World of X

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Die Wahrheit ändern

von danafuchs

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Kapitel 10



Reyes hat gerade ihre Geschichte über William beendet. Laura Van de Kamp starrt sie ungläubig an.

„Das kann nicht die Wahrheit sein.“ Sie schüttelt den Kopf. „Agent Scully wurde entführt und war unfruchtbar als sie zurückkam, trotzdem wurde sie schwanger und niemand weiß wieso?“

„Ich habe Ihnen ja gesagt, es ist schwer zu glauben.“ Reyes lächelt sie an. „Ich konnte es selbst nicht glauben, aber ich habe es selbst gesehen.“

„Aber… die Ärzte sagten mir, dass er in Ordnung sei. Es wurden medizinische Untersuchungen gemacht.“

„Ich weiß. Wir glauben, dass er normal war, als Sie ihn adoptierten.“

„Ich… ich kann das nicht glauben.“ Mrs. Van de Kamp schüttelt noch immer ihren Kopf.

Plötzlich klingelt das Telefon. Doggett nimmt ab.

„Doggett.“

„Agent Doggett?“ Doggett erkennt Skinners Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Ja, Sir.“

„Wo sind Sie?“

„Ich bin im Büro mit Agent Reyes und Mrs. Van de Kamp.“ Er sieht sich um, als ob er sicherstellen wolle, dass sie auch tatsächlich allein sind.

„Gut, Sie müssen mich treffen. Bringen Sie Mrs. Van de Kamp auch mit.“

„Okay, wo sind Sie?“

„Ich bin auf dem Weg zum JFK Airport.“

„Was wollen Sie in New York?“ Doggett klingt überrascht.

„Ich werde Mulder und Scully treffen.“

„Sie wissen wo sie sind?“ Reyes sieht Doggett an als sie ihn sprechen hört.

„Mulder hat mich kontaktiert. Ich werde sie an einen sicheren Ort bringen. Agent Spender wartet dort auf uns. Ich werde Ihnen den genauen Ort sagen.“

Doggett holt einen Stift und beginnt etwas aufzuschreiben. Dann legt er auf.

„Wer war das?“, fragt Reyes.

„Assistant Direktor Skinner.“

„Und er…“ Doggett lässt sie die Frage nicht zu Ende stellen.

„Ja. Er sagte nur, dass Mulder ihn kontaktiert habe. Er wird sie am JFK Airport treffen… und er gab mir diese Ortsangabe, wo wir sie und Agent Spender treffen werden.“ Doggett wedelt mit dem Zettel vor Reyes rum.

„Warum Spender?“, fragt Reyes.

„Ich weiß nicht.“

„Dieser Mann, Spender, ist mir egal, werden wir Agent Scully treffen?“ Mrs. Van de Kamp klingt aufgeregt.

„Ja. Kommen Sie. Wir müssen gehen.“

Doggett verlässt das Büro, Reyes und Laura Van de Kamp folgen ihm.



Kapitel 11



JFK Airport, New York. Mulder und Scully haben gerade das Flugzeug verlassen. Während Mulder überprüft ob sie verfolgt wurden, versucht Scully Skinner zu finden. Skinner sucht ebenfalls nach ihnen. Er sieht sie und winkt.

„Agents, schön sie wieder zu sehen.“, sagt er, als sie auf ihn zukommen.

„Auch schön sie zu sehen, Skinman.“, witzelt Mulder.

„Wo ist Spender?“ Scully ist offensichtlich nicht in der Stimmung für Smalltalk.

„Er versteckt sich in einem sicheren Haus. Wir werden da jetzt hingehen. Ich will nicht, dass sie zu häufig gesehen werden.“

„Wird sie…“ Scully sucht nach den richtigen Worten.

„Ja, Mrs. Van de Kamp wird auch da sein. Sie ist bei Doggett und Reyes. Sie werden auch zu dem Haus kommen.“ Skinner sieht Scully an, die besorgt aussieht.

