World of X

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Never say Never

von Putzi

Kapitel 2

COMMUNITY INN

7.00 UHR



Als Mulder am nächsten Morgen aufwachte, lag er in einer etwas anderen Stellung, als er Abends eingeschlafen war. Er hatte seine Arme um Dana geschlungen und seinen Kopf in ihren Nacken gelegt. Er schloß seine Augen wieder und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, denn solange Scully dachte er würde noch schlafen, würde sie es entschuldigen, dass er sie im Arm hielt.



Dana war schon einige Zeit wach, doch sie öffnete ihre Augen nicht. Sie genoß es einfach, Mulders Hände auf ihrem Körper zu spüren. Nach einer Weile bemerkte sie, dass Mulder wach war. Sie wußte nicht woher, aber sie spürte einfach, dass er nicht mehr schlief. Scully lächelte leicht, als sie bemerkte, dass er auch im wachen Zustand keine Anstalten machte seine Arme zurück zu ziehen. Er versuchte ihr weiß zu machen, dass er noch schlief und Dana wollte ihm das Gefühl geben, als hätte er es geschafft.



Sie lagen eine Weile so eng umschlungen da und beide wünschten sich dieser Moment würde nie enden. Doch als es an der Türe klopfte, löste Mulder langsam seine Arme von Scully und stand auf. Scully blieb noch einige Minuten liegen, bis sie Mulders und Curtis Stimme an der Tür hörte und sie aufstand um zu duschen.



Detektiv Curtis stand etwas verwundert vor der Tür, als Mulder ihm in Boxershorts und T-Shirt öffnete. "Guten Morgen Agent Mulder. Ich wollte eigentlich zu Agent Scully, doch an der Rezeption habe ich erfahren, das Sie beide sich ein Zimmer teilen. Entschuldigen Sie, wenn ich mich irre, aber läuft zwischen Ihnen und Agent Scully etwas? So viel ich weiß steht in den FBI-Verhaltensregeln, dass sich Agenten während eines... "



Mulder unterbrach ihn. "Bei der Reservierung scheint etwas schief gegangen zu sein und sie hatten nur ein Doppelzimmer," sagte Mulder, war aber etwas ungehalten darüber, dass er Detektiv Curtis Rechenschaft abgeben mußte.



"Also... zwischen Ihnen beiden läuft nichts?" fragte Curtis.



"Wir sind nur Freunde," sagte Mulder.



"Könnten Sie Agent Scully bitte mal holen, ich möchte sie etwas fragen," sagte Curtis.



Mulder ging widerwillig zurück ins Zimmer und verdrehte die Augen. Als er Dana nirgends entdecken konnte ging er zur Badtüre und klopfte an. "Scully?"



Das Geräusch von fallendem Wasser wurde leiser. "Ja?"



"Ihr Verehrer steht vor der Tür und will Sie sprechen. Privat!" sagte Mulder sarkastisch.

Die Türe ging auf und Scully kam in einem Bademantel heraus.

Warum hat sie den gestern nicht angezogen? fragte sich Mulder und schöpfte leise Hoffnung.

Scully ging an ihm vorbei zur Tür. Mulder blieb an der Wand stehen und konzentrierte sich auf das Gespräch zwischen Scully und Curtis.



"Detektiv, was führt Sie denn hierher?" fragte Scully.



Curtis lächelte. "Ich habe mich gefragt, ob Sie nicht mal mit mir Essen gehen würden. Vielleicht heute Abend?"



Scully merkte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. "Wissen Sie... ich bin eigentlich hier um zu arbeiten."



"Warum nicht die Arbeit mit dem Vergnügen verbinden?" fragte Curtis herausfordernd.



Einen Moment lang dachte Scully an Mulder. Es würde ihm nicht gefallen, wenn sie mit Curtis ausgehen würde, aber warum sollte sie ihn nicht etwas eifersüchtig machen? "Vielleicht haben sie recht Detektiv. Ich komme gerne mit."



Ein Strahlen durchfuhr Curtis Gesicht und er schien viel selbstbewußter. "Ich hole Sie dann heute Abend um 6 Uhr ab. Haben Sie schon etwas neues zu dem Fall?"



