World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Lucky

von XLouiseX

1/1

Scully:



Es ist hell um mich herum. Ich weiß nicht wo ich bin, oder woher dieses Licht kommt. Ich blinzele vorsichtig, verschließe meine Augen aber schnell wieder. Sogar durch meine geschlossenen Augenlider flimmert das grelle Licht. Ich versuche mich auf meine Umgebung zu konzentrieren. Es ist warm, und es riecht nach irgendetwas, was mir irgendwoher vertraut ist. Langsam öffne ich die Augen und schirme sie mit der Hand ab. Endlich kann ich erkennen, wo ich bin. Ich liege in einem großen Bett. Deswegen ist es so warm, und das Licht fällt durch die hohen Panoramafenster. Sonnenlicht. Ich liebe die Sonne. Alles ist so fremd, doch der Geruch ist mir bekannt. Ich setze mich langsam auf, denn meine Glieder scheinen schwer zu sein. Mir stockt der Atem, als ich mich im Zimmer umsehe. Das habe ich noch nie gesehen! Wo bin ich bloß? Schwer atmend lasse ich mich wieder in meine Kissen zurück fallen. Ich drehe den Kopf zur Seite und erlebe den zweiten Schock dieses Morgens. Mulder! Er hat den Kopf tief im Kissen vergraben und... er ist völlig nackt! Die Decke verdeckt den muskulösen Rücken und seine langen Beine nicht. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Habe ich etwa mit ihm geschlafen? Wieso kann ich mich an nichts erinnern? Wieso bin ich hier? Langsam taste ich nach seinem Arm, den er besitzergreifend um mich gelegt hat. Vielleicht kann Mulder mir sagen, wo ich bin. Doch bevor ich ihn ansprechen kann, knarrt die Tür. Ich fahre unsanft hoch und starre zur Tür, wo ein kleines Mädchen steht. „Mommy!“ Mommy?! Seit wann habe ich Kinder? Im hellen Sonnenlicht kann ich die Kleine endlich erkennen.



Emily:



Mommy! Ich weiß nicht wieso ich das weiß, aber diese Frau ist meine Mommy. Klar! Die kenne ich doch. Die nette Frau mit dem Kreuz. Klar, meine Mutter. Wieso starrt die mich denn so an? Weiß sie denn nicht, dass sie meine Mommy ist? Ich laufe auf das Bett zu und strecke meine Arme nach ihr aus. Aber sie macht keine Anstalten, mich hochzuheben. Mommy ich will doch zu dir! Wieso weint sie denn plötzlich? „Mommy, nicht weinen! Wieso weinst du denn?“ Jetzt schluchzt sie laut: „Emily!“ Ja klar heiße ich Emily! „Weißt du denn nicht mehr, dass du meine Mommy bist? Hey ich weiß auch nicht, wieso ich hier bin, aber ich hab doch dich! Lass mich zu dir, Mommy!“ Endlich hebt sie mich hoch und drückt mich an sich. Ich erinnere mich noch genau an Mommys Haare. Sie riechen so gut. Ich weiß nicht was das ist, aber es riecht toll. Ich schlinge meine Arme um ihren Hals. Sie war auch da, bevor es so komisch dunkel um mich geworden ist. Aber als ich eben in diesem komischen Zimmer aufgewacht bin, da war sie nicht da. Ich schmiege mich eng an sie und sie weint schon wieder. „Nicht weinen!“, sage ich, und sie lächelt mich an. „Emily! Meine kleine Emily!“



Mulder:



Weint da jemand, oder war es nur ein Traum? Nein. Auch jetzt höre ich ein leises Schluchzen und öffne schlaftrunken die Augen. Verdammt, wo bin ich denn hier gelandet? Neben mir sitzt eine Frau aufrecht im Bett. Sie hat ein kleines Mädchen im Arm und weint bitterlich. Mir stockt der Atem als ich sehe, dass sie keine Kleider trägt, und als ich ihren feuerroten Haarschopf sehe wird mir klar, dass es meine Scully ist. Aber wieso hat sie ein Kind im Arm und wieso liegen wir nebeneinander in einem Bett? Und noch dazu nackt?! Nicht das ich etwas dagegen hätte, aber das ist doch irgendwie merkwürdig. „Hey Scully...“ Ich lege meine Hand auf ihre Schulter. Sie sieht mich an. „Mulder! Das hier ist...ist Emily!“ Ich sehe Emily das erste Mal wirklich an. Scully hat Recht! Emily! „Wo sind wir hier, Mulder?“, fragt Scully mich. In ihrem Gesicht steht Ratlosigkeit, doch auch ich habe keine Ahnung, wie wir hier her gekommen sind. „Ich weiß es nicht, Scully! Wissen Sie noch, ich meine...haben wir?!“ Scully schüttelt den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Mein Gedächtnis ist... so... ich weiß nichts mehr.“ Einen Moment schweigen wir, dann meldet sich Emily zu Wort. „Mommy, wieso sind wir hier?“ Sie spielt mit Scullys Kreuz, und die küsst liebevoll ihr Haar. „Das weiß ich nicht, Baby.“ „Ich bin aber kein Baby mehr!“, protestiert Emily, sodass wir beide lächeln müssen. „Okay, Emily. Da hast du recht“, meint Scully und Emily klettert von ihrem Schoß herunter unter unsere Decke. Etwas sind wir darauf bedacht, dass uns die Decke vollständig bedeckt. Doch die quirlige Emily springt als bald wieder auf. „Ich guck mir das Haus an!“, ruft sie, und springt aus dem Bett. Schon fällt die Schlafzimmertür hinter ihr ins Schloss. Scully zieht ihre Decke ein bisschen fester an sich. „Wo sind wir hier? Und wieso ist Emily...?“ Sie kann den Satz nicht zu Ende bringen. „Ich weiß es nicht. Was ist das letzte, woran du dich erinnern kannst?“ Scully überlegt kurz. „Der Moment in dem wir Skinners Büro verließen. Danach habe ich alles vergessen. Aber da war etwas... das weiß ich genau!“ Sie schlägt die Hände vor das Gesicht. „Was ist denn nur los?!“ Langsam lege ich einen Arm um ihre Schulter. „Ich weiß es auch nicht, Scully. Aber immerhin... geht es Emily gut.“ Sie lächelt mich an. „Stimmt. Sollen wir uns nicht mal anziehen?“ „Ähm... soll ich die Augen zumachen?“, frage ich sie schüchtern.



Scully:



Oh nein. Das ist wirklich ein Problem! Er grinst mich schelmisch an. Na gut. Jetzt liege ich schon mal nackt neben ihm unklar, ob wir in dieser Nacht nicht etwas anderes getan haben außer Schlafen. Jetzt würde ich es ihm zeigen, dem aufgeblasenen Mulder. „Nicht nötig, Muuulder“, sage ich, mit meiner besten erotischen Stimme. Ich frage mich, wie ich das geschafft habe jetzt, wo ich eigentlich noch völlig verwirrt bin. Ich will mir ins Gedächtnis rufen, dass ich mich in einer völlig paradoxen Situation befinde. Ich liege hier nackt neben einem Mann, in einem völlig fremden Haus und meine nachweißlich tote Tochter ist wieder lebendig. Sollte ich nicht völlig verwirrt sein? Ja, aber ich bin eher ruhig. Ich schwinge also meine Beine aus dem Bett und gehe auf den Kleiderschrank zu. Eine Art quietschender Laut zeigt mir, dass Mulder die Augen nicht geschlossen hat. Ein triumphierendes Grinsen erscheint auf meinem eigenen Gesicht. „Ist was, Mulder?“ „Nein...“, presst er hervor. Ich öffne den Schrank. „Wow, sieh dir das an. Das ist nicht mein Stil.“ Im Schrank hängt sehr modische Kleidung die, wie gesagt, nicht wirklich meinem persönlichen Stil entspricht. Dennoch gefällt sie mir sehr. Ich wähle eine saphirgrüne Bluse und eine weite Leinenhose in beige. Unterwäsche findet sich in einer der Schubladen. Wow! Da kannte ja sogar jemand meine genaue BH Größe!

„Okay, Mulder. Ich gehe mal runter.“ Mit diesen Worten verabschiede ich mich von einem lüsternen Mann, dessen Decke verrät, dass ich einen gewissen Effekt auf ihn gehabt habe. Nach einer kurzen Zwischenstation im Bad gehe ich in den Flur. Ein weiter Korridor, der mehrere Türen aufweist. Eine führt in ein kleines leeres Zimmer mit hellen Tapeten. Offenbar ein unbenutztes Kinderzimmer. Was soll das denn bedeuten? Hinter der nächsten Tür befindet sich Emilys Zimmer. Ich bin erstaunt, denn genau das war der Stil, in dem auch ich Emilys Zimmer eingerichtet hätte. Und in der Ecke auf einer Kommode findet sich der Teddybär, den ich seit Jahren zu Hause hinter meinem Kopfkissen versteckt hatte. Was geht hier nur vor? Ansonsten steht noch ein breites, mit rosafarbener Bettwäsche bezogenes Bett und ein Schreibtisch in dem Zimmer, das mit liebevollen Accessoires ausgeschmückt ist. Ich drehe mich weg und verlasse den Raum. „Emily?“ „Mommy! Komm runter!“, ruft sie von irgendwoher. Ich laufe die Treppe herunter und trete in einen hellen Flur, der in eine riesige Küche, ein wundervolles Wohnzimmer und zwei Arbeitszimmer führt. Emily scheint in der Küche zu sein. „Hey Schatz! Was machst du denn in der Küche?“, frage ich. Sie kichert und lief auf mich zu. „Ich hab Hunger, Mommy! Machst du mir was zu Essen?“ „Klar. Worauf hast du Lust?“



Mulder:



Nachdem ich mich von dem Schock, Scully zum ersten Mal so ganz und gar nackt zu sehen, (und sie hatte alles bemerkt!) erholt habe, habe ich mich angezogen. Die Kleidung unterscheidet sich nicht sehr von meiner eigenen. Ich höre Scullys Schritte auf der Treppe und folge ihr nach unten, wo ich sie mit Emily in der Küche vorfinde. Mutter und Tochter mampfen genüsslich Cornflakes. Es ist ein nettes Bild. „Hallo, Mulder. Gut siehst du aus“, begrüßt mich Scully fröhlich. Sie war so ganz anders als vorher! „Wir müssen sie zu einem Arzt bringen, Scully“, versuche ich ein wenig Ernst in die Situation zu bringen. Sie nickt. „Dann sollten wir uns bald auf den Weg machen“, antwortet sie. „Cornflakes?“

Auf dem Küchentisch liegen alle möglichen Papiere, ausgestellt auf die Namen Fox und Dana Scott. Es ist unglaublich. Wir haben plötzlich ein ganz normales Leben!



Emily:



Diese komische grüne Frau, Mommy meinte, es wäre eine Krankenschwester, hat uns beide gleich mitgenommen. Weiß nicht wieso. Jetzt sitzt da dieser Mann im weißen Kittel und macht irgendwas mit mir. Ich kenne das ja schon von früher, bevor diese dunkle Sache da war. Er nimmt mir Blut ab. Igitt. Eklig. Tut aber nur ein bisschen weh. Wie hat Mommy früher gesagt? Nur ein kleiner Pieks. Das ist gut. Und jetzt sieht er es unter dem Mikrodingsda an. Und? Keine Ahnung was der denkt. Mensch was hat der denn nur für eine Nase? Wie die von Mulder, nur komischer. Ich glaube Mommy mag Mulder. Sie schaut ihn immer so komisch an. „So Emily. Jetzt kannst du zurück zu deinem Daddy nach draußen!“ Oh ich habe einen Daddy? „Tschüss!“ Dann gehe ich raus.