„Haben Sie noch mal mit Spender gesprochen?“, wechselt Mulder das Thema.

„Ich habe ihm nur erzählt, dass wir ihn besuchen werden. Dass sie beide ein Versteck brauchen.“

„Super, wir haben einen Mitbewohner!“ Mulder grinst. Scully wirft ihm einen Blick zu.

„Wurden Sie verfolgt?“, fragt Skinner als sie den Flughafen verlassen und in sein Auto steigen.

„Ich glaube nicht.“ Mulder sieht sich um, um sich selbst zu versichern, dass er die Wahrheit sagt.

„Gut.“

Sie steigen ein und Skinner fährt vom Parkplatz. Sie schweigen für eine Weile.

„Haben Sie Mrs. Van de Kamp schon getroffen?“, fragt Scully.

„Nein, das habe ich nicht. Sie war die ganze Zeit bei Doggett und Reyes.“, antwortet Skinner.

Sie kommen an einem Haus irgendwo im Wald an. Nur ein kleiner Feldweg führt zu ihm. Das perfekte Versteck.

Skinner klopft an die Tür.

„Spender? Machen Sie auf. Ich bin es.“, ruft er. Sie hören gedämpfte Geräusche aus dem Inneren des Hauses. Jeffrey Spender öffnet langsam die Tür und lässt sie herein.

„Agent Scully, Agent Mulder. Ich bin froh, dass Sie unverletzt hier angekommen sind. Hatten Sie irgendwelche Probleme?“

„Nein.“, antwortet Mulder kurz. Keine Zeit für Smalltalk.

„Nun müssen Sie mir was erzählen, Jeffrey.“ Mulder sieht Spender an.

„Was?“

„Warum haben Sie William dieses Metall gespritzt? Und wo haben Sie es her?“

„Das ist der wahre Grund warum Sie hier sind, nicht war? Nun, wie ich Ihnen bereits erzählt habe…“ Er sieht Scully an. „Ich wollte ihn nur beschützen. Er ist nun ein normaler Junge. Nutzlos für deren Pläne.“

„Warum wurde er dann entführt?“ Scullys Stimme wird von Verzweiflung, Wut und Frustration erschüttert.

„Er wurde… Das wusste ich nicht. Ich schwöre ich wusste es nicht.“ Spender sieht schockiert aus.

„Dieses Metall, das Sie ihm gaben, war das so eine Art Impfstoff?“, fragt Mulder ihn.

„Impfstoff? Ja, so könnte man es nennen. Es verhindert das Leute zu Super Soldaten werden. Sie testen es in einem ihrer Labore. Bis jetzt funktioniert es nur bei kleinen Kindern.“ Er sieht Scully wieder an. „Ich schwöre, ich wusste nicht, dass sie hinter ihm her waren. Ich dachte er würde sicher sein.“

„Ja“, flüstert Scully, „das dachte ich auch.“ Mulder legt eine Hand auf ihre Schulter um sie zu trösten.

Plötzlich hören sie das Geräusch eines Wagens.

„Mehr Besucher?“, fragt Spender. Er ist definitiv nicht der Meinung, dass es eine von Skinners besten Ideen war, jedem zu erzählen wo er sich versteckt hält.

„Das müssen Doggett, Reyes und…“, beginnt Skinner.

„Und die Frau, die William adoptiert hat, sein.“, beendet Scully den Satz für ihn. Spender hat einen überraschten Gesichtsausdruck.



Kapitel 12



Doggett hält den Wagen irgendwo mitten im Wald an. Er steigt aus dem Wagen und sieht sich um, um sicher zu gehen, dass ihnen niemand gefolgt ist. Reyes und Mrs. Van de Kamp steigen ebenfalls aus dem Wagen.

Sie laufen schweigend auf das Haus zu.

„Ist das ihr Wagen?“, fragt Mrs. Van de Kamp als sie an Skinners Wagen vorbei gehen.

