World of X

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Cry

von Denise

1/1

Scullys Appartement , um 06:00h , Samstag:





Lost and by myself, all alone

Life can be so cold, since you´ve gone.

Haven´t seen you for so long

I feel so wrong.



Dana Scully hatte ihr Radio angestellt, als sie Kaffee machte und lauschte der Musik. Als dieses Lied kam, stiegen ihr unwillkürlich Tränen in die Augen. Diese Klänge ließen ihr Herz auf eine seltsame Art schmerzen.



Vor ihrem geistigen Auge erschien Fox Mulder, ihr Partner, Freund und Vertrauter. Scully schloss ihre blauen Augen und verdrängte die heißen Tränen, die darin brannten. Aber es gelang ihr einfach nicht. In ihrer Seele sah sie das Lächeln von Mulder, welches sie so liebte.



And here it is, begging you come home

Missing you, wanting you come home



Tränen liefen ihr über die Wangen und schellten auf ihren blauen Seidenpyjama, wo sie dunkle, nasse Flecken hinterließen. Das wollte sie nicht. Nein! Sie schüttelte energisch den Kopf und wischte sich über beide Wangen.



Warum musste sie nur weinen? War sie etwa nicht glücklich?



I cry for you, feeling lost and lonley, now.

I cry for you, still the one and only for me

I´ll die for you and miss you so.

I cry for you, I cry for you



Ja, sie weinte. Weinte um Mulder, den sie mehr als alles auf der Welt liebte. Ihre große und einzig wahre Liebe. Ihrer Kehle entrang sich ein leises Schluchzen. Scully fühlte die Trauer tief in ihrem einsamen Herzen.



Für Mulder würde sie sterben, egal, wie schmerzhaft es wäre. Nur um sein Lächeln zu sehen und keinen Schmerz in seinen sanften braunen Augen, die sie manchmal traurig ansahen. Etwas in ihr zerbrach, wenn er litt.



I ran away from those lies. That I had told.

There was no reason why. I was such a fool,

And finally I´ve lost your loving, heart and soul.



Scullys Tränen flossen und ließen sich nicht aufhalten. Mulders Liebe. Die hatte sie ja noch nicht einmal. In dem Lied wird gesungen, das jemand die Liebe, das Herz und die Seele verloren hatte, von dem, den dieser Jemand liebte.



Wenn Mulder sie lieben würde, dann würde sie hier jetzt nicht stehen und weinen. Wieder schluchzte sie und ließ sich an dem Küchenschrank entlang, auf den Boden sinken. Schluchzend barg Scully ihr Gesicht in ihren Armen.



I miss you like crazy babe.

Come back and stay

I´m never gonna give you up.

My heart will break, you´ll see



Es stimmte. Ihr Herz brach. In tausend kleine Stücke. Aber Scully wollte ihren Mulder nie aufgeben. Er suchte nach der Wahrheit und seiner Schwester. Jemand wollte ihn daran hindern, aber sie unterstützte ihn.



Bei dieser Unterstützung starben ihre Schwester und Mulders Vater. Hätte Mulder aufgegeben, würden beide noch leben. Doch nun waren sie tot. Scully bereute es nicht, Mulder nicht aufgegeben zu haben und ihm geholfen zu haben.



Ihre Schwester hätte nicht gewollt, hätte sie aufgehört und ihm Vorwürfe gemacht. Nein, Scully hatte wie bisher weitergemacht. Mit Mulder. An den X-Akten und beim FBI. Ihre Mutter hatte stets Angst, sie zu verlieren.



I cry for you

I´ll die for you and I miss you so



Und Scully hatte immer Angst Mulder zu verlieren. Er wäre ein paar Mal fast gestorben. Alle hatten ihn schon aufgegeben, doch sie nicht. Dann hatte Mulder stets die Augen aufgeschlagen und gelächelt, auch wenn er Schmerzen hatte.



Wenn Scully mit ihm zusammen war, existierten Schmerzen nicht. Ohne ihn war ihre Welt trostlos und leer. Dann fühlte sie sich einsam und verlassen.