Scully:



Verdammt, ich kann es nicht glauben! Ich kann es einfach nicht glauben! Es ist unglaublich! Ich laufe den Gang entlang. Egal was die anderen von mir denken! „Mulder!“, rufe ich. Nein, schreie ich, kreische ich beinahe. Er fährt herum als ich ihm schließlich um den Hals falle. Er ist überrascht. „Mulder!“ Verdammt. Ich fange an zu weinen. „Mulder...“, wiederhole ich. „Was ist denn, Scully? Was ist denn los? Ist etwas nicht in Ordnung?“ Ich schaffe es gerade noch den Kopf zu schütteln, bevor ich in Tränen ausbreche. „Mulder.. der Chip ist weg... und ich bin völlig gesund und ich... ich kann....“ Weiter komme ich nicht, denn die tiefen Schluchzer, die aus meiner Kehle aufsteigen, rauben mir den Atem. Ich huste laut. Mulder weiß auch so, welche Dinge mich noch zum weinen bringen konnten. „Scully!“ Er drückt mich so fest, dass mir beinahe die Luft wegbleibt. Mein Gott, wie gut das tut! „Scully, dass heißt doch nicht etwa...?“ „Doch.. ich kann auch wieder Kinder haben....“ Jetzt ist es raus. Ich heule wie ein Schlosshund und er hält mich. Ich spüre seine Nähe, seine Wärme und hoffe, dass ich die Nacht ausgenutzt habe. Nur schade, dass ich mich nicht erinnern kann. Jetzt bringt der Arzt Emily zu mir. Meine Tochter! Und ich kann noch ein Kind haben, wenn ich möchte. „Hallo Emily.“ Ich nehme sie auf den Arm. „Mrs. Scott...“ Scott? Ach ja. Das stand auf meinem merkwürdigen Ausweis. Heiße ich so? Und Mulder ist dann wohl Mr. Scott. Wir sind verheiratet? Ein Gefühl wie eine kleine Explosion durchfährt mich. „Ja?“, frage ich ganz ruhig. „Ihre Tochter ist völlig gesund. Wir müssen, wie bei Ihnen, natürlich noch die genauen Blutergebnisse abwarten. Aber ich kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass da nichts ist. Der Rest ist nur Routine.“ „Hat sie vielleicht... so einen Chip.. im N.. Nacken?“, stammle ich. „Nein.“ Oh nein! Jetzt sieht er mich an wie eine Außerirdische. „Okay.. hehe...“ Ich lache nervös, und Mulder hilft mir aus der Patsche. „Vielen Dank, Dr. Smith.“ Er legt einen Arm um mich, und wir verlassen das Krankenhaus.



Mulder:



Scully sitzt neben mir im Auto, noch immer ungläubig. Sie sieht aus dem Fenster. Wow. Es ist, als wäre alles, was in den sieben Jahren unserer Partnerschaft geschehen ist, nie passiert. Sie ist gesund und Emily ebenfalls. Ich kann es einfach nicht glauben. Scully scheinbar auch nicht, denn sie wirkt noch immer irgendwie abwesend. Wenn sie jetzt wieder Kinder bekommen kann, dann hätte ich nichts dagegen, wenn Mr. Scott der Vater wäre. Haha. Mulder, vertreib die schmutzigen Gedanken aus deinem Kopf! Wieder muss ich an heute Morgen denken. Diese Frau vernebelt meine Gedanken. Denk dran, Mulder. Du bist nicht allein im Auto, also fahr vorsichtig. Scully dreht sich zu mir. Sie lächelt. „Mensch, Mulder... äh ich meine.. Fox?“ Ihr fragender Ton ist mir nicht entgangen. „Ja natürlich. Wir sind schließlich verheiratet, Darling.“ Fast muss ich lachen. „Was soll das alles, Fox?“ „Freust du dich denn nicht, Dana?“ „Doch.“ Sie zögert nicht, dies zu sagen. „Aber ich frage mich, was das soll.“



Emily:



Ja, Mulders Nase ist komisch. Zu gerne würde ich mal dran ziehen. Ob er echt mein Daddy ist? Das wäre gut. Jetzt ist er jedenfalls Fox Scott. Auch gut. Und sie ist Dana. Nee. Für mich ist sie Mommy. Ich schaue aus dem Fenster. Wo wir hier wohl sind? Es ist schön hell und da ist viel Sonne. Neben der Straße ist Wasser. Es ist schön. Hat es nicht die gleiche Farbe wie Mommys Augen? Ich muss mal nachsehen. Aber jetzt sehe ich erst mal aus dem Fenster.

Der See glitzert, und schon kann ich es nicht mehr sehen. Da ist wieder dieses Haus und Mommy hilft mir aus dem Auto. Als ob ich das nicht schon alleine könnte! Echt. Aber es ist gut bei Mommy zu sein. „Hey Emily. Wozu hast du jetzt Lust?“, fragte sie mich. „Weiß nicht.“ Am liebsten will ich mit den Spielsachen in meinem Zimmer spielen. „Mommy, darf ich was spielen?“, frage ich sie. „Na klar!“ Sie lächelt mich an. Dieser Fox, oder wie auch immer, schließt die Tür auf und ich gehe hinein. Mommy und er bleiben unten, während ich hoch gehe.



Scully:



„Lass uns ins Wohnzimmer gehen“, sage ich zu Fox. Fox! Wie sich das anhört! Er grinst in typischer Mulder Manier über das ganze Gesicht. „Nanana, Mrs Scott. Wir sollten überlegen, wie viele Kinder wir haben wollen. Ich glaube drei. Erst Gregory dann Ashley und dann Alexander. Was hältst du davon?“, fragt er mich, als wir es uns auf dem Sofa bequem machten. „Hmm...“ Ich überlege. „Ich weiß es nicht.“ Dann lache ich leise. „Ist das nicht verrückt?“ „Doch das ist verrückt“, antwortet er. „Aber findest du nicht, dass wir es nicht hinterfragen sollten?“ „Vielleicht. Ich finde das alles ziemlich unangenehm, aber irgendwie ist es ja das, was ich mir immer gewünscht habe“, meine ich. Okay. Ich wiederspreche mir selbst in jeder Hinsicht. Mulder sieht mich von oben herab erstaunt an. „Oh, du wolltest schon immer mal mit mir verheiratet sein?“ Ich lache, antworte ihm aber nicht. „Hey Scully...“, bohrt er. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ „Ich bin Dana.“ „Okay, Dana. Antworte!“ Als ich aber schweige, stürzt er sich plötzlich auf mich. Nach einer Schreckensminute lache ich. Aber irgendwie auch, weil er beginnt, mich zu kitzeln. „Mulder, nein! Hör auf! Nein!“ Doch er lacht nur mit mir. „Sag's mir, Dana. Sag's mir.“ Unglaublich. Jetzt liegt mein Partner über mir und kitzelt mich. Gestern noch wäre das undenkbar gewesen. „Hör auf...“, schnaufe ich. „Sag's mir“, raunt er in mein Ohr. „Na gut...“ Sofort lässt er von mir ab und sieht mich aufmerksam an. Sein Hundeblick, den er immer aufsetzt wenn er meint, ich könnte böse auf ihn sein, durchbohrt mich förmlich. „Ich sehe mal nach Emily!“ Und schon bin ich auf der Treppe.



Mulder:



Okay, ein einfaches „nein“ hätte es ja auch getan. Schon wieder ist sie mir entkommen. Ich seufze. Diese komplizierte Frau. Ich stehe auf und gehe auf den Esstisch zu, um die Papiere darauf zu ordnen. In Bogen Papier fällt mir in die Hände. Ein Arbeitsvertrag. „DANA! Ich bin Journalist!“, rufe ich aus. Sie kommt die Treppe herunter. „Was?“ „Ich bin Journalist!“ Sie lacht. „Und ich bin Lehrerin für Religion und Biologie, habe aber noch keinen Job gefunden. Diese Sachen sind mir auch schon in die Hände gefallen. Wusstest du, dass du für den Ohio Courier arbeitest?“ Sie kichert und ich sehe noch weiterhin überrascht auf den Vertrag. „Wow. Ich bin neu. Mein Job fängt Morgen an.“ „Pünktlich um sieben“, fügt Scully hinzu. Kleine Sadistin!



Scully und ich lebten uns ganz gut ein. Emily kam in einem guten Kindergarten hier in Westbridge unter, ich widmete mich meinem Job und was Scully den ganzen Tag tat, kann ich nicht genau sagen. Aber sie scheint sich einen Job als Lehrerin zu suchen. Nach unzähligen Vorstellungsgesprächen gab sie es schließlich auf und widmete sich Emily. Ich glaube, sie ist das erste Mal, seit ich sie kenne, richtig glücklich. Langsam entwickelt sich unsere freundschaftliche Beziehung zu einem kleinen Flirt.



Sechs Wochen später



Scully:



„Was ist los, Dana?“, fragt mich Mulder, der stirnrunzelnd seinen letzten Artikel durchliest. Wider Erwarten macht ihm sein Job Spaß und er war auch relativ erfolgreich. Wir haben uns entschlossen hier zu bleiben, denn wir wollten Emily nicht gleich wieder aus dieser Umgebung herausreißen. Na gut. Wir wissen wohl beide, dass das nicht der wirkliche Grund ist. Wir genießen unser neues Leben einfach! „Was soll denn los sein?“, frage ich ihn, die Unschuld in Person. „Du bist schon seit Tagen so nachdenklich.“ „Unsinn“, wehre ich ab, denn was er da sagt, will ich nicht hören. „Dana.“ Er zieht das zweite „a“ ziemlich lang und grinste mich an. Seit wann kann ich diesem Blick widerstehen? „Hmmmm. Ich frage mich, ob das Syndikat etwas mit dem hier zu tun hat.“ „Schwer zu sagen, aber wenn ja, dann haben die einen ordentlichen Sinneswandel hinter sich.“ Ich muss lachen. „Und sind mächtiger als wir dachten, ich meine wegen Emily...“ Diese ist gerade im Kindergarten, als wir unser Gespräch führen. Sie hat eine Freundin namens Sally gefunden, die uns des öfteren besucht. „Aber darüber denkst du nicht die ganze Zeit nach, stimmt's?“ Verdammt. Ich hätte einen Mann heiraten sollen, der nicht Psychologie studiert hat. Ich muss fast schon wieder lachen. In letzter Zeit lache ich viel öfter als früher. Aber da ist noch etwas, was ich Mulder nicht sagen will. Er steht auf und kommt auf mich zu. Er umrundete den Sessel, auf dem ich sitze, und beginnt meine Schultern zu massieren. „Hmmmm... das tut gut. Danke Fox.“ Wir schweigen eine Weile, bis er mir plötzlich einen Kuss in den Nacken drückt.



Mulder:



Ich kann einfach nicht anders. Ich muss die weiche Haut in ihrem Nacken küssen. Meine Hände verweigern ihren Dienst und liegen nur noch auf Scullys Schultern. Verdammt, wenn ich mich jetzt nur bewegen könnte. Ein wenig erstaunt dreht sich Scully zu mir um. Wir starren uns nur in die Augen. Mir war nie bewusst gewesen, wie schön ihre Augen eigentlich waren. Strahlend blau. Es hatte immer diese Melancholie in ihnen gelegen, doch die war jetzt verschwunden. Sie strahlen mich an, auch wenn Scully nicht lacht. „Du hast wundervolle Augen.“ Verdammt, dass hört sich an wie in einem billigen Film. „Danke.“ Das passt jetzt irgendwie. Sie sieht zur Seite. Habe ich wieder mal irgendwas falsch gemacht? Ich beschließe es zu wagen und beginne sie weiter zu massieren, als sei nichts geschehen. Nach ein paar Sekunden beginne ich sie wieder zu küssen. Diesmal erwische ich ihre Wange. „Was soll das?“, frage sie, ohne sich umzudrehen. „Ähm...“ Das ist das einzige, auf das ich nicht vorbereitet gewesen war. Eine Ohrfeige, oder ein wilder Kuss, ein Schrei. Aber nicht das. „Sorry...“ Mehr bringe ich nicht hervor. Scully lehnt sich wieder zurück und ich bringe die Massage normal zu Ende.



