World of X

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Das Experiment

von Babs

Kapitel 1

Als Fox Mulder das Vorzimmer seines Chefs, Assistant Director Skinner betrat, hörte er schon dessen Stimme durch die Tür donnern: ”Kommt überhaupt nicht in Frage! Unglaublich, was sie da verlangen!” Mulder zögerte einzutreten, obwohl Skinners Sekretärin nicht da war. Unschlüssig blieb er stehen und horchte.

”Was denken sie sich eigentlich, was wir hier sind? Eine Behörde von willenlosen Schafen, die man beliebig einsetzen kann? Ich kann ihnen versichern, daß in dieser Abteilung hochqualifizierte, intelligente Menschen arbeiten, keine Büro-Idioten, die stumpf Befehlen gehorchen!”

Skinners gegenüber schien etwas zu sagen, was Mulder nicht verstehen konnte. Dann wieder Skinner: ”Ich kann Agent Scully nicht einfach von der Arbeit freistellen, sie hat eine wichtige Aufgabe hier!”

Mulder wurde sofort neugierig und legte das Ohr an die Tür. Wer war da bloß bei Skinner? ”Agent Mulder?” Eine Stimme hinter ihm ließ Mulder herumfahren und er sah in das fragende Gesicht der Sekretärin, die offenbar zurückgekommen war. ”Wollen sie nicht reingehen?”, fragte sie und musterte Mulder verwundert.

Dieser grinste etwas verlegen, zeigte auf die Tür und nickte. Dann klopfte er und trat in Skinners Büro.

Bei seinem Chef stand ein Mann, den er nicht kannte. Er war groß und hager, hatte schütteres Haar und eine Brille, die ihm nicht stand. Er schien Ende 40 zu sein und angesichts seiner etwas nachlässigen Kleidung sicher kein Bundesbeamter. Und der Kerl brachte Skinner so außer Fassung?

”Mulder, endlich!”, Skinner wies ihm einen Stuhl zu und auch der Besucher setzte sich. In der Hand hatte er eine Akte, die er etwas nervös befingerte.

”Wo ist Scully?”, wollte Mulder wissen und sah sich um. ”Agent Scully wird später zu uns stoßen. Zunächst will ich mal mit ihnen reden”, sagte Skinner.

Was Mulder dann zu hören bekam, machte ihn schlicht sprachlos...



2 Tage später



”Was los ist? Garnichts!” Dana Scully, Mulders Kollegin stand vor seiner Tür. ”Ich hatte nur Lust zu laufen, das ist alles!” Mulder trat einen Schritt zurück. ”Und dann bist du von Georgetown hierher gelaufen!”, stellte er mehr fest als er fragte. Scully lachte. Sie knuffte ihn und Mulder fuhr zurück. Scully war ansonsten mehr als introvertiert. Fakt war, daß er manchmal glaubte, sie ginge zum Lachen in den Keller. ”Komm doch eine Runde mit, wenn ich schon da bin”, meinte sie. ”Dann lade ich dich auf einen Kaffee ein.” Mulder staunte nur. Dann zuckte er die Schultern. ”Nagut, wieso nicht?” Rasch ging er in sein Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Gerade als er in der Unterhose dastand und nach seinen Sportklamotten kramte, fühlte er einen Blick im Rücken und drehte sich um. ”Nicht schlecht!” Scully lehnte im Türrahmen und musterte Mulders Körper ungeniert. ”Gut in Form, muß ich sagen!”

Mulder schoß zu seiner Verärgerung das Blut in die Wangen. ”Äh - Scully?”, sagte er dann und zeigte auf seine Sachen, ”darf ich?” Sie dachte garnicht daran, sich zu entfernen. ”Nur zu! Oder genierst du etwa vor mir?” Sie sah im provozierend ins Gesicht.

Verärgert und verwirrt wandte er sich ab und zog sich hastig T-Shirt und Jogginghose über. ”Laß uns gehen”, meinte er dann, ohne sie anzusehen.



Während Mulder krampfhaft versuchte mit seiner um über einen Kopf kleineren Partnerin mitzuhalten, ohne wie ein Schäferhund zu hecheln, dachte er krampfhaft nach. Skinner und dieser merkwürdge Dr. Simms hatten ihm erklärt, daß die Regierung eine Art Testreihe an ausgesuchten weiblichen FBI-Agentinnen durchführen wolle, um ihr Aggressionspotential zu erhöhen und somit auch ihre Schlagkraft. Alles natürlich auf völlig freiwilliger Basis und total ungefährlich.

Skinner war total dagegen und nannte es einen Skandal, Mulder war überzeugt gewesen, daß Scully, die auf der Liste stand, niemals mitmachen würde.

Mulder merkte, daß Scully ihn abzuhängen drohte, starrte auf ihre kurzen aber trainierten Beine und nahm seine ganze Kraft zusammen. Anscheinend nahm sie doch an diesem Projekt teil. Er hatte sie seit dem Gespräch mit Skinner nicht gesehen und war nun vollkommen perplex daß Scully in 2 Tagen anscheinend ein Kraftpaket geworden war.

