World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Schicksal

von Sarah Boehmer

Kapitel 1

Freitag

23.00 Uhr

Irgendwo in den Straßen von Washington, D.C.



Ich fahre mal wieder ziellos durch die Gegend. Das tue ich oft in letzter Zeit. Die Häuser von D.C. rasen an mir vorbei, wie jeden Abend. Ich brauche das um abzuschalten, wieder runterzukommen von meinem Scully-Trip. Ich weiß nicht mehr, wann mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich sie liebe. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Vielleicht weiß ich es seit dem Fast-Kuss im Gang vor meinem Apartment. Ja, ich glaube, dass mir da zum ersten Mal bewusst wurde, wie sehr ich sie liebe und brauche. Sie ist mein ein und alles, meine beste Freundin, die Frau meiner Träume, einfach der wunderbarste Mensch, den es auf Erden gibt. Ohne sie wäre ich leer. Sie ist der Sinn meines Lebens, der einzige Grund, warum ich morgens noch aufstehe und zur Arbeit fahre, anstatt einfach in meinem Apartment zu bleiben, bis man eines Tages meine halbverweste Leiche finden würde, weil sich die Nachbarn über den Gestank beschweren. Sie ist der einzige Mensch auf dieser Welt, der mir etwas bedeutet und noch lebt. Auch wenn ich es ihr nie sagen würde, sie ist meine Familie. Ohne sie würde ich in meiner Einsamkeit sterben. Aber ich weiß, dass sie meine Gefühle nicht erwidert. Sie sieht mich als guten Freund, als paranoiden Arbeitskollegen, der nichts anderes im Kopf hat als Aliens. Sie würde sich nie romantische Gefühle für mich erlauben. Dazu ist sie zu vorschriftentreu, zu korrekt. Jedoch langsam fange ich an zu verzweifeln. Ich liebe sie. Jeden Tag fahre ich stundenlang mit meinem Auto durch D.C., um nicht in mein leeres Apartment gehen zu müssen. Meine Benzinrechnung ist fast so hoch wie meine Wahnsinnsrechnung für Pornos. Alles wegen ihr. Alles umsonst. Es wird sich nie ändern und ich verkrafte es nicht länger. Manchmal bin ich kurz davor sie zu schütteln und ihr zu sagen, wie viel sie mir bedeutet. Aber ich habe Angst davor sie dadurch zu verlieren. Unsere Freundschaft scheint so unumstößlich und unzerstörbar, doch in Wahrheit ist sie so zerbrechlich. Ein solches Geständnis könnte alles kaputt machen und mir den Sinn meines Lebens nehmen. Sie! Also werde ich weiter jeden Abend durch Washington rasen und versuchen sie zu vergessen, irgendwann nach Hause fahren und mich mit meiner Pornosammlung ablenken. Aber meine Videos turnen mich kaum noch an. Nur sie! Sie hat eine so unglaubliche Wirkung auf mich, dass ich froh bin einen Schreibtisch zu haben unter dem ich meine Reaktionen auf sie verstecken kann. Nach dem Kuss an Silvester 2000 war ich so glücklich. Aber als ich montags wieder ins Büro kam, war alles wie immer. Sie verlor kein Wort mehr über die Sache. Möglicherweise lag es an mir, vielleicht hätte ich etwas sagen sollen. Doch da war sie wieder! Die Angst meine kleine Scully zu verlieren. Ich liebe sie doch so sehr. Langsam biege ich in die Straße zu meinem Apartment ein. Meine Autouhr zeigt mit leuchtend grünen Ziffern, dass es bereits 23.07 Uhr ist. Ich bin über drei Stunden mit dem Auto gefahren. Ein neuer Rekord. Es wird immer schlimmer. Ich schließe die Tür zu meinem Apartment auf und lasse mich auf meine Allzweck-Ledercouch (J) sinken. Licht mache ich keins, ich mag die Dunkelheit. Sie ist wie ich: verbirgt so vieles vor den Menschen. Keiner kennt mich wirklich, außer meine Dana. Und auch die weiß das Wichtigste von mir nicht: Was ich für sie empfinde. So in Gedanken schlummere ich mit den Gedanken an meine süße, kleine, rothaarige Partnerin ein.