Scully:



Wieso habe ich mich nur wieder so angestellt? Schließlich schlafen wir seit sechs Wochen in einem Bett und wir wohnen zusammen. Das musste ja passieren. Das einzig Merkwürdige: ich habe es genossen. Und wie. Vielleicht sollte ich es ihm doch sagen. Verdammt noch mal, jetzt war doch die perfekte Gelegenheit. Ich stehe also auf und löse mich langsam von seinem Griff. Das Sonnenlicht, das durch die Fenster fällt, malt helle Kringel auf den Boden. Ich schreite hindurch auf Mulder zu. „Fox.“ Ah, wieso ist das so kompliziert?! „Ähm..“, versuche ich es wieder, kam aber nicht weit. „Tut mir leid, Dana“, meint er ziemlich zerknirscht. „Das ist nicht schlimm, Fox.“ Ich betone wieder den Vornamen. „Ich wollte dir nur noch etwas sagen... ugh... wenn das nur nicht so verdammt peinlich wäre!“ Interessiert sieht er mich an. „Vor mir muss dir doch nichts peinlich sein.“ Ich atme tief durch. „Na gut, aber lach nicht.“ Er verspricht mir, nicht zu lachen. „Bevor ich dich auslache, rücke ich aus und vergrabe mich im Garten.“ Aber ich kann nicht lachen. Ich bin ziemlich nervös, als ich es letzt endlich hervorbringe: „Fox, also.. ähm...“ Immer diese Ähm's zwischendurch. Ich muss mir das abgewöhnen. „Na rück schon raus“, meint er sanft. „Na also gut. Fox, ich... ich möchte noch ein Kind.“



Mulder:



Aaaaaaaaaaaaaaaah!!!!! Mit mir?! Juhu juhu juhu!

Mir ist, als würde ich in den nächsten Sekunden umfallen. Ganz ruhig, Mulder. Wieso sollte ich lachen? Nicht in die Luft springen.

„Oh“, bringe ich hervor. „Na, und da wollte ich dich fragen, ob du...na ja...“ Sie scheint nach einer passenden Formulierung zu suchen. „Ob du der Vater sein würdest.“ Klingeling! Mein Verstand verabschiedet sich. Sayonara, bis dann. Oh das ist gut! Das ist verdammt gut. Was soll ich denn jetzt antworten? Vielleicht. „Oh super, wann passt es dir?“ „Was?“ Neeeeinnnn! Ich habe es laut ausgesprochen. Scully sieht mich von unten herauf ein wenig schräg an. „Haha.“ Ich lache verschmitzt. „Das war nur ein Witz.“ „Hoffentlich. Also... würdest du?“ Ich nicke. „Natürlich, Dana. Es wäre mir eine Ehre.“ Und schon fällt sie mir um den Hals und gibt mir einen Kuss auf meinen Zinken. „Danke.“ Sie strahlt über das ganze Gesicht und löste sich von mir. „Ich... muss Emily abholen. Bis gleich!“ Sie scheint ein bisschen verlegen zu sein und läuft samt Autoschlüssel zur Tür. Ich sehe ihr hinterher. Ich muss mich anschließend erst mal setzen. Auf was hatte ich mich denn da eingelassen?









Emily:



Irgendwie benehmen sich die beiden eigenartig. Der Nasenmann stochert im Essen herum und Mommy starrt in ihr Glas. Ob sie etwas sucht? „Kann Sally morgen kommen?“, werfe ich in den Raum. Mommy zuckt ein bisschen zusammen, und Nasenmann murmelt nur: „Jaja. Natürlich.“ Das ist gut. Wenn ich jetzt was frage, kriege ich alles. „Kriege ich ein Pony?“ „Hm-mh.“ Juhu! Ich kriege ein Pony! Aber nein. Mommy schüttelt den Kopf. „Nutzt du etwa wieder aus, dass er über was nachdenkt?“, fragt sie mich, mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen. Ja. „Nein.“ Sie lacht und trinkt einen Schluck Wasser. „Du darfst Sally gerne einladen. Möchtest du, dass ich sie anrufe, oder fragst du sie morgen?“ „Ich frag sie morgen!“ Zuerst möchte ich den lustigen Nasenmann anschauen. Hä? Wieso guckt Mommy ihn den so komisch an?



Scully:



Oh je. Wenn Emily merkt, was Mulder da macht, müssen wir anfangen von Bienchen und Blümchen zu reden. Und mit Bienen haben wir beide unsere Probleme. (siehe FTF) Ich werfe ihm einen giftigen Blick zu, aber seine Hand bleibt trotzdem auf meinem Oberschenkel. Mulder sieht mich verführerisch an. „Mommy! Wieso guckt der Nasenmann so komisch?“, erkundigt sich Emily besorgt. „Keine Sorge, Schatz. Er sieht immer so aus.“ Mulders Blicke werden bedeutungsvoller und er dreht seinen Kopf so, dass Emily sein Gesicht nicht mehr sehen kann. Oh dieser Mann!



Mulder: Oh, Scully... Du machst mich verrückt, wieso mache ich dich nicht verrückt?

Scully: Mulder! Hör auf, sonst werde ich noch schwach!

Emily: Mommy! Nasenmann! Was soll das? Seit ihr krank?



Mulder:



Scully bleibt völlig cool, wie immer. Nun lasse ich meine Hand langsam weiter nach oben wandern. Ich ignoriere ihre warnenden Blicke und Emilys Fragen. Sie ist wirklich süß die Kleine, aber im Moment wäre ich lieber mit Scully allein. Kurz bevor meine Hand oben angekommen ist, schrillt das Telefon. Emily und Scully springen gleichzeitig auf und laufen los. Natürlich ist Scully schneller. „Scott?“, meldet sie sich. „Ach ja, Mrs. Smith. Ja natürlich, gerne. Soll ich sie gleich bringen? Ja natürlich, bis gleich.“ Sie legt auf und wendet sich Emily zu. „Ich bringe dich zu Sally, ja?“ Emily ist begeistert und hüpft auf und ab. Scully gibt ihr ihre Schuhe und die beiden verlassen das Haus. Ich bleibe am Tisch sitzen, starre ihr hinterher.





Scully:



Ich schließe die Tür auf. „Fox?“ Von irgendwoher dringt ein „Ja?“ an mein Ohr. Es scheint aus dem Schlafzimmer zu kommen. Ich gehe die Treppe hinauf und trete ins Schlafzimmer. Die Vorhänge sind zugezogen und Mulder tritt aus dem Schatten heraus auf mich zu. Das einzige Licht kommt von einer lange weiße Kerze, die auf der Kommode steht, und deren Licht sich im Spiegel reflektiert. Langsam legt er seine Arme um mich. „Dann wollen wir mal...“, sagt er verführerisch, und schon liege ich auf dem Bett.



Emily:



„Mommy, wieso siehst du so müde aus?“ Mommy lächelt. „Ach ich weiß auch nicht. Ich habe viel.. ähm.. gearbeitet heute Nachmittag.“ „Wo ist der Nasenmann?“, frage ich Mommy. Sie grinst. „Nasenmann?“ „Fox“, meine ich brav. „Oder kann ich Daddy sagen?“ Mommy nimmt mich auf den Arm. „Klar. Ich glaube nicht, dass er etwas dagegen hat.“ Dann setzt sie mich ins Auto. Sie fährt los. Mommy fährt viel besser als der Nasenmann. Der fährt wie...wie hat Mommy gesagt? Wie eine gesenkte Sau, oder so ähnlich. Von Sally zu mir ist es nicht so schrecklich weit, deswegen halten wir fünf Minuten später schon wieder an. Der Nasenmann sitzt im Garten, und lässt in einem Buch. Neben ihm steht ein Glas mit Orangensaft. Mann hab ich einen Durst. „Daddy! Daddy! Krieg ich auch einen Schluck?“ Er sieht mich erstaunt an und hält mir wortlos das Glas hin. Mommy kommt hinter mir durch das Gartentor. Sie kommt auf den Nasenmann zu und setzt sich neben ihn auf den anderen Gartenstuhl. „Hi, Nasenmann.“ Der Nasenmann sieht sie ganz komisch an. Aber nicht so komisch wie vorhin beim Essen. Irgendwie anders. „Nasenmann?“ Sie lacht. „Made by Emily.“ Verräterin! Ich renne lieber schnell ins Haus.



Scully:



„Ist sie nicht süß, unsere Kleine?“, fragt Mulder sarkastisch. Ich lehne mich zurück und blinzele gegen die Sonne. Mulder betrachtet meine Beine unter dem kurzen Kleid und ich schirme meine Augen ab. „Ist etwas, Fox?“ „Nein nein“, beeilt er sich zu sagen. „Mmm... Das heute Mittag.. das war wirklich.. na ja... toll.“ Er sieht mich über seine Sonnenbrille hinweg an. Ich nehme sie ihm ab, um in seine Augen sehen zu können. „Das finde ich auch.“ Sein Lächeln zeigt mir, dass er darüber erleichtert ist. „Wirklich?“, fragt er dennoch. „Wenn ich das doch sage.“ Wir sehen uns noch ein paar Sekunden lang an. Dann beugt er sich hinüber, um mich zu küssen. Ich spüre seine Lippen auf meinen und lehne mich weit zurück. Blind greife ich mit meinen Händen nach seinem Gesicht und zerwühle seine Haare. Zwischen zwei Küssen stöhnt er liebevoll meinen Namen. Diese Beschreibung passt vielleicht nicht so gut, aber ich kann gar nicht mehr richtig denken. „Fox...“ Zärtlich ziehe ich ihn an mich. „Du weißt längst das ich dich liebe, oder?“ Er sieht mich an. „Nein. Ich wollte es dir auch längst sagen, aber bei einem romantischen Dinner mit Kerzenlicht, und nicht ambulant auf einem Gartenstuhl.“ „Ich finde, es hat etwas für sich. So muss ich mich wenigstens nicht benehmen.“ Mit diesen Worten ziehe ich ihn vom Stuhl ins Gras, wo wir für den Rest des Nachmittags liegen und knutschen wie Teenager.



Mulder:



Scully liebt mich, ich liebe sie. Das müssen wir wohl beide erst mal verarbeiten. Und wie geht das besser als in süße Küsse versunken? Wir werden erst wieder unterbrochen, als Emily ankommt.



Emily:



„Ei ei ei was seh ich da? Ein verliebtes Ehepaar!“, rufe ich aus voller Kehle. Mommy schreckt aus der Umarmung des Nasenmann auf und sieht mich an.

„Hey Emily.“ Ich grinse. „Hallo“, sagt der Nasenmann. Der Nasenmann ist nett. Neulich hat er versucht, mir eine Geschichte zu erzählen. Aber es ist ein bisschen schief gelaufen, weil er irgendwann vergessen hatte, wie die Hauptperson heißt. Er streichelt Mommys Wange und sie sieht ihn an wie ein Schaf. „Ihr wollt doch jetzt wohl nicht knutschen?“, frage ich und stemmte die Arme in die Hüften. Mommy fängt an zu lachen und der Nasenmann auch. „Kann ich noch was trinken?“, sage ich, um von der Situation abzulenken. Obwohl mich sowieso niemand mehr hörte. Hmpf.



