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von Eagle

Kapitel 2

Mulder und Diana kamen aus Skinners Büro.
"Jetzt können wir nur noch abwarten!"
"Wir können ja in de Zeit die Zeugen der UFO-Sichtung befragen!"
"Okay."
Sie fuhren in das Zeugenschutzprogramm. Dort erfuhren sie, dass noch einer, also jetzt insgesamt drei der sechs Zeugen, umgebracht worden waren.
Der erste, noch lebende war Brian Nici, 42, typischer Beamter.
Er druckste ein wenig herum und sagte dann: "Ach, wissen Sie...ich glaube, das habe ich mir nur eingebildet...es war Nacht und Nebel, wahrscheinlich ein Flugzeug im Landeanflug oder eine Raumstation im All oder eine Sternschnuppe oder so..."
Mulder und Diana verdrückten sich schnell wieder. Mit solchen 'Zeugen' konnten sie nicht viel anfangen!
Der zweite war Teenager, er hieß Peter Edwards, hatte blonde Haare und trug ein gelbes, langärmeliges Oberteil, schwarze Hose, schwarze Schuhe. Auf seinem Oberteil befand sich ein Aufnäher, der aussah wie die, die Besatzung der USS Enterprise NCC 1701 aus Star Trek hatte.
Auch Peter wirkte unglücklich: "Also, eigentlich wollte ich mich nur wichtig machen. Wissen Sie, ich bin, seit ich sechs bin, begeisterter Trekker und habe immer davon geträumt, ein Raumschiff zu sehen. Da habe ich ein bisschen gelogen."
Auch von Peter verabschiedeten sich die beiden schnell wieder.
"Langsam kommt es mir verdächtig vor!", bemerkte Diana.
Doch sie gingen trotz allem zum dritten.
Dieser sagte: "Na ja, also, ich habe...ich war ein bisschen bekifft und na ja, da war das wohl, na ja, nicht ganz so, wie ich gesagt habe, also..."
Geringfügig wütend verließen sie auch ihn wieder.
"DIESE IDIOTEN! 'OH, ICH WAR JA SOOO BEKIFFT' UND 'ACH, DAS WAR DOCH NUR GETRÄUMT' UND...AAHHH!!!! WIE UNAUFFÄLLIG!!! DIESE KLEINEN, DRECKIGEN..."
Diana ignorierte Mulders Ausbruch und grübelte vor sich hin: "Irgendwer muss sie mächtig eingeschüchtert haben."
Überrascht stoppte Mulder seine Beschimpfungen:" Wie meinst du das?"
"Na ja, es passiert zwar bei UFO-Sichtungen öfter, dass 'Zeugen' ihre Aussage hinterher zurücknehmen..."
"Aber...", Mulder hatte sich noch nicht wieder beruhigt.
Doch Diana schnitt ihn ab: "Hör mir ganz genau zu, was ich sagen will: Aber dass bei einer UFO-Sichtung, bei der die Hälfte der Zeugen umgebracht wurde, dass da die anderen drei ganz plötzlich und gleichzeitig einen Rückzieher machen, das ist kein Zufall! Man könnte sich zwar denken, dass der eine oder andere Angst bekommt, vielleicht auch alle drei, doch dann würden sie nach und nach, schön verteilt, ihre Aussagen zurücknehmen, nicht alle auf einmal! Darum vermute ich, dass sie von irgendjemandem trotz des Zeugenschutzprogramms bedroht wurden!"
"WAS?"
"Ja. Oder wie würdest du dir das erklären?"
"Hm. Könntest schon recht haben. Aber von wem?"
"Ich glaube nicht, dass es eine Einzelperson war, sondern eher eine gut vorbereitete Organisation, die das vorher geplant hat. Das sieht nicht nach einer spontanen Tat aus.", meinte Diana.
"Und diese Organisation versucht, uns möglichst viele Informationen vorzuenthalten. Damit wir es zu den Akten legen. Vielleicht wollen sie es sogar vertuschen!", spann Mulder den Faden weiter.
"Könntest du ein Täterprofil machen?"
Mulder schüttelte den Kopf "Nein. Ich könnte es zwar machen, aber da wir so wenig wissen, würde es uns vielleicht auf die falsche Spur lenken und wir würden zu wenig auf anderes achten. Nein, lieber nicht!"
Das sah Diana ein. Außerdem hatte sie Vertrauen in seine Profiler - Erfahrung.
