World of X

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I need you, yes I want you

von Annika

1/1

Kapitel 1



Dana Scully liegt in ihrem Bett, liegt auf dem Bauch unter der weißen Decke, auf den weißen Laken, dem weißen Kissen. Es ist Sonntag, die Sonne scheint, malt kupferne Reflexe in Danas Haar. Träumt sie noch von der Nacht, von den Berührungen, den Zärtlichkeiten ihres Freundes? Oder träumt sie von einer neuen Chance, Mutter zu werden, hofft noch immer auf ein kleines Wunder? Ein vorwitziger Sonnenstrahl tanzt durch ihr Gesicht, weckt sie auf. Zuerst tastet ihr Arm über das Bett, sie liegt allein darin. "Mulder?" Keine Antwort. Sie öffnet die Augen, blickt sich im Schlafzimmer um. Sie ist allein "Wo bist du? Fox?" Dana wirft die Decke fort, merkt, dass sie nackt ist. Schnell greift sie ein weißes T-Shirt vom Boden, ein Männer-T-Shirt. Suchend geht sie durch die Wohnung, lauscht dem Geräuschen von draußen, Autos, Vögel, vereinzelte Stimmen. "Hallo?" Niemand ist da. Dana lässt sich auf die Couch fallen, seufzt enttäuscht.

Er ist weg, ohne ein Wort zu sagen. Bereut er unsere gemeinsame Nacht? Vielleicht, ich bereue es nicht. Nur eine Nacht, eine einzige, wunderschöne Nacht, einmalig, einzigartig – leider verboten von Vorschriften. Warum sollte es ein Fehler gewesen sein? Niemand wird es erfahren. Es geht mir gut. Doch ich bin allein. Hätte ich es wissen müssen, dass ich aufwache und allein bin? "Ich liebe dich", hat er geflüstert im Schlaf. Ich lieb dich auch, Fox. Weißt du das überhaupt? Du sagtest, jetzt darf ich dich so nennen.

1)

So for one night – It was so right

That I gave you

My heart – my love – my heart

Just for one night

My body – my soul

Just for one night

My love – my love

For one night – one night – one night

When morning awakes me

Well I know I’ll be alone

And I feel I’ll be fine.

So don’t worry about me.

I’m not empty on my own

For inside I’m alive.

Kapitel 2

Das Telefon klingelt, einmal, zweimal, dreimal. Sie liegt gerade in der Badewanne, Augen geschlossen. "Nein, nicht jetzt!" ruft sie dem Telefon zu. Das Piepen des Anrufbeantworters ertönt. "Ähm, ich bin es. Es ist eigentlich ganz gut, dass du nicht da bist. Denn was wir...über was wir reden müssen, also, das sollten wir unter vier Augen besprechen." Dana springt aus der Wanne, zieht ihren Bademantel über und läuft zum Telefon. Zu spät. "Ähm, bis dann." Aufgelegt.

Mulder hatte gerade den Hörer aufgelegt, als es an der Tür klopft. Er öffnet einer jungen Frau, seine Nachbarin Jenny MacDavis. Groß, schlank, blond, azurblaue Augen. Sie trägt eine kleine Tasche bei sich. "Jenny, kann ich etwas für Sie tun?" Die junge Frau lächelt. "Ja, ich habe einen Rohrbruch in meiner Wohnung, im Bad und ich bin mit Keith, meinem Verlobten, zum Abendessen verabredet." Sie holt tief Luft. "Könnte ich kurz Ihre Dusche benutzen? Alle anderen haben mich schon weggeschickt." Mulder grinst, nein, die Bitte kann er Jenny nicht ausschlagen. "Kommen Sie rein."

Kapitel 3

Mulder hört einen kurzen Aufschrei aus dem Bad. "Jenny? Was ist passiert?" Er nähert sich der Badezimmertür, bleibt davor stehen. "Ich bin umgenickt.", ruft die Frau. "Können Sie auftreten?" Geräusche, ein Rascheln. "Ja, aber es tut weh. Haben Sie Eis zum Kühlen?" "Ja, setzen Sie sich solange auf die Couch." Er geht in die Küche, zum Kühlschrank, öffnet das Eisfach. Schritte im Wohnzimmer. Er wickelt einige Eiswürfel in ein Küchentuch, bringt sie ins Wohnzimmer. Jenny sitzt auf der Couch, trägt einen grünen Bademantel, ein wenig zu kurz. Wasser tropft aus ihren Haaren und hinterlässt kleine feuchte Flecken auf der Couch und dem Teppich. Er muss kurz lächeln. Wäre Jenny nicht verlobt, und wäre da nicht die Nacht mit Dana gewesen, diese Situation hätte ihn auf ganz andere Gedanken gebracht.

