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Der Fluch des Glaubens

von Svenja Frahm

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So langsam kamen Scully echte Zweifel, was die Existenz von Flüchen anging...
Seit dem Gespräch mit einer angeblichen Hexe, ihres letzten Falles und einem angeblichen "Fluch des Glaubens" mit dem sie Mulder und sie angeblich belegt hatte, hatte sie eine Verwarnung wegen zu schnellen Fahrens bekommen, welche sie zuerst als "normal" abstempelte, obwohl sie sonst die Verkehrsordnung in Person war.
Zudem war sie über den Kantstein am Bürgersteig gestolpert und hatte sich dabei eine große Schramme am rechten Unterarm zugezogen. Zu guter Letzt war sie ohne es zu merken in einen Hundehaufen getreten und diesen in ihrer ganzen Wohnung verteilt. Nun war sie gerade dabei, alles wieder wegzuschrubben. Alle Fenster waren speerangelweit offen und Scully fragte sich mit gerümpfter Nase, was wohl als nächstes passieren würde, als sie plötzlich mit dem Fuß gegen den Eimer Seifenwasser stieß, mit dem sie versuchte, auch die letzten Reste der unerwünschten Substanz von ihrem Teppich zu entfernen... Sie brachte ein leises "Scheiße" hervor und sprang auf, um nicht noch von dem Wasser ihre Klamotten beschmutzen zu lassen.
Schnell stellte sie den Eimer mit dem letzten kleinen Rest Wasser wieder hin und machte ein bedauernswertes Gesicht. Also, Handtuch her, dachte sie sich und stürzte ins Badezimmer um zu verhindern, dass das Dreckwasser in ihren Teppich einziehen konnte.
Als nach einer Weile ein Großteil des Wassers und der Hundescheiße entfernt war, lehnte sie sich erschöpft zurück. So viel hatte sie lange nicht geputzt... Und dieser Gestank war immer noch nicht verschwunden... Außerdem klaffte statt Wasser und Dreck nun ein großer Schmutzfleck auf dem Boden und sie fragte sich, wie sie den je wieder wegbekommen könnte...
Wenig später, als ihr der Geruch mehr als stank beschloss sie, noch einen kleinen Spaziergang zu machen, obgleich sie keine Lust dazu hatte. Doch ihre größte Sorge war, was dabei doch noch alles passieren könnte... Langsam bekam sie echte Zweifel, ob was an diesem Fluch dran war. Sie dachte an Mulder. Er war doch auch mit diesem "Fluch des Glaubens" belegt. Was hatte er heute wohl schon alles erlebt?! Sie stand auf und ging langsam um den Fleck auf ihre Haustür zu. Dort zog sie sich einen Mantel über und verließ das Zimmer. Doch als sie vor der Haustür stand, beschloss sie, doch keinen Spaziergang zu machen und lieber zu Mulder zu fahren... Um zu sehen wie es ihm ergangen ist natürlich. Sie schaute auf die Uhr. Es war 21.13 Uhr. Zudem Samstag. Also müsste Mulder zuhause sein.

Sie verließ das Haus und ging ihr Auto suchen... es stand nicht da, wo es normalerweise
stand... Wo war es hin? Scully schaute sich um. Das ging zu weit, dachte sie. Wenn wer auch noch mein Auto geklaut hat, drehe ich vollkommen durch. Hoffentlich komme ich bald zu Mulder... Vielleicht beschützt er mich ja... Was für Gedanken! Redete sie sich ein, obwohl sie wusste, dass es nicht nur Momentsgedanken waren.
Auf einmal sah sie ihr Auto, als sie sich nach einem aufheulenden Motor umdrehte. Es war auf ein Abschleppauto verfrachtet worden und dieses war drauf und dran, gleich loszufahren. Also rannte sie los.
"Halt!", schrie sie dem Fahrzeug zu. Ein Mann lehnte sich aus dem Wagenfenster und grinste sie an.
"Irgendein Problem, Lady?"
"Das... das ist mein Auto, das Sie da abschleppen!"
"Nun ja, es stand im Parkverbot." Er deutete auf ein Schild keine zwei Meter weit von ihr
entfernt. "Also, was tut man?! Man schleppt es ab!" Er griente schmierig. "Das macht dann schlappe 20 Dollar!"
"20 Dollar?!" Scully war empört, zückte aber ihr Portmonee und übergab dem Mann das Geld. Komisch. Sie war sich eigentlich sicher, dass hier noch nie ein Parkverbotsschild gestanden hatte... Der Abschleppwagenfahrer lud das Auto wieder ab und machte sich davon.
