Na ja, wie das immer so ist mit den Schwüren...
Nicht ahnend, dass sie ganz genau beobachtet wurden, küssten John und Monica sich immer intensiver, immer verlangender. Er trug sie ins Bett. Ihr verletztes Bein behinderte sie nicht...
Monica kuschelte sich näher an John.
„Meinst du nicht, dass es langsam Zeit fürs Mittagessen wird?“, fragte dieser.
Schuldbewusst schaute sie auf den Wecker.
„Wir haben die Konferenz vergessen!“
„Hmmm... So ein Pech aber auch! Also, ehrlich gesagt hat mir das hier sehr viel besser gefallen!“, grinste John und fragte dann besorgt: „Wie geht’s deinem Bein?“
„Ich habe jetzt gleich einen Arzttermin!“
„Bei Noah Adams?“, fragte er so neutral wie möglich.
„Ja. Aber keine Angst - ich finde ihn nur nett! Ich will nur dich!“
John's Gesichtsausdruck zeigte, dass er ihn trotzdem nicht leiden konnte.
„Wir sollten uns vielleicht besser mal anziehen... bevor Skinner kommt, wegen der verpassten Konferenz...“
Nach extrem tiefen Blicken beim Mittagessen machte Reyes sich auf den Weg zu Noah Adams. Alleine. Sie wollte nicht, dass John und Noah sich anfeindeten. In Gedanken verloren ging sie los, ohne ihren Beobachter auch nur zu erahnen. Sie hätte nie gedacht, dass es mal so weit zwischen ihr und John kommen würde. Eigentlich war sie schon sehr lange in John verliebt, auch wenn sie es sich bis vor Kurzem selbst nicht eingestehen wollte. John mochte nicht perfekt sein, doch sie liebte ihn, so, wie er war. Und wenn Monica ehrlich war -ein bisschen genoss sie seine Eifersucht schon. Es fühlte sich einfach gut an, von jemandem so verteidigt zu werden, auch wenn es ein bisschen nervig war, weil sie Noah echt nett fand. Trotzdem stärkte es ihr Ego.
Doch wie sollte es bei der Arbeit weitergehen? Beziehungen zwischen Partnern waren strengstens verboten. Allgemein fand Monica es nicht sooo schlimm, gegen einpaar Regeln zu verstoßen, aber hier würden sie sonst getrennt werden! Und das wollte sie auf gar keinen Fall!
Außerdem wäre es für *die* die perfekte Gelegenheit, die X-Akten endgültig zu schließen! Sie mussten es also irgendwie geheim halten... Wollte John überhaupt eine längere Beziehung mit ihr? Oder war es für ihn nur ein kurzer, schöner Fick gewesen? Nein! Das konnte doch nicht sein! Oder?
Aber andererseits - dann wäre er doch nicht so eifersüchtig auf Noah! Und sie hatte im Nachhinein das Gefühl, dass John ihr schon seit längerer Zeit kleine Zeichen und Hinweise über sein Empfindungen gegeben hatte - ob absichtlich oder nicht! Außerdem war er einfach nicht der Typ dafür!
So in Gedanken versunken bemerkte Reyes die dunkle Gestalt in ihrer Nähe nicht. Schon die ganze Zeit wurde sie beschattet von ihm, er hatte alles mitbekommen, seit ihrer Ankunft hier. Als er sie im Flughafen gesehen hatte, hatte sich sein kranker Geist sofort in sie verliebt. Er hatte sich ihr sogar vorgestellt, mit ihr geredet, und war dann irgendwann geplatzt, als er bemerkt hatte, dass sie ihren Partner liebte, diesen John Dogget. Darum hatte er geschossen. Er hatte mitangesehen, wie sie mit John geschlafen hatte. Der Finger am Abzug hatte gebrannt. Und er hatte einen Entschluss gefasst: Wenn sie nicht mit ihm leben wollte, sollte sie gar nicht leben!
