World of X

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Danke, Mom

von Kleine Lady Dana

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Mulder und Scully saßen in diesem engen, stickigem Reisebus nebeneinander gequetscht. Scully sah nicht sehr glücklich aus.
„Geht es Ihnen nicht gut?“ fragte Mulder behutsam.

„Reisekrank“ entgegnete Scully knapp „Kommt immer nach längeren Fahren“

Mit einem bemitleidenden Blick schaute Mulder Scully an und rückte ein wenig näher an sie heran.

„Na los, legen Sie Ihren Kopf auf meine Schulter und schlafen Sie ein wenig- dann merken Sie nicht wie schlecht es um Sie steht!“

Scully lächelte ein wenig. Eigentlich wollte sie nicht wirklich- sobald sie Mulder schon so nah war wie jetzt schmerzte es sie irgendwie, denn sie verzehrt sich nach ihm, hatte ihn so nah bei sich und hatte ihn eben doch nicht- nicht wirklich, nicht so wie sie ihn haben wollte. Doch er hatte Recht, schlafen war das beste, und nach 9 Stunden Fahrt war sie schon sehr müde. Also lehnte sie langsam ihren Kopf an Mulders breite Schulter. Ja, dort würde sie gut schlafen können.

„Danke Mulder“ sagte sie leise. „Wie lang noch?“

„Hmm, der Busfahrer hat gesagt 16 Stunden- also haben wir noch 7 vor uns...“ antwortete er. Scully seufzte kurz und schloss dann ihre Augen. Sie schlief sofort ein, sie war wohl doch müder als sie gedacht hatte.

Mulder schaute sie an, wie sie so klein aussah als sie an ihm lehnte. Er sah den Schimmer in ihrem schönen roten Haar, als die Sonne durch das Busfenster auf sie fiel.

Sie waren auf dem Rückweg nach Washington. Es war mal wieder eine Undercover- Ermittlung, bei einer dieser sogenannten Kaffeefahrten für Pärchen waren Leute verschwunden. Scully und Mulder fanden es von vorne herein nicht wirklich aufregend dieser Sache nachzugehen, doch es wurde ihnen nun mal aufgetragen, also taten sie es. Der Fall war schnell und relativ unspektakulär geklärt worden und die beiden konnten wieder nach Hause. Gut, dass sie auf dem Hinweg mit dem Bus fahren mussten war ja verständlich- Tarnung und so, aber auf dem Rückweg hätte man durchaus einen Flug buchen können- aber das FBI scheute Kosten und Mühe und steckte die beiden auch auf der Rückfahrt in den rollenden Container ohne Klimaanlage!!! Da man nicht wusste wann der Fall geklärt wäre hatte man vorher keinen Flug buchen können, der nächste den die beiden hätten erwischen können wäre morgen gewesen. Doch man machte ihnen auch klar, dass ihre Abteilung sowieso viel zu hohe Ausgaben habe und legte ihnen nahe sich mit dem Bus zu begnügen. Aber gut, so wären sie auch wenigstens schnell wieder zu Hause. Mulder hoffte es habe in der Zwischenzeit nicht geregnet, denn ihm fiel ein dass er vergessen hatte das Fenster zu schließen. Aber mit Überschwemmungen im Zimmer war er seit seinem leckenden Wasserbett ja bestens vertraut... .

Immer wenn Mulder über die Vergangenheit nachdachte kam ihm Scully wieder in den Sinn. Er schaute wieder auf sie, wie sie ruhig schlief. Jetzt, wo sie sich natürlich nicht beobachtet fühlte sah sie gar nicht so kühl wie sonst aus, er glaubte sogar ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen- ob sie wohl träumte, und was? Er hatte immer das Gefühl seine Partnerin gar nicht wirklich zu kennen, dabei wollte er alles über sie wissen. Doch sie war nicht der Mensch der sich einem anderen schnell öffnete. Schnell? fragte er sich selber in seinen Gedanken- sie arbeiteten schon so lange zusammen. Zwar bestand ohne Zweifel eine gewisse Abhängigkeit zwischen den beiden, das wussten sie wohl auch, aber irgendwie blieben sie doch immer nur Partner. Warum eigentlich? Mulder konnte sich schon lange vorstellen mehr als nur der Partner, der Freund von Scully zu sein. Er war sich seiner Gefühle zwar nicht wirklich sicher, doch er glaubte sie zu lieben, nicht nur abhängig von ihr zu sein, nein, es musste wirklich Liebe sein. Jeden Tag aufs Neue machte sein Herz einen kleinen Sprung wenn sie das Büro betrat, ironische Bemerkungen machte, ach, einfach immer wenn sie redete. Er konnte sich seine Tage ohne ihre Stimme, ohne ihr flüchtiges Lächeln gar nicht mehr vorstellen.

An manchen Tagen glaubte er auch von ihrer Seite mehr als nur freundschaftliche Gedanken zu sehen, wenn sie ihn mit diesem gewissen Blick ansah.... doch an anderen Tagen wiederum nicht. Und er war ja nun wirklich nicht der Mann den sich eine Frau wünschte, wenn sie ihren Traumprinzen beschrieb. Unordentlich, unzuverlässig... nun, sogar verrückt!!! Naja, Scully war die einzige Person, die sich an seine wirre Denkweise so gewöhnt hatte, sie amüsant fand. Und mittlerweile hatte Scully auch viele seiner Eigenarten angenommen, das freute ihn immer wieder auf ´s Neue, wenn er es bemerkte.

