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Verfahren

von XFreak

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Nachdem Mulder wieder einmal mit Scully irgendwelchen paranomalen Phänomen/ Aliens hintergejagt war, kreisten sie zusammen mit dem Auto im Nirgendwo herum. Beide wussten, dass sie sich verfahren hatten, jedoch war der Stolz den sie besaßen sogar nach alle den Jahren der Zusammenarbeit immer noch so groß, dass keiner sich dies eingestanden hätte.



Nunmehr eine Stunde saßen Mulder und Scully lautlos neben einander, ohne dem anderen irgendwelche Äußerungen gegen den Kopf zu werfen, um ihre schlechte Laune auszudrücken, wie es sonst immer war. Mulder wurde langsam misstrauisch, weil seine sonst so wortgewandte Partnerin keinen Laut von sich gab. Jedoch blieb er lieber still, damit Scully sich nicht unnötig aufregte. Untypisch für Scully hörte man nicht einmal von ihr etwas.



Dieser Fall war wie viele vor ihm gewesen, ein glatter Reinfall. Zwei Farmer hatten vor zwei Tagen etwas kleines leuchtendes am Himmel gesehen, welches später irgendwo auf einem Feld abgestürzte. Für Mulder war die Sache sofort klar –UFO-. So waren beide also ausgerückt, um dieses undeifizierte Flugobjekt zu bergen. Natürlich gab es so etwas wie ein UFO nicht, sondern nur der örtliche Wetterballon war außer Kontrolle gekommen und heruntergekommen. Theoretisch hätte Scully jetzt wieder stundenlang mit Mulder darüber diskutieren müssen. Dass sie wie so oft Recht hatte und er mal wieder Unrecht. Wahrscheinlich hätte sie bei dieser Gelegenheit mal wieder damit angefangen, das es eigentlich ja keine UFOs und Außerirdische gibt. Doch nichts geschah, Scully schaute nur aus dem Fenster und betrachtete die Umgebung. Warum verhielt sich Scully nur so anders ihm gegenüber. Irgendwie kam Mulder diese Sache von Minute zu Minute komischer vor.

Hätte er es nicht besser gewusst, wäre sogar die Vermutung für ihn nahe gewesen, dass dies nicht seine Scully war, sondern das irgendwelche Leute ihm einen Scully-Klon ins Auto gesetzt hätten. Seine Gedanken überschlugen sich bis sie plötzlich das Wort ergriff.

„Mulder ich muss mit Ihnen reden.“

„Eh ja natürlich Scully!“, war alles was Mulder erstaunt erwidern.

„Ich habe nachgedacht“, sie stoppte und nach einem weiteren Atemzug meinte sie weiter, „nachgedacht über allerlei Dinge. Sachen, die nicht nur seit dem letzten Fall auf meiner Seele lasten.“

Er fragte sich schon lange, welche Dinge Scully dazu brachten, sich so anders zu verhalten, deshalb sprach er offen: „Über was haben Sie nachgedacht?“

Kurz und bündig antwortete sie: „Über unsere Beziehung.“

Instinktiv drückte Mulder bei diesen Worten die Bremse, sodass der Wagen nur noch rollte, bis er dann völlig stillstand. Hatte ihm Scully wirklich gerade gestanden und ins Gesicht gesagt, dass sie schon seit einiger Zeit über ihre gemeinsame Beziehung nachdachte. Er hatte keine Probleme damit, dass sie solche Gedanken hatte. Nein, vielmehr musste er sich eingestehen und es wurde ihm plötzlich auch schlagartig klar, dass er selbst auch immer mehr über sie nachdachte. Seiner Meinung nach hatte sie ihm mit ihren Worten deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht nur ihre geschäftliche, sondern vielmehr ihre private Beziehung meinte. Im ersten Moment konnte er sich keine Antwort auf diese Frage geben. Seine urplötzlich anfallende Wortlosigkeit hinderte ihn somit auch daran Scully einfach zu fragen. Sie hingegen wandte sich gerade von Mulder ab, als dieser all seinen Mut zusammen nahm, sich zu ihr herunter beugte und sie küsste. Scully wusste nicht wie sie sich verhalten sollte, hatte sie doch das erste Mal seit sie sich kannten wirklich über ihre Gedanken gesprochen.



Noch immer in Gedanken merkte sie anfangs nicht wie Mulder sich ihr näherte. Erst als seine Lippen auf ihren zu spüren war, riss sie sich aus ihren Gedanken. Sie sah nur noch sekundenlang Mulders Kopf bis beide sich ganz in ihrem gemeinsamen Kuss verstrickt hatten. In dieser Sekunde vergaßen beide alles um sich herum. Die Tatsache, dass beide Partner waren, die FBI- Regeln, einfach alles. Sie küssten sich so leidenschaftlich und zugleich auch so behutsam, dass die Welt einen Moment still zu stehen schien.



Nachdem sie sich wieder von einander getrennt hatten, um nach Luft schnappen zu können, schauten sich Mulder und Scully tief in die Augen.

Hatten sie sich wirklich geküsst oder war alles nur ein Traum gewesen, war das einzige was beide in diesem Augenblick noch entsannen. Beide hatten, so weit wie es möglich war, wieder einen klaren Kopf. Eigentlich erwartete Mulder jetzt, dass Scully nach so einer Tat ihn erstens anbrüllen und dann schlagen würde, doch nichts dergleichen passierte.

Der Fall war, dass Scully genau wie Mulder nicht wusste, wie sie mit der entstandenen Situation umgehen sollte. Bis Mulder langsam Scullys Kopf in seine Hände nahm, sie einen Moment anstarrte und daraufhin ein weiteres Mal küsste. Nachdem Mulder sich abermals von ihr löste, schaute er in Scullys wunderschöne Augen und flüsterte: „Dana, da gibt es etwas was ich dir schon lange sagen wollte, ich wusste nur nie wie ich anfangen sollte“.

Erst sah es aus, als würde Mulder wieder einen Rückzieher machen, dann jedoch fuhr er fort: „Seit dem Tag an dem du mein Büro betreten hast, die ganzen Jahren seit unserer Zusammenarbeit, warst du immer für mich da. Du warst der Fels in der Brandung, mein Seelenfreund, meine Vertraute und mein einziger Halt. Deshalb möchte ich, dass du weißt, dass mein Herz dir gehört. Ich liebe dich, Dana, so wie ich noch keine Frau vor dir geliebt habe.“ Einen Augenblick herrschte Stille zwischen den Beiden. Plötzlich zog sich Scully in Mulders Arme und küsste ihn, ohne noch einen weiteren Moment zu zögern. Noch im Kuss versunken murmelte sie: „Fox, ich liebe dich auch.“

Es war leise, jedoch für Mulder lautstark zu hören.





Ende
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