"Und was machen wir jetzt?"
"Wir sollten erst einmal die Ergebnisse der Bodenproben und so abwarten!"

Ein paar Tage später saß Scully in ihrem Zimmer und las. Das tat sie meistens, wenn sie nicht auf H war, da sie sonst nichts zu tun hatte. Eigentlich langweilte sie sich. Und sie wusste, dass es den anderen auch so ging. Sie gingen sich gegenseitig auf die Nerven. Heute hatten Mallow und Cherry wieder einen fürchterlichen Krach gehabt. Doch Scully wusste nicht, was sie tun sollte. Von hier fliehen konnte sie nicht. Sie hatte schon alles geprüft. Sie las den selben Absatz das fünfte Mal: 'Viele Völker glaubten, das Universum wurde von so etwas ähnlichem wie einem Gott erschaffen, allerdings meinen die Jatravartiden auf Viltwodl VI, dass ein Wesen namens Großer Grüner Arkelanfall das ganze Universum einfach ausgeniest hat. Die Jatravartiden, die in ständiger Furcht vor einer Zeit leben, die sie "Die Ankunft des Großen Weißen Taschentuchs" nennen, sind...' Scully konnte sich einfach nicht konzentrieren. War da nicht ein Geräusch? Eine Stimme? Nein, sie hatte sich bestimmt nur getäuscht!
'Ach, komm, Dana, werd nicht verrückt!'
Sie bemerkte, dass sie leicht zitterte und ihr ziemlich warm war.
Sie versuchte, sich weiter auf ihr Buch zu konzentrieren: 'So baute sich zum Beispiel ein Volk hyperintelligenter, pandimensionaler Wesen einst einen riesenhaften Supercomputer namens Deep Thought, der ein für allemal die Antwort auf die große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem übrigen herausfinden sollte. Siebeneinhalb Milliarden Jahre lang überlegte und rechnete Deep Thought, und schließlich verkündete er, die Antwort laute schlicht und einfach 42'
Da war doch eine Stimme! Scully war sich jetzt ganz sicher! Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und lauschte. Es war Berry! Er telefonierte anscheinend.
"Ja, Sir."
"..."
"Nein, Sir."
"..."
"Ja, sie bekommt es regelmäßig, Sir."
"..."
"Sir, normalerweise dauert es länger, bis jemand körperlich abhängig ist."
"..."
"Wahrscheinlich ist sie es aber trotzdem schon, weil sie es regelmäßig und so oft bekommen hat, Sir."
"..."
"Okay, machen wir so."
"..."
"Ja, Sir."
"..."
"Auf Wiederhören, Sir."
Er legte auf. Scully wollte erst die Tür schließen und weghuschen, doch dann überlegte sie es sich anders. Berry ging nämlich zu Cherry, ohne die Tür zu verschließen. Gebannt lauschte Scully, wir Cherry sagte: "Ich wollte gerade zu Scully, ihr den nächsten Druck setzen. Was sagt der Alte?"
"Er will wissen, ob sie schon körperlich drauf ist. Darum sollen wir das testen, indem wir so lange warten, bis sie leicht zu zittern anfängt und Konzentrationsschwierigkeiten bekommt. Wenn das nicht eintrifft, müssen wir noch ein bisschen warten."
Scully ächzte. Das waren doch genau ihre Symptome!
Cherry und Berry hatten sie gehört. Sie kamen und merkten, dass sie gelauscht hatte. Doch sie registrierten auch ihren Zustand, dass sie kurz vorm Turkey war.
"Okay, ich glaube, wir können ihr die nächste spritzen!"

"Das Labor lässt sich Zeit mit den Untersuchungen!", sagte Diana zu Mulder.
Sie saßen gemeinsam auf der Couch in Dianas Wohnung. Doch Mulder war leicht abgelenkt.
"Hm? Was hast du gesagt?"
"Nur über das Labor. Unwichtig! Hey, sie kommt schon wieder!", Diana hatte natürlich bemerkt, was ihn so beschäftigte.
"Sie ist schon seit Tagen einfach verschwunden! Sie hat nicht einmal Skinner Bescheid gesagt, dass sie nicht kommt, oder einen Ton zu ihrer Mutter! Und es fehlt nichts! Sie hat ihre Einkäufe auch nicht hier hergebracht! Wahrscheinlich kam sie, nachdem ich sie im Supermarkt getroffen habe, gar nicht bis hier zurück! Vielleicht...vielleicht wurde sie entführt!"
