World of X

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Private Emotion

von Nastally

1/1

It's a private emotion that fills you tonight

And a silence falls between us

As the shadows steal the light

And wherever you may find it

Wherever it may lead

Let your private emotion come to me

Come to me



(ricky martin/private emotion)







„Mulder!“, sie zerrte energisch an seinem Ärmel. „Hören Sie das?“ Kichernd klammerte sich Scully an seinen Arm und brachte ihn und sich selbst dabei beinahe zu Fall.



„Hey! Vorsicht, ja? Das Jackett war teuer!“, lachte Mulder und versuchte sein Gleichgewicht zu halten, soweit es ihm noch möglich war. Er hatte schon seit einiger Zeit ein leichtes Schwindelgefühl. Irgendwie überkam ihn die Ahnung, dass er das letzte Glas ‚Scotch on the Rocks’ in dem Tanzclub, den sie eben verlassen hatten, lieber nicht hätte trinken sollen.



Vielleicht hätte ihn Scully dann ja nicht überreden können die Strandpromenade zu verlassen und ihren kleinen, nächtlichen Spatziergang zurück zum Hotel auf dem Sandstrand selber fortzusetzen. Sie war inzwischen, wie er annahm, wahrscheinlich noch ein ganzes Stück beschwipster als er. Denn sie hatte mindestens die gleiche Menge Alkohol zu sich genommen.



Unter normalen Umständen hätte ihn diese Situation sicherlich beunruhigt.

Abgesehen davon, dass er schon seit ungefähr zehn Minuten nicht mehr wusste wo sie eigentlich hinliefen, geschweige denn wo genau sich das Hotel befand, hatte er eine kichernde Scully an seinem linken Arm hängen.

Letzteres war jedoch eigentlich eher recht amüsant.



Schon als sie ihn nach diesem grausam schlechten Film in den Kulissen gefunden hatte, war ihm sofort aufgefallen wie aufgedreht sie war. Vielleicht war sie einfach nur froh gewesen dem Alltagstrott mal entfliehen zu können. Na ja, wenn es so war, dann war es ihr heute Abend geglückt.



Mulder grinste bei dem Gedanken an Skinners Gesicht, wenn er erfahren würde, was sie mit seiner FBI-Kreditkarte alles angestellt hatten.



Scully hatte ihren Partner schnell davon überzeugt, dass es sich nicht lohnte in L.A. gewesen zu sein, ohne nicht auch einer der Tanzbars einen Besuch abgestattet zu haben. Obwohl ihn Scullys plötzlicher Wandel von der ‚Ice Queen’ zur ‚Disco Queen’ leicht beunruhigte, war er nicht unbedingt abgeneigt sich zu amüsieren. Spätestens als sie ihn gefragt hatte, wann er das letzte Mal irgendwo Tanzen war, und er sich eingestehen musste, dass er es nicht mehr wusste, war er entgültig überzeugt.



Sie war wirklich unglaublich gewesen heute Abend. Er konnte sich kaum entsinnen sie jemals so... fröhlich gesehen zu haben. So ausgelassen.

Mein Gott, sie hatten getanzt. Ja, sie hatten wirklich getanzt bis ihre Füße wund waren. Und getrunken natürlich, wobei Scully nach jedem weiteren Schluck immer ausgelassenen zu werden schien.



Mulder musste selbst zugeben, dass er schon seit Langem nicht mehr so gelacht und so viel Spaß gehabt hatte. Irgendwo weit weg hörte er seit einiger Zeit Alarmglocken läuten. Und eine innere Stimme sagte ihm, dass er sich wirklich Sorgen machen sollte, mit ihr in so eine Situation gekommen zu sein.

Aber heute Abend machte er sich darum keine Sorgen. Vielleicht war er auch einfach nicht mehr nüchtern genug, um sich tatsächlich um irgendetwas zu sorgen.



„Mulder, hören Sie das?“, wiederholte Scully lachend. Er blieb kurz stehen und lauschte. Zuerst hörte er nur die Brandung. Die seichten Wellen, die sich an den Klippen brachen. Das sanfte Rauschen des Meerwassers, das nur wenige Meter von ihnen entfernt über den Sand rann. Doch dann registrierte er noch etwas anderes, und er nahm an, dass sie wohl eben dieses meinte.