"Agent Mulder hat herausgefunden, dass Miller und Stamper vor Jahren gemeinsam an einem Fall gearbeitet haben. Wir werden wohl Stampers Partnerin mal einen Besuch abstatten, vielleicht weiß sie etwas," sagte Scully.



"Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden. Wir sehen uns dann heute Abend!" sagte Curtis und drehte sich um.



Scully ging zurück ins Zimmer, an Mulder vorbei ins Bad. Mulder drehte sich zu ihr. "Und ? Was hat er so wichtiges von Ihnen gewollt?" fragte Mulder, obwohl er das Gespräch genau gehört hatte. Scully sah ihn an, kam auf ihn zu, bis sie nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war und gab ihn einen Schubs nach draußen. "Ich würde jetzt gerne fertig duschen, wenn Sie nichts dagegen haben!" sagte sie und schloß die Türe vor Mulders Nase.





DAS HAUS DER COURTNEYS



Mulder klopfte an der Türe zu Officer Courtneys Haus und wartete darauf, dass sich die Türe öffnete. Plötzlich hörten sie einen Schrei. Scully zog ihre Waffe und lief zum Hinterausgang des Hauses. Mulder zog ebenfalls seine Waffe und trat die Türe ein. Ein Schuß ertönte, kurz danach noch Einer. Officer Courtney stand in der Mitte der Wohnzimmers und feuerte auf den Boden. Die Angst stand ihr in den Augen, als sie ein weiteres Mal schrie und erneut auf den Boden feuerte. "Bitte helfen Sie mir, sie wird mich umbringen!" erneut feuerte sie auf den Boden. Mulder ging Näher auf die junge Polizistin zu. "Bleiben Sie weg, sie wird Sie beißen! Rufen Sie einen Krankenwagen!" sagte sie und feuerte erneut.



Scully stand jetzt ebenfalls im Raum. "Was wird uns beißen Ma'am?"



"Sehen Sie sie denn nicht? Sie ist doch groß genug!" schrie die Frau und deutete auf den Boden, nur um ein weiteres Mal zu schießen.



"Da ist nichts Miss, beruhigen Sie sich, man hat Ihnen eine Droge gespritzt!" sagte Mulder und kam näher.



Plötzlich schrie Officer Courtney auf. "Sie hat mich gebissen!"



Courtney sackte zusammen. Mulder ging auf die Frau zu und fing sie auf.



Scully kam auf sie zu und tastete nach Courtneys Puls. Dann entdeckte sie die Bißwunde an ihrem Fuß. Er war ein Schlangenbiß. Doch wie war das möglich. Es war keine Schlange hier. "Hören Sie zu Officer, ich bin Ärztin. Man hat Ihnen ein sehr starkes Halluzinogen gegeben, dass Sie glauben lässt zu sterben, aber Sie werden nicht sterben! Das versichere ich Ihnen!" sagte Scully und hoffte, dass sie recht behalten würde. "Sie dürfen nur nicht daran glauben! Es gibt hier keine Schlange! Haben Sie das verstanden?" sagte Scully.

Courtney nickte. Scully wollte sich nochmals die Bißwunde ansehen, doch als sie auf Courtneys Fuß schaute war der Biß verschwunden. Courtney wurde auch wieder sichtlich stärker. Scully nahm ihr Handy und tippte die Nummer des Krankenhauses ein. "Hier ist Special Agent Dana Scully. Bitte schicken Sie einen Krankenwagen in die Southstreet 23. Der Patient steht ernsthaft unter Drogen."

Scully warf Mulder einen vielsagenden Blick zu.



Als sie eine halbe Stunde später dem Krankenwagen hinterher fuhren, herrschte zunächst Stille. "Sie glauben also jetzt an meine Theorie?" fragte Mulder schließlich.



"Ich glaube, dass dieses Mittel, was immer es auch ist, denjenigen der damit infiziert ist anfälliger für Angstzustände macht. Aber es ist nicht der Auslöser dafür, sonst wäre Officer Courtney so wie die Anderen zwei gestorben! Anscheinend wirkt dieses Etwas, dass die Halluzinationen auslöst nur so lange, bis dem Opfer klar wird, dass es unter Drogen steht.“ sagte Scully.





