World of X

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Operation RDVDS

von Claudia Schubert, Sarah Boehmer

Kapitel 1

Altersheim von Washington D.C. im Jahre 2042

19.02 Uhr

Freitag



„Hey, Scully sehen Sie sich das an! Mein Nachtisch ist grün! Und er schwabbelt. Das ist mit Sicherheit gekochter Alien-Schleim.“ Angewidert legte der pensionierte Special Agent Fox Mulder seinen Löffel beiseite und sah seine beste Freundin Dana Scully eindringlich an.

„Auch bekannt als Götterspeise....“, gab diese genervt zur Antwort.

„Aber bestimmt ist die Götterspeise besessen... Sehen Sie doch, Scully...“, er schubste sie auffordernd und deutete auf die grüne Masse: „Sie bewegt sich, ohne dass ich etwas mache. Vielleicht hat eine verlorene Seele, die uns etwas mitteilen möchte, Besitz von ihr ergriffen!“

„Oder Ernie ist mit seinem Holzbein gegen den Tisch gestoßen, hat diesen somit zum Wackeln und den Pudding zum Vibrieren gebracht.“, meinte Dana sarkastisch.

„Aber Scully, jetzt hören Sie doch auf mit solchen haarsträubenden Theorien!“

Bewundernd starrte Mulder weiter auf die glibberige Masse und Scully schüttelte fassungslos den Kopf. Dann versuchte sie Fox mit dem Anschneiden eines neuen Themas abzulenken: „Was sagen Sie eigentlich zu der Rentenkürzung, die der neue Präsident CGB Spencer jr.jr. angeordnet hat?“ Keine Reaktion. Sie startete einen weiteren Versuch: „Heute morgen ist Post von Frohike gekommen! Er schreibt, Langley sei aus dem Altersheim in Florida ausgebüchst und mit einer Rockerbraut auf UFO-Suche gegangen!“ Wieder keine Reaktion. Ok, ein letzter Versuch: „Wussten Sie schon, dass der Dreh eines 10. Teils der „Emanuelle“-Reihe in Planung ist?“ „Wirklich?“ Aus seiner Trance erwacht sah Mulder Scully interessiert an. „Denken Sie, ich kann den neuen Zivi bestechen mir das Video zu besorgen?“

Dana verdrehte genervt die Augen und meinte: „Es gibt Gründe, wieso Pornos im Altersheim nicht zugelassen sind! So eine geballte Portion Erotik kann manchmal zuviel für einen älteren Herrn werden!“

„Sie wollen doch wohl nicht etwa sagen, ich sei alt?“

„Nein, wie kommen Sie den darauf?! Mit 81 Jahren sind Sie doch noch ein junger Spund!“, gab sie zynisch zur Antwort.

„Na sehen Sie, also gilt diese Regel für mich nicht!“

Wieder schüttelte Scully den Kopf. Dann widmete sie sich wieder ihrem Dessert und schmatzte mit ihren acht letzten Zähnen genüsslich vor sich hin. Mulder beobachtete Dana dabei mit zunehmendem Appetit und meinte schließlich: „Ich denke, ich weiß nun endlich, was die besessene Götterspeise mir mitteilen will!“

„Ach ja? Was denn?“

„Sie sagt: Iss mich, iss mich, iss mich....“

„Aha!“

„Ich sollte der verlorenen Seele doch respektvoll ihren letzten Wunsch erfüllen, oder? Schließlich soll sie ihren ewigen Frieden finden....“

„Natürlich, Mulder!“ Dann fügte sie murmelnd hinzu: „In Ihrer Pampers wird sie den mit Sicherheit finden!“

„Wie bitte?“

„Ach nichts, Mulder!“

Dann widmeten sich beide wieder zufrieden ihrem Nachttisch.

Vorfreudig schnappte sich Mulder seinen Löffel und wollte sich gerade auf seine „Alien-Götterspeise“ stürzen, als er erneut inne hielt. Skeptisch und mit noch immer vollem Mund sah Scully auf. „Waff denn?“, murmelte sie durch ihre prall gefüllten Hamsterbacken.

Wie paralysiert starrte Mulder auf die glibberige Masse vor ihm. Er achtete nicht auf die Worte seiner ehemaligen Partnerin und plötzlich nahm sein Gesicht einen traurigen Ausdruck an. Langsam begann er mit dem Kopf zu schütteln. „Nein“, wisperte er. „Nein, das kann ich einfach nicht tun!“

Nun ließ auch Scully wieder von ihrem Essen ab und konzentrierte sich auf Mulder. „Was haben Sie denn nun schon wieder?“ Ihre Stimme klang ziemlich genervt.