Von irgendwo her schallten Sambarhythmen zu ihnen herüber. Mulder warf ihr einen fragenden Blick zu und registrierte ihr neckisches Lächeln.



„Können Sie Samba tanzen, Mulder?“



„Also...“, Mulder hob die Augenbrauen und grinste zurück. „...auch wenn meine Füße keine Blasen von der Größe der Rocky Mountains hätten... müsste ich Sie enttäuschen, Scully. Leider nicht.“



Wieder kicherte sie und brachte ihn damit ebenfalls zum Lachen. Die Art von Kichern, wie sie es jetzt ungefähr schon seit der zweiten Kirsch-Bowle tat. Wie offen ihre Augen strahlten und sich ihre Nase kraus zog war so unheimlich süß und dermaßen ansteckend, dass Mulder den ganzen Abend damit hätte verbringen können sie einfach nur dabei zu betrachten.



Scully ließ seinen Arm los und ging einige Schritte auf das Meer zu. Ihre Beine waren wackelig, ihr Gang unsicher, und Mulder machte sich ernsthafte Gedanken darüber dass sie womöglich gleich umfallen würde.



Das Einzige was ihn für einen Moment erstarren ließ, und es unmöglich machte sie einzuholen und wieder festzuhalten, war der beunruhigend tiefe Rückenausschnitt ihres knielangen, schwarzen Kleides.

Seine Augen wanderten ihre Halslinie entlang. Vom etwas aus der Form geratenem, roten Haar über Nacken und Schulterblätter hinab zur Wespentaille. Sie sah wirklich gut aus in diesem Kleid. Eine leichte Röte breitete sich über seine Wangen aus, als er sich dabei ertappte wie er sich ihre Unterwäsche vorstellte. Junge, er musste ja wirklich schon reichlich betrunken sein, wenn er es sich bereits erlaubte sie mit den Augen auszuziehen. Briiiiing! Wieder eine Alarmglocke, doch diesmal beachtete er es nicht einmal mehr. Scully drehte sich zu ihm um und ‚erlöste’ ihn von dem Anblick ihrer scheinbar makellosen Haut.



„Wissen Sie, ich kann’s auch nicht“, meinte sie freudig lächelnd.



Mulder runzelte die Stirn und versuchte die Gedanken an ihre zarte Porzellanhaut aus seinem Kopf zu verbannen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen.



„Äh... was?“, stotterte er, „Was haben Sie gesagt?“



Nun fing sie wieder an zu kichern, als hätte er eben die witzigste Bemerkung der Welt gemacht. Sie streckte eine Hand nach ihm aus, und legte den Kopf schräg.



„Na, Samba tanzen, Mulder! Ich kann das auch nicht, aber ich würde es gern’ lernen. Denken Sie wir kriegen’s vielleicht hin?“



„Scully, nein!“, stöhnte er lachend, „Ich kann ja jetzt schon kaum noch laufen!“



„Spielverderber!“, sie schürzte die Lippen zu einem Schmollmund, was irgendwie schrecklich niedlich aussah, wie Mulder bemerkte.



Dann streckte sie beide Arme von sich, wie um ihre Balance zu halten, und begann sich tänzelnd im Kreis zu drehen. Ab und zu warf sie ihm ein paar undefinierbar beschwingte Blicke zu.



Mulder schüttelte lachend den Kopf. Das würde ihm keiner glauben. Scully tanzt. Barfüßig. Auf einem Sandstrand in L.A., die Highheels in einer Hand, die Jacke in der anderen. Er konnte es ja selbst kaum glauben.

Überhaupt war eine angetrunkene Scully wohl das niedlichste, was ihm seit Langem begegnet war. Es war so unterhaltsam sie mal ohne diese aufgesetzte Maske der Ordnung und Vernunft zu sehen.

Scully ist cool, dachte Mulder und musste noch mehr lachen über diese Feststellung. Aber es stimmte. Und sie war eine wirklich gute Tänzerin. Noch etwas, das Mulder nicht erwartet hätte. Oder hatte er einfach nie darüber nachgedacht? Wahrscheinlich. War es ja schließlich nicht unbedingt die natürlichste Sache der Welt, sich auszumalen wie deine Partnerin wohl tanzt, während sie eine halbverweste Leiche auseinander nimmt. Heute Abend jedoch gab es nichts, was seine Aufmerksamkeit von ihr hätte ablenken können.



