World of X

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Undercover

von Talli W

Kapitel 1

Pünktlich Montag, 8:00 Uhr saßen Mulder und Scully im Büro ihres Chefs. Direktor Skinner rückte nervös seine Brille zurecht. Er hatte einen neuen Auftrag für die beiden Agenten. "Sie gehen undercover..." begann er und wurde von Mulder Stöhnen unterbrochen.

"Nicht schon wieder!" seufzte jetzt auch Scully und verdrehte die Augen.

Skinner beobachtete die beiden Agenten. 'Die werden sich auch immer ähnlicher.' dachte er.

Er räusperte sich laut und setzte seine Erklärung fort: "Agents, das ist ein offizieller Fall, zu dem die Polizei unsere Hilfe angefordert hat. Man hat sie ausgewählt, da sie das letzte Mal so gut zusammengearbeitet und den Fall in Rekordzeit abgeschlossen haben."

"Und wie toll wir zusammengearbeitet haben.' dachte Scully sarkastisch und ließ ihre Gedanken zurückschweifen. Sie waren als Ehepaar in dieser Kleinstadt aufgetreten und Mulder hatte keine Gelegenheit ausgelassen seine Doppeldeutigkeiten anzubringen und sich ihr zu nähern. Er hatte sie damit fast in den Wahnsinn getrieben. Bis sie sich schließlich nicht mehr zu helfen wusste und diese schreckliche Gesichtsmaske aufgelegt hatte, nur um sich ihn vom Leib zu halten.

Mulder dachte ebenfalls an den Arcadia-Fall. Er sah Scully vor sich, wie sie aus dem Badezimmer zurückgekehrt war, ganz grün im Gesicht. Er hatte sich so erschrocken, dass ihm die Stimmung gänzlich vergangen war. Und dabei hatte er solche großen Pläne für diesen Abend gehabt.

Direktor Skinner räusperte sich erneut und schreckte Mulder und Scully aus ihren Gedanken. "Ich werde ihnen jetzt die Einzelheiten erläutern. Und sie sollten besser genau zuhören. Man hat immer noch ein Auge auf sie, nachdem sie so hohe Kosten durch ihre Eskapade in die Arktis verursacht haben."

Scully wollte etwas dazu sagen, aber Skinner ließ sie nicht zu Wort kommen. "Ich weiss, Agent Scully. Agent Mulder hat das nur getan um sie zu retten. Ich finde das auch völlig in Ordnung, allerdings sieht der Senat das etwas anders. Sie wissen, dass unser Budget ständig überprüft wird und diese Sache hat etwas den Rahmen gesprengt."

Mulder schaute betreten zu Skinner. "Dann werde ich das Ganze eben bezahlen. Ich bin nicht unvermögend."

Direktor Skinner sah ihn an: "358000 Dollar, Agent Mulder?"

Scully schluckte. 'Und das alles für mich.' dachte sie.

Mulder holte tief Luft. Mit so einer Summe hatte er nicht gerechnet.

"Nein Sir, das überschreitet meine Möglichkeiten." gab er zu. "Also was ist das für ein Fall?"

Direktor Skinner öffnete eine Akte und erklärte: "In der Jefferson Memorial High School sind zwei Menschen verschwunden. Der eine war nur einer der Wachleute aus der Nachtschicht. So ist sein Verschwinden nicht weiter aufgefallen bis dessen Ex-Frau sich nach dem ausgebliebenen Unterhaltsscheck erkundigt hat. Der zweite jedoch war ein Lehrer. Professor Steenwood, Dr. der Ornithologie und der dortige Biologielehrer."

Skinner wendete sich nun direkt zu Scully.

"Agent Scully, aufgrund ihres medizinischen Ausbildung bieten Sie die ideale Vorraussetzung um seinen Unterricht vorübergehend zu übernehmen. Das derzeitig behandelte Thema finden Sie in den Unterlagen, zusammen mit Informationen über das Lehrerkollegium."

Er nahm eine zweite Akte zur Hand. "Agent Mulder, ich nehme an, sie joggen immer noch regelmäßig?"

Mulder nickte. "Ausgezeichnet! Sie werden für den erkrankten Sportlehrer einspringen." .