Mulder sah auf. In seinen Augen hatten sich Tränen gebildet. „Scully, ich... ich... ich kann das einfach nicht essen.“ Tränen rannen seine Wangen herunter, als er mit bebender Stimme fortfuhr. „Diese Götterspeise ist auch nur ein Mensch“, es folgte ein misstrauischer Blick Scullys auf die Götterspeise, „und... und was würden Sie denn sagen, wenn man Sie essen wollte?!“

Nun war es entgültig um ihn geschehen. Von dem inneren Schmerz gepeinigt schob er geschwind seinen Nachtisch von sich weg und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Weinkrämpfe durchschüttelten seinen Körper und Scully bekam es langsam mit der Angst zu tun. Hastig sprang sie auf und eilte zu ihm. Für einen kurzen Moment wusste sie nicht, was sie tun sollte, also legte sie lediglich ihre Hand auf seine Schulter und flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Doch Mulder ließ sich nicht beruhigen, stattdessen versuchte er ihre Hand abzuschütteln. „Lassen Sie mich, Scully, ich will allein sein“, schluchzte er.

„Aber, Mulder, ich...“

„Kein ,aber’! Ich kann nicht mehr, es ist aus! Ich ertrage das alles nicht mehr!“

Hilfesuchend sah sie sich um. Als sie einen Pfleger entdeckte, versuchte sie ihn herbeizurufen. Als der junge Mann in ihre Richtung kam, widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Mulder, jedoch gab dieser nur schluchzende Laute von sich. Endlich hatte der Pfleger die beiden erreicht und sich neben Scully gestellt. „Was hat er?“, fragte er besorgt.

Scully zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, auf einmal-“

„Ich wünsche mir den Weltfrieden!!!“, meldete sich plötzlich auch Mulder wieder zu Wort, aber seine Stimme brach erneut.

Panik spiegelte sich in den Augen des Pflegers wieder. Schnell hatte er einen schon etwas älteren Kollegen herbeigerufen. „Chef, könnten Sie mir bitte helfen. Ich weiß absolut nicht, was mit ihm los ist!“

Der ältere Mann sah forschend zu Mulder, dann zu Scully, welche noch immer ihren Freund ansah. Wieder versuchte sie ihn mit ihrer Hand zu berühren, doch er wehrte sich. „Lassen Sie mich, Scully!“, schrie er mit tränenerstickter Stimme.

Der ältere Pfleger ging einen Schritt zurück und schon sich seine Brille zurecht. Wissen sah er zu seinem Kollegen. „Keine Sorge, das wird wieder. Die beiden haben wieder einen ihrer Zustände. Das merken Sie immer, wenn die beiden sich siezen und mit dem Nachnamen ansprechen.“ Er nickte selbstsicher. „Die zwei sind ein klarer Fall, kommen eindeutig mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit beim FBI nicht klar.“

Langsam humpelte ein braungebrannter verwitterter Mann mit einem grauen Vollbart an den Tisch. Er hatte ein Holzbein, das in einem gleichmäßigen Rhythmus „Klack-Klack-Klack“ machte. Hinter Mulder blieb er stehen und legte sanft seine Hand auf dessen Schulter. „Setzten Sie sich wieder hin, Ernie!“, meinte einer der Pfleger im Befehlston, von dem sich dieser jedoch nicht beeindrucken ließ. Langsam beugte sich Ernie zu Fox herab und flüsterte ihm ins Ohr: „Heute ist der 3. Dienstag im Monat! Und Mr. Y ist schon da....“ Wie auf Kommando hörte Mulder auf zu Schluchzen und blickte mit einem freudigen Blitzen in den Augen zu Ernie auf. Dann wandte er sich an Scully und den Pfleger und meinte mit sich fast überschlagender Stimme: „Es geht mir wieder gut! Der Weltfrieden kann mich mal! Ich möchte jetzt gehen! Scully, heute Abend bin ich beschäftigt, wir sehen uns beim Frühstück.“ Mit diesen Worten verschwand er so schnell sein hohes Alter es erlaubte, dicht gefolgt von Ernie aus dem Raum.

