World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Überraschung

von Sandra

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FBI – Hauptquartier

Kellerbüro

19.00 Uhr


Wie immer saß Mulder an einem Samstagabend in seinem Büro und arbeitete sich durch einen Berg von Akten. Er war der Einzige, der an einem Samstag bei herrlichstem Wetter außerdienstlich arbeitete. Seine Partnerin war wie jeden Samstag zu Hause, wenn sie nicht gerade einen Fall bearbeiteten. Mulder wäre aber womöglich zu Hause vor Langeweile umgekommen. Außerdem hatte er sich schon daran gewöhnt allein in seinem Büro im Keller des FBI-Hauptquartiers zu sitzen.

An solchen Tagen konnte man relaxen und über diverse Dinge nachdenken, wie zum Beispiel über seine Partnerin Dana Scully. Über sie hatte er sich in den ganzen Jahren schon viele Gedanken gemacht. Oder auch viele Sorgen. Als sie diese schwere Krankheit hatte oder die Sache mit der kleinen Emily und natürlich als sie danach entführt wurde. Tja sie hatten schon viel zusammen durch gemacht.
Was sie jetzt wohl gerade tat?
Mulder sah auf das Telefon, überlegte, ob er sie einfach anrufen sollte; doch was sollte er ihr sagen? Würde sie merken, dass er Langeweile hatte? Ob sie Besuch hatte? Wer würde bei ihr sein? Ihr Bruder, der ihn nicht leiden konnte?
„Reiß dich zusammen, kümmere dich wieder um deine Arbeit!“, rief er sich selbst ins Gedächtnis.
Mulder versuchte sich wieder zu konzentrieren, doch es war nicht leicht. Sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sie war seine Partnerin ... seine Freundin?
Sie war die Einzige, der er vertraute. Sie hatte ihn so oft gerettet. Sie war immer da.
- Ob sie im Moment auch an ihn dachte? Mulder starrte auf das Telefon und wollte gerade abnehmen, um sie anzurufen, als es plötzlich klingelte.

„Das Unvorhersehbare vorhersehen?“ sagte er leise und nahm den Hörer ab.

„Mulder?“, fragte er.

Es war Scully. Sie klang sehr aufgeregt und erzählte etwas von Einbrechern in ihrer Wohnung und dass er sofort zu ihr kommen sollte.

Als Mulder das hörte, wurden seine Augen immer größer. „OK ich bin schon unterwegs!“ Gleich nachdem er das gesagt hatte, legten beide auf. Er nahm seine Lederjacke und seine Schlüssel und rannte los, aus dem Büro in den Flur und zum Fahrstuhl. Hektisch drückte er den Knopf, aber es dauerte eine Weile bis der Fahrstuhl kam. Es kam ihm vor wie Stunden. Der Fahrstuhl fuhr mit ihm nach unten zu den Garagen. Die Tür ging auf und Mulder rannte so schnell wie er konnte zum Auto.



Georgetown

Scullys Wohnung

19.53 Uhr



Als er nun vor Scullys Wohnung stand, atmete er erst mal tief durch und klopfte an. Mulder hörte Schritte, ihre Schritte. Seine Gedanken kreisten nur um sie: Ging es ihr gut? Scully öffnete die Tür und grinste ihn an. Mulder stand da und wusste nicht was los war. Er schaute sie fragend an.

„Oh Mulder, Sie sind ja schnell... Aber kommen Sie doch rein!“

Mulder trat in die Wohnung ein, aber es sah keineswegs so aus, als hätte jemand bei ihr eingebrochen. Ihr schien es blendend zu gehen und in der Wohnung schien nichts zu fehlen.

„Was ist, ich denke bei Ihnen ist eingebrochen worden?“ fragte er verwirrt.

Scully schloss die Tür und lächelte ihn an.

„Sorry, aber das war eine kleine Notlüge, um Sie mal aus ihrem Büro zu bekommen!“

Sie ging an ihm vorbei und setzte sich auf die Couch, Mulder tat es ihr gleich.

„Wenn Sie mich unbedingt sehen wollen, kann ich Ihnen auch ein Foto von mir schenken.“, scherzte er.

„Eigentlich bin ich ja ganz froh, dass ich Sie nicht täglich ertragen muss!“, gab sie zurück. „Wollen Sie was trinken? Ich hab uns auch eine Pizza bestellt.“

Sie stand auf und ging in die Küche. Er folgte ihr mit seinem Blick.

„Ja gerne, aber ich dachte, dass ihrem Pizzaboten gekündigt wurde.“

Er hörte wie sie nach Gläsern suchte.

„Schon, aber der Neue ist auch nicht übel. Er würde Ihnen sicher gefallen, er sieht aus wie von einem anderen Stern.“ Scully kam wieder und stellte ihm ein Glas hin und ihres gleich daneben, dann ging sie zu einem kleinen Schrank und holte eine Flasche Wein.

„Pizza und Wein wollen Sie mich verführen?“, fragte er mit breitem Grinsen.

„Nun haben Sie mich doch durchschaut. Hätten Sie denn was dagegen?“, fragte sie erstaunlich ernst, doch ein leichtes Grinsen umspielte dabei kurz ihre Lippen. Scully setzte sich neben ihn und füllte die Gläser. Mulder schaute sie an und wusste nicht, ob es jetzt ernst gemeint war oder nur als Scherz.

Er nahm sein Glas und stieß mit ihr an.

„Sie haben mir noch keine Antwort auf meine Frage gegeben!“

Mulder fühlte sich in einer Zwickmühle, was sollte er jetzt sagen? Er atmete tief durch und sah ihr tief in die Augen.



Obwohl Scully es nie zugegeben hätte, wurde ihr in diesem Moment heiß und kalt. Seine braunen Augen fixierten ihre und keiner wagte es, sich zu rühren. Sie wusste nicht was los war, sie kannte ihn nun schon so lange und jetzt hatte es gefunkt. Scully stellte ihr Glas beiseite.

Er kam näher auf sie zu und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Brauchst du darauf wirklich noch eine Antwort?“

„Ich ...“ Mulder legte ihr sanft seinen Zeigefinger auf den Mund und streichelte nun mit der Hand über ihr Gesicht.

Er kam noch näher und berührte ihren Mund mit seinem. Scully schloss die Augen und versank in seinem Kuss.

Sie strich mit ihrer Hand über seinen Hinterkopf und mit der anderen umarmte sie ihn. Mulder umarmte sie mit beiden Händen und hielt sie fest und wollte sie nicht mehr los lassen. Nie mehr!



Plötzlich klingelte das Telefon... lauter... noch lauter und Mulder wachte auf.

Er hatte es geträumt. Er saß immer noch im Büro vor all den Akten und dem Telefon, das immer noch klingelte. „Schade,“ sagte er leise und ging ans Telefon.

Es war Scully...


Ende
Wer kein Feedback schreibt sei verflucht, da aber keiner an Flüche glaubt und ich keine Voodoopriesterin bin, braucht ihr keine Angst haben; aber schreibt trotzdem!
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