Scully bewegte sich etwas, Mulders Schulter schien etwas zu hoch zu sein, also rutschte er etwas tiefer in den Sitz, dass sie es auch wirklich bequem hatte. Sie war so niedlich wie sie da lag! Sein Herz brannte, er wollte sie einfach nur küssen in diesem Moment! Natürlich beherrschte er sich, wie immer. Sollte irgendwann etwas passieren müsste Scully wohl den ersten Schritt machen. Nicht weil er sich nicht sicher war, sondern weil er Scully nicht zu nahe treten, und somit alles kaputt machen wollte. Wie konnte die Frau nur so standhaft sein? So weit er wußte hatte sie seit Jahren keinen Freund- das hätte er mitbekommen. Und für eine schnelle Nummer, nein, für so etwas war Scully nicht zu haben. Aber nicht mal ihm reichten nur seine Pornos- obwohl auch er seiner Meinung nach schon viel zu lange im Zölibat lebte... er hatte seit zwei Jahren keinen Sex mehr! Aber es lag nicht daran dass es ihm an Angeboten mangelte, er war ja wirklich nicht schlechtaussehend, nein, er konnte einfach keine andere Frau mehr lieben, denn er verglich sie immer mit Scully. Er wusste dass es blödsinnig war, aber er konnte es ja nicht steuern. Scully konnte doch nicht glücklich sein, so ganz ohne Sex... nein, so etwas wäre unverständlich.... . Aber es war ja nicht so, dass er sich Scully nicht gerne Angeboten hätte- es musste ja keine Beziehung sein, nein, er wäre schon glücklich wenn er ihr nur einmal näher kommen könnte... .Machte er sich gerade etwa wieder Hoffung? Scully? Oh weh, er musste damit aufhören, das merkte er, sonst würde sein Magengeschwür unglaubliche Maße annehmen.... .

Sanft strich er Scully eine Strähne aus ihrem Gesicht. Sie atmete ruhig, und nun konnte er ein eindeutiges Lächeln erkennen, es hatte sich seit sie eingeschlafen war verändert... sie träumte wohl etwas sehr schönes. Mulder machte sich Gedanken über Scullys möglichen Traum. Ein schmutziger? Nein, sicher nicht. Er grinste verschmitzt als er sich ein paar Varianten vorstellte, die Scully so zum Lächeln bringen könnten.
Er bemerkte die Blicke der Pärchens das neben Mulder und Scully saß, sie beobachteten Mulder und beide fingen an zu schmunzeln als er sich ertappt fühlte und sie tuschelten ein wenig miteinander. Mulder hatte Scullys Haar seine ganzen Gedanken über weitergestreichelt, das merkte er erst jetzt, und er hörte abrupt damit auf als er die Blicke des Pärchens bemerkte. Sonst würden sie später noch komische Anmerkungen machen, wenn Scully aufwachen würde.

In dem Moment als Mulder seine Hand von Scullys Kopf nahm, hob Scully müde ihren Kopf. Mulder legte seine Hand auf seinen Schoß. Scully schaute ihn müde an und lächelte immer noch.

„Gut geträumt?“, fragte Mulder

„Hmmhmm“ gähnte Scully und schloss kurz wieder ihre Augen „von Ihnen“ sagte sie, weiter an seine Schulter gelehnt.

Von mir? dachte Mulder. Sie hat von MIR geträumt, ICH habe sie zum Lächeln gebracht? Ihm wurde so richtig warm ums Herz, nicht nur sprichwörtlich, nein, er spürte die Hitze in sich aufkommen.

Scully schlief schon fast wieder. Mulder musste es einfach probieren...

„Und was?“ flüsterte er ihr ins Ohr.

Sie bewegte sich kaum, die Augen blieben auch geschlossen, doch sie antwortete verschlafen

„Wie es ist mit Ihnen Sex zu haben“. Nach diesem Satz spürte Mulder ein kurzes Zucken. Erst jetzt war Scully wirklich wach und bemerkte was sie gerade gesagt hatte. Sie traute sich nicht ihre Augen zu öffnen, sie wollte am liebsten vor Scham im Boden versinken! Wie konnte sie das nur sagen? Sie schlief doch noch fast.... oh Gott wie peinlich dachte sie! Sie wollte einfach so tun als ob sie wieder schliefe. Doch Mulder wusste genau dass sie wach war, das hatte er an ihrem erschreckten Zusammenzucken gespürt. Er wusste wie peinlich ihr das jetzt sein musste, doch er wollte sie jetzt nicht davon kommen lassen... wie viele solcher Chancen würde er sonst wohl noch bekommen???

„Oh!“ sagte er „Und, war es gut?“ er grinste und stupste Scully an.

„Sie glauben aber auch alles was ich sage, hmm?“ antwortete Scully, die dies als letzte Rettung sah. Doch auch das konnte ihr nicht mehr helfen...

„Das muss Ihnen doch nicht peinlich sein Scully“ grinste Mulder sie weiter an. Scully wurde ein wenig wütend, sie hatte das Gefühl er nutzte die Situation vollkommen aus!

„So wie Sie gelächelt haben war es ein toller Traum!“ fuhr Mulder fort.

„Vielleicht habe ich auch über etwas gelacht“ entgegnete Scully wieder etwas lockerer, die das ganze jetzt einfach als kleines Spiel sah.