23.15 Uhr

Scullys Apartment



Ich sehe müde auf die Uhr. Es ist bereits viertel nach elf und ich finde immer noch keinen Schlaf. Meine Gedanken schweifen dauernd zu Mulder. Ich frage mich, was er wohl gerade tut. Ob er schon schläft? Oder ob er sich ein Video aus seiner speziellen Sammlung ansieht? Bei dem Gedanken muss ich unweigerlich lächeln. Wie er früher immer versucht hat es vor mir zu verbergen. Mittlerweile weiß er, dass ich es weiß und macht manchmal sogar Scherze darüber. Ich liebe seine Anspielungen, aber ich tue so, als ob sie mich stören würden. Ich ziehe dann immer missbilligend meine Augenbraue hoch und lasse die kühle Eisqueen raushängen. Ich glaube, dass Mulder weiß, dass ich keine bin. Ich hoffe, dass er es weiß. Er kennt meine Fassade, aber ich habe ihm nur selten einen Blick dahinter gewährt. Dabei wünsche ich mir nicht mehr, als in seinen starken Armen zu liegen und mich von ihm trösten zu lassen, wenn ich unglücklich bin. Trotzdem habe ich Angst vor dem, was ich für ihn empfinde und noch nie ausgesprochen, geschweige denn mir selbst in irgendeiner Weise eingestanden habe. Ich kann das nicht. Es würde mich umbringen, weil er nicht das gleiche für mich empfindet. Mulder steht auf groß, dünn und vollbusig, wie in seinen unzähligen Pornos, nicht auf Frauen wie mich! Schon zum hundertsten Mal muss ich an den Fast-Kuss vor seinem Apartment denken, als ich meine Kündigung beim FBI eingereicht habe und er versuchte mich aufzuhalten. Aber eine Versetzung nach Saltlake-City in Utah OHNE Mulder war undenkbar. Ihn nicht mehr jeden Tag zu sehen, wäre eine Qual gewesen, also war eine Kündigung das einzig richtige. Mulder hat im Gang so wunderbare Sachen gesagt. Dass er mich braucht und ohne mich weder weitermachen will noch kann. Und dass ich ihn gerettet habe. Bei der Erinnerung an seine Worte wird mir warm ums Herz. Wenn diese Biene doch nur nicht gewesen wäre. Seine Lippen auf meinen zu spüren, welch prickelnder Gedanke. Aber vielleicht sollte ich mich bei der Biene bedanken. Sie hat mich noch einige Zeit vor der endgültigen Gewissheit seiner Nicht-Liebe zu mir bewahrt. Nach der Sache im Bermuda-Dreieck, als ich im Krankenhaus war und er mir sagte, dass er mich liebte, da keimte Hoffnung in mir auf. Natürlich war mir klar, dass er unter Drogen stand, aber vielleicht....Doch dann an Silvester 2000 ist es geschehen. Der Beweiß für die schrecklichste Sache der Welt: Er liebt mich nicht. Wir haben uns geküsst, er hat es bereut. Kein Wort hat er je wieder darüber verloren. O Gott, das zereist mich noch innerlich. Trotzdem bin ich im Augenblick zu müde, um weiter an ihn zu denken. Langsam schlafe ich ein und träume....von ihm!