Jetzt war es raus! Mulders größte Befürchtung. Er rang sichtlich mit seiner Selbstbeherrschung.
Diana kannte ihn natürlich gut genug, um das zu merken "Lass es raus! Du hast doch Psychologe studiert, du müsstest doch wissen, dass es nichts bringt, alles zu vergraben!", sie umarmte ihn von hinten.
"Aber...wenn sie wirklich entführt wurde...auf dem Heimweg vom Supermarkt...hätte ich sie begleitet, dann..."
"Ach was! Ich glaube, wenn sie wirklich entführt wurde, dann war das vorher geplant! Da bist du nicht schuld! Dann hätten Die sie halt wann anders entführt! Oder dich gleich mit! Und wärst du auch entführt, könntest du ihr noch weniger helfen! Doch wir wissen ja gar nicht, ob es wirklich so war!"
"Aber...wenn ich mir vorstelle, was die vielleicht alles mit ihr anstellen...ich weiß nicht, ob es dann nicht besser wäre, wenn sie umgebracht worden wäre..."
Was sollte sie darauf antworten? Sie küsste ihm vorsichtig die Tränen weg. Mulder umklammerte Diana, klammerte sich an sie, als würde dadurch Scully wiederkommen.
In dem Moment klingelte Mulders Handy.
"Hallo?", knurrte er.
"Wir haben Scully."
Mulder schaltete auf Lautsprecher.
"Wer ist da?"
"Das ist unwichtig."
"Oh, nein, das glaube ich nicht!"
"Nun, sie haben wohl Recht, es ist wichtig, aber Sie werden verstehen, dass ich es Ihnen nicht sagen werde."
Mulder schnaubte "Was wollen Sie?"
"Lassen Sie die noch lebenden Zeugen der UFO-Sichtung, den Ort und die Beweise verschwinden und schreiben Sie in Ihren Bericht, das die angeblichen UFOs nur Gase waren, die aus einem Wetterballon entwichen, der sich in einer Thermalbase gefangen hatte, welche Licht von der Venus reflektierte oder so was in der Art. Ihnen fällt schon was ein. Dann werden die drei übrigen Zeugen am Leben bleiben und Sie bekommen Scully zurück. Ach ja, und wenn Sie Nachforschungen über Scullys Entführung oder über mich machen, dann werden sie auch sterben. Einer nach dem anderen. Wer zuerst, habe ich mir noch nicht überlegt. Ich hoffe, das muss ich auch nicht!"
Klick. Aufgelegt.
"Was sollen wir jetzt tun?", fragte Diana die Frage, die in letzter Zeit die häufigste zu sein schien.
"Wir müssen Scully irgendwie finden! Und jetzt haben wir vielleicht endlich eine erste Spur!"
Mulder griff zu Dianas Telefon.
"Hey, Langley, kannst du den letzten Anruf auf meinem Handy zurückverfolgen?"
"Ja, klar! Wir haben gerade ein noch schnelleres und leistungsstärkeres System dazu entwickelt. Das können wir gleich testen! Wir rufen dich zurück!"
Kurz darauf klingelte das Telefon wieder.
"Hallo?"
"Hier ist Frohike. Wir haben es! Ein Handy bewegt sich schnell vorwärts in dieser Gasse hinter dem Wal Markt, die normal immer leer ist. Wahrscheinlich im Auto. Beeil ich, dann erwischt du es noch!"
"Okay, lotst ihr uns?"
"Diana kommt mit."
"Ach so. Okay. dann steigt mal ins Auto!"
Kurz darauf waren die beiden in den verwinkelsten Gassen von ganz DC unterwegs. Nach einigen ziemlich engen Kurven (Dianas Magen rebellierte) war endlich ein Auto vor ihnen.
"Ja, das müsste es sein!", sagte Frohike übers Handy.
Es war auch ein Ford Taurus! Ein silberner!
Diana notierte sich die Nummer, während Mulder ihn weiter verfolgte. Doch wie hätte er das unauffällig machen sollen? Schließlich musste er immer direkt hinter dem Auto bleiben, falls es plötzlich abbog. Hier gab es ziemlich viele Gabelungen und Abzweigungen.