Als sie den Park erreicht hatten, blieb sie endlich stehen und ließ ihn aufholen. Sie lächelte und hatte anscheinend kein Tröpfchen Schweiß am Körper, währen Mulder schon fast die Lungen wehtaten. ”Ich dachte immer, du bist stolz auf deine Laufleistung”, spöttelte sie und sah ihn auf eine Weise an, die so garnicht Scully war. ”Bin.... ich.... auch!”, keuchte Mulder und ließ sich auf eine Bank fallen. Dann wischte er sich mit dem TShirt das Gesicht ab und sah zu ihr auf. ”Interessant”, sagte er dann, ”daß du mitgemacht hast!” Scully setzte sich auch und zog eine Trinkflasche heraus. ”Mitgemacht? Wo mitgemacht?” Sie trank in langen Schlucken und reichte dann Mulder die Flasche. ”Na, bei diesem Projekt zur Steigerung...” Mulder zögerte jetzt als er Scullys fragenden Blick sah ”...der Konzentration”, endete er dann vorsichtig. Scully lachte. ”Ach das!”, sagte sie und winkte ab. ”Der neue Abteilungsazt hat uns ein paar Vitaminpräparate gegeben! Ich muß sagen, ich fühle mich großartig!” Sie legte Mulder die Hand auf den Schenkel. ”Hast du sie nicht eingenommen?” Mulder schluckte die Wut hinunter, die in ihm aufstieg. ”Doch, doch, klar! Aber bei mir wirken sie anscheinend nicht so wie bei dir!”

”Wahrscheinlich bist du heute nicht so in Form, kommt ja mal vor! Also, komm, der versprochene Kaffee wartet!” Sie stand auf und lief schon wieder los.



Nächster Morgen, Skinners Büro



”Sind sie wahnsinnig?” Mulder tigerte wie eine Raubkatze hin und her, unfähig seine Wut noch zu zügeln. ”Es war ganz anders besprochen!!! Wie können Sie nur!” Skinner starrte auf seine Papiere, die vor ihm lagen und mahlte mit dem Kiefer. Dann sah er Mulder an, dessen Halsschlagader gefährlich hervortrat. ”Ich hatte keine Wahl, Agent Mulder. Die Verantwortlichen sitzen ein paar Etagen höher als ich!” ”Versuche!!!”, brüllte Mulder, ”Versuche ohne das Wissen dieser Frauen! Haben sie eine Ahnung über Nebenwirkungen? Was ist das für ein Präparat? Aggressionspotenzial, was soll das eigentlich heißen? Wieviele Frauen sind betroffen?”

Skinner erhob sich und seufzte. ”Agent Mulder, es sind keinerlei gefährliche Wirkstoffe in diesem Präparat. Es schaltet lediglich... ein paar Hemmungen aus, die Frauen gelegenlich haben. Und es steigert die Leistungsfähigkeit des Körpers.” ”Ach, und das soll nicht gefährlich sein! Jedes Kind weiß, was leistungssteigernde Mittel einem Körper antun können! Und die psychischen Folgen? Verdammt, ich werde Scully sofort aufklären!” Skinner trat auf Mulder zu und starrte ihn beschwörend an: ”Agent Mulder, sie werden dieses Projekt nicht gefährden. Es soll 2 Wochen laufen und ihre Aufgabe ist es, Agent Scully zu beobachten. Sie werden mir täglich einen Bericht schreiben und Scully NICHTS sagen, ist das klar? Und wenn sie nicht kooperieren, muß ich sie leider für diese Zeit suspendieren.”

Mulder war sprachlos, fassungslos. Nach all dem was Scully durch ihre Entführung durchmachen mußte, jetzt auch noch das. Seufzend nickte er schließlich, beschloss aber, Scully genau zu beobachten und beim kleinsten Anzeichen ihrer Gefährdung die Sache auffliegen zu lassen.



Gleicher Tag, Abends



”Mulder, jetzt bin ich aber erstaunt!” Scully sah sich in einer Sporthalle wieder. ”Das nennst du ausführen?” Mulder grinste. ”Nach der Schlappe neulich beim Laufen, möchte ich jetzt mal deine anderen sportlichen Fähigkeiten testen!” ”Kein Problem!” Bevor er eine Bewegung machen konnte, hatte sie ihm den Basketball aus der Hand geschnappt und dribbelte wieselflink Richtung Korb. Mulders Partnerin war kaum 1,60 m groß und Basketball, so dachte sich Mulder, war nicht gerade ihre Sportart. Doch bevor er sie überaupt erreicht hatte, war der Ball schon im Korb. ”Ich gebe dir 5 vor und gewinne trotzdem!”, grinste sie. Jetzt grinste auch er und griff an. Zunächst hielt er sich seiner kleinen Gegnerin gegenüber noch zurück, weil er sie nicht verletzen wollte. Doch er merkte rasch, daß er seine ganze Kraft brauchen würde, um sie zu besiegen.