"Mein Herz gehört nur einer Frau, der schönsten Frau im gesamten FBI, Dana Scully", murmelt er, um den Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Warum meldet Dana sich nicht? Mulder war heute Morgen aus ihrer Wohnung gegangen, leise, um sie nicht zu wecken. Warum, weiß er nicht. Vielleicht, weil er nicht erkennen wollte, dass aus ihrer Freundschaft Liebe geworden ist? Vielleicht. In Gedanken versunken stolpert er über irgendetwas, die einzige Möglichkeit sich abzustützen, ist das Sofa. Mulder fällt beinahe auf Jenny, kann sich aber noch rechtzeitig abstützen.

Scully geht auf Mulders Wohnungstür zu, seltsam, sie ist nur angelehnt. Vorsichtig betritt sie die Wohnung, Stimmen aus dem Wohnzimmer. Ein kleiner Aufschrei "Aah, Vorsicht!" Dana eilt in die Richtung des Aufschreis. Was sie sieht, lässt sie erstarren.

Nein. Nein, nein, nein. Fox und eine andere Frau. Was soll das? Wer ist sie? Ist es das, worüber wir reden sollten? Ist sie es?

Die Frau in dem kurzen, grünen Bademantel blickt erschreckt, ertappt.

Ihr Blick, das darf nicht war sein! Nein!

Fox blickt ebenfalls überrascht, läuft rot an, springt von der Couch auf, lächelt – ein künstliches Lächeln.

Nein, nicht dieser Blick, es kann und darf nicht war sein. NEIN!

Tränen stiegen in Scullys Augen, es sieht so eindeutig aus. Mulder hat eine Freundin. Die bittere Erkenntnis löst ihre Erstarrung, sie läuft hinaus, aus der Wohnung, die Treppen hinunter, auf die Strasse, zu ihrem Auto. Sie fährt, die Tränen nehmen ihr die Sicht.

Das darf nicht sein, das darf nicht sein, nein. Ich dachte, du liebst mich. Hast du die Nacht an sie gedacht? War sie gemeint mit deinem ‚Ich liebe dich‘? Doch warum hast du mir diese Nacht voller Zärtlichkeit geschenkt?

Kapitel 4

"War das Ihre Partnerin?", fragt Jenny. Mulder, der neben ihr sitz, nickt erst, schüttelt dann den Kopf. "Nein, sie ist mehr als meine Partnerin, mehr als ich mir eingestehen kann. Und sie weiß es nicht." Jenny will etwas sagen, findet nicht die Worte, um es auszudrücken. Sie fühlt sich ein wenig schuldig. Er sieht in ihr Gesicht, ahnt was sie denkt. "Sie haben keine Schuld, Jenny. Vielleicht bin ich Schuld, vielleicht war es nur ein dummer Zufall. Ich werde sie anrufen und ihr alles erklären." Mulder fühlt sich, als hätte er zu viel gesagt. Schnell wechselt er das Thema. "Wie geht es Ihrem Fuß?" Jenny bewegte vorsichtig ihren Fuß. "Es geht schon wieder." Mulder schweifte in Gedanken zu Scully. Was sie jetzt wohl denkt?

Kapitel 5

Dana Scully liegt zusammengekauert in ihrem Bett, weint, weint seit einer Stunde. Das Telefon hat viermal geklingelt. Dreimal hatte sie abgenommen, nur um Mulders Stimme zu hören, wie er ‚Es ist nicht wie du denkst‘, sagte. Beim vierten Klingeln hatte sie das Telefonkabel aus der Dose gezogen. Sie will allein sein, mit sich und ihren Gedanken.