"So ein Mist!", sprach sie halblaut ihren Gedanken aus. Aber was soll das eigentlich?!, dachte sie. Ich weiß ganz genau, dass ich mein Auto nicht hier im Parkverbot geparkt habe! Aber wie sollte es sonst dahin kommen?! Oder wo sollte es sonst stehen?! Es war doch ihr Auto! Sie warf einen Blick ins innere des Wagens und bemerkte eine Zigarettenkippe in einem kleinen Aschenbecher auf dem Beifahrersitz. "Was soll denn das schon wieder?!" Sie klang empört. War etwa der Zigarettenraucher in ihrem Auto gewesen?! Hatte er etwas gesucht? Hatte er ihr Auto dorthin gefahren? Sie blickte verwirrt auf das gesundheitsgefährdende Etwas hinunter.
Als sie sich von dem "Schock" erholt hatte, kramte sie in ihrer Tasche nach den Schlüsseln. Oh nein! Wo waren ihre Schlüssel? Verzweifelt durchsuchte sie ihre Taschen systematisch von links nach rechts... Doch sie fand nichts!
"Heute ist ein verhexter Tag!", fluchte sie, als sie sich auf den Rückweg zu ihrer Wohnung
machte. Halt! So ein Mist! Nun habe ich auch keine Haustürschlüssel... Was konnte sie nun schon wieder tun? Ihre Nachbarin, der sie irgendwann mal für genau so einen Fall einen Schlüssel anvertraut hatte, schlief um diese Urzeit seltsamerweise meistens schon... Als sie dreimal ums Haus gelaufen war, blieb sie nachdenklich an der Rückseite stehen. Die einzige Möglichkeit - so schien es - waren ihre wegen des Gestankes geöffneten Fenster... Doch diese lagen im ersten Stock! Auch das noch! Was werden die Leute unter ihr sagen, wenn sie herausfinden würden, dass sie auf ihrem Balkon einen "Spaziergang" machte... Aber was soll’s! Nun ist es sowieso zu spät einen Rückzieher zu machen! Scully stand inzwischen mit einem Fuß auf dem Geländer. Vorsichtig zog sie den nächsten nach.
"Ahh! Hoffentlich hält mich nun keiner für einen Einbrecher... Anzunehmen wäre es ja...", flüsterte sie voller Grauen. Doch sie kam - fast - glücklich oben an. Sie hatte sich lediglich die Hacke von ihrem rechten Schuh und ihren Fingernagel abgebrochen. Und dann war da noch dieser Geländerpfosten, den sie sich bei dem Versuch, sich über dieses hinüberzuziehen und auf dem Balkon zu landen, in den Bauch "gerammt" hatte... Nun saß sie schnaufend erstmal ein paar Sekunden einfach nur da und fand, dass irgendwas in ihrer hinteren Hosentasche drückte. Nachdem sie sich von ihren inzwischen drückenden Schuhen befreit hatte, stand sie auf und zog an etwas, das aus ihrer hinteren Tasche herausbaumelte.
Sie starrte das Etwas an. Ihre Schlüssel! Wie kamen die schon wieder dorthin?! Sie hatte den Gedanken zu Mulder zu fahren zwar schon längst verworfen, doch als sie nun durchs Fenster kroch um in ihre Wohnung zu gelangen, erinnerte sie ein wunderschöner "Duft" daran, dass sie es sich doch wieder anders überlegt hatte und sie stürmte gereizt wieder aus der Wohnungstür.
Als sie langsam trottend wieder bei ihrem Wagen ankam, suchte sie den richtigen Schlüssel aus ihrem Bund heraus, das sie seit dem Balkon fest umklammert hielt. Als sie den richtigen gefunden hatte, setzte sie ihn aufs Schloss an. Doch was war das nun schon wieder?! Der Schlüssel passte nicht! Verzweifelt versuchte sie es noch weitere 5 Male bis sie entnervt ein paar Male gegen die Autotür trat. Eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken, ob sie sich demnächst einen Dietrich zulegen sollte, oder ob es ein Vorschlaghammer auch tat.
"Hey Sie!" Es war eine empört klingende Männerstimme. Scully drehte sich zu einem wütend aussehenden, auf sie zukommenden Mann um.
"Was machen Sie da mit meinem Auto, Lady?!" Er überhäufte sie mit bösen Blicken.
"IHR Auto?" Scully klang sichtlich überrascht und sehr entnervt.
"Ja, mein Auto!"
