World of X

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Crush me

von Susan Olivia

Kapitel 2

Als Monica gerade auf dem Weg nach Hause war, klingelte ihr Handy.

„Hallo?“

„Monica.“

Monica drehte sofort um, als sie Johns Stimme hörte.

Ein paar Minuten später hielt sie wieder vor Johns Haus an. Er saß noch immer da, auf seiner Treppe. In dem Augenblick, als sie auf ihn zuging, konnte Monica sich schwören, dass er gar nicht vorhatte rein zugehen. Monica setzte sich einfach neben ihn und wartete darauf, dass er etwas sagte.

Langsam und sanft nahm John Monicas Hand und verflocht seine Finger mit den ihren. Er führte ihre Hand zu seiner Wange. Sie konnte sein Herz genauso schnell schlagen hören wie ihres.

Beide schauten sich einige Sekunden lang nur an.

Schließlich brach John die Stille. „Es tut mir leid, Monica.“ Seine Augen waren voller Trauer und voller Bedauern.

„Es gibt nichts, was dir leid tun sollte, John“, sagte Monica einfach.

„Es tut mir leid, dass ich dich ausgeschlossen habe und dich die ganze Zeit nicht an mich rangelassen habe. Heute habe ich es endlich geschafft, aber dann habe ich dich wieder ausgeschlossen. Heute habe ich zum ersten Mal begriffen, dass ich mir vergeben kann, vergeben kann, dafür, dass ich Luke nicht beschützt habe. Ich habe erkannt, dass ich es mir erlauben kann, glücklich zu sein. Ich habe erkannt, dass ich dich brauche.“

„Ich weiß, dass du es nicht vorher konntest, aber ich habe immer gewusst, dass du etwas für mich empfindest. Ich habe das nie bezweifelt.“

„Ich hatte so lange Angst jemanden an mich heranzulassen. Ich könnte es mir nicht verzeihen sie zu verletzen, wie ich Luke verletzt habe. Ich wollte sie nicht mit mir zusammen herunterziehen. Sogar als ich glücklich war, drehten sich meine Gedanken immer nur um Luke.

Du wolltest mir helfen, diesen Schmerz zu lindern, indem du etwas von ihm auf dich aufnahmst, aber ich konnte es nicht zulassen, dass du das tust. Ich konnte nicht zulassen, dass dieses Licht in deinen Augen erlischt, nicht einmal für einen Augenblick und besonders nicht wegen mir. Ich habe nie vorgehabt dich zu enttäuschen oder gar zu verletzen, Monica.“

„John, du hast mich auch nie, niemals enttäuscht oder verletzt. Du könntest es niemals tun. Du bist nicht so.“

John schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß, dass ich es getan habe. Du bist an meiner Seite gestanden, wie kein anderer in meinem Leben. Ich will es auch für dich tun. Wie schrecklich der Tod meines Sohnes auch sein mag, er brachte dich in mein Leben. Dann lebten wir uns wieder auseinander. Die X-Akten brachten dich wieder zurück in mein Leben. Ich kann es nicht wieder vermasseln. Ich will nicht. Ich will nie wieder von dir getrennt werden. Du machst mich zu dem Mann, der ich sein will. Ich weiß, du hattest große Gefühle für Follmer. Ich weiß, dass er dich enttäuscht und verletzt hat, aber will dich nicht länger verletzen oder enttäuschen.“

„Ja, Brad hat mich verletzt. Aber ich habe nie so für ihn gefühlt, wie ich dich liebe“, sagte Monica.

John atmete tief durch. Er legte ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Ich liebe dich, Monica.“

Monica fühlte, wie ihr Herz dahin schmolz. Er ließ sie wirklich an sich heran. „Ich liebe dich, John.“

Die Worte wurden ausgesprochen. Alles wurde gesagt. Sie hatten sich ihre Gefühle füreinander gestanden. Es gab kein Zurück mehr.

John schaute Monica einfach an. Er verlor sich in ihren haselnußbraunen Augen. Sie konnte die ganze Liebe, die er für sie hegte und die er so lange versteckt hatte, fühlen. Sie erfüllte sie. Ihre Liebe war genauso groß, wie seine.

„Monica, du bist einfach die wunderschönste Frau, die ich je getroffen habe.“

Eine Träne rollte langsam Monicas Wange herunter. Sie hatte so lange gehofft, dass er ihr einen Zugang zu seinem Herzen gewährt, dass er ihr erlaubt ihn mehr zu lieben als einen Partner, mehr als einen Freund. Sie respektierte ihn viel zu sehr, um ihm ihre Gefühle aufzudrängen, sogar als sie erfuhr, dass sie ihm etwas bedeutete.

Mit dem Daumen seiner freien Hand strich ihr John sanft die Träne aus dem Gesicht. Er legte seine Hand auf ihre Wange. Sie beugten sich beide zueinander und ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss, einem Kuss voller Verlangen, voller Zärtlichkeit voller Liebe. Als sie sich von einander trennten, lächelten sie beide über diese neue, berauschende Freiheit. Keiner von beiden wusste, was morgen sein würde, aber es kümmerte in diesem Moment auch keinen. Zur Hölle, es war alles die Arbeit von Mulder und Scully, oder?

John nahm seine Hand und zog Monica noch näher an seinen Körper heran. Er legte seinen Arm um ihre Taille und sie legte ihren Kopf an seine Schulter.

Sie starrten in die Dunkelheit hinaus, als der erste Lichtstrahl auftauchte, um das Dunkel zu vertreiben. Ein neuer Tag begann.

"Come hither and I shall light a candle of understanding in thine
heart, which shall not be put out."

© Apocrypha - 2 Esdras



"In love the heavens themselves do guide the state."

© William Shakespeare - "The Merry Wives of Windsor"






ENDE
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