Darum sprang er jetzt hervor, hielt ihren Mund zu und spritzte ihr so schnell Chloraalhydrat, dass sie gar nicht zu einer Reaktion kam. Er schleppte sie in seine Hütte.
Das Telefon klingelte.
John ging ran und erst als er schon abgehoben hatte fiel ihm wieder ein, dass es Monicas war.
“Hallo?”
“Agent Dogget? Sind Sie das? Hier ist Noah Adams.”, antwortete der Anrufer. Noah hoffte, dass er sie nicht störte, weil Dogget an Reyes' Telefon ging. Er hatte ja gesehen, wie sehr sie sich liebten und wollte sie bei nichts unterbrechen...
“Was gibt es denn”, fragte Dogget.
“Monica hatte einen Termin bei mir -aber sie ist noch nicht angekommen!”
“Was???”, rief John “Monica ist schon vor einiger Zeit losgegangen! Sie müsste längst da sein!”
“Vielleicht wurde sie unterwegs aufgehalten?”, überlegte Noah naiv.
“Ja, das glaube ich auch! Vom Mörder! Von dem sie auch die Schusswunde im Oberschenkel hat!”
“WAS??? Aber warum denn das? Warum sollte er sie töten wollen?”
“Vielleicht ein Auftrag. Oder Rache von einem Verbrecher, den sie früher festgenommen hat.”
“Seit ihr so was wie Cops?”
“FBI”, antwortete John schlicht.
“Oh Mann! Und das ausgerechnet mir! Arbeiten Sie bei der Drogenfahndung?”, fragte Noah und dachte nicht wirklich schuldbewusst an das Gras in seinen Taschen. (Um mal klarzustellen, dass er zu den Guten gehört!)
“Äh, nein. Dann hätten wir weniger mit Mördern zu tun.”
“Ach so. Ja, klar!”, Noah versuchte, ein erleichtertes Seufzen zu unterdrücken. “Was ist jetzt mit Monica?”
“Falls es eine Erpressung wird, ist es besser, ich starte keine große Suchaktion mit massenhaft Agenten, die würden sowieso etwaige Beweise zerstören, sondern ich suche alleine nach Hinweisen.”
“Sie ist irgendwo auf dem Weg von Ihnen zu mir verschollen.”
“Wie komme ich zu Ihnen?”, fragte Dogget.
“Ich hole Sie am besten ab, vielleicht treffe ich sie auf dem Weg, außerdem will ich auch mithelfen, sie zu suchen.”
Widerwillig stimmte Dogget zu.
Monica Reyes wachte auf. Sie hatte das Gefühl, einen fürchterlichen Kater zu haben. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie saß in einem schwach beleuchteten, karg möblierten Raum und versuchte sich zu bewegen. Doch sie war gefesselt.
Das Licht ging an. Sie blinzelte, gewöhnte sich schnell an die extreme Helligkeit. Ein Mann stand in der Tür. Jack Gordon!
“Hi Monica!”, begrüßte er sie “Wie geht es dir? Jetzt bist du in Sicherheit. Ich habe beobachtet, wie dieser Dogget dich vergewaltigt hat. Keine Angst, das ist jetzt vorbei! Jetzt sind wir für immer zusammen!”
Monica wollte ihn darauf hinweisen, dass es keineswegs so war und er das verdreht hatte, doch sie konnte nicht sprechen. Er hatte ihr Leukoplast auf den Mund geklebt!
Jack kam auf sie zu. Was ging bloß in seinem kranken Hirn vor?
“Mmmhh...mh”, machte Monica.
“Was ist los?”
“Mmmmh! Mm mmh m m mmh!”
“Soll ich dir das Leukoplast abmachen? Willst du etwas sagen?”
Monica nickte heftig.
Mit einem schmerzhaften Ruck zog Jack es ab.
“Hast du die anderen Frauen umgebracht?”, fragte die Agentin sofort.
“Ja. Sie wussten es nicht zu würdigen, mit mir zusammen sein zu dürfen!”, sagte Jack in einem Tonfall, der einen das fast schon verstehen ließ.