MARY-ANN HOSPITAL

RICHMOND

14.30 UHR



"Agent Mulder, Agent Scully, es scheint als hätten Sie Recht gehabt. Ich habe in Miss Courtneys Blut genau das Mittel gefunden das Sie beschrieben haben. Es wurde ihr in den Rücken injiziert, wie wir durch eine kleine Einstichwunde festgestellt haben," erklärte ihnen ein Arzt.



"Können wir mit Officer Courtney sprechen?" fragte Mulder.



"Sicher! Zimmer 356," sagte der Arzt.



Mulder und Scully liefen den Gang entlang und verschwanden dann in Zimmer 356. Sarah Courtney lag in dem Krankenhausbett und lächelte, als sie Mulder und Scully sah.



"Schön, dass es Ihnen wieder besser geht!" sagte Mulder.



"Können Sie mir das erklären? Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Sie haben die Bißwunde doch auch gesehen, nicht Agent Scully?" fragte Sarah.



"Ich kann Ihnen das auch nicht erklären! Ich weiß nur, dass es keine Schlange gab und Sie das alles nur unter dem Einfluß der Drogen gesehen haben, aber... ich kann Ihnen nicht erklären woher die Wunde gekommen ist, oder wohin sie wieder verschwunden ist!" sagte Scully.



"Die Ärzte haben herausgefunden, das Ihnen die Droge durch einen Einstich in den Rücken verabreicht wurde. Können Sie sich vielleicht erinnern woher sie diesen Einstich haben könnten?" fragte Mulder.



"Da war heute mittag eine Frau im Supermarkt, die mich angefahren hat. Da hätte es passiert sein können," sagte Sarah.



"Können Sie die Frau beschreiben?" fragte Scully.



"Um die 30, blond, langes Haar." sagte Sarah.



"Sie haben mit Officer Stamper doch vor zwei Jahren diesen Michael Red festgenommen, glauben Sie, dass das etwas miteinander zu tun hat?" fragte Mulder.



"Wie kommen Sie denn darauf?" fragte Sarah.



“Nun ja, gab es denn noch einen Fall, bei dem Richter Miller, Sie und Officer Stamper beteiligt waren?“ fragte Mulder.



“Nein, aber warum hat er 2 Jahre gewartet?“ fragte Courtney.



“Ich glaube nicht, dass es Red ist, der versucht sie umzubringen, oder zumindest nicht bewußt.“ sagte Mulder. “Er hat genügend Kontakte um einen professionellen Killer zu engagieren und der würde nicht mit so einer unsicheren Methode wie Drogen vorgehen,“ sagte Mulder und warf Scully einen Blick zu. Die Tür zum Krankenzimmer wurde geöffnet und Curtis trat ein. Der schon wieder! dachte Mulder.



"Ich habe erfahren was passiert ist." sagte er. "Wie geht es Ihnen Courtney?" fragte er uns sah besorgt aus.



"Mir geht es gut. Gott sei Dank sind Agent Mulder und Agent Scully rechtzeitig gekommen!" sagte Sarah.



"Was ist passiert?" fragte Curtis.



Sarah fing an zu erzählen und Mulder gab Scully ein Zeichen nach draußen zu gehen. "Was wollen Sie als nächstes tun?" fragte Scully, als sie draußen auf dem Gang waren.



"Ich weiß es nicht. Wir sollten nach dieser blonden Frau suchen, sie ist unser einziger Anhaltspunkt. Ich werde Detektiv Curtis bitten Officer Courtney bewachen zu lassen. Es steht ja wohl außer Frage, dass jemand sie umbringen will und erzählen Sie mir jetzt nicht, dass Sie immer noch nicht glauben, dass das etwas mit Michael Red zu tun hat." sagte Mulder und lief zum Ausgang. Nach einigen Sekunden folgte ihm Scully.