„Ja.“ Doggett nickt.

„Also ist Agent Scully schon hier?“, fragt Mrs. Van de Kamp. Sie ist angespannt und ist sich nicht sicher, ob sie Scully wirklich treffen will.

Reyes nickt. Inzwischen sind sie an der Haustür angekommen. Reyes klopft. Skinner öffnet und Reyes tritt ein. Sie lächelt und umarmt Mulder und Scully.

„Es ist schön Sie endlich wieder zu sehen.“, sagt sie.

Doggett lächelt ebenfalls als er das Haus nach Reyes betritt. Er schüttelt allen die Hand. Mrs. Van de Kamp zögert einen Moment bevor sie eintritt und Skinner die Tür hinter ihr schließt. Sie sieht Scully an. Plötzlich ist alles still. Niemand weiß was er zu ihr sagen soll. Scully sieht sie genau an.

Mulder hat einen Arm um ihre Schultern gelegt. Er weiß wie schwer es für sie ist, Mrs. Van de Kamp zu treffen. Die Atmosphäre ist angespannt.

„Mrs. Van de Kamp? Ich bin Assistant Director Skinner.“, sagt Skinner schließlich um die Stille zu durchbrechen. Er deutet auf Spender. „Das ist Agent Spender.“

Mrs. Van de Kamp löst ihre Augen zum ersten Mal von Scully und sieht auf. Sie sieht zuerst Skinner und dann Spender an. Sie ist geschockt von seinem entstellten Gesicht.

„Agents Doggett und Reyes kennen Sie ja bereits.“, fährt Skinner schnell fort.

„Das ist Agent Mulder und…“

„Dana Scully.“, unterbricht Mrs. Van de Kamp. Scully sieht zu Boden.

„Er hat ihre Augen.“, sagt Mrs. Van de Kamp. Alle sehen sie überrascht an. Auch Scully sieht zu ihr. Sie hat Tränen in den Augen.

„Also“, sagt Doggett, „kann uns jetzt jemand verraten, warum wir hier sind?“

„Wir müssen die Wahrheit ändern.“, sagt Mulder.



Kapitel 13



Sie sind alle ins Wohnzimmer gegangen. Scully und Mulder sitzen auf der Couch. Mulders Arm liegt locker um Scullys Schultern. Laura Van de Kamp sitzt am anderen Ende der Couch. Sie wirkt fehl am Platz.

Reyes sitzt in einem Sessel. Doggett sitzt auf der Armlehne. Skinner und Spender bleiben stehen.

„Was wissen wir bis jetzt?“, fragt Doggett.

„Also, Scully und ich haben Beweise dafür, dass das Metall, das die Super Soldaten tötet, auch als ein Impfstoff verwendet werden kann.“, sagt Mulder. Er sieht zu Spender und fügt hinzu: „Er weiß, wo wir den Impfstoff finden können. Er weiß wo deren Labor ist.“

„Ja, aber es wurde bisher nur bei Kindern getestet. Wir wissen nicht, ob es auch bei Erwachsenen funktioniert.“, sagt Spender.

„Ich bin sicher, dass es diese Super Soldaten nicht wieder normal machen kann, aber… es kann sie mit Sicherheit zerstören.“, sagt Scully.

„Glauben Sie, dass diese Männer William zu ihrem Labor gebracht haben?“, stellt Reyes die Frage, die alle bisher vermieden haben.

„Ich… ich weiß es nicht.“ Scully klingt traurig.

Mrs. Van de Kamp, die bisher nur zuhörend dasaß, spricht zum ersten Mal.

„Als sie kamen um ihn mitzunehmen…“, sagt sie, „Sagten Sie, dass etwas nicht in Ordnung sei und sie ihn untersuchen müssten.“

„Scheint so als hätte Spender ihn tatsächlich für ihre Pläne nutzlos gemacht. Er ist jetzt normal.“, schlussfolgert Doggett.