Montag

8.04

J. Edgar Hoover Building

Kleines Kellerbüro



„Hey, guten Morgen, Scully!“, begrüße ich meine Partnerin fröhlich. Wie schön ihr Gesicht wieder zu sehen. Das Wochenende hat sich meiner Meinung nach ewig hingezogen. Wie sexy sie heute aussieht in ihrem schwarzen, eng anliegenden Rock und dem Blazer darüber. Ihre roten, schimmernden Haare umringen sanft ihr Gesicht, ihre wunderbaren, tiefblauen Augen sind auf mich gerichtet. Ihre sinnlichen Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln, als sie mir ein „Guten Morgen, Mulder!“ zuwirft und misstrauisch hinzufügt: „Haben wir einen Fall?“ Wahrscheinlich denkt sie, ich würde ihr jetzt wieder einen mysteriösen Mord in dem kleinen Dörfchen „Am-Arsch-Der-Welt“ auftischen und sie mit meinen absurden Theorien nerven. Aber heute irrt sie sich. Ich schüttle bedauernd den Kopf und necke sie: „Nein, heute gehen wir ganz deiner Lieblingsbeschäftigung nach und erledigen lästigen Papierkram.“ Scully verzieht ihr Gesicht zu einer Grimasse und wirft mir einen strafenden Blick zu. Gott, am liebsten würde ich sie sofort küssen. Aber nein! Stopp! Mulder hör auf so etwas auch nur zu denken, wenn sie in der Nähe ist. Während ich Scullys wunderschön geschwungene Lippen betrachte, spüre ich ein leichtes Prickeln in meinen Lenden. Shit! Nicht jetzt! Verdammt! Plötzlich bemerke ich, dass Scully mich irritiert ansieht. Gott, ich hab die ganze Zeit wie ein Verblödeter auf ihre Lippen gestarrt! Man, Mulder, jetzt reiß dich zusammen! Ich versuche die peinliche Situation mit einem Themawechsel zu überspielen. „Wie war dein Wochenende?“ Scully geht ohne weiteres darauf ein: „Es war nett! Ich hab mich ausgeruht, ein wenig gelesen und mal von den ganzen Aliens ausgespannt!“ Sie grinst mich an. Auch ich muss lächeln. Ich stelle mir Scully auf der Couch vor, mit einer lockeren Jeans und einem engen T-Shirt, wie sie liest. Wieder spüre ich dieses Prickeln in meinen Lenden. Ich schaffe es einfach nicht mit diesen verdammten Gedanken aufzuhören, aber ich MUSS es schaffen! Sonst merkt sie noch was.



Mulder scheint heute morgen nicht ganz da zu sein. Vorhin hat er auf meine Lippen gestarrt, als sähe er so etwas zum ersten Mal. Er verunsichert mich permanent. Ich weiß nie, wie ich darauf reagieren soll. Jetzt sitzt er schon wieder so gedankenverloren da. Ich versuche das angefangene Gespräch weiterzuführen und reiße ihn aus seinen Gedanken: „Und wie war dein Wochenende, Mulder?“ Er sieht mich erschreckt an und hat den Blick eines Kindes, das erwischt wurde, als es an der Keksdose genascht hat. „Ähh...oh...das Übliche. Ich war auch zu Hause und hab ausgeruht. Ich hab ein wenig ferngesehen und gelesen, nichts besonderes!“ Ich kann mir gut vorstellen, was er sich im Fernsehen angesehen und was er gelesen hat, es war garantiert nicht jugendfrei. Bei dem Gedanken muss ich wieder lächeln. Was findet er nur an solchen Dingen? Das ist doch primitiv. Aber ich kann ihm deswegen nicht böse sein. Wer kann seinem Dackelblick schon widerstehen?!



Oh, oh, hab ich was Falsches gesagt? Wieso grinst sie so? Ich sagte doch nur, dass ich gelesen und ferngesehen habe.., au scheiße! Natürlich! Ist doch klar, was sie jetzt wieder denkt. Mist! Und sie hat auch noch Recht! Aber Frohike hat mir so einen Film mit einer Rothaarigen ausgeliehen und von hinten hatte sie Ähnlichkeit mit Scully. Ich frage mich, ob Frohike das auch aufgefallen ist?! Wahrscheinlich, er steht doch auch auf Scully. Aber Gott sei Dank ist er keine Konkurrenz für mich. Oder doch? Vielleicht steht Scully ja auf klein und hässlich. Aber nicht auf Frohike! Gott, nein, da hat sie wahrlich einen besseren Geschmack. Hoffe ich...



Ich glaube, er hat gemerkt, was ich gedacht habe. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Dana, was denkt er jetzt, was du von ihm hältst? Nimm dich doch ein bisschen zusammen und hebe dir solche Gedanken für deine schlaflosen Nächte auf! Ach Mist!



Freitag

22.05 Uhr

„Harry’s Bar“ Washington D.C.



