World of X

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Tell me why

von Queequeg2, XFilerN

Kapitel 3

Die Flammen züngelten Mulder heftig entgegen, als die Melodie des Songs verklang und er noch immer in den Kamin schaute. Es hätte Dana sein können, die diesen Text geschrieben hatte. All das, was sie gerade durchmachen musste, schien in diesem Lied zu stecken. Jedes ihrer Gefühle, jeder Gedanke, jeder Schmerz kam dadurch noch deutlicher für Mulder zum Vorschein. Was sie wohl gerade tat und ob sie wohl auch an ihn denken würde? Bestimmt, aber nicht in solch schöner Erinnerung wie er an sie dachte. Mulder nahm an, dass sie ihn jetzt hasste und bestimmt war sie schon dabei, ihre Sachen von seinen für immer zu trennen. Wie gern würde er die Zeit zurückdrehen bis zu jenem Tag, an dem er unüberlegt sein gesamtes Leben und das ihre zerstört hatte. So wahnsinnig gern würde er seine geliebte Dana wieder so in die Arme nehmen, wie er es noch vor wenigen Tagen getan hatte. Er wollte wieder ihre liebliche Stimme hören, die ihm zuflüsterte, dass sie ihn liebte. Doch diese drei magischen, kleinen und doch so bedeutungsschweren Worte würde er wohl niemals wieder von ihr zu hören bekommen.



Mulder stand auf, ging zu der kleinen Kommode im Flur und nahm etwas aus der obersten Schublade. Dann trottete er wieder zurück vor den Kamin und begann sich zu fragen, weshalb er immer alles falsch zu machen schien, immer wenn er gerade glücklich geworden war? Er fragte sich, warum er noch lebte und nicht schon vor Jahren gestorben war? Hätte ihn nicht einer seiner unzähligen Feinde umbringen und somit seinem Leiden ein Ende setzen können?

Er wünschte sich, Dana nie begegnet zu sein. Dann hätte er zwar nie erfahren, was wahre Liebe ist, aber ihm wäre auch die Erfahrung von wirklichem Schmerz erspart geblieben. Er fühlte sich plötzlich so klein, unbedeutend und absolut wertlos.

Mulder senkte seinen Blick zu dem, was in seinem Schoß lag und das was er eben erst aus dem Schubfach entnommen hatte. Er spürte das kalte Metall zwischen seinen Fingern und sah, wie sich die Flammen des Feuers darin widerspiegelten, so gut erhalten war sie. Als er sie das letzte Mal in den Händen gehalten hatte, wollte er seine Schwester beschützen, als sie ihm entrissen und für immer von ihm genommen worden war.



Er wollte sie noch einmal sehen, die Sterne, die ihm stets seinen Weg gewiesen hatten und die er so oft zusammen mit Dana bewundert hatte und so stand er auf, ging zum Fenster und blickte in den nächtlichen Himmel hinauf. Tausende Sterne erleuchteten das Firmament und wieder stiegen Tränen der Sehnsucht, der Verzweiflung und der Wut auf sich selbst in ihm auf. Automatisch, wie im Schlaf, entsicherte er die Waffe in seiner Hand und starrte weiter wie gebannt in das Himmelsgewölbe hinauf.





Am Abgrund



Ich stehe am Fenster und verspüre Kälte,

harte, schmerzvolle Kälte.

Ich stehe am Fenster und frage mich; Warum?

Wofür lebe ich, weshalb bin ich jetzt allein?

Und warum kann in diesem Moment

nicht alles anders sein?

Dann denke ich an sie, und es fällt mir wieder ein!

Plötzlich falle ich. Falle tiefer, und noch tiefer.

Alles bricht zusammen und ich falle immer tiefer.

Ich sehe nur noch einen Ausweg...



Dann nahm Mulder seine Waffe in einen festen Griff und schob sich deren Mündung in seinen Rachen. Er schloss seine Augen und versuchte sich zu sagen, dass es schnell gehen und er seinen Kummer für immer los sein würde.



