehe ich das richtig?“, erkundigte sie sich ungläubig und kämpfte mit dem immer größer werdenden Schlitz ihres Bademantels, der auch dem zusehend nervöser werdenden Mulder nicht entging. Mit seiner Antwort wollte er sich bestmöglich retten.
„Scully, ich bin sehr enttäuscht von dir als Ärztin. Du müsstest doch wissen, dass der Quark die gereizte und gerötete Haut angenehm kühlen wird.“ Mulder protzte schamlos mit seinem eben erst gewonnen Wissen vor seiner Partnerin.
„Mulder, das ist eine Schweinerei! Und warum weißt ausgerechnet du so etwas? Deine Haut ist dauerbraun“, erkundigte sich eine neugierig werdende Scully.
„Um ehrlich zu sein, haben wir diesen Tipp einer der Damen an der Rezeption zu verdanken. Ich bin zwar genial, aber gewiss kein Hausmann, um solche Kniffe zu kennen. Und es ist bestimmt nicht so eklig, wie es sich anhört. Wir werden ein großes Handtuch auf das Bett legen, das sollte den Schaden begrenzen“ , schlug Mulder vor.
„Ich weiß nicht, Mulder...“ Dana klang ganz und gar nicht begeistert, als sie fragend die Packung Quark in ihrer rechten Hand studierte.
„Ich würde mal sagen, Schmerzen hast du eh, wenn es nicht hilft, kühlt es wenigstens eine Zeit lang, und wenn doch, dann um so besser, findest du nicht auch?“
Sein Vorhaben schien für ihn schon beschlossene Sache zu sein, denn kaum hatte er zu Ende gesprochen, da stürmte er schon ins Bad, um ein geeignetes Handtuch zu suchen, und es auf dem Bett auszubreiten. Auffordernd sah er seine Partnerin mit einem spitzbübischen Grinsen an. Doch diese ging zuerst an ihren Schrank, kramte kurz und beförderte einige Kleidungsstücke heraus, um damit ebenfalls im Bad zu verschwinden. Erst jetzt kapierte Mulder, dass sie ja anscheinend nichts unter ihrem Satinbademantel trug und sich schnell etwas anziehen wollte. Seine Gedanken bestätigend, trat Dana einige Sekunden später wieder ins Zimmer. Sie trug eine dunkelblaue kurze Jeans und ein sonnengelbes Trägershirt. Noch immer etwas unentschlossen wanderte ihr Blick vom Bett zu Mulder und dann zu der auf dem am Nachttisch wartenden Quarkpackung. Mulder schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und resignierend ließ sie sich auf dem Bett nieder.
„Ähm, wenn du das T-Shirt in diesem Urlaub noch irgendwann einmal anziehen willst, dann wäre es besser, wenn du es vor dem Quark in Sicherheit bringen würdest“, versuchte er seine Unsicherheit mit einem lahmen Witz zu kaschieren.
Er konnte ihr den inneren Kampf deutlich ansehen. Aber schließlich siegte ihr Sinn für Ordnung und Ordentlichkeit und die Aussicht auf Linderung schien auch ihren Teil dazu beizutragen, dass sich Scully mit einem flinken Handschlag das Shirt über den Kopf zog und neben das Bett legte. Dann kreuzte sie ihre Arme vor sich, um ihren Kopf darauf ruhen zu lassen. Nachdem sie in ihren Bewegungen innegehalten hatte, riss Mulder den Deckel der Packung ab und machte sich mit Eifer daran, mit seinen Händen den Quark herauszufischen. Wie ein kleiner Junge, der beim Teigkneten helfen darf, spielte Mulder begeistert mit der weißen Masse, die durch ihre dünne Struktur zwischen seinen Fingern wieder hervorquoll. Nachdem er seinen Spieltrieb befriedigt hatte, attackierte er den heißen Rücken seiner Freundin ohne weitere Vorwarnung. Danas erschrockener Schrei hallte in seinen Ohren wider und er verteilte die kühlende Masse enthusiastisch auf ihrem gesamten Rücken. Er bemerkte, dass Danas Augen langsam zufielen, und dass sich ihre angespannten Muskeln unter dem Quark und seinen Händen zusehends entspannten.
