World of X

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Tomorrow tells me

von Jule1985

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Die letzten Wochen waren wirklich nicht einfach gewesen. Nach allem was passiert war, wusste Scully, dass sie Doggett etwas schuldig war. Er hatte ihr das Leben gerettet und das nicht nur einmal.

Außerdem hatte sie nur mit ihm eine Chance Mulder zu finden, auch wenn sie anderer Meinung sein sollten. Er war ein guter Agent und im Grunde auch kein schlechter Mensch, aber es war nicht einfach für sie neu anzufangen und ihm zu vertrauen.

Aber Scully musste mit ihm reden, ihm für alles danken.

Denn ihre Aufgabe war es Mulder zu finden und alleine würde sie das nicht schaffen.



Als Scully das Büro betrat, saß Doggett am Schreibtisch. Sie klopfte und Doggett schaute hoch.

„Guten Morgen, Agent Scully!“

„Guten Morgen, Agent Doggett, es tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber ich...“

„Schon gut, es ist sowieso nichts los!“

„Gut, ich möchte nämlich mit Ihnen reden, Agent Doggett, ich...“

„John, ich heiße John, dieses Agent Doggett klingt so aufgeblasen, finden Sie nicht?“

Scully war überrascht. Er machte den ersten Schritt.

„Also gut, John, ich wollte mich bei Ihnen bedanken. Sie haben in den letzten Wochen auf mich aufgepasst und mich beschützt. Ich wollte Ihnen einfach dafür danken. Ich weiß, ich bin nicht ganz einfach, aber Sie haben immer die Ruhe bewahrt und sich nicht beirren lassen. Sie waren immer da, wenn ich Sie gebraucht habe und das schätze ich sehr an Ihnen.“ Scully zögerte und einen Moment lang war es ruhig.

„Ich bin übrigens Dana!“

„Ich weiß das zu schätzen, Dana, aber ich habe Ihnen schon gesagt, dass das für mich selbstverständlich ist. Außerdem kann ich gut nachvollziehen, wie Sie sich fühlen und dass das ganze nicht einfach für sie ist, aber ich bin sicher wir werden ihn finden!“

Scully nickte, dann reichten sie sich die Hände. Es war ein Händedruck voller Respekt und Verständnis. Es war ein gutes Gefühl, denn beide wussten, was für ein guter Agent der jeweils andere war und dass sie nur gemeinsam Erfolg haben würden.

Es war ein erster Schritt zur Normalität.



In dieser Nacht konnte keiner von beiden schlafen. Scully lag in ihrem Bett. Hellwach, die Blicke zum Fenster hinaus gerichtet. Die Nacht war klar und Scully konnte die Sterne sehen. Wieder erinnerte sie sich an das Gespräch mit Mulder über das Sternenlicht.

Die Hoffnung Mulder lebend zu finden hatte Scully noch nicht aufgegeben, aber es war klar, dass seine Chancen von Tag zu Tag sanken, aber Scully wollte kämpfen. Mulder hatte in der Zeit ihrer Krebserkrankung sein Leben riskiert um ihres zu retten und so wollte sie es auch handhaben. Bis zu dem Tag an dem sie ihn finden würden. Lebendig oder tot.

Auch Doggett konnte nicht einschlafen. Er dachte an Scully, seine Frau und vor allem an seinen Sohn. Das Gefühl nicht zu Wissen, wo der Mensch ist, den man am meisten liebt, kannte er zu gut. Die drei Tage, in denen das FBI und die New Yorker Police suchten, waren die schlimmsten in seinem Leben. Und für Scully war das Ganze doppelt schwer. Sie war schwanger, der Vater ihres Kindes seit Wochen verschwunden. Trotzdem wollte er ihr nicht glauben. Aliens und Raumschiffe gehörten ins Fernsehen, aber nicht in seine Welt.

Trotzdem war er froh, dass er und Scully sich näher gekommen waren. Es war ein erster Schritt in die Zukunft, auch wenn niemand wusste, was sie dort erwartete.





***



Wie in Trance kam Scully zurück. Ihre Knie zitterten vom Laufen. Sie war erschöpft und von der Trauer überwältigt. Endlich hatten sie Mulder gefunden. Endlich hatte sie Gewissheit. Das, vor dem sie am meisten Angst hatte, war eingetreten. Mulder war tot. Jede Hilfe kam zu spät.

Scully starrte auf den leblosen Körper, der dort unten auf dem Boden lag. Man konnte erkennen, wie sehr Mulder gelitten hatte, was die ihm angetan hatten. Er war gezeichnet von den Strapazen und den Tests.