„Nein“ sagte Mulder, „das glaube ich nicht. Sie müssen wissen- Sie haben mich oft genug in meinen Träumen besucht- und das waren auch immer schöne Träume!“

Scully musste lachen.

„Das meinte ich ernst“ sagte Mulder leise zu ihr. Sie schaute ihn an. Sie wusste nicht wirklich was sie tun sollte. Eigentlich war ihr erstes Gefühl wie immer „Nimm ihn in deine Arme und küss ihn bis zur Bewusstlosigkeit!“ Aber Scully beherrschte sich jedes mal, so auch jetzt, denn sie dachte eher Mulder würde sich über sie lustig machen.

Mulder redete weiter „Scully, es muss nicht bei der bloßen Vorstellung bleiben“ er schaute sie an. Fragend. Ja, er erwartete eine Antwort von ihr. Sie ließ den letzten Satz noch einmal von ihrem Hirn abspielen... machte er ihr gerade tatsächlich ein Angebot, das sie nur all zu gerne annehmen würde?

„Öhm?“ entkam es ihr nur- und das war nicht wirklich das was sie ausdrücken wolle, doch sie war leicht verwirrt.

„Kommen Sie mal mit“ sagte Mulder nur, nahm ihre Hand und ging mit ihr das kurze Stück durch den Bus bis zu der Busfahrerkabine. Er öffnete die Tür. Keiner der Reisenden wunderte sich, die meisten schliefen oder schauten aus dem Fenster. Man schenkte ihnen also wenig Beachtung als beide in die Kabine gingen.

Scully setzte sich auf das Bett. „Na hier hätte ich die ganze Zeit besser schlafen können“ sagte sie zu Mulder.

Mulder wollte nicht dass sie von dem Gespräch gerade ablenkte, er hatte das Gefühl sie wollte das gleiche wie er, traute sich nur nicht, hatte Angst.

„Scully, wie lange sind Sie jetzt schon alleine?“ fragte er sie direkt und stellte sich direkt neben sie.

„Was?“ fragte Scully nur. Der Bus schwankte, Mulder ebenfalls. Er ließ sich auf das Bett fallen und setzte sich nahe an Scully heran und schaute sie nur mit durchdringendem Blick an, auffordernd.

Scully tat als würde sie nachdenken... „Ja, Moment, das sind... 8 Jahre, ja, genau!“ jetzt starrte sie ihn an. „Und warum?“

„So lange?“ fragte Mulder wirklich erstaunt. „Und in der ganzen Zeit so RICHTIG alleine?“ hakte er betont nach.

Scully lächelte, dass er sich nicht traute es direkt anzusprechen.... „Ja, 8 Jahre keinen Sex, richtig!“ erwiderte sie.

„Das geht doch nicht“ sagte Mulder leise. „Eine so lange Zeit ohne Liebe, ich denke Sie brauchen ein wenig Liebe, Scully!“

Scully dachte kurz nach. Einseitig war ja Liebe vorhanden, ihre Liebe zu Mulder ließ sie Nachts oft gut einschlafen.

Mulder wollte jetzt nicht mehr warten. Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Erst war sie ein wenig perplex, wusste nicht ob sie den Kuss erwidern sollte, doch es fühlte sich so gut an. Mulder zu spüren hatte sie sich immer gewünscht. Und mit dem ganzen Verlangen, das sie all die Jahre über aufgestaut hatte, küsste sie Mulder zurück. Mulder schlang seine Arme um ihre Taille und sie tat es ihm nach. Sie konnte gar nicht mehr denken, durch den Kuss waren alle Barrieren durchbrochen, die Notbremse in ihrem Kopf schien defekt, sie gab sich einfach nur ihren Gefühlen hin. Und diese waren überwältigend. Mulder lehnte sich so nach vorne, dass sie beide sanft in das Bett niedersanken, sich immer noch innig küssend.

Sie konnten ihre Lippen gar nicht voneinander lösen, das Verlangen nacheinander war zu groß. Gierig erforschten sie gegenseitig den Mund des anderen, ihre Zungen umkreisten sich.

Scully fühlte sich in diesem Moment so schwach. Nicht weil sie schwach geworden war, nein, dieser Kuss war das Schönste auf der ganzen Welt! Sie wollte dieses Gefühl nie wieder vermissen, ihr Bauch kribbelte, als sei sie ein Teenager! Aber Mulder küsste sie so, wie sie es immer wollte.

Mulder fing an ihre Knöpfe von der Bluse zu öffnen. Sie half ihm nicht, sie konnte sich auf nichts anderes als seinen Kuss konzentrieren.
Mulder löste seine Lippen von Scullys und schaute sie schweigend an. Ein fragender Blick, den Scully beantwortete, indem sie anfing sein Hemd aufzuknöpfen. Er beugte sich wieder über sie und sie küssten sich weiter. Mulder schob ihren Rock ein wenig von ihren Hüften, den Rest erledigte Scully indem sie den Rock hastig mit ihren Beinen wegstrampelte. Sie öffnete den Knopf seiner Hose und versuchte sie herab zu ziehen, doch sie saß viel zu fest. Mulder setzte sich also kurz auf, riss seine Hose herab und warf sie vom Bett.

Er betrachtete Scully, wie sie in ihrer Unterwäsche vor ihm lag. Nie hätte er gedacht dass es so weit käme. Und obwohl Scully auf so etwas wohl kaum vorbereitet war, hatte sie schwarze Spitzenunterwäsche an und sah einfach fantastisch aus. Trotzdem konnte er es nicht erwarten ihr auch diese auszuziehen.