Amüsiert betrachtete er Danas nun nicht mehr roten, sondern weißen Rücken. Ihren nackten Rücken. Seine Augen glitten von ihren zierlichen Schulterblättern, über ihre Wirbelsäule zu ihrer schmalen Hüfte. Die engen Jeans lagen wie eine zweite Haut an ihrem Körper und sein Blick blieb anerkennend auf ihren traumhaft gerundeten Pobacken hängen, bevor er ihre kurzen, aber sportlich und für ihre kleine Gestalt perfekte Beine wohlwollend bestaunte. Ihre niedlichen Füße reizten ihn sehr, sie ausgiebig zu kitzeln, aber er fürchtete um das frisch aufgetragene Kühlungsmittel und verbannte diesen Gedanken in die hinterste Ecke seines Gehirns.
„Mhm, Scully, möchtest du trotz der Tatsache, dass du jetzt wie ein Indianer aussiehst, noch immer den Abend in die Stadt fahren? Wenn nicht, das ist natürlich gar kein Problem.“ Mit diesen Worten strich er eine feuchte Strähne ihrer wunderbar roten Haare hinters Ohr, kniete sich neben das Bett, um auf Augenhöhe mit Dana zu sein, und sah sie mit großen erwartungsvollen Augen an. Scully lachte leise und meinte dann, ganz zu seiner Erleichterung. „Nein, nein, wie du ja weißt, ein Indianer kennt keinen Schmerz, und außerdem will ich mir meinen Urlaub von diesem Sonnenbrand nicht verderben lassen. Zudem können wir ja fahren, wenn es dämmert. Und morgen werde ich wohl passen müssen. Zumindest was den Strand angeht.“ Doch auf für dieses Problem hatte Mulder bereits eine Lösung parat. „Der Pool ist an einigen Stellen beschattet, und mit einem T-Shirt über dem Badeanzug solltest du wohl ausreichend geschützt sein. Zumindest kannst du dich ab und an im Pool abkühlen.“ Fox blickte daraufhin auf seine Uhr und vereinbarte mit seiner Partnerin, dass diese jetzt für einige Zeit etwas lesen wollte, wohl eine der wenigen Aktivitäten, die man in ihrer jetzigen Lage ohne eine allzu große Sauerei machen konnte, und sie sich dann gegen halb acht wieder hier treffen würden, um in der City etwas essen zu gehen. Zudem brannte Dana darauf, am Hafen entlang zu schlendern, die Yachten und Straßenkünstler zu bewundern und kleine Geschäfte zu durchstöbern. Sie waren beide froh darüber, dass in Frankreich in vielen größeren Küstenstädten die Läden beachtlich lange auf hatten, wenn auch nur zur Hauptsaison. In der Zwischenzeit wollte er erst einmal duschen, um seine Haut und die Haare vom Salzwasser zu befreien. Dann beschloss er, noch eine Erkundungstour durch das Hotel zu machen. Er wusste zwar noch nicht so ganz, worauf genau er jetzt Lust hatte, aber irgendwie musste er ja die Zeit ohne Dana Scullys Gesellschaft totschlagen.