Ich hab mich entschieden heute mein Benzingeld für Alkohol auszugeben! Ich werde mich betrinken und alles vergessen! Vor allem Scully! Ich will einfach mal nicht ununterbrochen an sie denken. „Hi!“ Eine Frau hat sich neben mich auf einen Barhocker gesetzt und lächelt mich an. Sie ist groß, blond, schlank, WOW, eine Traumfrau! Aber ich gehöre Scully. Mist, ich wollte doch nicht mehr an sie denken. „Noch einen Whiskey, bitte!“, ruf ich der Barfrau zu. Sie nickt. „Hallo!“, grüße ich das Playboyhäschen nun freundlich zurück. „Haben Sie vor sich zu betrinken?“, fragt sie lächelnd. „Yap!“, meine ich kurz angebunden. Ich will jetzt nicht reden. Ich will einfach nur vergessen. Vielleicht würde reden ja dabei helfen? Ok, dann rede ich doch besser weiter. Es wäre wahrscheinlich ratsam jetzt irgendetwas freundliches zu sagen, damit sie das Gespräch nicht beendet. „Und was führt so eine schöne Frau wie sie so spät hierher?“ Gott, flirte ich etwa? Ich wollte nur nett sein, nicht flirten! Die Blondine lacht geschmeichelt und erzählt: „Die gleichen Gründe! Ich möchte einfach mal ein paar Stunden jemanden vergessen!“ Ich horche erstaunt auf. Kommt mir irgendwie bekannt vor, der Satz. „Ach, ja, wen denn?“ „Meinen Kollegen! Er ist nicht an mir interessiert, wie er mir gestern unwirsch zu verstehen gegeben hat. Ich weiß nicht einmal, wie ich darauf kam, dass er etwas für mich empfinden könnte! Wir haben noch nicht einmal privat Kontakt und er ist verheiratet! Ganz schön egoistisch von mir ihm meine Gefühle zu offenbaren, nicht wahr? Ich hätte eine Ehe zerstören können! Aber ich hab es nicht mehr ausgehalten!“ „Na ja, wo die Liebe hinfällt. Ich kann Sie gut verstehen!“ „Ach wirklich?“ „Ja, ich liebe meine Kollegin auch. Nur, dass ich es ihr nicht sagen kann, weil sie meine beste Freundin ist und ich niemals riskieren würde sie zu verlieren. Außerdem liebt sie mich sicher nicht. Sie ist nicht einmal zu mir gekommen, als ihre Tochter Emily gestorben ist. Sie kann und will sich mir nicht öffnen.“ „Das tut mir leid! Ich heiße übrigens Brandy!“ Die Frau streckt mir ihre Hand entgegen. „Mulder!“, antworte ich. „Mulder und..?“ „Nur Mulder! Ich hasse meinen Vornamen!“ „Aha!“ „Ja!“ Ich muss ja nicht jedem meinen Vornamen auf die Nase binden. Fox! Ich verfluche meine Eltern heute noch dafür, auch wenn sie schon lange tot sind.



Freitag

22.16 Uhr

Scullys Apartment



Ich sehe mir diesen Film jetzt schon zum 100. Mal an und muss immer noch weinen. Aber „Schlaflos in Seattle“ ist einfach zu schön. Ich wünschte Mulder und ich würden auch irgendwann einmal zusammen kommen! Dass ich die Frau in der Menge bin, die er sieht und plötzlich genau weiß, dass dies seine große Liebe ist. Dana hör auf, er liebt dich nicht! Warum muss ich mich immer so damit quälen? Warum muss ich ihn nur lieben? Huch...ich hab es gerade das erste Mal präzise gedacht. Ja, ich hab gedacht, dass ich ihn liebe. „Ich liebe Fox Mulder!“ Wow, jetzt hab ich es sogar gesagt. Aber was bringt es, wenn ich es meinem Fernseher erzähle? Mulder müsste ich es sagen, wenn ich nur meine Angst überwinden könnte und nicht wüsste, dass er meine Gefühle nicht erwidert.



Samstag

0.07 Uhr

„Harry’s Bar“ Washington D.C.



Ich glaube, ich hab zuviel getrunken. Ich erinnere mich gar nicht mehr, warum ich überhaupt hergekommen bin. Brandy ist sehr nett. Nach dem 6. Whiskey ist mir aufgefallen, dass sie irgendwie Ähnlichkeit mit einer der Hauptdarstellerinnen in meinem Lieblingsporno hat und der Wunsch ihren Körper zu berühren ist in mir entfacht. Sie ist genauso betrunken wie ich und kichert die ganze Zeit. Manchmal lallt Brandy ein wenig, aber ich krieg auch keinen gescheiten Satz mehr raus...