COMMUNITY INN



Um 16.45 Uhr hatte sich Scully entschuldigt und war ins Hotel gefahren, um noch duschen zu können bevor sie Detektiv Curtis abholen würde. Zwar hatte sie ein schlechtes Gewissen Mulder die ganze Arbeit allein machen zu lassen, da sie ja eigentlich zum Arbeiten hier war und nicht um sich zu amüsieren, aber sie konnte die Verabredung mit Curtis ja nicht einfach verschieben, auch wenn sie keine große Lust verspürte mit ihm den Abend zu verbringen.

Um kurz vor 6 Uhr klopfte es an der Tür und Detektiv Curtis sah sie lächelnd an. Einen Augenblick überlegte sie, ob es wirklich richtig war das zu tun, nicht dass sich Curtis noch Hoffnungen machte, aber sie verdrängte den Gedanken und stieg in Curtis Auto, nachdem er ihr die Tür geöffnet hatte.





CHARLY’S DINNER

RICHMOND

18.45 UHR



Es war nicht viel betrieb in dem kleinen Restaurant, in das Detektiv Curtis sie gebracht hatte. Scully war etwas unbehaglich, dennoch lächelte sie. Sie wollte eigentlich mit Detektiv Curtis nur ausgehen um Mulder eifersüchtig zu machen. Sie hatte nicht vor etwas mit ihm anzufangen.

Nachdem sie bestellt hatte unterhielten sie sich über alles mögliche. Scully konnte sich nur an wenige Moment erinnern, in denen sie sich mit Mulder so unterhalten hatte, doch das war bei ihnen nicht nötig. Sie verstanden sich auch ohne Worte.

Als sie schon ihr zweites Glas Rotwein getrunken hatte sah sie unauffällig auf die Uhr. 22.15 Uhr. Sie wollte nach Hause.



"Wollen wir noch etwas trinken, Dana?" fragte Curtis.



Dana? Hätte sie ihm erlaubt Dana zu ihr zu sagen? Sie konnte sich zwar daran erinnern, dass er sie gebeten hatte ihn Roger zu nennen, aber sie hatte ihn nie gebeten Dana zu ihr zu sagen. Ihr wurde das langsam zu ernst. "Nein, ich glaube ich sollte Agent Mulder nicht so lange alleine lassen," sagte sie deshalb.



"Oh ja, ich hatte vergessen, dass er Nachts immer von kleinen grünen Männchen träumt!" sagte Curtis herablassend.



Kleine grüne Männchen? Wie konnte er so über Mulder sprechen? Über ihren Mulder! "Agent Mulder ist keinesfalls so verrückt wie alle denken und ich denke Sie sollten kein Urteil über ihn fällen, da Sie ihn nicht kennen! Ich glaube Sie sollten mich jetzt zurück ins Hotel bringen DETEKTIV!" sagte Scully und stand auf.



Curtis erhob sich ebenfalls und ging mit ihr nach draußen zum Auto.





COMMUNITY INN



Beide sprachen kein Wort bis Curtis den Wagen vor dem Hotel abgestellt hatte. Scully öffnete die Türe um auszusteigen, doch Curtis hielt ihren Arm fest. "Ich wollte Ihnen mit dieser Bemerkung vorher nicht zu nahe treten, Dana. Sie haben Recht, ich kenne Agent Mulder nicht und sollte kein Urteil über ihn fällen. Es war für mich ein sehr schöner Abend, Dana, und ich will ihn nicht so enden lassen!" sagte Curtis.



Scully schaute auf ihren Arm, den er immer noch mit eisernen Griff festhielt. "Gute Nacht Detektiv!" erwiderte sie dann, öffnete die Tür und riß sich von ihm los. Sie stellte erleichtert fest, dass in ihrem Zimmer Licht brannte und Mulder also da sein mußte. Wie war sie nur auf die Idee gekommen mit Curtis auszugehen? Sie vermischte doch sonst nie Arbeit mit Privatem. Sie steuerte auf die Türe ihres Zimmers zu, als sie Curtis Hand auf ihrer Schulter spürte. Er war ausgestiegen und ihr hinterher gelaufen und hatte sie 2 Meter vor der Tür eingeholt. Scully drehte sich um, um zu sehen, was er noch wollte, doch dazu kam es nicht. Kaum hatte sie sich umgedreht spürte sie Curtis Lippen auf ihren. Scully war, als würde ihr ein Messer in den Bauch gestochen. Wie konnte sie dieses... dieses Ekelpaket küssen?