"Hören Sie Sir, das hier ist eindeutig MEIN Auto! Verstehen Sie?! M-E-I-N. Mein Auto!" Sie war selbst überrascht über das, was sie sagte, aber alles, was in den letzten paar Stunden passiert war, war einfach zu viel für eine arme unverheiratete FBI-Agentin gewesen.
"Spinnen Sie?! Schauen Sie doch auf das Nummernschild."
Scully fühlte sich unbehaglich, als sie langsam um das Auto herumging und das Nummernschild betrachtete. Es war NICHT Ihr Auto.
"Oh! Das ist mir außerordentlich peinlich!" Sie biss sich auf ihre Unterlippe. "Ich hoffe, ich habe nichts beschädigt!" Sie schaute betroffen auf die Tür, wo sie vor einer Minute noch
gegengetreten hatte. Welch ein Glück dachte sie. Keine Schramme.
"Achten Sie nächstes Mal gleich darauf!", entgegnete der Mann genervt. Scully ging langsam davon.
"Ach!" Sie blieb stehen. "Warten Sie Sir!"
"Was ist denn jetzt noch?!" Er blickte sie böse an.
"Sie schulden mir 20 Dollar, Sir."
"Waaas?! Ich Ihnen?" Er konnte es nicht fassen und seine Gesichtsfarbe wurde eine Spur dunkler.
"Ähm..." Sie fummelte nervös mit ihren Händen herum. "Na ja, vorhin war da so ein Kerl, der Ihr Auto abschleppen wollte... Na ja, es stand im Halteverbot." Sie wies mit dem Finger auf das Schild, auf welches sie der Fahrer des Abschleppautos aufmerksam gemacht hatte. "Und... Und da ich dachte es sei mein Auto..."
"Sie haben wohl 'ne Meise oder wie?!" Er ließ Scully kopfschüttelnd stehen und stieg ohne ein weiteres Wort in sein Auto und fuhr davon.
Scully war am Ende mit den Nerven, Es war fast Zehn. Ob sie jetzt noch bei Mulder antanzen konnte? Na ja, erstmal musste sie sowieso IHR Auto wiederfinden...
Als sie um die nächste Ecke bog sah sie ihr Auto. Sie vergewisserte sich nochmals mit einem Blick aufs Nummernschild. Ja, es war ihr Auto. Ach nein! Sie sah sich um. Kein Wunder, dass sie das "Parken Verboten"-Schild noch nie zuvor gesehen hatte... Sie hatte den falschen Weg genommen und war eine Ecke weiter rausgekommen... Und dieser Mann musste sich unbedingt auch einen weißen Ford Taurus zulegen, dachte Scully. Heute ist einfach nicht mein Tag! Versicherte sich Scully immer wieder! Es hat bestimmt nichts mit einem Fluch zu tun. Und Gestern mit dem Kantstein war es dasselbe! Und Vorgestern... Zufall! Versuchte sie sich einzureden. Und eben... Aber wenn doch?!

Als sie doch noch heil bei Mulder ankam, war sie erleichtert, dass sie ihn nicht geweckt hatte, als sie klingelte, er stand mit einem Satz vor der Tür.
"Na, haben Sie es mal wieder nicht ohne mich ausgehalten?!" Mulder hatte sich ein Lachen nicht verkneifen können, als sie in die Wohnung trat.
Er boxte ihr in die Seite.
"Au! Doch nicht so doll!" Scully hielt sich den getroffenen Körperteil. "Was sollte das denn!"
"Oh, das tut mir leid!" Er blickte etwas betroffen, aber immer noch belustigt drein. Mulder nahm sie in den Arm und führte sie zum Sofa. Das hatte er schon lange nicht mehr tun können, es hatte sich keine Gelegenheit dazu ergeben. Er tat es gerne...
"Was sollte das?!", brummte sie.
"Na, da steht es doch!" Er nahm ihr ihren Mantel ab und hielt ihn ihr hin. "Hau mich" war drauf gesprüht.
"Oh nein! Nicht auch noch mein Lieblingsmantel! Heute geht auch alles schief! Das müssen die beiden Jungs gewesen sein, die ich vor Ihrem Haus getroffen habe. Sie hatten Sprühdosen dabei und haben mich angerempelt... Dass die das so schnell können!" Ihr stand eine Träne im Augenwinkel.
"Was war denn sonst noch los heute?!" Mulder wurde ernst und blickte sie mit festem Blick an.
"Ach, es geht einfach alles schief!" Er setzte sich neben sie aufs Sofa und Scully lehnte sich zurück. Sie wusste, dass sie weinen würde... Sie war so kaputt... Und dann noch ihr
Lieblingsmantel... Sie hatte ihn von Melissa bekommen. Ungefähr zwei Monate vor ihrem Tod. Nun erinnerte er sie immer wieder an ihre Schwester.