...aber, nein! Das ist feige!

Und so stehe ich am Fenster,

denke an sie und warte darauf,

dass es aufhört weh zu tun.



ã XFilerN







Ihre Mutter hatte Dana geraten, einen Brief an Fox zu schreiben, um ihm zu verdeutlichen, was er mit seinem Seitensprung ausgelöst hatte. Sie sollte ihm seine Gefühle erklären, doch wo würde sie überhaupt anfangen sollen?

So saß Scully nun auf der Terrasse ihrer Mutter, hielt ein Kissen auf dem Schoß, auf dem ein Block lag und begann immer wieder von Neuem, einen Brief zu verfassen. Doch ständig stellte sie fest, wie unsinnig alles klang, zerknüllte das Papier und nahm ein Neues.



Es ist nicht leicht jemanden zu lieben, den man hasst.

Aber es ist schwer jemanden zu hassen, den man liebt.



© XFilerN



Es fühlte sich hart und kalt unter ihm an, als er am nächsten Morgen erwachte. Zunächst war er orientierungslos, doch dann stellte er fest, dass er im Sommerhaus war. Zwei leere Flaschen Rotwein lagen neben ihm auf dem Boden und als er aufstehen wollte, begann sich alles um ihn herum zu drehen. ‚Shit!’, fuhr es ihm durch den Sinn. Ein heftiger Kopfschmerz ließ ihn schnell wieder zu Boden sinken und er besann sich auf den vergangen Abend.

Nachdem er sich nicht getraut hatte, seinem wertlosen Leben ein Ende zu setzen, hatte Mulder sich entschlossen, seinen Kummer und sein Selbstmitleid zu ertränken. Er war in den Weinkeller gegangen und hatte sich ohne hinzuschauen zwei Flaschen geschnappt und sie regelrecht in sich geschüttet, bis er wohl sein Bewusstsein verloren hatte. Alkohol hatte schon immer eine starke Wirkung auf ihn gehabt, und dass er ihn nicht vertrug, war ihm dann gestern auch egal gewesen.



Nach seiner morgendlichen Dusche rasierte er sich mal wieder und putzte noch schnell seine Zähne, bevor er in die Küche ging und sich seinen Kaffee machte, den er so dringend benötigte. Immer wieder schweifte sein Blick zum Telefon, das in der Küche an der Wand hing, während er am Tisch saß und hin und wieder an seinem Kaffee nippte. Vielleicht sollte er sie ja anrufen. Möglicherweise hatte Dana sich ein wenig beruhigt und würde mit ihm reden...

Mulder überlegte einige Minuten lang, doch dann entschied er sich dagegen. Einen weiteren Tritt in den Allerwertesten würde er nach so einem Abend nicht auch noch verkraften können.



Nach der zweiten Tasse Kaffee, einem Brötchen und zwei Aspirin entschied Mulder sich dafür, das Haus etwas herzurichten.

Mit einem Eimer weißer Farbe, Pinseln, Farbrollen und einer Drei-Meter-Leiter machte er sich an die Arbeit, die Fassade zu streichen. Er wusste, dass er somit seine Gedanken wenigstens für ein paar Stunden von ihr ablenken konnte.





***





Zur selben Zeit half Trisha ihrer Mutter dabei, das Essen für den Mittag vorzubereiten. Sie hatte die halbe Nacht wach gelegen und über ihren Mann und dann wieder über Mulder nachgedacht. Sie hatte sich gefragt, was wohl aus ihrem Leben geworden wäre, wenn Mulder nicht nach England gegangen wäre. Hätte ihre Beziehung vielleicht eine richtige Chance gehabt? Sie wusste es nicht. Das Einzige, was sie wusste, war dass ihr Mann, Donnie, nicht der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Sie war nicht ohne Grund nach all den Jahren hierher zurückgekehrt. Sie hatte es satt, sie hatte ihn satt und besonders seine Aggression, die er immer wieder an ihr ausgelassen hatte. Sie konnte nichts dafür, dass er seinen Job verloren hatte. Daran hatte er selbst Schuld!