ZUR GLEICHEN ZEIT IN MULDER UND SCULLYS ZIMMER



Mulder hatte gehört, wie ein Auto heran gefahren war und ging ans Fenster. Er hoffte inständig, dass es Scully war. Seine Hoffnung wurde erfüllt, als er sah, wie sich die Tür öffnete und die kleine, rotblonde Agentin ausstieg. Es schien, als würde sie sich mit Curtis streiten und sich dann losreißen und auf die Tür zulaufen. Ja, Scully, gib es diesem Schweinehund! jubelte er innerlich. Doch dann sah er wie Curtis aus dem Wagen stieg und Dana scheinbar unbemerkt hinterher lief. Kurz vor der Tür holte er sie ein und faßte nach ihr. Dana drehte sich um und... er küßte sie. Er küßte SEINE Scully! Wie konnte er das wagen? Wie konnte er es wagen seine Lippen auf ihre zu drücken und sie zu küssen? Die Wut stieg in Mulder hoch und er kochte innerlich. Er ging zur Tür und riß sie auf.





VOR DER TÜR



Scully merkte, wie die Tür geöffnet wurde und riß sich von Curtis los. Sie holte aus und schlug Curtis mit voller Wucht auf die linke Backe. Dann drehte sie sich um und drängte sich durch den eben entstandenen Spalt, an Mulder vorbei, ins Innere. Dabei konnte sie Mulder nicht ansehen. Überrascht, aber noch sichtlich wütend trat Mulder Curtis in den Weg, der "Dana, Dana!" schreiend hinter ihr her wollte.



"Für Sie immer noch Agent Scully und ich glaube Sie sollten jetzt gehen, Detektiv!" sagte Mulder und sah ihn giftig an.



"Ich wüßte nicht, was das Sie angeht, AGENT MULDER!" sagte Curtis und wollte an Mulder vorbei ins Innere, doch Mulder warf ihn zurück.



"Auf wiedersehen, Detektiv Curtis!" sagte Mulder mit Nachdruck.



Curtis sah ihn wütend an. Dann drehte er sich um und lief zurück zu seinem Wagen. Mulder ging wieder ins Innere und schloß die Türe hinter sich. Scully saß auf dem Bett und sah ihn an. Mulder ging auf sie zu und sah ihr in die Augen. “Alles klar?“ fragte er.



“Ja, ja, mir geht es gut,“ sagte Scully.



Mulder setzte sich zu ihr aufs Bett und schwieg. Eigentlich war er wütend. Wütend auf Dana, weil sie mit Curtis weggegangen war und wütend auf Curtis, weil er sie geküßt hatte. Doch am Meisten war er wütend auf sich selbst, weil er Dana nicht gesagt hatte, was er für sie empfand. Aber auch jetzt war er noch zu feige dazu es ihr zu sagen.



“Ich... ich wollte das nicht,“ sagte Scully wie in Trance. “Ich wollte auch nicht mit ihm ausgehen, aber Sie sind so süß wenn Sie eifersüchtig sind,“ meinte sie und schien scheinbar gar nicht zu merken, was sie sagte.



“Ich weiß schon,“ sagte Mulder und griff nach ihrer Hand, die in ihrem Schoß lag. “Wir haben die Frau gefunden! Sie hat gestanden!“ sagte Mulder.



Scully blickte auf. “Was?“ Sie sah ihn vorwurfsvoll an. “Warum haben Sie mich nicht angerufen?“



“Ich wollte Sie nicht stören,“ entgegnete Mulder.



Er wollte mich nicht stören? Seit wann hatte er ein schlechtes Gewissen, wenn er sie störte? Es störte ihn doch sonst nicht einmal, wenn er sie Nachts um 4 Uhr aus dem Bett klingelte.