'Na wenigstens müssen wir nicht wieder ein Ehepaar spielen.' dachte Scully erleichtert.

"Sind sie sicher, dass das nicht einer dieser normalen Mordfälle ist, wo einer der Schüler seinen Lehrer um die Ecke gebracht hat, weil der ihm eine schlechte Zensur gegeben hat?" fragte Mulder.

Skinner nickte: "Das hier ist eine Privatschule. Viele Kinder von Senatsmitgliedern gehen dorthin. Deswegen ist auch absolute Diskretion angebracht."

Mulder grinste: "Sooo. Eine Privatschule. Das hat nichts zu sagen. Ich war auch auf einer."

Skinner funkelte ihn streng durch seine Brillengläser an und Mulder schwieg.

"Dieser Lehrer war außerordentlich beliebt, Agent Mulder. Die Angelegenheit muss also schnellstens aufgeklärt werden. Sie beginnen ihre Arbeit in der Schule morgen früh. Alles weitere steht in den Akten.

Ach ja, was ihre Decknamen angeht. Scully ist kein ungewöhnlicher Name. So ist es nicht notwendig diesen zu ändern."

Dana Scully lächelte erfreut.

"Was allerdings den ihren angeht, Agent Mulder, ist ein Namenswechsel wohl ratsam."

Mulder protestierte. "Mein Name ist auch nicht so selten."

"Aber ihr Vorname schon." unterbrach ihn Skinner. "In dieser Schule geht es sehr liberal zu. Die jüngeren Lehrer lassen sich von den Schülern meist bei ihrem Vornamen ansprechen. Nur einige der älteren Lehrkörper bevorzugen die traditionelle Anrede. Mir ist bekannt, dass sie ihren Vornamen nicht unbedingt mögen. Außerdem möchte ich verhindern, dass Sie beide in die alte Gewohnheit verfallen, sich mit dem Nachnamen zu rufen. Ihr neuer Name wird Thomas Miller sein."

"Na toll! Wie einfallsreich. Mulder verzog das Gesicht. "Und wie ich den Namen Tom liebe..." sprach er weiter und dachte dabei an den ekelhaften Angeber Tom Colton.

Direktor Skinner atmete tief ein. "Na gut, Agent Mulder, das einzige Zugeständnis, dass ich Ihnen in dieser Hinsicht machen kann, Sie dürfen sich einen zweiten Vornamen wählen, der dann meinetwegen ihr Rufname sein wird."

Mulder erklärte sich damit einverstanden und begann über einen angemessenen Namen nachzudenken. Ihm fiel aber partout keiner ein, der ihm gefallen würde. Skinner wurde langsam ungeduldig. Nach fünf Minuten gab Mulder auf.

"Scully, bitte helfen sie mir?" bat er und schaute sie treuherzig an.

Seinem Welpenblick konnte sie nicht widerstehen und so grübelte sie über einen Namen nach, der zu ihm und dem Decknamen passen würde. Irgendwie schien das aber unvereinbar zu sein.

"Wie wäre es denn mit Ray?" schlug sie schließlich vor.

"Ray???" Mulder grinste. "Hatten sie mal einen tollen Freund, der so hieß?"

Scully schaute etwas verlegen. "Nein, er war der Captain der Baseballmannschaft und der Star an der Wellington Highschool. Alle Mädchen waren verrückt nach ihm." erklärte sie.

"Aha! Alle Mädchen ...Mmmh. Sie also auch!?" fragte er verschmitzt.

"Muldeeer!!" sagte sie warnend und zog ihre Augenbrauen zusammen.

Amüsiert beobachtete Direktor Skinner den Schlagabtausch zwischen den beiden.

Mulder gab erst einmal klein bei und legte die Info über Ray, den Baseballstar, in seinem Gedächtnis ab. Er nahm sich aber vor, später noch einmal nachzuhaken.

"Also Thomas Ray Miller ist es dann." sagte Mulder und lächelte Scully an.

Scully nahm die Akten entgegen und sah flüchtig hinein. Dann wurde sie blass. Skinner versteckte sich hinter einigen Papieren. "Aber Sir!" Der zu behandelnde Unterrichtsstoff..." begann sie.