“Wirst du mich auch umbringen?”, fragte Monica mit zitternder Stimme.
“Ich plane nie so weit voraus! Erst mal wollen wir doch Spaß haben!”, damit kam er mit seinem Mund ihren Lippen gefährlich nahe.
“Warte kurz!”, stieß Monica hervor.
“Was ist?”, fragte Jack zornig.
“Beim FBI hatten sie ganz andere Bilder des Täters!”
“Schon mal was von OP gehört?”, antwortete Gordon, und jetzt, wo er so nah war, sah Monica auch die hauchdünnen Narben um seine Nase und seinen Unterkiefer herum.
“Außerdem habe ich gefärbte Kontaktlinsen und Haare. Gefalle ich dir?”, ohne eine Antwort abzuwarten fing er an, Monica mit seinen ekligen Lippen zu küssen. Sie versuchte auszuweichen oder sich zu wehren, doch er hatte sie sehr gut gefesselt. Sie überlegte, ob sie zubeißen sollte, doch damit hätte sie vermutlich nur erreicht, dass er sie sofort umbrachte.
Jack küsste sie wilder, strich durch ihre Haare, über ihren Rücken, riss die Knöpfe ihrer Bluse auf, begrapschte ihre Brüste, küsste, knabberte und leckte sie, ging tiefer.
Monica schrie.
Doch das turnte Jack nur noch mehr an.
Hungrig öffnete er ihre Hose. Kurz darauf stieß er auf brutalste Weise in sie ein.
Dogget und Noah Adams streiften den Weg ab.
“Schau mal! Hier sind hinter dem Gebüsch Fußspuren!”, entdeckte Noah.
“Ja, und da... oh mein Gott! Das sind Schleifspuren!”
“Meinen Sie, sie ist...?”
“Hier liegt ihre Uhr!”, John hielt sie hoch.
Jack war endlich gegangen! Heulkrämpfe schüttelte Monica. Es war so schrecklich gewesen! Wie konnte ein Mensch nur so etwas tun? Ihr Körper, vor allem der Intimbereich, taten furchtbar weh, sie fühlte sich dreckig, würde am liebsten aus ihrem Körper herausschlüpfen oder in ein tiefes Koma fallen. Oder sterben und nichts mehr von alledem spüren. Irgendwie musste sie hier weg! Doch wie? Fliehen konnte sie nicht und sonst wusste niemand, wo sie war. Sie wusste es ja nicht einmal selbst!
Da fiel ihr Blick auf ihre halb geöffnete Handtasche. Sie rollte sich hin und da... da war ihr Handy! Hoffnungsvoll rollte sie sich näher. Die Hände waren gefesselt. Nach einiger Konzentration traf sie mit der Zunge die Wahlwiederholungstaste. Im Stillen betete Monica, dass Dogget sein Handy an hatte.
Es klingelte. Einmal. Zweimal.
Da wurde abgenommen: “Hallo?”
“John?”, flüsterte Monica mit zitternder Stimme.
“Mon? Bist du das? Wo bist du? Was ist los?”
“Jack... er hat mich entführt! Oh mein Gott, es war so schrecklich!”, sie schluchzte auf.
“Ganz ruhig! Erzähl erst mal!”
“Also, er... ich war betäubt, er hat mir, glaub ich, was gespritzt, und dann bin ich hier aufgewacht und...”, weitere Schluchzer hinderten sie am Sprechen. Sie war völlig fertig. Verständlich, oder?
“Wo ist 'hier'?”
“Ich weiß nicht! Irgendeine Hütte! Hier bin ich aufgewacht! Die Fenster sind zu. Ich kann nicht rausschauen.”
“Okay, dann lass dein Handy an, ich lasse es orten und befreie dich! Halt durch!”
Sofort rief John bei seinem Freund in DC an, der das Handy für ihn ortete.
Monica wartete zitternd neben dem Telefon. Da kam Jack herein. Er erblickte sofort das Handy.