„Vielleicht haben sie ihn in ihr Labor gebracht, um ihn wieder zu einem Super Soldaten zu machen.“, meint Reyes.

„Wissen Sie wo das Labor ist?“, fragt Skinner und sieht Spender an.

„Das tue ich… aber sie haben den Ort vielleicht schon geändert.“, antwortet Spender. Mulder ignoriert seine letzte Bemerkung.

„Sie müssen mir eine Karte zeichnen.“, sagt er. Scully sieht ihn besorgt an.

„Versuch nicht mich aufzuhalten.“, sagt er bevor sie etwas sagen kann.

„Mulder hat Recht.“, sagt Skinner. „Spender, Sie müssen eine Karte zeichnen. Wir müssen dieses Labor finden – bevor sie es verlassen.“ Scully sieht sehr besorgt aus.

„Wir sollten aber nicht ohne einen guten Plan dorthin gehen.“

Spender verlässt das Wohnzimmer und kehrt einige Minuten später mit einer von Hand gezeichneten Karte zurück.

„Wissen Sie irgendetwas über die Sicherheitsvorkehrungen?“, fragt Skinner ihn, nachdem er einen Blick auf die Karte geworfen hat.

„Nein.“ Spender schüttelt seinen Kopf.

„Das werden wir morgen überprüfen.“, sagt Skinner „Jetzt sollten wir alle etwas schlafen.“ Sie verlassen das Wohnzimmer.

„Agent Scully.“, ruft Mrs. Van de Kamp Scully zurück. Mulder sieht sie an und geht als sie nickt.

„Ich wollte nur, dass sie wissen, dass Agent Reyes mir erzählt hat, warum sie ihn weggeben mussten…“, seufzt sie, „Ich glaube ich… ich verstehe das. Ich hätte vielleicht das Gleiche getan.“

Scully sieht erleichtert aus.



Kapitel 14



Nacht. Mulder liegt im Bett. Er ist immer noch wach. Scully liegt neben ihm. Sie schläft mit ihrem Kopf auf seiner Brust.

Sanft schiebt Mulder sie auf die andere Seite des Bettes. Scully murmelt etwas, aber sie wacht nicht auf. Vorsichtig steht Mulder auf. Er zieht seine Kleidung an und beugt sich dann über die schlafende Scully. Zärtlich küsst er ihre Haare.

„Es tut mir Leid.“, flüstert er und verlässt das Zimmer.

Scully dreht sich um, aber sie schläft noch immer.

Mulder läuft leise ins Wohnzimmer. Er nimmt die Karte von dem Tisch und betritt den Flur. Nachdem er eine Weile gesucht hat, findet er die Autoschlüssel in Skinners Jacke. Mulder verlässt das Haus. Es liegt friedlich in der Dunkelheit. Alles schläft.

Mulder steigt in den Wagen und fährt davon.

Er hat keine Probleme den richtigen Weg zu finden, da Spenders Karte sehr detailliert ist.

Plötzlich hört er eine bekannte Stimme hinter sich.

„Das hättest du nicht tun sollen.“

Mulder sieht in den Rückspiegel. Die einsamen Schützen sitzen auf der Rückbank. Byers schüttelt den Kopf.

„Sie wird dir nie verzeihen, wenn dir oder William etwas zustößt.“, sagt er, Frohike und Langley nicken.

„Ich weiß. Aber ich muss das tun. Es ist meine einzige Chance die Wahrheit zu ändern.“

„Glücklicherweise sind wir ja hier um auf dich aufzupassen.“, sagt Langley.

„Ihr könnt mir dieses Mal nicht helfen.“, sagt Mulder und schaltet die Lampen des Wagens aus, da er sich dem Labor nähert. Er blickt wieder in den Rückspiegel. Die Schützen sind verschwunden.



Kapitel 15



Scully dreht sich im Bett um. Sie bemerkt, dass sie allein ist.