Sie war so schnell, ihre Bewegungen so präzise, daß er keine Chance hatte. Jeder ihrer Bälle traf und immer wieder entschlüpfte sie ihm, stellte er sich ihr entgegen. Kleine Fauls wie Knuffe und Tritte ließ sie auch nicht aus.

Mulder wurde es unheimlich. Er war ein trainierter Basketballspieler, er war 20 cm größer als sie und zudem ein kräftiger Mann. Das war einfach nicht möglich! Mit ausgestreckten Armen griff er sie an, nun mit Wut im Bauch. Wie zuvor beim Laufen schwitzte Scully kein bisschen und warf vollkommen sicher einen Korb nach dem anderen. Als es schließlich 10 : 3 stand hob er beschwichtigend die Arme, ein Zeichen, daß er aufgeben wollte.

Sie näherte sich lächelnd, den Ball auf dem Finger drehend, da bückte er sich blitzschnell und umfaßte ihre Taille, denn er wollte sie zu Boden werfen. Scully war jedoch noch schneller. Sie winkelte ein Bein an und entzog Mulder den Boden unter den Füßen, dann warf sie sich auf ihn, er fiel rückwärts um und sie war über ihm, links und rechts seine Arme festhaltend.

”So einfach geht das nicht!”, sagte sie, ihr Gesicht dicht über seinem. Mulder schluckte. Scully war ihm eindeutig körperlich überlegen. Etwas, was schlicht unmöglich war. Er atmete heftig. ”Laß mich los, Scully. Du hast gewonnen”, sagte er heiser. Ihr Gesicht kam näher. ”Noch nicht ganz”, säuselte sie. Und ehe er noch etwas sagen konnte, hatte sie ihren Mund auf seinen gepresst. Sie küßte ihn wild und hungrig, suchte seine Zunge und presste gleichzeitig ihren Unterleib gegen seinen. Mulder Herz begann zu rasen. Ob aus Erregung oder aus Angst, das wußte er noch nicht. Wahrscheinlich beides.

Es war ihm schlicht unmöglich, sich aus Scullys Umklammerung zu befreien. Sie rieb sich schamlos an ihm und schließlich reagierte sein Körper, obwohl er sich innerlich dagegen sträubte. Scully sah ihn an und lächelte. ”Hör auf, Scully, ich bitte dich!”, rief er hilflos. ”Dein bester Freund sagt aber etwas anderes!”, sagte sie anzüglich und drängte sich gegen seine Härte. Mulder entfuhr ein Stöhnen. Das konnte und durfte nicht sein. Wenn er es geschehen ließ, würde Scully ihn für alle Zeiten hassen. Auch, wenn die Schuld nicht bei ihm lag.

Gott, war das schön, fuhr es ihm durch den Kopf, und er hätte gerne seinem Körper nachgegeben.

Scully ließ eine seiner Arme los, um ihm zwischen die Beine zu greifen. Obwohl ihn das noch schwächer machte, raffte Mulder seinen gesamten Willen und seine Kraft zusammen und fuhr hoch. Sie fiel rückwärts auf den Po und blitzschnell war er auf den Beinen. Keuchend und mit glühenden Augen starrte er auf sie hinunter.

”Mulder, du bist eine gottverdammte Verschwendung!”, sagte Scully und lächelte nun nichtmehr. Mulder hoffte, sie hätte ihren Verstand wiedergefunden. ”Scully, was ist nur los mit dir?” Langsam stand auch sie auf. ”Es ist merkwürdig... irgendetwas in meinem Inneren, das nach außen drängt... diese unbändige Energie... es scheint richtig, aber es ist auch beängstigend!” Sie sah ihn an. ”Du bist verdammt schön, Fox”, sagte sie toderns,. ”und du verschwendest das alles an deine verbissene Jagd nach Dingen, die es garnicht gibt, anstatt dich dem wirklichen Leben zuzuwenden.” Mulder wagte es nicht, sich ihr zu nähern. Er sagte: ”Vielleicht solltest du mit diesen Vitaminen aufhören.” ”Was hat das damit zu tun?”, sie schien wütend zu werden. ”Scully, merkst du nicht, wie verändert du bist?”, drängte er, ”die echte Scully würde niemals über mich so herfallen! Sieh dich doch an! Findest du es normal, daß du mich von den Beinen werfen kannst?”

”Das stört dich wohl, was? Dann kannst du nichtmehr so einfach auf mich herabblicken”, sagte sie bitter. Dann wandte sie sich ab und ging.



4. Tag



Wütend knallte Mulder den Hörer auf. Sein Gespräch mit Skinner hatte überhaupt nichts gebracht. Obwohl sein Bericht sehr deutlich gewesen war und er auch Scullys sexuelle Annhäherung nicht ausgelassen hatte, bestand Skinner darauf, daß das Projekt nicht abgebrochen wurde. ”Sie werden doch wohl mir Scully fertigwerden!”, sagte er leicht sarkastisch. ”Eben nicht!”, rief Mulder, ”merken sie denn nicht, wie abnormal das alles ist? Scully ist sportlich aber nicht Superwoman. Aber genau in das schein sie sich zu verwandeln! Ich bin überzeugt, daß das auf Dauer nicht gutgeht!” ”Dann passen sie eben auf sie auf”, beharrte Skinner, ”bis jetzt scheint das ganze doch ein Erfolg zu sein. Die anderen Probantinnen machen sich ausgezeichnet! Ich vertraue auf sie, Mulder!”