Ich brauche dich, brauche deine Liebe. Ich will dich, will alles von dir. Wollte, dass du der Vater meines Kindes wirst. Wir vertrauen uns doch, warum hast du nichts gesagt? Ich kann dich nicht verstehen. Ich brauch niemand anderen als dich, nur dich!

2)

Yes, I need you, Yes I want you

Back in my arms again.

Yes I need you, yes I want you

Deep in my heart inside.

Now I know, yes I know,

Now I know that you’ve got someone else

Now I know, Yes I know

Now I know that I need no one else

Kapitel 6

Es ist ein furchtbarer Montag gewesen. Am Morgen war es kalt gewesen, es hatte Schneeregen gegeben, Scully war erst um acht im Büro erschienen. Mulder hatte gehofft, dass er mit ihr reden konnte, doch sie ließ die Bürotür offen stehen. Wegen der Frischluft, das Fenster konnten sie nicht öffnen, es sei denn, sie wären scharf auf Schneematsch. Jedes Mal wenn Mulder ein Gespräch beginnen wollte, ging sie "etwas kopieren".

Jetzt ist es 18 Uhr. Kaum jemand ist noch im Gebäude. Dana ist gerade Kaffee holen. Mulder kommt es vor, als habe sich der warme, zärtliche Mensch von Samstagnacht in einen Eisblock verwandelt. Er muss das Missverständnis sofort aufklären. Scully kam zurück ins Büro, ein Tasse dampfenden Kaffee in der rechten Hand, setzte sich an den Schreibtisch. Zum ersten Mal an diesem Tag sah er sie genauer an. Sie trägt schwarze Sachen, schwarze Hose, schwarze Bluse, schwarzer Blazer. Sie hat wohl versucht, die dunklen Ringe unter ihren Augen zu überschminken, doch es war ihr nicht hundertprozentig gelungen. Umgab sie sonst eine Aura wie ein schöner Sommertag, so strahlt sie heute Kälte, Traurigkeit, vielleicht auch Enttäuschung aus, wirkte matt, fast krank.

"Dana, was du gestern gesehen hast, also das hast du falsch verstanden. Jenny ist nicht..." "Was ist sie nicht? Nicht deine Freundin?" Wut kriecht in ihrer Stimme hoch, sie sieht ihn nicht an, starrt auf den Schreibtisch.

Ich weiß doch, was ich gesehen hab. Lüg nicht!

Jetzt blickt sie zu ihm auf, direkt in seine Augen. Jeder Glanz ist aus ihren himmelblauen Augen gewichen, ihr Gesichtsausdruck ist entschlossen. "Ich hab doch eure Gesichter gesehen. Glaub mir, Augen sagen mehr als Worte" Scullys Stimme ist laut geworden. "Sie ist meine Nachbarin und..." Sie will ihn unterbrechen. Er kommt ihr zuvor. "Lass mich ausreden. Sie hatte einen Rohrbruch und hatte eine Verabredung mit ihrem Verlobten. Jenny hat nur bei mir geduscht und ist umgeknickt. Ich habe ihr Eis für ihren Fuß geholt. Ich bin gestolpert."

Tolle Ausrede. Wir waren immer ehrlich zueinander, oder? Warum sollte ich das glauben?

Sarkasmus in ihrer Stimme, fast schreit sie. "Und reinzufällig liegst du fast auf ihr drauf, wirklich eine tolle, logische Erklärung. Du bist ein schlechter Lügner. Aber nicht mit mir!" Sie steht auf, kämpft mit den Tränen, es fällt ihr schwer wieder zu beginnen. "Verschwinde aus meinem Leben, von mir aus zu deiner kleinen Jenny oder zu deinen komischen Aliens, aber lass mich in Ruhe. Ich will dich nicht mehr sehen."

Es bricht mir das Herz, dich mit einer anderen zu erwischen, es bricht mir das Herz, so kalt zu dir zu sein. Und es bringt mich um, dich aus meinem Leben zu verjagen. Du hast mir wehgetan, hast mich belogen. Das kann ich dir nie verzeihen, nicht nach dieser Nacht.