„Mulder?“, fragt sie besorgt klingend.

Sie setzt sich auf und ist plötzlich hellwach als ihr klar wird, dass seine Kleidung verschwunden ist.

„Mulder!“, sagt sie laut.

„Dana? Ist alles in Ordnung?“

Scully dreht sich um und ist überrascht Reyes in der Tür stehen zu sehen.

„Er ist weg.“, sagt sie.

Inzwischen sind auch die anderen wach geworden. Langsam betreten alle das Schlafzimmer.

„Wir müssen ihm folgen. Er kann das nicht alleine schaffen.“, sagt Scully.

„Sie haben Recht.“, sagt Doggett.

„Ich werde mitkommen.“, sagt Spender, „Ich bin der einzige der den Weg kennt.“

„Okay, ziehen wir uns an. Wir treffen uns draußen in fünf Minuten.“, sagt Scully. Sie ist sehr angespannt.

„Sie werden nicht mitgehen, Dana.“, sagt Skinner sanft. „Ich werde gehen.“

„Bei allem Respekt, Sir.“ Sie sieht ihn an. „Versuchen Sie erst gar nicht meine Meinung zu ändern.“

Skinner seufzt und wendet sich Reyes zu.

„Monica, ich möchte, dass sie mit Mrs. Van de Kamp hier bleiben.“

„Ja, Sir.“ Reyes nickt.

Sie verlassen das Zimmer.

Reyes sieht zu Scully. Sie legt ihre Hand auf Scullys Schulter.

„Sie werden ihn finden. Sie werden beide finden.“

Scully nickt und Reyes geht. Scully zieht sich an und geht hinaus in den Flur.

„Sie werden nicht zulassen, dass ihm jemand weh tut, nicht wahr?“ Mrs. Van de Kamp steht im Flur.

„Das könnte ich nie. Ich wollte immer, dass er sicher ist, Mrs. Van de Kamp.“

„Laura.“, sagt Mrs. Van de Kamp. Scully lächelt sie leicht an.

„Dana?“, fragt Doggett von der Tür aus. Scully dreht sich um und folgt Doggett nach draußen zum Auto.



Kapitel 16



Mulder nähert sich dem Labor durch die Wälder. Er hat den Wagen irgendwo zurückgelassen.

Das Labor ist von einem hohen Zaun umgeben. Eine Wache patrouilliert.

Mulder versteckt sich hinter einem Strauch neben dem Zaun und beginnt ein Loch hinein zu schneiden. Er wartet bis die Wache wieder an ihm vorbei gegangen ist, dann duckt er sich durch das Loch.

Er läuft schnell zu dem Gebäude und drückt sich gegen die Wand.

Die Wache hat ihn noch immer nicht gesehen.

Mulder wartete bis die Wache näher zu ihm kommt. Mulder schlägt die Wache nieder und nimmt sein Gewehr und seine Zugangskarte.

Nachdem er den bewusstlosen Wachmann versteckt hat, geht Mulder zur Tür und tritt ein.

Er setzt seinen Weg durch einen langen weißen Flur fort, der ihn an ein Krankenhaus erinnert. Er passiert einige Türen bis er eine Tür erreicht die mit „Aktenraum“ beschriftet ist. Er betritt das Zimmer und bewegt sich zügig durch die Gänge. Als er den Gang, der mit „S“ beschriftet ist, erreicht, beginnt er die Akten zu durchsuchen. Er findet schließlich wonach er gesucht hat und zieht eine Akte heraus die mit „Scully, Dana Katherine“ beschriftet ist. Mulder wirft einen schnellen Blick darauf und steckt sie in die Tasche.

Plötzlich wird die Stille von dem Schrillen der Alarmanlage unterbrochen.

„Scheiße!“ Mulder zielt mit dem Gewehr auf die Tür. Er kann Stimmen im Flur hören.