Wieder faszinierte ihn ihr Körper, doch diesmal waren es die geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie trotz ihrer sichtlichen Trunkenheit einen anmutigen und beinahe graziösen Eindruck machte.



Sie war noch so viel von dem er nichts wusste, und ihn überkam das unbändige Verlangen es herauszufinden. Sie zu ergründen, den Mensch kennen zu lernen der sie war, wenn sie nicht arbeitete. So wie heute Nacht. Dieser Mensch, diese Frau gefiel ihm. Sehr sogar. Und mit dem was er normalerweise von ihr zu sehen bekam kombiniert musste sie eine sehr aufregende Persönlichkeit sein. Voller Widersprüche und Rätsel. Vielleicht mehr als er bisher angenommen hatte, obwohl ihn die Ahnung überkam, dass ein Leben wohl nicht genug wäre um dieses süße Geheimnis Namens Dana Scully zu entschlüsseln.

Doch würde es sich nicht lohnen das zu einer Lebensaufgabe zu machen? Zu seiner Lebensaufgabe?



Ihr überraschter Aufschrei, als sie ausrutschte, taumelte und weniger anmutig auf ihrem Po landete riss ihn aus den Gedanken.



„Scully! Alles okay?“ So schnell es seine Motorik im Augenblick noch erlaubte, lief er zu ihr rüber und half ihr wieder hoch. Er versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen als er ihr Gesicht sah. Die Lippen formten ein kleines ‚oh’ und sie blickte ihn aus überraschten, kugelrunden Augen an.



„Autsch... Mhm...“, Scully klopfte sich den Sand aus dem Kleid, und klammerte sich an Mulder, um sich auf den Beinen halten zu können. „Es... ooh... dreht sich alles“, hauchte sie mit atemloser Stimme.



„Ich würde sagen, Sie haben Ihr Limit für Heute überschritten, Scully“, meinte Mulder lächelnd und versuchte sie in die entgegengesetzte Richtung zu dirigieren, denn sie waren der Brandung bereits gefährlich nahe gekommen.



„Sie unterschätzen mich“, meinte sie gespielt ernst und hob drohend einen Zeigefinger. „Ich bin nüchterner als Sie glauben!“



„Das sehe ich!“, lachte er und versuchte dabei nicht auch noch selbst umzufallen. Er hatte bestimmt das ganze letzte Jahr nicht so viel gelacht wie heute Abend. Wenn es doch nur immer so wäre, dachte Mulder. Eine vage Vision von einer Welt die hauptsächlich aus spärlich bekleideten, niedlich kichernden Scullys, Sandstränden und einem Haufen spendabler Skinner bestand schlich sich in seinen Kopf.



Langsam machten sie sich wieder auf den Weg, vom Wasser weg, in die vermeintlich richtige Richtung.



Mulder war es inzwischen schon vollkommen egal, ob sie überhaupt noch jemals bei diesem Hotel ankommen würden. Und er fragte sich insgeheim ob es nicht schöner wäre einfach ein paar Monate lang mit Scully diesen Strand entlang zu wandern. Die perfekte Vorstellung von einem Urlaub. Wenn er tatsächlich einmal selbst beschließen würde frei zu nehmen, würde er darauf zurückkommen.



Eine Weile gingen sie schweigend so ‚aneinander geklammert’ den Strand entlang, und Mulder kam der Gedanke, dass sie wohl einem Liebespaar gleichen mussten, wenn sie jemand gesehen hätte. Auf eine sonderbare Weise war dieser Gedanke angenehm, und Mulder legte, wie um ihn zu bestärken, einen Arm um ihre Taille. Um sie zu stützen, redete er sich ein.



„Mulder?“, brach sie als Erste die Stille.



„Hm?“



„Ich möchte Sie was fragen“, sagte sie leise, und fuhr fort, als er wortlos nickte. „Was wäre, wenn ich morgen sterben würde.“



Mulder stutzte. Abgesehen davon, dass diese Vorstellung nun gar nicht in die Traumwelt passte, die er sich eben aufgebaut hatte, überlegte er, ob sie immer anfing solche Fragen zu stellen, wenn sie betrunken war. Natürlich. Das war Scully. Normale Leute diskutierten in einem solchen Zustand bestenfalls über die Effizienz von essbaren Essensverpackungen oder ob auf dem Mond wirklich ein kleiner Mann wohnte. Aber nicht seine Scully.