“Was hast du getan?”, schrie er, nahm das Handy und schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand. Monica schluchzte auf. Das Handy war ihre letzte Hoffnung gewesen.
Plötzlich veränderten sich Jacks Gesichtszüge. Er nahm einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
“Warum hast du das getan?”, fragte er mit der Stimme eines einfühlsamen Psychologen
“Ich will doch nur, dass es dir gut geht!”
“Das tut es aber nicht! Warum lässt du mich nicht gehen?”
“Ich will doch nur, dass du dich wohlfühlst!”
“Dann lass mich frei! Bitte! Dann würde ich mich am wohlsten fühlen!”
Jack stand auf und ging im Raum umher. Dabei brabbelte er irgendwelches unverständliches, unzusammenhängendes Zeug vor sich hin und lachte ab und zu.
Endlich klingelte Johns Handy.
“Hallo?”
“Wir haben das Handy geortet! Ich gebe Ihnen jetzt die Koordinaten durch!”
Kurz darauf waren John und Noah unterwegs zur Hütte.
“Wie hast du es überhaupt geschafft, dich ins FBI einzuschleichen?”
“Oh, das war wirklich ganz einfach!”, Jack lachte selbstgefällig.
“Du bist ein Genie! Mein Held!”, sagte Monica bewundernd.
“Nun, jedem wäre es wohl nicht gelungen! Das gebe ich zu! Man braucht schon etwas mehr Intelligenz als ein Durchschnittsmensch!”
“Du bist so toll!”, Monica schleimte sich noch etwas mehr ein, um ihn abzulenken. Gleichzeitig versuchte sie, ihre Fesseln an einem Nagel aufzureiben. In Filmen klappte das doch auch immer...
“Was machst du da?”, fragte Jack plötzlich, ging um sie herum, kontrollierte ihre Fesseln und bemerkte ihren erfolglosen Befeiungsversuch.
“DU WOLLTEST WEG!!!”, schrie er.
Plötzlich hatte er eine SIG Sauer P226 in der Hand. Monica erstarrte. Jack lud sie. Wollte er wirklich auf sie schießen? Ihm würde Monica wirklich alles zutrauen! Aber würde er sie wirklich einfach so abknallen? Umbringen? Er hatte schon einige Frauen vor ihr auf dem Gewissen. Jack hob sie hoch und richtete sie auf Monica. Diese brach in Schweiß aus “Nein, Jack! Bitte nicht!”, eine Träne rollte aus ihrem Auge “Bitte! Ich laufe nicht weg! Ich versprech's dir! Wirklich! Ich schwör's! Bitte! Lass mich am Leben! Ich mach alles, was du sagst, aber bitte erschieß mich nicht!”
Doch Jack ignorierte sie. Eiskalt sah er sie an. Sein Finger glitt zum Abzug. Gefühllos zog er den Finger immer weiter an, immer weiter, Millimeter für Millimeter...
“Freeze! FBI!”
Erschrocken drückte Jack ab. Dogget stürmte auf ihn zu, schlug ihm die Waffe aus und legte ihm Handschellen um. Dann eilte er zu Noah, der bereits bei Monica kniete. Durch die Ablenkung hatte die Kugel sie zum Glück verfehlt. Trotzdem war sie blutüberströmt. Es war deutlich zu sehen, dass Jack sie extrem brutal vergewaltigt hatte. Auf ihn würden sehr lange Jahre im Gefängnis warten, falls er überhaupt je wieder rauskam. Monica klammerte sich an Dogget.
“Oh John! Du hast mich gerettet! Er... er hat mich...”, sie schluchzte auf.
“Shhhhhh! Ganz ruhig! Jetzt ist alles gut!”
Noah rief unterdessen einen Krankenwagen. Ihm war klar, dass es noch einige Zeit dauern würde, bis ihre Verletzungen verheilt sein würden, vor allem ihre seelischen. Doch jetzt hatte sie ja John Dogget an ihrer Seite, der sie unterstützen würde...