„Er ist irgendwo hier drin.“

„Er kommt wegen des Kindes. Wir sollten den vierten Stock durchsuchen.“

„Vierter Stock: Sportkleidung, Damenunterwäsche, entführte Babys.“, flüstert Mulder zu sich selbst.

Er wartet bis die Stimmen verschwunden sind. Dann öffnet er langsam die Tür und geht in den Flur.



Kapitel 17



Scully, Doggett, Skinner und Spender parken ihr Auto neben dem anderen. Sie sehen zu dem Labour als einige Suchscheinwerfer auf dem Dach des Gebäudes beginnen die Umgebung zu erleuchten.

„Der Alarm wurde gerade ausgelöst!“, schreit Scully gegen den Lärm der Sirenen. „Wir müssen sie da raus holen!“

Sie rennt auf das Gebäude zu. Die anderen folgen ihr. Sie bleiben an dem Zaun stehen.

„Dort ist Mulder rein gekommen!“, ruft Doggett und deutet auf den Zaun.

„Wo sind die Wachen?“ Skinner seine eigenen Worte kaum verstehen.

„Vermutlich durchsuchen sie das Gebäude!“, sagt Spender, „Die Labore befinden sich im vierten Stock!“

Sie gehen alle auf die Tür, die noch immer offen steht zu. Jeder von ihnen hat eine Waffe gezogen.

Plötzlich sind sie von Stille umgeben. Jemand hat den Alarm ausgeschaltet. Sie hören Stimmen.

„Habt ihr ihn gefunden?“

„Noch nicht. Dieser Stock ist sauber. Er wurde zuletzt im dritten Stock gesehen. Er versucht sich zum vierten Stock durchzuschlagen. Dort werden wir auf ihn warten.“

„Und das Kind?“

„Sie haben ihn in den Keller gebracht.“

„Hat es funktioniert?“

„Noch nicht.“

Die Stimmen verklingen als die Wachen gehen. Scully ist sehr angespannt.

„Agent Scully.“, sagt Skinner. Sie braucht einen Moment um zu bemerken, dass er mit ihr redet.

„Ich werde mit Spender Mulder hier raus holen. Agent Doggett und Sie gehen in den Keller!“
Scully nickt. Sie reißt sich zusammen.

„Los geht’s.“, sagt sie als sie sich trennen.



Kapitel 18



Mulder hat sich endlich seinen Weg in den vierten Stock gebahnt. Er kniet an einer Ecke und lauscht. Er versucht irgendetwas zu hören, das ihm sagt, wo er seinen Sohn finden kann.

Er hört nichts und läuft weiter. Langsam geht er um die Ecke.

„Wir haben Sie erwartet.“

Mulder steht fünf uniformierten Männern gegenüber, die ihre Gewehre auf ihn richten. Er dreht sich um und rennt weg, als sie auf ihn schießen.

Irgendwie gelingt es Mulder unverletzt in einen Raum voll mit medizinischer Ausrüstung zu fliehen. Er verbarrikadiert die Tür mit einem Metallregal.

„Es tut mir so Leid, Dana.“, flüstert er.

Die Männer hören auf zu schießen und versuchen stattdessen die Tür einzutreten. Mulder geht hinter einem anderen Regal in Deckung und zielt mit seinem Gewehr auf die Tür.

Plötzlich hört er Schüsse, die draußen abgefeuert werden. Dieses Mal ist es kein Gewehr-, sondern Pistolenfeuer. Er hört wie jemand vor Schmerzen schreit.

„Was zum Teufel!“, schreit eine andere Wache.

Dann ist wieder alles still.

„Mulder!“, hört er eine bekannte Stimme. „Mulder, sind Sie in Ordnung? Öffnen Sie die Tür. Wir müssen schnellstens hier raus!“

Mulder öffnet die Tür und sieht Skinner an.

„Ich gehe nicht ohne William!“

„Sie haben ihn in den Keller gebracht.“, sagt Skinner. Mulder geht auf die Treppe zu.