Gelangweilt saß er nun vor einem der Computer im Internetcafe und surfte mehr oder minder interessiert durchs Net. Annähernd jede zweite Minute galt seine Aufmerksamkeit seiner Armbanduhr, die sich trotz seiner Ungeduld nicht schneller der Wunschuhrzeit nähern wollte. Angenervt blickte er sich in dem großzügig ausgestatteten Raum um und ordnete die anwesenden Touristen in verschiedene Kategorien ein. Es gab verliebte junge Paare, die sich wohl im Internet nach den In-Szene-Clubs hier umsahen, dann wiederum gab es auch Einzelpersonen, die hingebungsvoll seit einer halben Ewigkeit auf die Tastatur einhakten. Wahrscheinlich schrieben sie ellenlange Mails um die Zurückgebliebenen neidisch zu machen, oder es waren Leute, die ihren Liebsten, der nicht mit ihnen hierher gefahren war, mit ihrem Heimweh und Sehnsüchten nervten. Es gab sogar einige Senioren, die mit zurechtgerückten Lesebrillen begeistert die unendlichen Möglichkeiten der Moderne studierten. In den hinteren Ecken nahm er Gekicher und ausgiebiges Gelächter wahr. Dort saßen eine ganze Menge Teenies, die sich lautstark über ihre Erlebnisse austauschten und denen es anscheinend unmöglich war, selbst im Urlaub, einem Paradies aus Strand, Sonne und Meer, ihre Lieblingstechnologie zu vernachlässigen. Nachdem sich Mulder vergewissert hatte, dass nicht zwei Stunden, sondern tatsächlich nur zwei Minuten seit seiner letzten Uhrenkontrolle vergangen waren, spähte er in den Eingangsbereich, wo gerade ein Paar, etwa in seinem Alter, den Raum betrat. Suchend sah sich der hochgewachsenenn schlanke Mann um, und steuerte dann mit seiner nicht sehr viel kleineren Freundin den leeren Platz direkt neben Mulder an. Dieser musterte die Neuankömmlinge aufmerksam. Er hatte flachsblondes, relativ kurzes Haar, trug ein helles Hemd und kurze Jeans, dazu Turnschuhe. Er wirkte sportlich und hatte einige kleine Grübchen im Gesicht, wenn er seine Freundin verliebt anlächelte. Die Frau hatte eine moderne Kurzhaarfrisur, die durch unzählige Strähnchen nahezu bläulich schimmerte. Sie hatte ein enges weinrotes Sommerkleid und hochhackige Sandalen an. Beide waren unglaublich braun und trugen, soweit er es beurteilen konnte, entweder Verlobungs- oder Eheringe. Und sie flirteten und schmusten ausgiebig. Dann aber verlagerten sie ihre Aufmerksamkeit und eine brandheiße Diskussion über die Personen, denen sie schreiben mussten, entbrannte. Mulder erkannte in der Argumentation über Wichtig- und Nichtigkeit eine gewisse Parallele zu Scully und sich selbst. Bei diesem Gedanken musste er lächeln.
Als sich das Paar endlich geeinigt hatte, wurde es vor eine neue schwierige Aufgabe gestellt. Der Mann sah seine Frau etwas ratlos an und fragte sie: „Du weißt nicht zufällig, wie das mit dem E-Mail verschicken funktioniert, das hier ist ein total anderer Bildschirm als der daheim, wie komme ich denn dahin, Rachel?“ Die einzige Antwort war ein Schulterzucken der dunkelhaarigen Frau. Mulder kicherte in sich hinein, als sich seine Nachbarn ratlos im Raum umsahen. Dann aber tippte ihm der blonde Mann entschuldigend auf die Schulter. "Können Sie mir vielleicht helfen? Wie haben Sie die Seite, auf der sie gerade sind, aufgerufen? AOL ist auch mein Provider, aber ich habe mein Account noch nie von einem anderen Rechner als meinen aufgerufen.“ Freudig half Mulder den beiden und kam mit der Zeit mit ihnen ins Gespräch. Rachel und Thomas kamen aus Kalifornien und betrieben gemeinsam eine Familiengaststätte. Dies hier war ihr erster Europaurlaub. Sie waren seit einem halben Jahr verlobt und wollten in drei Monaten vor den Traualtar treten. Mulder mochte Tom und Rachel auf Anhieb und erzählte ihnen, dass er in England studiert hatte und nun bei der Bundespolizei beschäftigt war. Stolz nahm er ihre anerkennenden Blicke wahr und beantwortete willig ihre neugierigen Fragen. Das Gespräch wurde immer intensiver, und schon bald wurde eine Freundschaft geschmiedet.
„Nun, Mulder, da wir ja alle noch eine Zeit hier bleiben werden, was hältst du denn von einem gemeinsamen Abendessen? Schließlich wollen wir ja noch deine Dana Scully kennenlernen“, schlug Rachel schlussendlich vor.
„Nun, heute wollten wir eigentlich in die City fahren, um etwas zu bummeln. Aber was haltet ihr davon, wenn wir uns morgen Vormittag am Pool treffen?“
„Klasse, so gegen elf Uhr? Früher komme ich beim besten Willen nicht aus den Federn. Schließlich haben wir doch Urlaub“, war Toms Idee.
