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Nie geglaubt...

von Nastally

Kapitel 1

Ich hätte es nie geglaubt.



Das klingt merkwürdig? Ja, wahrscheinlich tut es das. Denn an wie viele Dinge glaubte ich mein Leben lang so leidenschaftlich, an wie viele Wahrheiten wollte ich glauben.



Doch daran, dass ich einst hier sein würde, mit ihr, daran hätte ich nie geglaubt.

Und es fällt mir immer noch schwer zu begreifen, dass ich nur meine Hand nach ihr ausstrecken muss, jedes Mal wenn ich in ihre großen eisblauen Augen sehen möchte.



Manchmal, wie heute Nacht wache ich auf, sehe sie da liegen, und brauche quälende Momente um mir sicher zu sein, dass es kein Traum ist. Aber es ist keiner. Dass wird mir mit jedem Tag klarer. Mit jedem wundervollen Tag dieses Lebens – mit ihr, von dem ich mich immer noch frage, wie ich es nur verdient habe.



Hier liegen wir, so nah beieinander, dass ich beinahe ihren Herzschlag spüren kann.

Da ist ein Ort an dem ich noch nie zuvor war, tief in meinem Innern. Es ist das reine Glück.



Einfach nur Glücklichsein.



Und mit jedem Tag, den ich mit diesem wundervollen Wesen neben mir verbringe, komme ich dem näher.



Ich habe nie zu den Menschen gehört, die einen großartigen Sinn im Leben sahen. Doch wenn ich in ihre Augen sehe, weiß ich wieso ich lebe. Um von ihr zu lernen, um sie zu belehren, um sie zu lieben und mich endlich von ihr lieben zu lassen.

Wie lange habe ich sie von einer gewissen Entfernung aus geliebt, sie nicht an mich heran gelassen.

Ich dachte ich könnte ihr nicht geben was immer sie brauchte. Ich wollte, dass sie jemanden hat der perfekt ist, ihr alles geben könnte. Bis sie mir klarmachte, das alles was sie brauchte um glücklich zu sein, meine Liebe war.

Arme Scully. Es musste ganzschön nervenaufreibend für sie gewesen sein, mich davon zu überzeugen, doch sie hat es geschafft. Sie hat mich zum tausendsten Male gerettet.



Ich liebe sie. Bedingungslos.



Sie sieht wunderschön aus im Schlaf. Nein, eigentlich sieht sie ja immer wunderschön aus. Doch ich mag es besonders sie im Schlaf zu betrachten. Ihr Gesicht ist vollkommen entspannt, die vollen Lippen leicht geöffnet. Fast unmerklich langsam hebt und senkt sich die Brust. Ich bedauere die Nächte, in denen es mir nicht vergönnt war sie so zu sehen.



Sie schläft ruhig heute Nacht. Friedlich. Wahrscheinlich, weil sie müde ist. Es war ein anstrengender Tag, auch für mich. Aber wie sie das durchhält, lässt mich immer wieder staunen.

Natürlich war mir klar das keine zehn Pferde Special Agent Dana Scully so schnell von unserer Arbeit abbringen könnten. Aber jetzt wird sie langsam unvernünftig.

Ich lächle bei dem Gedanken daran, dass es nun an mir liegt ihr Moralpredigten zu halten. Was für ein Rollentausch, nicht wahr? Aber ich mache mir doch Sorgen um sie. Um sie beide.

Und abgesehen davon hat Bill Jr. geschworen mich umzubringen, wenn ich nicht auf seine kleine Schwester acht gebe. Ich werde sie möglichst bald überreden müssen frei zu nehmen, wenn ich den wundervollen Tag, an dem ich Vater werde noch erleben will.



Mein Gott, wie ich das will.



Alles andere scheint unwichtig und nebensächlich, wenn ich mir vorstelle, dass ich Judy Rose bald in meinen Händen halten darf.



Meine Hand gleitet unter die Decke und ich streiche vorsichtig über Scullys Bauch. Und wieder einmal kann ich es nicht glauben. Sie ist schon im siebten Monat. Lieber Gott, und weigert sich immer noch frei zu nehmen. Sogar Skinner hat schon auf sie eingeredet.

Ich lasse meine Hand ruhig über ihrem Bauchnabel liegen und schließe die Augen.



Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem sie es mir erzählte. Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern gewesen, zerbrechlich und schwach.



*Mulder... ich... ich bin schwanger*



Mein Gott, ich wäre ja selbst fast umgekippt. Es war wie ein Wunder. Nein. Es war ein Wunder! Weil es unmöglich war, und doch passiert ist. Niemand konnte es erklären. Und zum ersten Mal versuchte auch Scully nicht, es zu erklären. Ich denke, sie wollte es nicht wissen, aus Angst etwas heraus zu finden, das die Wirklichkeit des Geschehenen in Frage stellte. Aber dieses Baby ist wirklich. Scullys Baby – unser Baby.



Das Unfassbare ist, dass wir es versucht haben. Sie wollte es auf dem medizinischen Weg versuchen, als wir noch nicht zusammen waren. IVF, künstliche Befruchtung. Aber es hat nicht funktioniert. Sie war so verzweifelt gewesen. Die einzige Möglichkeit, die sie doch noch hätte zur Mutter machen können, hatte versagt. Ich weiß nicht ob sie es weiß, aber ich habe ihre Gefühle damals geteilt.



Die einzige Chance schien verloren. Aber was dann geschah, völlig unverhofft und vernunftwidrig, ist das echte Wunder. Was die Medizin und die Ärzte nicht vermochten, geschah durch eine einfache Liebesnacht.



Ich glaube nicht, dass, selbst wenn wir es noch so versuchen würden, man das Geschehene erklären könnte. Sie würde es nie offen zugeben, aber ich weiß dass Scully das auch glaubt.



Scully ist eitel. Ja, das ist etwas, das ich ebenfalls nie geglaubt hätte, aber es ist so. Sie ärgert sich wirklich darüber, dass ihr Bauch immer dicker wird, ohne dass sie etwas dagegen machen kann. Sie fragt mich ernsthaft, ob sie überhaupt noch gesellschaftsfähig aussieht.

Dabei könnte ich keine Worte finden, um zu beschreiben wie unfassbar schön sie ist. Sie sieht hübscher aus als je zuvor, und so weiblich. Aber das wundervollste ist wie sie strahlt. Ganz recht, sie strahlt. Ihre Augen, ihr ganzes Gesicht. Ihr Lächeln war schon früher leuchtend hell wie ein Sonnenaufgang gewesen, doch jetzt strahlt sie beinahe die ganze Zeit.



Es ist der Himmel.



Ein Blick von ihr, und ich bin der glücklichste Mensch auf Erden.



Und wenn unser Baby, unser kleines Mädchen, nur die Hälfte der Schönheit seiner Mutter hat, dann ist es das hübscheste Baby der Welt. Mit dem glücklichsten Daddy der Welt.



Wer hätte geglaubt, dass ich, Fox Mulder, eines Tages auf so konventionelle und einfache Art glücklich sein könnte?

Ich jedenfalls nicht.



Ende
Okay, ich gebe zu, nicht besonders lang. Aber da in letzter Zeit so viel von Scullys Schwangerschaft geredet wurde, konnte ich mir meine eigene Version davon einfach nicht verkneifen! Ich hoffe ihr hattet ein bisschen Spaß beim lesen!

Ich schäme mich nicht um Feedback zu betteln!! BITTE!!! *gg*
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