„Doggett und Scully sind unterwegs um ihn zu holen!“

Mulder stoppt.

„Sie ist auch hier?“

Spender nickt. Mulder sieht zu Boden und geht zurück in den Raum aus dem er kam.

„Wir müssen den Impfstoff holen.“

Er sieht sich im Raum um. Der Impfstoff wird in einem Regal hinter einer Glasscheibe aufbewahrt. Mulder sieht sich um, findet eine Gasflasche und beginnt das Glas einzuschlagen.

Das Glas bricht. Die Gasflasche ebenfalls. Sauerstoff strömt heraus. Mulder schnappt sich den Impfstoff und verlässt den Raum.

„Meine Herren, wir habe soeben die Wahrheit geändert!“, sagt er als er eine Stimme hört.

„Sie sind hier!“

Ein Wachmann rennt ihnen entgegen. Sie laufen zur Treppe. Der Wachmann hält neben dem Raum an und feuert. Der Raum steht sofort in Flammen.



Kapitel 19



Doggett und Scully gehen langsam durch den Keller. Vorsichtig späht Doggett um eine Ecke.

„Da ist ein Raum an Ende des Flurs. Er wird von zwei Männern bewacht. Sie sind bewaffnet.“, berichtet er Scully.

„Er ist da drin. Wir müssen ihn daraus holen!“

Doggett nickt.

Plötzlich geht der Alarm wieder los. Doggett und Scully sehen sich an.

„Der Feueralarm?“, fragt einer der Wachmänner verwirrt.

„Was zum…“ Der zweite Wachmann ist überrascht, als er Doggett auf sich zu rennen sieht. Doggett streckt ihn mit einem Schlag nieder.

Die andere Wache versucht ihn mit seinem Gewehr zu schlagen, aber Doggett rammt sein Knie in den Magen des Mannes bevor es dazu kommt.

„Was ist da draußen los?“, fragt ein dritter Wachmann aus dem Raum. Er sieht heraus und ist überrascht Scully zu sehen.

Sie lächelt ihn an und knallt ihm die schwere Tür ins Gesicht. Die Wache geht ebenfalls zu Boden. Doggett hat die Wachen entwaffnet und zielt mit einem Gewehr auf die drei.

Scully betritt den Raum. Sie sieht William am anderen Ende des Zimmers. Er weint. Sie rennt zu ihm und wiegt ihn sanft. William beruhigt sich sofort.

Doggett beobachtet sie für einen Moment.

„Agent Scully!“, ruft er, „Wir müssen hier raus. Das Gebäude brennt.“

Scully nickt. Sie rennen auf die Treppe zu.

Als sie hinaufsteigen hören sie Stimmen.

Skinner, Spender und Mulder kommen um eine Kurve und sie rennen gemeinsam raus. Scully und Mulder lächeln sich an, beide sehen sehr glücklich aus. Auch William lächelt.

„Beeilung!“, schreit Spender.

Sie rennen auf die Wagen zu. Spender, Skinner und Doggett steigen in das erste Auto und rasen davon. Mulder und Scully nehmen das zweite Auto. Scully hält William noch immer.



Kapitel 20



„Sie werden mit ihm zurückkommen, nicht war?“, fragt Mrs. Van de Kamp. Sie sitzt in der Küche des Hauses.

„Ja, das werden sie.“, versichert Reyes, während sie sich Kaffee eingießt.

„Haben Sie da gehört?“ Reyes sieht aus dem Fenster.

„Sie können noch nicht zurück sein.“, sagt Mrs. Van de Kamp als sie zu Reyes ans Fenster geht.

Sie sehen fünf bewaffnete Männer aus einem Wagen steigen. Sie umzingeln das Gebäude.

„Runter!“, sagt Reyes.

Die Männer gehen auf das Haus zu und treten die Vordertür ein. Reyes zieht ihre Waffe. Sie beobachtet die Küchentür genau. Als sie sich öffnet, beginnt sie zu feuern.