Nach einer halben Stunde hatten die beiden es endlich geschafft die 10 Treppenstufen in den ersten Stock zu erklimmen und verschwanden in einer versteckten, kleinen, dunklen Nische des Flurs. Dort wartete bereits eine dick vermummte Gestalt mit einem langen, dicken, schwarzen Mantel. „Hey, Y, was hast du anzubieten?“, fragte Ernie voller Vorfreude und der Angesprochene breitete seinen Mantel aus. Mit dem Tonfall eines Moderators einer Werbesendung verkündete er: „Im Sonderangebot ist der neue Playboy. Auf dem Titelbild: Diana Foxley. Ein absolutes Schnäppchen ist auch das Video „Emanuelle 10“, was aber noch nichts im Vergleich zu der neusten Ausgabe der „Spooky News“ ist. Dann hätte ich noch ein Original-Tonband voller strenggeheimer Informationen über die neuste Affäre des Präsidenten. Und, Ernie, für dich alter Freund hab ich noch eine Packung waschechter Morleys! Ach ja, bevor ich es vergesse, Spooky, hier ist dein altes „I want to believe“-Poster, du wolltest doch, dass ich es aus dem FBI-Keller für dich hole. So Jungs, was davon wollt ihr haben?“ Mulders Stimme überschlug sich fast, als er rief: „Wir nehmen das komplette Angebot! Wie viel macht das?“ Der vermummte Mann zögerte einen Augenblick: „Äh...Moment....“ Angestrengt suchte er in seinen Taschen nach seinem kleinen Notizblock. Dabei fiel ein Päckchen Kondome aus seiner Hosentasche, das Ernie mit seinem Holzbein sachte zur Seite schob, dass dieser es nicht bemerkte. Endlich hielt Mr. Y triumphierend das kleine Notizblöckchen hoch und rechnete eifrig nach. „20 $ Emanuelle...5$ Plaboy....3 $ Spookynews...+ die Morleys....20% Zuschlag für mich....nicht zu vergessen, die Kosten für den gefälschten FBI-Ausweis, dass ich ins Gebäude komme....macht dann insgesamt....über den Daumen gepeilt....in etwa....vielleicht 45....oder 50.....nein lieber 60.....ja....60$!!! Der Preis beträgt 60 $!“ Mulder und Ernie holten jeweils aus ihren Bademänteln ein rosa Sparschweinchen und drehten an den Schlössern. Nach einer Weile geschäftiger Stille meinte Fox schließlich kleinlaut: „Ich hab meinen Code vergessen! Ernie?! Weißt du ihn noch?“ „Ja, klar! Deiner war 1121, glaub ich und meiner war....1310....oder?“ Beide versuchten es erneut und glücklicherweise öffneten sich die Schlösser. Sie kratzte jeden letzten Cent der Ersparnisse des vergangenen Monats aus ihren Ferkeln und legten sie zusammen. Nach ca. einer halben Stunde einigten sich Fox und Ernie dann endlich nach mehrfachem Zählen mit ständig anderen Ergebnissen auf eine Gesamtsumme von 20,21 Dollar. „Tut uns leid, Y, mehr haben wir nicht!“ „Hey, Jungs, das ist ja unter aller Sau! Für so einen Spotpreis verkauf ich euch das aber nicht!“ Bestürzt sahen sich die beiden Opas an bis Ernies Gesicht sich plötzlich aufhellte: „Ich weiß was!“ Er schob sich seinen Finger in den Mund und werkelte dort eine Zeit lang laut herum bis es ein lautes PLOP machte und er voller Stolz ein gold blinkendes Etwas herauszog: „Darf ich vorstellen: Mein Goldzahn! Der ist bestimmt an die 100 $ wert, der ist echt vergoldet! Das muss dann aber für diesen UND nächsten Monat reichen, Y!“ Mit sich selbst ringend blickte Mr. Y erst zu Ernie, dann zu Mulder und ging schließlich nach einigem Zögern auf den Deal ein. Dann zogen Fox und Ernie sich fröhlich in ihre Zimmer zurück und taten Dinge, auf die wir jetzt besser nicht näher eingehen sollten... J

Es war still auf dem Gang. Nur das konstante Schlürfen von Scullys Pantoffeln auf dem Linoleum war zu hören. Ihre Augen waren nur noch halb geöffnet und sie freute sich auf ihren Schönheitsschlaf! Vor dem Fahrstuhl blieb sie stehen. Eine Minute verging. Zwei Minuten vergingen. Diese Dinger brauchten auch von Tag zu Tag länger! Drei Minuten vergingen. Vier Minuten...