Jede Nacht lag sie wach und fragte sich, wann und wie er nach Hause kommen würde... Ob er seinen Frust wieder hinuntergespült hatte und dann versuchte so zu tun, als hätte er kein Problem damit. Er hatte eins, definitiv und er hatte es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch immer.

Sie erinnerte sich an die Nacht, in der sie sich geschworen hatte: `Nie wieder!´. Donnie war erst spät zurückgekommen von einer seiner üblichen Kneipentouren. Er war zu ihr ins Schlafzimmer getorkelt, denn geradeaus gehen konnte er in dem Zustand nicht mehr und ließ sich plump aufs Bett fallen. Sie hatte seinen Atem gerochen, der nach billigstem Fusel stank und hatte sich weggedreht. Trisha wollte nicht mehr. Nicht in den vergangen Nächten, nicht in dieser oder einer zukünftigen.

Als Donnie sich ihr genähert hatte, um sie zu küssen, hatte sie ihn gebeten, es zu lassen. Nach all den Jahren ihrer Ehe hatte sie immer Angst gehabt, sich ihm zu verweigern, aber sie konnte ihren Ekel nicht mehr verbergen. Er war wütend geworden, wie schon so oft, und schlug sie mehrmals. Sie spürte die Schläge und Tritte noch heute, eine Woche später. Die Blutergüsse und blauen Flecke hatte sie geschickt mit ihrer Kleidung verborgen und allen, die es interessierte, gesagt, dass sie sich einfach so scheiden lassen wollte, weil sie sich auseinander gelebt hätten. Das hatten sie wirklich – aber das war nicht ihr Grund für die Scheidung... Ausreden wie `Ich bin die Treppen oder die Leiter hinuntergestürzt´, oder `ich bin ausgerutscht´ usw. wollte Trisha nie wieder erfinden müssen. Sie hatte ihren Mut zusammengenommen, ihre Koffer gepackt, als er seinen Rausch ausschlief und war gegangen. Für immer...



„Trisha?“, fragte die grauhaarige kleine Frau, als ihre Tochter nicht gleich reagiert hatte.

„Ja, Mom?“ Trisha legte das Messer beiseite und nahm Öl und Essig aus einem der Hängeschränke über sich.

„Wo bist du nur wieder in deinen Gedanken? Du hast nicht mitbekommen, was ich eben gesagt habe, oder?“ Sie lächelte ihre Tochter wissend an.

„Nein, tut mir Leid... Was hast du denn gesagt?“

„Du könntest Fox doch zum Essen einladen. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er war immer ein so netter und zuvorkommender junger Mann.“

„Dieser Mann ist er noch immer, auch wenn er ein paar Jahre älter geworden ist“, lächelte Trisha verträumt.

„Na los, geh und frag ihn. Ich komme ab jetzt schon alleine klar“, erwiderte ihre Mutter und versank in Gedanken, während Trisha ihr einen Kuss auf die Wange gab und zur Hintertür hinausstürmte. Was für eine schöne und unbeschwerte Jungend ihre Tochter doch gehabt hatte, bis sie mit diesem Taugenichts angekommen war...

Emilia schnitt das Gemüse in kleine Würfel und gab sie zum Dünsten in den Topf, doch in Gedanken schweifte sie viele Jahre zurück in die Vergangenheit. Sie sah ihre Tochter deutlich vor sich, als sie an dem Tag geweint hatte, an dem Fox ihr sagte, dass er nach England ginge und sie sich Lebewohl gesagt hatten. Sie war nicht mehr die Selbe gewesen nach diesem Sommer. Über ein Jahr hatte es gedauert, bis Trisha den Schmerz der Trennung überwunden hatte... Und jetzt nach all den Jahren trafen sie sich hier wieder, hier wo ihre Liebe einst begonnen hatte.





