World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Communication (1)

von Destiny

Kapitel 2

Altes Backsteinhaus,
Irgendwo in D.C.

Es war ein großer, dunkler Raum. Er war dunkel, da vor allen Fenstern riesige Vorhänge hingen. Das Zimmer war spärlich eingerichtet. Nur eine Sitzecken und ein kleiner runder Tisch, auf dem sich eine kleine Lampe befanden und nur gering Licht ausstrahlten, befanden sich in dem Raum.
Von einem Ohrensessel sah man eine Rauchwolke emporsteigen.

„Konnten Sie schon etwas herausfinden?"

„Ich habe, wie Sie gesagt haben, Dr. Newall beiseite geschafft. Er wird jetzt niemanden mehr etwas sagen. Was die Testperson, Nell Johnson, angeht ..."

„Was ist mit ihr?"

„Sie konnte fliehen."

„Was?"

„Ich ... ähm ... ich habe sie mit ins Auto genommen, aber ich hatte einen Unfall. Sie muss es wohl irgendwie geschafft haben aus dem Auto zu kriechen, während ich bewusstlos war."

„Sehen Sie zu, dass Sie sie finden, haben Sie mich verstanden?"

„Ja, Sir."

„Sonst noch was, was ich wissen sollte?"

„Nun ja, ich weiß noch nicht, ob es von Bedeutung ist, aber vor zwei Tagen ereignete sich ein Unfall auf einer Landstraße. Ein Lastwagen ist in eine Böschung gefahren. Der Fahrer ist tot. Es könnte ein Zusammenhang bestehen."

„Gut, überprüfen Sie das.", der Krebskandidat zündete sich eine neue Zigarette an und stieß neuen Qualm an die Decke.
Für Krycek war dass das Zeichen, dass die Unterhaltung beendet war und er jetzt gehen sollte. Er verließ ohne noch ein Wort zu sagen das Zimmer.



Washington, D.C.
Zur selben Zeit
Apartment 29

Krycek saß in seinen Wagen und beobachtete das Haus auf der anderen Straßenseite. Plötzlich sah er, wie Dr. Jannings das Gebäude betrat. Darauf bedacht nicht gesehen zu werden, folgte er ihm.
In seiner Wohnung schaltet Jannings als erstes seinen Fernseher ein, um zu schauen, ob irgendwas in den Nachrichten über den Brand lief. Er schaltete durch die Kanäle bis er auf einen Sender fündig wurde. Dort wurde die Brandstelle gezeigt und man ging von Brandstiftung aus. Jannings musste bei dieser Vermutung grinsen. Er schaltete den Fernseher aus und legte sich auf seine Couch. Wenige Augenblicke später war er eingeschlafen. Er merkte nicht, wie die Tür geöffnet wurde und sich jemand in seine Wohnung schlich.
Langsam öffnete Jannings seine Augen, da er sich beobachtet fühlte. Er sah verschwommene Umrisse von einer Person. Er richtete sich auf und sah jetzt seinen Gegenüber genau ins Gesicht.

„Wer sind Sie und was wollen Sie hier?"

„Es ist nicht wichtig, wer ich bin, Dr. Jannings. Aber Sie haben etwas, was ich brauche."

„Ich weiß nicht wovon Sie sprechen."

„Ach wirklich nicht? Dann wollen wir Ihren Gedanken doch ein wenig auf die Sprünge helfen."

Krycek beginnt im Raum auf und ab zu laufen und schaut sich alles genau an. Nach einem längeren und unangenehmen Schweigen bricht er die Stille.

„Soweit ich weiß, sind Sie im Besitz äußerst wichtiger Informationen. Sagen Sie mir ruhig, wenn ich mich irre, aber Sie besitzen nicht zufällig eine Diskette oder Dokumente? Worum diese Sachen handeln muss ich Ihnen doch nicht sagen, oder?"

„Ich habe nichts, was für Sie interessant sein könnte."

Krycek ging mit gezogener Waffe in Jannings Richtung und richtete diese auf ihn.

„Hören Sie, was mich interessiert entscheide immer noch ich! Und jetzt will ich von Ihnen wissen, wo Sie die Unterlagen haben."

Jannings musste einmal Schlucken. „Ach die Unterlagen meinen Sie."