„Klar, wir sehen uns dann morgen früh, ich muss mich jetzt langsam fertig machen. Es war nett, eure Bekanntschaft gemacht zu haben.“ Damit verabschiedete sich Fox Mulder von den Beiden und trat seinen Rückzug zum Hotelzimmer an. Er fand diese Bekanntschaft erstaunlich erfrischend. Sie hatten eine solche Achtung vor seinem Job im Bureau gezeigt, die ihm sonst nirgendwo entgegengebracht wurde. Keine dummen Witze über Spooky Mulder oder die X-Akten, nur ehrliches Interesse. Und er mochte Tom und Rachel wirklich. Sie waren angenehme Gesprächspartner, hatten Humor und waren außerordentlich sympathisch. Dieser Urlaub wurde von Tag zu Tag besser. Er musste Dana unbedingt von seinen neuen Freunden erzählen. Noch immer tief in Gedanken versunken, hatte er es endlich geschafft, sich für heute Abend fertig zu machen. Er zog ein graues, kurzärmliges Sommerhemd und eine verwaschene Bluejeans an. Sich noch einmal im Spiegel vergewissernd, dass er wirklich ordentlich aussah, suchte er nach seinem Geld und klopfte an die Zwischentür. Dana trat schon fix und fertig in sein Zimmer und ihr Erscheinungsbild ließ Mulder den Atem anhalten. Sie trug einen hellblauen Wickelrock mit weißen kleinen Blumen und ein weißes Top mit Spagettiträgern. Ihre Schuhe waren ebenfalls blau, hochhackig und zehenfrei. Erst jetzt bemerkte Mulder, dass sein Mund offen stand, und um seine Verlegenheit zu verbergen, schloss er diesen schnell wieder. „Wow, du siehst phantastisch aus, Scully!“ Dieses Kompliment kam von ganzem Herzen. Dana lächelte ihn dankbar, wenn auch etwas verlegen an und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Rezeption, um sich ein Taxi zu bestellen.


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Verträumt schlenderten Mulder und Scully durch die Hafenstadt. Sie hatten bereits den Hafen und die Anlagestelle hinter sich gelassen. Mulder hatte sich von einem Straßenkünstler dazu überreden lassen, ein Portrait von sich erstellen zu lassen, als Erinnerungsstück. Dana hatte diesen für sich hartnäckig abgewehrt und lachte sich halb über Mulders reichlich gekränkten Gesichtsausdruck tot, als sie bemerkten, dass dies kein Portrait, sondern eine Karikatur des Agenten geworden war. Die Betonung lag unmittelbar auf der Bildmitte, Mulders Nase. Viele der vorbeigehenden Passanten bestaunten und belachten das Bild und den ratlosen Mulder. Dann hatte sie die Straße zu den anlegenden Luxusjachten geführt - auf einer gab es sogar einen Hubschrauberlandeplatz.
„Mhm, ich glaube ich werde mir hier eine Yacht anlegen und dann, zum Entspannen, alle paar Monate mal hier abtauchen. Mein Französisch ist zwar fast nicht bestehend, aber Übung macht den Meister, oder? Und zudem habe ich irgendwo einen Bericht gelesen, dass es hier irgendwo ein altes Spukschloss geben soll, ich glaube ich bin im Paradies!“
„Mulder, Mulder, die Sonne hat mir vielleicht den Rücken verbrannt, aber dir muss sie wohl das Gehirn versenkt haben. Komm weiter, siehst du das Café dort? Lass uns dort ein Eis essen.“
„Solange ich mich nicht schon wieder mit einem Wassereis quälen muss. Ich glaube die Yachtbesitzer fänden es nicht so erquickend, wenn ich neben ihren Anlagestellen ins Wasser hüpfen würde“, scherzte ein gut gelaunter Mulder.
Nachdem sie zwei riesengroße Eisbecher nahezu ohne Bekleckern vertilgt hatten, machten sie sich auf, um die kleinen Gässchen der bezaubernden Stadt zu erkunden. Hier und dort blieben sie vor Schaufenstern stehen und bestaunten die Auslagen. Mulder konnte ab und zu nicht widerstehen und schon bald hatte er mehrere Tüten in den Händen. Ein Lakritzstand hatte es ihm besonders angetan. Da stand Mulder zwischen einen Haufen eifriger Kinder und musste sich die Tüte bis zum Bersten füllen. Dana hatte sich währenddessen weitere Geschäfte angesehen und ein paar flache Sommerschuhe erstanden. Mulder schloss sich ihr mit einer gigantischen Tüte voller Leckereien und einem glücklichen Ausdruck auf dem schon sonnengebräunten Gesicht an.