"Vorgestern dachte ich ja noch, es sei nur Pech. Ich habe eine Verwarnung wegen zu schnellen Fahrens bekommen. Dabei wissen Sie doch, wie vorbildlich ich sonst immer fahre..." Sie schwieg eine Weile, als eine Träne leise bis an ihr Kinn rollte. Mulder konnte sie nicht weinen sehen und nahm sie in den Arm.
"War das alles so schlimm?"
"Am schlimmsten ist, dass mir diese Sch... Diese Kinder meinen Mantel besprüht haben... Ich habe ihn von Melissa bekommen."
"Wir bringen ihn Morgen einfach in die Reinigung und dann wird er wieder!"
"Morgen ist Sonntag Mulder." Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Dann eben Übermorgen."
"Ok." Sie sah Müde aus und Mulder konnte nicht viel mehr machen, als sie einfach nur festhalten. Doch irgendwann fing seine Hand "automatisch" an, ihr über die Stirn zu streichen. Er wusste, wie sehr seine Partnerin ihre Schwester geliebt hatte und er wusste, dass jede Erinnerung an sie sie traurig machen konnte...
Nach einer Weile schlief Scully in seinen Armen ein und auch Mulder döste kurze Zeit später.

Nach einer Weile wachte er wieder auf. Scully? Was machte sie hier? Ach... Gestern Abend. Alles fiel ihm wieder ein. Er stand vorsichtig auf, legte Scullys Kopf langsam auf sein hartes Sofa und deckte sie mit einer mäßigen Decke zu. Er selber holte sich eine zweite und legte sich neben dem Sofa nieder.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück beschlossen beide, einen Spaziergang zu machen. Scully war immer noch etwas verwirrt und ging etwas vorsichtig. Wer weiß, was noch alles passiert! Sie hatte sich von Mulder eine Jacke geborgt und dieser hatte ihr versprochen, ihren Mantel Morgen wegzubringen.
"Wie ging’s Ihnen gestern eigentlich?" Sie blickte ihn an. Vielleicht war’s ihm ja auch so
ergangen wie ihr...
"Alles normal, sagte er. Na ja, eigentlich richtig gut. Ich habe 20 Dollar auf der Straße
gefunden!" Er strahlte. Sehr toll! Das könnten meine sein dachte Scully. "Ach! Mir ist noch etwas leicht Verrücktes passiert: Ich war in einem Supermarkt. Na ja, und irgendwie soll ich der 10000ste Kunde gewesen sein und habe ein Fahrrad gewonnen. Doch glauben Sie, dass die alle ihre Kunden zählen?! Ich eher nicht... Und Sie wissen ja, wie leichtgläubig ich sonst bin..." Er grinste. "Da ich das Teil aber "leider" nicht gebrauchen konnte...", fuhr er fort, "habe ich es Willy dem Fahrradladenbesitzer verkauft... Und nun bin ich noch mal um 40 Dollar reicher!" Er strahlte.
Hat der ein Schweineglück! Scully blickte ihn trotzig von der Seite an.
"Wissen Sie nun eigentlich, was diese "Hexe" von unserem letzten Fall mit "Fluch des Glaubens" gemeint hat?" Scully blieb kurz stehen. "Gehen wir auf die andere Straßenseite!?", bat sie. Mulder schaute sie etwas verdutzt an, tat es ihr zuliebe aber.
Puh! Das klingt jetzt aber ziemlich albern! Sagte Scully sich. Die Straßenseite zu wechseln, nur weil auf deiner Seite eine Bananenschale auf dem Boden liegt! Ich muss ja verrückt sein!
"Was ist denn nun mit diesem Fluch?!", harkte sie nach.
"Na ja, ich habe gelesen, dass man Pech hat, wenn man nicht an Flüche, Zauber und so glaubt, und 2 Tage Glück, wenn man dran glaubt. Na ja, ich glaube, meine zwei Tage sind um! Schade eigentlich..." Er blickte sie schief an.
"Und Sie glauben das?!" Sie beäugte ihn etwas ungläubig.
"Klar!" Es klang für ihn selbstverständlich.
Und wenn es nun wirklich an diesem Fluch liegt?! Scully überlegte. Aber das kann doch noch sein! Sie spürte, dass Mulder sie an ihrem Arm leicht nach rechts zog. Als sie weiterhin stur geradeaus lief machte es plötzlich "platsch" und Scully fand sich in einer großen Pfütze wieder. "So ein Mist!" Sie schaute an sich herunter. Mulder grinste und auch einige der umstehenden Leute beäugten sie etwas belustigt.