Er schob die Träger ihres BHs zur Seite und küsste ihre nackten Schultern. Dann öffnete er den BH, zog ihn ihr sanft aus und ließ auch ihn neben das Bett fallen. Scully schloss ihre Augen, als Mulder viele Küsse auf ihrem gesamten Körper verteilte. Von den Brüsten bis hinunter zu ihrem Bauchnabel.

Er verweilte einen Augenblick und zog dann langsam ihren Slip herunter. Scully setzte sich langsam auf, rückte noch näher an ihn heran und schob mit ihren Füßen die Boxershorts von seinen Hüften herab. Er half ihr dabei mit geschickten Bewegungen.

Nun rutschte er wieder ein Stück näher zwischen ihren Beinen. Ihre Beine, die für ihren kleinen Körper unglaublich lang waren, umschlangen seine Hüften sofort. Sie legte ihre Arme um seinen Körper und zog ihn weiter zu sich herab. Wieder küssten sie sich. Diesmal noch heftiger, die zarte Haut des anderen auf sich spürend. Beide schauten sich tief in die Augen, dann drang Mulder in Scully ein.

Scully versuchte mit aller Kraft ein lautes Stöhnen zu unterdrücken, denn sie erinnerte sich wo sie waren. Langsam bewegte Mulder sich in ihr. Der Rhythmus wurde immer schneller. Mulder küsste Scullys Nacken. Scully hingegen biss eher in Mulders Schultern, um nicht laut zu schreien. Sie wollte nicht dass Mulder jemals wieder aufhörte sie zu lieben.

Als er wieder langsamer wurde, nahm sie seinen Po in ihre Hände und drückte ihn fester gegen sich, sie wollte nicht dass er schon aufhörte. Mulder verstand und bewegte sich wieder schneller.

Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander und fielen erschöpft auf das Bett. Schweigend lagen sie nebeneinander, Mulder zog die Decke über sie beide. Scully starrte an die Decke. Sie wusste nicht, ob sie etwas sagen sollte, und wenn, was? War das für Mulder eine einmalige Sache? Er hatte nichts dazu gesagt. Mulder dachte in diesem Moment genau das gleiche von Scully. Er wollte sie nicht im Geringsten unter Druck setzen. Wenn das alles war, dann wollte er sich damit zufrieden geben. Er hatte Scully nur gesagt dass sie Sex bräuchte und dass er ihr diesen geben wollte... das hatte er getan. Von mehr war nie die Rede gewesen. Er wollte Scully noch einmal küssen, aber er hatte das Gefühl sie würde es nicht wollen.

Nachdem sie einige Zeit so dalagen, setzte Scully sich auf und begann sich wieder anzuziehen. Mulder machte es ihr nach. Als sie angezogen waren und vor der Tür standen, blieb Scully stehen und schaute Mulder mit einem Lächeln im Gesicht an.
„Danke Mulder“ sagte sie und öffnete die Tür. Sie gingen genauso unbemerkt wie zuvor an ihren Platz zurück. Nur das Paar neben ihnen hatte ihre Abwesenheit bemerkt. Grinsend stupste die Frau ihren Mann an und deutete auf die beiden.

Sie setzten sich ganz normal wieder nebeneinander hin. Sie redeten nicht einmal miteinander. Es war ein so komisches Gefühl. Sie saßen da als sei nichts passiert, dabei hatten sie gerade zusammen Sex! Scully fragte sich ob sich jetzt etwas verändern würde. Sie würde am liebsten die ganze Zeit Sex mit Mulder haben! Es war so schön! Aber das konnte sie ihm nicht einfach so sagen.

Sie war so erschöpft und müde, dass sie glücklich wieder einschlief. Ihr Kopf fiel zur Seite, wieder auf Mulders Schulter. Mulder legte seinen Arm um sie, lehnte seinen Kopf an ihren und schlief ebenfalls ein.

Beide wachten auf, als der Bus anhielt und der Motor abgeschaltet wurde.

„Endlich da!“ gähnte Scully. „Ich kann endlich wieder in mein Bett“

„Hmhm, und ordentlich duschen!“ fügte Mulder hinzu, denn er war sehr verschwitzt, woran ja nicht nur die Hitze im Bus Schuld gewesen war.

Sie stiegen aus.

„Hey Scully, Sie haben doch kein Auto hier, soll ich Sie nach Haue bringen?“ fragte er

„Och, nein danke Mulder, ich werde mir ein Taxi nehmen, sehen Sie nur zu, dass Sie auch schleunigst nach Hause kommen, das wäre jetzt ein zu weiter Umweg!“

„Okay, dann sehen wir uns Montag?“

„Ja, und bis dahin schlaf ich durch“ antwortete Scully ihm. Sie musste das Wochenende alleine sein. Sie musste nachdenken.