„Da, sieh dir das an, diese Straße dahinten führt an einen kleinen Sandstrand, lass uns dort hin gehen“, forderte Dana ihn auf, während sie schon eiligen Schrittes durch die enge Passage hinter einem Strandcafé trat. Es war eine kleine verträumte Bucht die von einigen Felsen umrahmt wurde. Mulder entdeckte unter den Felsen auf der linken Seite einen Weg aus Steinen bestehend, der halb im Meer lag, der um die Bucht zu einer anderen Gaststätte führte. Schnell wurden die Schuhe ausgezogen und in die Tüten gepackt und gemeinsam balancierten sie lachend und scherzend die Steine entlang. Bis auf einen kleinen Ausrutscher von Mulders Seite, der sich aber noch rechtzeitig wieder fangen konnte, und somit nur seine Hose nass wurde, kamen sie außer Atem auf der anderen Seite an.
Wenig später fanden sie einige Souveniergeschäfte mit zahlreichen Postkarten und schnell wurde beschlossen, dass sich zahlreiche Freunde und Verwandte über eine solche Aufmerksamkeit freuen würden. Scully wählte eher die traditionellen, mit bilderbuchartigen Motiven versehen Urlaubserinnerungen, Mulder hingegen spähte nach Kuriositäten. Ein Affe mit Sonnenbrille in einem Strandkorb hatte es ihm besonders angetan. Er konnte sich zwar noch nicht ganz festlegen, wer dieses Wunderwerk bekommen würde, aber der Kauf war schon beschlossene Sache. Des Weiteren erbeutete er ein Motiv mit drei undefinierbaren Hunden, die so viele Falten hatten, dass man nicht genau erkennen konnte, wo der eine aufhörte und der andere anfing. Als jeder seine Karten gefunden hatte und passende Briefmarken ausgesucht und bezahlt worden waren, machten sie sich wieder auf den Rückzug. In einem nahegelegenen Geschäft riefen sie sich ein Taxi, das sie wieder zurück ins Hotel brachte.

Dort angekommen wurde Scullys Bett beschlagnahmt, indem Mulder sämtliche Einkäufe darauf ausbreitete und verzweifelt nach einem Stift suchte, um endlich seine Karten zu schreiben.
„Die ganze Atmosphäre hier ist einfach faszinierend, es ist alles so frei, so ungezwungen, und die Menschen legen eine unglaubliche Freundlichkeit an den Tag. Dieses Land hat einen ganz eigenen Zauber“, schwärmte die noch immer total begeisterte Scully.
„Dieser Urlaub ist bis jetzt ein Traum. Ich genieße es richtig. Ich genieße die Zeit mit dir, ohne immer nur an die Arbeit zu denken, einfach nur relaxen, vielen Dank, dass du mich begleitet hast.“
„Hey, ich bin diejenige, die sich bedanken muss. Schließlich hast du mich eingeladen. Danke, Mulder, ich hätte niemals gedacht, dass es hier so bezaubernd sein könnte, ich liebe es.“
„Das ist gerne geschehen, wie hätte ich das hier bitte schön alleine genießen können? Und jetzt komm, wir machen die anderen noch eifersüchtiger. Die Karte mit den Hunden ist doch perfekt für die Gunmen, oder?" Und damit war Mulder auf das beladene Bett gesprungen und verfasste eifrig individuelle und unverkennbare Urlaubsgrüße. Sie verbrachten noch eine Stunde lachend, und erst als Mulder Danas ausgiebiges Gähnen bemerkte, verabschiedete er sich und verschwand in seinem eigenen Zimmer.


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Nach einem köstlichen und ausgiebigen Frühstück machten sich Mulder und Scully auf zum Pool. Heute trug Dana zum Schutz vor weiterer Sonnenbestrahlung ein weißes T-Shirt über ihrem Badeanzug. Entspannt breiteten sie sich auf zwei Liegestühlen im Schatten aus und konnten einem angebotenen Cocktail beim besten Willen nicht widerstehen.
„Warum haben wir so etwas nicht schon viel früher getan?“, wunderte sich Mulder.