„Ja, genau die meine ich. Und Sie sollten noch etwas wissen. Ich wiederhole mich nur ungern, also, wo sind sie?"

„Ich ... ähm ... ich muss Sie da leider enttäuschen, aber die Unterlagen, die Sie von mir wollen, habe ich nicht."

„Wissen Sie was? Ich habe keine Lust mehr auf dieses Spielchen. Entweder Sie geben mir jetzt diese Informationen oder ich knalle Sie ab, haben Sie mich verstanden?"

Um seine Aussage zu untermauern entsicherte er seine Waffe.

„Hören Sie, ...", stammelte Jannings, „ich ... ich würde Ihnen die Unterlagen geben, wenn ich sie hätte, das müssen Sie mir glauben. Ich schwöre es bei Gott."

„Gott wird Ihnen auch nicht mehr helfen können. Lassen Sie mich überlegen. Ich werde Ihnen noch eine Chance geben. Sie haben noch drei Tage und wenn Sie mir dann nicht die Unterlagen geben, können Sie schon mal anfangen zu Ihren Gott zu beten, verstanden?"

Jannings brachte keinen Ton heraus. Das einzige, was er schaffte war zu nicken.

„Na dann ist ja alles in bester Ordnung."

Ohne noch etwas zu sagen, verließ Krycek seine Wohnung und alles war wieder ruhig.



Mulders Apartment
19:30 Uhr

Mulder schaute zum wiederholten mal auf seine Uhr. Er ging nochmals alles durch, ob er auch ja nichts vergessen hatte. Das Essen war soweit fertig, der Tisch war gedeckt und er hatte schon geduscht und war fertig gestylt. Nochmals beäugte er sich kritisch im Spiegel. Mulder trug ein schwarzes enges T-Shirt und dazu eine schwarze Hose. Seine Haare hatte er wie immer nach hinter gekämmt.
Noch während er sich betrachtete, klopfte es an der Tür. Überrascht schaute er auf.

*Es ist doch noch gar nicht acht. Ach, was soll's, besser zu früh als zu spät.*

„Warten Sie, ich bin gleich da."

Mulder ging zu Tür und während er sie öffnete sagte er:

„Ich dachte, Sie wollte erst um ...", doch weiter kam er nicht. Denn die Person, die vor der Tür stand war nicht Scully.

„Du? Was willst du denn hier?"

„Hast du etwa jemanden anderen erwartet? Darf ich rein kommen, Fox?"

„Ähm ..., Diana, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ..."

Doch noch bevor er weiter reden konnte, schob sich Diana an ihm vorbei in seine Wohnung. Irritiert schloss er hinter ihr die Tür.
Diana schaute sich in seiner Wohnung um und entdeckte den Gedeckten Tisch und roch das Essen, welches in der Küche stand.

„Bekommst du noch Besuch?"

„Um ehrlich zu sein, ja, ich bekomme noch Besuch und es wäre wirklich freundlich von dir, wenn du jetzt verschwinden würdest."

Als ob sie den letzten Teil seiner Bemerkung nicht gehört hatte, setzte sie sich auf seine Couch und machte es sich bequem.

„Und für wen ist der ganze Aufwand, wenn ich fragen darf?"

„Ich glaube nicht, dass dich das was angeht."


Die Fahrstuhltür öffnete sich und eine kleine Person betrat den Flur. Sie ging bis zum Ende durch und blieb bei Nummer 42 stehen. Sie schaute nochmals auf ihre Uhr und stellte fest, dass sie etwas zu früh war. Scully kam zu dem Entschluss, dass es nicht wichtig war und falls er noch nicht fertig sein sollte, würde sie ihm halt helfen.
Sie hob ihre Hand, um zu klopfen, hielt aber mitten drin inne, da sie aus seiner Wohnung Stimmen hörte. Eine Stimme gehörte Mulder, doch die andere konnte sie nicht genau zuordnen. Das einzige, was sie wusste, war, dass sie einer Frau gehörte.

*Eine Frau! Wieso ist eine Frau bei ihm? Hat er etwa unsere Verabredung vergessen? Das kann doch nicht wahr sein. Was soll ich denn jetzt machen? Ich glaube, es wäre das beste, wenn ich wieder gehen würde. Wenn er Besuch hat, will ich ihn auch ganz bestimmt nicht stören.*, dachte sie leicht verärgert.