Mulders Appartement , zur gleichen Zeit :







I cry for you, feeling lost and lonly, now.

I cry for you, you´re still the one and only for me.

I cry for you, I cry for you.



Ihm waren die Tränen gekommen, als er dieses Lied im Radio gehört hatte. Augenblicklich musste er an Scully denken, die jetzt bei sich war. Ohne sie fühlte er sich unbehaglich. Ihre Stimme nicht zu hören war schrecklich.



Und wenn Mulder ihre blauen Augen nicht sah, war er einsam. Sie füllte sein Leben einfach aus.

War Scully nicht da, hatte sein armseliges Leben keinen Sinn mehr.



Das Lied war zu Ende. Ein weiteres von den No Angels folgte. Es hieß " Send me Flowers".



Send me flowers

Ahaha haha

Oh, send me flowers



Blumen schicken? Keine so schlechte Idee. Mulder lächelte leicht und machte sich Pläne. Sollte er die Blumen liefern lassen, oder lieber selber bringen?



Er setzte sich an den Küchentisch und grübelte. Wenn er sie bringen lassen würde und keinen Namen als Absender nennen würde, wäre sie mehr als überrascht und würde darüber grübeln. Und wenn er sie bringen würde, sähe er ihr Lächeln.



So many days we spend together

Don´t you miss this love of mine

Dreams will never last forever

After the rain the sun will shine



Was die No Angels da sangen, stimmte. Scully und er hatten schon viele Tage zusammen verbracht.

Mulder hatte immer verdrängt, sich einzugestehen, dass er sie liebte. Träume die nie enden. Mulder träumte davon, sie in seine Arme zu nehmen und zu küssen.



Bei diesem Gedanken musste er grinsen. War ja auch zu egoistisch! Vielleicht wollte Scully dieses ja auch gar nicht. Dann würde seine Welt für immer zerbrechen. Mulder ließ den Kopf sinken und starrte seine Handinnenflächen an.



If you want me, you need me

Send a little message

Since you left me. I´m waiting

Waiting for a call

If you love me, you miss me

Send a little message of your love

Let me see a sign



Ja, er wollte und er brauchte sie. Entschlossen stand Mulder auf und ging ins Wohnzimmer. Dann griff er zum Telefon und wählte die Nummer von einem Blumenladen. Mulder bestellte ein Dutzend rote Rosen und gab Scullys Adresse an.



Aber es sollte ein anonymer Strauß sein, mit der Nachricht, dass er sie liebte. Wenn sie wissen wollte, wer er war, sollte sie den Strauß aufheben und auf den zweiten warten. Zufrieden mit sich selbst legte er auf und setzte sich auf seine Couch.



Send me flowers

Shana nanana. Oh, send me flowers

Just to say you´re sorry

Send me flowers

Shana nanana. Oh, send me flowers

I miss you, come back into my life







Scullys Appartement , 07:00h:







Es klopfte an ihre Tür und sie wischte sich über die Augen. Inzwischen hatte sie ihr Radio ausgeschaltet. Scully war angezogen und stand schnell vom Bett auf. Sie lief ins Bad und klatschte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht.



Wer mochte das bloß sein? Mulder? Nein, heute war doch Samstag! Beruhigt ging sie zur Tür und öffnete. Es stand ein Blumenbote mit einem riesigem Rosenstrauß vor ihr. Sie blickte den Boten erstaunt an. Dieser lächelte.



„Ms. Scully?", fragte er.



„Ja."



„Die sind für Sie."



„Für mich?", erstaunt nahm sie den Strauß entgegen.



„Wenn Sie noch unterschreiben würden?"



Das tat sie auch. Der Bote verabschiedete sich lächelnd und sie schloss die Tür wieder. Wer mochte ihn wohl geschickt haben? Scully brachte den Strauß in die Küche und legte ihn auf die Ablage. Dann schnitt sie die Enden der Stiele ein wenig ab.