Weitere sechs Wochen später



Scully:



Wütend schleudere ich den verdammten Schwangerschaftstest in eine Ecke, ohne darauf zu sehen. Mittlerweile glaube ich schon nicht mehr daran, noch einmal schwanger zu werden. Ich habe schon Angst, die Ärzte hätten eine falsche Diagnose gestellt. Das kommt davon, wenn man sich nicht selbst eine Diagnose stellt. Aber ich glaube, bei der Gynäkologie ist das nicht so leicht. Schon gar nicht wenn man Pathologin ist. Der Test ist in die Badewanne gefallen, aus der ich mich gerade erhoben habe, und ich fische ihn heraus. Mein Morgenmantel verrutscht und ich zerre daran, um ihn wieder in seine ursprüngliche Position zu bringen. Ein Blick auf das Teststäbchen bestätigt meine Vermutung. Schon wieder gelb! Das Ding fliegt in den Mülleimer und ich verlasse schnaubend das Bad. Draußen verwandelt sich meine Wut in Verzweiflung. Ich bin mal wieder allein zu Hause, denn Emily ist im Kindergarten und Mulder recherchiert in einem Fall um der Weltöffentlichkeit, oder zumindest der von Ohio, mitzuteilen, was geschehen war. „Es wird schon noch klappen, es wird schon noch klappen!“, beschwöre ich mich selbst, als ich mich anziehe. Dann gehe ich in die Küche, da ich dort meinen Roman liegen gelassen habe. Als ich herein komme, riecht es nach Rauch. Erschrocken drehe ich mich um und sehe den Cigarette Smoking Man, der friedlich an meinem Küchentisch sitzt und raucht. „Oh guten Morgen Mrs. Scott.“ Mein Herz schlägt schneller. „Sie!!“ „Setzen Sie sich doch. Ich habe da etwas zu klären!“ Ich setze mich. In meinen Ohren rauscht es. „Schlau wie Sie sind haben Sie natürlich schon herausgefunden, dass Sie und ihre Emily wieder.. nun.. ich sage mal ’intakt’ sind.“ Er lacht über seinen Witz, doch ich kann es nicht. „Wieso?“, frage ich nur. Meine Stimme hört sich heiser an. „Wissen Sie, ich habe mir gedacht, dass ich auf meine alten Tage doch noch mal etwas anständiges tun sollte.“ „Das nehme ich Ihnen nicht ab.“ „Ach nein? Und wieso haben Sie dann ihre Tochter, ihren Traummann und genau das Leben, das Sie sich immer gewünscht haben?“ „Aber...“ Ich bin den Tränen nahe. „Wenn Sie damit wieder etwas bezwecken, um mich und Fox zu quälen, dann tun Sie es gleich. Dann töten Sie mich einfach. Ich würde es nicht ertragen.“ Er sieht mich mitleidig an. „Nicht doch, Dana. Ihnen könnte ich sowieso nichts antun. Und Ihrer entzückenden Tochter auch nicht.“ Seine Stimme kling so aufrichtig, doch ich konnte ihm noch immer nicht glauben. „Sie haben uns aus unserem Leben herausgerissen. Wie geht es meiner Mutter?“ „Es geht ihr gut, denn offiziell sind Sie mit Mulder... Mr. Scott, hergezogen. Sie sind nämlich ein Liebespaar.“ „Aha.“ „Suchen Sie nicht nach der Wahrheit, denn Sie werden Sie nicht finden.“ „So ist das also!“ Nun wird mir alles klar. „Sie haben das alles hier arrangiert, weil Sie nicht wollen, dass wir Ihre schmutzigen Verbrechen aufdecken!“ Der Raucher blickt zur Seite und zieht an seiner Morley. „Sie sind noch immer die FBI Agentin von früher. Offiziell, also vor dem Rest des Syndikats, stimmt das auch. Aber ich habe das getan, um Ihnen zu helfen. Glauben Sie mir!“



CSM:



Ich hoffe, dass sie mir wenigstens jetzt glaubt. Denn das erste Mal in meinem Leben sage ich die Wahrheit. Sie sieht traurig aus, lächelt aber zuletzt doch. „Wenn das stimmt, was Sie sagen dann...“ Sie scheint keine Worte zu finden. „Wollen Sie einen Kaffee?“



Mulder:



Als ich nach Hause komme, liegt Scully auf dem Sofa und schläft. In der Küche riecht es nach abgestandenem Rauch. Ich stürze in Sorge ins Wohnzimmer, denn ich kenne einen ganz bestimmten Raucher. „Dana! Dana!“, rufe ich und stürze auf sie zu. Sie blinzelt. „Hm?“ „War er hier?“ „Wer? Spender? Ja...“ Ich schließe sie in die Arme. „Oh Gott Schatz! Was hat er nur mit dir gemacht?!“ Scully lächelt und schlingt ihre Arme um mich. „Nichts, Fox.“ „Aber...“ „Er hat mir wunderbare Geschichten erzählt. Er war bei der Army, wusstest du das?“ „Dana! Was ist mit dir los, bist du krank?“



Emily:



„Was? Wirklich?“, höre ich die laute Stimme vom Nasenmann aus dem Wohnzimmer. Mommy sagt irgendetwas, was ich nicht verstehen konnte, und ich ging zu ihnen. „Hi Mommy. Was ist das?“ Ich lege das komische Ding, das ich im Bad gefunden habe, neben ihr auf den Tisch. Der Nasenmann sieht darauf und bekommt einen halben Schreikrampf. Was hat der den nun schon wieder? Ugh.. Hoffentlich habe ich nichts falsch gemacht. Er hat das gleiche gemacht, als ich dieses Rasierdings benutzt habe, um die Pflanze im Bad zu rasieren. Die hat so komische Haare auf den Blättern. Eklig, was? „Was ist denn, Fox?“, fragt Mommy den Nasenmann. „Dana!“ Er stürzt sich halb auf sie, um sie in den Arm zu nehmen. „Was ist denn?“, fragt sie abermals. „Darling, du bist schwanger!“ „Was ist schwanger?“, will ich wissen. Ah! Hoffentlich ist Mommy nicht krank. Sie guckt so komisch.



Scully:



„Nein, Fox... das Ding ist gelb.“ „Klar ist es gelb. Ich habe den anderen Test genommen. Da muss das Stäbchen gelb sein. Habe ich das nicht gesagt?“ „Ich bin schwanger?!“ „Was ist schwanger?“, fragt Emily schon wieder, doch wir können uns noch immer nicht voneinander losreißen. „Mulder, sag das noch mal.“ Ich spüre, wie mir Freudentränen in die Augen steigen. Er küsst mich bevor ich weinen kann. „Schatz, dass ist ja wunderbar.“ Ich lächele nur noch versonnen. Mit meinen Gedanken bin ich schon weit weg. Der Cigarette Smoking Man hatte Recht! Jetzt habe ich alles, was ich immer wollte. „Was ist schwanger?“, bohrt Emily unermüdlich. Mulder setzt sich neben sie. „Komm mal her, Emily.“ Sie setzt sich auf sein Knie. „Von hier sieht deine Nase noch doofer aus“, meint sie, mal wieder völlig schamlos. „Emily!“, rufen wir zugleich, doch ich bin noch völlig benommen. „Aber vielleicht hat das Ding auch versagt...“, bringe ich hervor. „Was ist schwanger?“, fragt Emily, die von Mulders Nase abgelassen hat. „Also...“ dozierte Mulder. „Ich gehe mal meine Ärztin anrufen.“ Ich stehe auf und gehe in den Flur. „Aber sie ist deine Tochter!“ „Ach, jetzt ist sie plötzlich meine Tochter!“



Mulder:



„Was ist schwanger?“, fragt Emily beharrlich. „Okay, also...ähm...“ Iek. Ich muss sie aufklären! „Na ja...“, beginne ich, „Also das ist so...Ähm.. Dana hat den Storch bestellt.“ „Den Storch? Was ist mit dem?“, erkundigt sich Emily. „Fox!“, ruft Dana, die gerade die Nummer ihrer Ärztin wählt, aus dem Flur. „Und erzähl ihr bloß nichts von Klapperstörchen.“ „Ha, Nasenmann. Du lügst wohl manchmal.“ Kleine Kinder sind weise. Shit. Was soll ich denn dann machen? „Oh verdammt! Schon so spät!“ „Fox!“ „Nasenmann!“ „Na gut. Also, ähm... ganz leicht.“ Völlig easy. Sei ein echter Fuchs und sag ihr, das Mommy ein Kind bekommt. Wie muss sie ja nicht wissen. „Also Mommy bekommt ein Baby, Emily.“ Auaaaaaaaaaaaaa meine Ohren! Emily stößt einen spitzen Schrei aus. „Wie geht das?“, fragt sie mich völlig verdutzt. „Ähm... Na ja... Ähm.. willst du vielleicht ein Eis?“ „Au ja!“ Kindererziehung ist leicht. Man muss sie nur ablenken. Schon sind wir aus der Tür hinaus. Allerdings streift mich noch ein böser Blick von Dana. Ups- hehe.



Drei Tage später



Scully:



Abends liegen wir nebeneinander in unserem Bett. Meine Ärztin hat bestätigt, dass ich in der dritten Woche schwanger bin. Es ist alles in Ordnung mit mir und dem Baby.

Ich habe mich an Mulders warme Brust gekuschelt und bin kurz vor dem Einschlafen. Er scheint seit geraumer Zeit zu lesen. Das merke ich an seinem unverständlichen Gemurmel und dem gelegentlichen Rascheln von Papier. Irgendwann wird mir Mulders Brust zu unbequem, denn er hat mit Bodybuilding angefangen, was außer einem harten Brustkorb eigentlich nicht viel bringt. Jedenfalls nicht mehr Muskeln als vorher. Also blinzele ich und will mich hinlegen, als mein Blick auf den Umschlag von Mulders Buch fällt. Dort steht in hellblauen Buchstaben „Mein Baby und ich- Der Daddy macht es richtig“. Ich bin zwar müde und in gewisser Weise auch gerührt, pruste aber dennoch los. Mulder richtet sich auf (er ließt immer im Liegen mit dem Kinn auf der Brust) und sieht mich an. „Ist dir nicht gut, Schatz?“ Ich beruhige mich langsam. „Das liest du?“ Er schüttelt den Kopf. „Darling! Das habe ich gelesen, aber jetzt beschäftige ich mich mit aktuelleren Dingen.“ „Die denn wären?“ Er zieht ein anderes Buch aus dem Babybuch hervor und zeigte es mir. Diesmal wäre ich um ein Haar aus dem Bett gepurzelt. „Meine Schwangere und ich- Der Husband macht es richtig“. „Dana! Beinahe wärst du gefallen!“ „Huahahahahahahahahaha!“ Ich kann nicht aufhören zu lachen. „Hm.. Du wirst es noch verstehen. Und jetzt Augen zu. Du brauchst deinen Schlaf.“ Ich schließe die Augen und lege mich hin. „Fox?“ „Ja?“ „Kann es uns schon hören?“ „Hier steht: nein.“ „Schade.“



Emily:



Mommy und der Nasenmann sind in letzter Zeit komisch. Er liest immer diese komischen Bücher und sie läuft immer singend durchs Haus, tanzt mit mir durch die Gegend. Ob der Nasenmann Recht hat? Sie kriegt echt ein Baby? Aber wie und wo? Wo bleibt die Aufklärung? Arme Emily.



Mulder:



In meiner Redaktion habe ich den Fehler gemacht, mich zum Chef befördern zu lassen und irgendwann gegenüber einer „schweigsamen“ Sekretärin zu erwähnen, dass meine Frau „wieder“ schwanger ist. Diese „schweigsame“ Sekretärin hat die ganze Redaktion unterrichtet, sodass ich jetzt jeden Morgen einen Stapel dieser bescheuerten Bücher, die ich aus Interesse und natürlich Dana zu Liebe lese, auf meinem Schreibtisch finde. Neben Schokolade für Dana, die ich Emily, die aufgeklärt werden wollte, in den Rachen warf. Ständig muss ich Lagebericht erstatten. Geht es ihrer Frau gut? -Ja. Ist ihr oft übel? -Ja. Freuen Sie Beide sich auf das Baby? -Ja. Was hält ihre Tochter davon? -Ja, äh was haben Sie gesagt?

Jeden Morgen das Selbe. Ich bin leicht bis sehr genervt. Dennoch mache ich gut Miene zum bösen Schleimerspiel. Meine Güte, ich feuere sie auch nicht, wenn sie mich nicht nach Dana fragen! Einmal kam Dana vorbei, weil ihr langweilig war. Und da sie in letzter Zeit übermütig war, sprang sie auf meinen Schreibtisch. Ein augenzwinkernder Reporter kam mit einer Kaffeetasse bewaffnet herein und grinste mitfühlend. „Jaja. Bei einer launischen Schwangeren zu Hause muss man auch mal so einen Leckerbissen hier mitnehmen.“ Und er kniff Scully in den Hintern. Anschließend sah er Sternchen und musste ab diesem Tag Berichte vom Altweiberkränzchen des örtlichen Katzenschutzvereins machen und sich von alten Drachen beide Ohren abquatschen lassen. Dana hatte ihm, wie gesagt, eine ordentliche Ohrfeige verpasst und warf das nächst Greifbare in seine Richtung. Das war leider meine Computertastatur. Selbige plus Redakteur waren später mehr als demoliert. Als sie mit ihm fertig war, war ich mal wieder stolz auf ihr FBI Training, und der Redakteur entschuldigte sich auf Knien.