Dana stürmt zur Tür, dreht sich noch einmal um, leise spricht sie einen Satz. "Ich dachte, ich bedeute dir mehr als nur eine Kollegin oder eine einfache Freundin." Sie rennt zur Tür hinaus, vorbei an zwei verdutzen Agenten, in den Aufzug, hinaus auf die Strasse. Erst jetzt verraucht Danas Wut, macht den Tränen Platz. Vorwürfe machen sich breit.

Und was, wenn du die Wahrheit gesagt hast? Ich habe überreagiert. Oder nicht? Verdammt, ich bin total durcheinander.

Kapitel 7

Mulder schließt die Wohnungstür hinter sich, geht direkt in die Küche. Warum hat sie ihm nicht geglaubt? Vielleicht hat er falsch angefangen. Vielleicht hätte er nicht bis zum Abend warten sollen?

Plötzlich schießt ein Gedanke durch sein Gehirn, lässt ihn wütend werden, wütend auf sich selbst. Dana liebt ihn, liebt ihn mehr als er es erwartet hat. In all den Jahren, in denen er Scully kennt, liebt, begehrt, hat er nicht gemerkt, was sie für ihn, Fox Mulder, empfindet. Sein Blick fällt auf eine Kaffeetasse vom Frühstück, nicht vom Tisch geräumt. Warum hat er es nicht gemerkt? Spätestens als Dana ihn am Samstag küsste, leidenschaftlich, hätte er es merken sollen. In seiner Wut greift Mulder die Tasse, schmettert sie gegen die Wand, die Wand, die an Jennys Wohnung grenzt. "Verdammte Kiste!" schreit er. Die Tasse zerspringt mit einem Klirren, Scherben breiten sich auf dem Boden aus. Er starrt auf die Scherben. Seine Wut verfliegt. Jetzt ist die Tasse kaputt, kaputt wie seine Beziehung zu Scully. Für eine Nacht öffnete sie die Tür zu ihrem Herzen, nur um wieder geschlossen zu werden. Noch immer fühlt er die Leere in sich, die Leere, die sie hinterlassen hat als sie ging. Vielleicht hat sie es sich morgen anders überlegt, denkt er, vielleicht hab ich sie morgen wieder.

Yes I need you, yes I want you

Back in my arms again.

Yes I need you, yes I want you

Deep in my heart inside.

Time stand still

Since you’ve been gone.

Just one more day

One more night

And you’ll be back, back in my life

Kapitel 8

Dana geht durch den fast leeren Park. Sie hat sich frei genommen, eine Woche. Die Woche ist fast um, nur noch heute. Es ist kalt. Schneematsch bedeckt die Wege, den Rasen, die Bäume, deren Blätter heruntergefallen sind. Sie geht an einem kleinen Teich vorbei. Zwei Schwäne schwimmen darauf. Ihr Gewissen plagt sie. Sie hat erwartet, dass Mulder sich bei ihr meldet, wenigstens um zu fragen wie es ihr geht. Noch immer plagen sie Zweifel an ihrem Handeln. Ist es ein Zeichen seiner Schuld, dass er sich nicht meldet?

Was ist, wenn ich voreilig gehandelt habe? Könnte er mir verzeihen? Warum sollte Fox mich anlügen? Was er erzählt, ist so verrückt. Verrückt genug um gelogen zu sein? Verrückt genug um wahr zu sein? Er war immer ehrlich. Doch sein Blick, ihr Blick. So ertappt sahen sie aus. Warum meldet er sich nicht?

Schon von weitem sieht sie eine große, blonde Frau in einem langen roten Mantel auf dem Weg stehen. Sie kennt die Frau, es ist Mulders Nachbarin. Lächelnd sieht sie den Mann an, der vor ihr auf dem Weg kniet. Als Dana nur wenige Schritte entfernt ist, hört sie die Worte des Mannes. "Du bist das Schönste, Beste, Liebenswerteste, Treuste, Ehrlichste was mir in meinem Leben begegnet ist. Darum frage ich dich, Jennifer Annett MacDavis, willst du mich heiraten?" Der jungen Frau steigen Freudentränen in die Augen, der Mann steht auf, wird in die Arme genommen. "Ja, Keith Turner, ich will!"

Dana bleibt erstaunt stehen. Jenny bemerkt sie, sieht sie an. "Guten Tag. Sind sie nicht Mr. Mulders Kollegin?" Die Frau löst sich aus der Umarmung ihres Verlobten, geht auf Scully zu.