Ende
Nicht ahnend, dass sie ganz genau beobachtet wurden, küssten John und Monica sich immer intensiver, immer verlangender. Er trug sie ins Bett. Ihr verletztes Bein behinderte sie nicht...
Monica kuschelte sich näher an John.
„Meinst du nicht, dass es langsam Zeit fürs Mittagessen wird?“, fragte dieser.
Schuldbewusst schaute sie auf den Wecker.
„Wir haben die Konferenz vergessen!“
„Hmmm... So ein Pech aber auch! Also, ehrlich gesagt hat mir das hier sehr viel besser gefallen!“, grinste John und fragte dann besorgt: „Wie geht’s deinem Bein?“
„Ich habe jetzt gleich einen Arzttermin!“
„Bei Noah Adams?“, fragte er so neutral wie möglich.
„Ja. Aber keine Angst - ich finde ihn nur nett! Ich will nur dich!“
John's Gesichtsausdruck zeigte, dass er ihn trotzdem nicht leiden konnte.
„Wir sollten uns vielleicht besser mal anziehen... bevor Skinner kommt, wegen der verpassten Konferenz...“
Nach extrem tiefen Blicken beim Mittagessen machte Reyes sich auf den Weg zu Noah Adams. Alleine. Sie wollte nicht, dass John und Noah sich anfeindeten. In Gedanken verloren ging sie los, ohne ihren Beobachter auch nur zu erahnen. Sie hätte nie gedacht, dass es mal so weit zwischen ihr und John kommen würde. Eigentlich war sie schon sehr lange in John verliebt, auch wenn sie es sich bis vor Kurzem selbst nicht eingestehen wollte. John mochte nicht perfekt sein, doch sie liebte ihn, so, wie er war. Und wenn Monica ehrlich war -ein bisschen genoss sie seine Eifersucht schon. Es fühlte sich einfach gut an, von jemandem so verteidigt zu werden, auch wenn es ein bisschen nervig war, weil sie Noah echt nett fand. Trotzdem stärkte es ihr Ego.
Doch wie sollte es bei der Arbeit weitergehen? Beziehungen zwischen Partnern waren strengstens verboten. Allgemein fand Monica es nicht sooo schlimm, gegen einpaar Regeln zu verstoßen, aber hier würden sie sonst getrennt werden! Und das wollte sie auf gar keinen Fall!
Außerdem wäre es für *die* die perfekte Gelegenheit, die X-Akten endgültig zu schließen! Sie mussten es also irgendwie geheim halten... Wollte John überhaupt eine längere Beziehung mit ihr? Oder war es für ihn nur ein kurzer, schöner Fick gewesen? Nein! Das konnte doch nicht sein! Oder?
Aber andererseits - dann wäre er doch nicht so eifersüchtig auf Noah! Und sie hatte im Nachhinein das Gefühl, dass John ihr schon seit längerer Zeit kleine Zeichen und Hinweise über sein Empfindungen gegeben hatte - ob absichtlich oder nicht! Außerdem war er einfach nicht der Typ dafür!
So in Gedanken versunken bemerkte Reyes die dunkle Gestalt in ihrer Nähe nicht. Schon die ganze Zeit wurde sie beschattet von ihm, er hatte alles mitbekommen, seit ihrer Ankunft hier. Als er sie im Flughafen gesehen hatte, hatte sich sein kranker Geist sofort in sie verliebt. Er hatte sich ihr sogar vorgestellt, mit ihr geredet, und war dann irgendwann geplatzt, als er bemerkt hatte, dass sie ihren Partner liebte, diesen John Dogget. Darum hatte er geschossen. Er hatte mitangesehen, wie sie mit John geschlafen hatte. Der Finger am Abzug hatte gebrannt. Und er hatte einen Entschluss gefasst: Wenn sie nicht mit ihm leben wollte, sollte sie gar nicht leben!