Direktor Skinner hatte es plötzlich sehr eilig die beiden Agenten los zu werden.

"Das wäre dann alles. Ich wünsche ihnen viel Erfolg! Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden." beendete er das Gespräch.

Mulder erhob sich aus seinem Stuhl und ging zur Tür. Scully sah noch einmal kurz zu Skinner, schüttelte den Kopf und folgte ihrem Partner.

Mulder war schon ganz auf den Fall konzentriert. Erst im Büro fiel ihm auf, dass Scully noch keinen Ton gesagt hatte, seit sie Skinners Büro verlassen hatten.

"He Scully, hat es Ihnen die Sprache verschlagen?" rief er.

"Nein, mir fehlen vor Freude nur die Worte. Das ist genau das, wovon ich schon immer geträumt habe: Sexualkunde in einer Schule zu unterrichten." sagte Scully trocken.

Mulder glaubte nicht richtig gehört zu haben. Dann lachte er schallend. "Sexualkunde. Sieee? Sie sollen Sexualkunde unterrichten? Bei sexbesessenen Teenagern?!" Dann kicherte er wieder los.

"Schön, dass Sie sich so darüber amüsieren können." sagte Scully säuerlich und tappte ärgerlich mit einem Fuß auf den Boden. "Wenn sie sich dann mal wieder einkriegen, können wir mit den Vorbereitungen für den Fall beginnen."

Mulder merkte, dass er den Bogen überspannt hatte. Es war auch nicht gerade nett von ihm, so über seine Partnerin zu lachen.

Er sah seine alte verknöcherte Biologielehrerin vor sich. 'So eine knackige Lehrerin hätte ich auch gern gehabt. Die Kids sind richtig zu beneiden.' dachte er.

"Entschuldigen Sie, Scully." sagte er dann laut. Also los, machen wir uns an die Arbeit."

Jeder vertiefte sich in seiner Akte und las die Informationen über den neuen Auftrag. Aber jedesmal, wenn Mulder einen schnellen Blick zu Scully warf, musste er sich zurückhalten nicht wieder loszuprusten.

Dienstag, 7:40 Uhr standen die beiden Agenten im Büro des Direktors der Jefferson Memorial Highschool. Direktor Horton erläuterte ihnen den Stundenplan, nach dem sie die ganze Woche zu arbeiten hatten und gab ihnen noch einige Ratschläge zum Umgang mit den Schülern.

Mulder machte sich wenig Gedanken darüber. Sie beide konnten recht gut mit Kindern umgehen, also

sollte es da keine großen Probleme geben.

"Ich werde Sie jetzt zu Ihren Klassen führen. Bitte folgen Sie mir." sagte Direktor Horton schließlich.

Er führte Mulder und Scully die Treppe hinauf in die 2. Etage. Vor einer Tür mit der Aufschrift "Klassenzimmer 8 a" blieb er stehen.

"Das war Dr. Steenwoods Klasse." sprach er zu Scully, bevor er die Tür öffnete.

"Guten Morgen, Kinder! Das ist Miss Dana Scully, eure neue Klassenleiterin. Sie wird auch den Biologieunterricht übernehmen, jedenfalls vorübergehend, bis Dr. Steenwood wiederkommt."

"Der kommt nicht wieder!" murmelte jemand sehr sicher.

Scully und Mulder horchten auf. Anscheinend wussten die Kids etwas über das Verschwinden Steenwoods.

"Mann, das ist vielleicht ein heißer Feger. Und ich dachte, wir kriegen wieder so einen alten Knacker."

flüsterte ein blonder Junge in der ersten Bankreihe.

"Ja, und schau dir ihr Haar an. Rothaarige sollen besonders wild sein." tuschelte sein Kamerad zurück.

Mulder musste grinsen. Aber das verging ihm schnell, als er ihre Unterhaltung weiter verfolgte.

"Was ist denn das für ein Heini neben ihr? Bei der Verteilung der Nasen hat er wohl zwei mal "Hier!" geschrien."

Sein Nachbar kicherte. "Ich könnte ihm einen guten Schönheitschirurgen empfehlen. Der hat sogar meine Tante hingekriegt."