„Also, bis dann“ sagte Mulder und stieg in sein Auto. Nachdem er noch sah, dass Scully ein Taxi bekommen hatte und damit davon fuhr, startete er selber seinen Wagen. Für ihn war die Sache klar. Scully verhielt sich als sei nichts geschehen. Es sollte sich also nichts verändern. Früher, und bei jeder anderen Frau hätte ihn das jetzt gefreut, aber nicht bei Scully. Doch insgeheim machte er sich Hoffnung, denn es konnte doch nicht sein, dass Scully keine Gefühle für ihn hatte. Wäre sie sonst mit ihm ins Bett gegangen? Nun, er musste sich wohl damit begnügen. Jetzt, wo er wusste, wie sie sich anfühlte, könnte er wohl noch besser schlafen, er könnte sich immer wieder vorstellen wie sie schmeckte, sich anfühlte, wie sie roch. Das alles hatte er noch genau vor sich. Auch als er sich nach seiner Dusche ins Bett legte. Er stellte sich vor Scully läge immer noch schweigend neben ihm. So schlief er lächelnd ein.

Auch Scully legte sich nach einer kalten Dusche in ihr viel zu großes Bett. Sie war alleine und lag in ihrem Doppelbett! Sie nahm das Kissen der anderen Seite, kuschelte sich in es hinein.
„Gute Nacht Mulder“ flüsterte sie und schlief ein.

Scully wurde vom Klingeln ihres Telefons geweckt. Sie schaute auf den Wecker. Schon 12 Uhr Mittags? So lange hatte sie ja ewig nicht mehr geschlafen!

„Scully“ meldete sie sich noch ein klein wenig verschlafen.

„Morgen Schatz“ kam von der anderen Seite „wollte nur mal so hören wie es meiner Tochter geht, du wolltest gestern doch anrufen, nachdem ihr angekommen seid.“

„Oh Mom, tut mir Leid, das hatte ich ganz vergessen. Ich war gestern sehr müde nach dem langen anstrengenden Tag.“ sie ließ den gestrigen Tag noch einmal an sich vorüber ziehen und lächelte.

„Aber es ist alles in bester Ordnung, nehme ich an? Ach, selbst wenn nicht, du sagst doch immer es ist alles bestens“ sagte Mrs. Scully freundlich.

„Jaaa, alles wunderprächtig“ strahlte Scully jetzt in den Hörer.

Das war merkwürdig viel Elan für ihre Tochter, dachte Maggie sich.

„Was genau ist denn wunderprächtig? Etwas besonderes?“ fragte sie. Sie fühlte es ganz genau, Dana hörte sich heute morgen so anders an! Doch sie war positiv überrascht, seit langem hörte sich ihre Tochter wieder so richtig lebensfroh an.

Noch einmal hatte Scully das gestrige Erlebnis vor dem Auge. Ihre Stimmung wurde trüber als sie an den Abschied dachte. Sollte sie ihrer Mutter davon erzählen? Was würde sie von ihr denken, einfach ohne zu überlegen mit ihrem Kollegen ins Bett zu hüpfen, war ja nicht gerade ihre Art... .

Scully hatte ihrer Mutter gegenüber zwar nie ihre Gefühle für Mulder geäußert, doch Maggie spürte so etwas immer, sie wusste es meist sogar schon früher als Scully selbst. Sollte sie ihr Herz erleichtern? Sie wollte so gerne mit jemandem darüber reden.

„Dana?“ riss ihre Mutter sie aus ihren Gedanken zurück. „Na los, was ist vorgefallen das ich noch nicht weiß?“

„Mom, ich habe mit Mulder geschlafen“ sagte Scully schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

Nichts.

„Mom?“ fragte Scully ein wenig unsicher.

„Schatz, na endlich!“ kam es von der anderen Seite, als Art erleichterter Seufzer. „Das musste ja irgendwann passieren, es konnte ja nicht ewig so weitergehen mit deinem keuschen Leben! Los, erzähl mir alles, wie war es, und wie ist es überhaupt dazu gekommen?“
„Ich weiß nicht so wirklich... wir saßen im Bus und irgendwie gaben wir uns eben beide zu verstehen, dass wir nicht gerade abgeneigt wären miteinander zu schlafen...“ antwortete Scully. Jetzt war es ihr doch wieder ein wenig unangenehm, obwohl sie mit ihrer Mutter redete! Nervös wickelte sie die Telefonschnur immer wieder um ihre Finger.

„Im Bus?“ fragte Maggie

„Ja, Mulder nahm meine Hand und führte mich in die kleine Fahrerkabine... und da ist es passiert“ Scully musste wieder lächeln.

„Und....?“ fragte Maggie weiter, die alles wissen wollte, denn endlich hatte ihre Tochter es geschafft Mulder ihre Gefühle zu zeigen! Sie hatte schon so lange darauf gewartet. Sie wollte ihre Tochter glücklich sehen, und Mulder machte sie eindeutig glücklich, immer wenn Dana von ihm erzählte leuchteten ihre Augen schon. Doch sie hatte sich nicht einfach einmischen können. Endlich hatten sie es geschafft! Freudig grinste sie vor sich hin, so dass ihr Grinsen das von Scully noch übertraf, die gerade dabei war sich an alles Details in der Kabine zu erinnern.

„Es war einfach wunderschön!“ seufzte Scully „So habe ich es wirklich noch nie erlebt! Und das lag nicht daran, dass ich einfach nur auf jahrelangem Sexentzug war...“ fuhr sie fort. „Die schönste Sache auf der Welt, früher konnte ich diesen Ausdruck nicht ganz nachvollziehen, doch mit Mulder... ja, es war das Schönste auf der ganzen Welt!“ beendete sie ihre Ausführung. Ins Detail musste sie ja nicht gehen...