Sie klopfte trotzdem. Scully legte den Umschlag auf den Boden und war gerade im Begriff zu gehen, als sich die Tür öffnete und Mulder vor ihr stand. Sie schaute zu ihm auf und richtete sich auf.

„Ähm ... guten Abend, Mulder. Ich ... ich wollte ..."

„Scully, was machen Sie denn da? Wollen Sie denn nicht rein kommen?"

Scully hob den Umschlag wieder auf und starrte Mulder eine Zeitlang an, bis ihr wieder einfiel, was sie sagen wollte.

„Nein, ...äh ...., ich denke nicht. Ich ... ähm ... möchte Sie nicht weiter stören, da Sie ja anscheinend Besuch haben.", sagte Scully etwas eifersüchtig. Sie versuchte sie zu verstecken, aber so ganz gelang es ihr nicht. „Und eigentlich bin auch nur hier, um Ihnen die Autopsiergebnisse zu bringen."

„Wie kommen Sie denn darauf, dass ich Besuch habe?"

„Na ja, ich habe gerade zwei Stimmen gehört und ...", weiter kam Scully nicht, denn in diesem Augenblick erschien Diana Fowley hinter Mulder. Scully schaute kurz zu Fowley und dann wieder zu Mulder. Sie holte einmal tief Luft bevor sie weiter sprach.

„... und wie ich sehe, sind Sie ja bereits beschäftigt und ich möchte Sie beide auch nicht weiter stören. Also, Mulder, hier sind Ihre Ergebnisse." Scully drückt ihm die Ergebnisse in die Hand. „Auf wiedersehen."

Scully drehte sich um und ging in Richtung Fahrstuhl.

„Scully, Warten Sie!", Scully blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Ich kann Ihnen das erklären..."

„Nein, Mulder, das ist schon okay. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich heute abend sowieso keine Zeit. Ich muss gleich nochmals in die Pathologie ... also, ist es wirklich nicht so schlimm." Scully versuchte vergebens zu lächeln. „Dann ... dann wünsche ich Ihnen beiden noch einen schönen Abend." Ohne Mulder die Chance zu lassen etwas zu sagen, drehte sie sich wieder um ging davon. Er wusste genau, dass sie log und wahrscheinlich würde sie jetzt zu sich nach Hause fahren und nicht zurück in die Pathologie.

„Scully, das ist nicht so wie es aussieht. Bitte lassen Sie es mich erklären."

Doch Scully war schon im Fahrstuhl und sah nur noch, wie Mulder den Gang hinunter auf sie zulief. Als sie Mulder auf sich zukommen sah, drehte sie ihren Kopf weg und merkte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Sie hatte große Mühe nicht gleich in Tränen auszubrechen.

*Jetzt fang bloß nicht an zu heulen, Dana. Im Grunde ist doch gar nichts passiert, außer dass er sich mit jemanden anderen trifft. Wieso mache ich mir eigentlich so einen Kopf? Wir sind ja schließlich nicht zusammen oder gar verheiratet. Er kann sich also mit jedem treffen, den er will.*

Das einzige, was sich Scully jetzt wünschte war, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
Die Fahrstuhltür ging zu und Scully war weg.
Als Mulder merkte, dass er sie nicht mehr aufhalten konnte, drehte er sich um und kehrte wütend zu seinem Apartment zurück, wo Diana immer noch an der selben Stelle stand, als er sein Apartment verlassen hatte.

„Wirklich toll!", fauchte er sie wütend an. „Das hast du ja wieder super hin bekommen!"

Langsam verstand Diana, für wen der ganze Aufwand war und fragte schnippisch.

„Für sie hast du das also alles gemacht? Hätte ich mir doch denken können!"

„Diana, ich glaube, es wäre jetzt wirklich besser, wenn du verschwinden würdest.", Mulder versuchte sich unter Kontrolle zu halten, doch er konnte für nichts garantieren, wenn sie noch mal ihren Mund aufmachen würde.

„Na schön, wie du meinst. Aber ich möchte, dass du einst weiß und zwar, dass ..."

Wütend unterbrach er sie. „Ich würde mir jetzt an deiner Stelle gut überlegen, was du als nächstes sagst, Diana, haben wir uns verstanden?"

„Du kannst mir nicht drohen, Fox! Du wirst schon sehen, was du davon hast."

