So bin ich.

Kalt und heiß zugleich. Vereine Feuer und Eis in mir.

Ich bin einsam, weil meine Kälte alles um mich erfrieren lässt, alle Leute, die es gut mit mir meinen verjagt. Doch das Feuer in mir zieht sie an, wie ein Licht eine Motte anlockt, so locke ich die Leute mit meinem Feuer an. Zu spät merke ich, dass sie mir nur Gutes wollen, nämlich dann, wenn meine Kälte sie vertrieben hat und ich wieder einsam bin.

Das Eis erfriert meine Gefühle, das Feuer lässt sie lodern.

Ich wünschte, ich könnte ohne Feuer oder ohne Eis sein, wünschte, dass ich die Leute nicht anziehen würde, oder dass ich sie nicht durch Kälte verscheuchen würde.

Ich wünschte, ich wäre nicht so zwiegespalten, dass es mich langsam umbringt!



Aber du...

Wer bist du?

Wer bist du, dass du mich nicht alleine lässt, wer bist du, der den meine Kälte nicht frieren lässt, wer bist du, den nicht mein Feuer anlockte?

Wer bist du, dass du mich liebst, ohne mich zu kennen?

Wer bist du, dass du mich liebst, obwohl du mich kennst?

Du liebst mich, ohne viel gutes von mir zu wissen!

Du liebst mich, obwohl du abscheuliches von mir weißt!

Und ich liebe dich.



Ich bin Feuer und Eis!

Aber du?

Bist du Feuer, dass dich meine Kälte nicht stört?

Bist du Eis, dass nicht mein Feuer dich reizt?

Oder bist du wie ich? Feuer und Eis in einem?

Sehe ich deine Flamme nicht, weil mein Eis mir den Blick verwehrt?

Spüre ich deine Kälte nicht, weil mein Feuer mich wärmt?

Sind wir gleich? Oder bist du so anders, dass weder Feuer noch Eis noch beides zusammen dich stört?

Aber wer bist du dann?

Ich habe keine Antworten!

Ich weiß es nicht!

Ich weiß, dass ich nichts weiß! Und Feuer und Eis bin...



Ende