(Anmerkung der Autorin: Achtung: Hier kommen die Camdens, die ach so himmlische Familie von Vox. Ich kann sie nicht leiden und musste sie deswegen ein bisschen nerven!)



Wieder einmal amüsierten wir uns mit dem Camdens, den neuen Nachbarn, über diese Geschichte. Wir verstehen uns mit ihnen gut. Annie meint jedoch, dass diese Story doch etwas zu gewalttätig ist. Dana will an meinem Weinglas nippen, doch ich lasse sie nicht. Eric lächelt Annie an die, wie Dana, ein Orangensaftglas in den Händen hält. Die beiden erwarten ihr achtes Kind. Zu Hause haben sie schon Matt, Lucy, Mary, Ruthie, Simon und unsägliche Zwillinge sitzen. Also ich finde, dass sogar das zu viel ist. Die Möchte-gern-aufgeklärt-sein Emily, die ich ja liebe, als sei sie meine eigene Tochter, reicht mir ja schon völlig. Und bald werden wir auch sehr viel Babygeschrei im Haus haben. „Ich habe euch allen, auch dir Eric, noch etwas zu sagen...“ beginnt Annie. Dana küsst verstohlen meinen Mundwinkel und leckte sich die Lippen ab, um noch etwas von dem Rotwein- ihrem Lieblingsrotwein, ich alter Sadist! - abzubekommen, worauf ich hastig mein Glas zur Seite stellte. Dana knurrte mich an wie ein kleiner Hund. „Eric, Dana, Foxxxxx....“ Sie zieht das „x“ immer so in die Länge. Grauenhaft. „Ich bekomme schon wieder Zwillinge.“ „Oh Gott du musst einen Ultraschall machen lassen, Dana...“, rutscht es mir heraus und Dana grinst verstohlen an, obwohl sie sich bemüht, ernst zu bleiben. „Ach, deswegen bist du schon im dritten Monat so mollig“, begeistert sich Eric Camden. Danas Hand wandert über meinen Rücken, den ich von den glücklichen Camdens abgewendet haben, in meinen Nacken und sie lehnte sich gegen mich. Spielerisch kneift sie mich in den Nacken und ich musste mich anstrengen, um nicht loszulachen. „Oh wie schön. Wir wünschen uns auch so viele Kinder, nicht wahr, mein Füchschen?“ –kneif- „Ja... äh... klar...“ „Oh wie schön wäre das doch und unser Haus ist auch groß genug.“ –kneif- Auf Danas Witz hin müssen wir uns die detaillierten Geburten von allen sieben Kindern anhören. Bis die verdammte Frage kommt: „Wie war das bei Emily?“ Dana wird ein bisschen blass. Wir können ja schlecht sagen, dass sie aus dem Reagenzglas stammt. „Ähm äh... also ich habe Dana ins Krankenhaus gefahren... und die Wehen...äh....“ –kneeeeeeeeeeeeeeif- „Ja und so wurde Emily geboren.“ Scully nickt wissend. „Etwas detaillierter bitte“, meint Eric, und nimmt sich einen Cracker. Wir würden nicht drum herum kommen. „Also gut.“ Scully setzt sich gerade hin. „Es war in einer stürmischen Winternacht, als ich in einer Berghütte im Schnee lag. Nur Fox an meiner Seite...“ Es folgten viele eklige Details und Dinge, die nur Ärztinnen über die Lippen bringen. Ich selbst wurde schon ganz grün. Wie gut, dass das nicht wirklich geschehen ist. Ich beschließe, mit Dana auf gar keinen Fall in die Berge zu fahren, wenn es soweit ist. Eilig verabschieden sich die Camdens und als Dana sie zur Tür gebracht hat, lacht sie laut. „Ich liebe es“, sagt sie und setzt sich neben mich aufs Sofa. „Wir sollten noch mal nach Emily sehen.“ Sie nickt. „Na gut, da hast du Recht. Aber vorher...“ Sie beugt sich zu mir herüber und küsst mich sanft.

„... kannst du mir vielleicht ein bisschen über kleine Kinder erzählen? Ich weiß so gar nicht viel. Von meinen Geschwistern war ich die Jüngste und ich war noch zu klein, als Melissa geboren wurde. Und... ja.. meine Emily habe ich ja erst viel später kennen gelernt.“ Sie lächelt zu mir hinauf und ich habe den Drang, sie in die Arme zu schließen. Ich folge ihr und flüstere ihr ins Ohr: „Ab dem fünftem Monat kann es uns hören.“ Sie sieht mich an. „Wie schade, dass ich erst im dritten bin.“ Ich nehme sie fester in die Arme. „Und jetzt strampelt es schon. Du kannst es nur noch nicht fühlen.“ Sie grinst. „Dann ist das wohl mein Magen.“ Während wir händchenhaltend die Treppe hinauf gehen erzähle ich ihr alles, was ich weiß. Dennoch vermute ich, dass sie mich nur testen will, da sie den starken Eindruck erweckt, alles schon zu wissen. „Du wolltest mich nur testen, nicht wahr?“, frage ich, als wir im Bad stehen. Sie lacht. „Du hast dich wacker geschlagen.“ Dann fährt sie fort, sich abzuschminken. Wir schauen noch einmal kurz bei Emily vorbei und bleiben eine Weile vor ihrem Bett stehen. Daran hängt ein krakelig geschriebener Zettel, der voller Rechtschreibfehler ist. „Schlefe nich wäken“. In der Vorschule lernt sie gerade Buchstaben und Emily ist ziemlich gut darin. Jetzt weiß ich, wieso sie ständig will, dass ich ihr Buchstaben zeige. Scully hockt sich neben Emilys Bett und gibt ihr noch einen Kuss. Emily blinzelt schlaftrunken in das Halbdunkel. Der Mond scheint zum Fenster herein und erhellt das Kinderzimmer ein wenig. „Nicht wecken...“, murmelt Emily. „Schlaf weiter, mein Schatz“, flüstert Dana liebevoll. Das muss man ihr lassen: Mit Kindern ist sie unübertrefflich. Behutsam zieht sie die Decke über Emily und gibt ihr noch einen sanften Kuss. „Mommy...“, murmelt Emily schlaftrunken. „Ja?“ „... wird das Baby auch ein Nasenmann?“



Scully:



„Hoffentlich nicht“, flüstere ich Emily so leise ins Ohr, dass Fox es nicht hören kann und richte mich wieder auf. „Lass uns ins Bett gehen, Darling.“ Er legt einen Arm um mich und wir verlassen Emilys Zimmer. „Nenn mich nicht Darling.“ „Wieso nicht?“, schmollt er. Ich lache leise. „Dann mach ruhig, wenn du unbedingt willst!“



Emily:



Schon die ganze Zeit überlege ich, was wäre, wenn das Baby auch so eine Nase hat wie der Nasenmann. Dann wäre das aber blöd. Wieso nicht so eine Nase wie ich oder Mommy. Wir sind normal. Der Nasenmann ist lieb, aber er knutscht die ganze Zeit mit Mommy herum. So hat sie so wenig Zeit, weil sie gar nicht reden kann. Blöder Nasenmann. Aber er hat immer Schokolade für mich. Das ist gut. Aber Mommy versucht immer, sie mir wegzuschnappen. Sie schafft es aber nicht. Mommy ist sowieso verrückt im Moment. Sie springt herum und macht komische Sachen. Einmal hat sie MEINE Nutella mit MEINEN Chips gegessen. Total gemein.



Zwei Monate später



Scully:



Fox ist dazu übergegangen, mir jeden Abend etwas anderes idiotisches mitzubringen. In der ersten Woche war es ein siebenhundertteiliges Puzzle, mit je hundert Teilen. Am Ende habe ich das ganze Ding Emily geschenkt, die damit den Stall des Kaninchens Hannibal ausgelegt hat, das Fox mir am folgenden Tag mitbrachte. Schließlich folgten noch ein Meerschwein namens Mr. Roth (wieso er es so genannt hat weiß ich nicht). Es folgte eine Packung Kondome mit Saure- Gurken Geschmack, die ich einmottete, weil sie jetzt sowieso nicht brauche. Es folgten drei Liebesschnulzen auf Video. Darunter „Zurück zu dir“ mit dem schrecklichen David Duchovny, den ich nicht leiden kann, „The House of Mirth“ mit der nervtötenden Gillian Anderson und ganz zu letzt „Playing God“ wieder mit Duchovny- Schwein. Es waren die schlechtesten drei Filme, die ich je gesehen habe. Aber Fox meint, Gillian Anderson sähe mir ähnlich (haha, wer's glaubt! Ich sehe überhaupt nicht aus wie die!). Dann gab es mal ein nützliches Geschenk. Einen Actionfilm mit Robert Patrick, den er dann aber den Camdens schenkte, weil ich, während ich in ansah, wie eine Verrückte auf den Sofa herumzappelte. Jedenfalls warte ich heute gespannt darauf, womit er mich heute schocken will. Er kommt herein, mit einem Blumenstrauß in der Hand, und gibt mir einen Kuss. „Hallo Schatz.“ „Oh heute kein Geschenk?“ Plötzlich fällt mir auf, dass die Blumen seltsam abgefressen aussehen. Er nimmt meine Hand und führt mich in den Garten, wo ein dunkelbraunes Pferd grast. „FOX! Ein Pferd?!“, schreie ich. Er grinst glücklich. „Ja genau. Und zwar ein reinrassiges Vollblut. Ich habe einen Stall bauen lassen und eine große Weide haben wir hier ja auch.“ Eine merkwürdige Dunkelheit senkt sich über mich und als ich die Augen wieder öffne, liege ich auf dem Boden. Fox beugt sich über mich. „Schatz! Du bist ohnmächtig geworden. Das liegt sicher an deiner Schwangerschaft.“ Ich atme auf. Nur ein Traum? Ein Schnauben und das sanfte Ziehen an meinen Haaren belehrt mich eines besseren. Das Pferd steht hinter mir und knabbert an meinen sorgfältig frisierten Haaren. Sie sind so widerspenstig, dass ich sie morgens immer stundenlang einsprühen muss, um sie in eine ordentliche Form zu bringen. Eine Sekunde später bin ich auf den Beinen und löse die großen gelben Pferdezähne aus meinen Haaren. Der große Braune sabbert in meinen Nacken. „Igitt!“ „Ist er nicht süß? Sein Name ist William. Und er ist gerade vier Jahre alt. Frisch eingeritten.“ Ich starre Mulder an. „Das...das ist ja sehr lieb von dir, aber...“ „Ich weiß. Du kannst momentan nicht reiten, aber wenn das Baby da ist, wird dir ein bisschen Entspannung sehr gut tun.“ Ich stöhne. „Oh Fox! Du bist komplett wahnsinnig.“ Das kommt aus tiefster Seele, doch er hält es offenbar für ein Kompliment. „Streichle ihn mal. Ich glaube er mag dich. Nicht wahr, Bill?“ Bill schnaubt und beißt Fox in die Hand. Dann knabbert das Viech an meinem Ohr herum. Langsam gehe ich auf das Tier zu und klopfe ihm den Hals. „So mein Süßer. Wir erschrecken jetzt Fox ein bisschen, ja?“ Bei dem Wort „Fox“ blickt Bill nervös um sich. Klar, ein Raubtier. Ich lege meine eine Hand auf die Kruppe, die andere auf den Widerrist und bin mit einem Schwung oben. Ich mag ungesattelte Pferde. „Dann werden wir ja mal sehen, was du kannst, mein Süßer.“ Ein leichter Schenkeldruck und er ist im Trab. Ich trabe einmal durch den Garten und lege dann einen flotten Galopp ein. William hat so weiche Gangarten, dass ich ganz bequem sitzen kann. „Braver Junge.“ Ich lasse mich wieder von ihm heruntergleiten. „Schön, schön. Den behalten wir.“ „Dana! Was hast du gemacht? Du musst sofort zum Arzt! Oh je! Unser Baby!“ Ich verdrehe die Augen. „Wie du siehst, haben alle überlebt...Aah...“ Ich presse beide Hände auf den Bauch. „Dana!“ „War nur ein Witz.“ Ich grinse ihn frech an und küsste ihn auf die Wange. Eine Minute später hat er die Zügel in der Hand und ich gehe ins Haus.