Nachdem sie dreimal im Kreis gefahren waren, hielt das Auto an. Das kam so plötzlich, dass Mulder fast hinten reingefahren wäre. Er stoppte zwar noch rechtzeitig, stand aber jetzt direkt hinter dem anderen Wagen. Der andere Fahrer telefonierte. Als er auflegte, schaltete er auch das Handy aus, wodurch die Lone Gunman ihn nicht mehr orten konnten und drückte so plötzlich aufs Gas, dass Mulder nicht mehr hinterherkam, so schnell war er um die nächste Ecke verschwunden. Seufzend ließen Mulder und Diana sich von Frohike herauslotsen, sie hatten nämlich jeglichen Orientierungssinn verloren.
Schließlich standen sie mehr oder weniger - na, eher weniger- glücklich auf dem Parkplatz, diesmal auf Mulders. Die Stimmung war gedrückt. Sie hatten eine Spur gehabt, waren so nah dran gewesen! Und dann hatten sie sie auf so babysche Art verloren! Doch sie wussten auch nicht, was sie hätten besser machen können! In ihr Schweigen hinein klingelte -mal wieder! - Mulders Handy!
"Hallo?"
"Agent Mulder? Hier ist AD Skinner!"
"Oh! Was gibt's, Sir?"
"Der vierte Zeuge dieser angeblichen UFO-Sichtung wurde umgebracht."
"WAS?"
"Ja."
"Welcher?"
"Der Teenager. Peter Edwards."
"Wie?"
"Erschossen. Aus weiter Entfernung, aber trotzdem mitten in die Stirn. Ein exzellenter Schütze."
"Wann ist das passiert?"
"Gerade eben, vor ein paar Minuten. Der Agent beim Zeugenschutzprogramm stand direkt daneben und hat mich sofort angerufen."
"Nun, danke für Ihre schnelle Benachrichtigung, Sir!"
"Keine Ursache. Gibt es etwas Neues von Scully oder Ihrem derzeitigen Fall?"
"Nein, Sir."
"Nun, dann auf Wiederhören!"
"Auf Wiederhören, Sir."
Er legte auf. Doch da blinkte sein Handy schon wieder! Er hatte eine SMS!
'Sie hätten mir nicht folgen und uns in Ruhe lassen sollen!'
Mulder erbleichte. Das bedeutete ja, dass er schuld an dem Tod des Jungen war!
Er wollte Diana von dem Anruf und der SMS berichten, doch diese schrie plötzlich auf.
"Was ist los?"
"Schau mal! Da!"
Mulder Blick folgte ihrem Finger auf die parkenden Autos und blieb an einem hängen: ein silberner Ford Taurus!
"Di, solche Autos gibt es hier öfters! Ich fahre auch einen!"
"Ja, aber ich habe mir doch die Nummer notiert! Und das hier ist sie!
"Was?"
"Ja! Das ist er!"
"Und was hat das zu bedeuten?"
"Vielleicht wird Scully hier gefangen gehalten...", rätselte Diana.
"Hier? Aber das wäre doch...dreist!"

"Aber hier würden wir nie damit rechnen oder suchen!"
"Stimmt auch wieder! Ich frage mal den Hausmeister, ob jemand in letzter Zeit neu dazugezogen ist!"
Nach einer freundlichen Frage und einigem heftigen Drängen und Pochen auf den FBI-Ausweis, erklärte der Hausmeister, im ersten Stock sei jemand vor kurzem eingezogen.
Den verdutzten Hausmeister stehen lassend rannten Mulder und Diana los.
Nach dem Klingeln öffnete eine sehr streng gekleidete Frau.
"Was wollen Sie?"
"Wir sind Agent Mulder und Agent Fowley", sie zückten ihre Ausweise "Befindet sich noch jemand in dieser Wohnung?"
"Ja. Zwei Freunde von mir."
Wie auf Kommando kamen ein Mann in Anzug und einer in bequemerer Kleidung an.
"Ist Agent Scully hier?", fragte Mulder mit scharfer Stimme -und mindestens genauso schneidendem Blick.
"Äh, nein, wie kommen sie darauf?"
Mulder machte Anstalten, an ihr vorbeizukommen.
"Sie ist wirklich nicht hier!", versicherte die Frau.
"Woher kennen Sie sie überhaupt?", fragte Mulder messerscharf.
"Äh, nun, auch wenn sie nicht mehr als Ärztin praktiziert, ist sie immer noch bekannt für ihre ausgezeichnete Arbeit..."
"Sind Sie Ärztin?"
"Wissenschaftlerin. Ich habe mich viel über sie informiert."