„Schatz, ich freue mich so für Euch!“ sagte Maggie

„Na ja“ fing Scully etwas trauriger wieder an „so viel zu freuen gibt es da für dich nicht wirklich. Es war nur Sex, wir haben nicht einmal geredet oder so. Und später saßen wir ganz einfach wieder nebeneinander im Bus und jeder fuhr danach allein zu sich nach Hause.... . Ich denke wir werden einfach darüber schweigen, es vergessen und so weitermachen wie bisher.“

„Dana!“ kam es nur von Maggie

„Nein Mom, das ist gut so. Ich meine, ich will zwischen uns beiden nichts kaputt machen, das verstehst du doch am besten. Und wenn Mulder es so will, ist es in Ordnung!“

„Du weißt doch genau, dass Mulder nicht nur mit dir schlafen wollte! Dana der Mann liebt dich! Warum hätte er denn sonst mit dir schlafen sollen, nach all der Zeit???“ Maggie war aufgebracht, ihre Tochter würde es tatsächlich wieder fertig bringen alles zu vermasseln. Sie war sich ganz sicher dass Mulder ihre Tochter liebte, wie gesagt, so etwas spürte sie, und sie kannte Mulder ja schon recht gut.

„Mom bitte! Ich meine, es ist wirklich in Ordnung... ich kam doch auch all die Zeit ohne Sex aus....“

„Es geht doch hier nicht nur um Sex, Schatz, was du brauchst ist Liebe, und die kann Mulder dir geben! Und gerade hast du noch gesagt es war die schönste Sache auf der Welt, und dann meinst du, du könntest darauf verzichten? Und tust es freiwillig? Oder siehst du dich lieber, weil es einfacher ist, nach jemand anderen um?“ Scully merkte irgendwie, dass ihre Mutter wütend war. Dazu hatte sie jawohl überhaupt kein Recht! Es war ihr Leben, und es war schon so schwer genug! Sie hatte das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen....

„Bestimmt nicht, ich kann nicht einfach jemand anderen haben... ich, also nach diesem Tag im Bus... ich weiß jetzt dass ich Mulder liebe, und ich kann nicht einfach mit irgendjemand anderen schlafen. Und ich weiß auch dass es schwer wird neben Mulder zu arbeiten, noch schwieriger, als sonst, weil ich am liebsten über ihn herfallen würde... . Aber wie gesagt, ich bin es gewohnt ein sexarmes Leben zu führen... und so lange ich Mulder jeden Tag sehen kann, weißt du, das reicht mir, so bin ich glücklich. Und arbeiten wir irgendwann mal nicht mehr beim FBI bin ich sowie so zu alt für Sex. Siehst du, es ist alles perfekt geplant.“ Scully wunderte sich selber über die wirre, nicht gerade gut aufgebaute und überzeugende Argumentation die sie da gerade abgeliefert hatte. Doch sie wollte nicht mehr mit ihrer Mutter darüber reden. Sie musste sich gerade selber damit abfinden.

„Dana das ist doch alles Blödsinn! Du liebst ihn, er liebt dich! Warum solltet ihr die schönste Sache der Welt da nicht zusammen mit eurem Arbeitsleben verbinden können?“ fragte Maggie wieder sanft.

„Mom bitte! Ich werde Mulder bestimmt nicht fragen ob er mein Sexsklave wird...“

„Du weißt genau dass es nicht darum geht Dana! Du liebst ihn doch!“

„Ja, tue ich wohl, aber das ist lang nicht alles. Mom, ich will nicht mehr darüber reden. Ich will jetzt in Ruhe duschen und mir selber den Kopf über mein Leben zerbrechen und ihn nicht von dir zerbrechen lassen, okay?“ antwortete Scully ein wenig abweisend. Sie hätte doch nicht mit ihrer Mutter darüber reden sollen. Oder doch? Sie hatte ja Recht. Aber Scully wusste ja nicht wie es um Mulder stand... . Ach wieso musste immer alles so kompliziert sein?

„Schatz, du solltest wirklich mit Mulder reden, das ist das einzige, was ich dazu noch sagen kann. Was kann denn passieren?“

Ziemlich viel, dachte Scully sich.

„Und es geht hier um dein Glück Dana, jetzt hast du dir wenigstens schon eingestanden, dass du Mulder zu

deinem Glück brauchst, jetzt mach auch was dafür! Ich lass dich auch in Ruhe, aber hör auf deine alte Mutter, ich will doch nur dass es dir gut geht!“

„Ich weiß Mom, aber .... na ja, lass es einfach meine Sache sein, okay?“, sagte Scully wieder ein wenig ruhiger

„Ich hoffe du redest mit ihm, mach´s gut Dana, ruf mich nochmal an , ja?“
„Mach ich, bis dann Mom“. Und sie legte auf. Ja, das hatte sie nicht wirklich weitergebracht. Aber wie hätte sie überhaupt irgendetwas weiterbringen können, in ihrer Situation? Aber sie war ja selbst Schuld. Und ihre Mom hatte Recht, sie stand sich selbst im Weg. Aber sie konnte nicht einfach zu Mulder gehen und... nein! Erst mal eine Dusche, oder nein, ein langes Bad wäre noch besser!

Sie ließ sich Wasser ein und nahm sich ein Buch aus dem Regal. Sie hatte in letzter Zeit wenig gelesen... und so könnte sie gut abschalten. Sie konnte sich tatsächlich auf das Buch konzentrieren und dachte nicht mehr an den „Vorfall“. Nachdem das Wasser kalt war stieg sie aus der Wanne, trocknete sich ab, wickelte das Handtuch als Turban um die Haare und warf sich den langen Frotté Bademantel über. Der war eindeutig bequemer als der kurze Seidenbademantel. Und für wen sollte sie schon schick aussehen? Seit langer Zeit hatte sie schon für niemanden mehr schick aussehen wollen.