Ohne ihn nochmals zu Wort kommen zu lassen verließ sie seine Wohnung.
Als er wieder alleine war, ging er in die Küche und schaute sich das Essen an, welches im Backofen stand. Kurzerhand nahm er es raus und schmiss es in den Mülleimer.
Ziellos lief er in seiner Wohnung umher. Die ganze Zeit überlegte er, ob er noch zu ihr gehen sollte, um sich zu entschuldigen. Nach langen inneren Kämpfen entschied er sich dagegen. Er kannte Scully und wusste, dass er jetzt nichts bei ihr erreichen würde. Sie würde es nicht zulassen.
Anstatt zu ihr zu gehen, entschied er sich dafür, bei ihr anzurufen. Er nahm den Hörer in seine Hand und wählte ihre Nummer. Nach dem dritten Klingeln ging ihr Anrufbeantworter dran. Er wartet bis der Pfeifton kam und sprach dann aufs Band.

„Scully, ich bin's Mulder. Falls Sie da sein sollten, bitte gehen Sie rann. Ich kann Ihnen das mit Diana erklären. Es ist wirklich nicht das, für was es für Sie aussieht. Das müssen Sie mir glauben. Sie ist einfach bei mir rein geschneit, bevor Sie kamen. Bitte glauben Sie mir."

Scully hatte nicht abgenommen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie noch in die Pathologie musste, sondern dass es nur eine Ausrede war.
Er versuchte es nochmals, aber auch dieses mal meldete sich Scully nicht. Resigniert gab er es auf und setzte sich im Dunkeln auf seine Couch und starrte aus dem Fenster.
Er fing an über viele Sachen nachzudenken, bis ihm seine Augen zu schwer wurden und er einschlief.



Altes Backsteinhaus
Irgendwo in D.C.
21:00 Uhr

Krycek betrat den Raum und diesmal war nicht nur der Krebskandidat anwesend, sondern auch andere namenlose Männer.

„Da sind Sie ja endlich. Haben Sie die Informationen?", fragte ihn der Krebskandidat so gelassen wie möglich, während er eine Rauchwolke an die Decke stieß.

„Dr. Jannings behauptet sie nicht zu haben, aber ich glaube ihm nicht. Er wird sie noch rausrücken. Ich habe ihn ein wenig unter Druck gesetzt.", erwiderte Krycek selbstsicher.

„Alex, Sie wissen ganz genau, dass wir keine Zeit haben, also, sehen Sie zu, dass Sie sie so schnell wie möglich bekommen."

„Ja, Sir. In spätestens drei Tagen haben Sie sie."

„Was ist mit der Testperson? Wurde sie schon gefunden?", fragte einer der namenlose Männer.

„Nein, Sir, wir konnten sie bis jetzt noch nicht ausfindig machen, aber wir arbeiten dran."

Gerade wollte der Mann noch etwas erwidern, als das Handy des Krebskandidaten anfing zu klingeln. Alle drehten sich zu ihm um und er nahm das Gespräch entgegen.

„Ja?" Man konnte anhand seiner Mimik erkennen, dass es keine erfreulichen Nachrichten waren.
„Danke, halten Sie mich auf dem Laufenden." Er beendete das Gespräch und packte das Handy wieder zurück in seine Jackentasche. Danach wandte er sich wieder den anderen zu.

„Wir haben Probleme."

„Was für Probleme?", fragte diesmal ein andere Mann und sah den Krebskandidaten erwartungsvoll an.
Bevor der Krebskandidat antwortete nahm er nochmals einen tiefen Zug von seiner Zigarette.

„Mulder und Scully.", war das einzige was er sagte. Die anderen sahen ihn an und warteten darauf, dass er weiter sprach.

„Was ist denn nun mit Mulder und Scully?", fragte Krycek neugierig.

„Ich habe gerade erfahren, dass sie sich getroffen haben. Heimlich."

„Könnten sie etwas wissen, was wir nicht wissen?"

„Laut meiner Kontaktperson, ging es um irgendwelche Autopsiergebnisse. Genaueres konnte sie mir nicht sagen."

„Finden Sie heraus, um was für Autopsiergebnisse es sich handeln und was Mulder mit ihnen will."

Der Krebskandidat warf Krycek schnell einen Seitenblick zu, woraufhin dieser ohne zu zögern den Raum verließ.
Rezensionen