Mulder fluchte. Er wollte Scully im Büro treffen unter dem Vorwand eines Falls. Mal sehen, wie sie sich da verhalten würde!



”Hi, wie geht’s heute?” Scully betrat das Büro mit anscheinend glänzender Laune. Mulder mußte zugeben, daß sie toll aussah. Ihre Kleidung und ihr Haar waren weniger streng wie sonst und auch dieses Lächeln stand ihr ausgezeichnet. Alles an diesem Mittel schien doch nicht schlecht zu sein! ”Morgen! Mir geht’s gut, bis auf ein bisschen Muskelkater.” Mulder grinste gequält als sie lachte. ”Wir haben einen Fall”, meinte er dann und hielt ihr die Akte hin. ”Autounfälle an immer derselben Stelle.” Sie pustete sich die Haare aus der Stirn. ”Mulder, sowas bearbeitet doch nicht das FBI! Solche Phänomene gibt es doch ständig! Oft liegt es an einer Wasserader oder einer ungeschickten Kurve!” Mulder schüttelte den Kopf und tippte auf die Landkarte. ”Keine Wasserader. Keine Kurve. Diese Stelle wurde schon auf alles mögliche untersucht. Es ist einfach unerklärlich! In den letzten 3 Monaten gab es 11 tödliche Unfälle!” Scully seufzte. ”Na gut, sehen wir uns die Sache mal an!”

In der Tiefgarage nahm sie ihm wie selbstverständlich den Schlüssel aus der Hand.

”Wir wollen doch keinen Unfall haben”, grinste sie.

Mulder ließ sie fahren, wohl war ihm aber nicht dabei. Scully gab ungestüm Gas und Mulder fragte sich, in wieweit das ganze überhaupt noch vertretbar war. Als sie sich der Stelle näherten, die Mulder markiert hatte, nahm Scully den Fuß vom Gas blickte nach rechts, machte plötzlich eine Vollbremsung und schlitterte mir quietschenden Reifen einen kleinen Waldweg hinein. Mulder hielt sich mit klopfendem Herzen fest und hoffte inständig, Scullys Reflexe waren so gut wie ihre Kondition.

Ein paar hundert Meter weiter hielt sie schließlich an. ”Hier”, sagte sie und riß die Tür auf. ”Hier ist es.” ”Hier ist was?” Mulder folgte ihr, als sie ein Stück in den Wald hineinlief. Als er sie endlich erreicht hatte, stand sie vor einem Turm mit einer Tür. ”Da!” Scully zeigte nach oben und Mulder staunte. Der Turm war ganz oben bestückt mit riesigen Scheinwerfern, fast Flutlichtern. Dazwischen befanden sich riesige Lautsprecher. ”Ich wette, ein Verrückter lenkt die Autofahrer damit ab, sie erschrecken, kommen von der Straße ab und knallen gegen einen Baum!”

”Und das soll nie jemand bemerkt haben?”, zweifelte Mulder. ”Vielleicht schon, aber wenn ein Unfallopfer ein grelles Licht und einen Lauten Ton oder Knall beschreibt, wer tippt dann schon auf einen Leuchtturm??” Scullys Augen blitzten.

”Sie sollten auf die Kleine hören, sie ist ein helles Köpfchen!” Wie aus dem Boden gewachsen stand plötzlich ein Mann hinter ihnen. Mulder hörte, wie ein Gewehr entsichert wurde. ”Keine Mätzchen und mitkommen!” Meinte der Mann. Mulder und Scully warfen sich einen raschen Blick zu und setzten sich dann langsam in Bewegung. Kaum waren sie ein paar Schritte gegangen, fuhr Scully plötzlich herum, schlug dem Mann das Gewehr aus der Hand, stieß ihm das Knie in den Unterleib und warf ihn rückwärts um. Dann sprang sie auf ihn, riss ihn herum und bevor Mulder überhaupt staunen konnte, war er auch schon mit Handschellen gefesselt.

Scully stand auf, klopfte sich die Erde von den Kleidung und reichte Mulder das Gewehr. ”Du darfst die Streife rufen!” Dann ging sie summend zurück zum Wagen. Mulder stand völlig verdattert da. Wenn er nicht gewußte hätte, daß das alles gerade echt passiert war, würde er glauben, er wäre in einem schlechten Film. Er schluckte, zog den Kerl auf die Beine und folgte Scully mit einem mehr als mulmigen Gefühl.