"Dann kennen sie doch bestimmt ihre fantastische Arbeit über genetisch-bedingte Glucodermaphobie?"
"Äh, ich fürchte, leider nein."
"Aber doch wenigstens die über Hippopotomonstrosesquippedaliophobia?"
"Selbstverständlich! Das ist schon fast eine Art Pflichtlektüre!"
"Äh, was?", fragte Diana verwirrt "Was heißt das?"
"Angst vor langen Wörtern!", Mulder zog seine Waffe "Hände hoch und jetzt sagen Sie mir: WO IST SCULLY?"
"Sie...sie ist völlig freiwillig hier! Sie kann sich frei bewegen!"
"Ja ja! In welchem Raum? Und ich warne Sie: Ich habe keine Hemmungen, die Waffe auch einzusetzen!"
Die Frau und die beiden Männer - Cherry, Berry und Mallow- waren eingeschüchtert genug und zeigten resigniert auf Scullys Zimmertür.
Während Diana sie weiterhin mit der Waffe bedrohte, sprintete Mulder zur Tür. Scully hatte inzwischen natürlich mitbekommen, dass da etwas vor sich ging, und war auch aufgesprungen. Sie fielen einander in die Arme.
Derweil übernahm Diana den langweiligen Teil: "Ich verhafte Sie alle drei wegen Entführung eines Bundesagenten. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie von jetzt an sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Haben sie die finanziellen Mittel dazu nicht, dann wird Ihnen....."
Nachdem sie ihnen ihre Rechte vorgebetet hatte, rief sie Skinner an und berichtete ihm alles. Dieser schickte Agents, die die drei Verbrecher abholten.
Doch eins war Diana klar: Sie hatten zwar die gefangen, die diese Tat direkt begangen hatten, doch wer dahinter steckte, die Bosse dieser Organisation, die würden wie immer ungeschoren davonkommen!
Mulder, Scully und Diana gingen in Mulders Wohnung eine Etage weiter. Unterwegs zog Scully Diana kurz beiseite: "Nun, Mulder hat mir erzählt, wie sehr Sie bei meiner Suche und Befreiung mitgeholfen haben... ich muss mich wohl bei ihnen bedanken... und entschuldigen, dass ich vorher immer so... so....", sie suchte nach einem Ausdruck.
"Ach was! Schwamm drüber! Und, wissen Sie was: Umgekehrt wäre ich mindestens genauso eifersüchtig und gemein!"
Scully wurde leicht rot, weil Diana natürlich längst bemerkt hatte, dass ihre Fiesheit mit Mulder zu tun hatte.
"Hey, wo bleibt ihr?", rief Mulder von seiner Wohnungstür aus.
Scully und Diana kamen schnell angetrabt.
"Scully, haben die Ihnen irgendetwas angetan?", fragte Mulder fest.
"Sie haben mich gut behandelt, außer, dass ich nur massenhaft Quark und Joghurt bekommen habe... und Heroin gespritzt!"
"WAS?", schrie Diana erschrocken.
Mulders Reaktion fiel ein bisschen anders aus: "Dann waren sie wirklich eine größere Organisation! Drei Leute alleine hätten sich das nicht leisten können!"
Er fing einen ziemlich bösen Blick von Diana auf.
Scully ging nicht darauf ein: "Sie haben mich mit Absicht körperlich davon abhängig gemacht!"
Mulder dachte kurz nach und schlug dann vor: "Wie wär's, wir nehmen uns einpaar Tage frei, bei Ihnen kommt's sowieso nicht mehr drauf an und dann stehen wir das gemeinsam durch und danach gehen Sie wegen der psychischen Abhängigkeit zu jemandem, der sich da auskennt! Normal ist vor allem der psychische Entzug besonders schwer, aber bei Ihnen war es ja nicht besonders lange und außerdem unfreiwillig!"
Scully und Diana stimmten zu und nahmen sich frei. Skinner genehmigte für alle drei Urlaub.