Sie ging in die Küche und setze Wasser für einen Tee auf. Dann legte sie sich auf das Sofa und widmete sich wieder ihrem Buch. Es klingelte.

Na prima dachte Scully sich, immer wenn sie es sich gerade gemütlich gemacht hatte klingelte es. Das war ja schon fast so etwas, wie ein Naturgesetz!
Sie schnürte den Mantel fester zu und schaute durch den Spion. Ihr Nachbar, der alte Mann von nebenan. Sie hatte mit ihm keine Probleme, doch sie hatte schon oft mitbekommen wie andere sich mit ihm in die Haare bekamen. Nun, er war alt und musste sich über alles und über jeden beschweren. Sie war ja nicht all zu oft zu Hause, aber einmal hatte er sie angesprochen, weil sie angeblich immer komischen Männerbesuch empfangen würde, und dass das doch als unverheiratete Frau recht unsittlich sei. Schon komisch dieser Mann, aber wie gesagt, so sind ältere Leute eben. Scully öffnete.

„Mister Grinelly, was kann ich für sie tun?“ begrüßte sie ihn.

Sein musternder Blick entging ihr nicht. Sie zog nur fragend eine Augenbraue in die Höhe.

„Ich konnte meinen Mittagsschlaf nicht halten, weil ich so laute Musik hörte, meine Frau wird unausstehlich wenn sie ihren Mittagsschlaf nicht hatte...“ begann er in einem leicht zeternden Ton.

„Ja Mister Grinelly, ich verstehe Sie, aber von mir kommt die laute Musik nicht, hören Sie?“ Sie warf einen Blick in ihr Wohnzimmer. Mister Grinelly nickte.

„Vielleicht kommt es von den Ramadans über uns“ erklärte er „Ich werde mal zu ihnen gehen“ Er drehte sich um und ging langsam in Richtung Fahrstuhl.

Scully ging wieder in ihre Wohnung und goss sich einen Tee auf. Sie stellte die dampfende Tasse neben sich auf den Sofatisch und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Da klingelte es wieder. Sie wollte nicht öffnen! Bestimmt kam die Musik auch nicht von den Ramadans und Mister Grinelly wollte sich überzeugen, dass die Musik auch wirklich nicht von Scully kam. Scully war genervt. Auch wenn er ein alter Mann war, sie konnte verstehen warum viele im Haus sich über ihn ärgerten und aufregten. Jetzt klopfte er auch noch! Sie schritt auf die Tür zu und öffnete.

„Mister Grinelly!“ sie stoppte. Mulder stand vor der Tür, nicht Mister Grinelly.

„Oh, Mulder, ich dachte Sie wären mein Nachbar... er beschwert sich über irgendwelche Musik..“ sagte sie entschuldigend. „Kommen Sie rein“ sie machte ihm Platz.

Mulder kam herein. „Ja, ich habe ihn getroffen auf dem Weg hierher, er hat sich beschwert, dass er keinen Mittagsschlaf halten könne“ grinste Mulder.

Scully nickte nur. „Als ob ich hier wilde Partys feiern würde... ich wollte nur in Ruhe mein Buch lesen.“
Mulder sah, dass sie im Bademantel war. Scully sah seinen Blick und zog sich den Gürtel enger um. Sie hatte vergessen dass sie nur mit dem Bademantel bekleidet war. Sie fühlte sich so nicht wirklich sicher....

„Tut mir Leid, dass ich störe“, sagte Mulder

„Nein, nein, Sie stören nicht, ich bin nur froh dass es nicht wieder mein Nachbar war, sonst hätte ich mich jetzt furchtbar aufgeregt. Wollen Sie auch einen Tee?“

„Ja gerne“ Mulder pflanzte sich gemütlich auf die Couch.

„Was gibt es denn eigentlich?“ fragte Scully als sie mit einer Tasse aus der Küche kam.

„Ach, ich dachte wir könnten einfach ein wenig miteinander kommunizieren...“ grinste Mulder.

„Aha“ erwiderte Scully mit fragendem Gesichtsausdruck und überreichte ihm die Tasse. Dann setzte sie sich neben ihn. „Über etwas bestimmtes, oder... einfach nur so kommunizieren?“ wiederholte sie und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.

„Ich habe mit Ihrer Mutter telefoniert“ entgegnete Mulder. Er konnte den Gesichtsausdruck von Scully sofort richtig deuten, sie war schockiert. Das gefiel ihm. Es amüsierte ihn.

„Mit meiner Mutter?“ Sie setzte die Tasse wieder ab.

„Ja, sie hat mich angerufen, das fand ich richtig nett von ihr... ja ja, Ihre Mutter hat mich richtig in ihr Herz geschlossen, hmm?“ fragte er, immer noch sichtlich amüsiert.

„Anscheinend“ erwiderte Scully nur.

„Sie scheinen darüber nicht so glücklich zu sein Haben Sie etwa Angst, ich könnte Ihnen Ihre Mutter ausspannen, hmm? Oder ist es eher die Angst, ich könnte etwas über Sie erfahren?“ er grinste breit.