“Moreen Collins. Sie war Reds Geliebte bevor er ins Gefängnis gekommen ist. Sie ist Wissenschaftlerin und hat diesen Stoff entdeckt, der die Gehirnzellen, die für die Angst zuständig sind anfälliger für Beeinflussung macht. Sie wollte eine große Menge davon an die Regierung verkaufen, die es zu Versuchszwecken benutzen wollte, dass sagt sie zumindest, denn wie wir das schon kennen gibt es natürlich keine Unterlagen darüber. Jedenfalls wollten die einen Beweis, dass es funktioniert und da kam Moreen Richter Miller und Officer Stamper gerade Recht. So konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Halluzinationen brachen aber erst aus, wenn die Personen, die infiziert waren etwas sahen, dass sie an ihre Angst erinnerte. Das kann bei Richter Miller ein Glas Wasser, bei Officer Stamper Hundegebell und bei Officer Courtney auch nur eine Schnurr gewesen sein.“ sagte Mulder.



“Und was ist mit den Bißwunden und dem Wasser?“ fragte Scully.



„Das konnte sie uns auch nicht sagen. Das wird wohl eine ungeklärte X-Akte bleiben!“ sagte Mulder und sah Scully an. “Ich habe uns einen Flug für morgen früh gebucht, falls Sie nicht noch etwas vorhaben.“



“Nein.“ sagte Scully. “Ich geh duschen!“ Sie ließ seine Hand los, stand auf und ging ins Bad.

Mulder sah ihr nach, dann fuhr er sich mit seiner rechten Hand durch die Haare und schaltete den Fernseher ein.



Scully zog ihren Pyjama an und betrachtete sich im Spiegel. Dann wusch sie sich und putzte ihre Zähne. Als sie wieder aus dem Bad kam lag Mulder auf dem Bett und sah fern. Sie beobachtete ihn einige Minuten und ging dann auf ihn zu. „Na, den Pornokanal schon gefunden?“



„Nein, es scheint als gibt’s hier nur Zeichentrick- und Liebesfilmkanäle,“ erwiderte Mulder und versuchte frustriert zu klingen.



Scully lächelte. Dann setzte sie sich zu ihm aufs Bett und beobachtete einige Zeit, wie die Zeichentrickmenschen auf dem Bildschirm herum hüpften. Dann rückte sie etwas näher zu Mulder und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Mulder war zuerst ziemlich überrascht, doch dann hob er seinen Arm und legte ihn um Dana. Scully sah jetzt nicht mehr in den Fernseher. Sie starrte nur still vor sich hin und überlegte. Mulder bemerkte es und schaltete den Fernseher aus. „Alles okay, Scully?“



„Ja. Ich habe nur nachgedacht.“



Stille.



„Mulder?“ fragte Scully.



„Ja?“ antwortete er und sah sie an.



Scully drehte ihren Kopf nach oben und sah Mulder in die Augen. „Wovor haben Sie am Meisten Angst?“ fragte sie. Sie wußte zwar, dass Mulder nicht gerne über seine Angst sprach, sie tat es ja auch nicht gern, aber etwas in ihr drängte dazu ihn das zu fragen.



Mulder sah Scully in die Augen, als forsche er darin nach der Antwort ihrer Frage. Es sah darin, dass ihr diese Frage wichtig war und er wollte ihr antworten. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er atmete tief ein. „Davor... dass ich nicht da bin, wenn man mich braucht. Ich konnte Samantha nicht helfen, als sie entführt wurde und ich war auch nicht da, als die Sie entführten! Ich habe ständig Angst, dass das wieder geschieht,“ sagte er.



Scully sah ihm weiter in die Augen, blieb daran hängen und konnte sich nicht mehr davon lösen. „Aber Sie waren danach da! Sie konnten sie vielleicht nicht aufhalten, aber Sie holten mich wieder da raus. Nur Dank Ihnen bin ich noch nicht tot! Nach meiner Entführung waren Sie da und haben mir geholfen und auch als ich Krebs bekam waren Sie da und gaben mir Trost. Sie holten mich auch wieder aus der Antarktis und fanden ein Heilmittel für meinen Krebs und irgendwann werden Sie auch ihre Schwester wiederfinden. Sie dürfen nicht immer die Augenblicke sehen, an denen Sie nicht da waren. Sie können nicht immer alles und jeden beschützen! Sie müssen die Momente sehen an denen Sie da waren! Und das sind viel mehr, als die, an denen Sie nicht da waren!“ sagte Scully und irgendwie füllten sich ihre Augen mit Tränen.