Darum sprang er jetzt hervor, hielt ihren Mund zu und spritzte ihr so schnell Chloraalhydrat, dass sie gar nicht zu einer Reaktion kam. Er schleppte sie in seine Hütte.
Das Telefon klingelte.
John ging ran und erst als er schon abgehoben hatte fiel ihm wieder ein, dass es Monicas war.
“Hallo?”
“Agent Dogget? Sind Sie das? Hier ist Noah Adams.”, antwortete der Anrufer. Noah hoffte, dass er sie nicht störte, weil Dogget an Reyes' Telefon ging. Er hatte ja gesehen, wie sehr sie sich liebten und wollte sie bei nichts unterbrechen...
“Was gibt es denn”, fragte Dogget.
“Monica hatte einen Termin bei mir -aber sie ist noch nicht angekommen!”
“Was???”, rief John “Monica ist schon vor einiger Zeit losgegangen! Sie müsste längst da sein!”
“Vielleicht wurde sie unterwegs aufgehalten?”, überlegte Noah naiv.
“Ja, das glaube ich auch! Vom Mörder! Von dem sie auch die Schusswunde im Oberschenkel hat!”
“WAS??? Aber warum denn das? Warum sollte er sie töten wollen?”
“Vielleicht ein Auftrag. Oder Rache von einem Verbrecher, den sie früher festgenommen hat.”
“Seit ihr so was wie Cops?”
“FBI”, antwortete John schlicht.
“Oh Mann! Und das ausgerechnet mir! Arbeiten Sie bei der Drogenfahndung?”, fragte Noah und dachte nicht wirklich schuldbewusst an das Gras in seinen Taschen. (Um mal klarzustellen, dass er zu den Guten gehört!)
“Äh, nein. Dann hätten wir weniger mit Mördern zu tun.”
“Ach so. Ja, klar!”, Noah versuchte, ein erleichtertes Seufzen zu unterdrücken. “Was ist jetzt mit Monica?”
“Falls es eine Erpressung wird, ist es besser, ich starte keine große Suchaktion mit massenhaft Agenten, die würden sowieso etwaige Beweise zerstören, sondern ich suche alleine nach Hinweisen.”
“Sie ist irgendwo auf dem Weg von Ihnen zu mir verschollen.”
“Wie komme ich zu Ihnen?”, fragte Dogget.
“Ich hole Sie am besten ab, vielleicht treffe ich sie auf dem Weg, außerdem will ich auch mithelfen, sie zu suchen.”
Widerwillig stimmte Dogget zu.
Monica Reyes wachte auf. Sie hatte das Gefühl, einen fürchterlichen Kater zu haben. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie saß in einem schwach beleuchteten, karg möblierten Raum und versuchte sich zu bewegen. Doch sie war gefesselt.
Das Licht ging an. Sie blinzelte, gewöhnte sich schnell an die extreme Helligkeit. Ein Mann stand in der Tür. Jack Gordon!
“Hi Monica!”, begrüßte er sie “Wie geht es dir? Jetzt bist du in Sicherheit. Ich habe beobachtet, wie dieser Dogget dich vergewaltigt hat. Keine Angst, das ist jetzt vorbei! Jetzt sind wir für immer zusammen!”
Monica wollte ihn darauf hinweisen, dass es keineswegs so war und er das verdreht hatte, doch sie konnte nicht sprechen. Er hatte ihr Leukoplast auf den Mund geklebt!
Jack kam auf sie zu. Was ging bloß in seinem kranken Hirn vor?
“Mmmhh...mh”, machte Monica.
“Was ist los?”
“Mmmmh! Mm mmh m m mmh!”
“Soll ich dir das Leukoplast abmachen? Willst du etwas sagen?”
Monica nickte heftig.
Mit einem schmerzhaften Ruck zog Jack es ab.
“Hast du die anderen Frauen umgebracht?”, fragte die Agentin sofort.
“Ja. Sie wussten es nicht zu würdigen, mit mir zusammen sein zu dürfen!”, sagte Jack in einem Tonfall, der einen das fast schon verstehen ließ.