5. Tag



”Jetzt komm schon, Fox, was ist los mit dir?” Scully schnaufte ungeduldig in den Hörer. ”Du weißt doch genau, daß schießen nicht gerade zu meinen Stärken gehört, oder? Da wir diesen Fall gestern so schnell gelöst haben, ist das die Gelegenheit, mal wieder zu trainieren.” Mulder seufzte tief. Er wollte Scully nicht sehen. Diese ganze Geschichte überforderte ihn und er wollte eine Auszeit. ”Scully, DU hast den Fall gelöst. Und außderdem bin ich sicher, daß du dank deiner wunderbaren Vitamine mal wieder haushoch gewinnen wirst!” Scully lachte. ”Du Feigling! Angst hast du davor! Ich war heute vormittag bei Arzt, mir ging es nie besser! Mein Gott, dieses Zeug ist Gold wert!” ”Ich verstehe nicht, wie eine Skeptikerin und dazu Ärztin wie du so sorglos mit so etwas umgeht”, gab Mulder zurück und war kurz davor alles auszuplaudern. ”Du merkst nichtmal, wie verändert du bist. Um ehrlich zu sein, ich habe keine Lust, mich mir dir zu treffen.” ”Du hast Dienst, Mulder, oder hast du heute frei genommen?” Scully ignorierte seine Bemerkungen. ”Ich kann ebenso im Büro bleiben und Akten wälzen. Du brauchst mich nicht im Schießstand”, knurrte Mulder.

Scully antwortete nicht. Sie legte einfach auf.



Als Mulder schließlich die Schießhalle des FBI betrat, staunte er: ausschließlich Frauen bevölkerten die Stände. Er blieb mit etwas Abstand stehen und sah den Frauen zu. Nicht eine schoss daneben. Präzise wie Maschinen gaben sie ihre Schüsse ab und hatten jenen manischen Gesichtsausdruck, der Mulder auch schon bei Scully erschreckt hatte.

Plötzlich stieß er fast mit einem Kollegen zusammen. ”Ha! Mann, bin ich erschrocken! Hi, Mulder.” ”Hallo, Turner”, grüßte Mulder zurück. Dann nickte er in Richtung Schießstand. ”Direkt unheimlich, was?” ”Das kannst du laut sagen”, antwortete Agen Turner. ”Ich sag dir, am liebsten würde ich sofort 10 Wochen Urlaub nehmen. Die letzten Tage waren der reinste Alptraum! Agent Sanders, meine Partnerin dreht vollkommen durch!” Mulder starrte ihn an. ”In wie fern?” ”Na, sie flippt aus, ist aggressiv, verhält sich fast macho. Legt mich auf die Matte, will alles bestimmen. Sie meint, sie hätte neue Vitamine bekommen, aber mir kommt sie vor wie unter Drogen. Und gestern...” er senkte die Stimme, ”wir kamen an einer Telefonzelle vorbei, da hat sie mich gepackt und reingezerrt!” ”Und dann?”, wollte Mulder neugierig wissen. ”Dann?” Turner verdrehte die Augen. ”Ich hatte keine Chance, verstehst du? Die Kleine war aus den Klamotten draußen bevor ich überhaupt richtig Luft geholt hatte.” Resigniert sah er zu Boden. ”Ich bin doch verheiratet, verdammt. In den 4 Jahren in denen ich sie kenne, war sie die Korrektheit in Person! Ich komme mir echt mies vor!” Mulder legte ihm die Hand auf die Schulter. ”Das darfst du nicht! Glaub mir, dich trifft keine Schuld. Schau dir doch diese Frauen an: ist das normal? Da steckt doch was anderes dahinter!” Beschwörend sah er Turner an, der misstrauisch das Gesicht verzog. ”Doch keine Aliens, oder?”

Mulder seufzte und wollte eine giftige Bemerkung machen, als Scully rief: ”He, Jungs, wollt ihr auch mal einen Versuch wagen?” Darauf lachten alle Frauen und Mulder und Turner hatten das Gefühl, daß die ganze Welt Kopf stand.



”Da bist du ja!” Mulder schreckte hoch, als Scully ihn anstieß. ”Wieso wolltest du nicht auch mal schießen? Hat echt Spaß gemacht.” Mulder zuckte die Schultern. ”War ja kein Platz unter euch Amazonen!” Scully sah ihn an. Er fragte sich, was ihn ihr wohl vorging. ”Komm mit, ich will dir was zeigen”, sagte sie dann und nahm ihn bei der Hand.



Die Luft war mild und es dämmerte schon. Mulder war erstaunt, daß Scully ihn nicht zu ihrem Wagen führte. Unbeirrt und seine Hand nicht loslassend ging sie durch die Stadt. ”Schön, nicht? Es ist so warm. Es riecht nach Frühling!” Scully zog ihre Jacke aus und Mulder sah, daß sie unter ihrem knappen Top keinen BH trug. Sie lächelte ihn an und nahm seine Hand wieder. ”Wir sehen uns viel zu selten die Stadt an, oder? Es gibt schöne Fleckchen hier!” Währen sie neben ihm herging, berührte immer wieder ihre Brust seinen Arm. Mulder sagte nichts. Er fragte sich nur wiederholt, was sie wohl vorhatte.

