World of X

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G'Night

von SunReyes

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Wir sagten einander „Gute Nacht“ und du bist die Treppe hochgelaufen, hast dich einmal umgedreht und bist hineingegangen. Ich stieg in mein Auto, schloß meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen das Lenkrad.

Ich wollte dich seit unserem ersten Date vor ein paar Tagen küssen, aber ich war zu feige. Ich weiß, du verstehst es, nach Luke, meiner Ehe und all dem, aber ich wollte dich küssen. Ich mag dich sehr Monica und will es dir zeigen. Ich vermute, dass unsere Beziehung niemals so sein wird, wie ich es gern hätte, aber ich weiß nicht was ich jetzt sonst tun soll. Ich hatte dich beinahe verloren. Verdammt, jeder außer mir dachte, du wärst tod. Ich wollte nicht aufgeben, weil ich ohne dich nicht leben kann, doch ich kann mich nicht dazu durchdringen, es dir zu sagen. Ich will es Monica, oh wie ich mich danach sehne, aber ich habe Angst. Ich weiß, ich sollte keine haben. An unserem ersten Date bist du wirklich ehrlich zu mir gewesen, was deine Gefühle angeht, aber ich kann es nicht riskieren dich wieder zu verlieren, ohne dass unser erster Kuss perfekt war.



Ich glaube, es muss jetzt oder nie sein. Deshalb steige ich aus meinem Auto aus und gehe zu deinem Appartment. Ich klingle und ich könnte schwören, dass du auf mich gewartet haben musst, denn du öffnest die Tür genau in dem Moment, in dem die Klingel ertönt. Du schaust mich mit verschwommenen Augen an und ich weiß nicht, was ich sagen soll außer: „Ich wollte dir einen Gutenachtkuss geben, bevor ich ging.“ Irgendwie kommen die Worte aus meinem Mund und deine Tränen kullern schweigend deine Wangen herunter. Ich trete ein, wische deine Tränen weg und umarme dich. Ganz langsam berühre ich deine Lippen mit den meinen und du öffnest deinen Mund, sodass ich deinen Atem fühlen kann. Einen Moment später entfernen sich deine Lippen wieder, aber unsere Herzen sind noch immer miteinander vereint. Ich bin atemlos, will mehr und deine Augen sind nicht mehr voller Tränen, sondern voller Sehsucht.





„John“, sagst du sanft und ich berühre deine Lippen mit meinen Fingern.

Du nimmst meine Hand und führst mich zum Sofa, damit wir uns hinsetzen. Ich sitze neben dir, lege meinen Arm um dich und du lehnst deinen Kopf an meine Schulter. Nach einem Moment der Stille, fragst du: „Warum?“, und ich weiß ehrlich nicht, was ich dir antworten soll.



„Warum nicht?“, bringe ich hervor und du lächelst über meine Worte.

„Bist du dir sicher, dass es das ist, was du willst?“, fragst du mich.



„Welcher Mann würde jemand so Schönes und Besonderes nicht hier bei ihm haben wollen?“, erwidere ich und du lächelst mich an.



Dann schaust du mich ernst an und fragst: „Aber bist du bereit dafür?“, und ich verstehe, was du meinst. Du machst dir Sorgen darüber, dass es noch immer zu früh ist, nach Lukes Tod und meiner Ehe.



„Ich will keine Zeit mehr verlieren“, antworte ich dir, „ich habe dich fast verloren.“ Und meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich will nicht, dass du mich weinen und leiden siehst, will nicht, dass du meinen Schmerz erkennst.



„Aber ich bin hier. Ich weiß es John. Ich habe mir auch Sorgen darüber gemacht, dass ich dich nie wieder sehen würde, aber jetzt haben wir einander“, sagst du zu mir und küsst mich auf die Wange. Ich bewege mein Gesicht, so dass dein Kuss meine Lippen trifft und meine Zunge dringt in deinen Mund, um dich zu schmecken. Ich muss wissen, dass es dir gut geht, dass das alles wirklich passiert, dass du wirklich da bist, lebendig und sicher.



Du bemerkst mein Verlangen und meine Aufforderung und spreizt meine Beine. Wir hören nicht auf uns zu küssen und unsere Zungen duellieren sich miteinander wie zwei Schwerte eines Ritters, doch es gibt keine Schlacht, die wir gewinnen müssen. Du bewegst deine Hände auf meinem Gesicht, fährst mit ihnen durch mein Haar und ich halte dich fest an mich gedrückt. „Ich will dich nicht wieder verlieren“, ich bin mir fast nicht mehr sicher, ob ich das laut ausgesprochen habe.



„Das wirst du nicht“, sagst du zu mir und ich weiß, ich sollte dir glauben, aber ich fühle mich noch immer so, als ob es meine Schuld wäre. Dieser Unfall wäre nicht passiert, wenn wir nicht zum Abendessen gegangen wären und wenn du mich nicht nach Hause gefahren hättest. Es gibt diesen einen Gedanken, dass wenn ich dich geküsst hätte, ein Moment vergangen wäre und wir nicht ins Krankenhaus gekommen wären. Es gibt viele wenns und aber und ich kann fühlen, dass du es auch erkennst.



„John hör auf alles zu analysieren. Ich glaube, dass du dir jedes Szenario in deinem Kopf genau ausmalst. Hör auf dich selbst zu quälen.“



„Ich kann nicht, Monica. Hast du eine Vorstellung davon, wie untröstlich ich mich fühlte, als ich es herausfand? Als ich hörte, dass es keine Hoffnung gab, hab ich keinen Sinn mehr darin gesehen weiterzuleben. Monica, ich kann ohne dich nicht leben. Du bist die frische Luft, die ich morgens zum Atmen brauche und du hälst mich nachst wach.“



Du schaust mich mit vor Tränen glänzenden Augen an und sagst mit heiserer Stimme: „Ich liebe dich auch, John.“





Ende
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