***





Der Schweiß rann ihm in die Augen und sie begannen zu brennen. Mulder hielt die Hitze kaum noch aus, doch er arbeitete weiter daran, die Fassade zu streichen. Seine Arme, sein Haar und auch seine Jeans waren mit weißen Klecksen übersäht. Es machte ihm wirklich Spaß und er vergaß, wenn auch nicht für sehr lange, seinen Kummer.

Mulder hatte sich ein Radio auf die Veranda gestellt und hörte alte Songs aus den Fünfzigern, die er besonders mochte. So sehr sogar, dass er lauthals mitsang, auch wenn er nicht jeden Ton halten konnte. Er genoss das Zwitschern der Vögel, die in den Bäumen um ihn herum verteilt saßen, die frische Luft, die ihm immer mal wieder ins Gesicht blies, und besonders genoss er die Sonne, die auf seinen nackten Oberkörper brannte. Endlich hatte er mal Zeit zu relaxen, auch wenn nicht jeder das Selbe darunter verstehen würde wie er. Doch es war eine Abwechslung, das alte Sommerhaus herzurichten, anstatt nur immer wieder der Arbeit nachzugehen. Unweigerlich wanderten seine Gedanken wieder zu Dana, denn seit sie eine Beziehung hatten, begann Mulder endlich, den wahren Sinn des Lebens zu erforschen. Das Leben selbst! Oft waren sie spazieren gegangen, hatten Ausflüge in Zoos unternommen, waren in Museen und Kinos oder zum Fischen gegangen. Dana hatte es fertig gebracht, ihm ein Privatleben zu beschaffen, das ihm sogar gefallen hatte. Vor einem Jahr hätte er es sich nicht vorstellen können, auch nur zwei Tage ohne seine X-Akten zu sein, doch das hatte sich geändert. Mulder liebte seine Arbeit noch immer und er bearbeitete seine Fälle mit derselben Leidenschaft wie immer, nur dass er auch ganz gern seinen Urlaub in Anspruch nahm und sich immer auf die Wochenenden gefreut hatte, die er mit Dana verbringen konnte.



„Hey, wow! Das Haus wird wieder genauso schön, wie es einmal war!“, riss Trisha ihn aus seinen Gedanken und Mulder wäre vor Schreck beinahe von der Leiter gerutscht.

„Trish, hi!“ Er lächelte, als er sich zu ihr umdrehte, bevor er sich entschloss, die Leiter runterzuklettern. „Na, was führt dich zu mir?“

„Na ja, zum Einen – ich wollte dich wieder sehen und zum Anderen... meine Mutter lässt dich grüßen und sie fragt, ob du Lust hättest, bei uns zu essen?“ Ein sanftes, beinahe schüchternes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.

„Gern“, erwiderte Mulder ebenfalls lächelnd. „Ich will mich nur kurz frisch machen, dann komme ich gern mit.“ Trisha nickte und setzte sich auf die Terrasse, als Mulder ins Haus ging. Ein deftiges Essen würde ihm jetzt, nach all der Arbeit, wirklich gut tun, dachte Mulder.





***





„Dana, Liebes, das Essen ist fertig!“, rief Maggie durch das offene Küchenfenster, von wo aus sie Dana dabei beobachtet hatte, wie sie im Garten arbeitete.

„Ich komme gleich, Mom!“



Während Margaret den Tisch zu Ende deckte und den Salat und den Nachtisch neben die dampfenden Töpfe stellte, kam Dana durch die Hintertür und wusch sich erst mal die Hände, bevor sie sich zu ihrer Mutter an den Tisch setzte.

„Wie lange willst du dich hier noch verkriechen, Dana?“, fragte ihre Mutter ganz beiläufig, als sie sich ein Stück des Schnitzels in den Mund schob und erntete einen verwirrten und auch verletzten Blick ihrer Tochter.