"Also, ich finde ihn süß." bemerkte ein Mädchen hinter ihnen.

"Typisch Mädchen. Die finden jeden Trottel süß." waren sich die beiden Flüsterer einig.

Direktor Horton ignorierte das Getuschel und setzte fort: "Und das ist Thomas Ray Miller. Er wird vorübergehend für unseren Sportlehrer einspringen."

"Das ist gut so, denn springen kann Dennis jetzt nicht mehr. Nicht einmal mehr auf Moira." flüsterte der blonde Junge etwas zu laut. Einige Klassenkameraden kicherten verhalten.

"Brian Taylor! Du solltest dich besser auf deine schulischen Leistungen konzentrieren, anstatt hier über andere herzuziehen." sagte Direktor Horton streng.

Der Angesprochene wurde rot und senkte den Kopf. Direktor Horton lächelte zufrieden. Aber kaum hatte er ihm den Rücken zugedreht, steckte Brian ihm die Zunge heraus.

'Das kann ja heiter werden.' dachte Mulder.

"Viel Glück, Miss Scully." wünschte Horton und verließ mit Mulder das Klassenzimmer.

'So, da bin ich also.' Scully holte tief Luft. Sie hatte gehofft, dass sich der Unterschied zwischen dem Unterricht an der Akademie in Quantico und an dieser Privatschule in Grenzen halten würde. Aber offensichtlich hatten die Teenager entschieden, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Papierkugeln flogen durch die Luft und einige Jungs rannten jetzt durch den Raum, allen voran der bereits negativ aufgefallene Brian Taylor.

"Jetzt ist Schluss damit! Bitte setzt euch wieder auf eure Plätze!" meldete sich Dana Scully zu Wort und wurde prompt ignoriert. Stattdessen stieg der Lärmpegel sogar noch höher.

Scully runzelte die Augenbrauen, für ihre Bekannten ein deutliches Zeichen für ihren Zorn.

Mit einer Lautstärke, die keiner von dieser kleinen Person erwartet hatte, brüllte sie los:

"Seid ihr alle schwerhörig?! Ich hatte gesagt 'Schluss damit!' "

Brian blieb abrupt stehen und sein Freund Roger, der hinter ihm herjagte, knallte schmerzhaft gegen dessen Rücken. Mit offenen Mund starrten beide die neue Lehrerin an.

Die anderen Jungs hatten sich bereits auf ihre Plätze geschlichen und sahen Dana Scully mit unschuldiger Miene an. Nur Brian und Roger standen noch.

"Geht jetzt auf eure Plätze." setzte Scully im normalen Ton fort.

Roger setzte sich in Bewegung, blieb aber abwartend stehen, als er bemerkte, dass Brian sich nicht vom Fleck rührte. Brian blitzte Scully herausfordernd an. Er war fast einen Kopf größer als sie und auch doppelt so schwer.

Doch Scully ließ sich nicht einschüchtern. Sie hob wieder ihre Stimme. "Setzen! Sofort!" sagte sie energisch.

Roger schluckte. "Los komm schon!" forderte er seinen Freund auf. Brian überlegte kurz und folgte seinem Freund schließlich widerwillig zu seinem Sitzplatz.

Scully atmete erleichtert auf. Die erste Krise hatte sie gemeistert. Aber ihr war klar, dass das erst der Anfang war. Bei der nächsten Gelegenheit würden sie wieder versuchen, sie fertigzumachen. Das war anscheinend einfach ein ungeschriebenes Gesetz zwischen Lehrern und Schülern.

Mulder hatte es indessen etwas leichter. Direktor Horton hatte ihn zur Turnhalle gebracht, wo schon ein Dutzend Schüler auf ihn warteten.

Seine erste Klasse bestand größtenteils aus Mädchen, die seine Autorität problemlos anerkannten. Er hörte sie zwar einige Male über ihn tuscheln, aber das war er bereits von seinen Kollegen im Büro gewöhnt. So störte es ihn nicht weiter. Wenigstens schien es diesmal nichts Negatives zu sein.