Kollegin ist gut gesagt. Fox hat schon soviel gesagt, was ich für ihn bin. Das kann keine Lüge gewesen sein.

"Ja", antwortet sie knapp. "Hat er das kleine Missverständnis schon aufgeklärt?", fragt Jenny, "Es war mir außerordentlich peinlich. Weiß der Teufel wie Sie diese Situation interpretiert haben. Sie sahen ziemlich geschockt aus."

Dana ist erstarrt, schaut mit offenem Mund das junge Paar an. Diese Frau wird nicht rot. Sie sieht nicht aus, wie eine eiskalte Lügnerin, zu liebevoll geht sie dafür mit ihrem Partner um. Scully erkennt, dass sie Fox zu Unrecht der Lüge beschuldigt hat.

Nein! Das darf nicht war sein. Warum habe ich ihm nicht geglaubt? Warum war ich so dumm, nur meinen Augen zu trauen? Warum? Ich habe dem einzigen Menschen, den ich liebe, misstraut.

Tränen steigen in Dana hoch. Sie dreht sich um, rennt hinaus aus dem Park, will die Strasse überqueren. Sie sieht nicht links und nicht rechts, sieht das Auto nicht, das auf sie zukommt, das nicht mehr rechtzeitig bremsen kann. Dana fällt auf den Asphalt, schlägt mit dem Kopf auf, ist aber noch bei Bewusstsein. Blut rinnt aus einer Wunde am Kopf.

Blut, soviel Blut. Muss ich jetzt sterben? Ohne ihm alles zu sagen? Ohne ihn um Verziehung zu bitten? Ich will nicht sterben, wenn er nicht hier ist. Dann hat mein Leben keinen Sinn gehabt, wenn du nicht weißt, dass ich dich geliebt habe.

There’s reason anymore,

in my life – I know.

And my love will lead you into my arms

There’s reason anymore,

in my life – I know.

And my love will lead you into my arms.

Ich brauche dich jetzt hier. Wenn du mich liebst, dann komm zu mir. Ich will dich bei mir.

Sie sieht einige Passanten zu sich eilen. Jemand beugt sich zu ihr hinunter. "Können Sie mich hören? Sagen Sie etwas?" Tausend Stimmen vermischen sich in ihrem Kopf. "Mulder, ich brauch dich.", flüstert sie, bevor eine tiefe Dunkelheit sie umhüllt.

Yes I need you, yes I want you

Back in my arms again.

Yes I need you, yes I want you

Deep in my heart inside.

Kapitel 9

Mulder wühlt sich durch das Gewusel von Ärzten, Schwestern und Pflegern in der Notaufnahme. Das Krankenhaus hatte im Büro angerufen. Scully war bei ihnen eingeliefert worden und hatte ständig seinen Namen gemurmelt, sagten sie. Er wusste nicht mehr als das sie angefahren worden war. Was war ihr geschehen? Er hatte ihren Wusch respektiert, ihn nicht sehen zu wollen. Er hat gehofft von ihr zu hören, aber nicht so. Fox hatte Angst um sie. Hatte sie sich seinetwegen etwas getan? Er hält die nächst beste Schwester fest, eine kleine, untersetzte Frau, die nicht gerade freundlich aussieht. "Was wollen Sie?", keift die Schwester. "Ich wurde angerufen. Wo ist Dana Scully und wie geht es ihr?" "122, die Kleine hat Glück gehabt, ‘ne Platzwunde und ein paar Prellungen." Wenigstens weiß er jetzt, dass es nichts Schlimmes ist. Mit einem Lächeln bedankt er sich bei der garstigen Schwester, läuft los, um sie zu sehen.