Scully hatte Tränen in den Augen und sie schmeckte den salzigen Geschmack auf ihren Lippen. Sie sank auf die Knie, strich Mulder durch das Gesicht.

„Es tut mir leid Mulder“, flüsterte sie mit zittriger Stimme.

Agent Doggett, der schon die ganze Zeit hinter Scully stand und sie beobachte, ging auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Lassen Sie uns gehen, Dana!“, sagte er eindringlich.

Ohne den Blick von Mulder zu lösen, stand Scully auf.

„Ich liebe dich“, hörte Doggett sie sagen.



Es dämmerte bereits, als Scully mit Doggett und Skinner nach Hause fuhr.

Die Straßen waren leer, der Nebel hob sich langsam von den Feldern. Es war als würde die Welt, nur für einen Moment, stillstehen, als sei sie mit ihm gestorben.

Niemand sprach auch nur ein Wort. Scully schaute starr zum Fenster hinaus. Ihr Kollege, ihr Freund, der Vater ihres Kindes war tot.

Skinner hatte nicht nur einen Freund, sondern auch einen guten Agent verloren.

Es würde lange dauern, bis die beiden das verarbeitet hatten.



***



Scully saß auf ihrem Bett, als es klopfte. Dieses dumpfe Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Gleich musste sie für immer von Mulder Abschied nehmen. Von dem Mann, der alles für sie war. Und Scully musste sich eingestehen, dass ihr die Kraft dazu fehlte. Sie war einfach nicht mehr in der Lage zu kämpfen, sie lag am Boden und konnte nicht mehr aufstehen. Scully wusste nicht, wie es weitergehen sollte, aber sie hörte den Morgen schon rufen.

Langsam stand sie auf und ging zur Tür. Noch immer hatte sie Tränen in Augen.

Es waren Doggett und ihre Mom, die sie abholten, um mit ihr zur Beerdigung zu fahren.

„Sind Sie soweit?“, fragte Doggett besorgt.

„Ich denke schon“, antwortete Scully schwach.

Ihre Mutter hielt sich im Hintergrund und schaute ihre Tochter nur bestürzt an.

So kannte sie sie nicht.



Mulders Beerdigung war schlicht, aber in einem gewissen Sinne schön. Es waren nicht viele anwesend, aber Scully wusste, dass dies die Leute waren, die Mulder mochten. Es waren die, die mehr in ihm sahen, als nur „Spooky – Mulder“, die ihm glaubten und die ihm vertrauten.

Es waren die, die ihn liebten.

Scully wollte stark sein. Sie wollte nicht zeigen, wie sehr sie unter Mulders Tod litt, aber als der Sarg in die Tiefe fuhr, überkamen sie die Tränen.

Sie schloss die Augen und betete für seine Seele. Er sollte in Frieden ruhen. Er sollte das finden, was er solange gesucht hatte.

Scully sah vor ihrem geistigen Auge Mulders Gesicht. Er kam auf sie zu und sagte etwas. Aber Scully konnte ihn nicht verstehen. Mulder verschwand, ließ Scully wieder allein.

Den Rest des Tages musste Scully an diese Vision denken. Aber sie erzählte niemandem, was sie gesehen hatte.



***



Monate waren seit Mulders Tod vergangen. Scullys Bauch war nun deutlich sichtbar. Nun wussten alle, was Scully lange versuchte geheim zu halten. Jeder wusste, wer der Vater ihres Kindes war und wie schwer es für sie sein musste. Noch immer hatte sie Mulders Gesicht vor Augen, noch immer schmerzte der Verlust. Doggett hatte ihr zu liebe ein Jobangebot von Kersh ausgeschlagen, auf eine Beförderung verzichtet.

Er war immer da, wenn sie ihn brauchte, auf ihn konnte sie zählen.



Doggett saß in Skinners Büro. Er hatte ihn gebeten zu kommen. Er wusste, dass es ernst war.

„Agent Doggett, ich habe Sie hergebeten wegen...“ Skinner stockte, schaute ins Leere. „Wegen Mulder“, fuhr er zögernd fort.

„Sie wissen, dass er krank war. Und Sie wissen auch, dass Agents hier ihre Papiere hinterlassen können. Er hat den hier für Scully hinterlassen.“

Doggett schaute ihn betroffen an.