Der geheimnisvolle Denker... äh das Baby:



Was war das?! Mir ist noch immer total schwindelig. Schweine! Aber jetzt wird es besser. Na denen werde ich was erzählen! Gute Nacht Leute. Ich bin verdammt müde. Gähn. Äh! Was ist das hier? Wah! Glibber! Na egal. Glibber ist gut. Ist ja ganz weich und nett hier drin. Wie bin ich überhaupt hier hin gekommen? Und wer wackelt da so? Und was habe ich nur für eine Nase?! Ach nein, dass ist nur mein Finger. Puh- Glück gehabt! Da ist so eine schöne weiche Stimme. Ist das meine Mom?



Scully:



„Na, mein Kleines? Das hat dir doch bestimmt nicht weh getan, oder? Wenn ja, dann tut es mir wirklich leid. Aber früher, da bin ich so oft geritten. Weißt du, es macht so viel Spaß.“ „Mit wem redest du, Mommy?“ Ich blicke auf und sehe Emily auf der Treppe stehen. „Mit deinem Geschwisterchen“, antworte ich und komme mir dabei wie Annie Camden vor. „Wo ist es?“, fragt Emily. Ich lege meine Hand auf meinen Bauch. „Na hier. Hat Fox dir das nicht gesagt?“ „Der Nasenmann schweigt wie ein Grab.“ Emily legt die Stirn in Falten. Ich wünschte, sie würde Fox endlich Daddy nennen! „Na komm schon, dann erkläre ich dir das mal.“ Ich hätte mir nie gedacht, dass Fox zu scheu ist, einem Mädchen etwas von der Fortpflanzung zu erzählen. Ich setze mich auf das Sofa und Emily krabbelt neben mich. „Gib mir mal deine Hand.“ Wortlos streckt mir Emily ihre kleine Hand hin. Ich lege sie behutsam auf meinen Bauch. „Siehst du? Ist ein bisschen dicker als sonst, nicht wahr?“ Es ist wirklich noch nicht viel und bei meinen weiten Hemden fällt es sowieso nicht auf. Emily nickt. „Dabei hab ich dir gar keine Schokolade vom Nasenmann gegeben.“ Ich lächele. „Weißt du, das Kleine wächst und wächst jetzt die nächsten Monate und wird immer größer, bis es dann herauskommt. Das ist dann in etwa vier Monaten.“ Emily sieht mich mit großen Augen an. „Und wie geht das?“ Sämtliche „Fritzchen“ - Witze, die ich kenne, schießen mir durch den Kopf. „Hm- äh...“



Mulder:



Ich streichele Williams Nase, führe ihn auf die Weide, wo er sogleich ausgelassen herumspringt und bringe mich vor seinen wirbelnden Hufen in Sicherheit. Dana ist wirklich leichtsinnig. Ich ehe ins Haus und höre Dana im Wohnzimmer sprechen. Ich höre zu, wie sie Emily von der menschlichen Sexualität bericht. Als sie geendet hat, höre ich Emilys piepsige, etwas sarkastische Kinderstimme. „Das heißt, der Nasenmann hat das gemacht?“ Ich beschließe einzuschreiten und betrete das Wohnzimmer. Als ich herein komme, springt Emily auf, tritt gegen meinen Schuh und ruft: „Böser Nasenmann! Wegen dir muss Mommy andauernd kotzen!“ Dann entschwindet sie trampelnden Schrittes nach oben. Dana sieht ihr hinterher. „Wieso hast du ihr nie etwas gesagt? Du solltest sie doch aufklären. Und du hättest mir wenigstens sagen können, dass du dich nicht traust.“ Ah wie peinlich. Peinlich berührt senke ich den Blick. „Bist du mir böse, Schatz?“ Sie grinst. „Du bist echt süß.“ Dann küsst sie mich liebevoll und ich legte meine Hand an ihre Hüfte. Ich beuge mich zu ihrem Bauch herunter, knöpfe das Hemd auf und küsste ihn.







Baby:



Ahhh! Irgendjemand hat mich aufgeweckt. Da ist was! Irgendwo bei meinen Füßen. „Hi du kleiner Wurm.“ Wurm? Na danke! Das ist die Stimme von diesem merkwürdigen Typen, der wohl mein Dad sein wird. „Wurm? Wessen Gene das wohl sind.“ Das ist Mom. „Na gut, na gut.“, lenkt der Typ ein. „Na gut, also du kleiner Schatz.“ Jahu ich bin ein Schatz! „Ich bin dein Daddy.“ Ich geh mal zum FBI, ich bin gut. Ich wusste es schon vorher. „Und ich liebe dich, mein Schatz.“ Haha! Hey Dad, ich liebe dich auch! Aber weckt mich nicht noch mal auf! Zum Beweis trete ich einmal fest dahin, woher die Stimme kommt. Da ertönt ein Quietschen. „Fox! Fühl mal! Es hat mich getreten!“ Moment mal? Ich bin in Mommy drin? Haaaaaaa! Lasst mich raus! Und ich dachte, dass sei eine Parallelwelt! Aber nein! Oh Gott! Geschockt tete ich um mich. Wieder Moms Stimme. „Schatz, leg deine Hand da hin. Spürst du das?“ Dads Stimme: „Oh ja. Hallo hallo hallo!“ „Hör auf.“ Ja genau. Hör sofort auf mit dem Geschrei. Ich will hier raus, oder ich schreie. Gluck. Überall Wasser, ich kann nicht schreien. Holt mich hier raus, Leute!



Acht Wochen später



Scully:



Mit einem genervten Seufzer setze ich mich auf. Es ist wirklich wunderschön mein Kind strampeln zu fühlen, aber irgendwann ist es wirklich genug. In den Wochen, nachdem ich es das erste Mal gefühlt habe, ist es täglich mehr geworden. Am Anfang noch ganz sanft, dann aber immer stärker. Jetzt tritt mein Baby schon die ganze Nacht wie verrückt um sich, und lässt mich nicht schlafen. Und ich dachte, in den USA wäre Baseball die verbreitetste Sportart und nicht Fußball! Langsam stehe auf und werfe einen Blick auf die Uhr. Halb vier und ich habe noch keine Minute geschlafen. Langsam erhebe ich mich und gehe zur Balkontür. Es ist lauwarm draußen. Eine schöne Juni Nacht. Ich schließe die Tür hinter mir und lehne mich gegen die Brüstung. Wieder lässt das Baby einen Tritt verlauten. „Schätzchen, wieso lässt du mich denn nicht schlafen?“, frage ich sanft. „Du strampelst doch schon die ganze Nacht! So kann ich wirklich nicht schlafen. Jetzt sieht mein Bauch schon aus wie ein Fußball, jetzt musst du nicht auch noch Fußball darin spielen.“ Ich atme die Luft tief ein und streichele kurz über meinen Bauch. „Mommy ist müde, ja?“



Baby:



Quatsch keine Opern, Mom. Ich will raus zu dir und Dad. Aber gut, dann schlafe ich lieber. Gute Nacht, Mom. „Gute Nacht, mein Schatz.“



Mulder:



Dana sieht erschlagen aus als ich sie am nächsten Tag wecke, um mich von ihr zu verabschieden. „Du siehst müde aus, Süße.“ Sie seufzt vernehmlich und setzt sich auf. Leise stöhnend lehnt sie sich gegen das Kopfende. „Der/die/das Kleine hat gestrampelt wie verrückt und mich nicht schlafen lassen.“ „Ach du Arme.“ Ich küsse sie aufmunternd. „Ich bringe Emily in den Kindergarten. Schlaf dich aus.“ Sie nickt müde und kuschele sich zurück unter ihre Decke. Ich will gerade meine Hand auf ihren Bauch legen, doch sie hält mich am Handgelenk fest. „Weck es bloß nicht auf.“ Leise kichernd verlasse ich das Schlafzimmer.



Scully:



Es dauerte eine ganze Weile, bis ich schließlich um halb zwölf Uhr Mittags wieder aufwache. Meine Körperfülle ist im siebten Monat beachtlich. Jedenfalls für meine Verhältnisse. Annie sieht viel schlimmer aus. Sie meint auch, mit Ruthie sei sie doppelt so dick gewesen wie ich mit „Schlomo“ (Note: ich weiß, ich bin ein Dieb, aber so ist das wenn man „Die Nanny“ guckt...), wie Fox unser Baby nannte, bevor er das Geschlecht kannte. Schlomo hört sich nicht unbedingt gut an, aber er musste es ja unbedingt sagen. „Na mein Schatz? Was du wohl bist? Junge oder Mädchen?“, frage ich, als ich unter der Dusche stehe. Ich rede ständig mit meinem Kind und laufe quasselnd durch die Gegend, sodass mich alle für verrückt halten.



Baby:



Na klar bin ich ein Mädchen! Nenn mich mal Dana wie du, oder Emily, oder Katherine. Das sind alle Namen, die ich kenne, Mommy! Das Wasser ist laut. Ich bin jetzt müde. Hey wow! Mein Daumen schmeckt verdammt gut.



Scully:



Ich stehe auf Williams Weide und füttere ihn zur Feier des Tages mit Äpfeln. Er scheint ganz vernarrt in mich zu sein und stupste mich immer wieder mit der Nase an. Fast habe ich das Gefühl das er will, dass ich ihn reite. „Hey, mein Süßer. Ich kann dich nicht reiten.“ Große braune Pferdeaugen sehen mich an. „Ich bin schwanger, du. Wie soll ich denn mit dem Bauch reiten?“ Ich streichele liebevoll über meinen Kugelbauch. „Du würdest doch zusammen brechen!“ Meine Kleidung ist legerer als je zuvor. Das liegt wohl an meinen Ausmaßen. Gut. So dick bin ich nun auch wieder nicht. Aber jedenfalls viel dicker, als je zuvor. Über einer weiten schwarzen Stretchhose trage ich eine Jeansbluse, die so eng ist, dass ich sie über meinem Bauch offen lassen muss. Zu Hause habe ich damit gar keine Probleme. Williams dicke Pferdelippen zupfen an meinem Ärmel und er sieht endlich ein, dass ich keine Äpfel mehr habe. Es ist ein warmer Sommertag und ihm scheint heiß zu sein. Bald beginnt er an meinem Bauch herum zu schnuppern. Ich lache, als mich seine Barthaare kitzeln. Ich genieße mein neues Leben, und Fox' Verrücktheiten. Ein Pferd. Eine völlig hirnrissige Idee, aber irgendwie passt es zu uns.



Zwei Monate später



Scully:



Eines Morgens setzen die Wehen ein.

„Fox... hey Fox...“ Ich rüttele ihn wach und er sieht mich schlaftrunken an. „Morgen, mein Schatz.“ „Fox... Versprich mir, dass du nicht ausflippst.“ „Wieso? Hast du mich betrogen?“ Ich muss lächeln. „Nein, die Wehen haben eingesetzt.“ Er fährt hoch, springt aus dem Bett und ist etwas konfus.



Emily:



Meine Mommy ist fett geworden. Und daran ist nur der dämliche Nasenmann schuld. Mommy ist immer müde, und das stört. Früher ist sie doch immer so schön mit mir herumgesprungen. Und jetzt? Jetzt sitzt, oder besser gesagt hängt sie auf dem Sofa, und ist zu nichts zu bewegen. Verdammt.

Das nervt!!! Der Nasenmann sitzt jetzt gerade bei ihr, und schwafelt auf sie ein. Heute Morgen ist irgendetwas anders als sonst. Niemand hat mich geweckt. Es ist schon nach neun, und ich muss nicht in der Kindergarten. Was ist hier los? Eine Tasche auf der Treppe? Wollen die verreisen?

„Ganz ruhig, mein Schatz. Ich bringe dich ins Krankenhaus“, sagt der Nasenmann. KRANKENHAUS?! Was ist hier kaputt! Mommy wird sterben! Ich renne auf Mommy zu. „Du darfst nicht sterben!“ „Ich sterbe nicht Schätzchen, Daddy bringt dich jetzt zu den Camdens und dann... uuuh...“ Merkwürdiges Geräusch. Sie verzieht das Gesicht und der Nasenmann hilft ihr auf. „Keine Angst.“ Er küsst sie und ich kreische laut. Sie muss sterben und er knutscht herum!