”Wieso bist du so still?”, wollte sie wissen. Er zuckte sie Schultern. ”Ich denke darüber nach, was mit dir passiert ist, Dana.” Er blickte in ihre blauen Augen, in denen er plötzlich Zärtlichkeit zu erkennen glaubte. Sie näherten sich dem Stadtpark in dem um diese Zeit viel los war, jetzt nach Feierabend. ”Ich lebe!”, sagte sie dann, ”ich lebe endlich, nachdem ich jahrelang tot war.” Mulder staunte. ”Soll das heißen, du hast dich bei der Arbeit mit mir tot gefühlt?” Sie lachte und hakte sich bei ihm unter, wobei er ihre Brust noch deutlicher spürte. ”Manchmal schon.. ich meine, bei der Arbeit direkt nicht, aber wenn ich zu Hause war. Da war nichts, was auf mich wartete, nur Leere.” ”Das ist ja schrecklich”, sagte Mulder echt betroffen. Scully hatte eine Parkbank mitten im Grün entdeckt und setzte sich. ”Ja, das ist es. Man kann doch nicht mit 28 Jahren noch keinen Sinn im Leben außerhalb der Arbeit haben! Immer nur im Schatten der übermächtigen Männerdomäne! Na, zum Glück ändert sich jetzt ja alles. Ich werde mir in Zukunft nehmen, was ich brauche!” Sie sah ihn an und legte ihm die Hand auf den Schenkel.

”Wie soll ich das verstehen?”, fragte Mulder dumm. Scully fuhr ihm den Schenkel hinauf und faßte ihm zwischen die Beine, worauf er zurückzuckte. ”He, hör auf!”, rief er. ”Wie wär’s wenn du mich mal fragst, ob ich das überhaupt will?” ”Dauert mir zu lange!” Scully stand auf und zog ihn hoch. Mulder wurde es ganz anders. Er sah sich um, aber plötzlich schienen alle Spaziergänger und Jogger verschwunden zu sein.

Bevor er richtig reagieren konnte, hatte ihn Scully schon hinter ein Gebüsch gezerrt und zu Boden geworfen. Tausend Dinge schossen ihm durch den Kopf, währen sie auf ihm hockte und sein Hemd mehr aufriß als aufknöpfte. Vergeblich wollte er sie abwehren, sie war einfach zu stark, es war verrückt. Ihre Lippen und Hände schienen überall, auf seinem Gesicht, seinem Hals, seiner Brust.



War es so, wenn man vergewaltigt wurde? Hilflos gefangen unter jemandem, der viel stärker war, machtlos etwas zu tun, außer die Augen zu schließen und zu hoffen, daß es bald vorbei war? Mulder war überzeugt, daß seine Männlichkeit angesichts von Scullys Brutalität sowieso versagen würde. Es war nunmal in der Natur nicht vorgesehen, daß ein Mann gegen seinen Willen Sex hatte. ”Scully, hör auf!”, schrie er in einer letzten Verzweiflung, hoffend, daß ihn jemand hören würde.

Er schlug ihr die Hand weg und wollte sie an den Haaren von sich wegziehen, doch sie knallte ihm die Faust ins Gesicht. Benommen fiel er zurück ins Gras, sein Kopf summte. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals, als er merkte, wie sie seine Hose aufnestelte und keuchend über seine Beine zerrte. In was verwandelte sie sich da? Was hatten die ihr angetan? Was würde noch kommen?

Er schloß die Augen und fühlte brennende Tränen darin, als sie sein Glied in den Mund nahm und es trotz aller Widrigkeiten steif wurde.

Die Minuten schienen endlos und stumm und keuchend bearbeitete Scully seinen Körper, der sich anscheinend über seine Willenskraft hinweggesetzt hatte. Sie riß sich selbst den Slip herunter und setzte sich auf ihn. Mit einem zufriedenen Schnaufer ließ sie ihn in sich gleiten und begann sofort hechelnd sich zu bewegen.

Mulder lag da, die Augen geschlossen, die Arme schlaff neben seinem Körper im Gras liegend. Oft, sehr oft hatte er sich vorgestellt, wie es wohl sein würde, mit Scully zu schlafen. Der Frau, der er am meisten vertraute, die immer zu ihm gehalten hatte, ihn so oft gerettet hatte. Die Frau, ohne die er nicht leben konnte. Das, was er sich vorgestellt hatte, konnte nicht weiter davon entfernt sein von dem, was er jetzt erlebte und es tat unendlich weh. Als er sich schließlich in ihr ergoss schluchzte er auf und warf den Kopf zur Seite, um ihrem Mund auszuweichen.

Scully warf sich neben ihn ins Gras, erhitzt, atemlos. Stumm starrte sie in den Himmel und schien ganz langsam zur Besinnung zu kommen. Mulder wischte sich wütend seine Tränen weg und stand auf. Ohne Scully anzusehen, zog er sich an. Sie griff nach seinem Arm, doch er wehrte sie hefitg ab. ”Ich... ich...”, begann sie und irgendetwas verstörtes war in ihrem Blick. ”Es tut mir leid.” Mulder ignorierte es. Er versuchte irgendwie zivilisiert auszusehen und starrte plötzlich in das Gesicht eines uniformierten Mannes.