Einer der Männer schreit und hält seinen Arm, während er zurück taumelt. Reyes trifft noch einen anderen, bevor eine Kugel ihren rechten Arm trifft.

Sie kann nicht mehr schießen. Sie hört Mrs. Van de Kamp schreien.

„Brennt das Haus ab!“, sagt einer der Männer.

„Nein!“ Reyes robbt zu Mrs. Van de Kamp. Sie blutet stark.

„Laura! Laura, können Sie mich hören? Wir müssen hier raus! Sie haben das Haus angezündet!“ Reyes hilft Mrs. Van de Kamp auf die Beine. Sie gehen langsam auf die Tür zu.

Mrs. Van de Kamp verliert das Bewusstsein, als sie die Vordertür erreichen.

Reyes schafft es irgendwie sie nach draußen zu schleppen.

Sie sieht die verschwommenen Silhouetten dreier Männer.

„Monica!“ Sie hört jemanden ihren Namen rufen, bevor auch sie bewusstlos wird.

Skinner telefoniert mit seinem Handy. Er ruft einen Krankenwagen.

Doggett hebt Reyes hoch und trägt sich von dem brennenden Haus fort. Reyes ist noch immer bewusstlos.

Inzwischen sind auch Mulder und Scully an dem Haus angekommen.

Scully steigt aus dem Wagen und sieht Mrs. Van de Kamp auf dem Boden liegen. Sie sieht zu Spender, der neben ihr steht, reicht ihm das Baby und rennt dann zu der verletzten Frau.

„Laura!“, schreit sie.

„Agent Scully?“ Mrs. Van de Kamp öffnet langsam ihre Augen. Sie schließt sie wieder. Sie hat viel Blut verloren.

„Haben Sie ihn gefunden?“

„Ja, er ist hier!“

„Passen Sie gut auf ihn auf, Dana.“ Mrs. Van de Kamp beginnt zu husten. „Sie können ihn beschützen.“

Sie hustet wieder und Blut beginnt aus ihrem Mund zu tropfen, sie stirbt.

Mulder legt seinen Arm um Scully und führt sie von der Stelle weg.



Kapitel 21



Eine Woche später.

Doggett klopft an die Tür von Reyes Krankenzimmer und tritt ein.

„Monica, sind Sie soweit?“

„Nur noch einen Minute.“, antwortet Reyes.

„Skinner sagt, dass Mulder und Scully wieder zum FBI zurückkommen können. Kersh hat uns gedeckt.“, sagt Doggett. „Die Männer hinter all dem sind entweder bei dem Brand im Labor ums Leben gekommen oder verschwunden. Auf jeden Fall haben wir jetzt den Impfstoff, wir können uns verteidigen.“

Reyes lächelt ihn an.

„Ich bin fertig. Lass uns heimgehen, John. Dank fürs Abholen.“

Doggett lächelt zurück. Er nimmt ihre Tasche vom Bett.

„Die nehme ich.“

Sie verlassen Händchen haltend das Krankenhaus.

Scully steht an Williams Bett und beobachtet seinen Schlaf. Mulder betritt den Raum. Sie dreht ihren Kopf zum ihm und sieht dann wieder zu William. Sie seufzt.

„Ich glaube, ich bin noch nie so glücklich gewesen.“, sagt sie lächelnd.

„Ich auch nicht.“, sagt Mulder. Er steht hinter ihr und legt seine Arme um sie, dann küsst er sanft ihren Nacken.

Sie stehen einige Minuten da und beobachten ihren Sohn, der friedlich schläft.

„Dana.“, flüstert Mulder in ihr Haar.

„Ja.“

„Warst du schon mal in Frankreich?“

„Nein… Warum?“

„Würdest du mit mir nach Paris fliegen?“, fragt er.

Sie dreht sich zu ihm.

„Was ist der Anlass?“

„Flitterwochen.“





Ende
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