Mulder:



Dana liegt jetzt schon seit Stunden in den Wehen. Okay, dass ist normal. Allerdings hat man mich rausgeschmissen. Und das ist nicht normal. Na ja, vielleicht waren mein Geschrei, mein Ohnmachtsanfall und der Anwalt, den ich bestellt habe, damit sie ihr Testament machen kann, zu viel. Ich selbst habe meinen Rasierapparat der Pflanze im Bad vererbt. Na gut, dass ist übertrieben, aber ich bin wirklich sehr unruhig. Jedenfalls hatte die Ärztin irgendwann genug und warf mich Achtkant raus. Vor der Tür hörte ich Dana von drinnen stöhnen und die Stimme der Ärztin, die völlig relaxed klang. Was bildete die sich eigentlich ein, mich rauszuwerfen? Wie ein betrunkener Cowboy eine Salontüren, stoße ich die Flügeltüren zum Kreissaal auf, als auch schon wieder eine Krankenschwester auf mich zustürmt und ich wieder rausfliege. Sie bleibt aber bei mir. „Ihre Frau braucht Ruhe und keinen Verrückten bei der Geburt.“ „Hat Sie das etwa gesagt? Bin ich etwa verrückt?“ „Nein. Sie sind nicht verrückt, Sir. Sie gehen jetzt runter, und essen etwas. Trinken Sie einen Kaffee, es könnte noch dauern. Wir rufen Sie dann, okay?“ Ich nicke und begebe mich schnurstracks in die Cafeteria, wo ich mir leckere Dinge bestelle. Kartoffelsalat mit extra viel Majonäse, ein großes Baguette und eine große Tasse Beruhigungstee. Ich setzt mich hin und treffe auf einen anderen Mann, der ängstlich auf seine abgefressenen Fingernägel starrt. Moment, den kenne ich doch! Das war der Kerl, den ich bei den Vorsorgeuntersuchungen kennen gelernt hatte. Greg Morton. Seine Frau Kate ist wohl auch hier. „Hi, Greg.“ Er sieht auf. „Ach, Dana auch?“ Ich nicke und er bricht in Tränen aus. „Ich hab solche Angst!“ „Das ist die Wochenbettsdepression, mein Freund. Oder... warte!“ Ich sehe die drei leeren Flaschen Grog und bin im Bilde. Greg trinkt Grog. Hört sich interessant an. „Greg! Häng sofort deinen Kopf unter den Wasserhahn, und trink einen Kaffee.“ Er tut wie ihm geheißen und nimmt mich doch etwas zu sehr beim Wort. Ich will gerade in mein Baguette beißen, als eine Krankenschwester herein stürzt. „Mr. Scott! Schnell!“ Ich stehe auf und stürzte nach oben zu Dana. Greg bleibt allein zurück.

Oben treffe ich sie auf dem Rücken liegend, keuchend an. „Fox...“ Sie versucht zu lächeln, ist aber doch sehr blass. Ihre sind im Nacken zusammengebunden und eine einzelne Strähne hängt in ihre Stirn. Ich streiche sie ihr zärtlich weg und küsse sie. „Ganz ruhig.“ „Achtung Dana! Jetzt müssen Sie heftig pressen.“ Dana verzieht das Gesicht vor Schmerz und schreit auf. „Ganz ruhig, ganz ruhig“, versuche ich sie zu beruhigen. „Ich bin ruhig....“, presst sie hervor und strengt sich wieder an. „Bald haben Sie's geschafft!“ Doch es dauert noch fast eine Stunde, bis Dana schließlich in die Kissen zurück sink, und das erste Babygeschrei ertönt.



Scully:



„Es ist ein Mädchen!“, ruft meine Ärztin, und legt mir ein schreiendes Bündel auf den Bauch. Ich kann es nur anstarren, denn es ist mit Abstand das süßeste Baby, dass ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Ich streichele ihm sanft über die kleine Stirn und es sieht mich aus großen blauen Augen an. Fox sitzt neben mir und hält noch immer meine eine Hand, wie er es in der letzten Stunde die ganze Zeit getan hat. Ich blicke zu ihm hinüber und lächele. „Sie hat deine Augen“, meint er, mit Tränen in den Augen.



Baby:



Scheiße ist das kalt hier. Und wer ist das? Komische Dinger auf dem Kopf. Schön rot. Aber es ist trotzdem kalt. Ich schreie wieder laut. Mann bin ich gut. Kein Wasser mehr, nur Eiseskälte! Jetzt kapiere ich: Das dürfte meine Mom sein! Sie streichelt mich. Ach das tut gut. Mach weiter, Mom. Hier will ich bleiben. Hier ist es gut. Hey! Du Arsch! Was soll das? Nimm mich nicht weg, du komischer Kerl. „Ganz ruhig meine Süße. Jetzt wirst du erst mal gebadet.“ Wieso? Ich sehe toll aus. Das hast du selbst gesagt. Ich hab Mommys Augen und die sind schön, klar? Ich will nicht baden! Nein. Lasst mich in Ruhe! Vielleicht wäre ich doch lieber drinnen geblieben. „Hey, nicht weinen!“ Ha! Ich kann noch lauter! Soll ich?!



Scully:



Fox und die Krankenschwester bringen die schreiende Kleine zum Baden und ich bleibe erst einmal liegen. Man bringt mich in ein nettes kleines Zimmer und ich soll mich erst mal ausruhen. Aber schlafen kann ich natürlich nicht. Mir tut noch alles weh und ich bin froh, nicht mehr auszusehen wie ein Pottwal. Ich atme tief durch. Ich löse meine Haare aus dem Zopf und war froh, sie nicht verklebt zu sehen. Schwankend stehe ich auf, um mich im Badezimmer etwas zu waschen. Kaltes Wasser ins Gesicht. Das tut gut. Ich muss mich irgendwo festhalten, um nicht umzufallen. Eine Schwester kommt herein und hilft mir dabei, meinem blauen Pyjama anzuziehen. Dann torkele ich zurück in mein Bett, wo ich mich erschöpft wieder hinlege. Just in diesem Moment geht die Tür auf und Fox tritt mit unserer Tochter auf dem Arm herein. „Hallo Schatz. Wie fühlst du dich?“ Ich versuche zu lächeln. „Ganz gut, bisher...“ „Gut siehst du aus. Und das meine ich ernst.“ Fox sieht bei dieser Formulierung sogar ehrlich aus. Wahrscheinlich hat das in einem seiner Bücher gestanden. Mit umfassender Mimik-Beschreibung, damit es glaubhaft klingt. „So, hier ist sie. Die Untersuchungen sind alle gut gelaufen. Nicht wahr, meine Kleine?“ Er legt sie mir in die Arme und ich sehe ihr in die Augen. Es sind wirklich meine. Ich weiß, dass Babys bei der Geburt oft blaue Augen haben, aber die sehen wirklich genauso aus wie meine. Außerdem hat sie spärliches braunes Haar. „Sie hat immerhin deine Haare.“ Fox setzt sich an mein Bett und ich grinse. „Ich habe aber nicht so spärlichen Haarwuchs“, antwortet er und zupfte an dem Flaum auf ihrem Kopf herum. „Hör auf. Die Arme.“



Mulder:



Dana sieht wirklich gut aus und vor allem sehr, sehr glücklich, als sie unsere Kleine in den Armen hält. „Weißt du schon einen Namen?“, frage ich sie. „Ich weiß nicht.“ „Möchtest du sie Melissa nennen?“ Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Sie soll nicht nach Melissa benannt werden, denn sie würde mich immer nur an sie erinnern. Sie ist doch eine eigenständige kleine Person.“ Die eigenständige kleine Person fängt wieder an zu weinen. Ich strecke ihr meinen kleinen Finger hin, an dem sie sofort zu nuckeln beginnt. Sie schließt die Augen. „Ich mag den Namen Schlomo, aber damit wird sie in der Schule nur geärgert.“ Fast muss Dana grinsen. „Da hast du aber Recht. Aber was dann, Fox?“ Ich überlege gespielt, denn eigentlich hatte ich längst einen Namen. „Was hältst du von Zelda Angela?“ „Zelda Angela?“, fragt sie, sieht aber dann die Kleine an. „Das ist ein schöner Name.“



Scully:



Am nächsten Morgen kommt mich die Tonne Annie mit Emily besuchen. Fox muss wieder arbeiten. Emily springt auf mein Bett und sieht mich an. „Mommy! Wo ist deine Leibesfülle hin?“ „Woher kennst du das Wort Leibesf...?“ Ich unterbreche mich selbst, denn Annie steht ja hinter uns. Ich kann es mir denken. Zelda liegt in meinem Arm und schmatzt leise vor sich hin. Sie ist ziemlich satt und ist nahe vor dem Einschlafen. „Wie süß“, sagt Annie. Ich nicke. „Nicht wahr?“ Wieder schmatzt Zelda leise. Sie ist wirklich süß. Ich gab ihr einen Kuss und Emily blickte mich eifersüchtig an. „Sie ist hässlich.“ „Hässlich?“, fragt Annie. „Emily, du bist wirklich gemein....“ Doch ich halte sie zurück. „Sie kriegt noch mal so schöne Haare wie du.“ Emily grinst befriedigt.











Fünf Tage später:



Zelda:



Mommy liegt neben mir im Gras. Ich liege auf einer Decke neben ihr und sie sieht mich an. „Na Schatz? Wie gefällt es dir zu Hause? Im August ist es hier besonders schön, nicht?“ Was ist ein August? Aber gut. Ich werde es schon herausfinden. Über uns ist ein so komisches Ding. Mommy nennt es Baum und deswegen ist es hier nicht so hell. Hier ist noch so etwas komisches. Es heißt Emily und nimmt mir immer alles weg. Die ist so fies. Aber Mommy schimpft nicht mit ihr. Das finde ich unökonomisch. Ich weiß nicht, was das heißt, aber Daddy hat es mal gesagt. Der ist auch gut. Nur seine Nase ist ein Hammer.



Scully:



Während Fox und Emily nicht da sind, liege ich meistens hier an meinem Lieblingsplatz unter der knorrigen Ulme neben Williams Weide. Er sieht von Mal zu Mal öfter über den Weidenzaun und ich freue mich schon darauf, ihn wieder reiten zu können. Ein weiteres idiotisches Geschenk von Fox, ein riesiger Golden Retriever, viel größer als die üblichen seiner Rasse, torkelt auf mich zu. Sein Name ist Sammy und er beschnüffelte Zelda sofort ein bisschen. Wir leben jetzt mit William, dessen Freund der Ziege Adam, Sammy, dem Meerschwein Mr. Roth, dem Kaninchen Hannibal und Emilys Wellensittichen Katz und Maus zusammen. Alle Namen stammen ausnahmslos von Mulder und er findet sie komisch. Gerade noch hatte ich ihm ausreden können, Sammy „Hund“ zu nennen. Glücklicherweise hat er wenigstens beim Namen unserer Tochter ein glückliches Händchen gehabt. „Hey Sam. Nimm deine Nase aus dem Gesicht meiner Tochter.“ Ich nehme Zelda auf den Arm und wiege sie hin und her. Wieder kommt Sammy an und Zelda quietscht glücklich als seine kühle Nase an ihren Kopf stößt. „Sammy“, sage ich und sehe ihm tief in die Augen. „Das ist unhygienisch.“ Unser Haus, das wir Arche Noah getauft haben, liegt im vormittäglichen Sonnenschein da. „Na Zeldi? Magst du Sammy?“ Sie gluckst, was ich als ja auffasse. In diesem Moment bricht William durch den Weidenzaun und jagt Richtung Straße davon. „Nein! Bill! Bleib da!“ Unser Nachbar grinst über den Gartenzaun. „Das sagte Hillary einst auch.“ Ich nehme Zelda auf den Arm um stürme los. Ich konnte sie schließlich nicht allein lassen und unser Nachbar sind ein wenig verrückt. Also hetze ich hinter Bill her, der vergnügt Richtung Straße trabt. „Welch ein Chelm“, sagt ein Mann, der mit einer Banane auf der Straße steht und eine Birne in der anderen Hand hält. „Pirnen und Pananen. Sehr lecker!“, ruft er. Bin ich denn nur von Verrückten umgeben? Ich nehme ihm die Birne ab und halte sie Bill hin, der im Laufen langsamer wird. Ich nutze die Gelegenheit und halte ihn an der Mähne fest. Im anderen Arm halte ich Zelda, die vergnügt quietscht. „Stehen bleiben! Du Wahnsinniger!!“ Das schien Bill zu verstehen, dreht um und trottet gemächlich Richtung Heimat. Vorbei an einem Mann. „Chelmin! Hacht meine Pirne gechtolen!“