Scully fing bereits an zu zittern. Ihr war kalt. Ihr Mund war voller Speichel. Sie schluckte ihn hinunter, aber er war sofort wieder da. Er kam irgendwie wieder hoch. Dann war der Speichel doch weg und sie hatte einen ganz trockenen, klebrigen Mund. Diana brachte ihr etwas zu trinken. Doch sie bekam es nicht hinunter. Ihre Pupillen waren so groß wie Untertassen. Sie zitterte vor Kälte, bis ihr so heiß war, dass ihr der Schweiß herunterrann. Mulder trug sie auf sein Wasserbett. Diana rannte zur Apotheke und holte Mandrax, Valium und Valeron. Scully schluckte es, doch trotzdem hatte sie bald ihre Beine nicht mehr unter Kontrolle. Auf den Kniekehlen war ein unheimlicher Druck. Sie stank vor nasskaltem Schweiß und bekam Magenkrämpfe. Kurz darauf hatte sie einen Hustenanfall. Mulder und Diana saßen hilflos daneben. Was sollten sie nur tun? Sie waren total hilflos, konnten nicht mehr machen, als die Kotze wegzuwischen und Scully beruhigend zuzureden, ohne zu wissen, ob sie sie überhaupt verstand. So ging das einige Stunden und Scully dachte oft daran, dass sie gerne einfach weggestorben wäre. Irgendwann schlief sie dann ein bisschen, doch sie hatte schlimme Alpträume und strampelte wie wild um sich. Am nächsten Tag ging es ihr schon besser. Normalerweise war der zweite immer der schlimmste Tag, aber es war ja Scullys erster Entzug und sie hatte nur kurz gefixt! Sie schwitzte noch immer, aber sie musste sich immer weniger übergeben und bekam immer mehr von ihrer Umgebung mit. Am vierten Tag stand sie bereits wieder auf. Zwar war sie noch mit Tabletten vollgepumpt, aber die würde sie immer weniger nehmen und es langsam abbauen. Außerdem würde sie sich an eine Suchtberatungsstelle wenden, die ihr helfen würde, den Rest durchzustehen!

Obwohl er sich freigenommen hatte, hatte Mulder doch einmal kurz im Labor angerufen, als Scully schlief und Diana bei ihr war. Aber im Labor hatte es einen Brad gegeben! Sämtliche Beweisstücke der UFO-Sichtung waren verbrannt! Irgendjemand hatte es wiedereinmal geschafft...
Doch jetzt kümmerte er sich erst einmal um Scully. Alles andere musste warten.

Scully sah, wie Mulder und Diana sich im Nebenzimmer küssten. Ihr war, als würde ihr Herz zerspringen. Es stimmte also doch, ihre lange Befürchtung: Mulder liebte Diana, nicht sie.
Der Hass von früher auf Diana kam wieder. Doch er verflüchtigte sich schnell wieder. Es war zwar hart, mit anzusehen, wie die beiden rumknutschten, doch inzwischen hatte Scully Diana als gute Freundin gewonnen, und zwei gute Freunde waren ihr wichtiger als eine Beziehung mit Mulder. Auch wenn sie nur Freunde waren. Warum hieß es eigentlich immer 'nur Freunde'? War eine richtig gute Freundschaft nicht viel besser? Außerdem, wer sagte denn, dass Mulder und Diana für immer zusammenbleiben würden...

Er zog an seiner Zigarette. Stieß den Rauch wieder aus. Richtete seinen Blick wieder auf den Bildschirm. Die dazugehörige Mini-Kamera war in Mulders Wohnung befestigt. Es war alles gekommen wie vorausgeplant. Durch die leichtsinnig gelegten Spuren hatte Mulder Scully glücklich befreit und war mit ihrem Entzug so abgelenkt, dass er keinen Gedanken mehr an die UFO-Sichtung verschwendete, erst recht nicht jetzt, wo es sowieso keine Zeugen oder Spuren mehr gab. Die beiden noch lebenden Zeugen, den einen würde er demnächst auch noch eliminieren lassen, der andere gehörte sowieso zur Organisation. Die drei Entführer waren verhaftet worden, auch sie würden wie geplant eliminiert werden. Die über die UFO-Sichtung angelegte X-Akte würde bald verschwinden und da sowieso fast nichts drin stand, würde sich niemand weiter darum kümmern, falls es überhaupt auffiel. So würde die Wahrheit wieder einmal nur ihm und einigen wenigen bekannt sein. Diana lächelte kurz bestätigend in die Kamera. Wandte sich sofort wieder ab, damit es niemandem auffiel. Er schaltete den Bildschirm aus. Zog erneut an seiner Zigarette. Stieß den Rauch wieder aus. Nächstes: Eine Antimaterie-Probe musste sicher von Monroe in Louisiana nach Kelloselkä transportiert werden...
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