Doch sie glaubte auch in Mulders Augen etwas erkennen zu können.



Mulder drückte Scully näher an sich und genoß es sie so eng bei sich fühlen zu können. Er fühlte, wie sein Herz begann noch schneller zu schlagen und es ihm warm wurde. In seinem Bauch fing es an zu kribbeln und er glaubte auch Danas Herz kräftiger schlagen zu hören. Er schob sie wieder etwas von sich weg und sah sie an, ließ seine Hände an ihre Wangen wandern und streichelte sie. Mulder sah ihr in die Augen und beugte sich zu ihr nach vorne. Doch dann hielt er abrupt inne. „Scully... wo ist ihr Handy?“



Scully fing an zu lachen. „Was?“ Er fragte nach ihrem Handy in so einem Moment.



„Wo ist ihr Handy?“ wiederholte er selbstverständlich.



Scully lachte weiter. „In meinem Mantel, aber...“



Mulder ließ sie los, stand auf und ging zu ihrem Mantel. Scully ließ sich aufs Bett fallen und sah Mulder belustigt zu. Dann nahm er sein Handy und brachte beide mit aufs Bett. Scully verzog das Gesicht. Mulder setzte sich wieder zu ihr und schaltete beide Handys aus. „Mulder, was machen Sie denn da?“ fragte Scully und sah ihn irritiert an, doch Mulder antwortete nicht.



Statt dessen sah er sich im Zimmer um. „Sehen Sie irgendwo Bienen, Scully?“



„Was?“ Scully sah ihn noch irritierter an. Hatte er jetzt den Verstand verloren?



„Sehen Sie hier irgendwo Bienen!“ fragte Mulder und sah sich weiter um.



„Nein, aber... Was soll das, Mulder?“ fragte Scully.



Mulder sah sie wieder an und grinste. Sein Grinsen steckte Dana an und sie mußte auch lachen. Mulder griff wieder nach ihrer Wange. „Ich... will nur sicher gehen, dass uns niemand stört,“ sagte er dann. Dana lächelte. Mulder beugte sich zu ihr und küßte sie. Als er seine Lippen ihren wieder entziehen wollte griff Scully nach seinem Nacken und zog ihn erneut an sich. Sie spürte seine warmen Lippen auf ihren und öffnete ihren Mund leicht. Ihre Zugenspitzen berührten sich, zogen sich wieder zurück, nur um sich erneut zu berühren. Dana ließ sich langsam in die Kissen gleiten und zog Mulder mit sich. Ihr zunächst zaghafter Kuß wurde leidenschaftlicher, als Mulder schließlich mit seiner Zunge in ihren Mund drang und ihre umkreiste. All die Leidenschaft, die sich in 7 Jahren aufgestaut hatte entlud sich jetzt und es kostete Mulder einiges an Willenskraft sich ihr wieder zu entziehen um Luft zu holen. Er entfernte sich einige Zentimeter von ihrem Gesicht und sah ihr wieder in die Augen. „Ich liebe dich, Dana. Ich liebe dich,“ sagte er und vor Freude zitterte seine Stimme.



Scully lächelte ihn glücklich an, sie fühlte sich, als würde sie vor Glück zerspringen. „Ich liebe dich auch, Fox“ sagte Scully und zog ihn erneut an sich. Ihre Münder trafen sich erneut und ihre Zungen tanzten den selben Tanz, den sie schon einmal getanzt hatten...





-Ende-
Tja, den Rest kann sich jetzt jeder selbst ausdenken.

Ich möchte allen Danken, die meine Story gelesen haben und bis zum Schluß durchgehalten haben. Vor allem möchte ich noch mal Nadia danken, die eigentlich der Grund ist, warum ich diese Story geschrieben habe. *lassdichdrücken*

Über Feedback würde ich mich freuen!



Danke Putzi! *freu*
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