„Hey, Dana, Schätzchen, du musst schon auf den Knopf drücken, wenn du nach oben willst!“

Erschrocken drehte sie sich um. „Bertha! Musst du mich so erschrecken?!“

Anstatt eine Antwort zu geben, begann Scullys Freundin nur zu kichern. „Kann ich ja nicht erraten, dass du schläfst!“ Suchend sah sie kurz nach hinten und dann an Scully vorbei. „Wo ist eigentlich dein Freund Spooky?“, fragte sie dann neugierig und musterte Scully auffordernd.

Diese verdrehte genervt die Augen. „Nachdem er seinen Nachtisch für einen Alien gehalten und sich den Weltfrieden gewünscht hat, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er wird wohl wieder mit Ernie auf seinem Zimmer sein und was weiß ich tun...“ Sie stöhnte kurz auf und sah dann wieder Bertha an. Auf deren Gesicht hatte sich auf einmal ein anderer Ausdruck breit gemacht – einer, der nichts Gutes verheißen ließ. Schließlich fiel bei Scully der Groschen. „Nein, auf keinen Fall!“, sagte sie schnell.

Bertha rieb sich vorfreudig die Hände. „Ach, komm schon, du willst doch auch wissen, was die zwei da laufend machen!“

„Bertha, wir haben in keiner Weise ein Recht die beiden in ihrer Privatsphäre zu stören!“

„Privatsphäre? In diesem Heim gibt’s doch keine Privatsphäre! Ich halte es auch für Privatsphäre auf Toilette zu gehen, aber stattdessen bekomme ich hier von hässlichen, murrenden Pflegern alle 2 Stunden die Windeln gewechselt! Versteh doch, Dana, ab einem gewissen Alter hat man so etwas Luxuriöses wie Privatsphäre nun eben nicht mehr! Also komm und mach keine Zicken!“

Auffordernd zog Bertha Scully, die sie weniger überzeugt ansah, am Arm. „Ich weiß nicht, Bertha!“ Hin- und hergerissen zwischen ihrem Anstand, ihrem Schönheitsschlaf und ihrer Neugierde, sah Dana Bertha gequält an.

„Dana, hier ist es doch immer ätzend langweilig und so ein kleines Abenteuer verleiht dem trostlosen Dahinvegetieren ein wenig Würze. Ich fühle mich wie ein Schulmädchen, mein Herz schlägt schneller und meine Knie werden ganz weich, bei dem Gedanken....“

„O mein Gott, Bertha! Bleib ganz ruhig. Ich hole Hilfe. Du bekommst wahrscheinlich gleich einen Herzinfarkt. Sonst noch irgendwelche Anzeichen, außer weiche Knie und einen zu schnellen Herzrhythmus?“ Aufgeregt schlürfte Scully erst 5 cm nach rechts, dann 5 cm nach links und wieder von vorne bis Bertha sie unwirsch unterbrach: „Ich habe keinen Herzinfarkt, ich wollte dich nur mit etwas Poesie überzeugen mitzukommen.“

„Oh, tut mir leid!“ Beleidigt blickte Bertha zur Seite und Dana meinte als kleine Wiedergutmachung: „Na gut! Lass und sehen, was die Jungs treiben!“ Bertha stieß einen Freudenkrächzer aus und zog Dana mit strahlendem Gesicht im Schneckentempo hinter sich her zu Ernies Zimmer.

Nach einer halben Stunde erreichten die beiden völlig außer Puste, dass 50 m entfernte Zimmer. Bertha drückte ihr linkes Ohr an die Holztür und horchte angespannt. „Ich glaube, sie schlafen! Ich kann nichts hören!“

Scully verdrehte die Augen und meinte: „Du kannst auf deinem linken Ohr überhaupt nichts mehr hören!!!“

„Ach ja, richtig!“ Bertha drehte sich mühsam um 180 ° und presste dann ihr rechtes Ohr gegen die Zimmertür. Plötzlich fing sie an wie ein Schulmädchen zu kichern und Scully sah sie fragend an. „Was ist los?“