„Sir?“

„Ich kann ihr den nicht geben. Ich habe es schon viel zu lange vor mir her geschoben. Können Sie?“

Doggett atmete tief durch. „Ich? Aber...“

„Scully vertraut Ihnen, ich kann das nicht. Ich würde Sie nicht bitten, wenn es nicht wichtig wäre.“

Er schob ihm den Brief zu. Doggett nahm ihn und verließ das Büro.



Doggett schaute ungläubig auf den Brief. Was immer dort drin stand, es würde Scully das Herz brechen. Trotzdem war es seine Aufgabe ihr diese Nachricht zu überbringen.

In der Bürotür blieb Doggett einen Moment lang stehen und schaute Scully an.

„Dana?“, fragte er vorsichtig.

„Ja“, erwiederte sie ohne aufzuschauen.

„Ich habe was für Sie von...Mulder.“ Scully schreckte hoch und starrte Doggett an.

„Von Mulder?“, fragte sie ungläubig. Sie konnte es nicht glauben.

Doggett gab ihr den Brief.

„Skinner bat mich Ihnen den zu geben. Er hat ihn schon länger, aber er brachte es nicht übers Herz Ihnen den auszuhändigen. Er macht sich Sorgen um Sie!“

„Ich weiß“, noch immer blickte Scully auf den Umschlag.

„Wenn Sie reden wollen, Dana, sagen Sie mir bitte Bescheid.“ Scully nickte. Dann drehte sich Doggett herum und verließ das Büro. Er ließ sie allein. Ob das richtig war, wusste er nicht, aber ihm war klar, dass das zu persönlich war.

Mit zittriger Hand öffnete Scully den Brief. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie zog das Stück Papier heraus und las:



Liebe Dana,

Wenn du das liest, bin ich schon nicht mehr bei dir. Es tut mir leid, aber ich konnte es dir einfach nicht sagen. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich habe Skinner diesen Brief gegeben in der Hoffnung, dass du meine Worte liest und mich verstehen kannst. Du hast schon genug gelitten und ich wollte dich mit meiner Krankheit nicht belasten. Du warst immer das wichtigste in meinem Leben. Ich werde immer da sein, auch wenn du mich nicht sehen kannst. Ich will, dass du glücklich bist. Die Kraft, die du mir gabst, hat uns stark gemacht.



In Liebe

Fox



Scully konnte nicht glauben, was sie dort gelesen hatte. Mulders letzte Gedanken galten ihr.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte Scully unter Tränen. Sie hielt den Kopf in ihren Händen.

Die Welt um sie herum verschwamm und sie war die einzige, die übrig war. Scully hatte Angst vor der Zukunft.

Es klopfte. In der Tür stand Skinner. Mit verweinten Augen schaute Scully ihn an. Er ging auf sie zu. Sie stand auf und die beiden umarmten sich.

„Er will, dass ich glücklich bin, aber wie soll das gehen, ohne ihn?“

„Sie müssen kämpfen Scully, für ihn! Er hätte nicht gewollt, dass Sie traurig sind. Sie waren immer so stark.“

Scully nickte.

„ Sicher, aber...“

„Kein aber Scully, denken Sie an ihr Kind!“



Am Abend bekam Scully Besuch von Doggett. „Wie geht es Ihnen?“, fragte er vorsichtig.

„Gut, denke ich. Ich habe verstanden, dass es weitergehen muss, sollte es auch nicht einfach werden. Dass Mulder immer bei mir sein wird. Der Brief hat geholfen, auch wenn ich das erst nicht glauben wollte.“ Scully lächelte. Das zu sehen, machte auch Doggett glücklich.

„John?“, fragte Scully.

„Mmh“, antwortete er.

„Wussten Sie auch, dass Sie es schaffen würden, als Ihr Sohn verschwunden war?“

Doggett war überrascht. Er hatte nie über Luke oder seine Scheidung gesprochen. Zu tief saß der Schmerz noch.

„Nein“, antwortete er. „Und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich es überhaupt schon geschafft habe. Ich bewundere Sie, Dana. Ich muss noch immer an ihn denken und noch immer tut es weh. Es hat mich und meine Frau kaputt gemacht, wir haben es nicht geschafft.“

Dass Doggett so offen über seinen Sohn sprach, überraschte selbst ihn, aber er wusste, dass er Scully vertrauen konnte und dass sie ihn verstand.