Mulder:



Im Schatten eines Baumes, den ich mangels biologischer Kenntnisse nicht identifizieren kann, liegt Dana im Gras. Als ich näher komme erkenne ich, dass sie schläft. Im Arm hält sie Zeldi, die im Schlaf leise vor sich hin gurrt, wie ein besonders süßes Täubchen. Meine beiden Süßen. Emily kommt hinter mir durch den Garten gelaufen. Na gut, meine drei Süßen. „Wo ist Mommy?“ „Psst“, sage ich. „Mommy schläft.“ Emily lugt an mir vorbei und sieht die Beiden. „Schläft Zeldi auch?“, fragt sie. Ich nicke und lege einen Arm um sie. „Darf ich jetzt reiten?“, fragt sie. „Ich sattele dir William.“ Das ist das einzige, was ich im Bezug auf Pferde gelernt habe. Satteln. Emily setzt sich neben Dana und zupft an ihren Haaren herum. Davon wacht sie langsam auf. „Emily.“ Sie lächele und küsste sie. In diesem Moment wacht auch Zelda gähnend auf. Scully ist mit einem Sprung auf den Beinen. „Ach ihr wolltet reiten. Komm wir satteln Bill, Emily.“ Sie küsst Zelda auf die Stirn und legt sie in meine Arme. „Bleib bei Daddy.“ Sie sieht mich an und küsst mich sehr zärtlich auf den Mund. Scullys Bauch ist wieder flach und sah schlanker aus wie eh und je, als sie in ihrer weißen Bluse davonging. Dazu dunkelblaue Jeans und weiße Turnschuhe. Eine Scully, wie ich sie mir immer gewünscht habe.



Scully:



Minuten später hatte ich William gesattelt. Erwartungsvoll tänzelt er neben mir her. Ich führe ihn auf dem Sandplatz neben dem Haus und hebe Emily hoch, um sie in den Sattel zu setzen. Ich verankere die Longe, eine lange Leine um die das Pferd im Kreis um den Longenführer herumläuft, an seiner Trense und schnalzte mit der Zunge, damit er sich langsam in Bewegung setzt. Emily hält sich recht gut und ich rufe ihr Anweisungen zu, wie sie sitzen muss. Bill benimmt sich vorbildlich und ich bitte Emily ihm den Hals zu klopfen, was sie auch ausgiebig tut. Nach etwa einer Viertelstunde beginnt Zelda am Rand des Reitplatzes zu weinen. Ich pariere Bill durch und nehme meine Tochter entgegen, um sie zu stillen. Kein Wunder, dass sie Hunger hat. Fox lässt Emily im Schritt gehen, was ihr jedoch gar nicht gefällt.



Emily:



Dieses kleine Monster! Immer hat Mommy nur Zeit für das brüllende Kind. Ganz toll. Und der Nasenmann kann nicht reiten, also geht hier nichts mehr. Ich springe von Bill herunter und laufe Richtung Haus. Die Beiden sehen mir hinterher.



Scully:



Fox legt mir Zelda wieder in die Arme und läuft Emily nach. Nachdem ich Zelda gestillt habe, sitze ich noch ein wenig mit ihr im Gras. Kleine Hände greifen nach meinem Finger und klammern sich fest darum. „Na mein Schätzchen. Ich sehe jetzt mal nach deiner Schwester.“ Ich sehe auf und Zelda schmiegt sich an meinen Arm. Zufrieden greift sie nach meinem Ärmel und nuckelt an ihrem Daumen. Ein Gefühl von Wärme durchflutet mich, als ich meine kleine Tochter ansah. Ich liebe sie genau so sehr wie Emily. Jetzt habe ich schon zwei Kinder und von einem sollte ich auch sehen, wie es aufwächst. ist sie ja erst ein paar Tage alt. Sie gluckst zufrieden, als ich sie im Haus auf ihre Decke ins Wohnzimmer lege und mich neben sie setzte. Neugierig blickt sie mit ihren großen blauen Augen in die Runde und betrachtet alles genau.



Zelda:



Mommy! Hehe. Da draußen war es gut, aber hier ist es auch gut. Merkwürdige Dinger hier um mich herum. Hier ist es auch hell, aber nicht so hell wie draußen. Ich will wieder zu Mommy auf den Arm. Sie riecht so gut. Ich weiß nicht nach was, aber sie riecht viel besser als Emily. Die hatte mich mal auf dem Arm und die hat gerochen wie... oh Gott. Ein Neugeborenes und Metaphern. Wenn die wüssten, wie gut ich denken kann! Ich kann mich nur schlecht artikulieren und meinen Gedanken keinen Ausdruck verleihen. Man, jetzt strecke ich schon meine armen Arme aus und sie merkt es immer noch nicht. Na dann, du hast es so gewollt. Eins-zwei-drei, tief Luft holen. „Mooooooooooooooooooooooooommyyyyyyyyyy!“ Das hörte sich jetzt eher an wie Hüahähähähüaahhhhhhhhuuuuuuuuuuuu, aber egal. Ich muss noch nicht reden können.



Scully:



Verdammt, eigentlich will ich jetzt zu Emily. Aber Zelda weint mal wieder. Ich nehme sie hoch und trage sie herum. Augenblicklich hört sie auf zu schreien und ich gehe mit ihr die Treppe herauf. Ihr Köpfchen nahe an meine Brust gedrückt, nuckelt sie an ihrem kleinen Daumen und blickt mich an. Ich sehe zu ihr herunter und gehe auf Emilys Zimmertür zu. Daran hängt ein Zettel: „Tötä mik sälbst. Drausän bläiben.“ Ich stürme nach alter FBI Manier herein und sehe mich im Zimmer um. Fox sitzt neben Emily und beide blicken mich erstaunt an. Sie malen gerade etwas. „Emily“, bringe ich hervor. „Schätzchen!“ Emily grinst. „Mommy! Ich habe Zeldi gemalt. Und den Nasenmann.“ Ich sehe mir ihr Bild an. „Oh das sieht aber gut aus!“ Emily grinst. „Ich darf gleich zur Sally, sagt der Na...sagt Daddy.“ Ich gebe Mulder Zelda und setze mich neben Emily. „Emily. Hör mir mal zu. Ich liebe Zelda sehr. Aber ganz bestimmt nicht mehr als dich.“ Emily sieht mich an. „Echt?“ Ich nicke und nehme sie auf den Schoß. Schließlich bist du doch meine Große.“ „Mommy?“ „Ja?“ „Daddy hat gesagt, wenn ich jemanden kille, dann lieber Zeldi als mich, weil das passender ist.“ Ich werde blass. „Was?“ Emily grinst. „Aber die ist praktisch. Alte Omas auf der Straße schenken mir Schokolade und sagen, ich soll mit Zeldi teilen.“ Ich lächele und drücke Emily an mich. „Mein Schatz. Gib mir nächstes Mal auch was ab, ja?“ Emily sieht mich an. „Vielleicht.“ Wir lachen beide.



Am nächsten Tag



Mulder:



Meine Redaktion feiert ausgelassen. Ein Jahr Mr. Scott bzw. der gute alte Fuchs. Na toll, habe ich meinen Vornamen je so gemocht wie jetzt? Mit Scully, Emily und Zelda fühle ich mich sehr wohl und ich habe aufgehört, nach der Wahrheit zu suchen. Ich weiß, dass der CSM und sein Syndikat genau das gewollt haben, aber wäre es das wirklich wert? Sie hätten mich oder Scully auch töten können. Aber sie haben uns eine andere Lösung angeboten, die wir annehmen mussten. Und wir sind froh darüber. Von mir aus bin ich jetzt Reporter. Am Anfang war mir das alles sehr suspekt und, wie Scully, habe ich nur daran gedacht, von hier wegzukommen. Jetzt aber ist alles anders. Nach einem ganzen Jahr. Ein Jahr, in dem ich Vater geworden bin, Scully endlich gestanden habe, dass ich sie liebe, und eine andere Tochter bekommen habe, die nur Scullys Tochter ist, die ich aber genau so liebe. Ein wundervolles Jahr. Ein gutes Jahr. Jetzt haben sich alle vierzehn Sekretärinnen, neunundzwanzig Reporter und die unzähligen Redakteure und Layouter in meinem Garten eingefunden. Jeder hat mindestens noch sechs merkwürdige Gestalten mitgebracht. Dana und Zelda werden von allen bewundert, genau wie Emily, die bald platzt, wenn die anderen ihr noch mehr Süßigkeiten geben.



Emily:



Haha. Süßigkeiten. Ein Jahr ist echt lang. Aber es ist schön hier. Viel schöner als es je war. Bill, Sammy, Katz und Maus, Mr. Roth und Hannibal sind auch hier und bekommen irgendetwas zugesteckt. Ein lustiger Kerl mit grauschwarzen Haaren und einer Brille hat Katz, dem Sittich, Schnaps gegeben und ihn besoffen gemacht. Er hat seine Tochter und die Freundin von ihr mitgebracht. Die sind vielleicht verrückt. Viel älter als ich und lachen sich immer über den Nasenmann kaputt. Außerdem haben sie Mr. Roth fotografiert und sagen, sie wollen ihren Englischlehrer ärgern. Aber es war und ist echt schön hier! Alles ist noch besser als am Anfang. Nur die Nase vom Nasenmann ist noch genauso riesig wie vorher.



Scully:



Während sich die Tochter von diesem Radioredakteur auf Bill schwingt und ein paar Runden ohne Sattel im Garten dreht, sitze ich eng an Mulder geschmiegt, mit Zelda im Arm und Emily auf dem Schoß an einen Baum gelehnt, und sehe ihr zu. Mulder hat seine Arme um uns drei gelegt. Er muss Primatenarme haben, so kriegt er uns noch alle mit rein...

Ich schließe die Augen. Ich habe in dem Jahr, in dem wir jetzt hier sind, meine Tochter zurückbekommen, noch ein Kind bekommen und viele Freunde gewonnen. Und natürlich Fox. Ich küsse ihn. Wir sind so glücklich wie noch nie. Kein Vergleich zu unserem früheren Leben. Ich weiß nicht, was mit den X-Akten passiert ist, aber ich muss zugeben, dass es mir egal ist. Sieben Jahre habe ich damit verbracht, aber jetzt ist Schluss. Ich liebe mein neues Leben.



CSM:



Ich falle in der Vielzahl der Gäste nicht auf, als ich hinter einem Baum meine Morley rauche. Allein die strahlenden blauen Augen des Babys sehen mich an. Ha! das Syndikat hatte ich reingelegt. Sie dachten, ich wolle die beiden nur verwirren und ins Unglück stürzen. Aber ich habe das bezweckt, was nun Wirklichkeit geworden ist. Das perfekte Glück zweier Menschen. Ich blase den Rauch aus und machte mich auf den Weg zurück.



Zelda:



Wer ist der Typ der mich so doof anglotzt? Mommy, ich habe Hunger. Aber sie macht nur die Augen zu. Ich hab Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuunger, Leute!

„Ich glaube sie hat Hunger, Dana.“ Gut geraten Daddy, aber nun macht schon!

„Fox?“

„Ja?“

„Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“

„Und ich bin glücklich.“

„Unbeschreiblich glücklich.“









Ende
Okay okay, das Ende ist schnulzig.



Fortsetzung durchaus möglich. ;)

Feedback: (Wenn ihr meine Psyche retten wollt:)
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