World of X

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Back to Darkness

von MissingSam

Kapitel 1

Ich bin allein. Obwohl du hier bist, bin ich einsam. Denn du bist nicht wirklich hier bei mir, du bist an einem anderen Ort. An einem Ort, an den ich dir nicht folgen kann. Ich halte deine Hand, rede mit dir.
Hörst du mich?
Fühlst du mich?
Weißt du, dass ich da bin?
Du liegst hier vor mir, bewegungslos, wie tot. Aber noch bist du nicht tot, noch nicht.
Ich habe noch immer die Kassette meines Anrufbeantworters zu Hause, auf die du vor über einem Monat gesprochen hast gesprochen hast. Auf der du mich angefleht hast, dir zu helfen. Aber ich war nicht da, ich konnte dich nicht hören, konnte dir nicht helfen... - Als ich deine Nachricht dann bekam, war es bereits zu spät. Du warst bereits weg, einfach so. Entführt von einem Verrückten. Von ihm zu diesem Ort gebracht, von dem du dann verschwunden bist. Für über einen Monat. Gott, ich hatte gehofft, dich irgendwann wiederzufinden, aber meine Hoffnung schwand von Tag zu Tag.
Aber ich wollte... - ich konnte dich nicht aufgeben. Ich konnte es einfach nicht. Ich hatte dir nie gesagt, was ich für dich empfinde. Ich liebe dich. Jetzt, für immer, solange ich lebe. Egal was passieren wird, ich liebe dich.
Und jetzt bist du hier. Ich sitze hier und halte deine Hand, versuche, das Unausweichliche zu akzeptieren.
Deinen Tod.
Aber ich kann es nicht, nicht wirklich. Verdammt, deine Mutter und deine Schwester haben es doch, warum kann ich es dann nicht?
Ich will es nicht.
Ich will es nicht, weil ich spüre, dass du es auch nicht willst. Du bist die stärkste Person, die mir jemals begegnet ist. Du gibst nicht so einfach auf, du lässt dich nicht so einfach unterkriegen.
Der letzte Monat war für uns beide die Hölle, für dich wahrscheinlich mehr als für mich, aber wir müssen jetzt stark sein.
Wenn du keine Kraft mehr hast, dann nimm meine. Aber ich bitte dich, kämpfe! Ich liebe dich, verlass mich nicht, lass mich nicht alleine! Das klingt jetzt vielleicht sehr egoistisch und vielleicht ist es das auch, aber wenn du stirbst, dann verliert die Welt ihren wertvollsten Menschen. Das willst du ihr doch nicht antun, oder?
Wenn du stirbst, Gott, ich mag gar nicht erst daran denken, dann erlischt ein weiteres Licht, das diese dunkle Welt etwas aufhellt.
Du bist noch jung. Sei stark, kämpfe und du kannst es schaffen.
Ich glaube an dich.
Weißt du, dieser Moment ist so alt wie die Menschheit selbst. Dies ist der Augenblick, das Unausweichliche zu akzeptieren. Es ist der Moment der Totenwache. Ich will nicht, dass du stirbst, aber ich liebe dich und wenn das bedeutet, dich gehen zu lassen, dann werde ich das tun, auch wenn das bedeutet, dass das einzige Licht in meinem Leben erlischt, auch wenn das bedeutet, dass ich zurück in die Dunkelheit muss...

ENDE
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