„Aber ich weiß, dass Sie das schaffen. Ich wollte ihnen keine Angst machen.“

„Haben Sie nicht, John. Sie haben mir geholfen. Auch wenn es nicht einfach wird. Ich werde kämpfen. Mulder zu liebe.“

Doggett drehte sich um und ging. In diesem Moment wurde ihm bewusst, was er für Scully empfand und er konnte es nicht ertragen seinen Namen zu hören. Es tat einfach zu weh. Er wusste, wie viel Mulder ihr noch bedeutete, schließlich war er der Vater ihres ungeborenen Kindes. Er konnte sie verstehen, trotzdem wünschte er sich es wäre anders.

Er ließ Scully ohne weitere Erklärung zurück.



Scully erkannte Mulder sofort. Wieder lächelte er, wieder sagte er etwas was Scully nicht verstand. Eine kurze Vision, dann war Mulder wieder verschwunden. Mulders Gesicht zu sehen, machte sie glücklich, gab ihr die Gewissheit ihn nicht für immer verloren zu haben. Denn ihre Träume konnte ihr niemand nehmen.

Trotzdem hätte sie gerne gewusst, was Mulder ihr mitteilen wollte.



***



Müde, erschöpft, aber glücklich, so lag Scully in ihrem Bett. Ihre Mom saß neben ihr und hielt ihre Hand. Sie hatte es geschafft, jetzt war sie Mutter eines gesunden Sohnes. Es klopfte und herein kamen Skinner und Doggett. Beide hatten ein paar Präsente für Mutter und Kind dabei.

„Dann lasse ich euch mal besser allein“, flüsterte ihre Mutter. Sie zwinkerte ihrer Tochter zu, dann verließ sie das Zimmer.

Vorsichtig ging Doggett auf das Kinderbett zu und schaute hinein. Das Baby schlief.

„Es ist ein Junge“, sagte Scully stolz.

„Wie heißt er?“, fragte Doggett.

„William Luke“.

Doggett war sprachlos. Er konnte nicht glauben, was Scully ihm gerade mitgeteilt hatte.

Es überwältigte ihn.

„Scully? Ich habe noch viel zu tun, ich muss wieder los.“, unterbrach ihn Skinner.

„Ich wollte nur sicher gehen, dass es Ihnen gut geht!“

„Schon gut, wir sehen uns, Sir.“

Mit einem Lächeln im Gesicht drehte sich Skinner um und ging. Doggett setzte sich.

„Ist das Ihr Ernst, Dana?“

„Was?“

„Sie wissen schon, ihn Luke zu nennen.“

„Ich will Ihnen einfach zeigen, wie dankbar ich Ihnen bin, John.“

Doggett war gerührt. Er nahm ihre Hand und küsste sie.

„Danke, Dana!“

Dann drehte er sich um und ging. Noch lange schaute Scully zur Tür.



In der Zeit ihres gerade angebrochenen Mutterschaftsurlaubes musste Scully oft an Doggett denken. Sie sahen sich immer weniger, schließlich musste er arbeiten. Aber die beiden telefonierten immer häufiger und immer war Scully froh seine Stimme zu hören. Sie war so einfühlsam und verständnisvoll. Scully vermisste ihn. Doggett gab ihr ein Gefühl, dass sie nach Mulders Tod vermisst hatte. Ein Gefühl der Geborgenheit.

In dieser Nacht dachte Scully lange nach, bevor sie schließlich doch einschlief.



Derselbe Traum, dasselbe Ende. Noch immer hatte Scully niemandem davon erzählt. Sie war sich sicher, dass Mulder ihr etwas sagen wollte, aber Scully hatte Angst davor mit jemandem zu reden. Möglicherweise würde man ihr nicht glauben, oder sie nicht verstehen. Vielleicht würde man ihr erklären, dass sie Mulders Tod noch nicht verarbeitet hatte und vielleicht hätten sie Recht. Vielleicht war das alles auch bedeutungslos.



***



Scully musste ihn einfach sehen. Ihr erster Gedanke an diesem Morgen galt ihm. Sie fühlte sich wie ein Teenager vor seinem ersten Rendevouz. In den letzten Wochen wurde ihr klar, dass sie mehr für ihn empfand. Scully hoffte, dass er genauso fühlte und sie sich nicht in ihm täuschte.







Doggett saß im Büro, den Hörer in der Hand. Er wollte sie anrufen, traute sich aber nicht. Er wollte einen Kaffee mit ihr trinken gehen, hatte aber Angst davor, sie würde nein sagen. Er hörte Schritte und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Er schaute zur Tür und dort stand sie. Es war Scully.

„Was machen sie denn hier, Dana? Wo ist der Kleine?“

„Bei meiner Mutter, ich wollte Sie fragen, ob Sie mit mir etwas trinken gehen wollen, John?“

Doggett strahlte: „Sicher, es ist sowieso nichts zu tun!“.