”Was haben wir denn da?”, sagte dieser und sah auf die eher weniger als mehr bekleidete Scully hinunter. Dann starrte der den zerzausten Mulder an. ”Unzucht in der Öffentlichkeit, würde ich mal sagen!” Stellte er fest und holte seinen Notizblock heraus. ”Nein, da irren sie sich”, murmelte Mulder und stopfte sein Hemd in die Hose. Der Polizist sah auf. ”Wie bitte? Was soll das denn sonst sein? Hat dieser Kerl ihnen etwas angetan, Miss?” Scully konnte nicht anders, als auflachen. Dann stand auch sie auf und zog rasch ihre Sachen über.

”Wir sind Bundesagenten”, sagte sie dann lässig, ihre Fassung wieder gewinnend. Anscheinend fand sie die Situation komisch. ”Wir führen hier eine Ermittlung durch.” Der Spott im Gesicht des Polizisten war nicht zu übersehen. ”So kann man es natürlich auch nennen. Zahlt die Regierung so schlecht, daß sie sich nicht einmal ein Zimmer nehmen können? Es steht wohl schlechter aus als man immer glaubt!” Mulder sagte noch immer nichts. Er verfluchte Skinner und alle die dieses Wahnsinnige Experiment angezettelt hatten. Er würde dem Ganzen ein Ende bereiten und zwar jetzt!

Nachdem weder Mulder noch Scully sich ausweisen konnten, nahm er die beiden mit auf die Wache mit. Im Wagen starrte Mulder krampfhaft aus dem Fenster, währen Scully ungeniert mit dem Polizisten flirtete.

Auf der Wache angekommen machte Mulder unverzüglich eine Aussage. Er erzählte alles was er wusste und ignorierte den verwirrten Blick des Beamten. Nach schon einer Stunde flog die Tür auf und Skinner stürmte herein. ”Was dieser Mann ausgesagt hat, vergessen sie bitte!”, donnerte er, ”und geben sie mir das Band!” Er schmiss dem Beamten eine Verfügung hin und zerrte Mulder auf die Beine. Doch irgendetwas in dessen Augen ließ ihn kurz zögern. ”Mulder, was ist passert?”



6. Tag



Zähneknirschend und stinksauer tigerte Skinner in seinem Büro auf und ab. Auf einem Stuhl saß wie ein Häufchen Elend Mulder. Dr. Simms stand da wie eine Salzsäule und stammelte Erklärungen. ”Nun, natürlich wußten wir daß mit dem Ausschalten gewisser Hemmungen und der Steigerung des Aggressionspotenzials auch unter Umständen das Sexualverhalten beeinflußt werden könnte, aber so... nun, Agent Mulder ist ja nicht zu Schaden gekommen, oder?” Hilflos grinste er Mulder an, der ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. Dr. Simms räusperte sich. Dann fuhr er fort. ”Wir testen 10 Agentinnen, alle im gleichen Alter, alle relativ erfahren, jedoch in unterschiedlichen Aufgabenberei-chen. Bei allen wurde eine überdurchschnittliche Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit festgestellt, im Einsatz hatte sich das sehr bewährt! Der Erfolg zeichnet sich klar ab. Ich muß allerdings gestehen... Agent Scully reagiert unverhältnismäßig extrem. Vielleicht liegt es ja an ihrem Arbeitsbereich. Unerklärbare Phänomene! An sich schon ein Ausnahmezustand, oder?”

Mulder hielt es nicht länger auf seinem Stuhl. ”Scully ist ein vollkommen anderer Mensch geworden! Sie verhält sich, als stände sie unter starken Drogen! Sie kann mich körperlich fertigmachen, eine Frau von 1,60 m!!”

Skinner bedeutete ihm, sich zu setzen. Dann wandte er sich an Simms. ”Was, wenn wir Scully aus dem Programm nehmen? Ich will keinesfalls meine Agenten gefährdet sehen!” Simms seufzte. ”Nun, das Programm einfach anzubrechen ist nicht ohne Risiko. Die Medikation ist genau auf 14 Tage abgestimmt. Wenn Agent Mulder nicht cooperativ ist, müssen wir jemanden anderen als Aufsicht für sie bestimmen.”

”Was wäre, wenn sie ihre Pillen nichtmehr kriegte?”, wollte Mulder wissen. ”Nun”, Simms wand sich etwas. ”Es könnte zu unvorhersehbaren psychischen und physischen Reaktionen kommen.” Mulder trat vor und packte den Mann am Hemd. ”Diese Reaktionen hat sie jetzt schon!! Ich lasse nicht zu, daß ihr sie kaputt macht!! Sie hat euretwegen schon genug durchgemacht! Ich sag dir eines, Bürschchen, denk dir schnell was aus, oder du bekommst es mit mir zu tun!!”

Skinner legte Mulder die Hand auf die Schulter und er ließ Simms los. Seine Augen aber fixierten ihn drohend und er nestelte nervös an seinem Hemdkragen. ”Ich werde sehen, was sich machen läßt!”, meinte er schief grinsend.