"So, nachdem alle wieder Platz genommen haben, können wir jetzt damit beginnen uns besser kennenzulernen. Wie Mr. Horton bereits sagte, werde ich für einige Zeit eure Klasse betreuen und den Biologieunterricht fortführen.

Mein Name ist Dana Scully. Aber da ich gehört habe, dass sich hier fast alle beim Vornamen anreden, könnt ihr mich ruhig Dana nennen. Ich hoffe, dass unsere weitere Zusammenarbeit besser verläuft als eben. Ich bin ein recht geduldiger Mensch und denke, wir können gut miteinander auskommen. Wenn das jedoch nicht funktionieren sollte, werde ich andere Seiten aufziehen müssen. Ist das klar?"

Zustimmendes Gemurmel zeigte ihr, dass ihre Botschaft angekommen war.

"Jetzt möchte ich gern erfahren, mit wem ich es eigentlich zu tun habe. Am besten beginnen wir mit der rechten Bankreihe. Stellt euch einfach mit einigen Sätzen vor. Also bitte, fang an!" nickte sie Roger aufmunternd zu.

Der Angesprochene erhob sich. "Mein Name ist Roger Gilmore. Ich bin 14 Jahre alt." nuschelte er hastig und schon saß er wieder.

Sofort stand sein Freund auf.

"Also, wie ihr alle wisst, bin ich Brian Taylor. Mein Vater ist Senator Taylor." sagte er betont. Dann lächelte er arrogant Scully an. "Liebe Dana, ich würde es bevorzugen, wenn Sie mich mit Mr. Taylor anreden, oder noch besser mit Sir."

Scully blieb ganz gelassen. "Ich denke, es ist nur fair, dass ich dich Brian nenne, da du mich auch beim Vornamen anredest. Und lass' bitte das Adjektiv "liebe" weg, sonst werde ich dir beweisen, dass ich alles andere als lieb bin." sagte sie ruhig.

"Ooooouuuuuuhhh." tönte es anerkennend aus der Klasse.

Brian gab sich geschlagen. "Nennen sie mich doch, wie sie wollen." murmelte er und setzte sich schmollend hin.

Scully lächelte und wandte sich dem nächsten Schüler zu.

Der restliche Unterricht war erstaunlich gut verlaufen. Selbst Brian hatte sich ruhig verhalten.

Sie hatte noch nicht mit dem richtigen Unterricht begonnen, sondern erst einmal versucht, mehr über ihre Schüler zu erfahren. Durch das Erzählen einiger Anekdoten aus ihrer eigenen Schulzeit hatte sie die Atmosphäre aufgelockert und bald war eine muntere Unterhaltung zwischen ihnen im Gange gewesen.

Die Kids hatten bereitwillig Auskunft über ihr Leben und über die Schule gegeben, nur jedesmal, wenn sie auf Professor Steenwood zu sprechen kam, waren sie verstummt. Ihr Verhalten gab Scully immer mehr den Eindruck, dass sie etwas verheimlichten oder sogar selbst etwas mit dem Verschwinden ihres Klassenlehrers zu tun hatten.

In den Pausen hatte sie einige der anderen Lehrer kennengelernt. Die meisten waren nicht viel älter als sie selbst und sie hatte sich sofort mit ihnen verstanden. Besonders Moira Daniels, die Englischlehrerin der Schule, war ihr sehr symphatisch. Dann hatte sie noch Mulder getroffen und mit ihm die gesammelten Informationen ausgetauscht.

Als ihr Arbeitstag zu Ende ging, war Scully mehr als froh. Sie wollte nichts weiter, als sich in einem schönem heißen Bad entspannen. 'Eine ganze Horde Teenager in Schach zu halten, ist doch bedeutend schwieriger, als hinter Mutanten und Serienkillern herzujagen. Aber wenigstens steht mir diesmal eine nette, kleine Wohnung zur Verfügung, anstatt so ein drittklassiges Hotelzimmer, das Mulder sonst immer aussucht.' dachte sie. Die Einrichtung des vom FBI zur Verfügung gestellten Appartments entsprach zwar nicht unbedingt ihrem Geschmack, aber es genügte für die wenigen Tage, an denen sie den Fall bearbeiteten.
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