“Wirst du mich auch umbringen?”, fragte Monica mit zitternder Stimme.
“Ich plane nie so weit voraus! Erst mal wollen wir doch Spaß haben!”, damit kam er mit seinem Mund ihren Lippen gefährlich nahe.
“Warte kurz!”, stieß Monica hervor.
“Was ist?”, fragte Jack zornig.
“Beim FBI hatten sie ganz andere Bilder des Täters!”
“Schon mal was von OP gehört?”, antwortete Gordon, und jetzt, wo er so nah war, sah Monica auch die hauchdünnen Narben um seine Nase und seinen Unterkiefer herum.
“Außerdem habe ich gefärbte Kontaktlinsen und Haare. Gefalle ich dir?”, ohne eine Antwort abzuwarten fing er an, Monica mit seinen ekligen Lippen zu küssen. Sie versuchte auszuweichen oder sich zu wehren, doch er hatte sie sehr gut gefesselt. Sie überlegte, ob sie zubeißen sollte, doch damit hätte sie vermutlich nur erreicht, dass er sie sofort umbrachte.
Jack küsste sie wilder, strich durch ihre Haare, über ihren Rücken, riss die Knöpfe ihrer Bluse auf, begrapschte ihre Brüste, küsste, knabberte und leckte sie, ging tiefer.
Monica schrie.
Doch das turnte Jack nur noch mehr an.
Hungrig öffnete er ihre Hose. Kurz darauf stieß er auf brutalste Weise in sie ein.
Dogget und Noah Adams streiften den Weg ab.
“Schau mal! Hier sind hinter dem Gebüsch Fußspuren!”, entdeckte Noah.
“Ja, und da... oh mein Gott! Das sind Schleifspuren!”
“Meinen Sie, sie ist...?”
“Hier liegt ihre Uhr!”, John hielt sie hoch.
Jack war endlich gegangen! Heulkrämpfe schüttelte Monica. Es war so schrecklich gewesen! Wie konnte ein Mensch nur so etwas tun? Ihr Körper, vor allem der Intimbereich, taten furchtbar weh, sie fühlte sich dreckig, würde am liebsten aus ihrem Körper herausschlüpfen oder in ein tiefes Koma fallen. Oder sterben und nichts mehr von alledem spüren. Irgendwie musste sie hier weg! Doch wie? Fliehen konnte sie nicht und sonst wusste niemand, wo sie war. Sie wusste es ja nicht einmal selbst!
Da fiel ihr Blick auf ihre halb geöffnete Handtasche. Sie rollte sich hin und da... da war ihr Handy! Hoffnungsvoll rollte sie sich näher. Die Hände waren gefesselt. Nach einiger Konzentration traf sie mit der Zunge die Wahlwiederholungstaste. Im Stillen betete Monica, dass Dogget sein Handy an hatte.
Es klingelte. Einmal. Zweimal.
Da wurde abgenommen: “Hallo?”
“John?”, flüsterte Monica mit zitternder Stimme.
“Mon? Bist du das? Wo bist du? Was ist los?”
“Jack... er hat mich entführt! Oh mein Gott, es war so schrecklich!”, sie schluchzte auf.
“Ganz ruhig! Erzähl erst mal!”
“Also, er... ich war betäubt, er hat mir, glaub ich, was gespritzt, und dann bin ich hier aufgewacht und...”, weitere Schluchzer hinderten sie am Sprechen. Sie war völlig fertig. Verständlich, oder?
“Wo ist 'hier'?”
“Ich weiß nicht! Irgendeine Hütte! Hier bin ich aufgewacht! Die Fenster sind zu. Ich kann nicht rausschauen.”
“Okay, dann lass dein Handy an, ich lasse es orten und befreie dich! Halt durch!”
Sofort rief John bei seinem Freund in DC an, der das Handy für ihn ortete.
Monica wartete zitternd neben dem Telefon. Da kam Jack herein. Er erblickte sofort das Handy.