Sie holte eine Vase und steckte sie ins Wasser. Ihr Blick fiel auf eine kleine Karte, die inmitten der Rosen steckte und nahm sie in die Hand. Neugierig klappte sie das Kärtchen auf und las:



Liebe Dana,



wenn du wissen möchtest, wer ich bin,

stelle die Rosen in eine Vase und warte

auf die nächsten.



In Liebe, Anonym



Oh? Ein anonymer Verehrer? Wer konnte dass nur sein?



Scully lächelte und steckte die Karte wieder in die Rosen. Die Vase stellte sie im Wohnzimmer auf den Tisch. Sie betrachtete sie ausgiebig und roch an ihnen. Schön frisch.







Wieder bei Mulder , 10min. später:







Sein Telefon läutete. Mulder nahm ab. Es war der Blumenladen, der ihm mitteilte, dass die Rosen geliefert worden waren. Er bedankte sich und legte auf. Sie hatte seine Rosen also bekommen. Mal sehen, wie sie reagierte.



Das Telefon läutete erneut.



„Mulder."



„Hi, Mulder! Ich bin es, Scully."



„Hi, Scully! Was kann ich denn für Sie tun?", fragte er.



„Stellen Sie sich vor, ich habe einen riesigen Rosenstrauß bekommen!"



„Von wem denn?"



„Von Mr. Unbekannt", sagte sie geheimnisvoll.



„Wow. Vielleicht von Skinman?", neckte er sie.



„Glaube ich nicht, Mulder. Er und Rosen?"



„Na und?"



„Ich könnte ebenso sagen, dass Sie es gewesen sind."



Stille.



„Mulder?"



„Äh... ja?"



„Was ist los? Sie sind so durcheinander."



„Nichts. Nichts, Scully. Alles okay", log Mulder.



„Hm", machte Scully nur.



Scully glaubte nicht, dass er es gewesen war? Oh Gott, er fühlte sich ja so miserabel! Also liebte sie ihn nicht. Er seufzte leise.



„Ich mache dann mal Schluss, Scully."



„Wieso?"



„Ich muss noch joggen gehen."



„Wir könnten doch zusammen joggen!"



„Nein, lieber nicht", sagte er.



„Oh. Okay, bis bald", murmelte sie und legte auf, ohne auf seine Antwort zu warten.



Hatte Mulder sich getäuscht, oder hatte sie tatsächlich traurig geklungen? Nein, das musste er sich eingebildet haben! Er legte auf und begab sich ins Schlafzimmer. Schnell zog er sich an und ging joggen.







Im Stadtpark , 07:55h :







Mit gebrochenem Herzen joggte Mulder durch den leeren Park. Um diese Uhrzeit war noch keine Menschenseele im Park unterwegs. Er hielt seinen Kopf gesenkt und lief schneller als sonst, was in außer Atem brachte.



Scully hatte sein Herz zum bluten gebracht. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er es war, der ihr die Rosen geschickt hatte. Sein Herz schmerzte. Mulder hatte es ihr bedingungslos geschenkt und sie hatte es einfach gebrochen, ohne darüber nachzudenken.



Nun rannte er geradezu durch den Park und kümmerte sich nicht um seinen Kreislauf. Hauptsache, er vergaß sie. Scully. Niemals, niemals wieder würde er sein Herz einer Frau schenken! Aus dieser Sache hatte er gelernt.







Scullys Appartement , 08:00h :







Sie saß auf ihre Couch und starrte die Rosen an. Wieso hatte Mulder ihr nicht geantwortet? Er war so durcheinander gewesen. Aber das war erst passiert, als sie den Strauß...!? Also war er doch von ihm gewesen! Sie war ja so blind!



Scully sprang auf und lief zur Tür. Schnell zog sie sich ihre Turnschuhe an und rannte hinaus, die Tür hinter sich ins Schloss ziehend. Hoffentlich war Mulder im Park! Er liebte sie! Und sie hatte es nicht bemerkt!







Im Park :







Suchend blickte sie sich überall um. Joggte alle Wege ab. Gerade, als sie wieder umkehren wollte, sah Scully etwas blaues am Boden kauern. Es war die Joggingjacke von Mulder! Schnell und mit laut klopfendem Herzen lief sie zu ihm.