„Scully, was reden Sie denn da? Wieso sollte denn das passieren?“, entgegnete er endlich und lachte versuchsweise. Aber sie blieb zu seinem Erstaunen ernst.



Er beäugte sie von der Seite. Wie kam sie denn jetzt bloß darauf?

Scully machte keine Umstände ihn anzusehen. Ihr Blick war verklärt und geradeaus gerichtet. Sie schien Richtung Nirgendwo zu schauen.



„Ich sage ja nicht das es passieren wird“, erklärte sie in einem ruhigen, methodischen Tonfall. „Ich meine nur, wenn es passiert, was würden Sie tun, Mulder?“



„Na ja“, er grinste sie an, „Ich würde als aller erstes natürlich nach der Lazarusschale suchen, um Sie wieder auferstehen zu lassen. Aber andererseits wären Sie ja dann ein Zombie, und würden mich möglicherweise essen wollen, also...“



„Mulder“, stöhnte sie gequält und blieb trotzig stehen, um ihn nun doch anzuschauen, „Kommen Sie schon, ich meine es ernst. Was würden Sie tun?“



Ihre Blicke trafen sich.

Sie schien es tatsächlich ernst zu meinen, soviel konnte er erkennen. Aber diese Frage überstieg das was von seinem Denkvermögen noch vorhanden war um Einiges. Er hoffte nur, dass sie sich nicht mehr daran erinnern würde, wenn er jetzt eine vollkommen unpassende und dumme Antwort gab. Nun gut. Mulder biss sich auf die Unterlippe und versuchte sich zu konzentrieren.



„Ich... ich würde es gar nicht erst soweit kommen lassen.“ Okay! Er war stolz auf sich. Das hörte sich doch richtig vernünftig an. Aber Scully schien mit dieser Antwort nicht besonders zufrieden zu sein.

Fragend zog sie eine Augenbraue in die Höhe und kreuzte die Arme vor der Brust. Auf etwas wartend. Wahrscheinlich auf etwas das ihre Frage wirklich beantwortete. Er hatte wohl keine Wahl.



„Aber wenn doch, dann...“, Mulder mobilisierte mit Mühe seine grauen Zellen etwas zustande zu bringen, aber ihm fiel nur eins ein. Eine Antwort die ihn wahrscheinlich gleich wie einen in sie vernarrten Idioten dastehen lassen würde. Doch schließlich entschied er sich eben das zu antworten, egal wie dämlich es auch klingen mochte.



„Dann würde ich auch nicht mehr leben wollen, Scully.“ Verdammt! Das hörte sich ja noch dämlicher an als er erwartet hatte.

Er verfluchte sich dafür es gesagt zu haben. Verdammter Alkohol!



„Was?“, hauchte sie und blinzelte ihn entgeistert an.



Er versuchte etwas das wie ein Lachen klingen sollte, und wandte beschämt den Blick ab. Ausgerechnet jetzt blieb sie ernst und durchbohrte ihn mit ihren großen, blauen Augen. Wunderbar! Das wurde ja richtig peinlich. Was zur Hölle hatte sie denn erwartet? Wusste sie denn nicht, wie viel sie ihm bedeutete?

So sehr sich der letzte Rest Vernunft in ihm auch dagegen sträubte, aber auf einmal verspürte er das Verlangen es ihr zu sagen. Einfach so. Ohne Umstände. Einfach hier und jetzt. Wie würde sie wohl reagieren? Würde sie ihn ernstnehmen, oder sich morgen überhaupt noch daran erinnern? Irgendwie bestärkte ihn die Tatsache, dass sie sich vielleicht nicht daran erinnern würde. Es wäre raus. Er könnte es ihr sagen, und wenn ihr nicht gefallen würde was sie hörte, so würde sie es wohl ohnehin vergessen.



Sie stand immer noch da, wie erstarrt und versuchte wahrscheinlich gerade seinen Blick zu deuten.



Das schnelle, rhythmische Lied, welches sie eben noch gehört hatten war verstummt und einer langsamen Ballade gewichen. Sanfte Klavier-Töne schallten durch die Luft und vermischten sich mit dem plätschern der Wellen.

Die Sekunden schienen sich auszudehnen, und verrannen quälend langsam, während er den Blick nicht von ihren Augen abwenden konnte, die ihn alles um sie herum vergessen ließen.