„Was, Cocktails getrunken?“
„Das auch, aber einfach mal Urlaub gemacht, wie jeder andere Mensch auf der Welt.“
„Seit wann sind wir normal?“, warf Dana lachend ein.
Da konnte Fox nur zustimmen. „Wo du Recht hast, da hast du Recht.“

Wenig später wurden beide von eifrigem Gerede aus einem Nickerchen gerissen.
„Mulder, toll dich zu sehen. Und das hier muss Dana sein.“ Perplex ergriff Dana die ihr dargebotenen Hände und lugte über ihre Sonnenbrille Mulder nach Erkenntnis suchend an.
„Rachel, Tom“, rief dieser erfreut und schon waren die Vier in ein eifriges Gespräch vertieft. Mulder bemerkte erleichtert, dass sich Scully nicht genervt von den Beiden fühlte und ihnen wirkliche Sympathie entgegen zu bringen schien. Besonders Rachel und Dana verstanden sich auf Anhieb und bald hatten sie ihre männlichen Begleiter vergessen und waren im Pool verschwunden. Toms und Mulders Blicke waren auf die Frauen geheftet und Tom brachte schließlich ein „Hey, Dana ist wirklich süß, ihr seid ein tolles Paar“, hervor. Verwirrt starrte Mulder in seine Richtung.
„Oh, also, wir sind gar nicht... ich meine... wir sind gar kein Paar.“ Jegliche Gehirnzellen, die zu einer ordentlichen Satzbildung beitrugen, schienen beschlossen zu haben, ihren Dienst einzustellen, so perplex war Fox über die Vermutung des anderen Mannes.
„Wirklich nicht? Ihr wirkt so, ich weiß nicht, als würdet ihr schon lange zusammen sein, und trotzdem knistert es vor Spannung zwischen euch, das kann ich jetzt aber gar nicht glauben.“
Mulder wusste nicht so recht, was er darauf jetzt noch erwidern sollte. Er befürchtete, dass er es nur noch schlimmer machen würde, und er wollte auf gar keinen Fall, dass Tom sich darüber klar wurde, dass Mulder wirklich in Dana verliebt war. Doch Toms nächste Aussage bewies, dass dieser schon einen Schluss aus Mulders Auftreten gezogen hatte.
„Und warum seid ihr noch nicht zusammen, das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, dass ihr beide verliebt seid. Worauf wartest du denn noch? Dass hier gleich ein Beachboy langspaziert und sie vor deinen Augen wegschnappt?“
„Ich kann nicht einfach zu ihr gehen und ihr sagen, dass ich sie liebe. Wir sind Arbeitskollegen, Partner, um genau zu sein“, versuchte sich Mulder aus der Affäre zu ziehen.
„Wow, sie ist auch FBI-Agentin? Aber du solltest es ihr wirklich sagen. So wie ich das sehe, beruhen diese Gefühle auf Gegenseitigkeit und du wärst ein Trottel, wenn du dir diese Frau durch die Lappen gehen lassen würdest. Wer weiß was morgen ist. Vielleicht seid ihr dann keine Partner mehr. Und dafür würdest du auf die Liebe und die Frau deines Herzens verzichten? Das hört sich gar nicht intelligent an“, bohrte Tom entschlossen weiter. Sehnsuchtsvoll verfolgte Mulder Danas graziöse Schwimmzüge und wägte innerlich die Für und Wieder immer wieder ab.
„Ich kann dir nur sagen, dass Rachel die Frau meines Lebens ist, und wenn dir Dana auch nur annähernd so viel bedeutet, wie Rachel mir, dann solltest du keine Zeit mehr verlieren!“, beteuerte Tom dem noch immer unentschlossenen Mulder.
„Du hast gar keine Ahnung, was sie mir bedeutet. Aber es ist nicht so einfach“, druckste Mulder herum und wurde langsam unruhig auf seiner Liege.
„Wo, wenn nicht an einem Ort wie diesem, sollte ein Liebesgeständnis perfekter sein?“ Mit einer ausschweifenden Geste deute er auf den Strand und das Meer.
Tom bearbeitete den sich immer noch sträubenden Mulder eine gute halbe Stunde, bis die Frauen wieder zu ihnen zurückkehrten. Sie beschlossen, sich heute Abend zu treffen, um der Veranstaltung, die hier von den Animateuren durchgeführt wurde, beizuwohnen.
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