Er keuchte und stützte sich auf dem Boden ab. Scully wusste, warum. Mulder war zu schnell gelaufen und sein Kreislauf hatte schlapp gemacht. Besorgt kniete sie sich vor ihm auf dem Boden und legte ihre Hände auf seine Schultern.



Sogleich zuckte er zusammen. Dunkle Haarsträhnen hingen ihm im Gesicht. Seine Stirn war schweißnass und sein Atem raste. Scullys Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als ihr der Grund bewusst wurde.



„Mulder..."



Keine Antwort.



„Es tut mir leid... das wollte ich nicht", sagte sie leise.



„Was wollten Sie nicht?", wollte er bissig wissen.



„Sie verletzen."



„Dass haben Sie nicht."



„Doch, ich sehe es. Die Rosen waren von Ihnen."



„Nein."



„Lügen Sie nicht, Mulder."



Schweigen.



„Bitte..."



Nichts. Mulder schwieg stur und blickte sie auch nicht an. Sie hatte ihn verletzt, ja. Er hatte die Rosen geschickt, auch wahr. Und Scully wollte sich mit ihm vertragen, nein.



„Ich möchte, dass Sie wissen..."



Wieder nichts.



„...dass ich Sie liebe, Mulder."



„Pah!"



„Es stimmt, ehrlich!", sagte Scully verzweifelt.



Ihre Stimme zitterte, ihre zierlichen Hände verkrampften sich in seinen Schultern und er sah erstaunt auf. Scully weinte! Sie weinte tatsächlich um ihn! Mulders Augen nahmen einen weichen Ausdruck an.



Sie hatte den Blick gesenkt und weinte leise. Ihre Schultern bebten und ihr schlanker Körper vibrierte mit. Sein Herz pochte wieder gleichmäßig. Was hatte er nur mit seiner Sturheit angerichtet?



Sanft zog er sie an sich und barg ihren Kopf an seiner Halsbeuge. Scully schluchzte und umschlang seinen Nacken fest. Mulder drückte sie zärtlich und strich ihr mit einer Hand beruhigend über den Rücken.



„Es tut mir leid... psst...", flüsterte er sanft.



„Nein... e..es tut mir leid... M... Mulder", schluchzte Scully heftig.



„Ich war ein Idiot. Wenn ich nicht so dumm reagiert hätte, würden wir hier nicht so knien."



Sie konnte nicht antworten, nur weinen.



„Dana, ich liebe dich und das meine ich auch ernst. Meine Sturheit bringt mich noch mal um."



„Ich liebe.... dich auch, Fox...", schniefte sie kläglich an seiner Schulter.



„Und warum konntest du dir nicht vorstellen, dass ich dir die Rosen schicken lassen habe?"



„Du bist irgendwie kein Blumentyp....", lächelte Scully heimlich.



„Ach nein?", fragte er erstaunt.



„Hmhm... Ich finde, du hättest mir lieber einen Stoff-Alien schicken sollen!", kicherte sie.



„Werde ich mir merken, versprochen."



Sie blickte ihn lächelnd an und er erwiderte es. nun war Scully wieder glücklich. Und sie hatte ihm ein zweites Mal sein Herz gestohlen. Mulder ging jede Wette ein, dass sie es nicht wieder brechen würde, denn dafür liebte sie ihn viel zu sehr.



Da bemerkte er, dass ihr Blick auf seine Lippen gerichtet war.



„Du möchtest von mir geküsst werden, stimmt´s?", fragte Mulder amüsiert.



„Stimmt."



Freudig kam er ihrem Wunsch nach und küsste sie liebevoll auf die roten, vollen Lippen. Seine Hände lagen um ihrer Taille und hielten sie fest.





THE END
Uff, ist dass ein schnulziges Ende! *bg* Aber was soll ich sagen? Ich bin eben ein romantischer Mensch.... der Schnulzen mag. Wenn ihr wüsstet, was ich für Bücher lese....! *loool*

Feedback lese ich gerne, egal, ob positiv oder negativ! *hihi*

Danke!!!!
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