„Bin ich dir zu lästig?“

„Um Gottes Willen, Dana – nein, natürlich nicht. Das weißt du doch, Schatz! Du bist hier immer willkommen und kannst auch bleiben, solange du willst, aber es ist keine Lösung, davon zu laufen. Stell dich deinen Problemen und rede mit Fox! Sag ihm, was du fühlst, so wie du es mir erzählt hast...“

„Das kann ich nicht, Mom. Wenn ich ihm jetzt gegenüberstünde, ihm sagen würde, was in mir vorgeht, dann hätten wir nie wieder eine Chance, glücklich zu werden“, antwortete Scully ernst und stocherte nachdenklich in ihrem Essen herum.

„Wirst du ihm denn jemals verzeihen können?“

„Vielleicht – ich weiß es nicht... Er hat mein Vertrauen missbraucht und ich weiß nicht, wie ich mit ihm zusammenleben, ihn vielleicht heiraten soll, wenn ich ihm nicht mehr vertrauen kann. Und ich habe keine Ahnung, was er tun könnte, um dieses Vertrauen wieder aufzubauen, Mom. Er hat mich verletzt – in meinem Innern und auch in meinem Stolz...“

„Ja, das hat er, aber dieses Vertrauen, das dir so fehlt, kann wiedererlangt werden, Dana. Ihr habt nun schon so Vieles zusammen erlebt und...“

„Wie denn?“, unterbrach Scully sie. „Wie soll ich ihm je wieder vertrauen können?“

Maggie sah ihre Tochter einige Momente unsicher und nachdenklich an, dann begann sie zu erzählen und Danas Augen wurden immer größer.

„Dana, ich habe es auch geschafft. Ich habe weder dir, noch Bill und Charles oder Missy jemals davon erzählt, denn es war eine Sache deiner Eltern und wir mussten das alleine regeln. Wir waren gerade mal ein Jahr verheiratet, als es geschehen ist. Ich weiß nicht, wieso ich es getan habe, heute noch nicht, aber ich habe das Vertrauen eures Dads missbraucht und es nach einem langen und schwierigen Kampf zurückerlangt. Ich war so glücklich, hatte alles und es gab nichts mehr zu erreichen und zu erleben, das ich nicht schon bekommen hatte. Es lag nicht an euch oder eurem Vater ... Es ist damals einfach geschehen.“ Maggie schluckte hart, als sie wieder daran zurückdachte und versuchte Danas vorwurfsvollen Blicken zu widerstehen. „Er hat mir verziehen, auch wenn er es bestimmt niemals vergessen hat. Ich hatte das Glück, ihm erklären zu dürfen, weshalb es dazu gekommen war und er hat mir nach und nach wieder vertraut, auch wenn es ihm zu Anfang nicht leicht gefallen war. Dana, man trifft nur einmal in seinem Leben einen Menschen, den man wirklich liebt. Bedingungslos und von ganzem Herzen – wirf diese Liebe nicht weg, wegen eines Fehlers, den er ohnehin sein ganzes Leben lang bereuen würde.“ Maggie langte über den Tisch, griff nach Danas Hand und drückte sie sanft. „Er liebt dich, Darling, mehr als es ein anderer Mann je tun könnte und ich weiß, dass er es nicht mit Absicht getan hat.“

„Woher willst du das wissen, Mom?“, fragte Scully mit tränenerstickter Stimme und wischte sich über die feuchten Wangen.

„Weil ich eben aus Erfahrung spreche. Ich habe diesen Mann nie geliebt, nicht mal ansatzweise, aber deinen Dad, Dana. Wenn er sich hätte scheiden lassen, dann weiß ich nicht, was geschehen wäre. – Ich hätte es wohl niemals überwunden.“

„Aber es tut so weh, Mom, es tut so schrecklich weh...“, begann Scully zu schluchzen.

Maggie stand auf, ging um den Tisch herum und nahm ihre Tochter liebevoll in die Arme, wiegte sie wie damals, wenn sie sich beim Spielen verletzt hatte und streichelte über ihr Haar.

„Ich weiß, Dana – ich weiß... Lass es raus...“, flüsterte ihre Mutter ihr in das rote Haar und wiegte sie weiter. „Alles wird wieder gut, Dana. Es braucht nur etwas Zeit... Ihr beide braucht etwas Zeit... Schon gut...“
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