...

Scully und Doggett sprachen über Gott und die Welt. Sie bemerkten nicht, wie die Zeit verging und es langsam dunkel wurde.

Als Scully auf die Uhr schaute und bemerkte wie spät es geworden war, sagte sie:

„John, ich muss William abholen, meine Mom macht sich bestimmt schon Sorgen.“.

Sie stand auf, kramte in ihrer Tasche auf der Suche nach ihrem Portemonnaie.

„Ich mache das schon, Dana.“„Danke John.“, entgegnete Scully. „Es war nett.“ Dann verließ sie das Cafe, fuhr zu ihrer Mom, und holte William ab. Ihr einziger Gedanke galt John.

Doggett blieb im Cafe sitzen, schaute Scully noch einen Moment lang nach. Er lächelte, ja, er liebte sie. Scully war die erste Frau, die ihm nach seiner Trennung das Gefühl gab, geliebt zu werden. Er stand auf, nahm seine Jacke und fuhr los.

Obwohl Scully erst ein paar Minuten weg war, vermisste er sie schon. Er musste es ihr sagen.



Scully stand an Wills Bett und schaute ihn an. Er schlief friedlich.



Vor ihrem Apartment blieb Doggett stehen und atmete tief durch, dann klopfte er. Er hörte die Schritte hinter der Tür, dann öffnete sie sich.

Scully schaute ihn erstaunt an. „John?“

„Dana, ich...“

Er suchte nach Worten. Ihre Augen verrieten so viel und doch so wenig.

„Ich....“

„Schhhh“, zischte Scully und legte den rechten Zeigefinger auf seinen Mund.

Scully schaute Doggett tief in die Augen. In diesem Moment wusste sie, dass es richtig war. Als sich ihre Zungen berührten, waren alle Zweifel verschwunden. Doggett drängt Scully zurück in ihre Wohnung und schloss die Tür.

„Was ist mit Will?“, fragte er kurz.

„Der schläft“, antwortete Scully lächelnd. Doggett, nahm Scully auf den Arm, trug sie ins Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu.



Seite an Seite lagen die beiden im Bett. Sie hatte ihren Kopf auf seiner Brust und konnte sein Herz schlagen hören. Sie war glücklich. Doggett hatte den Arm um sie gelegt.

Langsam fielen Scully die Augen zu, ein leises „Gute Nacht, John“, war alles, was sie noch über die Lippen brachte.

Wie sooft in den letzten Tagen, träumte Scully von Mulder. Diesmal jedoch war es anders. Scully sah Mulder mit seiner Schwester Samantha.

Er lächelte. Dann kam er auf sie zu. „Ich bin glücklich Scully und ich will, dass Sie es auch sind. Er wird auf Sie aufpassen, Sie beschützen, bis wir uns wiedersehen.“

Mit einem Lächeln im Gesicht drehte Mulder sich um und verschwand in der Dunkelheit.



Doggett schaute Scully an. Sie schlief friedlich. Und sie war hier bei ihm. Doggett sah ein Lächeln über ihr Gesicht huschen. Was immer sie gerade träumte, es musste ihr Gefallen. Doggett hatte Angst davor die Augen zu schließen, er hatte Angst davor dies sei nur ein schöner Traum. Er hatte Angst davor sie zu verlieren.



William schrie, Doggett schaute zur Uhr, während Scully sich aufmachte um Will zu versorgen. Es war 7.00 Uhr morgens, in einer Stunde musste er im Büro sein. Er stand auf, ging duschen und zog sich an.

Dann ging er in William Zimmer um sich von Scully zu verabschieden. Scully machte William gerade zurecht, als er reinkam. Er umarmte sie von hinten und küsste ihren Nacken.

„Ich muss los“.

Scully drehte sich um und küsste ihn.

„Bis später Dana!“

„Bis später. Ich liebe dich, John.“

Doggett drehte sich noch einmal um.

„Ich liebe dich auch“. Dann drehte er sich um und fuhr ins Büro.

Scully hörte die Tür ins Schloss fallen. Nach Mulders Tod hatte Scully Angst gehabt weiter zu machen. Sie wusste nicht wie es weitergehen sollte, ob sie es schaffen könnte. Doch irgendwas hatte ihr gesagt, sie solle weitermachen, dürfe nicht aufgeben. Und so gelangte Scully an diesen Punkt. Den Punkt, an dem sie Mulders Tod verarbeitet hatte und den Mann ihres Lebens fand.





Ende
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