Als es klopfte fuhr Mulder hoch. Er war vor dem Fernseher eingedöst und sah auf die Uhr: 18.00 Uhr abends. Wer war das wohl? Er hatte von Skinner für heute freibekommen und war froh darüber. Er brauchte nach diesem schrecklichen Erlebnis mit Scully etwas Abstand, bevor er ihr wieder gegenübertreten konnte. ”Mulder?” Sie war es!

Er sah zur Tür und zögerte. Dann stand er doch auf. Als er öffnete stand vor ihm ein Häufchen Elend. Scully hatte geweint, das sah er. Sofort war sein Groll auf sie verflogen, wenn er überhaupt je welchen gehegt hatte. Schließlich war es nicht ihre Schuld. Oder doch?

”Komm rein”, meinte er leise und sie ging an ihm vorbei, setzte sich auf die Couch. Dann vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Mulder blieb stehen und wartete. Bis auf das Blubbern seines Aquariums war nichts zu hören.

Endlich sah sie auf. ”Mulder, ich weiß garnicht, was ich sagen soll! Ist das alles wirklich passiert? Dieser Simms hat mich gründlich untersucht und meine Dosis verändert. Ich... ich habe das Gefühl, daß mir die Kontrolle entgleitet. Dieses gute Gefühl, das ich hatte... es scheint umzuschlagen. Ich fange an zu überlegen, ob das alles richtig ist.” Mulder ging einen Schritt auf sie zu. ”Du fragst dich...? Scully, was ist los mit dir? Ist dir eigentlich klar, was du getan hast?” Sie sah auf ihre Hände, sah verlegen aus.

”Ich habe mit dir geschlafen”, meinte sie dann. Mulder schluckte seine wieder aufkeimende Wut hinunter. ”Nein, hast du nicht”, brachte er nur heraus. Sie sah wieder auf zu ihm. ”Habe ich nicht? Hab ich mir das nur eingebildet?” Mulder ging vor ihr in die Knie und starrte ihr in die Augen. ”Scully, jetzt hör mal gut zu: du hast mich vergewaltigt! Verstehst du? Du hast mich umgeworfen, geschlagen und mir Gewalt angetan!”

In seinen grünbraunen Augen sah sie blanken Schmerz und schluckte schwer. Sie wich ein Stück vor ihm zurück. Dann lachte sie auf. ”Du machst wohl Witze! Wie soll das Möglich sein? Und wieso weiß ich es nichtmehr?” ”Das ist alles diese verdammte Droge!”, schrie er sie an. ”Du nimmst diesen Mist und fragst nichtmal nach!! Dana, dieses Gift macht Dinge mit dir die du nichtmehr kontrollieren kannst! Die wollen einen gewalttätigen Soldaten aus dir machen! Wie kannst du das nur unterstützen!”

Scully starrte ihn entsetzt an. ”Mulder, wieso siehst du wieder eine Verschwörung in dieser Sache? Es geht mir gut, ich bin gesund, noch mehr, ich habe Energien, die ich nie für möglich gehalten hätte. Kannst du dich erinnern, was du dir schon für Versuche angetan hast? Habe ich dir nicht trotzdem geholfen? Warum willst du mich nicht unterstützen?” ”Weil das keine gute Sache ist, es ist unnatürlich. Willst du das sein, Dana? Das?” Er riss ihr die Jacke von der Schulter, dabei verrutschte der Träger ihres dünnen, fast durchsichtigen Oberteils. ”Meinst du, das ist eine angemessene Garderobe für einen Special Agent?” Scully schluckte und zog die Jacke wieder um ihren Körper. ”Mulder, du machst mir angst. Ich gehe besser.”

”Nicht so schnell”, er hinderte sie am aufstehen und setzte sich neben sie. ”Erst möchte ich wissen, wieso du das im Park getan hast.”

”Es... ich.... es mußte sein, irgendwie. Ich weiß auch nicht. Irgendetwas hatte sich aufgestaut und mußte raus.” Mulder nahm ihre Hand und sah sie eindringlich an. ”Dana, ich habe mir das oft vorgestellt, manchmal sogar gewünscht. Du weiß, wie wichtig du mir bist. Aber diese Frau da in dem Park hat mir angst gemacht. Es war... grauenhaft!”

Dann stand er auf und öffnete seine Hose. Vor Scullys entsetzten Augen zog er sie herunter und dann sah sie die blauen Flecke. Sie schluckte. Tränen brannten in ihren Augen. ”Das kann nicht sein”, flüsterte sie, ”es tut mir leid, wirklich. Ich wußte nicht, was über mich kam!” Mulder zog seine Hose wieder an und setzte sich wieder. ”Das weiß ich doch. Ich möchte aber, daß du es erkennst, daß etwas nicht stimmt mit dir! Willst du wirklich, daß ich angst vor dir bekomme?”

Sie suchte nach einem Funken Humor in seinen Augen, doch er war todernst. Mit zitternder Hand strich sie ihm über sein Gesicht. ”Also gut”, meinte sie leise, ”was sollen wir tun?”
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