Es gab nur sie Beide, und die unausgesprochenen Worte, die wie eine Mauer zwischen ihnen standen. So sorgfältig aufgebaut während der ganzen Jahre, die sie zusammen verbracht hatten und doch so leicht einzureißen. Es würde ihn nur wenige Sekunden kosten alles zu ändern.



Mulder spürte wie er trotz der warmen Sommernachtluft zu zittern begann.



Die Spannung war kaum erträglich.

In Gedanken malte er sich aus, wie er ihre zierliche Hand nahm und sie sanft drückte. Es wäre so einfach... Er müsste nur drei Worte sagen, nur drei einfache Worte, die ihr beider Leben verändern könnten. Ich liebe dich, Dana. ICH LIEBE DICH!



„Scully, ich...“, Mulder schluckte, und merkte wie sich seine Kehle zuschnürte.



Immer noch sah sie ihm geradewegs in die Augen, und er hätte schwören können dass sie ihm direkt in sein tiefstes Inneres sah. Wie konnte sie es nur nicht wissen, verdammt?!



Auf ein Mal brach sie vollkommen unerwartet in einen Lachanfall aus.

Wie aus einem Traum gerissen zuckte er zusammen und sah sie verstört an.



„Es tut mir leid!“, prustete sie und klammerte sich wieder an seinen Arm, um weiter zu gehen, „Mein Gott, Sie haben ja recht! Was ist das nur für eine dumme Frage! Tut mir wirklich leid, Mulder! Kommen Sie schon, lassen Sie uns gehen bevor ich Sie noch nach der Farbe ihrer Unterwäsche frage!“



„Ja... eine dumme Frage“, stammelte Mulder, und versuchte zu lachen obwohl sich sein Herz gerade grausam zusammenzog und ein faustgroßer Kloß in seinen Hals wanderte. Er fühlte sich als hätte er etwas unheimlich Kostbares verloren. Etwas das unbezahlbar war, und niemals wiederkehren würde.



Er hatte es verpasst. Er hatte den Moment weggleiten lassen. Das wäre es gewesen, so perfekt der Augenblick, um ihr zu sagen was er fühlte, doch nun war er vorbei. Für immer. Unwiderruflich vorbei.



Am liebsten hätte Mulder die Zeit zurückgedreht. Nur diesen einen Moment. Nur diesen Moment noch einmal erlebt. Er schwor sich in Gedanken, dass er es anders machen würde, dass er es ihr sagen würde, wenn er nur noch einmal die Chance bekäme... Nur noch ein einziges Mal.

Doch genauso sehr, wie er sich wünschte es zu können, wusste er, dass es nicht geschehen würde. Das war’s. Einmal mehr hatte er es verpatzt. Feigling! Idiot!



Das war es also. Einmal mehr nur Partner. Nur Freunde.



Wieder spielten sich Bilder in seinem Bewusstsein ab von denen er sich so sehr wünschte, dass sie Wirklichkeit wären. Wie er ihren Arm packt, sie zu sich herum dreht. Warte, Scully! Ich muss es sagen... Ihr hübsches Gesicht so nah an seinem. Liebe dich! LIEBE…



Doch er tat nichts. Wieder... Einmal mehr würde es unausgesprochen bleiben. Einmal mehr schluckte er den Frust und die Verzweiflung darüber hinunter, dass sie es womöglich niemals erfahren würde. Nicht wenn er weiterhin so ein Feigling war.



Die Musik war nun ganz verklungen oder sie hatten sich zu weit entfernt, um sie noch hören zu können.

Das Rauschen der Wellen war das einzige Geräusch, das sie auf ihrem einsamen Weg begleitete. Ja, einsam. Obgleich sie gemeinsam gingen, waren sie allein. Wie immer. Nur heute kam es Mulder einfach nicht richtig vor. Und er hasste sich dafür, dass er es nicht wagte, dieses falsche Spiel zu beenden.




Ende
*seufz* Ich glaube ich habe einen neuen Lieblingssong… und hoffe, dass ihr Spaß am Lesen hattet! Schreibt mir, egal ob Kritik oder Lob!!! Ich ernähre mich von Feedback! *g* Und wie gesagt, vielleicht gibt’s ja noch eine Fortsetzung... ;-)
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