„Mich würde nur interessieren, worüber Sie mit ihr gesprochen haben und ob es etwas mit Ihrem Besuch hier zu tun hat, bei dem Sie mir die aufregende Neuigkeit gleich erzählen mussten...“

„Na ja, sie sagte mir dass SIE mir etwas erzählen wollen.“ er schaute sie unschuldig an.

„Ich? Na dann hätte ich mich doch wohl gemeldet. Nein, eigentlich habe ich keine interessanten Neuigkeiten. Ich verbrachte den heutigen Tag bisher mit schlafen, baden und lesen. Aber wo Sie schon mal da sind, können sie ja etwas Abwechslung in den Tag bringen und mir was leckeres kochen!“ sie grinste ihn an, fühlte sich unheimlich geschickt, weil sie durch so eine Überleitung von dem Telefonat mit ihrer Mutter abgelenkt hatte. Denn das ganze war ihr natürlich nicht ganz geheuer... .

„Aha, Ihre Mutter hatte gesagt, dass sie das tun würden“ sagte Mulder triumphierend und lehnte sich zurück in die Couch.

„Was machen?“ tat Scully unschuldig, obwohl sie sich ertappt fühlte. Was hatte ihre Mutter gesagt? Was fiel ihr überhaupt ein Mulder anzurufen?

„Na ablenken, nicht reden wollen!“ erklärte Mulder und lehnte sich wieder nach vorne. „Aber ich bin ja vorbereitet. Ihre Mutter hat gesagt dann muss Plan B in Kraft treten!“ er nickte während er ihr das sagte.

„Aha, Plan B, ja, Mulder... geht es Ihnen gut?“ fragte Scully.

„Ja mir geht es prima!“ lächelte Mulder sie an. „Sie werden am besten wissen wie konsequent Ihre Mutter sein kann, ich werde also alles befolgen was sie mir gesagt hat...“

Scully stand auf. Sie wusste überhaupt nicht wovon Mulder da redete. Das ärgerte sie ein wenig. Sie fühlte sich bei diesem ganzen Gespräch ein wenig idiotisch, weil sie auch so nervös wirken musste. Denn sie WAR nervös. Nicht nur dass sie fast nackt neben Mulder saß, nein, er telefonierte auch noch mit ihrer Mutter und das schien ein sehr komisches Telefonat gewesen zu sein... .

Mulder stand auch auf und kam auf sie zu. „Was denn, die sonst so wissbegierige Scully will nicht wissen, was es mit dem geheimen Plan B auf sich hat?“ fragte er und schaute sie mit großen Augen an.

„Na sie werden es mir sowieso gleich sagen“ grinste sie zurück.

Mulder schüttelte den Kopf.
„Ich sage gar nichts“ sagte er leise.

Dann beugte er sich zu Scully herab und küsste sie sanft. „Ich tue nur etwas“ ,flüsterte er ihr ins Ohr.

Scully konnte gar nichts mehr sagen. Sie schaute zu ihm hinauf. Er hatte sie geküsst! Natürlich, ihre Mutter hatte ihm alles gesagt! Oh Gott!

„Nicht gut?“ fragte Mulder nur. Er war mit seinem Gesicht ganz dicht an ihrem und sie spürte seinen Atem, während er sie das fragte. Er nahm ihre Hände. Doch, es war gut! In diesem Moment dankte sie ihrer Mutter, dass sie sich eingemischt hatte. Mulder war zu ihr gekommen, er empfand das gleiche, wie sie! Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Mulder sah es, nahm seine Hände von den ihren und nahm ihr Gesicht in die Hand. Mit seinem Daumen wischte er die Träne fort, die langsam aus dem Auge rann. Er küsste ihre Stirn und schaute sie mit dem zärtlichsten, liebevollsten Blick an, den Scully jemals gesehen hatte.

Sie hob ihre Arme und legte sie ihm um den Nacken. Sie lächelte ihn glücklich an, konnte nichts sagen. Das brauchte sie auch nicht. Mulder küsste sie wieder, diesmal intensiver als zuvor, Scully erwiderte den Kuss. Mulder löste seine Lippen von den ihren. Er nahm sie auf den Arm und trug sie in das Schlafzimmer. Dort legte er sie auf das Bett. Er legte die Decke um sie und küsste sie wieder. Dann schaute er ihr nur lange in die Augen. Beide schwiegen.
„Mulder, ich liebe dich!“ Scully wusste das war ein schwacher Satz, doch es war die einzige Wahrheit, die sie jetzt sagen konnte. Dieser Satz kam ihr lächerlich vor im Vergleich zu der Liebe die sie wirklich für Mulder empfand.

„Und ich dich erst, mein Engel“ lächelte er sie an. „Aber ohne deine Mutter hätte ich diesen Schritt hier wohl nicht gewagt! Ich bin aber auch ein Feigling!“ er lachte leise.

„Ich habe es dir wirklich nicht leicht gemacht, hmm?“ fragte Scully

„Wir haben es uns gegenseitig viel zu lange, viel zu schwer gemacht!“ antwortete er.

„Lass es uns ändern“ war Scullys Antwort. Sie setzte sich auf, drückte Mulder sanft auf das Bett, rollte sich ganz nah an ihn heran und zog die Decke über sie beide. Sie lagen sich in den Armen und küssten sich immer wieder.





Ja, dann machen sie viele schlimme Dinge, die ganze Nacht hindurch! Sie sind glücklich, die Mama ist glücklich, sie alle sind glücklich! Und ihr hoffentlich auch!?
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