Samstag

09:43 Uhr

Scullys Apartment



Ich halte es nicht länger aus. Ich hab heute Nacht schon wieder von Mulder geträumt und muss ihm jetzt einfach sagen, was ich für ihn empfinde, sonst drehe ich durch. Es geht nicht mehr, ich kann nicht länger meine Gefühle unterdrücken, das schaff ich nicht. So kann ich nicht mehr weiterleben. Ich werde jetzt zu ihm fahren und es ihm sagen. Gott, ich hab eine Scheißangst davor. Aber nur Mut, Dana, du schaffst das!







Samstag

10:19 Uhr

Mulders Apartment



Ich werde von einem Klingeln geweckt. Ich spüre, dass ich nichts an habe und mein Kopf tut höllisch weh. Als ich meine Augen öffne, sehe ich blondes Haar auf meinem Kopfkissen liegen. Mein Verdacht, dass zu dem blonden Haar auch eine Frau gehört, wird leider bestätigt. Es ist Brandy. Oje, ich kann mich an gar nichts mehr erinnern.

Und mein Kopf! Ich kann mich nicht erinnern je einen solchen Kater gehabt zu haben. Es klingelt wieder. „Ja, ich komme schon!“, rufe ich entnervt. Ich wickle mir eine Decke um und werfe noch einen letzten Blick auf Brandy. Oje, oje, was hab ich da nur wieder gemacht?! Aber was soll’s. Scully wird es nie erfahren!



Samstag

10:20 Uhr

Vor Mulders Apartment



Ich glaube, ich habe ihn geweckt. Nach dem ersten Klingeln hat er nicht aufgemacht und nach dem zweiten habe ich seine genervte Stimme vernommen. Oje, vielleicht war es doch ein Fehler zu kommen. Ich drehe mich um und beschließe zu gehen. Es war eine verrückte Idee. Doch als ich gerade den Gang zurücklaufe, höre ich Mulders Stimme hinter mir. „Scully!“ O nein, was soll ich jetzt machen? Ach herrje, jetzt bin ich da und werde die Sache einfach durchziehen. Ich drehe mich langsam zu Mulder um. „Ähm...Guten Morgen, Mulder! Ich wollte eigentlich zu dir, aber du hast nicht aufgemacht und dann dachte ich, du bist nicht da!“ Was für eine Lüge, Dana. Ich lächle schief. „Tut mir leid. Ich hab noch geschlafen!“ Mulder sieht aus, als hätte er die ganze Nacht durchgezecht, aber wahrscheinlich hat er nur zu lange gearbeitet. „Was gibt’s denn?“ Ich komme langsam näher und als ich vor ihm stehe, atme ich tief durch und antworte: „Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss!“ Los, Dana, los. Jetzt nicht den Mut verlieren. „Ich...ich...“ Ich lache kurz auf und füge hinzu: „Ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt. Was ich sagen wollte ist, dass.....Mulder, ich liebe dich!“ O mein Gott, ich habe es gesagt. Wie schrecklich. Wie komme ich auf diese Schnapsidee? Los, Mulder, sag etwas, irgendwas. Bitte!





Samstag

10:25 Uhr

Zwischen der Tür zu Mulders Apartment



O mein Gott! Scully hat mir gerade eine Liebeserklärung gemacht. Mein Herz macht einen Freudensprung und ich wollte sie gerade in die Arme nehmen und ihr sagen, wie viel auch ich für sie empfinde, als hinter mir eine süße Stimme ertönt. „Guten Morgen, Fox. Was machst du hier draußen?“ Scheiße, scheiße, scheiße! Brandy, ich hab sie ganz vergessen. Ich sehe Entsetzen in Scullys Augen stehen und ihre Lippen beginnen zu zittern. „Nein, Scully, es ist nicht so, wie du denkst!“ Sie sieht mich an und meint nur kurz: „Es tut mir leid. Das hab ich nicht gewollt. Vergiss es einfach!“ Dann dreht sie sich um und rennt weg. Mulder, du verdammter Idiot! Was hast du getan?

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