„Ich glaube.... die machen da ein paar sehr... unsittliche Dinge!“

Auf einmal völlig interessiert, schob Scully Bertha energisch von der Tür weg und lauschte nun selbst. Von drinnen drang ein eindeutiges Stöhnen, das Scully trotz ihrer Erfahrung und ihres hohen Alters die Schamesröte ins Gesicht trieb, nach draußen. Während Bertha immer noch völlig versteinert, kichernd und mit dem Gesichtsausdruck einer 15-jährigen, die gerade das erste Mal einen nackten Mann gesehen hat, hinter Dana stand, versuchte diese etwas durch das Schlüsselloch zu erkennen. Da sie völlig konzentriert bei der Arbeit war, bemerkte sie erst nach einigen Minuten, dass das Kichern hinter ihr aufgehört hatte. „Na, Bertha, wieder beruhigt?“ Mit diesen Worten drehte Dana sich um und schrie laut auf. Vor ihr stand ein kleines graues Etwas, dessen wahre Identität aufgrund der Dunkelheit nicht erkennbar war, und hielt in seinen Armen eine ohnmächtige Bertha. „Was wollen Sie? Ich bin Ex-Bundesagentin und eine echte Gefahr für Verbrecher!“

Das UGW (= unidentifiziertes, graues Wesen) gluckste belustigt und meinte mit tiefer Stimme: „Was willst du schon tun, Omi? Mich mit Pudding bewerfen??“

Wütend zischte Scully: „Nur zu Ihrer Information: Ich kann Judo!“

„O-O... jetzt hab ich aber Angst! Hilfe, ich werde von einer verrückten Omi bedroht!“ Das UGW lachte sich halb tot, während es Bertha fest in seinen Armen hielt.

Hinter ihnen öffnete sich plötzlich die Tür und ein etwas zerzauster Mulder kam heraus. „Was ist denn hier los?“ Als er das UGW erblickte, fing er zu stottern an: „Scuu...Scuu....ein....All....ein...Alllll.....ein......Alien!!!“

Unruhig hüpfte das UGW von einem Bein auf das andere und kicherte nervös: „Hehe.... guter Scherz... wer glaubt den heut zu Tage noch an Aliens?“ Dann murmelte es: „So ein Scheiß! Wo bleiben DIE denn? Man, die Entführungstruppe ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Hier sollte doch schon lang nur noch weißes Licht sein.....und ich sollte verdammt noch mal in erster Linie schon lange nicht mehr HIER sein!“

Panisch sah sich das UGW um, dann ergriff es blitzartig die Flucht – Bertha immer noch fest im Arm haltend. Geschockt sah Dana dem Wesen hinterher. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Schnell, das heißt drei Zentimeter pro Stunde, drehte sich Dana zu Fox. Dieser stand noch immer wie paralysiert vor seiner Tür und starrte in die Richtung, in welcher das Wesen gerade verschwunden war. „Das... das, das... das war...“ Plötzlich hielt er inne und sah Scully an. Ein freudiges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Als wenn er irgendwas gewonnen hätte, schlug er mit der Faust in die Luft. „Das war ein Alien und ICH habe von Anfang an gewusst, dass es sie gibt!“

„Ach, halten Sie doch die Klappe!“ Von Panik ergriffen begann Scully wieder ihre Fünf-Zentimeter-Schlürfaktion, wobei die mit ihren letzten drei grauen Zellen zu denken versuchte. Nach einer Weile kam ihr auch die rettende Idee. „Wir müssen Bertha retten!!!“

Mulder, der noch immer in einer überzeugten Siegerposition stand, schenke ihr erst jetzt wieder seine Aufmerksamkeit. „Häh? Wie jetzt - retten?“, fragte er verwirrt.

„Na, retten halt“, erklärte sie noch einmal, wild gestikulierend, um es ihrem Partner begreiflich zu machen. Sie musste ihre Freundin unbedingt aus den Klauen des UGW befreien, immerhin war am nächsten Tag Gruppenstricken!!! „Bertha zurückholen und die Welt von diesem Schrecken befreien!“

Nun war Mulders Kampfgeist geweckt. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er ballte die Hände zu Fäusten. „Au ja, wir retten die holde Jungfrau. Ich rufe gleich meine Leute von der MSFIV (Mulder Spezialeinheit für idiotische Vorfälle) zusammen und dann geht’s los!!!“

Sie nickte eifrig. „Ja, und ich gehe schnell zu John!“

Nachdem Mulder zugestimmt hatte, wollten beide ihre Pläne in die tat umsetzen, doch Mulder hielt noch einmal inne. Skeptisch sah er Scully an. „Wieso John?“

Sie sah Mulder über ihre Schulter hinweg an. „Windeln für unterwegs, was dachten Sie denn?“

„Oh.“

Nachdem auch das geklärt war, „eilten“ beide davon.
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