"Wissen Sie was, Mulder?! Ich glaube langsam auch an diesen Fluch."
"Und das aus Ihrem Mund, Scully!" Er blickte zufrieden und belustigt gleichzeitig.
"Ganz ehrlich!" Sie schaute ihn mit einem "ich würde dich doch niemals anlügen"-Blick an und beide fingen an zu lachen.

Am nächsten Morgen - sie hatte sich frei genommen - machte sie sich wieder auf den Weg zu einem schönen Spaziergang. Der Gestank war aus ihren Räumen verschwunden und nur noch ein großer Fleck erinnerte sie an den gestrigen Horrortag. Sie nahm wieder die Straße mit Halteverbotsschild... So ein Mist!, dachte Scully. Da ist schon wieder der Typ. Aber er hat mich schon gesehen und kommt auf mich zu... Weggehen ist also nicht mehr. Kann man nur hoffen, dass heute besser wird als gestern!
"Hallo, Miss!" Der Mann reichte ihr seine Hand. Scully schüttelte sie verwundert, sich fragend was er wohl gegessen hatte, dass er heute so nett zu ihr war. "Ich wollte mich noch bei Ihnen bedanken!" Scully schaute etwas verdattert "Na ja, ich habe beim Abschleppdienst noch mal angerufen... und die haben gesagt, dass es wirklich stimmte mit den 20 Dollar. Na ja, das kann ich ja nicht machen und Sie in den Ruin treiben." Er lächelte und Scullys Gesicht hellte sich auf. "Ich wollte Ihnen nur Ihr Geld wiedergeben." Er holte sein Portmonee heraus und drückte ihr zwei 10 Dollarscheine in die Hand.
"D...Danke!", war das einzige, was sie herausbekommen konnte. Sie konnte es noch gar nicht fassen. War es wahr?! Habe ich nun wirklich zwei Glückstage?! Der Mann ließ sie schon wieder stehen und ging in die entgegengesetzte Richtung von der, die sie nun einschlug. Sie hatte beschlossen, noch mal zu Mulder zu fahren.

Dort angekommen ließ Mulder - der sich auch frei genommen hatte... Na ja, müssten sie eben Morgen etwas mehr arbeiten - sie rein. Ein Kuchen stand auf dem Tisch.
"Äh... störe ich?" Sie blickte sich leicht verlegen um.
"Ach quatsch. Wegen des Kuchens?! Nein, absolut nicht. Im Gegenteil. Außerdem ist der Kuchen für Sie."
"Für mich?! Also brauchen Sie ein Testobjekt für Ihre neu entworfenen Scherztorten?!" Mulder grinste.
"Vielleicht!" Er schaute zum Kuchen hinüber. "Aber nochmals Quatsch. Der ist von den beiden Jungs, die Ihren Mantel versaut haben... Es sind alte... na ja, Bekannte von mir. Und als ich vorhin los war Ihren Mantel wegbringen, kamen sie mir entgegen. Der Kuchen stammt von ihnen. Ihnen tat es so leid, dass sie Ihnen solche... na ja, Unannehmlichkeiten bereitet haben." Scully strahlte. "Und ich habe auch etwas für Sie!" Sie schaute ihm verdutzt hinterher als er in einem kleinen Nebenraum verschwand und gleich darauf mit einer Teppichrolle wiedererschien. Er drückte sie ihr in die Hand und setzte sich neben sie auf sein Sofa. Langsam öffnete sie das Objekt und zog vorsichtig einen Teppich heraus, auf den ein Alien aufgestickt war.
"Ach Mulder, war das jetzt nötig?"
"Na ja, Sie haben mir doch von dem großen Fleck auf Ihrem Teppich erzählt... Na ja, und da ich sowieso nicht wusste, was ich sonst mit meinem überschüssig gewonnenem Geld hätte anfangen sollen... Und außerdem finde ich, dass er da doch ganz gut hinpasst... Zu der Kerze, die ich Ihnen letztes Jahr geschenkt habe... Und dem Alienbild an der Wand... Und nicht zu vergessen die Tischdecke auf Ihrem kleinen Tischchen..." Er zwinkerte ihr lachend zu. Sie lächelte ebenfalls.
Später zuhause rollte sie den Teppich lächelnd über den Fleck und legte sich danach genüsslich darauf. Ein Glück, dass es vorbei ist mit diesem... diesem Fluch, dachte sie.


ENDE
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