“Was hast du getan?”, schrie er, nahm das Handy und schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand. Monica schluchzte auf. Das Handy war ihre letzte Hoffnung gewesen.
Plötzlich veränderten sich Jacks Gesichtszüge. Er nahm einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
“Warum hast du das getan?”, fragte er mit der Stimme eines einfühlsamen Psychologen
“Ich will doch nur, dass es dir gut geht!”
“Das tut es aber nicht! Warum lässt du mich nicht gehen?”
“Ich will doch nur, dass du dich wohlfühlst!”
“Dann lass mich frei! Bitte! Dann würde ich mich am wohlsten fühlen!”
Jack stand auf und ging im Raum umher. Dabei brabbelte er irgendwelches unverständliches, unzusammenhängendes Zeug vor sich hin und lachte ab und zu.
Endlich klingelte Johns Handy.
“Hallo?”
“Wir haben das Handy geortet! Ich gebe Ihnen jetzt die Koordinaten durch!”
Kurz darauf waren John und Noah unterwegs zur Hütte.
“Wie hast du es überhaupt geschafft, dich ins FBI einzuschleichen?”
“Oh, das war wirklich ganz einfach!”, Jack lachte selbstgefällig.
“Du bist ein Genie! Mein Held!”, sagte Monica bewundernd.
“Nun, jedem wäre es wohl nicht gelungen! Das gebe ich zu! Man braucht schon etwas mehr Intelligenz als ein Durchschnittsmensch!”
“Du bist so toll!”, Monica schleimte sich noch etwas mehr ein, um ihn abzulenken. Gleichzeitig versuchte sie, ihre Fesseln an einem Nagel aufzureiben. In Filmen klappte das doch auch immer...
“Was machst du da?”, fragte Jack plötzlich, ging um sie herum, kontrollierte ihre Fesseln und bemerkte ihren erfolglosen Befeiungsversuch.
“DU WOLLTEST WEG!!!”, schrie er.
Plötzlich hatte er eine SIG Sauer P226 in der Hand. Monica erstarrte. Jack lud sie. Wollte er wirklich auf sie schießen? Ihm würde Monica wirklich alles zutrauen! Aber würde er sie wirklich einfach so abknallen? Umbringen? Er hatte schon einige Frauen vor ihr auf dem Gewissen. Jack hob sie hoch und richtete sie auf Monica. Diese brach in Schweiß aus “Nein, Jack! Bitte nicht!”, eine Träne rollte aus ihrem Auge “Bitte! Ich laufe nicht weg! Ich versprech's dir! Wirklich! Ich schwör's! Bitte! Lass mich am Leben! Ich mach alles, was du sagst, aber bitte erschieß mich nicht!”
Doch Jack ignorierte sie. Eiskalt sah er sie an. Sein Finger glitt zum Abzug. Gefühllos zog er den Finger immer weiter an, immer weiter, Millimeter für Millimeter...
“Freeze! FBI!”
Erschrocken drückte Jack ab. Dogget stürmte auf ihn zu, schlug ihm die Waffe aus und legte ihm Handschellen um. Dann eilte er zu Noah, der bereits bei Monica kniete. Durch die Ablenkung hatte die Kugel sie zum Glück verfehlt. Trotzdem war sie blutüberströmt. Es war deutlich zu sehen, dass Jack sie extrem brutal vergewaltigt hatte. Auf ihn würden sehr lange Jahre im Gefängnis warten, falls er überhaupt je wieder rauskam. Monica klammerte sich an Dogget.
“Oh John! Du hast mich gerettet! Er... er hat mich...”, sie schluchzte auf.
“Shhhhhh! Ganz ruhig! Jetzt ist alles gut!”
Noah rief unterdessen einen Krankenwagen. Ihm war klar, dass es noch einige Zeit dauern würde, bis ihre Verletzungen verheilt sein würden, vor allem ihre seelischen. Doch jetzt hatte sie ja John Dogget an ihrer Seite, der sie unterstützen würde...
Ende
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