Mulder öffnet leise die Tür zu Zimmer 122. Scully liegt allein in dem Zimmer, liegt schlafend unter der weißen Decke, die Haare über das weiße Kissen ausgebreitet, die schwachen Sonnenstrahlen fallen durchs Fenster auf ihr Gesicht. Sie sieht so friedlich aus, wie den Morgen als er still und leise aus ihrem Bett aufstand. Nur jetzt klebt ein Pflaster über ihrem rechten Auge und sie trägt ein Krankenhausnachthemd. Vergessen ist der Streit. Vorsichtig stellt er einen Stuhl neben ihr Bett, setzt sich, betrachtet sie, flüstert etwas. "Du bist so schön, wenn du schläfst. Lass dich nicht wecken." Schon oft hat er sie in einem Bett wie diesem gesehen, hat Angst um sie gehabt, aber zu ersten Mal wünscht er sich, Dana würde nicht so schnell aufwachen. Noch nie haben sie sich so gestritten, nie wegen ihrer Beziehung, nie wegen Liebe. Was soll er ihr sagen, wenn sie aufwacht?

Kapitel 10

Dana spürt Sonnenstrahlen auf ihren geschlossenen Lidern. Das Bett, in dem sie liegt, fühlt sich wie ein Krankenhausbett an. Zu schwach die Augen zu öffnen, zu schwach sich aufzurichten.

Wie komme ich hierher? Richtig, der Unfall. Wie konnte ich so blind sein? Ob er hier ist?

Sie dreht ihren Kopf zur Seite, spürt Schmerzen im ganzen Körper. Endlich gelingt es ihr, die Augen zu öffnen. Mulder sitzt an ihrem Bett, in Jeans und einem schwarzen Rollkragenpulli. Er blickt besorgt.

Du bist zu mir gekommen. Wie? Es tut mir alles so leid. Ich habe dir nicht geglaubt. Jetzt weiß ich, dass du mich nie belügen würdest. Ich liebe dich.

"Du bist da. Es tut mir leid. Ich habe Jenny und ihren Verlobten getroffen. Ich war dumm, dir nicht zu glauben." Fox legt sanft seine Hand auf ihren Mund. "Nicht reden. Du hast wohl einen Schutzengel gehabt." Er steht auf, holt tief Luft bevor er weiterredet. "Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich nicht gleich aus deiner Wohnung flüchten. Nur deswegen hat die ganze Schose angefangen, es war meine Schuld. Ich kann nur ahnen, wie viel ich dir bedeute. Du bedeutest mir sehr viel. Ich würde dich nie verletzten wollen oder dich allein lassen. Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde. Bitte, lass mich zurück in dein Herz, mehr will ich nicht."

3)

I’d never hurt you,

never do you wrong,

and never leave your side,

if I could turn back the hands.

There’ll be nothing I wouldn’t do for you,

forever honest and true to you,

If you accept me back in your heart, I love you.

If I could turn back the hands.

That would be my will.

Darlin‘, I’m begging you

To take me by the hands.

Er kniet sich vor das Bett, nimmt ihre Hand, sieht sie an. "Ich rühre mich nicht vom Fleck, bis du mich wieder in dein Herz lässt. Ich liebe dich."

I’m going down, yes I am

Down on my bended knee

And I’m gonna be right there

Until you return to me.

If I could turn back the hands.

Sie lächelt, weint gleichzeitig vor Glück. "Schon längst geschehen. Es tut mir leid, dass ich so sauer war."

Ich dachte, dich an eine andere verloren zu haben. Diese Eifersucht machte mich blind für die Wahrheit. Nun weiß ich, dass du immer ehrlich zu mir sein wirst.

Mulder spürt, wie ihre warme, freundliche Ausstrahlung zurückkehrt, spürt seine Sonne wieder, streicht eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. "Schon vergessen!" "Ich liebe dich.", flüstert sie. Er merkt, dass sie wieder einschläft, beugt sich zu ihr vor, küsst ihren Mund. Sie ist bereits eingeschlafen. Er steht auf, geht hinaus. Noch einmal schaut Fox zu ihr, schließt dann erst die Tür.



The End
Songausschnitte:

1) One night von The Corrs

2) I need you von Gil (hat mich auf die Idee zu dieser Geschichte gebracht)

3) If I could turn back the hands of time von R.Kelly

EIN RIESIGES DANKESCHÖN an Nadia fürs Veröffentlichen und das Drumherum, Cliche Juice für das tolle Cover und natürlich an jeden, der bis hierher gekommen ist. Ich möchte noch mal an reichlich Feedback an obengenannte E-Mail-Addy bitten. Kritik erwünscht.
Rezensionen